[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für einen Flügel eines Fensters oder einer Tür,
insbesondere Türschließer, mit einem Antriebsmechanismus zum Bewegen des Flügels,
einem Antriebsgehäuse, in welchem der Antriebsmechanismus zumindest teilweise angeordnet
ist, und einem Hydraulikfluid, insbesondere Öl, das in dem Antriebsgehäuse aufgenommen
ist.
[0002] Der Antriebsmechanismus umfasst üblicherweise eine um eine Drehachse drehbar gelagerte
Abtriebswelle, einen linear verschiebbaren Kolben, welcher mit der Abtriebswelle gekoppelt
ist und bei einer Verschiebung die Abtriebswelle verdreht, und eine Druckfeder mit
einem ersten Ende und einem zweiten Ende, welche sich mit ihrem ersten Ende an dem
Kolben abstützt und diesen mit einer Druckfederkraft beaufschlagt.
[0003] Antriebe zur Bewegung eines Flügels eines Fensters oder einer Tür, insbesondere Türschließer,
sind typischerweise mit einem Hydraulikfluid (zumeist auf Mineralölbasis) befüllt,
um ein definiertes Dämpfungsverhalten des Antriebs erreichen zu können. Bei einer
Erwärmung des Hydraulikfluids, beispielsweise auf Grund klimatischer Gegebenheiten
oder eines Brandfalls, möchte sich das Hydraulikfluid entsprechend ausdehnen. Da das
Hydraulikfluid nicht komprimierbar ist, führt die Erwärmung des Hydraulikfluids zu
einem Druckanstieg innerhalb des Antriebs. Bei zu hohen Drücken können Dichtungen
des Antriebs versagen und das Hydraulikfluid austreten (Leckage). Außerdem könnte
ein zu hoher Druck auch zu einem Bersten des Antriebs führen.
[0004] Um einen Druckanstieg zu vermeiden, ist es bekannt, den Antrieb nicht vollständig
mit Hydraulikfluid zu befüllen, sodass in dem Antrieb eine geringe Menge Luft vorgehalten
wird. Diese kann bei einer Ausdehnung des Hydraulikfluids komprimiert werden, ohne
dass der Druck im Antrieb unzulässig ansteigt. Durch die Luft im Antrieb kann ein
Druckausgleich für Temperaturschwankungen bis beispielsweise 70°C erreicht werden.
[0005] Im Betrieb des Antriebs treten bei einer Betätigung des Antriebsmechanismus oftmals
hohe Druckveränderungen und/oder Strömungsgeschwindigkeiten des Hydraulikfluids auf,
wodurch die Position und/oder die Verteilung der Luft im Antrieb nicht genau definiert
ist. Infolgedessen kann sich die Luft an einer Stelle innerhalb des Antriebs sammeln,
an welcher sie zu einer Störung der hydraulischen Funktionen des Antriebs und/oder
zu hörbaren Geräuschen führt.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb zu schaffen, bei welchem
die Nachteile des Stands der Technik nicht auftreten, insbesondere bei welchem der
Druck innerhalb des Antriebs über einen großen Temperaturbereich nicht unzulässig
ansteigt, wobei die hydraulischen Funktionen nicht gestört werden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Antrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
und insbesondere dadurch, dass der Antrieb ein Volumenausgleichselement aufweist,
welches innerhalb des Antriebsgehäuses angeordnet ist, wobei das Volumenausgleichselement
ein Ausgleichsgehäuse umfasst, das zumindest teilweise mit einem Gas, insbesondere
Luft, befüllt ist, wobei das Ausgleichsgehäuse eine Abströmöffnung besitzt, durch
welche das Hydraulikfluid bei einer Erhöhung der Fluidtemperatur unter Kompression
des Gases in das Volumenausgleichselement hineinströmt und bei einer Verringerung
der Fluidtemperatur unter Expansion des Gases aus dem Volumenausgleichselement hinausströmt,
wobei innerhalb des Ausgleichsgehäuses eine Rollmembran vorgesehen ist, die das Gas
in dem Ausgleichsgehäuse eingeschlossen hält und von dem Hydraulikfluid hermetisch
trennt und die, wenn das Hydraulikfluid durch die Abströmöffnung strömt, eine durch
das strömende Hydraulikfluid verursachte Hubbewegung ausführt, bei der ein Kopf der
Rollmembran linear verlagert wird.
[0008] Erhöht sich die Temperatur des Hydraulikfluids, beispielsweise durch Sonneneinstrahlung,
dehnt sich das Hydraulikfluid aus und strömt in das Volumenausgleichselement hinein.
Dabei führt die Rollmembran eine durch das strömende Hydraulikfluid verursachte Hubbewegung
aus, bei der der Kopf der Rollmembran durch ein Abrollen der Rollmembran linear verlagert
wird, wodurch das Gas komprimiert wird. Dadurch wird ein zusätzliches Volumen für
das Hydraulikfluid freigegeben, sodass der Druck im Antrieb nicht ansteigt.
[0009] Der erfindungsgemäße Antrieb ermöglicht also, da das Gas von der Rollmembran in dem
Ausgleichsgehäuse eingeschlossen gehalten und von dem Hydraulikfluid hermetisch getrennt
ist, einen Druckausgleich über einen großen Temperaturbereich ohne freie Luft im Antrieb
und damit ohne Störung der hydraulischen Funktionen.
[0010] Des Weiteren kann die Abströmöffnung als Drosselstelle wirken, sodass der Volumenstrom
des Hydraulikfluids durch die Abströmöffnung begrenzt werden kann. Dadurch können
plötzlich auftretende Druckanstiege, wie sie beim Bewegen des Flügels in dem Antrieb
auftreten können, nur begrenzt auf die Rollmembran wirken. Hingegen erzeugen langsame,
temperaturbedingte Volumenänderungen des Hydraulikfluids einen Volumenstrom, der durch
die Abströmöffnung grundsätzlich ungehindert strömen kann. Folglich wird auf Grund
der Abströmöffnung zum einen die hydraulische Funktion beim Betrieb des Antriebs -
trotz der an sich bereitgestellten Volumenausgleichsfunktionalität - nicht wesentlich
beeinflusst. Zum anderen werden auch die auf die Rollmembran wirkende Drücke begrenzt,
woraus sich eine hohe Lebensdauer des Antriebs ergibt.
[0011] Darüber hinaus erfährt, da erfindungsgemäß eine Rollmembran vorgesehen ist, diese
auf Grund der Hubbewegung der Rollmembran keine nennenswerte Dehnung, da die Rollmembran
wegen des Abrollens nur gering belastet wird, wodurch die Zuverlässigkeit sowie die
Funktionssicherheit des Antriebs erhöht ist. Demgegenüber wäre bei einer Dehnung,
beispielsweise ähnlich eines Luftballons, die Materialbelastungen deutlich höher und
damit die Zuverlässigkeit sowie die Funktionssicherheit reduziert.
[0012] Neben den genannten Vorteilen zeichnet sich das erfindungsgemäße Volumenausgleichselement
auf Grund seiner Konstruktion durch einen einfachen Aufbau und eine einfache Montage
aus, wodurch sich letztlich auch der Aufbau und die Montage des erfindungsgemäßen
Antriebs zur Realisierung des Volumenausgleichs vereinfacht.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Figuren.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass die Rollmembran eine Innenseite, welche das Gas zumindest
teilweise berührt, und eine Außenseite, mit welcher die Rollmembran zumindest teilweise
an der Innenwandung des Ausgleichsgehäuses anliegt, umfasst und derart ausgebildet
ist, dass ein Walkbereich der Rollmembran bei der Hubbewegung unter Bildung einer
Rollfalte mit der Außenseite oder mit der Innenseite an der Innenwandung abrollt.
Demnach ist das Abrollverhalten der beiden Ausgestaltungen verschieden, wobei jeweils
ein kontrolliertes Abrollen ermöglicht wird und damit die Zuverlässigkeit des Antriebs
erhöht ist.
[0015] Vorteilhafterweise weist die Rollmembran an dem Kopf eine gegenüber der Materialstärke
des Walkbereichs erhöhte Materialstärke auf. Durch die die Verstärkung kann eine Krafteinleitung
in die Rollmembran verbessert und eine Deformation in bestimmten Bereichen, insbesondere
im Kopf, verhindert und so das kontrollierte Abrollen der Rollmembran verbessert werden.
[0016] Ferner kann innerhalb des Ausgleichsgehäuses ein Stützelement vorgesehen sein, das
mit dem Kopf fest verbunden ist, insbesondere wobei das Stützelement linear verschiebbar
an dem Ausgleichsgehäuse abgestützt ist. Durch das Stützelement kann das kontrollierte
Abrollen der Rollmembran unterstützt werden, wobei insbesondere das linear verschiebbar
abgestützte Stützelement durch eine Führung der Rollmembran das kontrollierte Abrollen
verbessert. Außerdem stellt das Stützelement eine Verstärkung mit den vorstehend beschriebenen
Vorteilen dar.
[0017] Mit Vorteil umfasst die Rollmembran einen Dichtring, mit welchem die Rollmembran
an dem Ausgleichsgehäuse befestigt, insbesondere angespritzt, ist. Dadurch kann die
Zuverlässigkeit des Volumenausgleichselements erhöht und dessen Herstellung vereinfacht
werden. Außerdem kann hierdurch auch für besonders große Temperaturschwankungen ein
Druckausgleich realisiert werden.
[0018] Bevorzugt umfasst das Ausgleichsgehäuse eine erste Gehäuseschale und eine zweite
Gehäuseschale, welche an einer Verbindungsstelle derart miteinander verbunden sind,
dass das Hydraulikfluid an der Verbindungsstelle nicht in das Ausgleichsgehäuse eindringen
kann. Durch den Schalenaufbau kann die Herstellung des Volumenausgleichselements,
wie beispielsweise das Vorsehen der Rollmembran, vereinfacht werden.
[0019] Außerdem kann an der Verbindungsstelle die erste Gehäuseschale eine erste Dichtfläche
und die zweite Gehäuseschale eine zweite Dichtfläche aufweisen, wobei der Dichtring
der Rollmembran zwischen der ersten Dichtfläche und der zweiten Dichtfläche eingeklemmt
ist. Durch diesen Aufbau die kann Zuverlässigkeit des Volumenausgleichselements weiter
erhöht werden.
[0020] Bevorzugt besteht die Rollmembran aus einem thermoplastischen Elastomer, besonders
bevorzugt aus einem thermoplastischen Polyurethan. Hierdurch können eine hohe Flexibilität
in einem weiten Temperaturbereich, eine hohe Verschleißfestigkeit und somit eine hohe
Funktionssicherheit gewähreistet werden. Alternativ kann die Rollmembran aus einem
Kautschuk-Elastomer bestehen, wodurch auf Grund deren Materialeigenschaften eine noch
höhere Funktionssicherheit erreicht werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann ein
Gewebe in die Membran eingearbeitet. Hierdurch kann die Robustheit erhöht und die
Dehnbarkeit der Rollmembran herabgesetzt werden, wodurch auch die Funktionssicherheit
erhöht und das kontrollierte Abrollen verbessert werden kann.
[0021] Vorteilhafterweise ist die Stoffmenge des Hydraulikfluids derart bemessen, dass bei
einer Hydraulikfluidtemperatur, welche einer vordefinierten Temperatur, insbesondere
von 20°C, entspricht, das Gas von dem Hydraulikfluid teilweise komprimiert ist, wodurch
das Hydraulikfluid bei einer Abkühlung unter die vordefinierte Temperatur unter Expansion
des Gases aus dem Volumenausgleichselement hinausströmt. Beispielsweise kann hierfür
bei der Herstellung des Antriebs unter Druck eine erhöhte Menge des Hydraulikfluids
oder unter die vordefinierte Temperatur abgekühltes Hydraulikfluid, welches sich beim
Erwärmen ausdehnt, in dem Antriebsgehäuse aufgenommen werden, sodass das Gas bei einer
Fluidtemperatur, welche der vordefinierten Temperatur entspricht, teilweise komprimiert,
also vorgespannt ist. Sinkt die Temperatur unter die vordefinierte Temperatur, nimmt
das Volumen des Hydraulikfluids ab, wobei das Hydraulikfluid unter Expansion des Gases
aus dem Volumenausgleichselement hinausströmen kann, ohne dass ein Unterdruck im Antrieb
entsteht. Würde stattdessen ein Unterdruck im Antrieb auftreten, könnten im Hydraulikfluid
gelöste Gase ausgeschieden werden, wodurch die hydraulische Dämpfungsfunktionen gestört
oder sogar ausfallen könnten. Durch die vorteilhafte Vorspannung des Gases wird dies
vermieden und so eine besonders zuverlässige Funktion des Antriebs über einen großen
Temperaturbereich, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, gewährleistet. Selbstverständlich
ist es von Vorteil, wenn die vordefinierte Temperatur beispielsweise der üblichen
Raumtemperatur am Betriebsort des Antriebs entspricht.
[0022] Vorzugsweise umfasst das Ausgleichsgehäuse ein Verschlusselement, das ein strömungsabhängiges
Rückschlagventil aufweist, welches die Abströmöffnung verschließt, wenn ein außerhalb
des Volumenausgleichselements auftretender Staudruck des Hydraulikfluids über einem
vorgegebenen Wert liegt, sodass kein Hydraulikfluid in das Volumenausgleichselement
hineinströmen kann. Grundsätzlich gilt, dass der Staudruck insbesondere von der Strömungsgeschwindigkeit
des Hydraulikfluids abhängig ist, wobei im Betrieb des Antriebs durch eine Bewegung
des Kolbens hohe Strömungsgeschwindigkeiten und damit ein hoher Staudruck auftreten.
Da das strömungsabhängige Rückschlagventil die Abströmöffnung bei einem außerhalb
des Volumenausgleichselements auftretenden Staudruck des Hydraulikfluids über dem
vorgegebenen Wert, der insbesondere in Abhängigkeit von im Betrieb des Antriebs auftretenden
Staudrücke vorgegeben ist, verschließt, können plötzlich auftretende Druckanstiege,
wie sie beim Bewegen des Flügels in dem Antrieb auftreten können, nicht auf die Rollmembran
wirken. Hingegen erzeugen langsame, temperaturbedingte Volumenänderungen des Hydraulikfluids
grundsätzlich keine oder nur unwesentliche Staudrücke unterhalb des vorgegebenen Werts,
bei welchen das strömungsabhängige Rückschlagventil die Abströmöffnung nicht verschließt,
sodass das Hydraulikfluid in das Volumenausgleichselement hineinströmen kann. Folglich
wird durch das strömungsabhängige Rückschlagventil zum einen die hydraulische Funktion
beim Betrieb des Antriebs - trotz der an sich bereitgestellten Volumenausgleichsfunktionalität
- nicht gestört. Zum anderen wird auch die Rollmembran selbst vor hohen Drücken geschützt,
woraus sich eine besondere hohe Lebensdauer des Antriebs ergibt.
[0023] Bevorzugt umfasst das strömungsabhängige Rückschlagventil eine Dichtstelle und ein
Sperrelement, mittels welchem die Dichtstelle abdichtbar ist, wobei auf das Sperrelement
eine von dem Staudruck abhängige Druckkraft wirkt und das Sperrelement mit einer der
Druckkraft entgegengesetzten Gegenkraft derart beaufschlagt wird, dass, wenn der Staudruck
unter dem vorgegebenen Wert liegt, das Sperrelement die Dichtstelle nicht abdichtet,
wodurch das strömungsabhängige Rückschlagventil die Abströmöffnung nicht verschließt,
oder, wenn der Staudruck über dem vorgegebenen Wert liegt, das Sperrelement die Dichtstelle
abdichtet, wodurch das strömungsabhängige Rückschlagventil die Abströmöffnung verschließt.
Liegt der Staudruck wieder unter dem vorgegebenen Wert - beispielsweise nach Beendigung
einer Bewegung des Flügels - bewirkt die Gegenkraft, dass das Sperrelement die Dichtstelle
nicht abdichtet. Dies erlaubt eine besonders einfache technische Umsetzung der Funktionsweise
des strömungsabhängigen Rückschlagventils. Über die Gegenkraft wird also erreicht,
dass das Sperrelement die Dichtstelle nicht abdichtet, wenn der Staudruck unter dem
vorgegebenen Wert liegt.
[0024] Das Sperrelement kann als ein geometrischer Körper, insbesondere als eine Kugel oder
ein Kegel, ausgeführt sein, welcher aus einer Ruheposition, in welcher der geometrische
Körper die Dichtstelle nicht abdichtet, von dem Staudruck verlagert werden kann, und
es kann eine separat ausgebildete Rückstellfeder vorgesehen sein, welche den geometrischen
Körper beaufschlagt, wobei die Federkraft der Rückstellfeder die Gegenkraft bereitstellt.
Durch die Rückstellfeder wird sichergestellt, dass sich das strömungsabhängige Rückschlagventil
in jeder Lage des Antriebs in einem - sofern der Staudruck unter dem vorgegebenen
Wert liegt - kontrollierten geöffneten Zustand befindet, wodurch die Funktionssicherheit
des Antriebs erhöht wird. Das strömungsabhängige Rückschlagventil könnte aber auch
ohne die Rückstellfeder ausgeführt sein, wobei die Gegenkraft beispielsweise maßgeblich
von der auf das Sperrelement wirkenden Gewichtskraft bereitgestellt werden könnte.
[0025] Außerdem kann das Verschlusselement eine erste Kammer, in welcher der geometrische
Körper aufgenommen ist, eine zweite Kammer, in welche die Abströmöffnung mündet und
in welcher die Rückstellfeder angeordnet ist, und einen Verjüngungsabschnitt, über
welchen sich die erste Kammer zu der zweiten Kammer verjüngt, aufweisen. Diese Anordnung
erlaubt einen besonders einfachen und robusten Aufbau des strömungsabhängigen Rückschlagventils.
Es versteht sich dabei von selbst, dass sich der geometrische Körper nicht vollumfänglich
in der ersten Kammer und die Rückstellfeder nicht vollumfänglich in der zweiten Kammer
befinden müssen, sondern, insbesondere je nach Position des geometrischen Körpers,
auch in den Verjüngungsabschnitt und/oder in die zweite und/oder erste Kammer ragen.
[0026] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass an dem Verjüngungsabschnitt die Dichtstelle,
insbesondere als eine kreisförmige Dichtkante, ausgebildet ist und der geometrische
Körper derart in der ersten Kammer aufgenommen ist, dass der geometrische Körper in
der Ruheposition zur Dichtstelle beabstandet ist, wobei der geometrische Körper bei
einem Staudruck über dem vorgegebenen Wert in eine Endposition verlagert wird, in
welcher der geometrische Körper die Dichtstelle abdichtet. Hierdurch wird eine besonders
zuverlässige Funktionsweise gewährleistet.
[0027] Das Sperrelement kann alternativ oder zusätzlich als ein längliches, insbesondere
zungenförmiges, elastisch biegbares Flachteil, insbesondere aus Federblech oder elastischem
Kunststoff bestehend, ausgeführt sein, welches aus einem Ruhezustand, in welchem das
Flachteil die Dichtstelle nicht abdichtet, von dem Staudruck elastisch gebogen werden
kann, wobei die Rückstellkraft des Flachteils die Gegenkraft bereitstellt. Hierdurch
wird ein besonders einfacher und langlebiger Aufbau des strömungsabhängigen Rückschlagventils
erreicht.
[0028] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Dichtstelle die Abströmöffnung flächig umgebend,
insbesondere als kreisringförmiger Vorsprung, ausgebildet ist und das Flachteil mit
einem ersten Abschnitt an dem Verschlusselement derart befestigt ist, dass ein zweiter
Abschnitt des Flachteils im Ruhezustand zur Dichtstelle beabstandet ist, wobei das
Flachteil bei einem Staudruck über dem vorgegebenen Wert derart in einen Endzustand
gebogen wird, dass der zweite Abschnitt die Dichtstelle abdichtet. Da das strömungsabhängige
Rückschlagventil eine flächige Dichtstelle aufweist und nicht lediglich eine Dichtkante,
ist diese Ausführung besonders robust und verschleißarm.
[0029] Ferner kann das Sperrelement alternativ oder zusätzlich als ein Aufnehmer mit einem
Gleitabschnitt ausgeführt sein, wobei der Gleitabschnitt in die Abströmöffnung eingesteckt
und in dieser axial verschiebbar geführt ist, wodurch der Aufnehmer axial verschiebbar
an dem Verschlusselement angeordnet ist. Dies erlaubt eine besonders einfache Herstellung
des strömungsabhängigen Rückschlagventils.
[0030] Vorteilhafterweise sind elastische Federarme, deren freie Enden an dem Verschlusselement
anliegen, an dem Aufnehmer ausgebildet, welcher aus einer Ruhestellung, in welcher
der Aufnehmer die Dichtstelle nicht abdichtet, von dem Staudruck verschoben werden
kann, wodurch die Federarme verbogen werden, wobei die Rückstellkraft der Federarme
die Gegenkraft bereitstellt. Hierdurch wird ein besonders einfacher und langlebiger
Aufbau des strömungsabhängigen Rückschlagventils erreicht.
[0031] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass der Aufnehmer ein elastisches Dichtelement,
insbesondere einen O-Ring, aufweist, wobei der Aufnehmer bei einem Staudruck über
dem vorgegebenen Wert in eine Endstellung verschoben wird, in welcher das elastische
Dichtelement flächig an dem Verschlusselement anliegt, wodurch der Aufnehmer die Dichtstelle
abdichtet, wobei die Auflagefläche des Verschlusselements, an welcher das elastische
Dichtelement zur Abdichtung aufliegt, die Dichtstelle bildet. Da das strömungsabhängige
Rückschlagventil eine flächige Dichtstelle aufweist und nicht lediglich eine Dichtkante,
ist diese Ausführung besonders robust und verschleißarm. Des Weiteren können Verschmutzungen
im Dichtbereich von dem elastischen Dichtelement überdeckt werden, wodurch die Dichtfunktion
auch bei verschmutzter Dichtstelle aufrechterhalten wird.
[0032] Ferner ist der Antrieb vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass der Antriebsmechanismus
eine um eine Drehachse drehbar gelagerte Abtriebswelle, einen linear verschiebbaren
Kolben, welcher mit der Abtriebswelle gekoppelt ist und bei einer Verschiebung die
Abtriebswelle verdreht, und eine Druckfeder mit einem ersten Ende und einem zweiten
Ende, welche sich mit ihrem ersten Ende an dem Kolben abstützt und diesen mit einer
Druckfederkraft beaufschlagt, umfasst, insbesondere wobei der Antriebsmechanismus
zusätzlich eine Spindel mit einem Spindelteller, an welchem sich das zweite Ende der
Druckfeder abstützt und über welche Spindel die Druckfederkraft eingestellt werden
kann, umfasst, wobei das Volumenausgleichselement in einem von der Druckfeder umwundenen
Raum und/oder innerhalb der Spindel angeordnet ist und/oder zumindest teilweise durch
die Spindel gebildet ist. Dies ermöglicht einen besonders einfachen und kompakten
Aufbau des Antriebs.
[0033] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben.
Es zeigen schematisch
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebs
mit einem Volumenausgleichselement mit einer Rollmembran,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Volumenausgleichselements aus Fig. 1 in zwei verschiedenen
Zuständen,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung eines Volumenausgleichselements einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Antriebs in zwei verschiedenen Zuständen,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung eines Volumenausgleichselements einer dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Antriebs in zwei verschiedenen Zuständen,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung eines Volumenausgleichselements einer vierten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Antriebs,
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung eines Volumenausgleichselements einer fünften Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Antriebs mit bei einer vordefinierten Temperatur bereits komprimiertem
Gas,
- Fig. 7
- eine geschnittene Detailansicht eines strömungsabhängigen Rückschlagventils mit einer
Rückstellfeder und einer Kugel in einer Ruheposition und einer Endposition,
- Fig. 8
- eine geschnittene Detailansicht einer beispielhaften alternativen Anordnung des strömungsabhängigen
Rückschlagventils aus Fig. 7,
- Fig. 9
- eine geschnittene Detailansicht eines strömungsabhängigen Rückschlagventils mit einem
länglichen Flachteil in einem Ruhezustand und einem Endzustand,
- Fig. 10
- eine perspektivische Detailansicht des strömungsabhängigen Rückschlagventils aus Fig.
9,
- Fig. 11
- eine geschnittene Detailansicht eines strömungsabhängigen Rückschlagventils mit einem
Aufnehmer in einer Ruhestellung und einer Endstellung, und
- Fig. 12
- eine perspektivische Detailansicht des strömungsabhängigen Rückschlagventils aus Fig.
11.
[0034] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebs 11 mit einem
zumindest teilweise in einem Antriebsgehäuse 15 angeordneten Antriebsmechanismus 13
und einem Volumenausgleichselement 19. Der Antriebsmechanismus 13 umfasst eine um
eine Drehachse drehbar gelagerte Abtriebswelle 77, einen linear verschiebbaren Kolben
79, welcher mit der Abtriebswelle 77 gekoppelt ist und bei einer Verschiebung die
Abtriebswelle 77 verdreht, und eine Druckfeder 81. Die Druckfeder 81 besitzt ein erstes
Ende 83 sowie ein zweites Ende 85, wobei sich die Druckfeder 81 mit ihrem ersten Ende
83 an dem Kolben 79 abstützt und diesen mit einer Druckfederkraft beaufschlagt. Zusätzlich
ist eine Spindel 87 mit einem Spindelteller 89 vorgesehen, an welchem sich das zweite
Ende 85 der Druckfeder 81 abstützt und über welche Spindel 87 die Druckfederkraft
eingestellt werden kann. Wird der Antrieb 11 mit einem Flügel gekoppelt, geht eine
Drehbewegung der Abtriebswelle 77 mit einer Bewegung des Flügels einher. Insbesondere
um dabei ein definiertes Dämpfungsverhalten einstellen zu können, ist innerhalb des
Antriebsgehäuses 15 ein Hydraulikfluid 17 in Form von einem Öl aufgenommen. Von der
Druckfeder 81 ist ein Raum 91 umwunden. Auch der Raum 91 ist von dem Öl 17 geflutet,
wobei außerdem das Volumenausgleichselement 19 in dem Raum 91 angeordnet ist. Das
Volumenausgleichselement 19 dient dem Ausgleich von Volumenänderungen des Öls 17 infolge
von Temperaturänderungen, insbesondere auf Grund klimatischer Gegebenheiten, wodurch
der Druck innerhalb des Antriebs 11 konstant gehalten wird.
[0035] Fig. 2 zeigt das Volumenausgleichselement 19 aus Fig. 1 in zwei verschiedenen Zuständen,
wobei zunächst der konstruktive Aufbau anhand der oberen Darstellung erläutert wird.
[0036] Das Volumenausgleichselement 19 umfasst ein Ausgleichsgehäuse 23 mit einer ersten
Gehäuseschale 23a und einer zweiten Gehäuseschale 23b, welches teilweise mit einem
Gas 20 in Form von Luft befüllt ist. Innerhalb des Ausgleichsgehäuses 23 ist ferner
eine Rollmembran 21, welche aus einem thermoplastischen Polyurethan besteht, vorgesehen.
Die Rollmembran 21 weist einen Dichtring 34 auf, mit welchem die Rollmembran 21 an
dem Ausgleichsgehäuse 23, insbesondere der zweiten Gehäuseschale 23b, angespritzt
ist. Die Rollmembran 21 besitzt ferner einen Kopf 30, der auch als Membranboden bzw.
Boden bezeichnet werden kann, und einen Walkbereich 31, wobei die Rollmembran 21 an
dem Kopf 30 eine gegenüber der Materialstärke des Walkbereichs 31 erhöhte Materialstärke
aufweist. Darüber hinaus umfasst die Rollmembran 21 eine Innenseite 21a, welche die
Luft 20 berührt, und eine Außenseite 21b, mit welcher die Rollmembran 21 an der Innenwandung
des Ausgleichsgehäuses 23, insbesondere der zweiten Gehäuseschale 23b, anliegt. Die
erste Gehäuseschale 23a und die zweite Gehäuseschale 23b sind an einer Verbindungsstelle
75 derart miteinander verbunden, beispielsweise verschweißt, dass das Öl 17 an der
Verbindungsstelle 75 nicht in das Ausgleichsgehäuse 23 eindringen kann. Auch hierzu
weisen bei dieser Ausführungsform an der Verbindungsstelle 75 die erste Gehäuseschale
23a eine erste Dichtfläche 35 und die zweite Gehäuseschale 23b eine zweite Dichtfläche
36 auf, wobei der Dichtring 34 der Rollmembran 21 zwischen der ersten Dichtfläche
35 und der zweiten Dichtfläche 36 eingeklemmt ist. Andererseits besitzt das Ausgleichsgehäuse
23, insbesondere die zweite Gehäuseschale 23b, eine Abströmöffnung 27, durch welche
das Öl 17 grundsätzlich hindurchströmen kann. Die Luft 20 ist hingegen von der Rollmembran
21 in dem Ausgleichsgehäuse 23 eingeschlossen gehalten und von dem Öl 17 hermetisch
getrennt.
[0037] Die obere Darstellung in Fig. 2 zeigt das Volumenausgleichselement 19 in einem Zustand,
in welchem noch kein Öl 17 durch die Abströmöffnung 27 in das Volumenausgleichselement
19 hineingeströmt ist.
[0038] Mit einer Temperaturerhöhung des Öls 17 dehnt sich dieses, wodurch dessen Volumen
zunimmt. Die untere Darstellung in Fig. 2 zeigt das Volumenausgleichselement 19 in
einem Zustand, in welchem das Öl 17 bei einer Erhöhung der Fluidtemperatur unter Ausdehnung
durch die Abströmöffnung 27 in das Volumenausgleichselement 19 hineinströmt. Dabei
führt die Rollmembran 21 eine durch das strömende Öl 17 verursachte Hubbewegung aus,
bei der der Kopf 30 der Rollmembran 21 in der gezeigten Darstellung linear nach rechts
verlagert wird. Zugleich verringert sich bei der Hubbewegung der Rollmembran 21 das
Volumen der von der Rollmembran 21 in dem Ausgleichsgehäuse 23 eingeschlossen gehaltenen
Luft 20. Somit strömt in der unteren Darstellung in Fig. 2 das Öl 17 bei der Erhöhung
der Fluidtemperatur durch die Abströmöffnung 27 unter Kompression der Luft 20 in das
Volumenausgleichselement 19 hinein. Hierbei wird auf Grund der Hubbewegung der Rollmembran
21 ein der Ausdehnung des Öls 17 bei der Temperaturerhöhung entsprechendes zusätzliches
Volumen für das Öl 17 freigegeben, sodass der Druck im Antrieb 11 nicht ansteigt.
[0039] Verringert sich die Fluidtemperatur wieder, nimmt auch das Volumen des Öls 17 wieder
ab. Dabei führt die Rollmembran 21 auf Grund des Druckverhältnisses zwischen der komprimierten
Luft 20 einerseits und dem abkühlenden Öl 17 andererseits eine Hubbewegung aus, bei
der der Kopf 30 der Rollmembran 21 in der unteren Darstellung in Fig. 2 linear nach
links verlagert wird. Somit strömt bei dieser Hubbewegung das Öl 17 bei der Verringerung
der Fluidtemperatur durch die Abströmöffnung 27 unter Expansion der Luft 20 aus dem
Volumenausgleichselement 19 hinaus.
[0040] Bei Hubbewegungen dieser Ausführungsform rollt der Walkbereich 31 der Rollmembran
21 unter Bildung einer Rollfalte 33 mit der Außenseite 21b der Rollmembran 21 an der
Innenwandung des Ausgleichsgehäuses 23, insbesondere der zweiten Gehäuseschale 23b,
ab. Generell gilt, dass die Rollmembran 21 aufgrund der Hubbewegung der Rollmembran
21 keine nennenswerte Dehnung erfährt, da die Rollmembran 21 wegen des Abrollens nur
gering belastet wird, wodurch die Zuverlässigkeit sowie die Funktionssicherheit des
Antriebs 11 erhöht ist. Zu einem kontrollierten Abrollen ist die Rollmembran 21 insbesondere
durch den Walkbereich sowie die demgegenüber erhöhte Materialstärke des Kopfs 30 ausgebildet,
wobei auch andere Arten einer Verstärkung des Kopfs 30, beispielsweise durch ein eingearbeitetes
Gewebe oder ein Stützelement, denkbar sind.
[0041] Kommt es zu einem Brandfall, führt die Rollmembran 21 wegen der für einen Brand typischerweise
hohen Temperaturen eine Hubbewegung aus, welche über einen üblichen Arbeitshub, beispielsweise
durch Sonneneinstrahlung, hinausgeht. Auf diese Weise kann auch für den Brandfall
ein weiteres Volumen für das sich ausdehnende Öl 17 bereitgestellt werden, wodurch
der Antrieb 11 auch derartig hohen Temperaturen ohne Leckage standhalten kann.
[0042] Fig. 3 zeigt das Volumenausgleichselement 19 einer zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Antriebs 11, wobei im Unterschied zu dem Volumenausgleichselement
19 aus Fig. 2 ein Walkbereich 31 der Rollmembran 21 bei einer Hubbewegung unter Bildung
einer Rollfalte 33 mit einer Innenseite 21a der Rollmembran 21 an einer Innenwandung
des Ausgleichsgehäuses 23, insbesondere der ersten Gehäuseschale 23a, abrollt. In
Fig. 3 sind hierbei zugleich zwei Zustände dargestellt, nämlich ein Zustand, in welchem
kein Hydraulikfluid 17 in das Volumenausgleichselement 19 hineinströmt, und ein Zustand,
in welchem die Rollmembran 21 eine durch das strömende Hydraulikfluid 17 verursachte
Hubbewegung ausführt, bei der der Kopf 30 der Rollmembran 21 in der Darstellung gemäß
Fig. 3 linear nach rechts verlagert wird.
[0043] Fig. 4 zeigt das Volumenausgleichselement 19 einer dritten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Antriebs 11, bei welchem im Unterschied zu dem Volumenausgleichselement
19 aus Fig. 3 ein Stützelement 93 vorgesehen ist, das mit dem Kopf 30 der Rollmembran
21 fest verbunden, beispielsweise verklebt, ist. Wie in Fig. 3 sind auch in Fig. 4
zugleich zwei Zustände des Volumenausgleichselements 19 dargestellt. Da durch das
Stützelement 93 ein kontrolliertes Abrollen der Rollmembran 21 unterstützt wird, weist
die Rollmembran 21 an dem Kopf 30 keine gegenüber der Materialstärke eines Walkbereichs
31 der Rollmembran 21 erhöhte Materialstärke auf. Zudem kann das Stützelement 93 linear
verschiebbar an dem Ausgleichsgehäuse 23 abgestützt sein, was in Fig. 4 allerdings
nicht dargestellt ist.
[0044] Fig. 5 zeigt das Volumenausgleichselement 19 einer vierten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Antriebs 11, welches sich in einem gleichen Zustand wie das Volumenausgleichselement
19 der unteren Darstellung aus Fig. 2 befindet. Auch die Rollmembran 21 des Volumenausgleichselement
19 aus Fig. 5 umfasst einen Dichtring 34, der an einer Verbindungsstelle 75 zwischen
einer ersten Dichtfläche 35 einer ersten Gehäuseschale 23a und einer zweiten Dichtfläche
36 einer zweiten Gehäuseschale 23b eingeklemmt ist. Die Rollmembran 21 besteht dabei
im Unterschied zu der in Fig. 2 gezeigten Rollmembran 21 aus einem Kautschuk Elastomer,
wobei zudem ein in Fig. 5 nicht dargestelltes Gewebe in die Rollmembran 21 eingearbeitet
ist.
[0045] Fig. 6 zeigt das Volumenausgleichselement 19 einer fünften Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Antriebs 11, bei welchem das Gas 20 bei einer vordefinierten Temperatur
von 20 °C bereits teilweise komprimiert ist. Hierfür wurde bei der Herstellung des
Antriebs 11 das Hydraulikfluid 17 mit einer Fluidtemperatur von beispielsweise 10
°C in dem Antriebsgehäuse 15 aufgenommen. Bei einer Erwärmung des Hydraulikfluids
17 auf die vordefinierte Temperatur von 20 °C hat sich dieses dann derart ausgedehnt,
dass das Gas 20 in Folge einer Hubbewegung der Rollmembran 21 teilweise komprimiert
beziehungsweise vorgespannt ist. Verringert sich die Temperatur des Hydraulikfluids
17 unter die vordefinierte Temperatur von 20°C, nimmt das Volumen des Hydraulikfluids
17 entsprechend ab, wobei das Hydraulikfluid 17 unter Expansion des Gases 20 durch
die Abströmöffnung 27 aus dem Volumenausgleichselement 19 hinausströmen kann, ohne
dass ein Unterdruck im Antrieb 11 entsteht. Würde stattdessen ein Unterdruck im Antrieb
11 auftreten, könnten im Hydraulikfluid 17 gelöste Gase ausgeschieden werden, wodurch
die hydraulische Dämpfungsfunktionen gestört oder sogar ausfallen könnten. Durch die
vorteilhafte Vorspannung des Gases 20 wird dies vermieden und so eine besonders zuverlässige
Funktion des Antriebs 11 über einen großen Temperaturbereich, insbesondere bei niedrigen
Temperaturen, gewährleistet.
[0046] Neben den vorstehend beschriebenen temperaturbedingten Volumenänderungen des Hydraulikfluids
17 treten beim Betrieb des Antriebs 11 durch die Bewegung des Kolbens 79 und die damit
verbundene Bewegung des Hydraulikfluids 17 erhöhte Drücke innerhalb des Antriebs 11
auf. Die betriebsbedingten Drücke weisen typischerweise einen hohen Druckanstieg innerhalb
kurzer Zeit und einen hohen Absolutwert auf. Sie stellen jedoch keine Gefahr für den
Antriebsmechanismus 13 oder das Antriebsgehäuse 15 dar, sondern sind für ein definiert
eingestelltes Dämpfungsverhalten vielmehr erforderlich und stehen in enger Wechselwirkung
mit dem Dämpfungsverhalten. Um also einerseits das Dämpfungsverhalten nicht durch
eine Kompression des Gases 20 zu stören, und andererseits die Rollmembran 21 vor betriebsbedingten
erhöhten Drücken zu schützen, kann bei dem Volumenausgleichselement 19 vorgesehen
sein, dass das Ausgleichsgehäuse 23 ein Verschlusselement 25 umfasst, das ein strömungsabhängiges
Rückschlagventil 29 aufweist. Das strömungsabhängiges Rückschlagventil 29 verschließt
die Abströmöffnung 27, wenn ein außerhalb des Volumenausgleichselements 19 auftretender
Staudruck des Hydraulikfluids 17 über einem vorgegebenen Wert liegt, sodass kein Hydraulikfluid
17 in das Volumenausgleichselement 19 hineinströmen kann. Der vorgegebene Wert ist
in Abhängigkeit der betriebsbedingten Drücke vorgegeben, insbesondere in Abhängigkeit
der im Betrieb an dem strömungsabhängigen Rückschlagventil 29 auftretenden Staudrücke.
Der Staudruck ist insbesondere von der Strömungsgeschwindigkeit des Hydraulikfluids
17 abhängig, wobei der Staudruck mit der Strömungsgeschwindigkeit zunimmt.
[0047] Fig. 7 betrifft eine sechste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebs 11,
dessen Ausgleichsgehäuse 23 des Volumenausgleichselements 19 ein Verschlusselement
25 mit einem strömungsabhängigen Rückschlagventil 29 umfasst, wobei lediglich eine
Detailansicht des Verschlusselements 25 mit dem strömungsabhängigen Rückschlagventil
29 dargestellt ist. Das Verschlusselement 25 weist eine erste Kammer 65, eine zweite
Kammer 67, in welche die Abströmöffnung 27 mündet, und einen Verjüngungsabschnitt
69, über welchen sich die erste Kammer 65 zu der zweiten Kammer 67 verjüngt, auf.
Innerhalb der ersten Kammer 65 ist ein geometrischer Körper 47 in Form einer Kugel
47a aufgenommen, welche von einer Rückstellfeder 63, welche in der zweiten Kammer
67 angeordnet ist, beaufschlagt wird. Außerdem ist an dem Verjüngungsabschnitt 69
eine kreisförmige Dichtkante 39 ausgebildet, welche von der Kugel 47a abdichtbar ist
und damit eine Dichtstelle bildet.
[0048] Die linke Darstellung in Fig. 7 zeigt das strömungsabhängige Rückschlagventil 29
in einer geöffneten Position, in welcher das strömungsabhängige Rückschlagventil 29
die Abströmöffnung 27 nicht verschließt. Die Kugel 47a befindet sich in einer Ruheposition,
in welcher die Kugel 47a zur Dichtkante 39 beabstandet ist und die Dichtkante 39 nicht
abdichtet. Das Hydraulikfluid 17 kann bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten somit
an der Kugel 47a vorbei und durch die Abströmöffnung 27 in das Volumenausgleichselement
19 hineinströmen. Dabei baut sich an der Kugel 47a ein Staudruck auf, der insbesondere
von der Strömungsgeschwindigkeit des Hydraulikfluids 17 abhängig ist. Auf Grund des
Staudrucks wirkt auf die Kugel 47a eine Druckkraft, welche die Kugel 47a in Richtung
der Dichtkante 39 zu verlagern versucht. Demgegenüber wird die Kugel 47a mit einer
Gegenkraft beaufschlagt, die von der Federkraft der Rückstellfeder 63 bereitgestellt
wird.
[0049] Übersteigt die Druckkraft die Federkraft der Rückstellfeder 63, kann die Kugel 47a
aus der Ruheposition verlagert werden, wobei die Rückstellfeder 63 gestaucht wird.
[0050] Liegt der Staudruck über dem vorgegebenen Wert, ist die Druckkraft gegenüber der
Federkraft der Rückstellfeder 63 so hoch, dass die Kugel 47a in eine Endposition verlagert
wird, die in der rechten Darstellung der Fig. 7 gezeigt ist. In dieser dichtet die
Kugel 47a die Dichtkante 39 ab, wodurch das strömungsabhängige Rückschlagventil 29
die Abströmöffnung 27 verschließt. Nimmt die Druckkraft wieder unter die Federkraft
der Rückstellfeder 63 ab, kann die Kugel 47a von der Federkraft der Rückstellfeder
63 wieder zurückverlagert werden. Die Kugel 47a ist dann wieder zu der Dichtkante
39 beabstandet, wodurch das strömungsabhängige Rückschlagventil 29 die Abströmöffnung
27 nicht verschließt. Der vorgegebene Wert ist derart vorgegeben und insbesondere
die Rückstellfeder 63 in Abhängigkeit des vorgegebenen Werts derart dimensioniert,
dass betriebsbedingte Staudrücke die Kugel 47a in die Endposition verlagern. Bei temperaturbedingten
Volumenänderungen des Hydraulikfluids 17 hingegen entstehen keine oder nur unwesentliche
Staudrücke.
[0051] Fig. 8 betrifft eine siebte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebs 11,
dessen Ausgleichsgehäuse 23 des Volumenausgleichselements 19 ein alternatives Verschlusselement
25 mit einem strömungsabhängigen Rückschlagventil 29 umfasst, wobei lediglich eine
Detailansicht des Verschlusselements 25 mit dem strömungsabhängigen Rückschlagventil
29 dargestellt ist. Die Funktionsweise des strömungsabhängigen Rückschlagventils 29
ist dabei analog zu der vorstehend zu Fig. 7 beschriebenen Funktionsweise. Auch das
Verschlusselement 25 gemäß Fig. 8 weist insbesondere eine erste Kammer 65, eine zweite
Kammer 67 und einen Verjüngungsabschnitt 69, über welchen sich die erste Kammer 65
zu der zweiten Kammer 67 verjüngt, auf, wobei die Abströmöffnung 27 quer zur Richtung
der Verjüngung in die zweite Kammer 67 mündet.
[0052] Fig. 9 betrifft eine achte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebs 11, dessen
Ausgleichsgehäuse 23 des Volumenausgleichselements 19 ein alternatives Verschlusselement
25 mit einem strömungsabhängigen Rückschlagventil 29 umfasst, wobei lediglich eine
Detailansicht des Verschlusselements 25 mit dem strömungsabhängigen Rückschlagventil
29 dargestellt ist. Das Verschlusselement 25 weist ein aus Federblech bestehendes
zungenförmiges, elastisch biegbares Flachteil 49 auf, welches mit einem ersten Abschnitt
51 an dem Verschlusselement 25 befestigt ist. Darüber hinaus ist an dem Verschlusselement
25 die Dichtstelle in Form eines die Abströmöffnung 27 umgebenden kreisringförmigen
Vorsprungs 41 vorgesehen, welcher von einem zweiten Abschnitt 53 des Flachteils 49
abdichtbar ist.
[0053] Die linke Darstellung in Fig. 9 zeigt das strömungsabhängige Rückschlagventil 29
in einem geöffneten Zustand, in welchem das strömungsabhängige Rückschlagventil 29
die Abströmöffnung 27 nicht verschließt. Das Flachteil 49 befindet sich in einem Ruhezustand,
in welcher der zweite Abschnitt 53 zu dem Vorsprung 41 beabstandet ist und den Vorsprung
41 nicht abdichtet. Demgemäß kann das Hydraulikfluid 17 bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten
an dem Flachteil 49 vorbei und durch die Abströmöffnung 27 in das Volumenausgleichselement
19 hineinströmen. Dabei baut sich an dem Flachteil 49 ein Staudruck auf, der insbesondere
von der Strömungsgeschwindigkeit des Hydraulikfluids 17 abhängig ist. Auf Grund des
Staudrucks wirkt auf das Flachteil 49 eine Druckkraft, welche das Flachteil 49 insbesondere
mit dem zweiten Abschnitt 53 in Richtung des Vorsprungs 41 zu biegen versucht. Demgegenüber
wird das Flachteil 49 mit einer Gegenkraft beaufschlagt, die von der Rückstellkraft
des Flachteils 49 bereitgestellt wird. Übersteigt die Druckkraft die Rückstellkraft
des Flachteils 49, kann das Flachteil 49 aus dem Ruhezustand elastisch gebogen werden.
[0054] Liegt der Staudruck über dem vorgegebenen Wert, ist die Druckkraft gegenüber der
Rückstellkraft des Flachteils 49 so hoch, dass das Flachteil 49 in einen Endzustand
gebogen wird, welcher in der rechten Darstellung der Fig. 9 gezeigt ist. In dieser
dichtet der zweite Abschnitt 53 den Vorsprung 41 ab, wodurch das strömungsabhängige
Rückschlagventil 29 die Abströmöffnung 27 verschließt. Nimmt die Druckkraft wieder
unter die Rückstellkraft des Flachteils 49 ab, kann sich das Flachteil 49 wieder zurückstellen,
sodass der zweite Abschnitt 53 zu dem Vorsprung 41 beabstandet ist, wodurch das strömungsabhängige
Rückschlagventil 29 die Abströmöffnung 27 nicht verschließt. Der vorgegebene Wert
ist derart vorgegeben und insbesondere das Flachteil 49 in Abhängigkeit des vorgegebenen
Werts derart dimensioniert, dass betriebsbedingte Staudrücke das Flachteil 49 in den
Endzustand biegen. Bei temperaturbedingten Volumenänderungen des Hydraulikfluids 17
hingegen entstehen keine oder nur unwesentliche Staudrücke.
[0055] Fig. 10 zeigt das in Fig. 9 dargestellte Verschlusselement 25 mit dem strömungsabhängigen
Rückschlagventil 29 in einer perspektivischen Detailansicht, in welcher insbesondere
der Vorsprung 41 sowie die zungenförmige Ausgestaltung und die Befestigung des Flachteils
49 an dem Verschlusselement 25 gezeigt sind.
[0056] Fig. 11 betrifft eine neunte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebs 11,
dessen Ausgleichsgehäuse 23 des Volumenausgleichselements 19 ein alternatives Verschlusselement
25 mit einem strömungsabhängigen Rückschlagventil 29 umfasst, wobei auch hier lediglich
eine Detailansicht des Verschlusselements 25 mit dem strömungsabhängigen Rückschlagventil
29 dargestellt ist. Das Verschlusselement 25 weist einen Aufnehmer 55 mit einem Gleitabschnitt
57 auf, wobei der Gleitabschnitt 57 in die Abströmöffnung 27 eingesteckt und in dieser
axial verschiebbar geführt ist. Folglich ist auch der Aufnehmer 55 axial verschiebbar
an dem Verschlusselement 25 angeordnet. Ferner sind an dem Gleitabschnitt 57 nicht
näher bezeichnete Rastnasen ausgebildet, um ein ungewolltes Entgleiten des Gleitabschnitts
57 aus der Abströmöffnung 27 zu verhindern. Darüber hinaus sind an dem Aufnehmer 55
zwei elastische Federarme 59 ausgebildet, deren freie Enden 61 jeweils an dem Verschlusselement
25 anliegen. Außerdem weist der Aufnehmer 55 ein elastisches Dichtelement 71 in Form
eines O-Rings und das Verschlusselement 25 eine für das Dichtelement 71 vorgesehene
Auflagefläche 43 auf, welche von dem Dichtelement 71 abdichtbar ist und die Dichtstelle
bildet.
[0057] Die linke Darstellung in Fig. 11 zeigt das strömungsabhängige Rückschlagventil 29
in einer geöffneten Stellung, in welchem das strömungsabhängige Rückschlagventil 29
die Abströmöffnung 27 nicht verschließt. Der Aufnehmer 55 befindet sich in einer Ruhestellung,
in welcher das Dichtelement 71 zu der Auflagefläche 43 beabstandet ist und die Auflagefläche
43 nicht abdichtet. Entsprechend kann das Hydraulikfluid 17 bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten
an dem Dichtelement 71 vorbei und durch die Abströmöffnung 27 in das Volumenausgleichselement
19 hineinströmen. Dabei baut sich an dem Aufnehmer 55 ein Staudruck auf, der insbesondere
von der Strömungsgeschwindigkeit des Hydraulikfluids 17 abhängig ist. Auf Grund des
Staudrucks wirkt auf den Aufnehmer 55 eine Druckkraft, welche den Aufnehmer 55 mit
dem Dichtelement 71 in Richtung der Auflagefläche 43 zu verschieben versucht, wobei
die Federarme 59 verbogen werden. Demgegenüber wird der Aufnehmer 55 mit einer Gegenkraft
beaufschlagt, die von der Rückstellkraft der Federarme 59 bereitgestellt wird. Übersteigt
die Druckkraft die Rückstellkraft der Federarme 59, kann der Aufnehmer 55 aus der
Ruhestellung verschoben werden.
[0058] Liegt der Staudruck über dem vorgegebenen Wert, ist die Druckkraft gegenüber der
Rückstellkraft der Federarme 59 so hoch, dass der Aufnehmer 55 in eine Endstellung
verschoben wird, welche in der rechten Darstellung der Fig. 11 gezeigt ist. In dieser
dichtet das Dichtelement 71 die Auflagefläche 43 ab, wodurch das strömungsabhängige
Rückschlagventil 29 die Abströmöffnung 27 verschließt. Nimmt die Druckkraft wieder
unter die Rückstellkraft der Federarme 59 ab, kann der Aufnehmer 55 durch die Rückstellkraft
der Federarme 59 wieder zurückverschoben werden, sodass das Dichtelement 71 zu der
Auflagefläche 43 beabstandet ist, wodurch das strömungsabhängige Rückschlagventil
29 die Abströmöffnung 27 nicht verschließt. Der vorgegebene Wert ist derart vorgegeben
und insbesondere sind die Federarme 59 in Abhängigkeit des vorgegebenen Werts derart
dimensioniert, dass betriebsbedingte Staudrücke den Aufnehmer 55 in die Endstellung
verschieben. Bei temperaturbedingten Volumenänderungen des Hydraulikfluids 17 hingegen
entstehen keine oder nur unwesentliche Staudrücke.
[0059] Fig. 12 zeigt das in Fig. 11 dargestellte Verschlusselement 25 mit dem strömungsabhängigen
Rückschlagventil 29 in einer perspektivischen Detailansicht, in welcher insbesondere
der Aufnehmer 55 mit dem Dichtelement 71 sowie die Ausgestaltung der Federarme 59
gezeigt sind.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 11
- Antrieb
- 13
- Antriebsmechanismus
- 15
- Antriebsgehäuse
- 17
- Hydraulikfluid
- 19
- Volumenausgleichselement
- 20
- Gas
- 21
- Rollmembran
- 21a
- Innenseite
- 21b
- Außenseite
- 23
- Ausgleichsgehäuse
- 23a
- erste Gehäuseschale
- 23b
- zweite Gehäuseschale
- 25
- Verschlusselement
- 27
- Abströmöffnung
- 29
- strömungsabhängiges Rückschlagventil
- 30
- Kopf
- 31
- Walkbereich
- 33
- Rollfalte
- 34
- Dichtring
- 35
- erste Dichtfläche
- 36
- zweite Dichtfläche
- 39
- Dichtkante
- 41
- Vorsprung
- 43
- Auflagefläche
- 47
- geometrischer Körper
- 47a
- Kugel
- 49
- Flachteil
- 51
- erster Abschnitt
- 53
- zweiter Abschnitt
- 55
- Aufnehmer
- 57
- Gleitabschnitt
- 59
- Federarm
- 61
- freies Ende
- 63
- Rückstellfeder
- 65
- erste Kammer
- 67
- zweite Kammer
- 69
- Verjüngungsabschnitt
- 71
- Dichtelement
- 75
- Verbindungsstelle
- 77
- Abtriebswelle
- 79
- Kolben
- 81
- Druckfeder
- 83
- erstes Ende
- 85
- zweites Ende
- 87
- Spindel
- 89
- Spindelteller
- 91
- Raum
- 93
- Stützelement
1. Antrieb (11) für einen Flügel eines Fensters oder einer Tür, insbesondere Türschließer,
mit
einem Antriebsmechanismus (13) zum Bewegen des Flügels,
einem Antriebsgehäuse (15), in welchem der Antriebsmechanismus (13) zumindest teilweise
angeordnet ist,
einem Hydraulikfluid (17), insbesondere Öl, das in dem Antriebsgehäuse (15) aufgenommen
ist, und
einem Volumenausgleichselement (19), welches innerhalb des Antriebsgehäuses (15) angeordnet
ist,
wobei das Volumenausgleichselement (19) ein Ausgleichsgehäuse (23) umfasst, das zumindest
teilweise mit einem Gas (20), insbesondere Luft, befüllt ist,
wobei das Ausgleichsgehäuse (23) eine Abströmöffnung (27) besitzt, durch welche das
Hydraulikfluid (17) bei einer Erhöhung der Fluidtemperatur unter Kompression des Gases
(20) in das Volumenausgleichselement (19) hineinströmt und bei einer Verringerung
der Fluidtemperatur unter Expansion des Gases (20) aus dem Volumenausgleichselement
(19) hinausströmt, wobei innerhalb des Ausgleichsgehäuses (23) eine Rollmembran (21)
vorgesehen ist, die das Gas (20) in dem Ausgleichsgehäuse (23) eingeschlossen hält
und von dem Hydraulikfluid (17) hermetisch trennt und die, wenn das Hydraulikfluid
(17) durch die Abströmöffnung (27) strömt, eine durch das strömende Hydraulikfluid
(17) verursachte Hubbewegung ausführt, bei der ein Kopf (30) der Rollmembran (21)
linear verlagert wird.
2. Antrieb (11) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollmembran (21) eine Innenseite (21a), welche das Gas (20) zumindest teilweise
berührt, und eine Außenseite (21b), mit welcher die Rollmembran (21) zumindest teilweise
an der Innenwandung des Ausgleichsgehäuses (23) anliegt, umfasst und derart ausgebildet
ist, dass ein Walkbereich (31) der Rollmembran (21) bei der Hubbewegung unter Bildung
einer Rollfalte (33) mit der Außenseite (21b) oder mit der Innenseite (21a) an der
Innenwandung abrollt.
3. Antrieb (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollmembran (21) an dem Kopf (30) eine gegenüber der Materialstärke des Walkbereichs
(31) erhöhte Materialstärke aufweist.
4. Antrieb (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb des Ausgleichsgehäuses (23) ein Stützelement (93) vorgesehen ist, das mit
dem Kopf (30) fest verbunden ist, insbesondere wobei das Stützelement (93) linear
verschiebbar an dem Ausgleichsgehäuse (23) abgestützt ist.
5. Antrieb (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollmembran (21) einen Dichtring (34) umfasst, mit welchem die Rollmembran (21)
an dem Ausgleichsgehäuse (23) befestigt, insbesondere angespritzt, ist.
6. Antrieb (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgleichsgehäuse (23) eine erste Gehäuseschale (23a) und eine zweite Gehäuseschale
(23b) umfasst, welche an einer Verbindungsstelle (75) derart miteinander verbunden
sind, dass das Hydraulikfluid (17) an der Verbindungsstelle (75) nicht in das Ausgleichsgehäuse
(23) eindringen kann.
7. Antrieb (11) nach Anspruch 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Verbindungsstelle (75) die erste Gehäuseschale (23a) eine erste Dichtfläche
(35) und die zweite Gehäuseschale (23b) eine zweite Dichtfläche (36) aufweist, wobei
der Dichtring (34) der Rollmembran (21) zwischen der ersten Dichtfläche (35) und der
zweiten Dichtfläche (36) eingeklemmt ist.
8. Antrieb (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollmembran (21) aus einem thermoplastischen Elastomer, vorzugsweise aus einem
thermoplastischen Polyurethan, oder aus einem Kautschuk-Elastomer besteht, und/oder
dass ein Gewebe in die Rollmembran (21) eingearbeitet ist.
9. Antrieb (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stoffmenge des Hydraulikfluids (17) derart bemessen ist, dass bei einer Hydraulikfluidtemperatur,
welche einer vordefinierten Temperatur, insbesondere von 20°C, entspricht, das Gas
(20) von dem Hydraulikfluid (17) teilweise komprimiert ist, wodurch das Hydraulikfluid
(17) bei einer Abkühlung unter die vordefinierte Temperatur unter Expansion des Gases
(20) aus dem Volumenausgleichselement (19) hinausströmt.
10. Antrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgleichsgehäuse (23) ein Verschlusselement (25) umfasst, das ein strömungsabhängiges
Rückschlagventil (29) aufweist, welches die Abströmöffnung (27) verschließt, wenn
ein außerhalb des Volumenausgleichselements (19) auftretender Staudruck des Hydraulikfluids
(17) über einem vorgegebenen Wert liegt, sodass kein Hydraulikfluid (17) in das Volumenausgleichselement
(19) hineinströmen kann.
11. Antrieb (11) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das strömungsabhängige Rückschlagventil (29) eine Dichtstelle (39; 41; 43) und ein
Sperrelement (47; 49; 55) umfasst, mittels welchem die Dichtstelle (39; 41; 43) abdichtbar
ist, wobei auf das Sperrelement (47; 49; 55) eine von dem Staudruck abhängige Druckkraft
wirkt und das Sperrelement (47; 49; 55) mit einer der Druckkraft entgegengesetzten
Gegenkraft derart beaufschlagt wird, dass, wenn der Staudruck unter dem vorgegebenen
Wert liegt, das Sperrelement (47; 49; 55) die Dichtstelle (39; 41; 43) nicht abdichtet,
wodurch das strömungsabhängige Rückschlagventil (29) die Abströmöffnung (27) nicht
verschließt, oder, wenn der Staudruck über dem vorgegebenen Wert liegt, das Sperrelement
(47; 49; 55) die Dichtstelle (39; 41; 43) abdichtet, wodurch das strömungsabhängige
Rückschlagventil (29) die Abströmöffnung (27) verschließt;
optional wobei das Sperrelement als ein geometrischer Körper (47), insbesondere als
eine Kugel (47a) oder ein Kegel, ausgeführt ist, welcher aus einer Ruheposition, in
welcher der geometrische Körper (47) die Dichtstelle (39) nicht abdichtet, von dem
Staudruck verlagert werden kann, und eine separat ausgebildete Rückstellfeder (63)
vorgesehen ist, welche den geometrischen Körper (47) beaufschlagt, wobei die Federkraft
der Rückstellfeder (63) die Gegenkraft bereitstellt;
weiter optional wobei das Verschlusselement (25) eine erste Kammer (65), in welcher
der geometrische Körper (47) aufgenommen ist, eine zweite Kammer (67), in welche die
Abströmöffnung (27) mündet und in welcher die Rückstellfeder (63) angeordnet ist,
und einen Verjüngungsabschnitt (69), über welchen sich die erste Kammer (65) zu der
zweiten Kammer (67) verjüngt, aufweist;
weiter optional wobei an dem Verjüngungsabschnitt (69) die Dichtstelle (39), insbesondere
als eine kreisförmige Dichtkante (39), ausgebildet ist und der geometrische Körper
(47) derart in der ersten Kammer (65) aufgenommen ist, dass der geometrische Körper
(47) in der Ruheposition zur Dichtstelle (39) beabstandet ist, wobei der geometrische
Körper (47) bei einem Staudruck über dem vorgegebenen Wert in eine Endposition verlagert
wird, in welcher der geometrische Körper (47) die Dichtstelle (39) abdichtet.
12. Antrieb (11) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sperrelement als ein längliches, insbesondere zungenförmiges, elastisch biegbares
Flachteil (49), insbesondere aus Federblech oder elastischem Kunststoff bestehend,
ausgeführt ist, welches aus einem Ruhezustand, in welchem das Flachteil (49) die Dichtstelle
(41) nicht abdichtet, von dem Staudruck elastisch gebogen werden kann, wobei die Rückstellkraft
des Flachteils (49) die Gegenkraft bereitstellt;
optional wobei die Dichtstelle (41) die Abströmöffnung (27) flächig umgebend, insbesondere
als kreisringförmiger Vorsprung (41), ausgebildet ist und das Flachteil (49) mit einem
ersten Abschnitt (51) an dem Verschlusselement (25) derart befestigt ist, dass ein
zweiter Abschnitt (53) des Flachteils (49) im Ruhezustand zur Dichtstelle (41) beabstandet
ist, wobei das Flachteil (49) bei einem Staudruck über dem vorgegebenen Wert derart
in einen Endzustand gebogen wird, dass der zweite Abschnitt die Dichtstelle (41) abdichtet.
13. Antrieb (11) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sperrelement als ein Aufnehmer (55) mit einem Gleitabschnitt (57) ausgeführt
ist, wobei der Gleitabschnitt (57) in die Abströmöffnung (27) eingesteckt und in dieser
axial verschiebbar geführt ist, wodurch der Aufnehmer (55) axial verschiebbar an dem
Verschlusselement (25) angeordnet ist.
14. Antrieb (11) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass elastische Federarme (59), deren freie Enden (61) an dem Verschlusselement (25) anliegen,
an dem Aufnehmer (55) ausgebildet sind, welcher aus einer Ruhestellung, in welcher
der Aufnehmer (55) die Dichtstelle (43) nicht abdichtet, von dem Staudruck verschoben
werden kann, wodurch die Federarme (59) verbogen werden, wobei die Rückstellkraft
der Federarme (59) die Gegenkraft bereitstellt; und/oder
dass der Aufnehmer (55) ein elastisches Dichtelement (71), insbesondere einen O-Ring,
aufweist, wobei der Aufnehmer (55) bei einem Staudruck über dem vorgegebenen Wert
in eine Endstellung verschoben wird, in welcher das elastische Dichtelement (71) flächig
an dem Verschlusselement (25) anliegt, wodurch der Aufnehmer (55) die Dichtstelle
(43) abdichtet, wobei die Auflagefläche (43) des Verschlusselements, an welcher das
elastische Dichtelement (71) zur Abdichtung aufliegt, die Dichtstelle (43) bildet.
15. Antrieb (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antriebsmechanismus (13) eine um eine Drehachse drehbar gelagerte Abtriebswelle
(77), einen linear verschiebbaren Kolben (79), welcher mit der Abtriebswelle (77)
gekoppelt ist und bei einer Verschiebung die Abtriebswelle (77) verdreht, und eine
Druckfeder (81) mit einem ersten Ende (83) und einem zweiten Ende (85), welche sich
mit ihrem ersten Ende (83) an dem Kolben (79) abstützt und diesen mit einer Druckfederkraft
beaufschlagt, umfasst, insbesondere wobei der Antriebsmechanismus (13) zusätzlich
eine Spindel (87) mit einem Spindelteller (89), an welchem sich das zweite Ende (85)
der Druckfeder (81) abstützt und über welche Spindel (87) die Druckfederkraft eingestellt
werden kann, umfasst, wobei das Volumenausgleichselement (19) in einem von der Druckfeder
(81) umwundenen Raum (91) und/oder innerhalb der Spindel (87) angeordnet ist und/oder
zumindest teilweise durch die Spindel (87) gebildet ist.