[0001] Die Erfindung betrifft eine Fassadenunterkonstruktionskonsole mit besonderer thermischer
Trennung.
[0002] Nach dem Stand der Technik sind Vorhangfassaden als hochwertige Fassadenkonstruktionen
bekannt. Diese weisen eine Fassadenunterkonstruktion auf, die beispielsweise an einer
Gebäudewand befestigt ist und einen Abstand für die Anordnung einer Wärmeisolationsschicht
bereitstellt.
[0003] Um den Heizenergiebedarf von Gebäuden zu senken besteht das Bestreben, die Wärmeisolation
stets weiter zu verbessern. Dies kann zum einen durch dickere Dämmlagen oder durch
Dämmmaterialien mit geringerer Wärmeleitfähigkeit erreicht werden. Zum anderen wird
versucht, die Wärmeübertragung aus der Gebäudewand über die Konstruktionselemente
der Fassadenkonstruktion zu reduzieren und insbesondere Konsolen mit geringerer Wärmeübertragung
bereitzustellen.
[0004] Der Verwendung wärmeisolierender Materialen in den Konstruktionselementen sind insofern
Grenzen gesetzt, als deren mechanische Eigenschaften nicht beeinträchtigt werden dürfen.
[0005] So wird beispielsweise in der
DE 20 2012 001 462 U1 zur Reduzierung der Wärmeübertragung bei einer Wandkonsole für eine Vorhangfassade
vorgeschlagen, an der Wandkonsole eine Thermomanschette anzuordnen. Nachteilig ist
insbesondere der erhöhte Aufwand für die Einpassung der Thermomanschette in die übrige
Wärmedämmung sowie die in der Wandkonsole verbleibende Wärmeleitung.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fassadenunterkonstruktionskonsole mit verbesserter
thermischer Trennung bereitzustellen, die mechanisch hoch belastbar, zudem an unterschiedliche
Wärmeisolationsvorgaben anpassbar sowie kostengünstig herstellbar und einfach montierbar
ist und ferner eine hohe Witterungsstabilität und Lebensdauer aufweist.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Fassadenunterkonstruktionskonsole mit den im Patentanspruch
1 aufgeführten Merkmalen gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die erfindungsgemäße Fassadenunterkonstruktionskonsole ist insbesondere für eine
direkte Montage an einer Gebäudeaußenwand und zur Aufnahme hoher vertikaler Lasten
durch eine Vorhangfassade geeignet.
[0009] Die Fassadenunterkonstruktionskonsole - nachfolgend auch verkürzt als Konsole bezeichnet
- weist erfindungsgemäß als Grundkomponenten ein Trägerunterteil und ein Trägeroberteil
- nachfolgend zusammengefasst auch als die Trägerteile bezeichnet - , ein Auskragungsschwert,
ein inneres thermisches Trennlagenpaar und eine Kopplungsbolzenanordnung auf.
[0010] Das untere und das obere Trägerteil weisen bevorzugt im Wesentlichen einen gleichartigen
Aufbau bei spielsymmetrischer Anordnung auf, wobei das obere Trägerteil abschnittsweise
auf dem unteren Trägerteil aufliegt.
[0011] Der Aufbau wird insbesondere anhand des unteren Trägerteils beschrieben. Das Trägerunterteil
weist erfindungsgemäß einen ersten und zweiten Unterteilendabschnitt sowie einen Unterteilmittelabschnitt
auf.
[0012] Die Unterteilabschnitte bilden eine gemeinsame Unterteilbasisebene aus. Die Unterteilbasisebene
weist eine Unterteilbasisebenenunterseite auf, die zur planparallelen Anlage an eine
Unterstruktur, insbesondere an eine Gebäudeaußenwand, ausgebildet ist.
[0013] Die Unterteilendabschnitte sind in einer Längserstreckung beidseits des Unterteilmittelabschnitts
angeordnet und weisen jeweils eine Bohrung auf. Die Bohrungen der Unterteilabschnitte
werden als die unteren Befestigungsbohrungen bezeichnet.
[0014] Der Unterteilmittelabschnitt weist ferner einen aufgekanteten längserstreckten Unterteilflansch
auf. Die Planebene des Unterteilflanschs ist quer, besonders bevorzugt orthogonal,
zu der Unterteilbasisebene angeordnet. Der Unterteilflansch weist somit die Form einer
einseitigen Aufkantung des Unterteilmittelabschnitts auf, so dass der nicht aufgekantete
Bereich einen Teil der Unterteilbasisebene bildet.
[0015] Der Unterteilflansch weist mindestens eine Unterteilflanschbohrung, vorzugsweise
jedoch mindestens zwei Unterteilflanschbohrungen auf. Die Achse der Unterteilflanschbohrungen
liegt im Wesentlichen parallel zu der Unterteilbasisebene und quer zu der Längsachse
des Trägerunterteils.
[0016] Da das Trägeroberteil bevorzugt den gleichen Aufbau wie das Trägerunterteil aufweist,
treffen die Beschreibungsinhalte zu dem Trägerunterteil in entsprechender Weise auch
auf das Trägeroberteil zu.
[0017] Hierbei weist das Trägeroberteil einen ersten und zweiten Oberteilendabschnitt sowie
einen Oberteilmittelabschnitt auf, wobei die Oberteilabschnitte eine zu der Unterteilbasisebene
planparallele gemeinsame Oberteilbasisebene ausbilden. Auch die Oberteilendabschnitte
sind in einer Längserstreckung betrachtet beidseits des Oberteilmittelabschnitts angeordnet
und weisen jeweils eine Bohrung, bezeichnet als obere Befestigungsbohrungen auf.
[0018] Erfindungsgemäß liegt der erste Oberteilendabschnitt flächig auf dem ersten Unterteilendabschnitt
und der zweite Oberteilendabschnitt flächig auf dem zweiten Unterteilendabschnitt
auf. Dabei sind die Befestigungsbohrungen der unteren und oberen Endabschnitte jeweils
fluchtend angeordnet und für die Aufnahme eines Befestigungsbolzens zur Befestigung
an der Unterstruktur ausgebildet. Der Befestigungsbolzen selbst ist nicht Bestandteil
der erfindungsgemäßen Konsole. Hierbei kann es sich insbesondere um eine auszugsichere
Schraube oder einen Dübelanker handeln. Der Befestigungsbolzen führt von oben jeweils
durch die obere Befestigungsbohrung und dann durch die untere Befestigungsbohrung
in die Unterstruktur, wobei der Auflagekranz des Befestigungsbolzens auf der oberen
Seite des jeweiligen Oberteilendabschnitts aufliegt. Der Oberteilendabschnitt liegt
ferner erfindungsgemäß auf dem Unterteilendabschnitt auf, so dass die Kraftübertragung
des Trägeroberteils auf den Befestigungsbolzen unmittelbar und die des Trägerunterteils
auf den Befestigungsbolzen mittelbar über das Trägeroberteil erfolgt.
[0019] Zudem weist der Oberteilmittelabschnitt einen aufgekanteten längserstreckten Oberteilflansch
auf, der quer zu der Unterteilbasisebene sowie planparallel zu dem Unterteilflansch
angeordnet ist und mindestens eine zu der jeweiligen Unterteilflanschbohrung fluchtende
Oberflanschbohrung aufweist.
[0020] Vorzugsweise sind die beiden Trägerteile jeweils als eine längserstreckte Grundplatte
ausgebildet, die zwei seitliche Einschnitte aufweist, durch die die Endabschnitte
von dem Mittelabschnitt getrennt werden. Die Einschnitte reichen etwas weiter als
bis zu der Mittelachse. In dem Mittelabschnitt wird die Grundplatte quer zu der Längserstreckung
ungefähr an der Linie der Enden der beiden Einschnitte und parallel zu der Mittelachse
im rechten Winkel aufgekantet, wodurch der senkrecht aufstehende Flansch entsteht.
Die Höhe des Flanschs entspricht dann zugleich ungefähr der Breite des zusammen mit
den Endabschnitten in der Ebene der Grundplatte verbleibenden Teils des Mittelabschnitts.
[0021] Das Auskragungsschwert als weitere erfindungsgemäße Grundkomponente weist einen trägerseitigen
Schwertkopplungsabschnitt und einen fassadenseitigen Montageabschnitt auf.
[0022] Der Schwertkopplungsabschnitt ist planparallel zwischen dem Unterteilflansch und
dem Oberteilflansch angeordnet. Er weist mindestens eine zu den Flanschbohrungen fluchtende
Schwertbohrung auf. Bevorzugt handelt es sich jedoch um mindestens zwei Schwertbohrungen,
die den gleichen Abstand wie die bevorzugt mindestens zwei Flanschbohrungen aufweisen,
so dass jeweils fluchtende Flansch- und Schwertbohrungen vorliegen, die dann die Kopplungsbolzen
aufnehmen können.
[0023] Der fassadenseitige Montageabschnitt des Auskragungsschwerts ist zur Kopplung von
Fassadenkonstruktionsteilen ausgebildet. Hierfür kann der Montageabschnitt vorzugsweise
eine geeignete Anordnung von universellen Aufnahmebohrungen aufweisen. Eine andere
mögliche Ausbildung des Montageabschnitts können maulartige Aufnahmen oder sonstige
Formabschnitte sein. Vorzugsweise kann das Auskragungsschwert als ein Flachstahl oder
eine Platte ausgebildet sein und optional Sicken zur Verstärkung aufweisen.
[0024] Erfindungsgemäß sind das Auskragungsschwert und die Befestigungsbohrungen in einer
gemeinsamen Lastabtragebene angeordnet. Hierbei handelt es sich um eine Anordnung
in einer vertikalen und zugleich quer zu der Unterstruktur liegenden Ebene.
[0025] Hierdurch wird vorteilhaft die mechanische Belastbarkeit der Konsole wesentlich erhöht.
[0026] Das innere thermische Trennlagepaar als weitere erfindungsgemäße Grundkomponente
weist eine erste und eine zweite thermische Trennlage auf. Die beiden Trennlagen liegen
beidseits des Auskragungsschwerts auf dessen Schwertkopplungsabschnitt auf, wobei
konkret die erste thermische Trennlage zwischen dem Unterteilflansch und dem Schwertkopplungsabschnitt
und die zweite thermische Trennlage zwischen dem Schwertkopplungsabschnitt und dem
Oberteilflansch angeordnet ist. Die Trennlagen sind zur thermischen Trennung zwischen
den Trägerteilen und der Auskragungsplatte ausgebildet. Hierfür sind sie aus einem
Material mit im Vergleich zu den übrigen Komponenten geringerer Wärmeleitfähigkeit
aber ausreichender Druckfestigkeit, beispielsweise Kunststoff, ausgebildet. Vorzugsweise
beträgt die Wärmeleitfähigkeit weniger als 1 W/mK und besonders bevorzugt weniger
als 0,2 W/mK. Durch eine geeignete Flächendimensionierung der Flansche und der Trennlagen
können die Flächenpressungswerte optimiert werden.
[0027] Die Kopplungsbolzenanordnung der erfindungsgemäßen Konsole weist mindestens einen
Kopplungsbolzen auf. Die Anzahl der Kopplungsbolzen wird durch die Anzahl der paarweisen
Flanschbohrungen bestimmt. Die Kopplungsbolzen durchsetzen jeweils die Flanschbohrungen
und die jeweils zugehörige Schwertbohrung. Die Trennlagen können ebenfalls entsprechende
Bohrungen oder maulartige Öffnungen aufweisen, um die durchsetzenden Kopplungsbolzen
aufzunehmen.
[0028] Die Kopplungsbolzen können insbesondere als Nieten oder als Schraube-MutterAnordnung
ausgebildet sein. Durch die Kopplungsbolzen wird die Lagebeziehung zwischen den beiden
Trägerteilen, dem Auskragungsschwert und dem thermischen Trennlagenpaar formschlüssig
festgelegt. Zudem wird mittels der Flächenpressung jeweils zwischen den thermischen
Trennlagen und den Oberflächen der dort anliegenden Flansche oder des Schwertkopplungsabschnitts
eine reibschlüssige Kopplung und somit Kraftübertragung geschaffen.
[0029] Die so geschaffene Kopplung ermöglicht vorteilhaft eine zuverlässige Kraftübertragung
zwischen dem Auskragungsschwert und den Trägerteilen bei gleichzeitiger geringer Wärmeübertragung
zwischen den Trägerteilen einerseits und dem Auskragungsschwert andererseits.
[0030] Die erfindungsgemäße Fassadenunterkonstruktionskonsole weist insbesondere die nachfolgend
beschriebenen Vorteile auf.
[0031] Vorteilhaft wird eine innere thermische Entkopplung bereitgestellt, so dass Wärme,
die von der Unterstruktur auf die Trägerteile - die lediglich geringfügig in die Wärmedämmschicht
der Fassade einkragen und sich damit weitgehend in der warmen Zone befinden - übertragen
wurde, nur in geringem Maß auf das Auskragungsschwert und damit weiter durch die Wärmedämmebene
nach außen zu der Fassadenaußenseite übertragen wird.
[0032] Weiterhin vorteilhaft ist die hohe mechanische Belastbarkeit. Hierbei ist sowohl
die sehr stabile Kopplung zwischen den Trägerteilen und dem Auskragungsschwert als
auch die Anordnung der Kraftangriffe in einer gemeinsamen Lastabtragebene vorteilhaft.
[0033] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird das Material der thermischen Trennlagen mechanisch
lediglich auf Druck belastet, so dass hier kostengünstiges Material mit einer geringen
Wärmeleitfähigkeit gewählt werden kann.
[0034] Zudem ist die hohe Sicherheit vorteilhaft, da aufgrund der zwischen den beiden Flanschen
und dem Schwertkopplungsabschnitt durchführenden Kopplungsbolzen selbst bei einem
mechanischen oder sonstigen Versagen der thermischen Trennlagenanordnung, auch im
Brandfall, eine formschlüssige Kopplung verbleibt.
[0035] Weiterhin kann vorteilhaft in konstruktiv einfacher Weise die Dicke der inneren thermischen
Trennlagen je nach Anwendungsfall unterschiedlich gewählt werden, indem die Länge
der Kopplungsbolzen angepasst wird. Für besondere Fälle ist auch eine asymmetrische
Dicke der thermischen Trennlagen realisierbar.
[0036] Vorteilhaft ist zudem die konstruktive Einfachheit und Robustheit. Sowohl die Trägerteile
als auch das Auskragungsschwert kann aus einfachen Flachstahl oder Plattenmaterial
hergestellt werden. Für größere Stückzahlen ist die Fertigung der Trägerteile zudem
als Biege-Stanz-Teil möglich. Für die Kopplungsbolzen können handelsübliche Normbauteile
wie Nieten oder Schrauben mit Muttern verwandt werden.
[0037] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenunterkonstruktionskonsole dadurch
gekennzeichnet, dass an der Unterteilbasisebenenunterseite eine äußere thermische
Trennlage angeordnet und zur thermischen Trennung zwischen der Unterstruktur und den
Trägerteilen ausgebildet ist.
[0038] Auf diese Weise wird vorteilhaft eine Lösung mit einer doppelten thermischen Trennung
bereitgestellt. Über die innere thermische Trennung hinaus wird der Wärmeübergang
zwischen der Unterkonstruktion, insbesondere einer Gebäudeaußenwand, und den Trägerteilen
zusätzlich verringert. Vorteilhaft wird auch die äußere thermische Trennlage mechanisch
ausschließlich auf Druck belastet und führt auch im Brandfall nicht zu einem mechanischen
Versagen der Fassadenkonstruktion.
[0039] Ferner ist es gemäß einer ergänzenden vorteilhaften Weiterbildung möglich, an dem
fassadenseitigen Montageabschnitt des Auskragungsschwerts eine weitere einfache flächige
thermische Trennlage bei der Ankopplung der weiteren Fassadenkonstruktion vorzusehen,
so dass im Ergebnis mit geringem Aufwand eine dreifache thermische Trennung möglich
ist. In einer Variante kann das Auskragungsschwert mit einer beidseits vollflächigen
Trennlagenbeschichtung vorkonfektioniert sein, so dass auf diese Weise die innere
thermische Trennlagenanordnung an dem Schwertkopplungsabschnitt und zugleich eine
weitere thermische Trennlage an dem Montageabschnitt gegeben ist und die Montage weiter
vereinfacht wird.
[0040] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenunterkonstruktionskonsole
dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerteile und das Auskragungsschwert aus Edelstahl,
beispielsweise V2A, ausgebildet sind. Auf diese Weise wird sowohl eine besondere Korrosionsfestigkeit
als auch eine gegenüber Aluminium oder Stahl verringerte Wärmeleitfähigkeit bereitgestellt.
[0041] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenunterkonstruktionskonsole
dadurch gekennzeichnet, dass das Auskragungsschwert mindestens eine wärmeleitungsreduzierende
Querschnittsausnehmung aufweist. Durch die Querschnittsausnehmung wird der für eine
Wärmeleitung verbleibende Querschnitt verringert und damit die Wärmeableitung aus
der Gebäudewand vorteilhaft zusätzlich reduziert.
[0042] Vorzugsweise ist die Querschnittausnehmung in der trägerseitigen Hälfte und besonders
bevorzugt nahe dem trägerseitigen Schwertkopplungsabschnitt angeordnet. Dadurch wird
vorteilhaft zum einen die Wärmeleitung bereits nahe der warmen Unterstruktur reduziert
und zudem das Auskragungsschwert in dem etwas geschwächten Querschnittsbereich zusätzlich
durch die dort verbundenen Trägerteile stabilisiert.
[0043] Bevorzugt beträgt der Querschnittsminderung durch die Querschnittsausnehmung mindestens
40 %, besonders bevorzugt mindestens 50 % des Gesamtquerschnitts, der ohne die Querschnittsausnehmungen
in diesem Abschnitt des Auskragungsschwerts bestehen würde. Die Querschnittsausnehmung
kann aus mehreren Teilausnehmungen aber auch einteilig ausgebildet sein. Vorteilhaft
kann es sich um einfache Ausstanzungen handeln.
[0044] Entsprechend einer nächsten vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenunterkonstruktionskonsole
dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerunterteil und das Trägeroberteil baugleich
ausgebildet sind.
[0045] Vorteilhaft kann gemäß dieser Weiterbildung die Herstellung besonders kostengünstig
durchgeführt werden, da keine unterschiedlichen Trägerteile gefertigt werden müssen.
[0046] Da das Trägeroberteil mit seinen Endabschnitten auf den Endabschnitten des Trägerunterteils
aufliegt, ergibt sich damit ein Versatz der Oberteilflanschbohrung zu der Unterteilflanschbohrung
um die Materialstärke der Trägerteile an den Endabschnitten. In dieser Weiterbildung
werden daher die Flanschbohrungen bevorzugt als Langlöcher oder vereinfacht mit einem
größeren Durchmesser eingebracht. Alternativ kann bei im Übrigen gleichen Trägerteilen
auch lediglich der Abstand der Flanschbohrungen zu der jeweiligen Basisebene unterschiedlich
gewählt werden. Bei dem Trägerunterteil ist der Abstand zwischen der Unterteilbasisebene
zu der Unterteilflanschbohrung dann um die Materialstärke des Trägeroberteils größer
als der entsprechende Abstand bei dem Trägeroberteil.
[0047] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenunterkonstruktionskonsole
dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsbohrungen als Langlöcher zur Anpassung
an unterschiedliche Stärken der inneren thermischen Trennlagen ausgebildet sind. Dieser
Weiterbildung liegt zu Grunde, dass der Abstand zwischen den Flanschen der beiden
Trägerteile in Abhängigkeit von der Materialstärke der inneren thermischen Trennlagen
sowie der Materialstärke des Auskragungsschwerts variiert. Auch ohne die Geometrie
des Mittelabschnitts der Trägerteile spezifisch anpassen zu müssen, kann vorteilhaft
nach dieser Weiterbildung mittels der übereinander liegenden Langlöcher auch bei unterschiedlichen
Materialstärken ein Fluchten der Befestigungsbohrungen gewährleistet werden.
[0048] Die Erfindung wird als Ausführungsbeispiel anhand von
- Fig. 1
- Gesamtansicht
- Fig. 2
- Gesamtansicht in Explosionsdarstellung
- Fig. 3
- Trägerteile in Einzelansicht
- Fig. 4
- Trägerteil als Vorbauteil
- Fig. 5
- Gesamtansicht mit Querschnittsausnehmung
näher erläutert.
[0049] Hierbei beziehen sich gleiche Bezugszeichen in den verschiedenen Figuren auf jeweils
gleiche Merkmale oder Bauteile. Die Bezugszeichen werden in der Beschreibung auch
dann verwandt, sofern sie in der betreffenden Figur nicht dargestellt sind.
[0050] Die Fig. 1 und die Fig. 2 zeigen das gleiche Ausführungsbeispiel in unterschiedlichen
Darstellungen und werden nachfolgend gemeinsam erläutert.
[0051] Das Trägerunterteil 10 und das Trägeroberteil 20 bilden zusammen die Grundkomponente,
die bestimmungsgemäß an der Unterstruktur, insbesondere an einer Gebäudeaußenwand,
befestigt wird. Um die Wärmeübertragung zu reduzieren, ist an dem Trägerunterteil
10 eine äußere thermische Trennlage 80 angeordnet, die bestimmungsgemäß an der Unterstruktur
flächig aufliegt. Mittels der Kopplungsbolzenanordnung 50, im Ausführungsbeispiel
bestehend aus drei Kopplungsbolzen 51, sind die beiden Trägerteile 10, 20 fest miteinander
verbunden. Die Kopplungsbolzen 51 sind im Ausführungsbeispiel als Nieten ausgebildet.
Hierbei führen die Kopplungsbolzen 51 durch die jeweilige Oberteilflanschbohrung 62,
nachfolgende durch eine Lochung in der zweiten thermischen Trennlage 42 des inneren
thermischen Trennlagepaars 40, dann durch die jeweilige Schwertbohrung 63 des Schwertkopplungsabschnitts
31, weiter durch eine Lochung in der ersten thermischen Trennlage 41 des inneren thermischen
Trennlagepaars 40 und schließlich durch die jeweilige Unterteilflanschbohrung 61.
Hierbei wird die zweite thermische Trennlage 42 flächig zwischen dem Oberteilflansch
24 und dem Schwertkopplungsabschnitt 31 und die erste thermische Trennlage 41 flächig
zwischen dem Schwertkopplungsabschnitt 31 und dem Unterteilflansch 14 fixiert. Mittels
des inneren thermischen Trennlagenpaars 40 wird die Wärmeleitung zwischen den selbst
bereits von der Unterstruktur thermisch getrennten Trägerteilen 10, 20 auf das Auskragungsschwert
30 weiter reduziert, so dass lediglich ein minimaler Wärmeverlust durch eine Ableitung
über die Oberfläche oder über an dem fassadenseitigen Montageabschnitt 32 montierte
Fassadenteile möglich ist. Sowohl die Trägerteile 10, 20 als auch das Auskragungsschwert
sind aus Edelstahlblech gefertigt und somit korrosionsbeständig und vergleichsweise
gering wärmeleitend. Die äußere thermische Trennlage 80 und die inneren thermischen
Trennlagen 41, 42 sind in dem Ausführungsbeispiel aus geschäumtem PVC gefertigt.
[0052] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen weitere Einzelheiten der Trägerteile 10, 20.
[0053] Beide Trägerteile sind in diesem Ausführungsbeispiel in gleicher Weise ausgebildet.
Das Trägerunterteil 10 weist den Unterteilmittelabschnitt 13 sowie dort anschließend
den ersten Unterteilendabschnitt 11 und den zweiten Unterteilendabschnitt 12 auf.
In entsprechender Weise weist das Trägeroberteil 20 den Oberteilmittelabschnitt 23
sowie dort anschließend den ersten Oberteilendabschnitt 21 und den zweiten Oberteilendabschnitt
22 auf. In dem fertigen Montagezustand liegt der erste Oberteilendabschnitt 21 auf
dem ersten Unterteilendabschnitt 11 und der zweite Oberteilendabschnitt 22 auf dem
zweiten Unterendabschnitt 12 überdeckend auf, so dass die oberen und die unteren Befestigungsbohrungen
71, 72, die in diesem Ausführungsbeispiel als Langlöcher gestaltet sind, fluchten
und jeweils eine Befestigungsschraube zum Einbringen in die Unterstruktur aufnehmen
können. Bei dem Trägerunterteil 10 ragt der Unterteilflansch 14 orthogonal aus der
gemeinsamen Unterteilbasisebene 15 und bei dem Trägeroberteil 20 ragt der Oberteilflansch
24 orthogonal aus der gemeinsamen Oberteilbasisebene 25. An der Unterteilbasisebenenunterseite
16 ist im fertigen Montagezustand die äußere thermische Trennlage 80 angeordnet.
[0054] Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, sind beide Trägerteile 10, 20 als Metallplatten hergestellt,
bei denen nach dem Einbringen von je zwei seitlichen Einschnitten in dem Mittelteil
eine Aufkantung zum Herstellen des jeweiligen Flanschs 14, 24 erzeugt wird. Fig. 4
zeigt die Metallplatten in einer Draufsicht vor dem Aufkanten.
[0055] Weiterhin zeigt Fig. 5 ein modifiziertes Ausführungsbeispiel, bei dem das Auskragungsschwert
30 eine durch zwei runde Ausnehmungen gebildete wärmeleitungsreduzierende Querschnittsausnehmung
33 aufweist. Durch die runde Ausbildung werden vorteilhaft Kerbspannungen vermieden
und die Tragfähigkeit in Relation zu der erheblichen Reduzierung der Wärmeleitung
nur unwesentlich verringert. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird durch
die Querschnittsausnehmung 33 der Gesamtquerschnitt in diesem Abschnitt - dargestellt
durch die Strichlinie - um mehr als 50% gemindert. Die Querschnittsausnehmung 33 ist
ferner in der unmittelbaren Nähe des Schwertkopplungsabschnitts 31 angeordnet; wird
damit durch die angekoppelten Trägerteile das Auskragungsschwert in dem Abschnitt
der Querschnittsausnehmung zusätzlich gestützt und einer Ausknickung entgegengewirkt.
Verwendete Bezugszeichen
[0056]
- 10
- Trägerunterteil
- 11
- erster Unterteilendabschnitt
- 12
- zweiter Unterteilendabschnitt
- 13
- Unterteilmittelabschnitt
- 14
- Unterteilflansch
- 15
- Unterteilbasisebene
- 16
- Unterteilbasisebenenunterseite
- 20
- Trägeroberteil
- 21
- erster Oberteilendabschnitt
- 22
- zweiter Oberteilendabschnitt
- 23
- Oberteilmittelabschnitt
- 24
- Oberteilflansch
- 25
- Oberteilbasisebene
- 30
- Auskragungsschwert
- 31
- Schwertkopplungsabschnitt
- 32
- fassadenseitiger Montageabschnitt
- 33
- Querschnittsausnehmung
- 40
- inneres thermisches Trennlagenpaar
- 41
- erste thermische Trennlage
- 42
- zweite thermische Trennlage
- 50
- Kopplungsbolzenanordnung
- 51
- Kopplungsbolzen
- 61
- Unterteilflanschbohrung
- 62
- Oberteilflanschbohrung
- 63
- Schwertbohrung
- 71
- untere Befestigungsbohrungen
- 72
- obere Befestigungsbohrungen
- 80
- äußere thermische Trennlage
1. Fassadenunterkonstruktionskonsole,
aufweisend zwei Trägerteile (10, 20), ein Auskragungsschwert (30) ein inneres thermisches
Trenniagenpaar (40) und eine Kopplungsbolzenanordnung (50),
wobei das Trägerunterteil (10) einen ersten und zweiten Unterteilendabschnitt (11,
12) sowie einen Unterteilmittelabschnitt (13) aufweist, wobei die Unterteilabschnitte
(11, 12, 13) eine gemeinsame Unterteilbasisebene (15) ausbilden, die eine Unterteilbasisebenenunterseite
(16) aufweist, die zur planparallelen Anlage an eine Unterstruktur ausgebildet ist,
wobei die Unterteilendabschnitte (11, 12) in einer Längserstreckung beidseits des
Unterteilmittelabschnitts (13) angeordnet sind und jeweils eine untere Befestigungsbohrung
(71) aufweisen, wobei der Unterteilmittelabschnitt (13) einen aufgekanteten längserstreckten
Unterteilflansch (14) aufweist, der quer zu der Unterteilbasisebene (14) angeordnet
ist und mindestens eine Unterteilflanschbohrung (61) aufweist,
wobei das Trägeroberteil (20) einen ersten und zweiten Oberteilendabschnitt (21, 22)
sowie einen Oberteilmittelabschnitt (23) aufweist, wobei die Oberteilabschnitte (21,
22, 23) eine zu der gemeinsamen Unterteilbasisebene (15) planparallele gemeinsame
Oberteilbasisebene (25) ausbilden, wobei die Oberteilendabschnitte (21, 22) in einer
Längserstreckung beidseits des Oberteilmittelabschnitts (23) angeordnet sind und jeweils
eine obere Befestigungsbohrung (72) aufweisen, wobei der erste Oberteilendabschnitt
(21) flächig auf dem ersten Unterteilendabschnitt (11) und der zweite Oberteilendabschnitt
(22) flächig auf dem zweiten Unterteilendabschnitt (12) aufliegt und wobei die Befestigungsbohrungen
(71, 72) jeweils fluchtend angeordnet und für die Aufnahme eines Befestigungsbolzens
zur Befestigung an der Unterstruktur ausgebildet sind, wobei der Oberteilmittelabschnitt
(23) einen aufgekanteten längserstreckten Oberteilflansch (24) aufweist, der quer
zu der Unterteilbasisebene (25) sowie planparallel zu dem Unterteilflansch (14) angeordnet
ist und mindestens eine zu der Unterteilflanschbohrung (61) fluchtende Oberflanschbohrung
(62) aufweist,
wobei das Auskragungsschwert (30) einen trägerseitigen Schwertkopplungsabschnitt (31)
und einen fassadenseitigen Montageabschnitt (32) aufweist, wobei der Schwertkopplungsabschnitt
(31) planparallel zwischen dem Unterteilflansch (14) und dem Oberteilflansch (24)
angeordnet ist und mindestens eine zu den Flanschbohrungen (61, 62) fluchtende Schwertbohrung
(63) aufweist, wobei der fassadenseitige Montageabschnitt (32) zur Kopplung von Fassadenkonstruktionsteilen
ausgebildet ist und wobei das Auskragungsschwert und die Befestigungsbohrungen (71,
72) in einer gemeinsamen Lastabtragebene angeordnet sind,
wobei das innere thermischen Trennlagepaar (40) eine erste und eine zweite thermische
Trennlage (41, 42) aufweist und die erste thermische Trennlage (41) zwischen dem Unterteilflansch
(14) und dem Schwertkopplungsabschnitt (31) und die zweite thermische Trennlage (42)
zwischen dem Schwertkopplungsabschnitt (31) und dem Oberteilflansch (24) angeordnet
ist und die Trennlagen (41, 42) zur thermischen Trennung zwischen den Trägerteilen
(10, 20) und der Auskragungsplatte (30) ausgebildet sind, wobei die Kopplungsbolzenanordnung
(50) mindestens einen Kopplungsbolzen (51) aufweist, der die Bohrungen (61, 63, 62)
durchsetzt und die Lagebeziehung zwischen den Trägerteilen (10, 20), dem Auskragungsschwert
(30) und dem thermischen Trennlagenpaar (40) formschlüssig festlegt.
2. Fassadenunterkonstruktionskonsole nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Unterteilbasisebenenunterseite (16) eine äußere thermische Trennlage (80)
angeordnet und zur thermischen Trennung zwischen der Unterstruktur und den Trägerteilen
(10, 20) ausgebildet ist.
3. Fassadenunterkonstruktionskonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerteile (10, 20) und das Auskragungsschwert (30) aus Edelstahl ausgebildet
sind.
4. Fassadenunterkonstruktionskonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auskragungsschwert (30) mindestens eine wärmeleitungsreduzierende Querschnittsausnehmung
(33) aufweist.
5. Fassadenunterkonstruktionskonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerteile (10, 20) baugleich ausgebildet sind
6. Fassadenunterkonstruktionskonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsbohrungen (71, 72) als Langlöcher zur Anpassung an unterschiedliche
Stärken der inneren thermischen Trennlagen (41, 42) ausgebildet sind.