[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Herstellung von Produktolefinen.
Hintergrund
[0002] Verfahren und Anlagen zur Pyrolyse von Plastik, insbesondere sogenanntem Solid Plastic
Waste (SPW) sind bekannt und vielfach vorbeschrieben. Statt vieler kann in diesem
Zusammenhang auf einen Artikel von
B.A. Perez et al., "Characterization of SPW pyrolysis oils: Products spectra and opportunities",
in: D. Moscatelli und M. Pelucchi (Hrsg.), "Towards Circular Economy: Closing the
Loop with Chemical Recycling of Solid Plastic Waste",
Adv. Chem. Eng. 60(1), 169-214, 2022, verwiesen werden. Die vorliegende Erfindung bezieht sich dabei insbesondere auf
eine Aufarbeitung und Nutzung von flüssigen Pyrolyseprodukten aus einer derartigen
Plastikpyrolyse, die, wie in der Fachwelt üblich, nachfolgend auch als Plastikpyrolyseöl
oder kurz Pyrolyseöl bezeichnet werden, wobei die vorliegende Erfindung nicht auf
eine spezifische Art der Gewinnung eines derartigen Pyrolyseöls beschränkt ist und
die Nutzung durch Steamcracken erfolgt.
[0003] Das Pyrolyseöl aus einer Plastikpyrolyse kann mit weiteren Einsätzen durch Steamcracken
bearbeitet werden. Der bisher im Hinblick auf den kommerziellen Einsatz am weitesten
verbreitete Ansatz für Pyrolyseöle auf Plastikbasis ist das Verdünnen derselben mit
konventionellem Einsatz wie beispielsweise Naphtha, atmosphärischem Gasöl (AGO), unhydriertem
oder hydriertem Vakuumgasöl ((H)VGO) und anderen Fraktionen, insbesondere aus Raffinerieprozessen.
[0004] Durch die Verwendung leichter bzw. hydrierter Einsätze kann ein entsprechendes Pyrolyseöl,
das eine niedrigere Qualität (beispielsweise hinsichtlich Siedebereich und Verunreinigungen)
aufweisen kann, ohne zu großes Risiko für die Anlage in begrenztem Umfang mit den
Anforderungen an einen herkömmlichen Crackereinsatzstoff in Einklang gebracht werden,
insbesondere wenn eine Reinigung, beispielsweise adsorptiv, zumindest in begrenztem
Umfang erfolgt.
[0005] Aufgrund unterschiedlicher Limitierungen können hierbei jedoch oft nur geringe Mengen
(typischerweise im einstelligen Prozentbereich) dem konventionellen Einsatz zugesetzt
werden, was die Anwendungsmöglichkeiten bzw. Quantitäten bisher stark einschränkt.
Bekannte Lösungen arbeiten zudem auch unter anderen Aspekten oftmals nicht zufriedenstellend.
[0006] Es besteht daher der Bedarf nach verbesserten Verfahren, in denen aus einer Plastikpyrolyse
stammende Pyrolyseöle durch Steamcracken besser und in höherem Umfang umgesetzt werden
können.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und eine Anlage zur Herstellung von Produktolefinen
mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Ausgestaltungen
sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der nachfolgenden Beschreibung.
[0008] Die vorliegende Erfindung und ihre Ausgestaltungen beruhen insbesondere auf der überraschenden
Erkenntnis, dass die Olefine in einem Pyrolyseöl aus einer Plastikpyrolyse für die
Verwendung beim Steamcracken nicht notwendigerweise zu Paraffinen hydriert werden
müssen. Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung umfassen eine Bereitstellung von
Olefinen mittels Plastikpyrolyse. Eine derartige Hydrierung wird herkömmlicherweise
als essentiell angesehen, um eine Bearbeitbarkeit entsprechender Verbindungen beim
Steamcracken sicherzustellen. Herkömmliche Ansätze sehen insbesondere eine möglichst
vollständige Hydrierung vor. Diese erweist sich allerdings vor allem bei der Bearbeitung
von Pyrolyseöl aus einer Plastikpyrolyse als sehr aufwendig, da ein derartiges Pyrolyseöl,
beispielsweise gegenüber Raffinerieströmen, einen sehr hohen Gehalt an Olefinen aufweist.
Die hierdurch entstehenden Probleme sind weiter unten noch ausführlicher erläutert.
[0009] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Verwendung von Pyrolyseölen aus einer
Plastikpyrolyse beschränkt, sondern kann sich auch auf andere Pyrolyseöle mit einem
vergleichsweise hohen Anteil an Olefinen erstrecken, beispielsweise Pyrolyseöle aus
einer Pyrolyse von Abfällen oder Biomasse.
[0010] Wie im Rahmen der vorliegenden Erfindung erkannt wurde, kann die Bearbeitung Olefine
enthaltender Pyrolyseöle aus Verfahren zur Plastikpyrolyse beim Steamcracken insbesondere
deshalb erfolgen, weil die enthaltenen Olefine vergleichsweise langkettig sind und
sich daher eher zu den gewünschten Zielprodukten spalten lassen als die typischerweise
beim Steamcracken gebildeten olefinhaltigen Fraktionen mit eher kürzerkettigen Verbindungen.
Hierbei ist unerwarteterweise eine geringe Verkokungsneigung festzustellen. Außerdem
ergeben sich unerwartet gute Ausbeuten, wie ebenfalls weiter unten diskutiert. Aspekte
der vorliegenden Erfindung und ihrer Ausgestaltungen betreffen daher Verfahren und
Anlagen, in denen in einem entsprechenden Pyrolyseöl zwar störende Heteroatome enthaltende
Verbindungen hydriert werden, aber bevorzugt nicht die (keine Heteroatome enthaltenden)
Olefine.
[0011] Der klareren Zuordnung halber werden nachfolgend die in einem Pyrolyseöl enthaltenen
und in Ausgestaltungen der Erfindung nicht oder nur in einem geringen Umfang hydrierten
Olefine auch als "Einsatzolefine" bezeichnet. Diese unterscheiden sich typischerweise
von den beim Steamcracken gebildeten Olefine, die nachfolgend auch als "Produktolefine"
bezeichnet werden. Ein Unterschied kann insbesondere in der Kettenlänge bestehen,
wobei die Einsatzolefine in einem Anteil von mehr als 50% Verbindungen mit fünf und
mehr Kohlenstoffatomen enthalten können und die Produktolefine in einem Anteil von
mehr als 50% Verbindungen mit vier und weniger Kohlenstoffatomen enthalten können.
Insbesondere liegt aber ein mit den jeweiligen Gehalten gewichteter Mittelwert der
Kettenlänge der Einsatzolefine oberhalb eines derartigen Mittelwerts der Kettenlänge
der Produktolefine, wobei ersterer insbesondere bei einem Wert um fünf, sechs, sieben,
acht oder mehr und letzterer bei einem Wert um zwei, drei oder vier liegen kann. Ein
Wert "um" eine bestimmte Zahl soll dabei einen Wert bezeichnen, der bei einer gängigen
Rundung die angegebene Zahl ergibt. Die Einsatzolefine können insbesondere einen beträchtlichen
Anteil Alpha- und/oder iso-Olefine, d.h. einen Anteil von mehr als 50%, 60%, 70%,
80% oder 90% bezogen auf den Gesamtanteil an Olefine, umfassen. Dies ist jedoch nicht
zwingend.
[0012] Die vorliegende Erfindung und ihre Ausgestaltungen schlagen also eine Abkehr von
einer herkömmlichen Hydrierung vor, die Einsatzolefine weitestgehend mit umsetzt,
was in herkömmlichen Verfahren sogar das Ziel der Hydrierung ist.
[0013] Das vorgeschlagene Verfahren zur Herstellung von Produktolefinen umfasst, dass ein
Pyrolyseöl bereitgestellt wird, dass unter Verwendung des Pyrolyseöls oder eines Teils
hiervon ein Hydriereinsatz bereitgestellt wird, dass der Hydriereinsatz unter Erhalt
eines Hydrierprodukts einer Hydrierung unterworfen wird, dass unter Verwendung des
Hydrierprodukts oder eines Teils hiervon ein Crackereinsatz bereitgestellt wird, und
dass der Crackereinsatz oder ein Teil hiervon durch Steamcracken verarbeitet wird,
wobei die Produktolefine erhalten werden.
[0014] Hierbei ist vorgesehen, dass die Hydrierung eine selektive Hydrierung einer oder
mehrerer Verunreinigungen, insbesondere aus einer oder mehreren Verbindungsklassen,
insbesondere einer oder mehrerer Heteroatomverbindungen, umfasst, wobei bei der selektiven
Hydrierung weniger als 90%, insbesondere weniger als 80%, 75%, 50%, 25%, oder 10%
an einfach ungesättigten olefinischen Verbindungen, die in dem Pyrolyseöl oder dem
Teil hiervon, unter Verwendung dessen der Crackereinsatz bereitgestellt wird, also
an Einsatzolefinen, umgesetzt werden. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass
mehr als 95%, 90%, 80% 70%, 60% oder 50% der einen oder mehreren Verunreinigungen,
insbesondere einer oder mehrerer entsprechender Verbindungsklassen, insbesondere der
Heteroatomverbindungen, bei der selektiven Hydrierung umgesetzt werden. Diene und
Acetylene können in demselben oder einem zusätzlichen vorgelagerten Schritt umgesetzt
werden. Wie auch nachfolgend noch erläutert, ergeben sich, wie vorliegend überraschend
festgestellt wurde, Vorteile auch schon dann, wenn nur ein vergleichsweise geringer
Anteil der im Pyrolyseöl enthaltenen einfach ungesättigten Einsatzolefine unhydriert
bleibt, und diese steigern sich bei einer Erhöhung des unhydrierten Anteils entsprechend.
[0015] Eine "Verunreinigung" im hier verstandenen Sinn kann es sich insbesondere um eine
Heteroatomverbindung handeln. Eine "Heteroatomverbindung" im hier verwendeten Sprachgebrauch
kann insbesondere eine Verbindung sein, die ein oder mehrere Heteroatome aufweisen
kann, das oder die aus der Gruppe von Stickstoff-, Sauerstoff-, Schwefel- und Chloratomen
ausgewählt sein kann oder können, wobei unterschiedliche Heteroatomverbindungen mit
demselben Heteroatom und/oder mehrere Heteroatomverbindungen mit unterschiedlichen
Heteroatomen vorhanden sein können. Acetylene, also Alkine, unterfallen nicht dem
hier verwendeten Begriff "Olefine". Wie erwähnt, können sich Ausgestaltungen der Erfindung
auch auf eine alternative oder zusätzliche selektive Hydrierung von mehrfach ungesättigten
Olefinen oder von Acetylenen beziehen, wenngleich die nachfolgenden Erläuterungen
sich insbesondere auf Heteroatomverbindungen beziehen.
[0016] Der Begriff "Plastikpyrolyseöl" bzw. "Pyrolyseöl" wird hier wie in der Fachwelt üblich
verwendet. Ein bei der Pyrolyse von Plastik anfallendes Pyrolyseöl kann sich hinsichtlich
der Kohlenstoffzahlen der enthaltenden Verbindungen und der Siedepunkte mit bekannten
Fraktionen wie Naphtha und atmosphärischem Gasöl überschneiden, wobei aber auch noch
schwerere Komponenten enthalten sein können, wie sie normalerweise am leichten Ende
der Vakuumgasölfraktion enthalten sind. Wird hier der Begriff "Pyrolyseöl" verwendet,
entspricht dessen Zusammensetzung typischerweise nicht, oder nicht notwendigerweise,
der von bekannten Pyrolyseölen aus Steamcrackern. Typischerweise handelt es sich um
sehr unterschiedliche Gemische. Insbesondere umfasst dieses auch zumindest zum Teil
die Komponenten, die bei Pyrolyseölen aus Steamcrackern in die sogenannte Benzinfraktion
(Pyrolysebenzin) abgetrennt werden, sowie schwerere Verbindungen, als sie üblicherweise
in Pyrolyseöl enthalten sind. Die Gesamtzusammensetzung des Plastikpyrolyseöls ist
aber deutlich unterschiedlich, insbesondere bzgl. der Struktur der enthaltenen Verbindungen
(z.B. Paraffin- zu Aromatenanteil), was nicht direkt an der Siedelage festzumanchen
ist.
[0017] Das hier betrachtete Pyrolyseöl kann also bereits Kohlenwasserstoffe mit fünf und
sechs Kohlenstoffatomen mit einem Siedebereich von 30 bis 100 °C aufweisen, muss diese
aber nicht enthalten oder kann diese auch nur zum Teil enthalten. Ferner können Komponenten
mit sechs bis 12 Kohlenstoffatomen und einem Siedepunkt zwischen 130 und 220 °C enthalten
sein. Auch diese Komponenten sind nicht zwingend enthalten oder können nur zu einem
Teil enthalten sein. Insbesondere können, wie erwähnt, die enthaltenen Verbindungen
Siedepunkte aufweisen, wie sie herkömmlicherweise bei Naphtha festzustellen sind,
wobei zur Definition beispielsweise auf den erwähnten Artikel "
Ethylene" in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry verwiesen wird. Das Pyrolyseöl kann insbesondere eine beträchtliche Menge an Kohlenwasserstoffen
mit zwölf und mehr Kohlenstoffatomen aufweisen, wobei der Siedebereich dieser Verbindungen
insbesondere im Wesentlichen bei 210 bis 550 °C liegen kann. Auch diese Komponenten
sind nicht zwingend enthalten oder können nur zu einem Teil enthalten sein. Ein Pyrolyseöl
im hier verstandenen Sinn kann auch ausgesprochen schwere Verbindungen aufweisen,
wie sie unten erläutert werden. Eine gewisse Abtrennung leichter und schwerer Verbindungen
kann vorgesehen sein, aber auch ein Einsatz von Pyrolyseöl in ungetrennter Form. Von
einem Pyrolyseöl aus einem Steamcrackingprozess oder anderen Pyrolyseölen unterscheidet
sich das vorliegend eingesetzte Pyrolyseöl insbesondere auch durch den vergleichsweise
hohen Gehalt an Olefinen (Einsatzolefinen), wie unten erläutert. Zur weiteren Charakterisierung
eines Plastikpyrolyseöls sei beispielsweise auf den eingangs bereits zitierten Artikel
von Perez et al. verwiesen.
[0018] Der Begriff "Hydrierprodukt" soll hier ein Gemisch an Komponenten bezeichnen, das
einem Hydrierreaktor der vorliegend eingesetzten Art entnommen wird, und das anteilsmäßig
im Wesentlichen denselben oder auch einen nur in einem gewissen Umfang reduzierten
Gehalt an Olefinen (d.h. an verbleibenden Einsatzolefinen) aufweisen kann wie ein
Hydriereinsatz, d.h. ein dem Hydrierreaktor zugeführtes Komponentengemisch. Dagegen
ist ein Gehalt an den genannten Verunreinigungen entsprechend reduziert.
[0020] Die vorliegende Erfindung und ihre Ausgestaltungen ermöglicht eine zumindest teilweise
Aufhebung der bisher, wie erläutert, bestehenden Limitierung der verwertbaren Mengen
an Pyrolyseöl als Crackerfeedstock auf niedrige Prozentanteile oder nur als untergeordnete
Beimischung. Die Erfindung und ihre Ausgestaltungen ermöglicht also eine Nutzung von
in gesteigerten Mengen zunehmend verfügbaren Pyrolyseöle der erläuterten Art in verbesserter
Weise, d.h. trotz einer fehlenden oder in geringerem Anteil erfolgenden Hydrierung
von Einsatzolefinen mit unerwarteter Ausbeute und geringer Verkokungsneigung.
[0021] Durch die Erfindung und ihre Ausgestaltungen wird die oftmals abweichende Qualität
von Pyrolyseölen gegenüber konventionellen Feedstocks für das Steamcracken wie Naphtha
in Bezug auf Zusammensetzung (insbesondere den Gehalt an Olefinen, Dienen und Acetylenen)
und Verunreinigungen (insbesondere chlor-, stickstoff- und sauerstoffhaltige Komponenten)
erfolgreich adressiert.
[0022] Zu den herkömmlichen Verfahren zur Hydrierung von Pyrolyseölen, die aber im Rahmen
der vorliegenden Erfindung und ihrer Ausgestaltungen nicht zum Einsatz kommen, zählen
klassische, aus der Raffinerietechnik bekannte hydrierende Reinigungsschritte, insbesondere
das sogenannte Hydrotreating und Hydrocracking, wobei diese Schritte einer Fraktionierung
und Bearbeitung aller oder einiger Fraktionen im Steamcracker vorausgehen können.
Aufgrund der stark hydrierend wirkenden Katalysatorsysteme bzw. Reaktionsbedingungen
in derartigen Verfahren kommt es dabei wie erwähnt zu einer weitgehenden, zum Teil
sogar angestrebten vollständigen Hydrierung der Einsatzolefine im Pyrolyseöl. Dies
geht mit einem signifikanten Wasserstoffverbrauch (der ausgesprochen unwirtschaftlich
ist) und einer entsprechenden Wärmetönung einher. Während die Wärmeentwicklung im
Labormaßstab noch bewältigbar sein kann, sind in der großtechnischen Anwendung sehr
aufwendige und ggf. realistisch nicht mehr umsetzbare Maßnahmen zur Bewältigung der
Wärmeentwicklung erforderlich. Die vorliegende Erfindung und ihre Ausgestaltungen
überwinden diese Nachteile.
[0023] Entsprechende Ansätze, wie auch die Mitbehandlung mit konventionellen Raffinerieströmen,
sind aus der Patentliteratur bekannt. Gegenüber derartigen Verfahren erlaubt die Erfindung
und ihre Ausgestaltungen eine Reduzierung des Wasserstoffbedarfs und eine vereinfachte
Ausführung der Hydrierreaktoren aufgrund der reduzierten Wärmemengen.
[0024] Die genannten Nachteile treten bei der Anwendung im Bereich des konventionellen Hydrotreaten
und Hydrocracken rohölbasierter Einsatzstoffe nicht zu Tage, da diese typischerweise
kaum oder keine Einsatzolefine enthalten.
[0025] Durch die Anwendung der genannten konventionellen Schritte kann ein hydriertes Pyrolyseöl
erhalten werden, das nach Fraktionierung hinsichtlich seiner Eigenschaften einem konventionellen
Crackereinsatz nahe kommt und somit in großen Anteilen als Beimischung oder auch alleine
als Einsatz für einen Spaltofen dienen kann. Es wird also nach Stand der Technik gezielt
angestrebt, die Qualität der Pyrolyseöle möglichst weit an typische Qualitäten herkömmlicher
Einsatzstoffe, z.B. an eine typische Naphthaqualität, heranzubrinqen. Ziel der Hydrierschritte
in bekannten Verfahren ist eine weitgehende bis vollständige Reduktion des Gehalts
an Einsatzolefinen (siehe z.B.
WO 2016/142805 A1,
WO 2016/132807 A1,
WO 2021/165178 A1,
WO 2022/084433 A1 und
GB 2 601 407 A). Die vorliegende Erfindung und ihre Ausgestaltungen beruhen auf der Erkenntnis,
dass dieses Ziel gerade nicht erreicht werden muss.
[0026] Aufgrund der erwähnten Herausforderungen kann in herkömmlichen Verfahren praxisbezogen
mit zusätzlichen Abwandlungen wie mehreren Hydrierstufen und einer Verdünnung, z.B.
mit konventionellen Feeds bzw. Rückführung von schon hydrierten Strömen, gearbeitet
werden, was die Komplexität einer entsprechenden Anlage deutlich erhöht. Die vorliegende
Erfindung und ihre Ausgestaltungen können dagegen mit besonders einfachen Anordnungen
realisiert werden. Zudem erlaubt das Verfahren einen höheren Durchsatz an Pyrolyseöl
pro Ofen.
[0027] Diese herkömmlicherweise angestrebten sehr niedrigen Gehalte an Einsatzolefinen von
typischerweise weniger als 1%, die in Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung als
nicht erforderlich erkannt wurden, stellen eine zusätzliche Herausforderung an die
Leistungsstärke der Anlagen dar, insbesondere da gleichzeitig auch die anderen Verunreinigungen
im Pyrolyseöl auf die gewünschten Spezifikationswerte reduziert werden sollen. Ausgangspunkt
hierfür ist, dass olefinische Einsatzstoffe für den Cracker herkömmlicherweise als
nicht geeignet angesehen werden, und zwar sowohl im Hinblick auf die Crackerausbeute
als auch die Verkokungs- bzw. Verschmutzungsgefahr in der Anlage. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung und ihrer Ausgestaltungen wurde gleichwohl erkannt, dass olefinhaltige Crackereinsätze
im Vergleich zu Naphtha mit Vorteil trotz des oft höheren Siedeendes, was typischerweise
mit eine Reduktion der Ausbeute einhergeht, umgesetzt werden können, wie bereits erwähnt
und auch weiter unten diskutiert.
[0028] Die vollständige Hydrierung der Einsatzolefine in Pyrolyseölen geht auf Grund der
Gehalte im zweistelligen Prozentbereich (z.B. 20 bis 80% oder 30 bis 60% in Ausgestaltungen
der vorliegenden Erfindung) wie erwähnt mit einer hohen Wärmetönung einher, was die
Komplexität der Hydrierung erhöht (z.B. mehrere Stufen, Verdünnung und/oder Recycle)
und die Lebensdauer und Performance des Hydrierkatalysators durch unzureichende Temperaturkontrolle
und zu hohe (Spitzen-) Temperaturen reduziert. Diese Nachteile werden vorliegend vermieden.
Auch wird der herkömmlicherweise ausgesprochen hohe Wasserstoffverbrauch der Hydrierung
vermieden, so dass dieser durch den Cracker selbst gedeckt werden kann. Speziell in
den für den Einsatz von Pyrolyseölen besonders geeigneten sogenannten Flüssigcrackern
ist das Wasserstoffangebot begrenzt. In Ausgestaltungen der Erfindung ist daher keine
zusätzliche (externe) Versorgung einer entsprechenden Anlage mit Wasserstoff erforderlich.
[0029] Sowohl die Kosten für Bereitstellung der genannten Verfahrensschritte als auch deren
Betrieb inklusive der Wasserstoffbereitstellung, die typischerweise einen erheblichen
Kostenfaktor darstellen, werden in Ausgestaltungen der Erfindung deutlich reduziert.
[0030] Zusammengefasst umfassen Aspekte der vorliegenden Erfindung ein Aufbereitungs- und
Reinigungskonzept für Pyrolyseöle als Einsatzstoff für Steamcracker, das den Wasserstoffverbrauch
durch Minimierung der Hydrierung von Einsatzolefinen in der hydrierenden Reinigungsstufe
reduziert und damit die Wasserstoffbilanz über den Komplex inklusive Cracker erfüllt,
wodurch Probleme mit Wärmetönung und Belastung des Katalysators in der Hydrierstufe
und ein sonst notwendiger aufwändigerer Prozess mit z.B. mehreren hydrierenden Stufen
vermieden werden. Vermieden wird auch eine Einsatzverdünnung und/oder ein Recycle
des behandelten Stoffstroms. Durch geeignete Anpassung der Ofenbedingungen bzw. der
Ofenkonstruktion beim Steamcracken können olefinhaltige Einsätze mit gewünschtem Ergebnis
wie z.B. hoher Ausbeute an Produktolefinen gefahren werden. Ausgestaltungen der Erfindung
tragen damit dazu bei, eine wirtschaftliche Option für die Verwendung von derartigen
Einsätzen zu schaffen und trotzdem den Reinigungsanforderungen der Pyrolyseöle schwankender
Qualität Rechnung zu tragen.
[0031] Die Hydrierung kann in Ausgestaltungen der Erfindung insbesondere unter Verwendung
eines oder mehrerer Katalysatoren durchgeführt werden, der oder die ein oder mehrere
Nebengruppenelemente aufweist oder aufweisen. Insbesondere kommen z.B. Elemente der
VIII und VI Nebengruppe und deren Kombinationen als Katalysatormaterial in Frage.
Die Heteroatome enthaltenden Verbindungen können dabei insbesondere chlor-, stickstoff-,
sauerstoff- und/oder schwefelhaltige Verbindungen sein. Die selektive Hydrierung dient
zur gezielten Entfernung von entsprechenden Verbindungen im Pyrolyseöl bei keiner
oder nur geringer Hydrierung von einfach ungesättigten olefinischen Anteilen. Wie
erwähnt, kann aber in diesem oder einem separaten Schritt insbesondere eine Hydrierung
von Diolefinen und Acetylenen erfolgen. Die genannten Katalysatortypen sind aus der
Behandlung anderer Ströme im Raffineriebereich, wie z.B. von Benzin aus dem katalytischem
Cracken bekannt (siehe z.B.
US 5,853,570 A,
US 5,906,730 A,
US 5,985,136 A und
US 6,013,598 A). Damit ist eine Reduktion von Heteroatomen unter Schonung insbesondere der einfach
ungesättigten Einsatzolefine möglich. Eine Verwendung derartiger Katalysatoren zur
Vorbehandlung von Pyrolysölen als Crackerfeedstock ist bisher nicht bekannt. Die oben
zitierten Referenzen unterscheiden sich dabei in mehreren Punkten (z.B. Art des Einsatzes:
Crackbenzin, Ziel: Erhaltung der Octanzahl, Anwendung: Benzin, Verunreinigung: Schwefel)
grundlegend von dem hier beschriebenen Einsatzfall.
[0032] In Ausgestaltungen der Erfindung kann die eine Heteroatomverbindung eine chlorhaltige
Verbindung sein, oder die mehreren Heteroatomverbindungen können eine chlorhaltige
Verbindung umfassen. Die selektive Hydrierung kann dabei eine selektive Hydrierung
der chlorhaltigen Verbindung oder zumindest der chlorhaltigen Verbindung umfassen.
Mit einer derartigen Ausgestaltung kann insbesondere der besonders nachteilige Einfluss
von chlorhaltigen Verunreinigungen auf die nachgeschalteten Verfahrensschritte adressiert
werden. Mit anderen Worten können mehrere Heteroatomverbindungen vorhanden sein, die
eine oder mehrere chlorhaltige Verbindungen umfassen, und die selektive Hydrierung
kann insbesondere derart ausgestalten werden, dass insbesondere diese eine oder mehreren
chlorhaltigen Verbindungen umgesetzt werden. Bei mehreren, Heteroatomverbindungen,
von denen eine erste Verbindung oder eine erste Gruppe von Verbindungen Chlor enthalten
und eine zweite Verbindung oder eine zweite Gruppe von Verbindungen kein Chlor enthalten
kann, kann eine entsprechende selektive Hydrierung also insbesondere derart ausgestaltet
sein, dass die erste Verbindung oder zumindest eine Verbindung der ersten Gruppe von
Verbindungen zu einem größeren Anteil umgesetzt wird als die zweite Verbindung oder
zumindest eine Verbindung der zweiten Gruppe von Verbindungen. Dies lässt sich insbesondere
erreichen, weil chlorhaltige Verbindungen eine einfachere Hydrierbarkeit aufweisen.
[0033] In Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung kann bzw. können der oder die Katalysatoren
Nickel, Molybdän und/oder Cobalt, insbesondere auf einem geeigneten Träger wie beispielsweise
Dialuminiumtrioxidträger aufweist oder aufweisen. Es kann also auf bekannte und gut
charakterisierte Katalysatoren bzw. Katalysatorsysteme zurückgegriffen werden.
[0034] Die Hydrierung kann dabei in Ausgestaltungen der Erfindung auf einem Temperaturniveau
von 150 bis 400 °C, insbesondere von 200 bis 350 °C, und/oder auf einem Druckniveau
von 5 bis 70 bar, insbesondere 10 bis 40 bar, durchgeführt werden. Es handelt sich
dabei um tendenziell mildere Bedingungen als beim konventionellen Hydrocracking und
Hydrotreating/Hydrodesulfurization von Rohöldestillaten mit bevorzugt 50 bis 200 bar
sowie 250 bis 450 °C, so dass sich beispielsweise hinsichtlich Kühlung und Materialauswahl
Vorteile ergeben.
[0035] In Ausgestaltungen der Erfindung kann die Hydrierung in einer ein- oder mehrstufigen
Festbettanordnung durchgeführt werden andere Bauformen wie ein Bewegtbett sind aber
auch möglich, d.h. das Konzept ist nicht auf eine bestimmte Reaktorbauweise beschränkt.
Die Festbettanordnung kann eine oder mehrere Stufen umfassen, die Verwendung nur einer
Stufe ist bevorzugt und wird insbesondere durch die Idee der Erfindung und ihrer Ausgestaltungen
ermöglicht. Hiermit kann erneut eine besonders einfache Anordnung realisiert werden.
[0036] Weiters kann in Ausgestaltungen der Erfindung eine selektive Hydrierung mehrfach
ungesättigter Verbindungen wie Dienen und /oder von Acetylenen durchgeführt werden.
Besondere Vorteile ergeben sich in Ausgestaltungen, in denen eine Reduktion des Dien-
und Acetylengehalts auf weniger als 1,0%, weniger als 0,5% oder weniger als 0,1%,
vorgenommen wird, wobei eine weitgehend vollständige Hydrierung auch nicht ausgenommen
werden soll. Entsprechend niedrige Dien- und Acetylengehalte ermöglichen eine vorteilhafte
Umsetzung beim Steamcracken aufgrund verringerter Verkokungsneigung und kürzerer Laufzeiten.
[0037] In Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein Teil des Hydrierprodukts
nach stromauf der Hydrierung zurückgeführt wird. Mit anderen Worten kann eine Kreisgasführung
des gasförmigen Anteils des Reaktoraustrittsstroms des Hydrierreaktors vorgesehen
sein. Eine Zufuhr von Wasserstoff bzw. Kreisgas kann an einer oder mehreren Stellen
erfolgen. Gegebenenfalls kann der Kreisgasrecycle zusätzlich Stufen zur Gasreinigung
enthalten.
[0038] In Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung kann die Bereitstellung des Hydriereinsatzes
eine Aufbereitung umfassen. Bei dieser kann eine gezielte Entfernung von Verunreinigungen,
insbesondere organischer und anorganischer Salze und damit von Alkali- und Erdalkalimetallen
bzw. auch sonstiger Metalle, aber auch von chlor-, stickstoff-, sauerstoff- und siliziumhaltiger
Spurenkomponenten aus dem Pyrolyseöl durch geeignete Verfahren (Filtern, Wasserwäsche,
Extraktions- und Adsorptionsverfahren) erfolgen. Im Ergebnis kann damit die Lebensdauer
des in einem folgenden Prozessschritt eingesetzten Hydrierkatalysators verlängert
oder dessen Regenerierbedarf reduziert werden.
[0039] In weiteren Ausgestaltungen kann die Bereitstellung des Hydriereinsatzes oder des
Crackereinsatzes eine Entfernung von schwer siedenden Komponenten ("Hochsieder") umfassen.
Die insbesondere destillative Abtrennung des schweren Anteils im Pyrolyseöl mittels
eines vor oder nach der Hydrierung angeordneten Reinigungsschritts erfolgt. Eine der
möglichen Ausgestaltungen umfasst dabei insbesondere eine Abtrennung auf weniger als
10%, weiter insbesondere weniger als 5% entsprechender Hochsieder, d.h. in derart,
dass insbesondere Asphalthene und Metalle abgetrennt werden. Eine Anordnung vor der
Hydrierung ist besonders vorteilhaft, denn damit kann ggf. z.B. der Metallgehalt bzw.
der Anteil an anorganischen Verunreinigungen im Öl reduziert und damit die Funktionsweise
und/oder Laufzeit der Hydrierstufe verbessert werden. Darüber hinaus können ggf. mehrere
Schnitte des Einsatzes erzeugt und mit jeweils angepassten Hydrierbedingungen behandelt
werden. Eine weitere Ausgestaltung umfasst eine destillative Abtrennung nach der Hydrierung
bei der Komponenten mit einem Siedepunkt von mehr als 300 °C, insbesondere mehr als
350°C, beispielsweise mehr als 380 °C, 390 °C oder 400 °C entfernt werden, und zwar
in einem jeweils zweckmäßigen und technisch sinnvollem Umfang, um eine Verdampfung
des Crackereinsatzstoffes im Ofen zu erleichtern. Auch eine Fraktionierung in mehrere
Fraktionen zur unterschiedlichen Nutzung (z.B. in getrennten Öfen) ist eine mögliche
Variante.
[0040] Insbesondere erfolgt in Ausgestaltungen der Erfindung keine oder nur eine geringfügige
Rückführung von hydrierten Teilströmen vor den Hydrierreaktor im Vergleich zum konventionellen
Verfahren.
[0041] In dem Verfahren kann bzw. können für das Steamcracken ein oder mehrere, befeuerte
und/oder zumindest teilweise elektrisch beheizte Spaltöfen verwendet werden. Ein Spaltofen
kann also als konventioneller Ofen mit direkter Feuerung oder mit einem abweichenden
Beheizungskonzept ausgestattet sein wie z.B. einem elektrisch beheizten Ofen. Im Falle
eines elektrisch beheizten Ofens kann sich noch der besondere Vorteil ergeben, dass
die Vorwärmung gezielter und entkoppelt von dem klassischen Abhitzekonzept erfolgen
kann, was einen kritischen Feed wie Pyrolyseöl bzgl. Reduktion von Fouling und damit
Betreibbarkeit zustattenkommt. Dieser spezifische Punkt ist auch in Bezug auf nicht
hydrierend vorbehandelte Einsatzströme von Vorteil. Ausgestaltungen der Erfindung
können ein optimiertes/angepasstes System für die Vorwärmung und Verdampfung im Spaltofen,
sowie angepasste Spaltbedingungen für die optimale Produktausbeute bzw. zum Vermeiden
von Fouling umfassen.
[0042] Aus einem beim Steamcracken erhaltenden Komponentengemisch kann eine wasserstoffhaltige
Fraktion abgetrennt und rückgeführt werden, um den Wasserstoffbedarf der Hydrierung,
wie erwähnt, zu decken. Es kann also eine Integration der Wasserstoffversorgung der
Hydriereinheit in das Wasserstoffsystem des Crackers, z.B. downstream einer Demethanisierung
und/oder Druckwechseladsorption, erfolgen. Auch eine Nutzung niederwertiger Wasserstoffströme
aus dem Cracker, die schon Verunreinigungen oder Anteile anderer Kohlenwasserstoffe
(insbesondere Methan) enthalten, kann vorteilhaft sein.
[0043] Auch die Bereitstellung des Crackereinsatzes aus dem Hydrierprodukt kann eine Aufbereitung
umfassen, es kann also insbesondere eine Entfernung von Komponenten aus dem Hydrierprodukt
oder dessen zur Bereitstellung des Crackereinsatzes verwendeten Teils vorgesehen sein.
Diese können auch Komponenten umfassen, die bei der Hydrierung freigesetzt werden,
wie beispielsweise Salzsäure, Ammoniak, Blausäure, Schwefelwasserstoff, Wasser, Kohlenoxide
und andere Gase, Kohlenwasserstoffbruchstücke und dergleichen. Insbesondere kann eine
Abtrennung von leicht flüchtigen Bestandteilen und/oder restlichem Wasserstoff durch
Strippen erfolgen.
[0044] Wie mehrfach erwähnt, erfolgt die die Bereitstellung des Pyrolyseöls insbesondere
unter Verwendung einer Plastikpyrolyse, aber auch andere Pyrolyseverfahren und Einsätze,
beispielsweise Biomasse, sind möglich. Zu entsprechenden Verfahren wird auf einschlägige
Fachliteratur verwiesen.
[0045] Die vorgeschlagene Anlage zur Herstellung von Produktolefinen ist zur Speisung mit
einem Pyrolyseöl eingerichtet, ist dazu eingerichtet, unter Verwendung des Pyrolyseöls
oder eines Teils hiervon einen Hydriereinsatz bereitzustellen, ist dazu eingerichtet,
den Hydriereinsatz unter Erhalt eines Hydrierprodukts einer Hydrierung zu unterwerfen,
ist dazu eingerichtet, unter Verwendung des Hydrierprodukts oder eines Teils hiervon
einen Crackereinsatz bereitzustellen, und ist dazu eingerichtet, den Crackereinsatz
oder einen Teil hiervon durch Steamcracken zu Produktolefinen zu verarbeiten. Dabei
ist vorgesehen, dass die Anlage eingerichtet ist, die Hydrierung als eine selektive
Hydrierung einer oder mehrerer Heteroatomverbindungen und/oder einer oder mehrerer
mehrfach ungesättigter olefinischer Verbindungen, insbesondere eines oder mehrerer
Diene, und/oder einer oder mehrerer Acetylene, durchzuführen, wobei bei der selektiven
Hydrierung weniger als 90%, insbesondere weniger als 80%, 75%, 50%, 25%, oder 10%
an einfach ungesättigten olefinischen Verbindungen, die in dem Pyrolyseöl oder dem
Teil hiervon, unter Verwendung dessen der Crackereinsatz bereitgestellt wird, umgesetzt
werden.
[0046] Zu weiteren Merkmalen und Vorteilen einer entsprechenden Anlage und Ausgestaltungen
hiervon sei auf die obigen Erläuterungen betreffend das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Verfahren und seine Ausgestaltungen ausdrücklich verwiesen, da diese hierfür in gleicher
Weise gelten.
[0047] Entsprechendes gilt auch für eine Anlage, die gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
dazu eingerichtet ist, ein Verfahren gemäß einer beliebigen Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung durchzuführen.
[0048] Vorteile erfindungsgemäßer Verfahren und Anlagen sowie entsprechender Ausgestaltungen
wurden bereits erwähnt und werden nachfolgend nochmals zusammengefasst. Die Vorteile
umfassen ein einfacheres Reaktordesign für Hydrierreaktor aufgrund geringerer Kühlanforderung.
Ein mehrstufiges Design ist nicht zwingend erforderlich und eine einstufige Ausführung
stellt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Es ergibt sich ferner eine
geringe Katalysatorbeanspruchung mit dem Ergebnis einer besseren Performance und längeren
Lebensdauer. Es ist kein oder nur ein geringer Recycle von hydrierten Strömen erforderlich,
wodurch sich eine Reduzierung an Equipment und Energieverbrauch ergibt. Eine Verdünnung
mit konventionellem Einsatz, der nur unnötiges Volumen darstellt bzw. ggf. auch noch
Nebenreaktionen unterworfen sein kann, ist nicht notwendig. Eine Bilanzierung des
Wasserstoffbedarfs über Gesamtanlage ist möglich, so dass sich ein Entfall einer zusätzlichen
Erzeugungseinrichtung von Wasserstoff ergibt und auch eine autarke Versorgung im Gesamtkomplex
möglich ist.
[0049] Insgesamt trägt die Verwertung von signifikanten Mengen an Pyrolyseölen zu einer
Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) bei, dient der Vermeidung von Umweltverschmutzung
bzw. der Abfallbeseitigung/-verwertung und trägt zur Emissionsminderung von Kohlendioxid
und Energieeinsparung (im Vergleich zur Nutzung von konventionellen fossilen Feedstocks)
bei.
[0050] Das Grundkonzept bzw. Ausgestaltungen der Erfindung kann bzw. können mit weiteren
Ausgestaltungen bzgl. zusätzlicher Reinigungsschritte je nach Bedarf/Eigenschaften
des Pyrolyseöls ergänzt werden. Relevant sind insbesondere Filtration, Absorption/Wäschen,
Extraktionsverfahren, physikalische und chemische Adsorption/selektive Sorption. Auch
eine Fraktionierung, insbesondere zur Abtrennnung schwerer Bestandteile, kommt in
Frage (Abtrennung eines schweren Siedeendes zur Entfernung von Asphalthenen und Metallen,
typischerweise auf weniger als 10% oder 5% der entsprechenden Pyrolyseölfraktion oder
eine destillative Abtrennung von Komponenten nach der Hydrierung mit einem Siedepunkt
von mehr als 300 °C, insbesondere mehr als 350°C, beispielsweise mehr als 380 °C,
390 °C oder 400 °C, um die Verdampfung des Crackereinsatzstoffes im Ofen zu erleichtern).
Die Schritte können sowohl vor als auch nach der Hydriereinheit einzeln oder in Kombination
zum Einsatz kommen.
[0051] Weitere spezifische Szenarien umfassen in einem ersten Beispiel eine Pyrolyse gefolgt
von einer Destillation, sich daran anschließenden Wasserwäsche zur Reduktion anorganischer
Salze, insbesondere Chlor, und wasserlöslicher polarer Verbindungen, der sich wiederum
eine Trocknung, eine gezielte Hydrierung und danach eine Nachreinigung, z.B. in adsorptiver
Weise, anschließt. Ein zweites Szenario kann eine Pyrolyse gefolgt von einer Destillation
zur Entfernung von schwerem Ende und eine sich anschließende adsorptive Grobreinigung,
z.B. für Chlor umfassen. An letztere kann sich dann eine gezielte Hydrierung und Nachreinigung,
z.B. adsorptiv, destillativ anschließen.
[0052] Die Hydrierung kann alternativ auch nicht im Cracker Umfeld stattfinden, sondern
bei einem Pyrolyseölerzeuger oder bei zentralisierten Stellen, wo mehrere Pyrolyseöle
aus verschiedenen Quellen hydriert werden. Hier wirkt sich die aufbereitete Qualität
zudem auch positiv auf die Transport- bzw. insbesondere Lagereigenschaften vor der
weiteren Verwendung als Crackereinsatzstoff aus.
[0053] Neben Pyrolyseölen können auch andere Einsatzstoffe wie z.B. biobasierte Pyrolyseöle
in entsprechender Weise für die Verwendung als Crackereinsatzstoff aufbereitet werden.
Ggf. ist eine Integration von Utility und Abfallströme (Abwasser, Abgas) mit dem Cracker
möglich z.B. die Rückführung von Abgasströmen in das Abgasreinigung bzw. Fackelsystem
oder in das Heizgasnetz.
[0054] Alternativ könnte der zusätzliche Bedarf an Wasserstoff mit der Umwandlung von einer
Methan- bzw. methanreichen Fraktion des Crackers zu Wasserstoff und Kohlendioxid (ggf.
auch ergänzt durch Carbon Capture) erfolgen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0055] Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend rein beispielhaft unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, wobei
Figur 1 ein Verfahren gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung veranschaulicht,
Figur 2 Aspekte von Verfahren gemäß Ausgestaltungen der Erfindung veranschaulicht,
Figur 3 Aspekte von Verfahren gemäß Ausgestaltungen der Erfindung veranschaulicht.
Ausführungsformen der Erfindung
[0056] Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen werden lediglich zu dem Zweck beschrieben,
den Leser beim Verständnis der beanspruchten und zuvor erläuterten Merkmale zu unterstützen.
Sie stellen lediglich repräsentative Beispiele dar und sollen hinsichtlich der Merkmale
der Erfindung nicht abschließend und/oder beschränkend betrachtet werden. Es versteht
sich, dass die zuvor und nachfolgend beschriebenen Vorteile, Ausführungsformen, Beispiele,
Funktionen, Merkmale, Strukturen und/oder anderen Aspekte nicht als Beschränkungen
des Umfangs der Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert ist, oder als Beschränkungen
von Äquivalenten zu den Ansprüchen zu betrachten sind, und dass andere Ausführungsformen
verwendet und Änderungen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der beanspruchten
Erfindung abzuweichen.
[0057] Unterschiedliche Ausführungsformen der Erfindung können weitere zweckmäßige Kombinationen
der beschriebenen Elemente, Komponenten, Merkmale, Teile, Schritte, Mittel usw. umfassen,
aufweisen, aus ihnen bestehen oder im Wesentlichen aus ihnen bestehen, auch wenn solche
Kombinationen hier nicht spezifisch beschrieben sind. Darüber hinaus kann die Offenbarung
andere Erfindungen umfassen, die gegenwärtig nicht beansprucht sind, die aber in Zukunft
beansprucht werden können, insbesondere wenn sie vom Umfang der unabhängigen Ansprüche
umfasst sind.
[0058] Erläuterungen, die sich auf Vorrichtungen, Apparate, Anordnungen, Systeme usw. gemäß
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beziehen, können auch für Verfahren,
Prozesse, Methoden usw. gemäß den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gelten
und umgekehrt. Gleiche, gleich wirkende, in ihrer Funktion einander entsprechende,
baulich identisch oder vergleichbar aufgebaute Elemente, Verfahrensschritte usw. können
mit identischen Bezugszeichen angegeben sein.
[0059] In Figur 1 ist ein Verfahren gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung in Form eines
vereinfachten schematischen Ablaufplans veranschaulicht und insgesamt mit 100 bezeichnet.
Das Verfahren 100 wird anhand einer Plastikpyrolyse beschrieben. Wie erwähnt, eignen
sich Verfahren gemäß Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung aber auch zur Verwendung
mit anderen Pyrolyseeinsätzen.
[0060] In dem Verfahren 100 wird ein Plastik enthaltender oder aus Plastik bestehender Pyrolyseeinsatz
1 einer Pyrolyse 110, hier einer Plastikpyrolyse, unterworfen. Der Pyrolyse können
beliebige Trennschritte zugeordnet sein, so dass unter Verwendung der Pyrolyse (und
der Trennschritte) ein Pyrolyseöl 2 bereitgestellt werden kann.
[0061] Das Pyrolyseöl 2 wird im dargestellten Beispiel einem oder mehreren optionalen Aufbereitungsschritten
120 unterworfen, die bereits oben erläutert wurden. Diese können insbesondere eine
Adsorption oder Wäsche umfassen. Auf diese Weise kann ein aufbereitetes Pyrolyseöl
3 erhalten werden. Nach einer optionalen Zuspeisung eines Wasserstoffkreislaufstroms
4 zu dem aufbereiteten Pyrolyseöl 3, oder, insbesondere falls keine Aufbereitungsschritte
120 vorgesehen sind, auch bereits zu dem Pyrolyseöl 2, wird das aufbereitete Pyrolyseöl
3, oder, falls keine Aufbereitungsschritte 120 vorgesehen sind, bereits das Pyrolyseöl
2, als Hydriereinsatz 5 einer Hydrierung 130 unterworfen, welche als Selektivhydrierung
der zuvor erläuterten Art mit entsprechenden Katalysatoren durchgeführt wird.
[0062] In der Hydrierung 130 wird ein Hydrierprodukt 6 in Form eines Gemischs aus Paraffinen
und Olefinen (Einsatzolefinen) erhalten, das auch andere Komponenten wie Aromaten
enthalten kann, das jedoch aufgrund der spezifischen Art der Hydrierung gegenüber
dem Hydriereinsatz 5 an Komponenten mit Heteroatomen abgereichert oder frei von diesen
ist. Die in dem Hydriereinsatz 5 der Hydrierung 130 zugeführten einfach ungesättigten
olefinischen Verbindungen (Einsatzolefine) werden höchstens zu einem geringen Teil
umgesetzt.
[0063] Mittels einer nicht gesondert veranschaulichten Trenneinrichtung kann aus dem Hydrierprodukt
6 Wasserstoff abgetrennt und in den Wasserstoffkreislaufstrom zurückgeführt werden.
Das flüssige Hydrierprodukt wird als Steamcrackingeinsatz 7 durch Steamcracking 140
bearbeitet. Es können beliebige weitere Einsätze verwendet werden. Im Zusammenhang
mit dem Steamcracking 140 verwendete Trenneinrichtungen und ein Teil der hier gewonnenen
Produkte sind nicht gesondert veranschaulicht. Jedenfalls können auf diese Weise ein
oder mehrere Produktolefine 8, beispielsweise Ethylen, gewonnen werden. Eine Wasserstoff-
oder Leichtgasfraktion kann in Form eines Stoffstroms 9 zurückgeführt werden.
[0064] In den Figuren 2 und 3 sind Ergebnisse von Vergleichsversuchen mit Naphtha und olefinhaltigen
Pyrolyseölen veranschaulicht, wobei die Ergebnisse für Naphtha jeweils mit x-Symbolen,
die Ergebnisse für ein erstes Pyrolyseöl mit auf der Spitze stehenden, nicht ausgefüllten
Kästchen, und die Ergebnisse für ein zweites Pyrolyseöl mit auf der Spitze stehenden,
ausgefüllten Kästchen veranschaulicht sind. Es sind jeweils die Ergebnisse zweiter
Parallelversuche dargestellt. Das erste und zweite Pyrolyseöl unterscheiden sich insbesondere
darin, dass die Einsatzstoffe für die Pyrolyse sich unterschieden haben, insbesondere
bzgl. der Anteile an Polyethylen bzw. Polypropylen.
[0065] In Figur 2 ist eine Temperatur am Ende der Spaltrohre in °C auf der Vertikalachse
gegenüber einem Propylen-Ethylen-Verhältnis in kg/kg auf der Horizontalachse aufgetragen.
Figur 3 zeigt eine Ethylenausbeute in Gew.-% auf der Vertikalachse gegenüber einem
Propylen-Ethylen-Verhältnis in kg/kg auf der Horizontalachse.
[0066] Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich können zur Erzielung einer technisch und
wirtschaftlich befriedigenden Crackerbetriebsweise Pyrolyseöle mit hohen Gehalten
an Einsatzolefinen bei entsprechend geeigneter Struktur, insbesondere Kettenlänge
bei entsprechender Fahrweise, mit guten Ausbeuten umgesetzt werden.
[0067] Im Gegensatz zum Stand der Technik zeigen im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ermittelte
Ergebnisse überraschenderweise, dass der Einfluss einer Doppelbindung in einem Einsatzmolekül
mit zunehmender Kettenlänge generell abnimmt, da hier primär das Wasserstoff-Kohlenstoff-Verhältnis
sowie der Gehalt an Diolefinen und Acetylenartigen Verbindungen entscheidend ist.
Dies gilt in entsprechender Weise auch für die Verkokungstendenz.
1. Verfahren (100) zur Herstellung von Produktolefinen (8), bei dem ein Pyrolyseöl (2)
bereitgestellt wird, bei dem unter Verwendung des Pyrolyseöls (2) oder eines Teils
hiervon ein Hydriereinsatz (5) bereitgestellt wird, bei dem der Hydriereinsatz (5)
unter Erhalt eines Hydrierprodukts (6) einer Hydrierung (130) unterworfen wird, bei
dem unter Verwendung des Hydrierprodukts (6) oder eines Teils hiervon ein Crackereinsatz
(7) bereitgestellt wird, und bei dem der Crackereinsatz (7) oder ein Teil hiervon
durch Steamcracken (140) verarbeitet wird, wobei die Produktolefine (8) gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung (130) eine selektive Hydrierung einer oder mehrerer Verunreinigungen
umfasst, wobei bei der selektiven Hydrierung (130) weniger als 90% an einfach olefinischen
Verbindungen, die in dem Pyrolyseöl (2) oder dem Teil hiervon, unter Verwendung dessen
der Crackereinsatz (3) bereitgestellt wird, enthalten sind, umgesetzt werden.
2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, bei dem die Hydrierung (130) unter Verwendung eines
oder mehrerer Katalysatoren durchgeführt wird, der oder die ein oder mehrere Nebengruppenelemente
aufweist oder aufweisen.
3. Verfahren (100) nach Anspruch 2, bei dem die eine oder die mehreren Verunreinigungen
Heteroatomverbindungen sind oder umfassen, wobei die selektive Hydrierung eine selektive
Hydrierung der einen oder der mehreren Heteroatomverbindungen umfasst.
4. Verfahren (100) nach Anspruch 2 oder 3, bei dem die eine Heteroatomverbindung eine
chlorhaltige Verbindung ist oder die mehreren Heteroatomverbindungen eine chlorhaltige
Verbindung umfassen, wobei die selektive Hydrierung eine selektive Hydrierung der
chlorhaltigen Verbindung umfasst.
5. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem der oder die Katalysatoren
ein oder mehrere Elemente der Nebengruppen VIII und/oder VI als Aktivkomponente aufweist
oder aufweisen.
6. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, bei dem die Hydrierung (130) auf
einem Temperaturniveau von 150 bis 400 °C und/oder auf einem Druckniveau von 5 bis
70 bar durchgeführt wird.
7. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, bei dem die Hydrierung (130) in
einer ein- oder mehrstufigen Festbettanordnung durchgeführt wird.
8. Verfahren (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem eine zusätzliche selektive
Hydrierung mehrfach ungesättigter Verbindungen und/oder von Acetylenen im gleichen
oder einem vorgeschalteten Katalysatorbett durchgeführt wird.
9. Verfahren (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem ein Teil des Hydrierprodukts
nach stromauf der Hydrierung (130) zurückgeführt wird.
10. Verfahren (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Bereitstellung
des Hydriereinsatzes (5) eine Aufbereitung umfasst.
11. Verfahren (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der Crackereinsatz
(7) zu mehr als 10% aus Komponenten des Pyrolyseöls und/oder in der Hydrierung (130)
hieraus gebildeten Komponenten besteht.
12. Verfahren (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem für das Steamcracken
(140) ein oder mehrere, befeuerte und/oder zumindest teilweise elektrisch beheizte
Spaltöfen verwendet werden.
13. Verfahren (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem aus einem beim Steamcracken
(140) erhaltenden Komponentengemisch eine wasserstoffhaltige Fraktion abgetrennt und
rückgeführt wird.
14. Verfahren (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Bereitstellung
des Crackereinsatzes (7) eine Entfernung von Komponenten aus dem Hydrierprodukt oder
dessen zur Bereitstellung des Crackereinsatzes (7) verwendeten Teils umfasst.
15. Anlage zur Herstellung von Produktolefinen, die zur Speisung mit einem Pyrolyseöl
(2) eingerichtet ist, die dazu eingerichtet ist, unter Verwendung des Pyrolyseöls
(2) oder eines Teils hiervon einen Hydriereinsatz (5) bereitzustellen, die dazu eingerichtet
ist, den Hydriereinsatz (5) unter Erhalt eines Hydrierprodukts (6) einer Hydrierung
(130) zu unterwerfen, die dazu eingerichtet ist, unter Verwendung des Hydrierprodukts
(6) oder eines Teils hiervon einen Crackereinsatz (7) bereitzustellen, und die dazu
eingerichtet ist, den Crackereinsatz (7) oder einen Teil hiervon durch Steamcracken
(140) zu verarbeiten, wobei die Produktolefine (8) gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage eingerichtet ist, die Hydrierung (130) als eine selektive Hydrierung einer
oder mehrerer Verunreinigungen durchzuführen, wobei bei der selektiven Hydrierung
(130) weniger als 90% an einfach ungesättigten olefinischen Verbindungen, die in dem
Pyrolyseöl (2) oder dem Teil hiervon, unter Verwendung dessen der Crackereinsatz (3)
bereitgestellt wird, enthalten sind, umgesetzt werden.