TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Anmeldung betrifft ein Transportsystem mit Schienen, umfassend eine Antriebsstrecke
(A) mit einem Schienenabschnitt, der sich entlang der Antriebsstrecke erstreckt, und
entlang der bzw. den Schienen bewegliche Transporteinheiten, die jeweils mindestens
einen ersten Wagen und einen an den ersten Wagen gekoppelten zweiten Wagen umfassen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Transportsysteme wie z.B. Vergnügungsanlagen mit Fahrzeugen zur Aufnahme von einem
oder mehreren Passagieren sind in unterschiedlichen Varianten im Einsatz. Häufig sind
Vergnügungsfahrzeuge schienengeführt, wie beispielsweise Achterbahnfahrzeuge, deren
Ausrichtung und Bewegung entlang einer Fahrstrecke vorgegeben ist. Die Ausrichtung
und die Bewegung des Fahrzeugs sind dabei von der Position entlang der Fahrstrecke,
d. h. einem Streckenpunkt, und von der Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung an dem
Streckenpunkt abhängig. Die positionsabhängigen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen
können durch die Steuerung eines Fahrzeugantriebs erzeugt werden.
[0003] Zum Antrieb der Fahrzeuge werden, um eine möglichst unmittelbare Kraftübertragung
zu erzielen, unter anderem formschlüssige Antriebe eingesetzt. In der Regel ist dabei
entlang eines Streckenabschnitts eine Zahnstange o.ä. angebracht. Das Fahrzeug ist
mit einem Antriebsmodul ausgestattet, das ein Zahnrad aufweist, welches zum Beschleunigen
oder Abbremsen in die Zahnstange eingreift.
[0004] Ein derartiges System ist aus der Patentschrift
EP2483121B1 bekannt. Nachteilhaft daran ist, dass jede Fahrzeugeinheit mit einem Antrieb ausgestattet
sein muss.
[0005] Ein Anbringen des Antriebs mit formschlüssigem Eingriff außerhalb des Fahrzeugs kann
dazu führen, dass bei gekoppelten Wägen nur ein Fahrzeug angetrieben wird oder bei
den Übergängen von einem Wagen zum anderen keine stetige Kraftübertragung möglich
ist.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0006] Ausgehend davon ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Transportsystem mit wenigstens
zwei gekoppelten Wägen, insbesondere zum Einsatz in Vergnügungsanlagen, bereitzustellen,
wobei über eine Antriebsstrecke eine stetige, formschlüssige Kraftübertragung ermöglicht
wird.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Transportsystem nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Transportsystem mit Schienen umfasst:
eine Antriebsstrecke (A) mit einem Schienenabschnitt, der sich entlang der Antriebsstrecke
(A) erstreckt,
entlang der bzw. den Schienen bewegliche Transporteinheiten, die jeweils mindestens
einen ersten Wagen und einen an den ersten Wagen gekoppelten zweiten Wagen umfassen,
wobei an dem ersten Wagen wenigstens eine erste Zahnstange angebracht ist, und an
dem zweiten Wagen wenigstens eine zweite Zahnstange angebracht ist,
wenigstens zwei Antriebsräder, die entlang der Antriebsstrecke (A) relativ zur Schiene
stationär angeordnet sind, wobei die Antriebsräder zum formschlüssigen Eingriff mit
der ersten und/oder der zweiten Zahnstange angeordnet und ausgebildet sind,
wobei, wenn sich wenigstens eine der Zahnstangen im Bereich der Antriebsstrecke (A)
befindet, stets wenigstens das erste Antriebsrad und/oder das zweite Antriebsrad in
Eingriff mit einer der Zahnstangen steht,
wobei ein erstes Ende der ersten Zahnstange von einem ersten Ende der zweiten Zahnstange
in Längsrichtung (x) mit einem ersten Abstand (1) beabstandet angeordnet ist,
wobei, wenn eines der Antriebsräder außer Eingriff mit der ersten Zahnstange und der
zweiten Zahnstange steht, wenigstens das andere der Antriebsräder in Eingriff mit
der ersten Zahnstange oder der zweiten Zahnstange steht.
[0009] Das Transportsystem ist für eine Reihe von Einsatzzwecken vorteilhaft, auch wenn
sich die nachfolgende Beschreibung an einigen Stellen beispielhaft auf Vergnügungsanlagen,
insbesondere Achterbahnen, bezieht.
[0010] Der Begriff "Schienen" schließt eine Schiene ("Monorail"), sowie zwei oder mehrere
Schienen, die nebeneinander und/oder übereinander angeordnet sein können, ein.
[0011] Die Antriebsstrecke ist ein Streckenabschnitt, in dem die Transporteinheiten angetrieben
werden, wenn sie ihn passieren. Der Antrieb kann sowohl eine Beschleunigung, eine
Nachbeschleunigung ("Booster"), ein Aufrechterhalten der Geschwindigkeit, oder ein
Abbremsen sein. Insbesondere ist die Antriebsstrecke ein gerader, möglicherweise kurzer
Streckenabschnitt.
[0012] Die Wagen können miteinander gelenkig gekoppelt sein, sodass ein Wagen bei einer
Richtungsänderung der Fahrstrecke gegenüber seinen benachbarten Wägen ausschwenkt.
[0013] Es sind jedoch auch Transportsysteme mit Wägen denkbar (zB in der Fördertechnik),
die sich rein linear auf einer geraden Strecke ohne Richtungsänderung bewegen. Das
Erfordernis einer Lücke kann sich dabei z.B. aus der Notwendigkeit zum Ausgleich von
Schienen-Unebenheiten ergeben oder auch aus der Fahrzeugkonstruktion, die kein Hineinragen
der Zahnstangen in den Kopplungsbereich erlaubt
[0014] Die Zahnstangen sind an den Wägen befestigt, die entlang der Antriebsstrecke beschleunigt
werden sollen. Insbesondere werden mindestens zwei, in der Regel (fast) alle Wägen
entlang der Antriebsstrecke beschleunigt, um die Beschleunigungslänge zu maximieren.
Die Zahnstange bzw. mehrere Zahnstangen können seitlich an einer Seite, beidseitig,
oder an der Unterseite des Wagens angeordnet sein. Dem entsprechend sind an diesen
Positionen Gruppen von zwei oder mehreren Antriebsrädern angeordnet, die vorzugsweise
hintereinander angeordnet sind, d.h. in Längsrichtung (entsprechend der Fahrtrichtung
x) zueinander versetzt sind.
[0015] Insbesondere können die erste Zahnstange und die zweite Zahnstange entlang einer
geraden Antriebsstrecke parallel zueinander angeordnet sein. Dies bedeutet, dass die
Zahnstangen entweder hintereinander oder parallel seitlich versetzt zueinander angeordnet
sein können.
[0016] Vorzugsweise sind die erste Zahnstange und die zweite Zahnstange entlang der Antriebsstrecke
hintereinander angeordnet.
[0017] Die erste Zahnstange und die zweite Zahnstange sind insbesondere fluchtend zueinander
angeordnet.
[0018] Das erste Antriebsrad und das zweite Antriebsrad sind vorzugsweise in Längsrichtung
(x) mit einem zweiten Abstand (a) beabstandet angeordnet, wobei der zweite Abstand
(a) größer oder gleich dem ersten Abstand (1) ist.
[0019] Da es beim Übergang der Kraftübertragung von einem auf den nächsten Wagen zu einem
"Kraftsprung" kommen kann, falls das Kopplungsgelenk zwischen den Wägen nicht spielfrei
ist, kann es zur Reduktion dieses Kraftsprungs nützlich sein, dass das zweite Rad
noch im Eingriff ist, wenn das erste Antriebsrad in den nächsten Wagen eingreift.
Der Abstand der Antriebsräder muss dann um mindestens eine Zahnteilung größer sein
als die Lücke, d.h. a>=1+ m
∗ π (mit m=Modul der Verzahnung).
[0020] Die Länge (z) der ersten Zahnstange und/oder der zweiten Zahnstange ist insbesondere
größer oder gleich dem ersten Abstand (1) zwischen den Zahnstangen.
[0021] Dies bedeutet, dass die maximale Lückenlänge (in Längsrichtung x, bei einem seitlichen
Versatz der Zahnstangen also die Projektion auf die Längsrichtung) zwischen den Zahnstangen
1_max gleich der minimalen Zahnstangenlänge z_min ist, so dass sich zusammen mit der
Wagenlänge w (=Wagenanfang bis Anfang nächster Wagen) ergibt:

[0022] Für die Optimierung der Zahnstange hinsichtlich minimalem Gewicht und Kosten gilt
also:

[0023] Für die Optimierung der möglichen Beschleunigungslänge mit einem möglichst großen
a gilt:
w = z_max + 1_min => a_max = z_max = w - 1_min (mit 1_min abhängig von Fahrzeug- und
Fahrstreckengeometrie). Da ein vergrößertes a sowohl beim Ersteingriff als auch beim
letzten Eingriff im Zug eine Verlängerung der Beschleunigungsstrecke bewirkt, kann
für die mögliche Beschleunigungsstrecken-Variation delta s angesetzt werden:

[0024] Das Transportsystem kann eine Antriebsgruppe mit wenigstens zwei Antriebsrädern,
umfassend das erste Antriebsrad und das zweite Antriebsrad, aufweisen, wobei die Antriebsräder
jeweils mit einem Längsabstand entlang der Fahrstrecke angeordnet sind, wobei die
Antriebsräder synchron und/oder aufeinander abgestimmt und/oder gekoppelt angetrieben
sind.
[0025] Die Synchronisierung der Antriebsräder kann über eine Verbindung zu einer gemeinsamen
Antriebswelle oder mit elektrisch synchronisiert separaten Antriebsmotoren realisiert
werden. In anderen Worten: Die Antriebsräder sind mechanisch gekoppelt, z.B. über
ein Getriebe/ Ritzel und/oder über Bänder und/oder über Ketten) oder sie werden durch
eine Steuerung aufeinander abgestimmt (synchroner/aufeinander abgestimmter Antrieb
der Antriebsräder).
[0026] Insbesondere besteht zwischen der ersten Zahnstange und der zweiten Zahnstange eine
Lücke, in der das erste Antriebsrad und/oder das zweite Antriebsrad keinen Eingriff
in die erste und die zweite Zahnstange haben.
[0027] Die minimale Lückenlänge 1_min ergibt sich dabei aus der geometrischen Anordnung
der Zahnstangen und den in der Fahrstrecke zu fahrenden Radien und Verwindungen, um
eine Kollision der Zahnstangen während der Fahrt zu vermeiden. Der Abstand zwischen
den Zahnstangen, der sich längs und/oder quer relativ zur Fahrtrichtung erstrecken
kann, ist mindestens so groß bemessen, dass eine Kollision der Zahnstangen in Schienenradien-
und/oder -Verwindungen vermieden wird.
[0028] Die Lücke in einer geraden Antriebsstrecke weist insbesondere die Länge eines n-fachen
eines Verzahnungsmoduls (n = 1, 2, 3,...) auf. Wenn sich die Antriebsräder synchron
drehen, muss der Abstand zwischen zwei Zahnstangen ein Vielfaches des Moduls sein,
damit das Wieder-Einzahnen sanft und möglichst reibungslos erfolgen kann.
[0029] Alternativ oder zusätzlich dazu kann das Transportsystem eine Freilaufschaltung für
ein nicht im Eingriff befindlichen Antriebsrad aufweisen, wobei eine Beaufschlagung
mit einem Drehmoment nur bei einem Eingriff mit einer Zahnstange erfolgt. Der Freilauf
wird also aktiviert, sobald das Antriebsrad nicht mehr in Eingriff mit einer Zahnstange
steht.
[0030] Wenigstens einer der Wägen kann zwei oder mehrere Zahnstangen aufweisen. Mehrere
Zahnstangen, die beispielsweise parallel angeordnet sind, können mehr Kraft aufnehmen,
beispielsweise proportional zur Anzahl der parallel angeordneten Stangen. Sie können
auch beidseitig bzw. symmetrisch am Wagen angebracht sein, um eine symmetrische Kraftübertragung
zu gewährleisten. Allerdings erhöht sich damit der Aufwand an Antriebsrädern.
[0031] Prinzipiell können die Antriebsräder Ritzel sein, die auf die Zahnstangen abgestimmt
sind. In einer besonderen Ausführungsform kann wenigstens eines der Antriebsräder
eine Mehrzahl von Rollen als Eingriffselemente zum Eingriff in die Verzahnung der
Zahnstangen aufweisen. Dadurch wird ein Abrollen des Antriebsrads auf den Flanken
der Verzahnung der Zahnräder möglich, wodurch die Reibung des Antriebs insgesamt reduziert
wird.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann wenigstens eine der Zahnstangen
aus einem leitfähigen Material hergestellt sein, sodass sie zusätzlich auch als Finne
für eine Wirbelstrombremse dienen kann.
[0033] Mit Hilfe der Erfindung wird auch bei Zügen mit mehreren gekoppelten Wägen über die
Antriebsstrecke eine stetige, formschlüssige Kraftübertragung mit einem langen Beschleunigungsweg
des Zugs ermöglicht.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0034] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Figuren deutlich. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Transportsystems gemäß der
Erfindung;
Figur2 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt von Fig. 1;
Figur 3 Beispiele der Anordnung der Zahnstangen und Antriebsräder in einer schematischen
Draufsicht;
Figur 4 ein weiteres Beispiel der Anordnung der Zahnstangen und Antriebsräder in einer
schematischen Draufsicht.
BESCHREIBUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0035] Die Figur 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Transportsystem 1. Dieses weist
einen Schienenstrang aus zwei parallelen Schienen 2 auf. Die Fahrtrichtung entspricht
einer Längsrichtung der Schienen 2 und ist mit dem Buchstaben x und einem Pfeil gekennzeichnet.
[0036] Ein schienengebundenes Fahrzeug 3 besteht aus zwei Wägen 3a und 3b. Die Wägen 3a,
3b weisen jeweils ein Fahrgestell 30a, 30b auf. Die Wägen sind gelenkig miteinander
gekoppelt. Seitlich an den Wägen 3a, 3b bzw. an deren Fahrgestellen 30a, 30b ist jeweils
eine Zahnstange 31a bzw. 31b montiert.
[0037] Das Antriebssystem des Transportsystems weist neben den Zahnstangen 31a, 31b ein
an der Fahrstrecke stationär angeordnetes Antriebsmodul 61 auf, das über eine Welle
60 ein Drehmoment auf das Übertragungsrad 6 überträgt. Über Bänder oder Ketten 7 wird
das Drehmoment synchron auf zwei bzgl. der Schienen hintereinander angeordnete Antriebsräder
4 und 5 übertragen, die zum Eingriff mit den Zahnstangen 31a und 31b bestimmt sind.
Die Antriebsräder 4, 5 können Ritzel sein oder mit einer Mehrzahl von Rollen versehen
sein, ähnlich Kettengliedern einer Kette, die an den Flanken der Verzahnungen der
Zahnstangen 31a, 31b abrollen können.
[0038] Der Abstand der Antriebsräder 4, 5 ist so bemessen, dass, solange sich der Zug (die
Wägen 3a und 3b, genauer: die Zahnstangen 31ä, 31b) in der Antriebsstrecke befindet
(diese ist definiert durch die beiden Antriebsräder 4, 5, die den Anfangs- und Endpunkt
sowie die dazwischen liegende Antriebsstrecke definieren), stets wenigstens eines
der Antriebsräder 4, 5 in Eingriff mit einer der Zahnstangen 31a, 31b befindet. Dies
gilt insbesondere, wenn sich ein Zahnrad, z.B. Zahnrad 5, in der Lücke zwischen den
Wägen 3a, 3b befindet. In diesem Fall muss erfindungsgemäß das andere Zahnrad 4 in
Eingriff mit einer der Zahnstangen 31a, 31b sein.
[0039] Ein derartiger Zustand ist in der Figur 2 dargestellt. Die Wägen 3a und 3b sind aneinander
gekoppelt. In der Darstellung befindet sich das erste Antriebsrad 4 in Eingriff mit
der ersten Zahnstange 31a, während das andere Antriebsrad 5 sich auf Höhe der Lücke
zwischen den Zahnstangen 31a und 31b befindet.
[0040] Die Anordnung ist so konzipiert, dass, wenn sich in einer späteren Sequenz das Zahnrad
4 auf Höhe der Lücke befindet, das zweite Zahnrad 5 in die andere (zweite) Zahnstange
31b eingreift. Der Übergang sollte möglichst sanft erfolgen, sodass es sinnvoll ist,
bei der "Übergabe" des Eingriffs eine gewisse zeitliche Überschneidung des Eingriffs
des ersten Antriebsrads 4 mit der ersten Zahnstange 31a und des Eingriffs des zweiten
Antriebsrads 5 mit der zweiten Zahnstange 31b vorzusehen. Dies wird dadurch gewährleistet,
dass der Abstand zwischen den Kontaktpunkten (Achsen) der Antriebsräder 4 und 5 größer
ist als die Lücke zwischen den Zahnstangen 31a, 31b. Insbesondere ist der Abstand
um eines oder mehrere Verzahnungsmodule größer.
[0041] Im Übrigen kann die Verzahnung in den Randbereichen der Zahnstangen 31a, 31b modifiziert
werden (nicht dargestellt), sodass zu Beginn des Eingriffs eines Ritzels ein möglichst
reibungsloses anfängliches Eingreifen ermöglicht wird.
[0042] Die Figur 3 zeigt zwei Züge mit jeweils drei aneinander gekoppelten Wägen 3a, 3b
und 3c. Insbesondere sind die Zahnstangen 31a, 31b, 31c; 31a' 31b', 31c' in der oben
dargestellten Anordnung beidseitig jeweils bündig bzw. fluchtend angeordnet. Die beiden
Stränge an Zahnstangen 31a, 31b, 31c; 31a' 31b', 31c' sind parallel zueinander angeordnet,
um das aus der Antriebskraft auf die Wagenstruktur und die Antriebsräder 4, 5; 4`,
5` wirkende Moment gering zu halten. Die Anzahl der Zahnstangen pro Wagen ist jedoch
in Abhängigkeit von der Anwendung beliebig. Je mehr Zahnstangen pro Wagen eingesetzt
werden, desto mehr Antriebskraft kann von einer bestimmte Zahnstangengröße aufgenommen
werden. Das zu übertragende Drehmoment bestimmt sich u.a. aus Zahnstangen-Modul und
der Zahnstangen-Breite.
[0043] Wie in der unteren Darstellung der Figur 3 gezeigt, sind auch seitlich versetzte
Zahnstangen denkbar. Dies erfordert jedoch den Einsatz zusätzlicher Antriebsräder
8, 8'. Ein Vorteil dieser Anordnung liegt darin, dass die Lücke zwischen den Wägen
3a, 3b, 3c kleiner sein könnte, da der seitliche Versatz hilft, die Zahnstangen in
Radien der Streckenführung nicht miteinander kollidieren zu lassen. Darüber hinaus
kann es auch vorteilhaft sein, die einzelnen Zahnstangen eher kurz zu halten und damit
Wagen-Gewicht, Energie und Kosten zu sparen.
[0044] Die Figur 4 zeigt den Zug aus der Figur 3 oben, allerdings mit Längenangaben der
wichtigsten Größen. Dabei ist w die Wagenlänge (z.B. von Vorderseite zu Vorderseite
des nächsten Wagens), z die Zahnstangenlänge, a der Abstand der Antriebsräder 4, 5,
1 der Abstand (Lücke) zwischen den Zahnstangen 31a, 31b. Es gelten folgende Beziehungen,
um sicherzustellen, dass während der Beschleunigung stets wenigstens ein Antriebsrad
4, 5 mit einer Zahnstange 31a, 31b, 31c in Eingriff steht:

(mit m=Modul der Verzahnung)

[0045] Unter Einbeziehung der Wagenlänge gilt in einer grundsätzlichen Anordnung, wie sie
in der Figur 4 skizziert ist, folgendes:

[0046] Für die Optimierung der Zahnstange hinsichtlich minimalem Gewicht und Kosten gilt:

[0047] Für die Optimierung der möglichen Beschleunigungslänge mit einem möglichst großen
Abstand a gilt:
w = z_max + 1_min => a_max = z_max = w - 1_min (mit 1_min abhängig von Fahrzeug- und
Fahrstreckengeometrie). Da ein vergrößertes a sowohl beim Ersteingriff als auch beim
letzten Eingriff im Zug eine Verlängerung der Beschleunigungsstrecke bewirkt, kann
für die mögliche Beschleunigungsstrecken-Variation delta s angesetzt werden:

1. Transportsystem (1) mit Schienen (2), umfassend:
eine Antriebsstrecke (A) mit einem Schienenabschnitt, der sich entlang der Antriebsstrecke
(A) erstreckt,
entlang der bzw. den Schienen (2) bewegliche Transporteinheiten (3a, 3b), die jeweils
mindestens einen ersten Wagen (3a) und einen an den ersten Wagen (3a) gekoppelten
zweiten Wagen (3b) umfassen, wobei an dem ersten Wagen (3a) wenigstens eine erste
Zahnstange (31a) angebracht ist, und an dem zweiten Wagen (3b) wenigstens eine zweite
Zahnstange (31b) angebracht ist,
wenigstens zwei Antriebsräder (4, 5), die entlang der Antriebsstrecke (A) relativ
zur Schiene (2) stationär angeordnet sind, wobei die Antriebsräder (4, 5) zum formschlüssigen
Eingriff mit der ersten und/oder der zweiten Zahnstange (31a, 31b) angeordnet und
ausgebildet sind,
wobei, wenn sich wenigstens eine der Zahnstangen (31a, 31b) im Bereich der Antriebsstrecke
(A) befindet, stets wenigstens das erste Antriebsrad (4) und/oder das zweite Antriebsrad
(5) in Eingriff mit einer der Zahnstangen (31a, 31b) steht,
wobei ein erstes Ende der ersten Zahnstange (31a) von einem ersten Ende der zweiten
Zahnstange (31b) in Längsrichtung (x) mit einem ersten Abstand (1) beabstandet angeordnet
ist,
wobei, wenn eines der Antriebsräder (4, 5) außer Eingriff mit der ersten Zahnstange
(31a) und der zweiten Zahnstange (31b) steht, wenigstens das andere der Antriebsräder
(4, 5) in Eingriff mit der ersten Zahnstange (31a) oder der zweiten Zahnstange (31b)
steht.
2. Transportsystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Zahnstange (31a) und die zweite Zahnstange (31b) entlang einer geraden Antriebsstrecke
parallel zueinander angeordnet sind.
3. Transportsystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Zahnstange (31a) und die zweite Zahnstange (31b) entlang der Antriebsstrecke
hintereinander angeordnet sind.
4. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Zahnstange (31a) und die zweite Zahnstange (31b) fluchtend zueinander angeordnet
sind.
5. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Antriebsrad (4) und das zweite Antriebsrad (5) in Längsrichtung (x) mit
einem zweiten Abstand (a) beabstandet angeordnet sind, wobei der zweite Abstand (a)
größer oder gleich dem ersten Abstand (1) ist.
6. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Länge (z) der ersten Zahnstange (31a) und/oder der zweiten Zahnstange (31b) größer
oder gleich dem ersten Abstand (1) zwischen den Zahnstangen (31a, 31b) ist.
7. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Transportsystem eine Antriebsgruppe mit wenigstens zwei Antriebsrädern, umfassend
das erste Antriebsrad (4) und das zweite Antriebsrad (5), aufweist, wobei die Antriebsräder
(4, 5) jeweils mit einem Längsabstand entlang der Fahrstrecke angeordnet sind, wobei
die Antriebsräder synchron und/oder aufeinander abgestimmt und/oder gekoppelt angetrieben
sind.
8. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der ersten Zahnstange (31a) und der zweiten Zahnstange (31b) eine Lücke besteht,
in der das erste Antriebsrad und/oder das zweite Antriebsrad keinen Eingriff in die
erste und die zweite Zahnstange (31a, 31b) haben.
9. Transportsystem (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lücke die Länge eines n-fachen eines Verzahnungsmoduls (n = 1, 2, 3,...) aufweist.
10. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Transportsystem (1) eine Freilaufschaltung für ein nicht im Eingriff befindlichen
Antriebsrad (4, 5) aufweist, wobei eine Beaufschlagung des Antriebsrads /4, 5) mit
einem Drehmoment nur bei einem Eingriff mit einer Zahnstange (31a, 31b) erfolgt.
11. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens einer der Wägen (3a, 3b, 3c) zwei oder mehrere Zahnstangen (31a, 31a',
31b, 31b`, 31c, 31c`) aufweist.
12. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eines der Antriebsräder (4, 5) eine Mehrzahl von Rollen als Eingriffselemente
zum Eingriff in die Verzahnung der Zahnstangen (31a, 31b) aufweist.
13. Transportsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine der Zahnstangen (31a, 31b) aus einem leitfähigen Material hergestellt
ist.