[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwaltung eines Inventars eines Haushalts.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Erkennung eines Gegenstands in dem Haushalt.
[0002] In einem Haushalt kann eine Anzahl Gegenstände vorrätig gehalten werden, die zur
Versorgung von in dem Haushalt lebenden Personen erforderlich sind. Beispielsweise
können die Gegenstände Lebensmittel umfassen, insbesondere Zutaten zu Speisen und
Getränke. Üblicherweise wird versucht, einen vorbestimmten Grundbestand solcher Gegenstände
aufrechtzuerhalten. Wird ein Gegenstand verbraucht, so kann er durch einen neuen ersetzt
werden. Zu speziellen Anlässen, beispielsweise wenn ein bestimmtes Gericht gekocht
werden soll, können dafür erforderliche besondere Gegenstände in den Haushalt gebracht
werden.
[0003] Soll beispielsweise ein Gericht nach einem vorbestimmten Kochrezept zubereitet werden,
so ist sicherzustellen, dass alle für das Gericht erforderlichen Gegenstände im Haushalt
vorhanden sind. Für einen Benutzer ist es häufig nicht leicht, den Überblick zu behalten,
welche Gegenstände sich tatsächlich im Haushalt befinden und welche nicht. Ist ein
erforderlicher Gegenstand nicht vorhanden, so kann das Gericht nicht zubereitet werden.
Wird der Gegenstand auf Verdacht in den Haushalt gebracht, so kann es zu einer Überbevorratung
kommen, bei der ein Gegenstand verderben kann.
[0004] Es wurde vorgeschlagen, ein Inventar eines Haushalts bezüglich Lebensmitteln automatisch
zu führen. Dazu können Gegenstände, die in den Haushalt verbracht werden und solche,
die aus ihm entfernt oder dort konsumiert werden, verfolgt werden. Es hat sich jedoch
gezeigt, dass das Verfolgen von Gegenständen innerhalb des Haushalts schwierig sein
kann. Wird ein Gegenstand nicht richtig verfolgt, so kann eine Inventarliste mit dem
tatsächlichen Inventar nicht übereinstimmen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Technik
anzugeben, mit der bestimmt werden kann, ob sich ein bestimmter Gegenstand in einem
Haushalt befindet oder nicht. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände
der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
[0006] Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Haushaltsgerät eine
drahtlose Kommunikationseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, ein Radiosignal auszusenden;
und ein Radiosignal zu empfangen; ferner eine Verarbeitungseinrichtung zur Steuerung
der Kommunikationseinrichtung, um ein Radiosignal in einen vorbestimmten Bereich des
Haushaltsgeräts zu senden und ein von einem Gegenstand in dem Bereich reflektiertes
Radiosignal zu empfangen. Außerdem ist eine Erkennungseinrichtung vorgesehen, um einen
vorbestimmten Gegenstand auf der Basis des ausgesandten und des empfangenen Signals
zu erkennen.
[0007] Die Kommunikationseinrichtung kann ein Radiosignal mit einer Frequenz verwenden,
die den Gegenstand oder einen umliegenden Gegenstand teilweise durchdringen kann.
Eine Frequenz des Radiosignals kann in einem Radar-Band liegen. So kann eine Methode
der bildgebenden Radarabtastung (radar imaging) verwendet werden, um den Gegenstand
zu erkennen. Dabei kann ein Bild des Gegenstands generiert werden. Die Kommunikationseinrichtung
kann so einem zusätzlichen Nutzen zugeführt werden. Eine Kommunikationsfähigkeit der
Kommunikationseinrichtung kann durch die beschriebene radiometrische Abbildung des
Gegenstands nicht beeinträchtigt sein. Es ist bevorzugt, dass die Kommunikationseinrichtung
alternativ dazu angesteuert wird, den Gegenstand abzutasten oder eine Kommunikation
durchzuführen.
[0008] Das Haushaltsgerät kann ferner einen Modulator zur Modulation von Daten in ein ausgesandtes
Radiosignal; und einen Demodulator zur Demodulation von Daten aus einem empfangenen
Radiosignal umfassen. Daten können in beliebiger Weise auf das Radiosignal moduliert
werden, beispielsweise per Kanalkodierung oder nicht-orthogonaler Wellen. In einem
Frequenzbereich, der die Erfassung des Gegenstands erlaubt, kann eine Datenübertragung
mit hoher Bandbreite realisiert werden.
[0009] Es ist besonders bevorzugt, dass die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet ist,
einen Hinweis auf einen erkannten Gegenstand an eine externe Einrichtung zu übermitteln.
In einer ersten Phase kann die Verarbeitungseinrichtung die Abtastung bzw. Erkennung
des Gegenstands steuern; in einer zweiten Phase kann ein Ergebnis der Verarbeitung
an die externe Einrichtung übermittelt werden. So kann das Haushaltsgerät einer externen
Stelle das Vorhandensein des erkannten Gegenstands melden. In entsprechender Weise
kann das Haushaltsgerät vermelden, falls der Gegenstand entfernt wurde.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform sind mehrere der beschriebenen Kommunikationseinrichtungen
an unterschiedlichen Orten am Haushaltsgerät vorgesehen. Anders ausgedrückt können
eine Sendeeinrichtung und eine Empfangseinrichtung unterschiedliche Antennen benutzen,
die an unterschiedlichen Stellen am Haushaltsgerät vorgesehen sein können. Dadurch
können transmissive Eigenschaften des Gegenstands bezüglich des Radiosignals verbessert
analysiert werden. Es können auch mehr als zwei Kommunikationseinrichtungen vorgesehen
sein, sodass unterschiedliche Konstellationen von Sender und Empfänger angesteuert
werden können, um den Gegenstand abzutasten. Bildlich gesprochen kann der Gegenstand
auf diese Weise aus unterschiedlichen Perspektiven abgetastet werden.
[0011] Bevorzugt ist die Kommunikationseinrichtung dazu eingerichtet, mit Radiosignalen
mit einer Frequenz von mehr als ca. 60 GHz zu arbeiten. Eine Bandbreite des Radiosignals
kann dabei ca. 500 MHz übersteigen. Bei einer derartigen Abtastung kann von einer
Breitband- oder Ultrabreitband-Abtastung gesprochen werden. Die verwendeten Frequenzen
sind relativ hoch und können sowohl eine hochaufgelöste Abtastung als auch eine gute
Datenübertragung ermöglichen.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Kommunikationseinrichtung
dazu eingerichtet, nach dem 6G-Mobilfunkstandard zu arbeiten. Eine Kommunikation kann
beispielsweise direkt mit einer anderen 6G-kompatiblen Kommunikationseinrichtung erfolgen.
Alternativ kann eine Datenübertragung zu einer Basisstation erfolgen. Die Basisstation
kann Teil des Haushalts sein oder außerhalb des Haushalts liegen. Es ist besonders
bevorzugt, dass zur Abtastung des Gegenstands der Millimeterwellen-Frequenzbereich
2 genutzt wird, der ein einem Bereich von ca. 24 GHz bis ca. 71 GHz liegen kann. Dieser
Bereich wird auch FR2 genannt. Darüber hinaus kann eine Abtastung mittels THz-Frequenzen
oder Frequenzen in einem Bereich von ca. 7 bis ca. 24 GHz verwendet werden, die oft
als FR3 zusammengefasst werden. Eine Kommunikation mit einer externen Stelle kann
auf einer beliebigen 6G-kompatiblen Frequenz erfolgen.
[0013] Es ist besonders bevorzugt, dass der Gegenstand ein Lebensmittel umfasst. Das Lebensmittel
kann unverpackt sein und beispielsweise eine Frucht oder ein Gemüse umfassen. Der
Gegenstand kann auch verpackt sein, beispielsweise in einem Becher, einer Flasche
oder eingeschweißt in Kunststoff. Der Gegenstand kann sich bezüglich des Radiosignals
reflektiv (zurückwerfend), transmissiv (durchlassend), absorptiv (aufnehmend) oder
dispersiv (streuend) verhalten. Kombinationen sind ebenfalls möglich. Dabei können
unterschiedliche Teile des Radiosignals einander überlagern. Die Kommunikationseinrichtung
kann dazu eingerichtet sein, auch überlagerte Radiosignale (Multipath) zu erfassen
und zu analysieren. In einer Ausführungsform ist die Kommunikationseinrichtung dazu
eingerichtet, Multipath gezielt auszunutzen, eine Datenkommunikation zu verbessern.
Damit verbundene technische Fähigkeiten können ausgenutzt werden, um das empfangene
Radiosignal auszuwerten. Bestimmte Gegenstände können teilweise von dem Radiosignal
durchdrungen werden, sodass ein Hinweis auf einen Inhalt einer Verpackung bestimmt
werden kann. Beispielsweise kann ein Tetrapack mit Milch teilweise von dem Radiosignal
durchdrungen werden, wobei ein Flüssigkeitsspiegel der Milch in der Verpackung bestimmt
werden kann.
[0014] Weiter bevorzugt umfasst das Haushaltsgerät einen Innenraum zur Aufnahme von Gegenständen.
Das Haushaltsgerät kann insbesondere einen Vorratsschrank oder einen Trockenschrank
umfassen. In einer Ausführungsform kann ein Aufbewahrungsmöbel mit einem Innenraum
durch Ausstattung mit einer hierin beschriebenen Kommunikationseinrichtung, einer
hierin beschriebenen Verarbeitungseinrichtung und einer hierin beschriebenen Erkennungseinrichtung
zu einem hierin beschriebenen Haushaltsgerät werden.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Haushaltsgerät ein Kühlgerät.
Das Kühlgerät kann beispielsweise einen Kühlschrank, einen Gefrierschrank, eine Kühltruhe
oder eine Gefriertruhe umfassen. Diese Haushaltsgeräte sind insbesondere zur mittel-
oder langfristigen Lagerung von Lebensmitteln eingerichtet. Ein signifikanter Anteil
eines Inventars an Lebensmitteln, die in einem Haushalt vorrätig gehalten werden sollen,
kann sich in einem solchen Gerät befinden.
[0016] Das Haushaltsgerät kann dazu eingerichtet sein, einen in den Innenraum hinzugefügten
Gegenstand zu bestimmen; und ein Kühlaggregat in Abhängigkeit des Gegenstands zu steuern.
Das Kühlaggregat kann insbesondere einen Kühlkompressor umfassen, dessen Betrieb Wärme
aus dem Innenraum des Kühlgeräts abführt. Ein in den Innenraum hinzugefügter Gegenstand
kann auf diese Weise zeitnah abgekühlt werden. Eine Haltbarkeit des Gegenstands kann
erhöht sein. Dabei kann das Kühlen in Abhängigkeit des erkannten Gegenstands erfolgen.
Beispielsweise kann Fisch oder Speiseeis besonders rasch gekühlt werden, während beispielsweise
Suppe, Gemüse oder Obst weniger rasch abgekühlt werden kann. Das Kühlaggregat kann
in Abhängigkeit eines Parameters gesteuert werden, der an dem Gegenstand erfasst wurde.
Der Parameter kann beispielsweise eine Temperatur, eine Masse, einen Füllstand, eine
thermische Kapazität oder eine Verderblichkeit umfassen.
[0017] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Verwendung einer drahtlosen
Kommunikationseinrichtung nach dem 6G-Standard zur Erkennung eines Gegenstands in
einem vorbestimmten Bereich eines Haushaltsgeräts. Die Kommunikationseinrichtung kann
beispielsweise als Funkmodul ausgeführt sein, das zur stationären Installation an
einem Gerät oder einer Einrichtung vorgesehen sein kann. Die Kommunikationseinrichtung
ist bevorzugt zur Übermittlung von Daten an eine externe Stelle eingerichtet; wobei
Daten bezüglich eines erkannten Gegenstands mittels der Kommunikationseinrichtung
übermittelt werden können.
[0018] Nach wieder einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein System ein
hierin beschriebenes Haushaltsgerät und eine weitere Kommunikationseinrichtung. Dabei
ist die weitere Kommunikationseinrichtung bevorzugt so aufgebaut wie die vom Haushaltsgerät
umfasste Kommunikationseinrichtung. Die Kommunikationseinrichtungen können dazu angesteuert
werden, den Gegenstand kooperativ zu bestimmen. In einer anderen Ausführungsform kann
die weitere Kommunikationseinrichtung mit einer weiteren Verarbeitungseinrichtung
und einer weiteren Erkennungseinrichtung ausgestattet sein. Der Gegenstand kann in
dem System mehrfach individuell erkannt werden. Einzelne Erkennungen des Gegenstands
können kommuniziert werden, sodass beispielsweise ein Weg des Gegenstands durch einen
Haushalt, in welchem das Haushaltsgerät aufgestellt ist, nachvollzogen werden kann.
Die weitere Kommunikationseinrichtung kann eigenständig sein oder in einem weiteren
Haushaltsgerät angebracht sein. In einer weiteren Variante umfasst das System mehrere
hierin beschriebene Haushaltsgeräte.
[0019] Das System kann dazu eingerichtet sein, ein Inventar von erkennbaren Gegenständen
in einem Haushalt zu führen. Eine Anzahl erkennbarer Gegenstände kann vorbestimmt
sein und bezieht sich bevorzugt auf Lebensmittel. Eine Zuführung, eine Bewegung, ein
Verbrauch oder ein Entfernen eines Gegenstands in den Haushalt können überwacht werden.
Informationen bezüglich erkannten Gegenständen können zentral oder dezentral verarbeitet
werden. So kann das Inventar mit verbesserter Geschwindigkeit und Genauigkeit geführt
werden. Auf diese Weise kann sehr schnell geklärt werden, ob beispielsweise ein vorbestimmtes
Lebensmittel in einer gewünschten Menge im Haushalt vorhanden ist oder nicht. Diese
Information kann beispielsweise interessant sein, wenn ein vorbestimmtes Gericht,
welches die Verarbeitung verschiedener Lebensmittel erfordert, zubereitet werden soll.
Ein Bestand von Lebensmitteln im Haushalt kann verbessert erhalten werden. Ein Verderben
eines Gegenstands, der in zu großer Menge bevorratet ist, kann vermieden werden. Ebenso
kann vermieden werden, dass von dem Gegenstand weniger als erforderlich im Haushalt
vorhanden ist.
[0020] Nach abermals einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren
zum Erkennen eines Gegenstands in einem vorbestimmten Bereich eines Haushaltsgeräts
Schritte des Aussendens eines Radiosignals in den vorbestimmten Bereich; des Empfangens
eines von einem Gegenstand in dem Bereich reflektierten Radiosignals; und des Erkennens
des Gegenstands auf der Basis des ausgesandten und des empfangenen Signals.
[0021] Es ist weiterhin bevorzugt, dass das Radiosignal zur Übermittlung eines Hinweises
auf einen erkannten Gegenstand moduliert wird. So kann eine Zwei-Phasen-Operation
erfolgen, bei der der Gegenstand zunächst mittels Radiosignalen abgetastet und erkannt
und ein Ergebnis der Erkennung an eine externe Stelle übermittelt werden kann.
[0022] Ein hierin beschriebenes Verfahren kann teilweise oder vollständig auf einer Verarbeitungseinrichtung
ablaufen, die von einem hierin beschriebenen Haushaltsgerät umfasst sein kann. Dazu
kann die Verarbeitungseinrichtung elektronisch ausgeführt sein und beispielsweise
einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen. Das Verfahren
kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das
Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert
sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen
werden und umgekehrt.
[0023] Nicht beschränkende Ausführungsformen der Erfindung werden nun unter Bezug auf die
beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:
- Figur 1
- ein System in einem Haushalt;
- Figur 2
- eine Radioeinheit mit einem Gegenstand; und
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
darstellen.
[0024] Figur 1 zeigt ein System 100 in einem Haushalt 105. In dem Haushalt 105 ist ein Haushaltsgerät
110 vorgesehen, das beispielhaft als Kühlgerät ausgeführt ist. An dem Haushaltsgerät
110 ist wenigstens eine Radioeinheit 115 vorgesehen. Der Haushalt 105 kann auch mehrere
derartige Haushaltsgeräte 110 umfassen. Außerdem können eine oder mehrere weitere
Radioeinheiten 115 an unterschiedlichen Orten im Haushalt 105 angebracht sein.
[0025] Ferner kann eine externe Stelle 120 vorgesehen sein, die sich innerhalb oder außerhalb
des Haushalts 105 befinden kann. Eine Radioeinheit 115 kann mit der externen Stelle
120 kommunizieren. Die externe Stelle 120 kann dazu eingerichtet sein, ein Inventar
von Gegenständen, die sich im Haushalt 105 befinden, zu führen.
[0026] Eine Radioeinheit 115 ist dazu eingerichtet, drahtlos zu kommunizieren. Jede Radioeinheit
115 kann mit einer anderen Radioeinheit 115 und/oder der externen Stelle 120 kommunizieren.
Zur Kommunikation können hochfrequente Radiosignale verwendet werden, deren Wellenlänge
im Millimeterbereich oder noch darunter liegen kann. Es wird vorgeschlagen, eine Radioeinheit
115 dazu anzusteuern, mittels ausgesandter bzw. empfangener Radiosignale einen Gegenstand
125 zu erkennen, der sich im Haushalt 105 und insbesondere in einem vorbestimmten
Bereich des Haushaltsgeräts 110 befinden kann. Der Gegenstand 125 umfasst bevorzugt
ein Lebensmittel, welches verpackt oder unverpackt sein kann.
[0027] In einer Ausführungsform kann ein Gegenstand 125 erkannt werden, der in ein Kühlgerät
110 hinzugefügt wurde. Ein Kühlaggregat 130 des Kühlgeräts 110, welches dazu eingerichtet
ist, Wärme aus einem Innenraum des Kühlgeräts 110 abzuführen, kann in Abhängigkeit
eines erkannten Gegenstands 125 gesteuert werden. Insbesondere kann das Kühlaggregat
130 dazu angesteuert werden, nach dem Einlegen eines noch relativ warmen Gegenstands
125 den Innenraum vermehrt zu kühlen.
[0028] Es können mehrere Gegenstände 125 im Innenraum des Kühlgeräts 110 mittels einer oder
mehrerer Radioeinheiten 115 erkannt werden. Ein Inventar von Gegenständen 125, die
sich im Haushalt 105 befinden, kann eine Anzahl vorbestimmter Gegenstände 125 umfassen,
die mittels einer Radioeinheit 115 erkannt werden können. Für einen Gegenstand 125
kann vorgegeben sein, welche Menge bevorzugt im Haushalt 105 vorhanden sein sollte.
Eine tatsächlich im Haushalt 105 befindliche Menge eines Gegenstands 125 kann auf
der Basis von Abtastungen eines oder mehrerer Gegenstände 125 bestimmt werden. So
kann beispielsweise automatisch eine Einkaufs- oder Bestellliste erstellt werden,
um fehlende Gegenstände 125 im Haushalt 105 zu ergänzen.
[0029] Figur 2 zeigt in schematischer Weise eine Radioeinheit 115 und einen Gegenstand 125.
Die Radioeinheit 115 umfasst eine drahtlose Kommunikationseinrichtung 205, die einen
Sender 210 und einen Empfänger 215 umfasst, eine Verarbeitungseinrichtung 220 und
eine Erkennungseinrichtung 225. Außerdem können ein Modulator 230 und ein Demodulator
235 vorgesehen sein. Der Modulator 230 und der Demodulator 235 können auch von der
Kommunikationseinrichtung 205 umfasst sein.
[0030] Die Verarbeitungseinrichtung 220 ist dazu eingerichtet, die Kommunikationseinrichtung
205 zu steuern. Sollen beispielsweise Daten an eine externe Stelle 120 übermittelt
werden, so können die Daten mittels des Modulators 230 moduliert und mittels des Senders
210 ausgesandt werden. Sollen Daten empfangen werden, so können diese mittels des
Empfängers 215 erfasst und mittels des Demodulators 235 demoduliert werden.
[0031] Die Verarbeitungseinrichtung 220 kann bestimmte Aspekte des Sendens und/oder des
Empfangens von Radiosignalen steuern. Beispielsweise kann der Sender 210 oder der
Empfänger 215 mehrere MIMO-Antennen umfassen. Durch entsprechende Ansteuerung kann
eine Sende- oder Empfangsrichtung der Antennen eingestellt werden. Auch beispielsweise
eine Sendeleistung, eine Sendefrequenz, eine Modulation oder eine Demodulation können
gesteuert werden.
[0032] Es wird vorgeschlagen, dass die Verarbeitungseinrichtung 220 die Kommunikationseinrichtung
205 derart steuert, dass der Gegenstand 125 mittels Radiosignalen abgetastet wird.
Dazu kann ein Radiosignal vom Sender 210 in Richtung des Gegenstands 125 ausgesandt
werden, der Gegenstand 125 kann einen Teil des Radiosignals reflektieren und ein reflektierter
Anteil kann mittels des Empfängers 215 empfangen werden. Das Radiosignal kann eine
relativ große Bandbreite aufweisen, sodass es Komponenten stark unterschiedlicher
Frequenzen umfasst. Die unterschiedlichen Frequenzen können unterschiedlich vom Gegenstand
125 beeinflusst werden. Auf der Basis des ausgesandten und des empfangenen Signals
kann der Gegenstand 125 mittels der Erkennungseinrichtung 225 erkannt werden. Die
Erkennungseinrichtung 225 kann nach einer beliebigen Technik arbeiten. Bevorzugt umfasst
die Erkennungseinrichtung 225 eine Technik des maschinellen Lernens, insbesondere
ein künstliches neuronales Netzwerk (KNN), das darauf trainiert ist, einen oder mehrere
vorbestimmte Gegenstände 125 zu erkennen.
[0033] Die Abtastung kann bildgebend sein und der Sender 210 und der Empfänger 215 können
dazu angesteuert werden, ein Bild des Gegenstands 125 auf der Basis empfangener Frequenzen
des Radiosignals zu bestimmen. Ein solches Bild ist dabei nicht als optische Darstellung
des Gegenstands 125, sondern als zweidimensionale Darstellung seines Verhaltens bezüglich
eines Radiosignals einer vorbestimmten Frequenz gegeben. Das bereitgestellte Bild
kann daher andere als optische Informationen umfassen.
[0034] Der Gegenstand 125 kann ein Radiosignal nicht nur reflektieren oder absorbieren,
sondern auch durchlassen. Der Gegenstand 125 kann dann transmissiv bezüglich des Radiosignals
sein. Außerdem kann der Gegenstand 125 ein Radiosignal streuen. Üblicherweise vereint
der Gegenstand 125 reflektive, absorptive, transmissive und dispersive Eigenschaften.
Der Gegenstand 125 kann auch mittels mehrerer Radioeinheiten 115 untersucht werden.
In der Darstellung von Figur 2 ist eine weitere Radioeinheit 115 dem Sender 210 bezüglich
des Gegenstands 125 gegenüber angeordnet. So kann verbessert ein transmissives bzw.
absorptives Verhalten des Gegenstands 125 bestimmt werden. Liegen der Sender 210 und
der Empfänger 215 im Wesentlichen auf derselben Seite des Gegenstands 125, so können
insbesondere dessen reflektive bzw. dispersive Eigenschaften bezüglich des Radiosignals
untersucht werden.
[0035] Zur Erkennung des Gegenstands 125 können empfangene Radiosignale von unterschiedlichen
Radioeinheiten 115 an einer Stelle gesammelt und einer einzigen Erkennungseinrichtung
225 als Eingabe zur Verfügung gestellt werden. Alternativ können auch mehrere Erkennungseinrichtungen
225 betrieben werden, deren Ergebnisse miteinander verglichen werden können.
[0036] Figur 3 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zur Erkennung
eines Gegenstands 125 nach einer hierin vorgeschlagenen Technik.
[0037] In einem Schritt 305 kann ein vorbestimmtes Ereignis erfasst werden. Wird die Erfindung
beispielsweise an einem Kühlgerät 110 mit einem Innenraum ausgeführt, in welchem sich
ein Gegenstand 125 befinden kann, so kann das Ereignis ein Öffnen einer Gerätetür
oder eines Gerätedeckels umfassen. Das Ereignis kann allgemein darauf hinweisen, dass
ein Ort oder eine Anwesenheit eines Gegenstands 125 im Haushalt 105 geändert wird.
[0038] In einem Schritt 310 kann ein Radiosignal in einen vorbestimmten Bereich ausgesandt
werden. Am Beispiel des Kühlgeräts 110 kann das Radiosignal aus einer vorbestimmten
Richtung in den Innenraum des Kühlgeräts 110 ausgesandt werden. Im Fall einer beispielsweise
freistehenden Radioeinheit 115 kann das Signal z. B. in ein Umfeld ausgesandt werden.
[0039] In einem Schritt 315 kann ein Radiosignal erfasst werden, welches von dem Gegenstand
125 reflektiert wurde. Darunter ist zu verstehen, dass ein Radiosignal, welches entsteht,
wenn das ausgesandte Radiosignal auf den Gegenstand 125 trifft, ausgewertet wird.
Das empfangene Radiosignal kann auch einen Hinweis auf einen absorbierten, gestreuten
oder durchgelassenen Anteil eines Radiosignals umfassen.
[0040] In einem Schritt 320 kann der Gegenstand 125 auf der Basis des empfangenen Radiosignals
erkannt werden. Sind mehrere Empfänger 215 vorgesehen, die ein zuvor ausgesandtes
Radiosignal empfangen können, so können die empfangenen Signale gemeinschaftlich zur
Erkennung des Gegenstands 125 ausgewertet werden. Dazu kann es erforderlich sein,
Messwerte bezüglich eines empfangenen Radiosignals zwischen unterschiedlichen Radioeinheiten
115 zu übermitteln. Die Übermittlung kann mittels eines ähnlichen Radiosignals von
einem Sender 210 einer ersten Radioeinheit 115 an einen Empfänger 215 einer zweiten
Radioeinheit 115 übermittelt werden. In einer anderen Ausführungsform können unterschiedliche
Radioeinheiten 115 jeweils individuell eine Erkennung des Gegenstands 125 durchführen,
wobei Verarbeitungsergebnisse optional zwischen den Radioeinheiten 115 ausgetauscht
werden können, indem entsprechende Daten in derselben Weise übermittelt werden.
[0041] In einem Schritt 325 kann eine Änderung bezüglich des Gegenstands 125 an einer Radioeinheit
115 bestimmt werden. Die Änderung kann ein Bewegen, ein Hinzufügen oder ein Entfernen
des Gegenstands 125 umfassen. In einer weiteren Ausführungsform kann auch das Hinzufügen
oder Entfernen eines Teils des Inhalts des Gegenstands 125 erfasst werden.
[0042] In einem Schritt 330 kann ein Inventar, welches für eine Anzahl vorbestimmter Gegenstände
125 jeweils festhält, wie viele bzw. welche Mengen des Gegenstands 125 im Haushalt
105 vorhanden sind, bezüglich der bestimmten Änderung aktualisiert bzw. abgeglichen
werden. Das Inventar kann dann in verbesserter Weise Vorratsstände der vorbestimmten
Gegenstände 125 reflektieren.
[0043] In einer weiteren Ausführungsform, die sich auf ein Kühlgerät 110 bezieht, kann das
Kühlaggregat 130 in Abhängigkeit des bestimmten Gegenstands 125 gesteuert werden.
Sollte bestimmt worden sein, dass ein Gegenstand 125 oder ein Teil davon neu in den
Innenraum des Kühlgeräts 110 hinzugefügt wurde, so kann das Kühlaggregat 130 dazu
angesteuert werden, seine Kühlleistung zu erhöhen, um den Innenraum verbessert abzukühlen.
Eine Temperaturerhöhung an anderen Gegenständen 125, die sich bereits im Kühlgerät
110 befinden, kann dadurch reduziert bzw. verhindert werden.
Bezugszeichen
[0044]
- 100
- System
- 105
- Haushalt
- 110
- Haushaltsgerät
- 115
- Radioeinheit
- 120
- externe Stelle
- 125
- Gegenstand
- 130
- Kühlaggregat
- 205
- drahtlose Kommunikationseinrichtung
- 210
- Sender
- 215
- Empfänger
- 220
- Verarbeitungseinrichtung
- 225
- Erkennungseinrichtung
- 230
- Modulator
- 235
- Demodulator
- 300
- Verfahren
- 305
- Ereignis erfassen
- 310
- Signal aussenden
- 315
- Reflexion erfassen
- 320
- Gegenstand erkennen
- 325
- Änderung bestimmen
- 330
- Inventar abgleichen
- 335
- Kühlaggregat steuern
1. Haushaltsgerät (110), umfassend:
- eine drahtlose Kommunikationseinrichtung (205), die dazu eingerichtet ist, ein Radiosignal
auszusenden; und ein Radiosignal zu empfangen;
- eine Verarbeitungseinrichtung (220) zur Steuerung der Kommunikationseinrichtung
(205), um ein Radiosignal in einen vorbestimmten Bereich des Haushaltsgeräts (110)
zu senden; und ein von einem Gegenstand (125) in dem Bereich reflektiertes Radiosignal
zu empfangen; und
- eine Erkennungseinrichtung (225), um einen vorbestimmten Gegenstand (125) auf der
Basis des ausgesandten und des empfangenen Signals zu erkennen.
2. Haushaltsgerät (110) nach Anspruch 1, ferner umfassend einen Modulator (230) zur Modulation
von Daten in ein ausgesandtes Radiosignal; und einen Demodulator (235) zur Demodulation
von Daten aus einem empfangenen Radiosignal.
3. Haushaltsgerät (110) nach Anspruch 2, wobei die Verarbeitungseinrichtung (220) dazu
eingerichtet ist, einen Hinweis auf einen erkannten Gegenstand (125) an eine externe
Einrichtung zu übermitteln.
4. Haushaltsgerät (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mehrere Kommunikationseinrichtungen
(205) an unterschiedlichen Orten am Haushaltsgerät (110) vorgesehen sind.
5. Haushaltsgerät (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kommunikationseinrichtung
(205) dazu eingerichtet ist, mit Radiosignalen mit einer Frequenz von mehr als ca.
60 GHz zu arbeiten.
6. Haushaltsgerät (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kommunikationseinrichtung
(205) dazu eingerichtet ist, nach dem 6G Mobilfunkstandard zu arbeiten.
7. Haushaltsgerät (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Gegenstand
(125) ein Lebensmittel umfasst.
8. Haushaltsgerät (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Haushaltsgerät
(110) einen Innenraum zur Aufnahme von Gegenständen (125) umfasst.
9. Haushaltsgerät (110) nach Anspruch 8, wobei das Haushaltsgerät (110) ein Kühlgerät
umfasst.
10. Haushaltsgerät (110) nach Anspruch 9, wobei das Haushaltsgerät (110) dazu eingerichtet
ist, einen in den Innenraum hinzugefügten Gegenstand (125) zu bestimmen; und ein Kühlaggregat
(130) in Abhängigkeit des Gegenstands (125) zu steuern.
11. Verwendung einer drahtlosen Kommunikationseinrichtung (205) nach dem 6G-Standard zur
Erkennung eines Gegenstands (125) in einem vorbestimmten Bereich eines Haushaltsgeräts
(110).
12. System (100), umfassend ein Haushaltsgerät (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche
und eine weitere Kommunikationseinrichtung (205).
13. System (100) nach Anspruch 12, wobei das System (100) dazu eingerichtet ist, ein Inventar
von erkennbaren Gegenständen (125) in einem Haushalt (105) zu führen.
14. Verfahren (300) zum Erkennen eines Gegenstands (125) in einem vorbestimmten Bereich
eines Haushaltsgeräts (110), wobei das Verfahren (300) folgende Schritte umfasst:
- Aussenden (310) eines Radiosignals in den vorbestimmten Bereich;
- Empfangen (315) eines von einem Gegenstand (125) in dem Bereich reflektierten Radiosignals;
und
- Erkennen (320) des Gegenstands (125) auf der Basis des ausgesandten und des empfangenen
Signals.
15. Verfahren (300) nach Anspruch 14, wobei das Radiosignal zur Übermittlung eines Hinweises
auf den erkannten Gegenstand (125) moduliert wird.