[0001] Die Erfindung betrifft einen unterirdischen Retentionsteich und ein Verfahren zur
Herstellung desselben.
[0002] Angesichts des Klimawandels gewinnt die Regenwasserspeicherung und -nutzung zunehmend
an Bedeutung. Extremwetterereignisse wie Dürren und Starkregen treten immer häufiger
auf und gefährden Ökosysteme.
[0003] Aufgrund des Klimawandels kommt es in vielen Regionen vermehrt zu extremen Wetterereignissen,
wie Starkregen und Hochwasser.
[0004] Das aktuelle Vorgehen, Regenwasser möglichst schnell über verschiedene Regenwassersysteme
abzuleiten und es schlussendlich im Salzwasser der Meere unbrauchbar für den Menschen
zu machen, ist nicht zukunftsfähig. Doch dies ist der derzeitige Planungsstand. In
der Regel treffen die Städte auf zu wenig Raum für reelle Veränderungen. Wirtschaftsflächen
und Klimaflächen stehen hier in starker Konkurrenz. Ein effizientes Regenwassermanagement
spielt eine wichtige Rolle, um die Folgen und Risiken derartiger Ereignisse zu minimieren.
Hier sollen, unter anderem, Schwammstädte Abhilfe schaffen. Anfallendes Regenwasser
soll lokal aufgenommen, genutzt und zusätzlich gespeichert werden. Mithilfe unterschiedlicher
Maßnahmen soll sich die Schwammstadt an verschiedenen Stellen vollsaugen wie ein Schwamm.
[0005] Die Wasserspeicherung ist eine wichtige Methode, um den Wasserbedarf für Menschen,
Tiere und Pflanzen zu decken und den Wasserhaushalt in Regionen mit Starkregenereignissen
zu regulieren. Infolge der Klimaerwärmung werden immer häufiger lange Trockenperioden
sowie verstärkt Starkregenereignisse auftreten.
[0006] Um diese Wassermengen effizient speichern zu können gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- im großen Maßstab werden Staudämme genutzt, um Wasser aus Flüssen aufzustauen und
das Wasser in einem Reservoir zu speichern,
- künstlich angelegte oberirdische Seen und Teiche,
- unterirdische Aquifere werden genutzt um Wasser in tiefen Gesteinsschichten als Grundwasser
zu speichern,
- Regenwasserspeichersysteme werden genutzt, um das Regenwasser von Dächern oder Straßen
zu sammeln und in Tanks oder unterirdischen Metall- oder Plastikzisternen zu speichern.
[0007] Regenwasserspeichersysteme, wie unterirdische Metall- oder Plastikzisterne und Tanks,
sind eine effektive Methode, um Regenwasser für einen zukünftigen Gebrauch zu speichern,
den Leitungswasserverbrauch zu reduzieren und dementsprechend Kosten zu senken.
[0008] Vor dem Hintergrund der vorgenannten Herausforderungen besteht die Aufgabe darin,
ein innovatives Regenwassermanagementsystem zu entwickeln.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen unterirdischen Retentionsteich mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung eines Retentionsteichs mit den
Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
[0010] Der erfindungsgemäße unterirdische Retentionsteich, umfasst
- eine Abdichtungsschicht, die den Teich auskleidet,
- ein poröses und tragfähiges Füllmaterial, das auf der Abdichtungsschicht angeordnet
ist und
- eine wasserdurchlässige Abdeckung, die auf dem Füllmaterial liegt,
wobei die Abdichtungsschicht den Boden und die Seitenwände des Teiches abdichtet,
das Füllmaterial die Speicherung und kontrollierte Abgabe von Wasser ermöglicht und
die wasserdurchlässige Abdeckung die Infiltration von Oberflächenwasser in den Retentionsteich
erlaubt.
[0011] Der erfindungsgemäße unterirdische Retentionsteich bietet insgesamt vielfältige Möglichkeiten
des nachhaltigen Regenwassermanagements.
[0012] Ein solcher erfindungsgemäßer Retentionsteich kann Wasser bei extremen Regenfällen
zurückhalten, aber auch speichern, um es in Dürreperioden nutzen zu können. Das bei
Regenfällen auf Dachflächen gesammelte Regenwasser kann hierbei in den Retentionsteich
eingeleitet wird. Die Abdichtungsschicht verhindert das Versickern des im Retentionsteich
aufgenommenen Regenswassers.
[0013] Die Hauptaufgabe des erfindungsgemäßen unterirdischen Retentionsteiches ist die Speicherung
und Nutzung von Regenwasser. Die Wassernutzung ist vielseitig. Das gespeicherte Regenwasser
kann während Trockenperioden zur Bewässerung von Pflanzen genutzt werden. Des Weiteren
kann gefiltertes Retentionsteichwasser auch im Haushalt verwendet werden. Hier lässt
sich der Leitungswasserverbrauch reduzieren. Regenwasser kann für die Toilettenspülung
und auch zur Waschmaschinenwäsche als Brauwasser genutzt werden.
[0014] Durch die Nutzung des erfindungsgemäßen unterirdischen Retentionsteiches reduzieren
sich die Niederschlagswassergebühren, da die Dachfläche, auf der das Regenwasser gesammelt
wird, nicht mehr als versiegelte Fläche gerechnet wird.
[0015] Der Vorteil zu herkömmlichen Wasserspeichern, wie z.B. unterirdischen Metall- oder
Plastikzisternen, liegt im Wesentlichen in der herstellbaren Größe und in der Verwendung
von natürlichen Rohstoffen und der Langlebigkeit des erfindungsgemäßen unterirdischen
Retentionsteichs, der insbesondere durch die Abdeckung geschützt ist. Außerdem ist
der Retentionsteich relativ kostengünstig herzustellen.
[0016] Die Abdeckung trägt zur nahezu verlustfreien unterirdischen Wasserspeicherung bei.
Die Verdunstungsrate ist minimal, da der erfindungsgemäße unterirdische Retentionsteich
abgedeckt ist.
[0017] Die Wasserspeichermethode des erfindungsgemäßen unterirdischen Retentionsteiches
bietet vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Die Kernaufgabe des unterirdischen Retentionsteiches
ist ist die Speicherung und Nutzung von Regenwasser. Aufgrund des Klimawandels werden
immer häufiger Extremwetterereignisse wie Dürren, Starkniederschläge und Überschwemmungen
auftreten. Durch die effiziente Nutzung und Speicherung der Wasserressourcen kann
eine Anpassung auf diese Klimaereignisse getroffen und Risiken vermindert werden.
Sie spart außerdem wertvolles Trinkwasser und ermöglicht eine flexiblere Flächennutzung
in Stadtbereichen.
[0018] Im Vergleich zu konventionellen Wasserspeichermethoden hat die erfindungsgemäße unterirdische
Retentionsteich den Vorteil, dass hier insbesondere nachhaltige Ressourcen, beispielsweise
Ton als Hauptkomponente, zur Bildung der Abdichtschicht des Retentionsteiches, verwendet
werden können. Darüber hinaus spart die unterirdische Anordnung des Retentionsteiches
und die befahr- und besaltbare Fläche als Abdeckung auf dem Retentionsteich vorteilhaft
viel Platz, der beispielsweise für Grünflächen, Parkplätze oder Straßen nutzbar ist.
Der unterirdische Retentionsteich ist auch relativ günstig und liegt bei nur ca. 32
Cent pro Liter. Damit ist ein unterirdischer Retentionsteich preiswerter als Edelstahltanks,
die im Bereich ca. 40 - 67 Cent pro Liter liegen. Kunststofftanks liegen zwar im mittleren
Bereich von 27 - 43 Cent pro Liter, werden aber nicht aus nachhaltigen Rohstoffen
hergestellt.
[0019] Je nach Skalierung bietet der unterirdische Retentionsteich unterschiedliche Anwendungsgebiete.
In kleiner Ausstattung kann das Modell den Wasserverbrauch von Privathaushalten reduzieren
und in großer Ausstattung können Städte und Kommunen das Modell als Wasserrückhaltungsmethode
verwenden, um Überschwemmungen vorzubeugen.
[0020] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass diese Art der Wasserspeicherung und - nutzung
viele Möglichkeiten bietet.
[0021] Es kann von Vorteil sein, wenn die Abdichtungsschicht natürlich ist und Naturton
umfasst, vorzugsweise aus Naturton besteht, wobei der Naturton vorzugsweise ein naturreiner
Grubenton ist. Der Vorteil zu herkömmlichen Wasserspeichern, insbesondere von unterirdischen
Metall- oder Plastikzisternen, liegt entsprechend in der Verwendung von natürlichen,
schadstofffreien und nachhaltigen Rohstoffen.
[0022] Es kann von Vorteil sein, wenn der Naturton ohne chemische Zusätze zu Dichtungssegmenten
oder -platten vakuumverdichtet ist, welche am Boden und den Seitenwänden des Retentionsteichs
dicht verlegt sind.
[0023] Als besonders geeignet haben sich in diesem Zusammenhang Abdichtungssegmente oder
-platten erwiesen, die unter dem Markennamen "DIA-Naturteich aus Ton
®" bekannt sind. Durch die Vakuumverdichtung ist die Abdichtung besonders sicher. Die
Abdichtungssegmente oder -platten können vorteilhaft direkt vor Ort bei der Herstellung
des Retentionsteichs gefertigt werden. Plastikfolie ist als Abdichtschicht zwar grundsätzlich
geeignet, der Vorteil einer solchen natürlichen Abdichtung ist aber, dass keine Plastikfolie
im Boden eingesetzt werden muss, wodurch keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen
durch Weichmacher o.ä. befürchtet werden müssen. Vorteilhaft ist zudem, dass auch
Umbauten und Erweiterungen des unterirdischen Retentionsteichs jederzeit flexibel
umsetzbar sind. Die natürliche Abdichtungsschicht ist extrem langlebig, hoch belastbar
und sogar befahrbar.
[0024] Es kann von Vorteil sein, wenn die Abdichtungsschicht bis zu 20 cm, vorzugsweise
bis zu 15 cm, besonders bevorzugt bis zu 10 cm, insbesondere zwischen 8 und 10 cm,
dick ist.
[0025] Es kann von Vorteil sein, wenn die Versickerungsrate durch die natürliche Abdichtungsschicht
maximal 3 l/Jahr m
2, vorzugsweise maximal 2,5 l/Jahr m
2, besonders bevorzugt maximal 2,0 l/Jahr m
2 beträgt.
[0026] Die Abdichtungsschicht trägt also zur nahezu verlustfreien unterirdischen Wasserspeicherung
bei.
[0027] Es kann von Vorteil sein, wenn das poröse und tragfähige Füllmaterial und die darauf
liegende Abdeckung derart sind, dass die Abdeckung begehbar und/oder befahrbar ist.
[0028] Die Abdeckung bildet somit die begehbare und/oder befahrbare Fläche oberhalb des
Retentionsteiches. Die Fläche kann hierbei vorteilhaft als Parkplatz, Gehweg oder
Grünfläche genutzt werden, was sich besonders im städtischen Bereich bei Platzmangel
eignet.
[0029] Es kann von Vorteil sein, wenn die Abdeckung Mutterboden umfasst.
[0030] In diesem Zusammenhang lassen sich die stoffspezifischen Eigenschaften des porösen
und tragfähigen Füllmaterials, insbesondere von Blähton, des unterirdischen Retentionsteichs
nutzen. Der Kapillareffekt insbesondere einer Blähtonkörnung wird genutzt, um selbsttätig
Wasser vertikal in die Abdeckung zu transportieren. Hier kann Wasser direkt in den
Mutterboden übergehen, so dass eine passive Bewässerung von Begrünung, ohne hohen
personellen Aufwand, oberhalb des porösen und tragfähigen Füllmaterials, insbesondere
der Blähtonschicht, stattfindet. Dieses ermöglicht ein Wachstum unterschiedlichster
Pflanzenarten mit unterschiedlichstem Bedarf.
[0031] Es kann von Vorteil sein, wenn Dochte zwischen der Abdeckung, insbesondere dem Mutterboden,
und dem porösen und tragfähigen Füllmaterial vorgesehen sind, um gespeichertes Wasser
aus dem porösen und tragfähigen Füllmaterial in die Abdeckung zu leiten. Die Dochte
dienen somit der Bewässerung des Mutterbodens mittels des im porösen und tragfähigen
Füllmaterial gespeicherten Wassers.
[0032] Je nach Saison kann die Abdeckung, also die Mutterboden umfassende Grünfläche, zusätzlich
von oben bewässert werden. Bei zusätzlichen Bewässerungen ergibt sich der Vorteil,
dass ungenutztes Wasser wieder nach unten in den unterirdischen Retentionsteich fließt,
im porösen und tragfähigen Füllmaterial gespeichert wird und damit an anderer Stelle
oder zu einem späteren Zeitpunkt zur weiteren Nutzung zu Verfügung steht.
[0033] Es kann von Vorteil sein, wenn das poröse und tragfähige Füllmaterial Schotter, Splitt,
Lava, Kies oder dergleichen und/oder vorzugsweise Blähton umfasst, vorzugsweise Blähton
und/oder Kies ist.
[0034] Blähton ist ein umweltschonender, nachhaltiger und moderner Werkstoff, der neben
vorteilhaften Materialeigenschaften breit gefasste Anwendungspotentiale bietet. Blähton
ist unter anderem als Tongranulat, Pflanzton, Lias-Ton, Liapor und Leca bekannt und
gehört zu den Bodenarten der nicht bindigen kohäsionsfreien Böden.
[0035] Blähton kann als ein geschlossenes oder offenporiges Granulat hergestellt werden.
Kalkarmer Ton, mit fein und homogen verteilten organischen Bestandteilen, wird gereinigt,
gemahlen und bei 1200°C mit Kalkstein als Trennmittel, in einem rotierenden Ofen gebrannt.
Der sogenannte Drehrohrofen besteht aus einem mehrere Meter langen rotierenden Rohr
in dem sich der zerkleinerte Ton in Kugelform aufbläht. Die organischen Substanzen
im Inneren der Kugeln verbrennen und durch das entstandene Kohlenstoffdioxid entstehen
kleine Hohlräume, wodurch sich der Ton bis auf das Vier- bis Fünffache des Anfangsvolumens
aufbläht. Die Oberfläche der Kugeln verschmilzt zu einem keramischen Mantel, der dem
Blähton seine hohe Druckfestigkeit verleiht. Die keramische Hülle von Blähton, kann
mechanisch gebrochen werden, so dass kleinere Korngrößen entstehen. Der porös gebrannte
Ton ist kugelförmig mit Durchmessern von 2 - 20 mm.
[0036] Die Materialeigenschaften von Blähton sind vielfältig. Zu den wichtigsten Eigenschaften
zählt das geringe Gewicht, die hohen Tragfähigkeit, die Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit.
Weitere Eigenschaften sind zum Beispiel die Resistenz gegenüber Pilzen und Schimmel,
die Feuerfestigkeit, Witterungsbeständigkeit, sowie die Schall- und Wärmedämmung.
[0037] Blähtonkugeln besitzen einen Kern mit geschlossenen Poren und eine poröse Oberfläche.
[0038] Eine Materialeigenschaft dieser Oberflächenporen ist es, Wasser anzusaugen und aufzunehmen.
Hierbei wirken Kapillarzugkräfte im Inneren der Poren auf das Wasser. Der Kapillareffekt
ist ein physikalisches Phänomen bei dem Flüssigkeiten in engen Röhren oder Kanälen
aufsteigen und abfallen können. Die Ursache dieses Effekts liegt in einer Kombination
von Oberflächenspannung und Adhäsionskräften in der Flüssigkeit. Eine Bedingung für
den Kapillareffekt sind Kapillarporen mit einer Größe von 10
-7 - 10
-3 m. Je kleiner die Poren sind, desto größer ist deren kapillare Saugkraft.
[0039] Weitere Materialeigenschaften sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Wärmeleitfähigkeit |
0,1 - 0,18; 0,1 - 0,23 |
W/mK |
Rohdichte |
60 - 160 |
Kg/m3 |
Schallschutzwirkung |
68 |
db |
Preis |
Ca. 0,36 |
EUR/l |
Schüttungsdichte |
235 - 800 |
Kg/m3 |
Ph- Wert |
7 |
|
Druckfestigkeit |
0,45 - 15 |
N/mm2 |
[0040] Blähton kann als Grundstoff zum Bauen, in der Pflanzenzucht und im Wassermanagement
eingesetzt werden.
[0041] Es ist bekannt, dass Blähton mit einer Mischung von Zement bei der Herstellung von
Leicht-Beton genutzt werden kann. Ein Beton-Ziegel mit Blähton als Zusatz kann bis
zu vier Mal leichter als ein herkömmlicher Ziegel sein. Besonders im Bauwesen vereinfacht
der Einsatz von leichten Baustoffen den Betrieb. Im Bauwesen, speziell in Wandsystemen,
eignet sich Blähton des Weiteren als Füllmaterial um Schallschutz, Hitzeschutz und
die Feuchtigkeitsregulation der Wände zu verbessern.
[0042] Es ist bekannt, dass sich Blähton in der Pflanzenzucht aufgrund der geringen Dichte,
Strukturstabilität, Wasserspeicherkapazität und Wiederverwendbarkeit, auszeichnet.
Er kann insbesondere für Hydrokulturen und als Drainagematerial verwendet werden.
[0043] Angesichts zunehmender Extremwettereignisse aufgrund des Klimawandels, wie Starkregen
und Überschwemmungen, kann Blähton erfindungsgemäß zum Regenwassermanagement eingesetzt
werden. Die Regenwasserrückhaltung und Ansammlung stehen dabei im Vordergrund. Blähton
eignet sich hier als Füllmaterial für Regenwasserrückhaltebecken und Versickerungsanlagen,
sowie als Substrat für Begrünungen.
[0044] Bei unterschiedlich untersuchten Belastungsfälle durch eine Person, einen PKW und
einen LKW und der daraus resultierende Spannungsausbreitung im Boden hat sich herausgestellt,
dass die Blähtonkugeln nur sehr schwach belastet werden. Die höchste statische Belastung
durch einen LKW weist eine Spannung von 0,079 N/mm
2 auf. Dies ist immer noch um den Faktor 5,5 kleiner, als die niedrigste bekannte Druckfestigkeit
von Blähton. Für eine statische Belastung von Personen, Pkw und Lkw ist eine Blähtonschicht
in unterirdischen Retentionsteichen demnach sicher.
[0045] Eine grundsätzliche Stärke des erfindungsgemäßen unterirdischen Retentionsteiches,
vorzugsweise abgedichtet mit "DIA-Teichbauelementen aus Ton
®", ist deren Langlebigkeit und Schadstofffreiheit, was sich vorteilhaft auf die Wasserqualität,
insbesondere im Hinblick auf eine Wasserentnahme auswirkt.
[0046] Das Wasserspeichervolumen von Blähton hängt von der Art des Blähtons ab. Damit ein
hohes Wasserspeichervolumen gewährleistet werden kann, ist es erfindungsgemäß vorteilhaft,
gebrochenen Blähton zu verwenden. Dieser kann aufgrund seiner Porosität im inneren
Porenraum Wasser gut aufnehmen. Auch im gebrochenen Blähton gibt es jedoch einen großen
Anteil geschlossener, mit Luft gefüllter, Poren, die kein Wasser aufnehmen können.
Im Gegensatz zu gebrochenem Blähton hat ungebrochener Blähton eine keramische Hülle,
die deutlich weniger Wasser in das Innere der Kugel hineinlässt.
[0047] Die Wasserspeicherkapazität einzelner Blähtonkugeln zeigt Unterschiede je nach Größe
und Masse der Kugeln. Je kleiner die Blähtonkugeln desto größer ist das durchschnittliche
Wasseraufnahmevermögen. Eine Erklärung hierfür ist, dass kleine Kugeln eine höhere
Anzahl offener Poren an der Oberfläche besitzen. Die Blähtonkugeln mit größerem Volumen
haben mehr geschlossene Poren und können deshalb weniger Wasser aufnehmen. Gebrochener
Blähton kann aufgrund der vielen Rissen und Kanten weitaus mehr Wasser aufnehmen als
geschlossener Blähton mit einer keramischen Hülle.
[0048] Blähtonkugeln mit einer keramischen Hülle weisen nach Wasseraufnahme einen Wassergehalt
von nur ca. 26 % auf. Blähtonkugeln mit einer zerklüfteten Oberfläche, vielen Rissen
und offenen Poren können vergleichsweise einen Wassergehalt von ca. 37 % aufweise
und sind somit geeigneter für die Wasserspeicherung.
[0049] Blähtonkugeln mit einer Größe von 2 - 4 mm haben sehr große Wasseraufnahmekapazitäten
und können ca. 60% Wasser speichern. Größere Blähtonklassen erreichen nur einen Wassergehalt
von ca. 44 % und 35 %.
[0050] Es kann - wie zuvor beschrieben - von Vorteil sein, wenn der Blähton ein gebrochener
Blähton ist.
[0051] Es kann von Vorteil sein, wenn eine Pumpe vorgesehen ist, über die das im porösen
und tragfähigen Füllmaterial gespeicherte Wasser zur weiteren Nutzung an die Oberfläche
beförderbar ist, wobei vorzugsweise mehrere Wassersammelrohre am Boden auf der Abdichtungsschicht
des Retentionsteiches verlegt sind, wobei die Wassersammelrohre vorzugsweise mit kleinen
Öffnungen versehen sind, um das Wasser ggf. auch in einem Wassersammelschacht zu sammeln
und zur Pumpe zu leiten.
[0052] Das über die Pumpe an die Oberfläche beförderte Wasser ist vielfältig nutzbar.
[0053] Es kann von Vorteil sein, wenn ein Pumpschacht vorgesehen ist, in der die Wassersammelrohre
oder ggf. der Wassersammelschacht münden, wobei die Pumpe innerhalb oder oberhalb
des Pumpschachts angeordnet ist.
[0054] Es kann von Vorteil sein, wenn im Bereich der Oberkante des Retentionsteich eine
Zone bzw. am höchsten Füllstand des Retentionsteiches ein Notüberlauf vorgesehen ist,
wodurch überschüssiges, nicht mehr im Retentionsteich speicherbares Wasser in die
Kanalisation, ins Grundwasser oder in gedrosselter Form in Flüsse leitbar ist.
[0055] Sollte der Retentionsteich also voll und der Bedarf gedeckt sein, besteht einerseits
die Möglichkeit, das überschüssige Regenwasser über ein oder mehr als ein Versickerungsbereich
bzw. über eine oder mehr als eine Versickerungszone in das Grundwasser zu leiten und
damit dem Trinkwasser zuzuführen oder auch in gedrosselter Form in die Flüsse abzuleiten.
Dürreperioden können damit ressourcenschonend überbückt, Regenperioden und drohende
Überschwemmungen abgemildert werden.
[0056] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines unterirdischen Retentionsteiches,
umfassend die Schritte:
- a) Dimensionieren des Retentionsteiches entsprechend den spezifischen Anforderungen
an Speicher- und Abflusskapazität,
- b) Grubenaushub, vorzugsweise durch Ausbaggern, und Abtransportieren des Bodens im
Bereich des vorgesehenen Retentionsteiches,
- c) Erzeugen einer natürlichen Abdichtungsschicht am Boden und den Seitenwänden der
Aushubgrube, vorzugsweise durch Auslegen einer Plastikfolie oder besonders bevorzugt
durch dichtes Auslegen von Abdichtungssegmenten, insbesondere -platten, aus Naturton,
besonders bevorzugt zu einer homogenen, etwa 10 cm dicken natürlichen Abdichtungsschicht,
- d) ggf. Einlegen eines thermisch verfestigten Geotextils oberhalb und unterhalb der
Abdichtungsschicht,
- e) Füllen der so vorbereiteten Aushubgrube mit einem porösen und tragfähigen Füllmaterial,
vorzugsweise mit Blähton und/oder Kies, zur Bildung des unterirdischen Retentionsteiches,
- f) ggf. Einlegen eines thermisch verfestigten Geotextils oberhalb des porösen und
tragfähigen Füllmaterials und/oder ggf. Einlegen einer Frostschutzschicht oberhalb
des porösen und tragfähigen Füllmaterials,
- g) Abdecken des porösen und tragfähigen Füllmaterials mit einer wasserdurchlässigen
Abdeckung, vorzugsweise umfassend
- a. eine Schottertragschicht, Unterbausplitt und Betonstein für die Bildung eines Parkplatzes
oder
- b. ein Vlies und eine Schicht Mutterboden für die Bildung einer Rasenfläche.
[0057] Durch die Frostschutzschicht wird erreicht, dass das poröse und tragfähige Füllmaterial
nicht der wetterbedingten Witterung ausgesetzt ist.
[0058] Es kann von Vorteil sein, wenn vor dem Verfahrensschritt f) ein Pumpschacht vorzugsweise
aus Beton an der vorzugsweise tiefsten Stelle des Retentionsteiches errichtet wird
und mehrere vorzugsweise mit kleinen Öffnungen versehene Wassersammelrohre am Boden
des Retentionsteiches verlegt werden, um Wasser zu sammeln und in den Pumpschacht
zu leiten.
[0059] Es kann von Vorteil sein, wenn eine Zone an der Oberkante des Retentionsteiches bzw.
ein Notüberlauf am vorzugsweise höchsten Füllstand des Retentionsteiches installiert
wird, um überschüssiges, nicht mehr im Retentionsteich speicherbares Wasser in die
Kanalisation, ins Grundwasser oder in gedrosselter Form in Flüsse abzuleiten.
[0060] Es kann von Vorteil sein, wenn die dicht nebeneinander ausgelegten Abdichtungssegmente,
insbesondere Abdichtungsplatten, aus Naturton maschinell verknetet werden, um eine
homogene Abdichtungsschicht zu erzeugen.
[0061] Ein erfindungsgemäße unterirdischer Retentionsteich kann auch als unterirdische Teichzisterne
bezeichnet werden kann.
[0062] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, die in
Zeichnung dargestellt sind. In dieser zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen unterirdischen Retentionsteich,
wobei die wesentlichen Komponenten und deren Anordnung im Retentionsteich dargestellt
sind und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Regenwasserkreislaufmanagements mit einem erfindungsgemäßen
unterirdischen Retentionsteich.
[0063] Zur Vermeidung von Wiederholungen wird darauf hingewiesen, dass in den verschiedenen
Figuren gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen.
[0064] Fig. 1 zeigt einen schematischen Querschnitt eines erfindungsgemäßen unterirdischen
Retentionsteiches 10, wobei die wesentlichen Komponenten und deren Anordnung mit Bezugsziffern
gekennzeichnet sind.
[0065] Regenwasser 36 wird über eine Regenwassereinspeisung 38 in den Retentionsteich 10
geleitet, wobei das Regenwasser 36 vorzugsweise von Dachflächen 40 oder anderen geeigneten
Sammelstellen stammt. Nach dem Einleiten wird das Wasser in dem porösen und tragfähigen
Füllmaterial 14 des unterirdischen Retentionsteich 10 gespeichert und kann bei Bedarf
durch eine Wasserentnahmevorrichtung in Form einer Pumpe 18 wieder abgepumpt und an
die Oberfläche 42 gefördert werden, beispielsweise zur Bewässerung.
[0066] Um ein Überfluten des Retentionsteiches 10 zu verhindern, ist ein Notüberlauf 30
vorgesehen, der überschüssiges Wasser ableitet, sobald der maximale Füllstand des
Retentionsteiches 10 erreicht ist. Das überschüssige Wasser kann entweder in die Kanalisation
oder in speziell vorgesehene Versickerungszonen geleitet werden.
[0067] An der tiefsten Stelle des Retentionsteiches 10 befindet sich ein Pumpschacht 24,
der das gesammelte Wasser aufnimmt. Der Pumpschacht 24 ist aus Beton gefertigt, um
Stabilität und Langlebigkeit zu gewährleisten. Im Pumpschacht 24 ist die Pumpe 18
installiert, die das Wasser zur Wasserentnahme fördert.
[0068] Am Boden des Retentionsteiches 10 sind zudem Wassersammelrohre 20 angeordnet. Die
Wassersammelrohre 20 sind mit kleinen Öffnungen 22 versehen, durch das Wasser aus
dem porösen und tragfähigen Füllmaterial 14 eintritt. Diese Wassersammelrohre 20 ermöglichen
es, das Wasser aus dem porösen und tragfähigen Füllmaterial 14 in einen Sammelschacht
zu leiten, von wo aus es in den Pumpschacht 24 weitergeleitet wird.
[0069] Der Boden und die Seitenwände des Retentionsteiches 10 sind mit einer Abdichtungsschicht
12 versehen, die aus einer mineralischen Naturtonschicht besteht. Diese Abdichtungsschicht
12 kann durch Geotextillagen geschützt sein, die oberhalb und/oder unterhalb der Naturtonschicht
angeordnet sind. Die Abdichtungsschicht sorgt dafür, dass das Wasser im Teich nicht
in den umliegenden Boden versickert, und gewährleistet gleichzeitig eine lange Lebensdauer
des gesamten Aufbaus der Retentionsteiches 10.
[0070] Der Retentionsteich 10 selbst ist vorzugsweise mit Blähton als poröses und tragfähiges
Füllmaterial 14 gefüllt, das zur Speicherung und kontrollierten Abgabe von Wasser
dient und gleichzeitig zur strukturellen Stabilität des Retentionsteiches 10 beiträgt.
[0071] Schließlich ist der Retentionsteich 10 an seiner Oberseite mit einer wasserdurchlässigen
Abdeckung 16 versehen. Wasserdurchlässig kann auch nur bedeuten, dass Regenwasser
36 über eine Regenwassereinspeisung 38 durch die Abdeckung 16 hindurch in den Retentionsteich
10 geleitet wird. Mit anderen Worten: Die Abdeckung 16 kann an einer Stelle, an mehreren
Stellen und über die gesamte Fläche wasserdurchlässig sein. Letzteres ist beispielsweise
der Fall, wenn die Abdeckung 10 Mutterboden umfasst. Im Fall einer Abdeckung aus Beton
ist die Wasserdurchlässigkeit eher an einer oder wenigen Stellen vorgesehen. Nach
dem Einleiten wird das Wasser in dem porösen und tragfähigen Füllmaterial 14 gespeichert.
Die Abdeckung 10 ermöglicht es, dass Regenwasser in den Retentionsteich 10 eindringen
kann, schützt das darunterliegende System und erlaubt die Nutzung der Fläche oberhalb
des Retentionsteiches 10, beispielsweise als Parkplatz oder Grünfläche.
[0072] Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung ein Regenwasserkreislaufmanagements mit
einem erfindungsgemäßen unterirdischen Retentionsteich.
[0073] Der erfindungsgemäße Retentionsteich 10 umfasst
- eine natürliche Abdichtungsschicht 12 aus Naturton, die den Retentionsteich 10 auskleidet,
- ein poröses und tragfähiges Füllmaterial 14, vorzugsweise Blähton, welches auf der
Abdichtungsschicht 12 angeordnet ist und den Retentionsteich 10 füllt
- eine wasserdurchlässige Abdeckung 16, die auf dem Füllmaterial 14 liegt.
[0074] Die Abdichtungsschicht 12 dichtet den Boden und die Seitenwände des Retentionsteiches
10 ab, das Füllmaterial 14 ermöglicht die Speicherung und kontrollierte Abgabe von
Wasser und die wasserdurchlässige Abdeckung 16 erlaubt die Infiltration von Oberflächenwasser
bzw. Regenwasser in den Retentionsteich 10. Die Versickerungsrate durch die natürliche
Abdichtungsschicht 12 ist hierbei minimal.
[0075] Das poröse und tragfähige Füllmaterial 14 und die darauf liegende Abdeckung 16 sind
derart, dass die Abdeckung 16 begehbar und/oder befahrbar ist. Vorliegend umfasst
die Abdeckung 16 abschnittsweise Mutterboden und bildet eine Grünfläche aus. An anderer
Stelle umfasst die Abdeckung 16 eine Schottertragschicht, Unterbausplitt und Betonstein
und bildet einen Parkplatz aus.
[0076] Es ist gut zu erkennen, dass der auf die Dachfläche 40 des dargestellten Hauses fallende
Regenwasser 36 über einen Einlauf 36 durch die Abdeckung 16 hindurch in das poröse
und tragfähige Füllmaterial 14 geleitet wird. Je länger es regnet, desto mehr füllt
sich der Retentionsteich 10 mit Regenwasser. Vorliegend ist angedeutet, dass der Retentionsteich
etwa zur Hälfte mit Regenwasser gefüllt ist, dass im Füllmaterial 14 gespeichert wird.
[0077] Das im porösen und tragfähigen Füllmaterial 14 gespeicherte Wasser kann zur weiteren
Nutzung, beispielsweise zur Bewässerung, zur Trinkwassergewinnung oder als Brauchwasser,
an die Oberfläche 42 befördert werden.
[0078] Zur Bewässerung lassen sich die stoffspezifischen Eigenschaften des porösen und tragfähigen
Füllmaterials 14, insbesondere von Blähton, des unterirdischen Retentionsteichs 10
nutzen. Der Kapillareffekt insbesondere einer Blähtonkörnung wird genutzt, um selbsttätig
Wasser vertikal in die Abdeckung 16 zu transportieren. Hier kann Wasser direkt in
den Mutterboden übergehen, so dass eine passive Bewässerung von Begrünung, ohne hohen
personellen Aufwand, oberhalb des porösen und tragfähigen Füllmaterials 14, insbesondere
der Blähtonschicht, stattfindet. Dieses ermöglicht ein Wachstum unterschiedlichster
Pflanzenarten mit unterschiedlichstem Bedarf.
[0079] Zur Unterstützung der Bewässerung können aber auch Dochte 26 zwischen der Abdeckung
16, insbesondere dem Mutterboden, und dem porösen und tragfähigen Füllmaterial 14
vorgesehen sind, um gespeichertes Wasser aus dem porösen und tragfähigen Füllmaterial
14 in die Abdeckung 16 zu leiten. Dort steht es dann den Pflanzen der begrünten Fläche
zur Verfügung.
[0080] Füllt sich der Retentionsteich weiter ist - wie zuvor beschrieben - im Bereich der
Oberkante des Retentionsteiches 10 eine Zone 28 bzw. am höchsten Füllstand des Retentionsteiches
10 ein Notüberlauf vorgesehen, wodurch überschüssiges, nicht mehr im Retentionsteich
10 speicherbares Wasser in die Kanalisation, ins Grundwasser oder in gedrosselter
Form in Flüsse leitbar ist.
Bezugszeichenliste
(ist Teil der Beschreibung)
[0081]
- 10
- unterirdischer Retentionsteich
- 12
- Abdichtungsschicht
- 14
- poröses und tragfähiges Füllmaterial
- 16
- Abdeckung
- 18
- Pumpe
- 20
- Wassersammelrohr
- 22
- Öffnung
- 24
- Pumpschacht
- 26
- Docht
- 28
- Zone
- 30
- Notüberlauf
- 32
- Geotextil
- 34
- Geotextil
- 36
- Regenwasser
- 38
- Regenwassereinspeisung
- 40
- Dachfläche
- 42
- Oberfläche
1. Unterirdischer Retentionsteich (10), umfassend
• eine Abdichtungsschicht (12), die den Retentionsteich (10) auskleidet,
• ein poröses und tragfähiges Füllmaterial (14), das auf der Abdichtungsschicht (12)
angeordnet ist und
• eine wasserdurchlässige Abdeckung (16), die auf dem Füllmaterial (14) liegt,
wobei die Abdichtungsschicht (12) den Boden und die Seitenwände des Retentionsteiches
(10) abdichtet, das Füllmaterial (14) die Speicherung und kontrollierte Abgabe von
Wasser ermöglicht und die wasserdurchlässige Abdeckung (16) die Infiltration von Oberflächenwasser
in den Retentionsteich (10) erlaubt.
2. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsschicht (12) natürlich ist und vorzugsweise Naturton umfasst, vorzugsweise
aus Naturton besteht, wobei der Naturton vorzugsweise ein naturreiner Grubenton ist.
3. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Naturton ohne chemische Zusätze zu Dichtungssegmente oder -platten vakuumverdichtet
ist, welche am Boden und den Seitenwänden des Retentionsteiches (10) dicht verlegt
sind.
4. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsschicht (12) bis zu 20 cm, vorzugsweise bis zu 15 cm, besonders bevorzugt
bis zu 10 cm, insbesondere zwischen 8 und 10 cm, dick ist.
5. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Versickerungsrate durch die natürliche Abdichtungsschicht (12) maximal 3 l/Jahr
m2, vorzugsweise maximal 2,5 l/Jahr m2, besonders bevorzugt maximal 2,0 l/Jahr m2 beträgt.
6. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das poröse und tragfähige Füllmaterial (14) und die darauf liegende Abdeckung (16)
derart sind, dass die Abdeckung (16) begehbar und/oder befahrbar ist.
7. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (16) Mutterboden umfasst.
8. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das poröse und tragfähige Füllmaterial (14) Lava, Splitt, Schotter, Kies und/oder
vorzugsweise Blähton umfasst, vorzugsweise Blähton und/oder Kies ist.
9. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Blähton ein gebrochener Blähton ist.
10. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pumpe (18) vorgesehen ist, über die das im porösen und tragfähigen Füllmaterial
(14) gespeicherte Wasser zur weiteren Nutzung, beispielsweise zur Bewässerung, zur
Trinkwassergewinnung oder als Brauchwasser, an die Oberfläche beförderbar ist, wobei
vorzugsweise mehrere Wassersammelrohre (20) am Boden auf der Abdichtungsschicht (12)
des Retentionsteiches (10) verlegt sind, wobei die Wassersammelrohre (20) vorzugsweise
mit kleinen Öffnungen (22) versehen sind, um das Wasser zu sammeln und zur Pumpe (18)
zu leiten.
11. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Pumpschacht (24) vorgesehen ist, in der die Wassersammelrohre (20) münden, wobei
die Pumpe (18) innerhalb oder oberhalb des Pumpschachtes (24) angeordnet ist.
12. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Dochte (26) zwischen der Abdeckung (16), insbesondere dem Mutterboden, und dem porösen
und tragfähigen Füllmaterial (14) vorgesehen sind, um gespeichertes Wasser aus dem
porösen und tragfähigen Füllmaterial (14) in die Abdeckung zu leiten.
13. Unterirdischer Retentionsteich (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Oberkante des Retentionsteiches (10) eine Zone (28) bzw. am höchsten
Füllstand des Retentionsteiches (10) ein Notüberlauf (30) vorgesehen ist, wodurch
überschüssiges, nicht mehr im Retentionsteich (10) speicherbares Wasser in die Kanalisation,
ins Grundwasser oder in gedrosselter Form in Flüsse leitbar ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines unterirdischen Retentionsteiches (10), umfassend die
Schritte:
a) Dimensionieren des Retentionsteiches (10) entsprechend den spezifischen Anforderungen
an Speicher- und Abflusskapazität,
b) Grubenaushub und Abtransportieren des Bodens im Bereich des vorgesehenen Retentionsteiches
(10),
c) Erzeugen einer Abdichtungsschicht (12) am Boden und den Seitenwänden der Aushubgrube,
vorzugsweise durch dichtes Auslegen von Abdichtungssegmenten, insbesondere -platten,
aus Naturton zur Ausbildung einer natürlichen Abdichtungsschicht (12), besonders bevorzugt
zur Ausbildung einer homogenen, etwa 10 cm dicken Abdichtungsschicht (12),
d) ggf. Einlegen eines thermisch verfestigten Geotextils (34) oberhalb und/oder unterhalb
der Abdichtungsschicht (12),
e) Füllen der so vorbereiteten Aushubgrube mit einem porösen und tragfähigen Füllmaterial
(14), vorzugsweise mit Blähton und/oder Kies, zur Bildung des unterirdischen Retentionsteiches
(10),
f) ggf. Einlegen eines thermisch verfestigten Geotextils oberhalb des porösen und
tragfähigen Füllmaterials (14) und/oder ggf. Einlegen einer Frostschutzschicht oberhalb
des porösen und tragfähigen Füllmaterials (14),
g) Abdecken des porösen und tragfähigen Füllmaterials (14) mit einer wasserdurchlässigen
Abdeckung (16), vorzugsweise umfassend
a. eine Schottertragschicht, Unterbausplitt und Betonstein für die Bildung eines Parkplatzes
oder
b. ein Vlies und eine Schicht Mutterboden für die Bildung einer begrünten Fläche.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Verfahrensschritt f) eine Pumpschacht (24) vorzugsweise aus Beton an der
vorzugsweise tiefsten Stelle des Retentionsteiches (10) errichtet wird und mehrere
vorzugsweise mit kleinen Öffnungen (22) versehene Wassersammelrohre (20) am Boden
des Retentionsteiches (10) verlegt werden, um Wasser zu sammeln und in den Pumpschacht
(24) zu leiten.