[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dachförmigen Profilierung
der Deckschicht von Wegen, insbesondere Forstwegen.
[0002] Bei der Instandhaltung oder auch Herstellung von Wegen, wie beispielsweise Forstwegen,
Waldwegen oder dergleichen, wird die Wegoberfläche in der Regel derart bearbeitet,
dass beidseits des Wegs leicht geneigte Flächen entstehen, um einen Wasserablauf an
beiden Seiten des Wegs zu unterstützen. Dadurch wird verhindert, dass es bei längerem
Regen zu großen Wasseransammlungen auf dem Weg kommt. Bei einer derartigen Profilierung,
bei welcher dem zu bearbeitenden Weg eine dachartige Oberfläche verliehen wird, kommen
bislang in der Regel sogenannte Grader zum Einsatz. Diese verfügen über eine an der
Wegoberfläche, d. h. der Deckschicht des Wegs, anstellbare sogenannte Grader-Schar.
Bei dieser Grader-Schar handelt es sich um eine Art Planierschild. Dieses greift in
die Deckschicht ein und dient zur Wiederherstellung oder Neuerstellung der Profilierung
der Deckschicht, um eine ausreichende Wasserableitung vom Wegkörper sicherzustellen.
Im Verlauf der Nutzung eines forstwirtschaftlichen oder landwirtschaftlichen Wegs
wird diese Profilierung oft verändert, was nachteilige Folgen für die Haltbarkeit
der Wege haben kann. Mit der Wiederinstandsetzung des Wegprofils kann die Dauerhaftigkeit
und Haltbarkeit derartiger Wege sichergestellt werden.
[0003] Beim Einsatz bisher bekannter Vorrichtungen zur Profilierung von Wegen wird so vorgegangen,
dass zunächst eine Seite des zu bearbeitenden Wegs mit dem Planierschild (Grader-Schar)
der Vorrichtung, insbesondere des Graders, derart bearbeitet wird, dass eine leicht
in Richtung Wegrand geneigte erste Weghälfte entsteht. Anschließend wird die gegenüberliegende
Seite des Wegs mittels des Planierschilds analog bearbeitet, so dass letztendlich
ein leicht dachförmiger Querschnitt des Wegs entsteht.
[0004] Der Nachteil der bekannten Vorrichtungen besteht insbesondere darin, dass die Bearbeitung
eines Wegs umständlich und zeitraubend ist. Wie bereits oben erwähnt, muss ein Grader
bei der Profilierung eines Wegs zunächst eine Wegseite bearbeiten und anschließend
auf die andere Seite des Wegs fahren, um dort weiterarbeiten zu können. Da meist nicht
sofort die gewünschte Form entsteht, muss dieser Vorgang oftmals mehrfach wiederholt
werden, was viel Zeit in Anspruch nimmt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der Vorrichtungen
aus dem Stand der Technik zu überwinden. Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe
zugrunde, eine schnelle und einfache Profilierung von Wegen, insbesondere Forstwegen
oder Waldwegen, zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Kombination von drei Planierschilden,
wobei ein zentrales Planierschild sowie zwei schwenkbar gelagerte seitliche Planierschilde
vorgesehen sind. Durch die Schwenkbarkeit der seitlichen Planierschilde können diese
derart positioniert werden, dass mit diesen sich gegenüberliegende Wegflächen mit
einer gewünschten Neigung errichtet werden können. Der große Vorteil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht darin, dass in der Regel mit einem einzigen Arbeitsgang ein fertig
profilierter Weg hergestellt werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung muss hierzu
nur einmal über den zu bearbeitenden Weg geschoben oder gezogen werden, so dass die
Planierschilde mit ihren Bodenbearbeitungskanten in die Deckschicht des zu bearbeitenden
Wegs eindringen und die gewünschte Profilierung erzeugen.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die
seitlichen Planierschilde schwenkbar, vorzugsweise um jeweils eine im Wesentlichen
horizontale Achse schwenkbar, am zentralen Planierschild, insbesondere im Bereich
der beiden Enden des zentralen Planierschilds gelagert. Mit dieser Ausführungsform
ist es in idealer Weise möglich, eine dachförmige Profilierung eines Wegs herzustellen,
wobei die Spitze des Wegdaches abgerundet oder leicht abgeflacht ausgebildet werden
kann. Je nachdem, wie die Breite des zentralen Planierschilds gewählt wird und in
welchem Abstand die seitlichen Planierschilde zu den beiden Enden des zentralen Planierschilds
angeordnet sind, lassen sich Wege mit unterschiedlich breiten "Dachspitzen" herstellen.
[0008] Mit Vorteil sind die seitlichen Planierschilde um 360° verschwenkbar. Damit können
die seitlichen Planierschilde beispielsweise derart verschwenkt werden, dass sie senkrecht
zum Erdboden nach oben gerichtet positioniert sind. In dieser Position lässt sich
die Vorrichtung, welche in der Regel an einem Fahrzeug angeordnet ist, in einem Nicht-einsatzzustand
optimal transportieren, ohne dass die Gefahr besteht, dass es zu einer Beschädigung
der seitlichen Planierschilde kommt.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die
seitlichen Planierschilde mithilfe von Betätigungsmitteln, vorzugsweise Hydraulik-
und/oder Pneumatikzylindern, verschwenkbar und vorzugsweise in einer gewünschten Position
fixierbar. Die Verschwenkbarkeit mit derartigen Betätigungsmitteln ist äußerst effizient
und einfach in der Konstruktion. So können beispielsweise Hydraulik- und/oder Pneumatikkreisläufe
eines Zugfahrzeugs mitbenutzt werden. Besonders vorteilhaft ist die Fixierung der
seitlichen Planierschilde durch derartige Betätigungsmittel im Einsatzzustand der
Vorrichtung. So kann zunächst eine gewünschte Verschwenkung der seitlichen Planierschilde
eingestellt und fixiert werden, in welcher die Bodenbearbeitungskanten der seitlichen
Planierschilde in gewünschter Weise an der Bodenbearbeitungskante des zentralen Planierschilds
angestellt sind. Anschließend kann dann die Vorrichtung zur Bearbeitung eines Bodens
über diesen gezogen oder geschoben werden, was in der Regel mittels eines motorbetriebenen
Fahrzeugs erfolgt.
[0010] Die Planierschilde können mittels Drehkränzen verschwenkbar sein.
[0011] In der Regel weisen die Planierschilde gerade Bodenbearbeitungskanten auf. Dies gewährleistet
insbesondere eine Ebenheit der angestellten Bodenflächen, um einen bestmöglichen Wasserablauf
gewährleisten zu können.
[0012] Mit Vorteil sind die Planierschilde aus Stahl gefertigt. Durch dieses harte Material
ist eine optimale Bodenbearbeitung möglich. Zudem zeichnet sich Stahl durch eine hohe
Belastbarkeit und Langlebigkeit aus.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zur Ankopplung der Vorrichtung an ein Fahrzeug, wie zum Beispiel an einen Bagger,
einen Grader oder dergleichen, wobei die Einrichtung vorzugsweise am zentralen Planierschild
angeordnet ist. Durch eine derartige Einrichtung kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
schnell und einfach an ein Zug- oder Schubfahrzeug angekoppelt werden. Eine mögliche
Ausführungsform ist in den Figuren dargestellt.
[0014] Mit Vorteil ist die erfindungsgemäße Vorrichtung drehbar, insbesondere um 360° drehbar
ausgebildet, wobei die Vorrichtung vorzugsweise mit einem Drehkranz, insbesondere
mit einem Drehkranz in Kombination mit einem Tiltmotor gekoppelt ist, welcher Drehkranz
und/oder Tiltmotor vorzugsweise mit der Einrichtung zur Ankopplung der Vorrichtung
an ein Fahrzeug verbunden ist. Durch diese Drehbarkeit der kompletten Vorrichtung
ist es beispielsweise möglich, eine Verschwenkung der Vorrichtung um 90° vorzunehmen,
um die Vorrichtung in einem Nicht-Einsatzzustand gut transportieren zu können.
[0015] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug, insbesondere einen Bagger,
einen Grader oder dergleichen, umfassend eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 8.
[0016] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen
und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale für sich allein oder
in Kombination miteinander verwirklicht sein.
[0017] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Frontansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Figur 1;
- Figuren 3 bis 5
- perspektivische Darstellungen der Vorrichtung gemäß Figur 1; und
- Figur 6
- einen Querschnitt durch einen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bearbeiteten Forstweg.
[0018] Nachfolgend werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0019] Die in den Figuren 1 bis 5 dargestellte Vorrichtung 1 umfasst ein zentrales Planierschild
2 sowie zwei schwenkbar am zentralen Planierschild 2 gelagerte seitliche Planierschilde
3a und 3b. Das zentrale Planierschild 2 weist eine gerade ausgebildete Bodenbearbeitungskante
4 auf. Auch die seitlichen Planierschilde 3a und 3b weisen jeweils eine gerade Bodenbearbeitungskante
5a, 5b auf. Die seitlichen Planierschilde 3a und 3b sind jeweils um eine horizontale
Achse 6 am zentralen Planierschild 2 schwenkbar gelagert. Die seitlichen Planierschilde
3a und 3b sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel an den beiden Endbereichen des
zentralen Planierschilds 2 angeordnet. Dies sowie die Verschwenkbarkeit der seitlichen
Planierschilde 3a und 3b um die horizontalen Achsen 6 ist insbesondere der Figur 1
gut zu entnehmen.
[0020] Die seitlichen Planierschilde 3a und 3b können bei der Vorrichtung 1 um jeweils 360°
verschwenkt werden. Die seitlichen Planierschilde 3a und 3b sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mittels hier nicht dargestellter Hydraulikzylinder verschwenkbar, welche integraler
Bestandteil eines erfindungsgemäßen Zugfahrzeugs (hier nicht dargestellt) sind. Diese
Hydraulikzylinder sind an Hebeln, welche an den beiden oberen Kanten der seitlichen
Planierschilde 3a und 3b angeordnet sind, angelenkt.
[0021] Auf der Rückseite 7 des zentralen Planierschilds 2 ist eine Einrichtung 8 zur Ankopplung
der Vorrichtung 1 an ein Fahrzeug angeordnet. Die Einrichtung 8 umfasst zwei parallel
angeordnete Kopplungsplatten 9, welche jeweils Befestigungshaken 10 zur Befestigung
der Einrichtung 8 an einem Zugfahrzeug aufweisen. Die Kopplungsplatten 9 sind über
eine Verbindungsplatte 11 miteinander verbunden.
[0022] Beim Bearbeiten und Profilieren eines Wegs mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 wird nun wie folgt vorgegangen. Zunächst wird, abhängig von der gewünschten Neigung,
welche der Weg an seinen beiden Seiten aufweisen soll, ein gewünschter Winkel α zwischen
den Bodenbearbeitungskanten 5a, 5b und der Bodenbearbeitungskante 4 eingestellt. Wie
beispielsweise in der Figur 1 gut zu erkennen ist, handelt es sich bei diesem Winkel
α um einen stumpfen Winkel. Sind derartige Winkel α zwischen den genannten Kanten
durch Verschwenken der seitlichen Planierschilde 3a und 3b eingestellt, wird die eingestellte
Stellung der Planierschilde 3a und 3b mittels der oben genannten Hydraulikzylinder
fixiert. Nun wird die Vorrichtung 1 durch ein Zugfahrzeug über den zu bearbeitenden
Boden gezogen, wobei die Vorrichtung 1 so positioniert ist, dass die Bodenbearbeitungskanten
4, 5a und 5b in die Deckschicht des zu bearbeitenden Bodens eindringen. Durch das
Verfahren des Zugfahrzeugs wird loses Wegmaterial abgetragen, so dass letztlich ein
Weg mit dachförmiger Profilierung entsteht.
[0023] Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch einen fertig bearbeiteten Boden 12. Der Boden
12 weist zwei seitlich abfallende Bodenflächen 13a und 13b auf. Die Spitze 14 des
Bodens 12 ist leicht abgerundet ausgebildet.
1. Vorrichtung (1) zur dachförmigen Profilierung der Deckschicht von Wegen, insbesondere
Forstwegen (12), umfassend ein zentrales Planierschild (2) sowie zwei schwenkbar gelagerte
seitliche Planierschilde (3a, 3b) zur Herstellung geneigter Flächen (13a, 13b) beidseits
eines Wegs.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Planierschilde (3a, 3b) schwenkbar, vorzugsweise um jeweils eine im
Wesentlichen horizontale Achse (6) schwenkbar, am zentralen Planierschild (2), insbesondere
im Bereich der beiden Enden des zentralen Planierschilds (2), gelagert sind.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Planierschilde (3a, 3b) um 360° verschwenkbar sind.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Planierschilde (3a, 3b) mithilfe von Betätigungsmitteln, vorzugsweise
Hydraulik- und/oder Pneumatikzylindern, verschwenkbar und vorzugsweise in einer gewünschten
Position fixierbar sind.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Planierschilde (3a, 3b) mittels Drehkränzen verschwenkbar sind.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Planierschilde (1, 3a, 3b) gerade Bodenbearbeitungskanten (4, 5a, 5b) aufweisen.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Planierschilde (2, 3a, 3b) aus Stahl gefertigt sind.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (8) zur Ankopplung der Vorrichtung (1) an ein Fahrzeug, wie zum
Beispiel einen Bagger, einen Grader oder dergleichen, wobei die Einrichtung (8) vorzugsweise
am zentralen Planierschild (2) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sie drehbar, insbesondere um 360° drehbar ausgebildet ist, wobei die Vorrichtung
vorzugsweise mit einem Drehkranz, insbesondere mit einem Drehkranz in Kombination
mit einem Tiltmotor gekoppelt ist, welcher Drehkranz und/oder Tiltmotor vorzugsweise
mit der Einrichtung (8) verbunden ist.
10. Fahrzeug, insbesondere Bagger, Grader oder dergleichen, umfassend eine Vorrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.