[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem
Holz, bei welchem zerkleinertes Holz, insbesondere Hackschnitzel, vorgewärmt wird,
mechanisch verdichtet und entwässert wird, wobei ein Pfropfen entsteht, der Pfropfen
zumindest teilweise abgebaut wird und das derart behandelte zerkleinerte Holz in einen
bereitgestellten Kocher eingebracht wird, in welchem das zerkleinerte Holz durch eine
Einwirkung von heißem Dampf plastifiziert wird, wobei das derart vorbehandelte plastifizierte
Holz nachfolgend in einen bereitgestellten Refiner eingebracht und in einem Bereich
zwischen bereitgestellten Mahlscheiben zerfasert wird und Faserstoff entsteht und
wobei der derart hergestellte Faserstoff aus dem Refiner ausgegeben wird.
[0002] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem
Holz, bei welchem zerkleinertes Holz, insbesondere Hackschnitzel, vorgewärmt und verdichtet
wird, wobei ein Pfropfen entsteht, der Pfropfen zumindest teilweise abgebaut wird
und das derart behandelte zerkleinerte Holz in einen bereitgestellten Kocher eingebracht
wird, in welchem das zerkleinerte Holz durch eine Einwirkung von heißem Dampf plastifiziert
wird, wobei das derart vorbehandelte plastifizierte Holz nachfolgend in einen bereitgestellten
Refiner eingebracht und in einem Bereich zwischen bereitgestellten Mahlscheiben zerfasert
wird und Faserstoff entsteht und wobei der derart hergestellte Faserstoff aus dem
Refiner ausgegeben wird.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist die industrielle Herstellung von Faserstoff aus Lignocellulose
bekannt. Als Faserstoff wird ein aus Fasern bestehendes Material bezeichnet, welches
beispielsweise bei der Herstellung von Holzwerkstoffen, insbesondere Holzfaserplatten
wie mitteldichte Holzfaserplatten (MDF - Medium Density Fiberboard) oder Holzfaserdämmplatten
gewonnen und weiterverarbeitet wird. Derartige Faserstoffe werden meist durch mechanische
und/oder chemische Holzaufschlussverfahren aus dem Rohstoff Holz gewonnen. Von der
Lignocellulose ist bekannt, dass diese die Zellwand verholzter Pflanzen bildet und
diesen Pflanzen als Strukturgerüst dient.
[0004] Bezüglich des Rohstoffs Holz ist es bekannt, dass das Holz durch eine Dampfbehandlung
plastifiziert werden kann, wobei es für einen nachfolgenden Verarbeitungsprozess weich,
geschmeidig und weniger spröde gemacht wird, um das Holz beispielsweise zu Biegen
oder zu Pressen. In diesem Zusammenhang ist auch ein sogenanntes Dampfumformen bekannt,
welches beispielsweise bei der Herstellung von Sitzmöbeln genutzt wird und aus der
Fassbinderei bekannt ist.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Refiner bekannt, welche von einem Gehäuse
ummantelte Maschinen sind, die beispielsweise in der Holzwerkstoffindustrie zur Herstellung
von Holzfaserstoff und in der Papierindustrie zur Erzeugung von Holzstoffen verwendet
werden. Mit derartigen Refinern werden beispielsweise Hackschnitzel mechanisch zerfasert,
wobei Faserstoff entsteht und aus dem Refiner ausgegeben wird.
[0006] Die bekannte industrielle Herstellung von lignocellulosen Faserstoffen ist ein kontinuierlicher
Prozess. Dieser beginnt beispielsweise mit der hydrothermischen Vorbehandlung von
sogenannten Hackschnitzeln in einem Vorwärmer, wobei die Hackschnitzel auf 70 bis
80 °C erhitzt werden. Als Hackschnitzel beziehungsweise auch als Holzschnitzel wird
mittels schneidender Werkzeuge zerkleinertes Holz bezeichnet.
[0007] Vom Vorwärmer gelangen die Hackschnitzel beispielsweise über eine Transport- und
Entwässerungsschnecke in einen sogenannten Kocher. In diesem Kocher werden die Hackschnitzel
mittels eines erzeugten Dampfes 2 bis 8 Minuten lang plastifiziert. Hierfür weist
der Dampf eine Temperatur im Bereich zwischen 150 °C bis 210 °C sowie einen Druck
im Bereich zwischen 6 bar und 16 bar auf. In einer konkreten Ausführung liegt die
Temperatur des Dampfes im Bereich zwischen 158,8 °C und 201,4 °C.
[0008] Beispielsweise mittels einer zweiten Schnecke, einer sogenannten Transportschnecke
werden die Hackschnitzel zur Zerfaserung beziehungsweise Fasererzeugung vom Kocher
in den Refiner gefördert. Im Refiner werden die derart vorbereiteten Hackschnitzel
beispielsweise zwischen einer Mahlscheibe eines sich mit etwa 3000 U•min-1 rotierenden
Rotors und einer Mahlscheibe eines zugehörigen Stators zerfasert. Die Fasern gelangen
dann vom sogenannten Ringraum des Refiners, welcher auch als Sammelkanal bezeichnet
wird, über den radial oder tangential angeordneten Ausgang und die Blowline zum Trockner.
In der sogenannten Blowline können die erzeugten Fasern mit Leim beaufschlagt werden.
Der Transport der Fasern im Ringraum zum radialen Ausgang erfolgt mittels entsprechender
Mitnehmer und wird auch durch den herrschenden Dampfdruck beschleunigt.
[0010] Dieser Refiner besteht aus einem Gehäuse mit einem Rotor und einem Stator, die beide
mit einer profilierten Mahlscheibe bestückt beziehungsweise verbunden sind, wobei
die Mahlscheiben so montiert sind, dass sich die Profilierungen der Mahlscheiben gegenüberstehen.
Die Mahlscheiben weisen im Wesentlichen zwei Zonen mit unterschiedlich feiner Profilierung
auf, welche als innere Brecherzone und als äußere Mahlzone bezeichnet werden. Üblicherweise
wird ein Mahlspalt, welcher ein Abstand der profilierten Seiten der Mahlscheiben in
der äußeren Mahlzone ist, von 0,2 mm verwendet, der in Abhängigkeit von der zu erzeugenden
Faserqualität, der Abnutzung der Mahlscheiben und der Beschaffenheit des Rohmaterials
variiert.
[0011] Der Vorgang der Fasererzeugung beginnt mit der Förderung der im Kocher vorbehandelten
Hackschnitzel aus dem Kocher mittels einer Transportschnecke beispielsweise durch
eine Öffnung im Zentrum des Stators in den Refiner.
[0012] Im Refiner werden die im Kocher vorbehandelten Hackschnitzel von der inneren Brecherzone
der Mahlscheibe des Rotors erfasst und kreisförmig sowie zentrifugal bewegt. Die Hackschnitzel
passieren die inneren Brecherzonen der Mahlscheiben und werden von den sogenannten
Vorbrecherstegen der Mahlscheiben vorzerkleinert. Anschließend gelangt das vorzerkleinerte
Material in die Kanäle der äußeren Mahlzone, die durch sogenannte Dämme unterbrochen
sind, wodurch das vorzerkleinerte Material in den Mahlspalt gezwungen wird. Durch
die Drehbewegung mindestens einer Mahlscheibe kreuzt das vorzerkleinerte Material
abwechselnd die Stege und die Kanäle der Mahlscheiben mit einer bestimmten Kreuzungsfrequenz,
wobei die Kanäle jeweils durch Stege begrenzt sind. Die Rotation der Mahlscheibe des
Rotors bewirkt somit eine hochfrequente Kompression und Entlastung des Materials im
Bereich der äußeren Mahlzone, wobei es zur Trennung beziehungsweise Auftrennung der
Fasern des vorbehandelten und vorzerkleinerten Materials kommt.
[0013] Diese Kreuzungsfrequenz nimmt in Richtung der Mahlscheibenperipherie mit steigender
Steganzahl respektive Feinheit der Profilierung zu. Mit dem Austritt der erzeugten
Fasern aus dem Mahlspalt der äußeren Mahlzone beziehungsweise den Kanälen der Mahlscheiben
gelangt das Rohmaterial, nunmehr in Faserform, in den Ringraum des Gehäuses des Refiners.
Beschleunigt durch Mitnehmer, die am Rotor befestigt sind und mittels eines herrschenden
Dampfdrucks werden die erzeugten Fasern durch ein radial oder tangential am Gehäuse
des Refiners angeordnetes Rohr, durch die Blowline, in der eine Beaufschlagung der
Fasern mit einem Leim vorgesehen sein kann, in den Trockner transportiert.
[0014] Bekannt ist es auch, dass die Energieaufnahme des Refiners und die Faserqualität
von mehreren Faktoren bestimmt werden:
- Dimension des Mahlspaltes,
- Profilierung der Mahlscheiben,
- Durchmesser der Mahlscheiben,
- Design und Dimensionierung der Zonen der Mahlscheibe,
- Bewegung der Fasern im Ringraum und das Ausschleusen der Fasern aus dem Refiner sowie
- Plastifizierung des Ausgangsmaterials.
[0015] Einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Qualität der Fasern ist neben der
Plastifizierung des Ausgangsmaterials, der Mahlspalt, welcher während des laufenden
Herstellungsprozesses der Fasern im sogenannten Refinerprozess angepasst werden kann.
[0016] Die im Kocher durchgeführte Plastifizierung der Hackschnitzel ist abhängig von der
Partikelgröße, der Rohdichte (abhängig von der Holzart) der Temperatur und der Feuchtigkeit
der Hackschnitzel. Außerdem ist die Plastifizierung der Hackschnitzel abhängig vom
Druck beziehungsweise der Temperatur im Kocher sowie der Verweilzeit der Hackschnitzel
im Kocher. Diese Plastifizierung bewirkt die Erweichung des Lignins mit einhergehender
Absenkung der Kräfte zur Faservereinzelung. Eine unvollständige Plastifizierung, aufgrund
geringer Hackschnitzelfeuchte beziehungsweise Erweichung der Zellstruktur des Holzes
der Hackschnitzel führt zur Materialzerschneidung zwischen den Mahlscheiben im Refiner
und damit zur Erzeugung eines hohen Splitter-, Staub- und Kurzfaseranteils.
[0017] Die konventionelle Anlagentechnik mit den entsprechenden technischen Grenzwerten
und den von der Geschwindigkeit des kontinuierlichen Gesamtprozesses abhängigen Aufschlussparametern
lässt nur einen bedingten Ausgleich von Temperatur- und Feuchteschwankungen der Hackschnitzel
zu, was zu Unterschieden in der Plastifizierung führt.
[0018] Bekannt ist es, dass sogenannte Altholz-Hackschnitzel den Nachteil aufweisen, dass
diese im Kocher zumindest teilweise nur ungenügend plastifiziert und somit ungenügend
für den nachfolgenden Vorgang der Fasererzeugung vorbereitet, werden können. Der Grund
hierfür liegt darin, dass der Feuchtigkeitsgehalt derartiger Altholz-Hackschnitzel
niedriger als bei frischen Hackschnitzeln ist, welche auch als Frischholz-Hackschnitzel
bezeichnet werden. Der Feuchtigkeitsgehalt von Frischholz-Hackschnitzeln liegt etwa
in einem Bereich zwischen 60 % bis 160 % und ist jahreszeitabhängig, während der Feuchtigkeitsgehalt
von Altholz-Hackschnitzeln etwa in einem Bereich zwischen 6 % und 15 % liegt.
[0019] Dadurch ist die Sprödigkeit und Steifigkeit der Altholz-Hackschnitzel höher, was
zu einer Verschlechterung der Produktionsergebnisse beim Vorgang der Fasererzeugung
führt. Insbesondere nachteilig ist eine erhöhte Staubbildung sowie eine vermehrte
Bildung von Splittern und Kurzfaseranteilen bei der Fasererzeugung. Außerdem kommt
es zu einem erhöhten Verschleiß der Mahlscheiben.
[0020] Unter dem Begriff der Altholz-Hackschnitzel wird Holz beziehungsweise Altholz gemäß
der Altholzverordnung, insbesondere gemäß Altholzkategorie A I verstanden. Meist wurde
derartiges Holz technisch getrocknet.
[0021] Um den Feuchtigkeitsgehalt beispielsweise von älteren Hackschnitzeln beziehungsweise
Altholz-Hackschnitzeln vor dem Einlass in den Kocher anzuheben, beruhen bisherige
Untersuchungen auf einer 24-stündigen Wasserlagerung der Altholz-Hackschnitzel, wie
es in Erbreich, Markus (2004):
[0023] Bei der Fasererzeugung beziehungsweise Zerfaserung dieser derart vorbehandelten Altholz-Hackschnitzel
konnte der Langfaseranteil unter niedrigen Aufschlussbedingungen, bei einem Überdruck
von 3,9 bar und einer Verweilzeit von 3 Minuten im Kocher, bei Kiefernaltholz um 35
% und bei Kiefernfrischholz um 49 % gegenüber nicht in Wasser gelagerten Altholz-Hackschnitzeln
gesteigert werden.
[0024] Ähnliches zeigte sich bei der Lagerung der Altholz-Hackschnitzel in mit 5 % Natriumsulfit
versetztem Wasser über eine Zeit von 24 Stunden. Allerdings ist eine 24-stündige Wasserlagerung
nach der Hackschnitzelherstellung aus Rundholz und vor der Zerfaserung im kontinuierlichen
industriellen Prozess bei einem Faserstoffdurchsatz von 30 t/h mit der Zwischenlagerung
von einigen 100 Tonnen Altholz-Hackschnitzeln verbunden.
[0025] Eine Möglichkeit, um die Aufnahme von Flüssigkeiten durch Holz im Vergleich zur 24-stündigen
Wasserlagerung deutlich zu beschleunigen, wird bisher nur bei Druckimprägnierverfahren
für die Einbringung von Holzschutzmitteln in Holz angewandt. Bekannte Verfahren in
diesem Bereich sind die Vakuum-Druckimprägnierung, die Wechseldruckimprägnierung und
die Doppelvakuumimprägnierung.
[0027] Somit bestehen die Nachteile des bekannten Standes der Technik darin:
- Altholz-Hackschnitzel weisen vor der Zerfaserung einen deutlich geringeren Feuchtigkeitsgehalt
(6 % bis 15 %) auf als Frischholz-Hackschnitzel (60 % bis 160 %). Dadurch ist die
Sprödigkeit und Steifigkeit der Altholz-Hackschnitzel höher als die von Frischholz,
- Altholz-Hackschnitzel führen bei der Zerfaserung aufgrund unvollständiger Plastifizierung
zu geringerer Faserstoffqualität (hoher Staub-, Splitter- und Kurzfaseranteil),
- Altholz-Hackschnitzel führen bei der Zerfaserung zu einem erhöhten Energiebedarf des
Refiners,
- Die Abnutzung beziehungsweise der Verschleiß der Mahlscheiben am Rotor und am Stator
ist bei der Verwendung von Altholz-Hackschnitzeln größer als beim Einsatz von Frischholz-Hackschnitzeln,
- Eine 24-stündige Wasserlagerung der Altholz-Hackschnitzel ist bei industriellen Durchsätzen
bei der Fasererzeugung (Faserstoffproduktion) mit der logistischen Herausforderung
der Zwischenlagerung von mehreren 100 Tonnen Hackschnitzeln verbunden.
[0028] Somit besteht ein Bedarf an einem verbesserten Verfahren zur Herstellung von Faserstoff
aus zerkleinertem Holz.
[0029] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung von Faserstoff
aus zerkleinertem Holz anzugeben, womit eine einfache und verbesserte Plastifizierung
von zerkleinertem Holz, insbesondere Altholz-Hackschnitzeln erreicht wird, wobei ein
Energiebedarf im Vergleich mit der Plastifizierung von Frischholz-Hackschnitzeln nicht
steigen oder nicht wesentlich steigen soll. Hierbei erfolgt die Plastifizierung in
Folge einer Auffeuchtung durch eine Kondensation eines Dampfes im Hackschnitzel.
[0030] Weiterhin sollen die Standzeiten der Mahlscheiben des Refiners bei der Verwendung
von Altholz-Hackschnitzeln nicht oder nicht wesentlich verkürzt werden.
[0031] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 der
selbstständigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0032] In einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die nachfolgenden
Verfahrensabläufe vorgesehen:
Bei einem Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem Holz, bei welchem
zerkleinertes Holz, insbesondere Hackschnitzel, vorgewärmt wird, ist es in einer ersten
Variante vorgesehen, dass das zerkleinerte Holz mechanisch verdichtet und entwässert
wird, wobei ein Pfropfen entsteht. Dieser Pfropfen wird zumindest teilweise abgebaut
und das derart behandelte zerkleinerte Holz in einen bereitgestellten Kocher eingebracht.
In diesem Kocher wird das zerkleinerte Holz durch eine Einwirkung von heißem Dampf
plastifiziert, wobei das derart vorbehandelte plastifizierte Holz nachfolgend in einen
bereitgestellten Refiner eingebracht und in einem Bereich zwischen bereitgestellten
Mahlscheiben zerfasert wird. Bei diesem Vorgang im Refiner entsteht Faserstoff, welcher
aus dem Refiner ausgegeben wird.
[0033] Erfindungsgemäß vorgesehen ist es, dass vor dem Vorwärmen eine kontinuierliche Evakuierung
von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte
Holz einwirkenden Unterdrucks erfolgt. Vorgesehen ist es, dass vor dem Vorwärmen des
zerkleinerten Holzes beziehungsweise der Hackschnitzel, eine kontinuierliche Evakuierung
von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft, in einem Bereich in Prozessrichtung
vor dem Vorwärmen, mittels eines auf das zerkleinerte Holz einwirkenden Unterdrucks
erfolgt. Da die erfindungsgemäße Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem Holz
ein kontinuierlicher Herstellungsprozess ist, erfolgt auch die Evakuierung von in
dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft kontinuierlich und benötigt keine Unterbrechung
des Transports des zerkleinerten Holzes entlang der Prozessrichtung. Zur Anpassung
unterschiedlicher Verarbeitungsgeschwindigkeiten oder -mengen in verschiedenen Schritten
des Herstellungsprozesses ist es bekannt, Puffer beziehungsweise Zwischenbunker zu
nutzen.
[0034] Altholz-Hackschnitzel beziehungsweise das zerkleinerte Holz lässt sich aufgrund seines
geringeren Feuchtigkeitsgehalts im Bereich zwischen 6 % bis 15 % im Kocher nicht oder
nicht in einem ausreichenden Umfang plastifizieren und derart ausreichend weich und
geschmeidig für eine nachfolgende Fasererzeugung beziehungsweise Zerfaserung in einem
Refiner machen.
[0035] Dieser Nachteil bei der Verarbeitung von gelagertem zerkleinerten Holz beziehungsweise
Altholz-Hackschnitzeln wird erfindungsgemäß dadurch überwunden, dass die Fähigkeit
der Altholz-Hackschnitzel Feuchtigkeit im Kocher aufzunehmen und somit in ausreichendem
Maße plastifiziert werden zu können dadurch verbessert wird, dass in dem gelagerten
zerkleinerten Holz beziehungsweise den Altholz-Hackschnitzeln eingelagerte Luft zumindest
teilweise entfernt wird. Nachfolgend werden Begriffe wie Hackschnitzel, Frischholz-Hackschnitzel
oder Altholz-Hackschnitzel genutzt, welche die Begriffe zerkleinertes Holz, frisch
zerkleinertes Holz und gelagertes zerkleinertes Holz einschließen.
[0036] Das zumindest teilweise Entfernen von eingelagerter Luft beziehungsweise von Lufteinschlüssen
aus den Altholz-Hackschnitzeln erfolgt dadurch, dass die Altholz-Hackschnitzel eine
vorgegebene Zeitdauer einem vorgegebenen Unterdruck ausgesetzt werden.
[0037] Eine derartige Zeitdauer ist beispielsweise abhängig von der Größe eines evakuierbaren
Raums, in welchem der Unterdruck zum Entfernen der eingelagerten Luft erzeugt wird.
Weiterhin ist diese Zeitdauer von der Menge der in diesen evakuierbaren Raum eingebrachten
Altholz-Hackschnitzel sowie von der Größe des erzeugten Unterdrucks abhängig. Hierbei
gilt allgemein, dass eine größere Menge von in den evakuierbaren Raum eingebrachten
Altholz-Hackschnitzeln eine größere Zeit zum Entfernen der eingelagerten Luft bedingt
und dass bei einem höheren Unterdruck weniger Zeit zum Entfernen der eingelagerten
Luft benötigt wird.
[0038] In einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Evakuierung ist es vorgesehen,
dass die Evakuierung in einer druckdichten Schleuse erfolgt, wobei bei einem Vorgang
eines Einschleusens des zerkleinerten Holzes zumindest in Teilbereichen der Schleuse
ein Evakuieren erfolgt.
[0039] Dies bedeutet, dass das zerkleinerte Holz mittels der druckdichten Schleuse von einer
Eingangsseite der druckdichten Schleuse zu einer Ausgangsseite der druckdichten Schleuse
gefördert wird. Hierbei liegt die Eingangsseite der druckdichten Schleuse in einem
Bereich, in welchem ein atmosphärischer Luftdruck herrscht. Die Ausgangsseite der
druckdichten Schleuse liegt an einem Bereich einer Anlage an, welcher gegenüber der
die Anlage umgebenden Atmosphäre abgeschlossen ist.
[0040] Der Begriff einer Anlage bedeutet in dieser Beschreibung, dass es sich um eine Anlage
beziehungsweise Anordnung zur Umsetzung des Verfahrens zur Herstellung von Faserstoff
aus zerkleinertem Holz handelt.
[0041] Für diesen Verfahrensschritt wird beispielsweise eine Zellenradschleuse verwendet,
in welcher ein Transport des zerkleinerten Holzes von einer Eingangsseite zu einer
Ausgangsseite der Zellenradschleuse mittels mehrerer an einer rotierenden Achse axial
befestigter Schaufeln erfolgt. Diese Schaufeln werden, zumindest innerhalb eines bestimmten
Sektors in der zylindrischen Zellenradschleuse dichtend an den Wänden entlang bewegt.
Derart entstehen abgedichtete Bereiche innerhalb der Zellenradschleuse, welche durch
je zwei benachbarte Schaufeln und einen Abschnitt der zylindrischen Zellenradschleuse
ausgebildet werden, wie es auch aus dem Stand der Technik bekannt ist. Erfindungsgemäß
wird mindestens einer dieser Bereiche, vorzugsweise mehrere dieser ausgebildeten abgedichteten
Bereiche der Zellenradschleuse mit mindestens einem Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks
verbunden. Die hierfür genutzten abgedichteten Bereiche beziehungsweise Evakuierungsbereiche
liegen vorzugsweise im mittleren Bereich der Zellenradschleuse.
[0042] Durch die Verbindung der ausgebildeten abgedichteten Bereiche der Zellenradschleuse
mit beispielsweise einem zugehörigen Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks, kann
in diesen Evakuierungsbereichen ein Unterdruck erzeugt werden. Werden mehrere ausgebildete
abgedichtete benachbarte Bereiche der Zellenradschleuse mit je einem zugehörigen Mittel
zur Erzeugung eines Unterdrucks verbunden, kann der auf das zerkleinerte Holz in der
Zellenradschleuse einwirkende Unterdruck stufenweise von Evakuierungsbereich zu Evakuierungsbereich
gesteigert werden, bis beispielsweise ein zu erzielender Unterdruck im letzten Evakuierungsbereich
der Zellenradschleuse erreicht wird. Ein derartiger nachgeordneter Bereich, in welchen
das zerkleinerte Holz über die Ausgangsseite der Zellenradschleuse gelangt, ist beispielsweise
ein Vorwärmer, in welchem das zerkleinerte Holz auf 70 bis 80 °C erhitzt wird.
[0043] Somit wird das zerkleinerte Holz bereits beim Transport durch die Zellenradschleuse,
also beim Vorgang des Einschleusens beispielsweise in den Vorwärmer, evakuiert. Dies
bedeutet, dass im zerkleinerten Holz eingelagerte Luft beim Einschleusen zumindest
teilweise aus dem zerkleinerten Holz entfernt wird.
[0044] In einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Evakuierung ist es vorgesehen,
dass die Evakuierung in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen
das zerkleinerte Holz eingangsseitig druckdicht eingeschleust und ausgangsseitig druckdicht
ausgeschleust wird.
[0045] In dieser Ausführungsform erfolgt die zumindest teilweise Evakuierung beziehungsweise
Reduzierung von eingelagerter Luft im zerkleinerten Holz beziehungsweise den Altholz-Hackschnitzeln
in einem separaten druckdichten und evakuierbaren Raum innerhalb der Anlage. Dieser
evakuierbare Raum ist mit einem Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks verbunden und
kann derart evakuiert werden.
[0046] Der evakuierbare Raum weist außerdem eine eingangsseitige und eine ausgangsseitige
Schleuse auf, welche druckdicht ausgeführt sind. Über die eingangsseitige Schleuse
gelangt das zerkleinerte Holz in den evakuierbaren Raum. Hierbei liegt die Eingangsseite
dieser eingangsseitigen und druckdichten Schleuse in einem Bereich, in welchem ein
atmosphärischer Luftdruck herrscht.
[0047] Nachdem die Reduzierung von eingelagerter Luft im zerkleinerten Holz zumindest teilweise
im evakuierbaren Raum erfolgt ist, wird das derart evakuierte zerkleinerte Holz über
die ausgangsseitige Schleuse aus dem evakuierbaren Raum ausgegeben und gelangt beispielsweise
derart in den Vorwärmer der Anlage. Die Ausgangsseite dieser ausgangsseitigen und
druckdichten Schleuse liegt an einem Bereich der Anlage an, welcher gegenüber der
die Anlage umgebenden Atmosphäre abgeschlossen ist.
[0048] In einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Evakuierung ist es vorgesehen,
dass die Evakuierung in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen
das zerkleinerte Holz eingangsseitig eingeschleust, mechanisch verdichtet und beim
Verdichten evakuiert wird, wobei ein Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren Raums
entsteht, welcher zumindest teilweise abgebaut wird, um das derart behandelte zerkleinerte
Holz aus dem evakuierbaren Raum abzugeben.
[0049] Bei dieser Ausführungsvariante erfolgt die Evakuierung beziehungsweise die Reduzierung
von eingelagerter Luft im zerkleinerten Holz beziehungsweise den Altholz-Hackschnitzeln
ebenfalls in einem separaten druckdichten und evakuierbaren Raum innerhalb der Anlage.
Dieser evakuierbare Raum ist mit einem Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks verbunden
und kann derart evakuiert werden.
[0050] Das zerkleinerte Holz wird in diesen evakuierbaren Raum über eine eingangsseitig
druckdichte Schleuse eingeschleust. In dem evakuierbaren Raum wird das eingeschleuste
zerkleinerte Holz verdichtet. Hierfür kommt beispielsweise eine entsprechend ausgeführte
Schnecke im evakuierbaren Raum zu Einsatz.
[0051] Zu diesem Zweck ist die Schnecke und ihre Schneckenwelle mit einer zu einer Verdichtung
geeigneten Geometrie ausgeführt. Das bedeutet, dass der Durchmesser der Schneckenwellen
in einer Prozessrichtung stetig zunimmt, wobei der Innendurchmesser eines die Schnecke
umgebenden zylindrischen Umfangsbereiches gleich bleibt. Durch diese Geometrie kommt
es zu einer zunehmenden Materialverdichtung beim Transport des zerkleinerten Holzes
im Bereich der Schnecke innerhalb des evakuierbaren Raums, wobei ein Pfropfen ausgebildet
wird.
[0052] Zeitgleich mit der Verdichtung des zerkleinerten Holzes in diesem evakuierbaren Raum
erfolgt die zumindest teilweise Evakuierung beziehungsweise Reduzierung von eingelagerter
Luft im zerkleinerten Holz. Hierfür weist der evakuierbare Raum eine Verbindung mit
einem Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks, wie beispielsweise eine Vakuumpumpe,
auf. Dieses Mittel erzeugt im evakuierbaren Raum einen vorgegebenen Unterdruck, welcher
zur Reduzierung von eingelagerter Luft im zerkleinerten Holz geeignet ist.
[0053] Bei dem oben beschriebenen Verdichten des zerkleinerten Holzes im evakuierbaren Raum
mittels der Schnecke wird ein Pfropfen durch die Schnecke am Ausgang des evakuierbaren
Raums ausgebildet, welcher den evakuierbaren Raum druckdicht abschließt.
[0054] Um das derart behandelte zerkleinerte Holz aus dem evakuierbaren Raum abzugeben ist
es vorgesehen, den beispielsweise hohlzylinderförmigen Pfropfen am Ausgang des evakuierbaren
Raums zumindest teilweise abzubauen und derart einen Teil des zerkleinerten Holzes
aus dem evakuierbaren Raum abzugeben. Dieser teilweise Abbau wird beispielsweise mittels
eines Pfropfenbrechers durchgeführt.
[0055] Sowohl der Aufbau des Pfropfens durch die Schnecke als auch der Abbau des gebildeten
hohlzylinderförmigen Pfropfens durch den Pfropfenbrecher laufen zeitgleich und dynamisch
ab. Dies bedeutet, dass immer ein dichtender Teil des Pfropfens zur Ausbildung und
Abdichtung des evakuierbaren Bereichs bestehen bleibt. Das zumindest teilweise vom
Pfropfenbrecher aus dem Pfropfen abgebaute evakuierte zerkleinerte Holz wird in der
Anlage an den Vorwärmer übergeben.
[0056] In einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Evakuierung ist es vorgesehen,
dass das zerkleinerte Holz vor der Evakuierung mechanisch verdichtet wird, wobei ein
eingangsseitiger Pfropfen an einem Eingang eines evakuierbaren Raums entsteht, welcher
zumindest teilweise abgebaut wird, um das derart verdichtete zerkleinerte Holz in
den evakuierbaren Raum einzuführen, dass das zerkleinerte Holz im evakuierbaren Raum
mechanisch verdichtet und beim Verdichten evakuiert wird, wobei ein ausgangsseitiger
Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren Raums entsteht, welcher zumindest teilweise
abgebaut wird, um das derart behandelte zerkleinerte Holz aus dem evakuierbaren Raum
in den Vorwärmer abzugeben.
[0057] Bei dieser weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt die Evakuierung beziehungsweise
die Reduzierung von eingelagerter Luft im zerkleinerten Holz beziehungsweise den Altholz-Hackschnitzeln
ebenfalls in einem separaten druckdichten und evakuierbaren Raum innerhalb der Anlage.
Dieser evakuierbare Raum ist mit einem Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks verbunden
und kann derart evakuiert werden.
[0058] Zur Ausbildung des evakuierbaren Raums ist es vorgesehen, dass dieser eingangsseitig
mittels eines ersten Pfropfens druckdicht verschlossen wird. Weiterhin ist es vorgesehen,
dass der evakuierbare Raum ausgangsseitig mittels eines ausgangsseitigen zweiten Pfropfens
druckdicht verschlossen wird.
[0059] Hierbei werden sowohl der eingangsseitig des evakuierbaren Bereichs als auch der
ausgangsseitig des evakuierbaren Bereichs ausgebildete druckdichte Pfropfen jeweils
zeitgleich dynamisch aufgebaut und abgebaut und bilden derart den eingangsseitigen
Verschluss und den ausgangsseitigen Verschluss des evakuierbaren Bereichs, wobei die
Verschlüsse aus zerkleinertem verdichtetem Holz gebildet werden.
[0060] Die Weiterbildung in dieser weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gegenüber der zuvor
beschriebenen weiteren Ausführung der Erfindung besteht darin, dass neben der Schnecke
im evakuierbaren Raum zur Ausbildung des ausgangsseitigen Pfropfens eine weitere Schnecke
zur Ausbildung des eingangsseitigen Propfens verwendet wird, wobei die zweite Schnecke
außerhalb des evakuierbaren Raums und in einer Prozessrichtung des Verfahrens betrachtet
vor dem evakuierbaren Raum angeordnet ist. In einer Ausgestaltung derartiger Schnecken
ist es vorgesehen beide Schnecken auf einer gemeinsamen Schneckenwelle anzuordnen.
Hierbei kann die Geometrie der Schnecken wie beispielsweise ein Durchmesser oder eine
Steigung voneinander abweichend gestaltet werden.
[0061] Zu diesem Zweck ist eine weitere Schnecke mit einer weiteren zugehörigen Schneckenwelle
mit einer zur Verdichtung geeigneten Geometrie ausgeführt. Beispielsweise nimmt auch
bei dieser Schnecke der Durchmesser der Schneckenwelle in der Prozessrichtung stetig
zu, wobei der Innendurchmesser des diese Schnecke umgebenden weiteren zylindrischen
Umfangsbereiches gleich bleibt. Somit kommt es auch in diesem Fall zu einer zunehmenden
Materialverdichtung beim Transport des zerkleinerten Holzes im Bereich dieser zweiten
Schnecke in einem Bereich der Anlage vor dem evakuierbaren Raum und somit zur Ausbildung
des eingangsseitigen Pfropfens für den evakuierbaren Raum.
[0062] Um das in diesem eingangsseitigen Pfropfen beinhaltete verdichtete zerkleinerte Holz
kontinuierlich in den evakuierbaren Raum einzubringen ist ein weiterer Pfropfenbrecher
vorgesehen. Durch diesen weiteren Pfropfenbrecher erfolgt ein teilweiser Abbau des
im eingangsseitigen Pfropfen verdichteten zerkleinerten Holzes, welches derart in
den evakuierbaren Raum eingebracht wird.
[0063] In einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die nachfolgenden
Verfahrensabläufe vorgesehen:
[0064] Bei einem Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem Holz, bei welchem
zerkleinertes Holz, insbesondere Hackschnitzel, vorgewärmt wird, ist es in einer zweiten
Variante vorgesehen, dass das zerkleinerte Holz mechanisch verdichtet und entwässert
wird, wobei ein Pfropfen entsteht. Dieser Pfropfen wird zumindest teilweise abgebaut
und das derart behandelte zerkleinerte Holz in einen bereitgestellten Kocher eingebracht.
In diesem Kocher wird das zerkleinerte Holz durch eine Einwirkung von heißem Dampf
plastifiziert, wobei das derart vorbehandelte plastifizierte Holz nachfolgend in einen
bereitgestellten Refiner eingebracht und in einem Bereich zwischen bereitgestellten
Mahlscheiben zerfasert wird. Bei diesem Vorgang im Refiner entsteht Faserstoff, welcher
aus dem Refiner ausgegeben wird.
[0065] In dieser zweiten erfindungsgemäßen Variante ist es vorgesehen, dass nach dem Vorwärmen
und vor dem Verdichten und Entwässern eine kontinuierliche Evakuierung von in dem
zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte Holz einwirkenden
Unterdrucks erfolgt.
[0066] In dieser zweiten erfindungsgemäßen Variante des Verfahrens zur Herstellung von Faserstoff
aus zerkleinertem Holz erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt das Vorwärmen des
zerkleinerten Holzes. Hierbei wird das zerkleinerte Holz beispielsweise in einem Vorwärmer
auf eine Temperatur von etwa 70 bis 80 °C erhitzt.
[0067] Nachfolgend wird in einem zweiten Verfahrensschritt eine kontinuierliche Evakuierung
von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte
Holz einwirkenden Unterdrucks durchgeführt.
[0068] Nach dieser kontinuierlichen Evakuierung wird der Verfahrensablauf mit den bereits
bekannten Schritten mechanisches Verdichten und Entwässern des zerkleinerten Holzes
mit der Bildung eines Pfropfens, zumindest teilweiser Abbau des Pfropfens und Einbringen
des derart behandelten zerkleinerten Holzes in den Kocher fortgesetzt.
[0069] Die im zweiten Verfahrensschritt erfolgende kontinuierliche Evakuierung von in dem
zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte Holz einwirkenden
Unterdrucks wird in der oben beschriebenen ersten Ausführungsform zur erfindungsgemäßen
Evakuierung durchgeführt, wobei die Evakuierung in einer druckdichten Schleuse erfolgt,
wobei bei einem Vorgang eines Einschleusens des zerkleinerten Holzes zumindest in
Teilbereichen der Schleuse ein Evakuieren erfolgt.
[0070] Die im zweiten Verfahrensschritt erfolgende kontinuierliche Evakuierung von in dem
zerkleinerten Holz eingelagerter Luft wird alternativ in der oben beschriebenen zweiten
Ausführungsform zur erfindungsgemäßen Evakuierung durchgeführt, wobei die Evakuierung
in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen das zerkleinerte Holz
eingangsseitig druckdicht eingeschleust und ausgangsseitig druckdicht ausgeschleust
wird.
[0071] Die im zweiten Verfahrensschritt erfolgende kontinuierliche Evakuierung von in dem
zerkleinerten Holz eingelagerter Luft wird weiter alternativ in der oben beschriebenen
dritten Ausführungsform zur erfindungsgemäßen Evakuierung durchgeführt, wobei die
Evakuierung in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen das zerkleinerte
Holz eingangsseitig eingeschleust, mechanisch verdichtet und beim Verdichten evakuiert
wird, wobei ein Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren Raums entsteht, welcher
zumindest teilweise abgebaut wird, um das derart behandelte zerkleinerte Holz aus
dem evakuierbaren Raum abzugeben.
[0072] Die im zweiten Verfahrensschritt erfolgende kontinuierliche Evakuierung von in dem
zerkleinerten Holz eingelagerter Luft wird außerdem alternativ in der oben beschriebenen
vierten Ausführungsform zur erfindungsgemäßen Evakuierung durchgeführt, wobei das
zerkleinerte Holz vor der Evakuierung mechanisch verdichtet wird, wobei ein eingangsseitiger
Pfropfen an einem Eingang eines evakuierbaren Raums entsteht, welcher zumindest teilweise
abgebaut wird, um das derart verdichtete zerkleinerte Holz in den evakuierbaren Raum
einzuführen, dass das zerkleinerte Holz im evakuierbaren Raum mechanisch verdichtet
und beim Verdichten evakuiert wird, wobei ein ausgangsseitiger Pfropfen an einem Ausgang
des evakuierbaren Raums entsteht, welcher zumindest teilweise abgebaut wird, um das
derart behandelte zerkleinerte Holz aus dem evakuierbaren Raum abzugeben und einem
nachfolgenden Verfahrensschritt mit einer Verdichtung und Entwässerung des zerkleinerten
Holzes zuzuführen.
[0073] Die erste bis vierte Ausführungsform zur erfindungsgemäßen Evakuierung wurde bereits
oben zur ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ausführlich beschrieben.
Zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen wird an dieser Stelle nur auf die bereits
erfolgten Ausführungen verwiesen.
[0074] In einer dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die nachfolgenden
Verfahrensabläufe vorgesehen:
Die dritte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst ein Verfahren zur Herstellung
von Faserstoff aus zerkleinertem Holz, bei welchem zerkleinertes Holz, insbesondere
Hackschnitzel, vorgewärmt und verdichtet wird, wobei ein Pfropfen entsteht, der Pfropfen
zumindest teilweise abgebaut wird und das derart behandelte zerkleinerte Holz in einen
bereitgestellten Kocher eingebracht wird, in welchem das zerkleinerte Holz durch eine
Einwirkung von heißem Dampf plastifiziert wird, wobei das derart vorbehandelte plastifizierte
Holz nachfolgend in einen bereitgestellten Refiner eingebracht und in einem Bereich
zwischen bereitgestellten Mahlscheiben zerfasert wird und Faserstoff entsteht und
wobei der derart hergestellte Faserstoff aus dem Refiner ausgegeben wird.
[0075] Diese dritte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
nach dem Vorwärmen und vor dem Verdichten eine kontinuierliche Evakuierung von in
dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte Holz
einwirkenden Unterdrucks erfolgt.
[0076] In dieser dritten erfindungsgemäßen Variante des Verfahrens zur Herstellung von Faserstoff
aus zerkleinertem Holz erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt das Vorwärmen des
zerkleinerten Holzes. Hierbei wird das zerkleinerte Holz beispielsweise in einem Vorwärmer
auf eine Temperatur von etwa 70 bis 80 °C erhitzt.
[0077] Nachfolgend wird in einem zweiten Verfahrensschritt der dritten erfindungsgemäßen
Variante eine kontinuierliche Evakuierung von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter
Luft mittels eines auf das zerkleinerte Holz einwirkenden Unterdrucks durchgeführt.
[0078] Nach dieser kontinuierlichen Evakuierung wird der Verfahrensablauf mit den Schritten
mechanisches Verdichten des zerkleinerten Holzes mit der Bildung eines Pfropfens,
zumindest teilweiser Abbau des Pfropfens und Einbringen des derart behandelten zerkleinerten
Holzes in den Kocher fortgesetzt.
[0079] Diese dritte erfindungsgemäße Variante des Verfahrens zur Herstellung von Faserstoff
ist für zerkleinertes trockenes Holz wie Altholz-Hackschnitzel vorgesehen. Da der
Feuchtigkeitsgehalt von Altholz-Hackschnitzeln etwa in einem Bereich zwischen 6 %
und 15 % liegt, wird diese dritte erfindungsgemäße Variante ohne einen Verfahrensschritt
zur Entwässerung des zerkleinerten Holzes durchgeführt.
[0080] Die im zweiten Verfahrensschritt der dritten erfindungsgemäßen Variante erfolgende
kontinuierliche Evakuierung von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels
eines auf das zerkleinerte Holz einwirkenden Unterdrucks wird in der oben beschriebenen
ersten Ausführungsform zur erfindungsgemäßen Evakuierung durchgeführt, wobei die Evakuierung
in einer druckdichten Schleuse erfolgt, wobei bei einem Vorgang eines Einschleusens
des zerkleinerten Holzes zumindest in Teilbereichen der Schleuse ein Evakuieren erfolgt.
Nachfolgend ist ein Verdichten des zerkleinerten Holzes vorgesehen.
[0081] Die im zweiten Verfahrensschritt der dritten erfindungsgemäßen Variante erfolgende
kontinuierliche Evakuierung von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft wird
alternativ in der oben beschriebenen zweiten Ausführungsform zur erfindungsgemäßen
Evakuierung durchgeführt, wobei die Evakuierung in einem druckdichten evakuierbaren
Raum erfolgt, in welchen das zerkleinerte Holz eingangsseitig druckdicht eingeschleust
und ausgangsseitig druckdicht ausgeschleust wird. Nachfolgend ist ein Verdichten des
zerkleinerten Holzes vorgesehen.
[0082] Die erste und zweite Ausführungsform zur erfindungsgemäßen Evakuierung wurde bereits
oben zur ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ausführlich beschrieben.
Zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen wird auch an dieser Stelle auf die bereits
erfolgten Ausführungen verwiesen.
[0083] In der dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Faserstoff
aus zerkleinertem Holz ist es vorgesehen, dass das vorgewärmte zerkleinerte Holz in
einen druckdichten evakuierbaren Raum eingeschleust wird, in welchem das zerkleinerte
Holz mechanisch verdichtet und beim Verdichten evakuiert wird, wobei ein ausgangsseitiger
Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren Raums entsteht.
[0084] Bei dieser Ausführungsvariante erfolgt die Evakuierung beziehungsweise die Reduzierung
von eingelagerter Luft im zerkleinerten Holz ebenfalls in einem separaten druckdichten
und evakuierbaren Raum innerhalb der Anlage. Dieser evakuierbare Raum ist mit einem
Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks verbunden und kann derart evakuiert werden.
[0085] Das vorgewärmte zerkleinerte Holz wird in diesen evakuierbaren Raum über eine eingangsseitig
druckdichte Schleuse eingeschleust. In dem evakuierbaren Raum wird das vorgewärmte
eingeschleuste zerkleinerte Holz verdichtet. Hierfür kommt wieder eine entsprechend
ausgeführte Schnecke mit einer zu einer Verdichtung geeigneten Geometrie im evakuierbaren
Raum zum Einsatz.
[0086] Durch diese Geometrie kommt es zu einer zunehmenden Materialverdichtung beim Transport
des zerkleinerten Holzes im Bereich der Schnecke innerhalb des evakuierbaren Raums,
wobei ein ausgangsseitiger Pfropfen ausgebildet wird. Dieser ausgangsseitige Pfropfen
dichtet den evakuierbaren Raum ausgangsseitig ab.
[0087] Zeitgleich mit der Verdichtung des zerkleinerten Holzes in dem evakuierbaren Raum
erfolgt die zumindest teilweise Evakuierung beziehungsweise Reduzierung von eingelagerter
Luft im zerkleinerten Holz. Hierfür weist der evakuierbare Raum eine Verbindung mit
einem Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks, wie beispielsweise eine Vakuumpumpe,
auf.
[0088] Auch dieser ausgangsseitige Pfropfen wird durch einen in Prozessrichtung nachfolgend
angeordneten Pfropfenbrecher aufgelöst, um das derart behandelte zerkleinerte Holz
in einen nachgeordneten Kocher in der Anlage einzubringen.
[0089] Auch in diesem Fall erfolgt sowohl der Aufbau des Pfropfens durch die Schnecke als
auch der Abbau des gebildeten Pfropfens durch den Pfropfenbrecher zeitgleich und dynamisch,
so dass immer ein dichtender Teil des Pfropfens zur Ausbildung und Abdichtung des
evakuierbaren Bereichs bestehen bleibt.
[0090] Weiterhin ist es in der dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
von Faserstoff aus zerkleinertem Holz vorgesehen, dass das zerkleinerte Holz mechanisch
verdichtet wird, wobei ein eingangsseitiger Pfropfen an einem Eingang eines evakuierbaren
Raums entsteht, welcher zumindest teilweise abgebaut wird, um das derart verdichtete
zerkleinerte Holz in den evakuierbaren Raum einzuführen, dass das zerkleinerte Holz
im evakuierbaren Raum mechanisch verdichtet und beim Verdichten evakuiert wird, wobei
ein ausgangsseitiger Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren Raums entsteht.
[0091] Bei dieser weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt die Evakuierung beziehungsweise
die Reduzierung von eingelagerter Luft im zerkleinerten Holz beziehungsweise den Altholz-Hackschnitzeln
ebenfalls in einem separaten druckdichten und evakuierbaren Raum innerhalb der Anlage.
Dieser evakuierbare Raum ist mit einem Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks wie
einer Vakuumpumpe verbunden und kann derart evakuiert werden.
[0092] Zur Ausbildung des evakuierbaren Raums ist es vorgesehen, dass dieser eingangsseitig
mittels eines ersten Pfropfens druckdicht verschlossen wird. Weiterhin ist es vorgesehen,
dass der evakuierbare Raum ausgangsseitig mittels eines ausgangsseitigen zweiten Pfropfens
druckdicht verschlossen wird.
[0093] Hierbei werden sowohl der eingangsseitig des evakuierbaren Bereichs als auch der
ausgangsseitig des evakuierbaren Bereichs ausgebildete druckdichte Pfropfen jeweils
zeitgleich dynamisch aufgebaut und abgebaut und bilden derart den eingangsseitigen
Verschluss und den ausgangsseitigen Verschluss des evakuierbaren Bereichs, wobei die
Verschlüsse aus zerkleinertem verdichtetem Holz gebildet werden.
[0094] In dieser weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass neben der
Schnecke im evakuierbaren Raum zur Ausbildung des ausgangsseitigen Pfropfens eine
weitere Schnecke zur Ausbildung des eingangsseitigen Propfens verwendet wird, wobei
die zweite Schnecke außerhalb des evakuierbaren Raums und in einer Prozessrichtung
des Verfahrens betrachtet vor dem evakuierbaren Raum angeordnet ist. Beide Schnecken
weisen die bereits beschriebene Geometrie auf, mittels welcher eine zunehmende Materialverdichtung
beim Transport des zerkleinerten Holzes im Bereich dieser Schnecken erreicht wird.
[0095] Um das im eingangsseitigen Pfropfen beinhaltete verdichtete zerkleinerte Holz kontinuierlich
in den evakuierbaren Raum einzubringen ist ein Pfropfenbrecher für den eingangsseitigen
Pfropfen vorgesehen, durch welchen ein teilweiser Abbau des im eingangsseitigen Pfropfen
verdichteten zerkleinerten Holzes erfolgt, welches derart in den evakuierbaren Raum
eingebracht wird.
[0096] Als vorteilhaft hat es sich erfindungsgemäß erwiesen, dass die Evakuierung der im
zerkleinerten Holz eingelagerten Luft mittels eines Unterdrucks im Bereich zwischen
50 mbar und 950 mbar, insbesondere in einem Bereich zwischen 100 mbar und 450 mbar,
weiter insbesondere bei 200 mbar erfolgt.
[0097] Durch das zumindest teilweise Entfernen von eingelagerter Luft wird die Feuchtigkeitsaufnahme
der Altholz-Hackschnitzel im Kocher wesentlich verbessert, wobei sich gleichzeitig
das Ergebnis der Plastifizierung der Altholz-Hackschnitzel im Kocher und infolgedessen
das Ergebnis der Herstellung des Faserstoffs im Refiner verbessert.
[0098] Somit ist es möglich, auch bei der Verwendung von Altholz-Hackschnitzeln zur Herstellung
von Faserstoff eine Qualität des hergestellten Faserstoffs zu erreichen, welche ansonsten
nur bei der Verwendung von Frischholz-Hackschnitzeln erreicht werden kann.
[0099] Weiterhin hat es sich auch als vorteilhaft herausgestellt, dass die die Evakuierung
der im zerkleinerten Holz eingelagerten Luft mittels des Unterdrucks über eine Zeitdauer
von 5 s bis 300 s, insbesondere über eine Zeitdauer von 5 s bis 200 s, weiter insbesondere
über eine Zeitdauer von 5 s bis 20 s erfolgt.
[0100] Damit die im zerkleinerten Holz eingelagerte Luft aufgrund des wirkenden Unterdrucks
entweichen kann, muss das zerkleinerte Holz eine vorgegebene Mindestzeitdauer dem
Unterdruck im dichten und evakuierten Raum ausgesetzt sein. Da sich die Menge der
eingelagerten Luft nach einer gewissen Zeit nicht mehr wesentlich verringert und der
Prozess der Herstellung des Faserstoffs ein kontinuierlich verlaufender Herstellungsprozess
ist, wird der Vorgang der Evakuierung nicht unnötig ausgedehnt. Eine für eine optimale
Prozessführung geeignete Verweildauer des zerkleinerten Holzes im dichten und evakuierten
Raum liegt daher im Bereich von 5 s bis 300 s.
[0101] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf
die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1: eine Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem
Holz nach dem Stand der Technik,
Fig. 2: eine erste Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit verschiedenen Ausführungsformen,
Fig. 3: : eine zweite Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit verschiedenen
Ausführungsformen und
Fig. 4: eine dritte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit verschiedenen Ausführungsformen.
[0102] In der
Figur 1 ist eine Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem
Holz nach dem Stand der Technik dargestellt.
[0103] Diese Ausführungsform nach dem Stand der Technik umfasst die Verfahrensschritte Vorwärmen,
mechanisches Verdichten und Entwässern, wobei ein Pfropfen entsteht. Dieser Pfropfen
wird beim Auflösen zumindest teilweise abgebaut. Derart wird das behandelte zerkleinerte
Holz in einen bereitgestellten Kocher eingebracht.
[0104] Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird das zerkleinerte Holz durch eine
Einwirkung von heißem Dampf im Kocher plastifiziert, wobei das derart vorbehandelte
und plastifizierte Holz nachfolgend in einen bereitgestellten Refiner eingebracht
und in einem Bereich zwischen bereitgestellten Mahlscheiben zerfasert wird und Faserstoff
entsteht. Der derart hergestellte Faserstoff wird aus dem Refiner ausgegeben. Diese
Vorgänge sind in der Figur 1 nicht explizit dargestellt.
[0105] In der
Figur 2 ist eine erste Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit verschiedenen Ausführungsformen
dargestellt.
[0106] In dieser ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt vor den aus dem
Stand der Technik bekannten Verfahrensschritten Vorwärmen, mechanisches Verdichten
und Entwässern, wobei ein Pfropfen entsteht, Pfropfen zumindest teilweise auflösen
und Kochen eine erfindungsgemäße Evakuierung von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter
Luft mittels eines auf das zerkleinerte Holz einwirkenden Unterdrucks.
[0107] Die erste Darstellung der Figur 2 zeigt eine erste Ausführungsform zur erfindungsgemäßen
Evakuierung. Bei dieser ersten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Evakuierung
in einer druckdichten Schleuse erfolgt, wobei bei einem Vorgang eines Einschleusens
des zerkleinerten Holzes zumindest in Teilbereichen der Schleuse ein Evakuieren erfolgt.
Nachfolgend wird das derart behandelte zerkleinerte Holz zum Vorwärmen übergeben.
[0108] Die zweite Darstellung der Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform zur erfindungsgemäßen
Evakuierung. Bei dieser zweiten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Evakuierung
in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen das zerkleinerte Holz
eingangsseitig druckdicht eingeschleust und ausgangsseitig druckdicht ausgeschleust
wird. Nachfolgend wird das derart behandelte zerkleinerte Holz zum Vorwärmen übergeben.
[0109] Die dritte Darstellung der Figur 2 zeigt eine dritte Ausführungsform zur erfindungsgemäßen
Evakuierung. Bei dieser dritten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Evakuierung
in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen das zerkleinerte Holz
eingangsseitig eingeschleust, mechanisch verdichtet und beim Verdichten evakuiert
wird, wobei ein Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren Raums entsteht, welcher
zumindest teilweise abgebaut wird, um das derart behandelte zerkleinerte Holz aus
dem evakuierbaren Raum zum Vorwärmen abzugeben.
[0110] Die vierte Darstellung der Figur 2 zeigt eine vierte Ausführungsform zur erfindungsgemäßen
Evakuierung. Bei dieser vierten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das zerkleinerte
Holz vor der Evakuierung mechanisch verdichtet wird, wobei ein eingangsseitiger Pfropfen
an einem Eingang eines evakuierbaren Raums entsteht, welcher zumindest teilweise abgebaut
wird, um das derart verdichtete zerkleinerte Holz in den evakuierbaren Raum einzuführen,
dass das zerkleinerte Holz im evakuierbaren Raum mechanisch verdichtet und beim Verdichten
evakuiert wird, wobei ein ausgangsseitiger Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren
Raums entsteht, welcher zumindest teilweise abgebaut wird, um das derart behandelte
zerkleinerte Holz aus dem evakuierbaren Raum in den Vorwärmer abzugeben.
[0111] In der
Figur 3 ist eine zweite Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit verschiedenen Ausführungsformen
dargestellt.
[0112] In dieser zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Evakuierung
von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte
Holz einwirkenden Unterdrucks nach dem Verfahrensschritt des Vorwärmens. Nach dieser
Evakuierung folgen wieder die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahrensschritte
mechanisches Verdichten und Entwässern, wobei ein Pfropfen entsteht, Pfropfen zumindest
teilweise auflösen und Kochen.
[0113] Die erste Darstellung der Figur 3 zeigt die zweite Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Zusammenwirken mit der bereits erläuterten ersten Ausführungsform zur
erfindungsgemäßen Evakuierung.
[0114] Die zweite Darstellung der Figur 3 zeigt die zweite Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Zusammenwirken mit der bereits erläuterten zweiten Ausführungsform zur
erfindungsgemäßen Evakuierung.
[0115] Die dritte Darstellung der Figur 3 zeigt die zweite Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Zusammenwirken mit der bereits erläuterten dritten Ausführungsform zur
erfindungsgemäßen Evakuierung.
[0116] Die vierte Darstellung der Figur 3 zeigt die zweite Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Zusammenwirken mit der bereits erläuterten vierten Ausführungsform zur
erfindungsgemäßen Evakuierung.
[0117] In der
Figur 4 ist eine dritte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit verschiedenen Ausführungsformen
dargestellt.
[0118] Diese dritte erfindungsgemäße Variante des Verfahrens zur Herstellung von Faserstoff
ist für zerkleinertes trockenes Holz wie Altholz-Hackschnitzel vorgesehen. Da der
Feuchtigkeitsgehalt von Altholz-Hackschnitzeln etwa in einem Bereich zwischen 6 %
und 15 % liegt, wird diese dritte erfindungsgemäße Variante ohne einen Verfahrensschritt
zur Entwässerung des zerkleinerten Holzes durchgeführt.
[0119] In dieser dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Evakuierung
von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte
Holz einwirkenden Unterdrucks wiederum in verschiedenen Ausführungsformen nach dem
Verfahrensschritt des Vorwärmens und vor den Verfahrensschritten eines zumindest teilweisen
Auflösens eines zuvor durch ein Verdichten mit oder ohne Evakuierung gebildeten Pfropfens.
Nachfolgend wird das zerkleinerte Holz dem Kocher zugeführt.
1. Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem Holz, bei welchem zerkleinertes
Holz, insbesondere Hackschnitzel, vorgewärmt wird, mechanisch verdichtet und entwässert
wird, wobei ein Pfropfen entsteht, der Pfropfen zumindest teilweise abgebaut wird
und das derart behandelte zerkleinerte Holz in einen bereitgestellten Kocher eingebracht
wird, in welchem das zerkleinerte Holz durch eine Einwirkung von heißem Dampf plastifiziert
wird, wobei das derart vorbehandelte plastifizierte Holz nachfolgend in einen bereitgestellten
Refiner eingebracht und in einem Bereich zwischen bereitgestellten Mahlscheiben zerfasert
wird und Faserstoff entsteht und wobei der derart hergestellte Faserstoff aus dem
Refiner ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Vorwärmen eine kontinuierliche Evakuierung von in dem zerkleinerten Holz
eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte Holz einwirkenden Unterdrucks
erfolgt.
2. Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem Holz, bei welchem zerkleinertes
Holz, insbesondere Hackschnitzel, vorgewärmt wird, mechanisch verdichtet und entwässert
wird, wobei ein Pfropfen entsteht, der Pfropfen zumindest teilweise abgebaut wird
und das derart behandelte zerkleinerte Holz in einen bereitgestellten Kocher eingebracht
wird, in welchem das zerkleinerte Holz durch eine Einwirkung von heißem Dampf plastifiziert
wird, wobei das derart vorbehandelte plastifizierte Holz nachfolgend in einen bereitgestellten
Refiner eingebracht und in einem Bereich zwischen bereitgestellten Mahlscheiben zerfasert
wird und Faserstoff entsteht und wobei der derart hergestellte Faserstoff aus dem
Refiner ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Vorwärmen und vor dem Verdichten und Entwässern eine kontinuierliche Evakuierung
von in dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte
Holz einwirkenden Unterdrucks erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuierung in einer druckdichten Schleuse erfolgt, wobei bei einem Vorgang eines
Einschleusens des zerkleinerten Holzes zumindest in Teilbereichen der Schleuse ein
Evakuieren erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuierung in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen das
zerkleinerte Holz eingangsseitig druckdicht eingeschleust und ausgangsseitig druckdicht
ausgeschleust wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuierung in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen das
zerkleinerte Holz eingangsseitig eingeschleust, mechanisch verdichtet und beim Verdichten
evakuiert wird, wobei ein Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren Raums entsteht,
welcher zumindest teilweise abgebaut wird, um das derart behandelte zerkleinerte Holz
aus dem evakuierbaren Raum abzugeben.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zerkleinerte Holz vor der Evakuierung mechanisch verdichtet wird, wobei ein eingangsseitiger
Pfropfen an einem Eingang eines evakuierbaren Raums entsteht, welcher zumindest teilweise
abgebaut wird, um das derart verdichtete zerkleinerte Holz in den evakuierbaren Raum
einzuführen, dass das zerkleinerte Holz im evakuierbaren Raum mechanisch verdichtet
und beim Verdichten evakuiert wird, wobei ein ausgangsseitiger Pfropfen an einem Ausgang
des evakuierbaren Raums entsteht, welcher zumindest teilweise abgebaut wird, um das
derart behandelte zerkleinerte Holz aus dem evakuierbaren Raum abzugeben.
7. Verfahren zur Herstellung von Faserstoff aus zerkleinertem Holz, bei welchem zerkleinertes
Holz, insbesondere Hackschnitzel, vorgewärmt und verdichtet wird, wobei ein Pfropfen
entsteht, der Pfropfen zumindest teilweise abgebaut wird und das derart behandelte
zerkleinerte Holz in einen bereitgestellten Kocher eingebracht wird, in welchem das
zerkleinerte Holz durch eine Einwirkung von heißem Dampf plastifiziert wird, wobei
das derart vorbehandelte plastifizierte Holz nachfolgend in einen bereitgestellten
Refiner eingebracht und in einem Bereich zwischen bereitgestellten Mahlscheiben zerfasert
wird und Faserstoff entsteht und wobei der derart hergestellte Faserstoff aus dem
Refiner ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Vorwärmen und vor dem Verdichten eine kontinuierliche Evakuierung von in
dem zerkleinerten Holz eingelagerter Luft mittels eines auf das zerkleinerte Holz
einwirkenden Unterdrucks erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuierung in einer druckdichten Schleuse erfolgt, wobei bei einem Vorgang eines
Einschleusens des zerkleinerten Holzes zumindest in Teilbereichen der Schleuse ein
Evakuieren erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuierung in einem druckdichten evakuierbaren Raum erfolgt, in welchen das
zerkleinerte Holz eingangsseitig druckdicht eingeschleust und ausgangsseitig druckdicht
ausgeschleust wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das vorgewärmte zerkleinerte Holz in einen druckdichten evakuierbaren Raum eingeschleust
wird, in welchem das zerkleinerte Holz mechanisch verdichtet und beim Verdichten evakuiert
wird, wobei ein ausgangsseitiger Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren Raums
entsteht.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zerkleinerte Holz mechanisch verdichtet wird, wobei ein eingangsseitiger Pfropfen
an einem Eingang eines evakuierbaren Raums entsteht, welcher zumindest teilweise abgebaut
wird, um das derart verdichtete zerkleinerte Holz in den evakuierbaren Raum einzuführen,
dass das zerkleinerte Holz im evakuierbaren Raum mechanisch verdichtet und beim Verdichten
evakuiert wird, wobei ein ausgangsseitiger Pfropfen an einem Ausgang des evakuierbaren
Raums entsteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuierung der im zerkleinerten Holz eingelagerten Luft mittels eines Unterdrucks
im Bereich zwischen 50 mbar und 950 mbar, insbesondere in einem Bereich zwischen 100
mbar und 450 mbar, weiter insbesondere bei 200 mbar erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die die Evakuierung der im zerkleinerten Holz eingelagerten Luft mittels des Unterdrucks
über eine Zeitdauer von 5 s bis 300 s, insbesondere über eine Zeitdauer von 5 s bis
200 s, weiter insbesondere über eine Zeitdauer von 5 s bis 20 s erfolgt.