TANKANLAGE
[0001] Die Erfindung betrifft eine Tankanlage zur Bevorratung eines durch Pumpen oder Schwerkraft
abzugsfähigen Fluids gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie die Verwendung eines
Trombenbrechers nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Um ein in einem Tank gelagertes Fluid aus diesem zu entfernen, wird es durch eine
entsprechend vorgesehene Tanköffnung abgelassen oder abgepumpt. Die Strömung in Richtung
hin zur Tanköffnung wird dabei entweder durch bloße Ausnutzung der Schwerkraft oder
unter Zuhilfenahme einer entsprechenden Pumpe erzeugt. Hierbei können - je nach Position
der Tanköffnung und Art der Strömungserzeugung - Strömungseffekte auftreten, die zur
Bildung eines Wirbels bzw. Strudels im Bereich der Tanköffnung führen können.
[0003] Hierbei entsteht ab einer gewissen Füllstandshöhe eine trichterförmige Gassäule,
die sich von der Tanköffnung bis hin zu dem oberhalb des Fluids im Tank befindlichen
Gas (z.B. Luft) erstreckt. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen, wenn eine Kreiselpumpe
verwendet wird.
[0004] Die Entstehung eines solchen Wirbels bzw. Strudels kann nachteilig sein, da je nach
Art des im Tank befindlichen Fluids eine im Bereich des Strudels stattfindende Durchmischung
des Fluids mit dem Gas unerwünscht sein kann. Das vom Fluid bis in die stromabwärts
gelegene Pumpe mitgerissene Gas kann die Pumpe partiell trockenlaufen lassen und dann
dort erhöhten Verschleiß entstehen lassen. In manchen Fällen ist es auch abträglich,
wenn das gepumpte Fluid unnötig intensiv mit dem Gas des Wirbels Kontakt hat und dadurch
z. B. eine verstärkte Oxidation des gepumpten Fluids stattfindet.
[0005] Darüber hinaus kann in dem Bereich, in dem sich die trichterförmige Gassäule gebildet
hat, kein Fluid durch die Tanköffnung hindurchströmen, sodass der Durchsatz durch
die Tanköffnung reduziert ist. Der trichterförmige Strudel wirkt daher wie eine partielle
Blockade, die im Folgenden auch unter dem Fachausdruck "Trombus" angesprochen wird.
[0006] Daher ist es wünschenswert, der Bildung solcher Strudel beim Entleeren des Tanks
entgegenzuwirken.
STAND DER TECHNIK
[0007] Zwar existieren bereits Vorrichtungen, die der Entstehung derartiger Strudel entgegenwirken.
Im Folgenden werden diese Vorrichtungen auch als Trombenbrecher bezeichnet. Die bereits
vorhandenen Trombenbrecher weisen jedoch mehrere Nachteile auf.
[0008] So stehen die Tanks häufig unter hohem Druck und müssen daher vor ihrer Verwendung
einer besonderen Druckprüfung unterzogen werden, um die ausreichende Druckfestigkeit
sicherzustellen. Wird nun ein Tank durch Anbringen eines Trombenbrechers zur Verhinderung
der Entstehung eines Strudels verändert, kann dies - je nach Art der Montage - eine
erneute Druckprüfung erforderlich machen. Dies gilt insbesondere dann, wenn für die
Anbringung des Trombenbrechers die Struktur des Tanks (beispielsweise durch Schweißarbeiten)
verändert wird.
[0009] Zwar gibt es auch Trombenbrecher, die sich auf eine Weise am Tank anbringen lassen,
dass eine erneute Druckprüfung nicht erforderlich wird. Hierfür wird die Vorrichtung
typischerweise nicht am Tank selbst, sondern an einem an die Tanköffnung angrenzenden
Rohrabschnitt befestigt werden.
[0010] Jedoch ragen derartige Trombenbrecher in der Regel in das Innere des Tanks hinein.
Dies kann wiederum von Nachteil sein, wenn das im Tank gelagerte Fluid oder eine im
Tank gelagerte
[0011] Suspension während der Lagerung gleichmäßig durchmischt/verrührt werden muss. Ein
in das Tankinnere hineinragender Trombenbrecher kann unter Umständen die gleichmäßige
Durchmischung beeinträchtigen. Zudem kann ein in das Tankinnere hineinragender Thromenbrecher
unter Umständen den Befüllvorgang des Tanks stören, indem er den Zufluss in den Tank
behindert.
DAS DER ERFINDUNG ZUGRUNDE LIEGENDE PROBLEM
[0012] Angesichts dessen ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben, mit
der sich der Entstehung von Wirbeln beim Abziehen eines Fluids aus einem Tank entgegenwirken
lässt, ohne dass eine etwaige Durchmischung des Fluids während der Lagerung oder der
Befüllvorgang des Tanks durch die Vorrichtung gestört werden.
DIE ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
[0013] Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des auf die Tankanlage gerichteten
Hauptanspruchs gelöst.
[0014] Dementsprechend erfolgt die Lösung des Problems mit einer Tankanlage zur Bevorratung
eines durch Pumpen oder Schwerkraft abzugsfähigen Fluids. Die Tankanlage besteht aus
einem Tank mit mindestens einem Tankauslass und einem daran angeschlossenen Fluidabzugsrohr.
Dabei umfasst die Tankanlage einen Trombenbrecher, der beim Abziehen von Fluid aus
dem Tank einer im Regelfall sich vom Auslass in den Tank hinein erstreckenden Wirbelbildung
im Bereich des Tankauslasses entgegenwirkt. Die Tankanlage zeichnet sich dadurch aus,
dass der besagte Trombenbrecher vollständig innerhalb des Fluidabzugsrohrs untergebracht
ist.
[0015] Wie eingangs geschildert, kann sich während des Auslassens des Fluids aus dem Tank,
ähnlich wie beispielsweise während des Auslassens von Badewasser aus einer Badewanne,
ein Wirbel im Tank oberhalb des Tankauslasses, also strömungsmäßig vor dem Tankauslass,
bilden. Der Trombenbrecher wirkt der Entstehung dieses Strudels entgegen. Durch die
Verhinderung der Entstehung oder jedenfalls Reduzierung der Ausprägung eines solches
Strudels wird das über den Tankauslass aus dem Tank austretende Fluid weniger stark
am Austritt gehindert. Der Durchsatz des durch den Tankaustritt austretenden Fluids
wird somit erhöht.
[0016] Auch eine etwaige Durchmischung des Fluids mit dem oberhalb des Fluids im Tank befindlichen
Gas infolge der Strudelbildung wird durch den Trombenbrecher verhindert oder reduziert.
[0017] Der Trombenbrecher ist dabei vollständig innerhalb des Fluidabzugsrohrs angebracht,
sodass er nicht ins Innere des Tanks ragt - und entfaltet überraschenderweise trotzdem
die gewünschte Wirksamkeit.
[0018] Demzufolge geht von dem Trombenbrecher auch keine Störung der Durchmischung des im
Tank befindlichen Fluids aus. Auch während des Befüllvorgangs wird der Zufluss von
dem Trombenbrecher nicht wesentlich behindert.
[0019] Die Tankanlage umfasst jedenfalls einen Tank mit mindestens einem Tankauslass und
einem daran angeschlossenen Fluidabzugsrohr, in welchem ein Trombenbrecher untergebracht
ist. Die Tankanlage kann jedoch auch weitere Elemente umfassen, wie beispielsweise
weitere Tanks, weitere Fluidabzugsrohre und zusätzliche Leitungen.
[0020] Unter dem Tankauslass ist die Öffnung in der Tankwand, durch die das Fluid abgezogen
wird, zu verstehen.
[0021] Das Fluidabzugsrohr ist eine unmittelbar an den Tankauslass angeschlossene Leitung,
über die das Fluid aus dem Tank abfließt. Dabei kann das Fluidabzugsrohr auch mehrteilig
sein.
[0022] Anstatt des Begriffs "Strudel" kann im Rahmen der Erfindung auch der Begriff "Wirbel"
oder "Trombe" oder "Vortex" verwendet werden.
EIN WEITERES DER ERFINDUNG ZUGRUNDE LIEGENDES PROBLEM
[0023] Ferner ist es die Aufgabe, eine Möglichkeit zu schaffen, einen als solchen bekannten
Trombenbrecher vorteilhafter einzusetzen.
DIE WEITERE ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
[0024] Die Lösung des vorgenannten Problems erfolgt durch die Verwendung eines Trombenbrechers,
der bevorzugt aus mehreren radialen Finnen besteht, die zwischen sich Fluidabzugskanäle
bilden und sich in der Rohrmitte radial treffen. Idealerweise werden die Finnen radial
nach außen hin in Umfangsrichtung breiter. Der Trombenbrecher wird vollständig in
ein Fluidabzugsrohr einer Tankanlage eingebaut.
[0025] Bevorzugt wird der Trombenbrecher in demjenigen Bereich des Fluidabzugsrohrs eingebaut,
der mit maximal 20 cm Abstand, idealerweise mit maximal 10 cm Abstand, vom Tankauslass
endet.
[0026] Durch die Verwendung eines solchen Trombenbrechers wird einem beim Abzug von Fluid
aus einem Tank am Tankauslass entstehenden Strudel entgegengewirkt. Da der Trombenbrecher
nicht in das Innere des Tanks hineinragt, wird durch den Trombenbrecher eine etwaige
Durchmischung des im Tank befindlichen Fluids, die zu einem Zeitpunkt stattfindet,
in der das Fluid noch nicht aus dem Tank abgelassen werden soll, nicht behindert.
Auch während des Befüllvorgangs wird der Zufluss von dem Trombenbrecher nicht wesentlich
behindert. Weiterhin können Einbauten im Tank/Behälter ihrer Funktion entsprechend
weiterhin benutzt werden, da der Trombenbrecher nicht in den Tank/Behälter ragt.
[0027] Ohne den Trombenbrecher würde das durch den Tankauslass strömende Fluid sowohl eine
Bewegung in Richtung parallel zur Längsachse des Tankauslasses als auch eine Rotationsbewegung
um die Längsachse des Tankauslasses vollziehen. Die beiden sich überlagernden Strömungsrichtungen
würden zur Bildung des eingangs beschriebenen Strudels führen. Die radialen Finnen
des Trombenbrechers dienen deshalb dazu, die Rotationsbewegung des Fluids um die Längsachse
des Tankauslasses zu stoppen oder jedenfalls abzubremsen.
[0028] Hierfür bilden die radialen Finnen zwischen sich die Fluidabzugskanäle. Diese werden
in Umfangsrichtung durch die Finnen voneinander getrennt, sodass mehrere Kammern entstehen,
die zwar in Achslängsrichtung, nicht jedoch in Umfangsrichtung durchströmt werden
können. Sobald das durch den Tankauslass aus dem Tank ausströmende Fluid in den Bereich
der Fluidabzugskanäle geströmt ist, wird die Rotationsbewegung des in den Fluidabzugskanälen
befindlichen Fluids in Richtung um die Längsachse des Tankauslasses herum an den Finnen
gestoppt. Dies hat zur Folge, dass sich ein Strudel gar nicht erst bilden kann.
[0029] Die Finnen werden dabei "nach außen hin in Umfangsrichtung" breiter. Dies bedeutet,
dass jede Finne in dem Bereich, in dem sie auf die übrigen Finnen trifft, in Umfangsrichtung
betrachtet, eine geringere Dicke hat als in dem in radialer Richtung hiervon abgewandten
Bereich. Dabei nimmt die Breite vorzugsweise kontinuierlich zu.
[0030] Unter einer "Finne" ist somit jeweils ein Abschnitt des Trombenbrechers zu verstehen,
der mindestens zwei parallele Strömungsleitflächen aufweist, an denen das Fluid zwar
entlang, nicht jedoch hindurchströmen kann.
[0031] Die Bezeichnung "radiale" Finnen beschreibt die Ausrichtung der Finnen. So sind radiale
Finnen so in dem Trombenbrecher angeordnet, dass das Fluid in Achslängsrichtung an
den Strömungsleitflächen einer Finne entlangströmt und die Strömungsleitflächen eine
Strömung in Umfangsrichtung, also eine kreisförmige Strömung um die Längsachse herum,
blockieren.
BEVORZUGTE AUSGESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN
[0032] Es besteht eine Reihe von Möglichkeiten, die Erfindung so auszugestalten, dass ihre
Wirksamkeit oder Brauchbarkeit noch weiter verbessert wird.
[0033] So ist es besonders bevorzugt, dass der Trombenbrecher teilweise oder vollständig
stromabwärts des Tankauslasses in einem werkseitig einen festen Bestandteil des Tanks
bildenden, an den Tank angeformten oder an dem Tank angeschweißten Abschnitt des Fluidabzugsrohres
untergebracht ist.
[0034] Dies hat den Vorteil, dass bereits werkseitig vom Tankhersteller ein hinreichend
großer Einbauraum für einen Trombenbrecher vorgegeben werden kann, der ggf. zu einem
vom Tankhersteller mitgelieferten und bei Bedarf montierbaren Trombenbrecher passt.
Der Tankhersteller kann dann einen eventuell erforderlichen Drucktest zur Ermittlung
der Druckfestigkeit des Tanks durchführen, nachdem der Abschnitt des Fluidabzugsrohrs
an den Tank angeschweißt oder angeformt wurde. Der Trombenbrecher kann somit bei Bedarf
montiert werden, ohne dass es einer erneuten Druckprüfung des Tanks bedarf.
[0035] Der Begriff "werkseitig" meint in diesem Zusammenhang, dass der Abschnitt des Fluidabzugsrohrs
bereits an den Tank angeschweißt oder angeformt wurde, bevor der Tank dem Endkunden
übergeben wird.
[0036] Die Bezeichnung "stromabwärts des Tankauslasses" beschreibt eine Position, die sich
in Strömungsrichtung des aus dem Tank austretenden Fluids nach dem Tankauslass befindet.
[0037] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Trombenbrecher im
Bereich einer Rohrverbindung des Fluidabzugsrohres in diesem untergebracht und wird
von den Rohrverbindungen in Position gehalten.
[0038] Hierdurch kann der Trombenbrecher leicht aus dem Fluidabzugsrohr entfernt werden,
beispielsweise um eine Reinigung vorzunehmen. Aufgrund der damit einhergehenden leichten
Montierbarkeit des Trombenbrechers können zudem je nach Bedarf für verschiedene Arten
von Fluiden verschiedene spezielle angepasste Trombenbrecher eingebaut werden, sodass
stets ideale Ergebnisse erzielt werden können.
[0039] Idealerweise ist der Trombenbrecher mit einer Rohrverbindungsdichtung verbunden,
die die beiden gegeneinander anliegenden Rohrverbindungen abdichtet.
[0040] Hierdurch wird die Montage des Trombenbrechers erheblich erleichtert, da keine zusätzliche
Dichtung verbaut werden muss und der Trombenbrecher mittels der Dichtung in Position
gehalten wird.
[0041] Dabei kann der Trombenbrecher vor der Montage zwischen den beiden Rohrverbindungen
mit einer separaten Dichtung ausgestattet werden. Alternativ ist es denkbar, den Trombenbrecher
zumindest abschnittsweise aus einem DichtungsMaterial zu fertigen, sodass der Trombenbrecher
einstückig in die Rohrverbindungsdichtung übergeht.
[0042] Vorzugsweise ist der Trombenbrecher in anderen Fällen vollständig stromabwärts des
Tankauslasses in einem komplett vom Tank getrennt ausgeführten und von ihm abbaubaren
Teil der Fluidabzugsleitung untergebracht.
[0043] Der Abschnitt der Fluidabzugsleitung, in dem der Trombenbrecher montiert wird, ist
dabei folglich kein fester Bestandteil des Tanks, sondern wird erst für den Gebrauch
des Tanks lösbar mit diesem verbunden. In diesem Fall ist eine Nachrüstung der Tankanlage
mit einem Trombenbrecher je nach Bedarf problemlos möglich, ohne dass der Tank eine
erneute Druckprüfung durchlaufen muss.
[0044] Der Begriff "Fluidabzugsleitung" wird synonym zum Begriff "Fluidabzugsrohr" gebraucht.
[0045] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Trombenbrecher innerhalb eines
Abschnitts des Fluidabzugsrohrs untergebracht, der nicht mehr als 20 cm, besser nicht
mehr als 10 cm, vom Tankauslass entfernt ist.
[0046] Hierdurch wird sichergestellt, dass die Wirkung des Trombenbrechers sich intensiv
genug in das Tankinnere erstreckt und effektiv die Entstehung von Tromben im Tankinneren
verhindert.
[0047] Idealerweise ist der Trombenbrecher bevorzugt vollständig außerhalb des Tanks zwischen
dem Tankauslass und einem den Tankauslass kontrollierenden Ventil untergebracht.
[0048] Bei dem Ventil handelt es sich vorzugsweise um ein stufenlos einstellbares Drosselventil.
Das Ventil "kontrolliert" den Tankauslass in dem Sinne, als dass erst mit Öffnen des
Ventils die an den Tankauslass angrenzende Leitung für das im Tank befindliche Fluid
in Strömungsrichtung frei wird. Bis zum Öffnen des Ventils kann das Fluid folglich
nur insoweit durch den Tankauslass hindurch in Richtung des Ventils strömen, bis der
Raum zwischen dem geschlossenen Ventil und dem Tankauslass vollständig mit dem Fluid
befüllt ist. Hierdurch wird der Entstehungsort des Wirbels in Richtung hin zu dem
Ventil verlagert, sodass ein zwischen dem Ventil und dem Tankauslass vorgesehener
Trombenbrecher eine optimale Wirkung entfalten kann.
[0049] Vorzugsweise ist der Trombenbrecher in einer Dichtung gehalten oder integral-einstückig
mit ihr verbunden. Die Dichtung wird verwendet, um zwei Rohrverbindungen des mehrteiligen
Fluidabzugsrohrs miteinander zu verbinden.
[0050] Hierdurch wird die Montage des Trombenbrechers im Fluidabzugsrohr erheblich erleichtert,
da keine zusätzliche Dichtung um den Trombenbrecher herum vorgesehen werden muss und
der Trombenbrecher zudem form- und/oder kraftschlüssig von den Rohrverbindungen gehalten
wird.
[0051] Eine "einstückige Verbindung" ist gegeben, wenn der Trombenbrecher stoffschlüssig
in die Dichtung übergeht oder die Dichtung einen Abschnitt des Trombenbrechers bildet,
der aus einem entsprechenden Dichtungsmaterial gefertigt ist.
[0052] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Trombenbrecher zur Nachrüstung
von bestehenden, bereits im Regelbetrieb befindlichen Tankanlagen mit einem Trombenbrecher
verwendet.
[0053] Je nach Art des in der Tankanlage gespeicherten Fluids kann somit nach Bedarf ein
für die jeweiligen Anforderungen angepasster Trombenbrecher nachgerüstet werden. So
kann eine Tankanlage für die Speicherung verschiedener Fluide oder Suspensionen verwendet
werden, ohne dass es zu einer unerwünschten Strudelbildung kommt.
[0054] Idealerweise besteht der Trombenbrecher aus Kunststoff.
[0055] In diesem Fall lässt sich der Trombenbrecher durch verschiedene Fertigungsverfahren
wie beispielsweise Spritzguss oder 3D-Druckverfahren herstellen. Dies bietet ein breites
Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem kann der Trombenbrecher auch aus einem
Dichtungsmaterial hergestellt werden, sodass er gleichzeitig als Dichtung zwischen
dem Fluidabzugsrohr und dem Tank oder zwischen zwei Abschnitten des Fluidabzugsrohrs
eingesetzt werden kann.
[0056] Zu dem Begriff Rohrverbindungen ist noch Folgendes festzuhalten:
Hier in Frage kommende Rohrverbindungen können wie folgt ausgeführt sein, nämlich
als:
Rohrverschraubung DIN 11851 (Milchrohrverschraubung),
Aseptische Verbindungen DIN 11864,
Hygienische Verbindungen DIN 11853,
Klemmverbindungen DIN 32676,
Clampverbindungen nach ASME BPE,
IDF Verschraubung für Rohre nach DIN EN 10357,
RJT Verschraubung,
SMS Verschraubung,
Flanschverbindungen nach DIN EN 1092-1.
FIGURENLISTE
[0057]
Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Tankanlage.
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Trombenbrecher.
Fig. 3 zeigt in einer schematischen Teilschnitt-Ansicht, wie der Trombenbrecher zwischen
den Rohrverbindungen angebracht ist
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
[0058] Die Funktionsweise der Erfindung wird beispielhaft anhand der Fig. 1-3 erläutert.
[0059] In Fig. 1 wird eine erfindungsgemäße Tankanlage 1 schematisch dargestellt. Die Tankanlage
1 umfasst einen Tank 2, in welchem ein Fluid bevorratet werden kann. An den Auslass
3 des Tanks 2 ist ein erster Abschnitt 16 des aus mehreren, lösbar miteinander verbundenen
Abschnitten 16, 17 zusammengesetzten Fluidabzugsrohrs 4 montiert.
[0060] Die Art der Verbindung kann dabei entweder so gestaltet sein, dass das Fluidabzugsrohr
4 lösbar an ein am Tank 2 dauerhaft vorgesehenes Verbindungselement wie beispielsweise
ein Gewinde angeschlossen wird.
[0061] Alternativ kann auch der erste Abschnitt 16 des Fluidabzugsrohrs 4 selbst dauerhaft
mit dem Tank 2 verbunden werden, beispielsweise indem es an den Tank 2 angeschweißt
wird. Im zweiten Fall wird das Fluidabzugsrohr bereits vor der Durchführung einer
etwaigen Druckprüfung zur Ermittlung der Druckfestigkeit des Tanks 2 am Tank 2 angebracht.
[0062] Die beiden Abschnitte 16 und 17 des Fluidabzugsrohrs 4 werden über Rohrverbindungen
5 miteinander verbunden, die bevorzugt als Flanschverbindung ausgeführt sind, idealerweise
in Gestalt von zwei Flachflanschen.
[0063] Im zweiten Abschnitt 17 des Fluidabzugsrohrs 4 ist ein Drosselventil 13 vorgesehen.
Solange das Drosselventil 13 geschlossen ist, kann das im Tank 2 befindliche Fluid
lediglich bis zum Ventil 13 aus dem Tank 2 abfließen. Sobald das Fluidabzugsrohr 4
in dem Bereich zwischen dem Ventil 13 und dem Tankauslass 3 vollständig mit dem Fluid
befüllt ist, kann kein weiteres Fluid durch den Tankauslass 3 in Richtung des Ventils
13 abfließen. Wird das Ventil 13 geöffnet, strömt das Fluid 2 über den Tankauslass
3 und das Fluidabzugsrohr 4 aus dem Tank 2 ab.
[0064] Zudem weist die Tankanlage 1 eine Pumpe 14 auf, über die ein Unterdruck an der Leitung
15, welche eine Fortsetzung des Fluidabzugsrohrs 4 darstellt, aufgebaut werden kann.
Bei geöffnetem Ventil 13 kann somit das im Tank 2 befindliche Fluid aus dem Tank 2
abgepumpt werden. Es ist jedoch auch denkbar, die Tankanlage 1 ohne die Pumpe 14 zu
betreiben und zur Strömungserzeugung in Richtung des Tankauslasses 3 lediglich die
Schwerkraft zu nutzen.
[0065] Um zu verhindern, dass beim Ablassen bzw. Abpumpen des im Tank 2 befindlichen Fluids
im Bereich des Auslasses 3 ein Strudel entsteht, ist die Tankanlage 1 mit einem Trombenbrecher
9 ausgestattet. Die Funktionsweise des Trombenbrechers 9 sowie eine mögliche Art der
Montage des Trombenbrechers 9 in der Tankanlage 1 wird anhand der Fig. 2 und 3 erläutert.
In Fig. 3 werden der Tank 2 und der gezeigte Abschnitt des Fluidabzugsrohrs 4 in der
Schnittansicht gezeigt, während der Trombenbrecher nicht geschnitten dargestellt wird.
[0066] Im Folgenden wird zunächst der Aufbau und die Montage des Trombenbrechers 9 erläutert.
[0067] Wie anhand von Fig. 2 zu erkennen ist, besteht der Trombenbrecher 9 aus einem Dichtungsabschnitt
12, der zugleich eine Flach- bzw. Rohrverbindungsdichtung 8 darstellt. Zudem weist
der Trombenbrecher 9 drei Finnen 10 auf. Die drei Finnen 10 treffen im Bereich der
Längsachse des Dichtungsabschnitts 12 (bzw. des Trombenbrechers 9) aufeinander und
gehen einstückig ineinander über. Die Erstreckung der drei Finnen 10 in Richtung parallel
zur Längsachse des Trombenbrechers 9 ist deutlich größer als die in Längsachsenrichtung
gemessene Dicke des Dichtungsabschnitts 12. Jede der drei Finnen 10 besitzt jeweils
zwei Flächen 18, die parallel zur Längsachse des Trombenbrechers 9 verlaufen und auch
als Strömungsleitfläche 18 bezeichnet werden. Je eine Strömungsleitfläche 18 einer
ersten Finne 10 schließt mit der ihr zugewandten Strömungsleitfläche 18 der benachbarten
Finne 10 einen dreieckigen (lichten) Querschnitt zwischen sich ein. Im montierten
Zustand des Trombenbrechers 9 bildet der so gebildete Raum zwischen je zwei benachbarten
Strömungsleitflächen 18 zweier benachbarter Finnen 10 je einen Fluidabzugskanal 11.
Jede Finne 10 geht an ihrem von der Längsachse des Trombenbrechers 9 abgewandten Ende
einstückig in den Dichtungsabschnitt 12 über. Zudem sind die Finnen 10 in dem Bereich
der Längsachse des Trombenbrechers 9, in dem sie in die anderen Finnen 10 übergehen,
dünner als in dem Bereich, in dem sie in den Dichtungsabschnitt 12 übergehen. Dabei
ist unter der "Dicke" der jeweiligen Finne der zwischen den beiden Strömungsleitflächen
18 einer Finne 10 gemessene Abstand zu verstehen.
[0068] Montiert wird der Trombenbrecher 9 wie von Fig. 3 dargestellt. Der Dichtungsabschnitt
12 des Trombenbrechers 9 wird hierfür zwischen den beiden Rohrverbindungen 6 und 7
der Abschnitte 16 und 17 des Fluidabzugsrohrs 4 eingeklemmt. Der Dichtungsabschnitt
12 dient somit zugleich als Rohrverbindungsdichtung 8. Die Finnen 10 des Trombenbrechers
9 erstrecken sich ausgehend von den Rohrverbindungen 6 und 7 in Richtung der Tanköffnung
3. Dabei ragen die Finnen 10 jedoch nicht in das Innere des Tanks 2 hinein. Anhand
von Fig. 3 lässt sich auch erkennen, dass die orthogonal zu den Strömungsleitflächen
18 der einzelnen Finnen 10 verlaufenden Flächen eine leichte Neigung aufweisen, sodass
der Trombenbrecher 9 in der Seitenansicht eine Spitze bildet.
[0069] Die Funktionsweise des Trombenbrechers 9 wird im Folgenden erläutert.
[0070] Wenn das Ventil 13 geöffnet wird, strömt das im Tank 2 befindliche Fluid durch den
Auslass 3 in Richtung des Fluidabzugsrohrs 4. Dabei passiert das Fluid den Trombenbrecher
9. Ohne den Trombenbrecher 9 würde das Fluid aufgrund verschiedener strömungsmechanischer
Phänomene nicht nur in Richtung parallel zur Längsachse des Tankauslasses 3, sondern
auch kreisförmig um diese herum strömen, sodass ein Strudel entstünde. Mit Hilfe des
Trombenbrechers 9 wird die kreisförmige Strömung des Fluids um die Längsachse des
Auslasses 3 jedoch abgebremst oder weitestgehend gestoppt. Sobald das Fluid in den
Bereich des Fluidabzugsrohrs 4 bzw. des Auslasses 3 gelangt, in dem je zwei gegenüberliegende
Strömungsleitflächen 18 zweier benachbarter Finnen 10 des montierten Trombenbrechers
9 zusammen mit der Innenwand des Auslasses 3 bzw. des Fluidabzugsrohrs 4 je einen
Fluidabzugskanal 11 bilden, kann das Fluid nicht mehr vollständig um die Längsachse
des Auslasses 3 herum strömen. Die Finnen 10 blockieren insoweit die kreisförmige
Strömungsbewegung. Die Entstehung eines Strudels wird somit von vornherein verhindert.
SONSTIGES
[0071] Der erfindungsgemäße Trombenbrecher kann nicht nur in Tankauslässe installiert werden,
er kann auch nutzbringend in jede andere Rohrleitungsverbindung eingesetzt werden,
gerade auch dann, wenn es sich dabei (optional) um eine Klemm- oder Clampverbindung
handelt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0072]
- 1
- Tankanlage
- 2
- Tank
- 3
- Tankauslass
- 4
- Fluidabzugsrohr/Fluidabzugsleitung
- 5
- Rohrverbindungen
- 6
- Rohrverbindung
- 7
- Rohrverbindung
- 8
- Rohrverbindungsdichtung
- 9
- Trombenbrecher
- 10
- Finne
- 11
- Fluidabzugskanäle des Trombenbrechers
- 12
- Dichtungsabschnitt des Trombenbrechers
- 13
- Ventil
- 14
- Pumpe
- 15
- Rohrleitung
- 16
- Erster Abschnitt des Fluidabzugsrohrs
- 17
- Zweiter Abschnitt des Fluidabzugsrohrs
- 18
- Strömungsleitfläche
1. Tankanlage (1) zur Bevorratung eines durch Pumpen oder Schwerkraft abzugsfähigen Fluids,
bestehend aus einem Tank (2) mit einem Tankauslass (3) und einem daran angeschlossenen
Fluidabzugsrohr (4), wobei die Tankanlage (1) einen Trombenbrecher (9) umfasst, der
beim Abziehen von Fluid aus dem Tank (2) einer Wirbelbildung im Bereich des Tankauslasses
(3) entgegenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass der besagte Trombenbrecher (9) vollständig innerhalb des Fluidabzugsrohrs (4) untergebracht
ist.
2. Tankanlage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trombenbrecher (9) teilweise oder vollständig stromabwärts des Tankauslasses
(3) in einem einen festen Bestandteil des Tanks (2) bildenden Abschnitt des Fluidabzugsrohrs
(4) untergebracht ist.
3. Tankanlage (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trombenbrecher (9) im Bereich einer Rohrverbindung (5) des Fluidabzugsrohrs (4)
in diesem untergebracht ist und von den Rohrverbindungen (6,7) in Position gehalten
wird.
4. Tankanlage (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trombenbrecher (9) mit einer Rohrverbindungsdichtung (8) verbunden ist, die die
beiden gegeneinander anliegenden Rohrverbindungen (6,7) abdichtet.
5. Tankanlage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trombenbrecher (9) vollständig stromabwärts des Tankauslasses (3) in einem komplett
vom Tank (2) getrennt ausgeführten und von ihm abbaubaren Teil der Fluidabzugsleitung
(4) untergebracht ist.
6. Tankanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trombenbrecher (9) innerhalb eines Abschnitts des Fluidabzugsrohrs (4) untergebracht
ist, der nicht mehr als 20 cm, besser nicht mehr als 10 cm, vom Tankauslass (3) entfernt
endet.
7. Tankanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trombenbrecher (9) bevorzugt vollständig außerhalb des Tanks (2) zwischen dem
Tankauslass (3) und einem den Tankauslass (3) kontrollierenden Ventil (13) untergebracht
ist.
8. Verwendung eines Trombenbrechers (9), der bevorzugt aus mehreren radialen Finnen (10)
besteht, die zwischen sich Fluidabzugskanäle (11) bilden und sich in der Rohrmitte
radial treffen und idealerweise radial nach außen hin in Umfangsrichtung breiter werden,
zum vollständigen Einbau in ein Fluidabzugsrohr (4) idealerweise einer Tankanlage
(1) und bevorzugt in dessen Bereich, der mit maximal 20 cm Abstand, idealerweise mit
maximal 10 cm Abstand, vom Tankauslass (3) endet.
9. Verwendung eines Trombenbrechers (9) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Trombenbrecher (9) in einer Dichtung (8, 12) gehalten oder integral-einstückig
mit ihr verbunden ist, die dazu verwendet wird, um zwei Rohrverbindungen (6, 7) des
mehrteiligen Fluidabzugsrohrs (4) miteinander zu verbinden.
10. Verwendung eines Trombenbrechers (9) nach Anspruch 8 oder 9 zur Nachrüstung von bestehenden,
bereits im Regelbetrieb befindlichen Tankanlagen (1) mit einem Trombenbrecher (9).
11. Verwendung eines Trombenbrechers (9) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Trombenbrecher (9) aus Kunststoff besteht.
12. Verwendung eines Trombenbrechers (9) nach Anspruch 8 oder 9 zur Nachrüstung von bestehenden,
bereits im Regelbetrieb befindlichen Rohrleitungen mit einem Trombenbrecher (9).