[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Agglomerationseinheit zum Agglomerieren von
Sauggut, wobei die Agglomerationseinheit eine Agglomerationskammer aufweist, wobei
in der Agglomerationskammer ein Agglomerationsmittel zum Agglomerieren des Saugguts
vorgesehen ist. Mit der Erfindung kann Sauggut zu einem besonders stabilen Agglomerat
verarbeitet werden, dass sicher und unkompliziert entsorgt werden kann. In weiteren
Aspekten betrifft die Erfindung eine Saugvorrichtung, die eine solche Agglomerationseinheit
umfasst, sowie ein Verfahren zum Agglomerieren von Sauggut mit einer solchen Saugvorrichtung.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Im Baugewerbe sind Saugvorrichtungen, wie Bau- oder Industriesauger bekannt, die
verwendet werden, um Staub oder Partikel, die auf einer Baustelle anfallen können,
aufzusagen. Dies geschieht einerseits, um die Baustelle sauber zu halten, und andererseits,
um die Arbeiter auf der Baustelle vor dem Einatmen des Staubs oder der Partikel zu
schützen. Darüber hinaus können solche Bau- oder Industriesauger in Handwerkbetrieben
eingesetzt werden, um beispielsweise Staub in einer Werkstatt aufzusaugen. Bausauger
weisen in der Regel einen Staubsammelbehälter auf, um das eingesaugte Sauggut aufzunehmen.
[0003] Das einzusaugende Sauggut kann solche Stoffe oder Bestandteile umfassen, die als
gefährlich oder giftig für den Menschen und somit für die Arbeiter auf einer Baustelle
oder in einem Handwerkbetrieb eingestuft werden. Zu solchen Gefahrstoffen, die auf
Baustellen oder in Handwerkbetrieben häufig vorkommen, gehören mineralische Stäube,
die beispielsweise Quartz enthalten können, oder Hartholz-Staubpartikel. Beim Einsaugen
von Sauggut auf einer Baustelle oder in einem Handwerksbetrieb können solche giftigen
oder gefährlichen Stoffe in den Staubsammelbehälter gelangen, der zur Aufnahme des
Saugguts in den Staubsammelbehälter des Bausaugers vorgesehen ist. In diesem Fall
kann die sach- und fachgerechte Entsorgung des Inhalts des Staubsammelbehälter erschwert
sein oder den Nutzer des Bausaugers vor besondere Herausforderungen stellen. Denn
bei der Entleerung des Staubsammelbehälter des Bausaugers können die giftigen oder
gefährlichen Stoffe entweichen und in die Umwelt und damit in die Atemwege der Arbeiter
auf der Baustelle gelangen. Um die Entsorgung solcher giftigen oder gefährlichen Stoffe
zu erleichtern, können Staubbeutel in den Staubsammelbehälter des Bausaugers eingelegt
werden, um das Sauggut aufzunehmen, so dass das eingesaugte Stauggut mit den giftigen
oder gefährlichen Stoffen in dem Staubbeutel entsorgt werden kann. Wenn der Staubbeutel
voll ist, kann der gefüllte Staubbeutel aus dem Staubsammelbehälter entnommen und
Staubbeutel und Inhalt entsorgt werden. Wenn solche Staubbeutel mit giftigen oder
gefährlichen Stoffen auf der Baustelle in Abfall-Containern abgelegt werden, kann
es allerdings vorkommen, dass die Staubbeutel reißen oder anderweitig beschädigt werden.
In diesem Fall können die giftigen oder gefährlichen Stoffe abermals in die Umwelt
entweichen und in die Atemwege der Arbeiter auf der Baustelle gelangen.
[0004] Im Stand der Technik sind Staubsauger bekannt, bei denen Sauggut in dem Sinne kompaktiert
wird, dass die Luft aus dem Sauggut, die sich im Staubsammelbehälter des Staubsaugers
befindet, herausgepresst wird. Dazu können beispielsweise rotierende Kunststoffschieber
verwendet werden. Solche Lösungen werden beispielsweise in der
EP 1 859 719 B1 offenbart. Nachteilig an solchen Kompaktierungslösungen ist allerdings, dass das
Kompaktierungsergebnis häufig nicht besonders stabil ist und leicht zerfallen kann.
Dadurch sind solche Kompaktierungslösungen nicht geeignet, um eine befriedigende Lösung
für die Entsorgung giftiger Stoffe in der Bauindustrie zu liefern.
[0005] In der
WO 2012 000 967 A1 wird ein Staubsammelsystem für einen Staubsauger offenbart, wobei im Inneren des
Staubsammelbehälters zwei Verdichtungsmittel zum Verdichten des Staubes angeordnet
sind. Ein erstes Verdichtungsmittel ist als Walzensystem ausgebildet, während ein
zweites Verdichtungsmittel als Kolbensystem ausgebildet ist. Bei dem Staubsammelsystem
kommen unter anderem Walzen zum Einsatz, wobei das Walzen von Sauggut in der Regel
dazu führt, dass Feinstaub aufgewirbelt wird. Insofern steht eine Lösung, wie sie
in der
WO 2012 000 967 A1 offenbart wird und die das Walzen des Saugguts einschließt, im Widerspruch zu einer
technischen Lösung für die Entsorgung giftiger Stoffe in der Bauindustrie, bei der
die Gefahr besteht, dass giftige oder gefährliche Staubpartikel in die Atemwege eines
Menschen gelangen.
[0006] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, die vorstehend
beschriebenen Mängel und Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine
technische Lösung für eine sichere und einfache Entsorgung von Sauggut, das giftige
oder gefährliche Stoffe enthalten kann, bereitzustellen. Die bereitzustellende technische
Lösung soll einerseits sicher verhindern, dass die giftigen oder gefährlichen Stoffe
in die Atemwege von Menschen gelangen. Auf der anderen Seite soll die bereitzustellende
technische Lösung so einfach und nutzerfreundlich sein, dass sie von Arbeitern oder
Handwerkern, die beispielsweise auf Baustellen arbeiten, umgesetzt wird.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen zu dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche finden sich in den
abhängigen Ansprüchen.
Beschreibung der Erfindung:
[0008] Erfindungsgemäß ist eine Agglomerationseinheit zum Agglomerieren von Sauggut vorgesehen,
wobei die Agglomerationseinheit eine Agglomerationskammer aufweist und wobei in der
Agglomerationskammer ein Agglomerationsmittel zum Agglomerieren des Saugguts vorgesehen
ist.
[0009] Indem im Kontext der vorliegenden Erfindung das Sauggut agglomeriert wird, wendet
sich die Erfindung vom Stand der Technik ab, in dem vorgeschlagen wird, Sauggut zu
kompaktieren. Denn es hat sich gezeigt, dass Sauggut, das kompaktiert wird, bei Anwendung
sehr geringer Kräfte, die kaum größer als wenige Newton sind, wieder in seine Bestandteile
zerfällt. Im Wesentlichen wird beim Kompaktieren lediglich die Luft zwischen den Partikeln
des Saugguts aus dem Sauggut herausgepresst, während beim Agglomerieren feste Pillen
oder Brickets erzeugt werden, die erst bei Anwendung höhere Kräfte zerfallen. Dadurch
können die durch das Agglomerieren erzeugten Pillen oder Brickets besonders einfach
entsorgt werden, und dies vor allem auch dann, wenn die Gefahr besteht, dass sie giftige
Stoffe enthalten. Die Pillen oder Brickets können noch in der Agglomerationseinheit
oder in einer Saugvorrichtung, die ein solche Agglomerationseinheit umfasst, separat
verpackt werden, so dass diese verpackten Pillen oder Brickets von einem Nutzer der
Agglomerationseinheit oder der Saugvorrichtung entnommen und sicher entsorgt werden
können. Die besonders stabilen und bruchfesten Pillen oder Brickets, die beim Agglomerieren
erzeugt werden, können auch von dem Nutzer unverpackt aus der Agglomerationseinheit
oder der Saugvorrichtung entnommen und entsorgt werden, wenn der Nutzer entsprechende
persönliche Schutzmaßnahmen für eine solche Aufgabe ergriffen hat.
[0010] Die durch das Agglomerieren erzeugten Pillen oder Brickets können im Kontext der
Erfindung bevorzugt als «Agglomerat» bezeichnet werden. Vorzugsweise kann der Begriff
«Agglomerat» für das agglomerierte Sauggut verwendet werden, also für das ursprünglich
bevorzugt pulverförmige Sauggut, das in der vorgeschlagenen Agglomerationseinheit
durch einen Agglomerationsvorgang unter Aufwendung vergleichsweise hoher Drücke zusammengepresst
wird. Typische Brechkräfte, die zum Zerbrechen der Pillen oder Brickets benötigt werden,
können beispielsweise in einem Bereich von größer als 10 Newton (N) liegen.
[0011] Der Agglomerationsvorgang umfasst das Agglomerieren des Saugguts durch ein Agglomerationsmittel.
Vorzugsweise kann das Agglomerationsmittel in der Agglomerationskammer bewegt werden,
um das Sauggut zu Agglomerieren. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das
Agglomerationsmittel mit Hilfe eines Antriebs angetrieben wird, wobei der Antrieb
als Hydraulikantrieb oder als Pneumatikantrieb ausgebildet sein kann.
[0012] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Agglomerationsmittel als Kolben
oder als Schneckenpresse, Schraubenpresse und/oder Spindelpresse ausgebildet ist.
Das Agglomerationsmittel kann gleichzeitig auch als Transport- oder Fördermittel dienen,
um das eingesaugte Sauggut aus dem Staubsammelbehälter in die Agglomerationskammer
zu transportieren. Es ist aber im Sinne der Erfindung ebenso bevorzugt, dass das Agglomerationsmittel
und das Transportmittel als separat ausgebildete Vorrichtungen sind. In der Ausgestaltung
der Erfindung, in der das Agglomerationsmittel und das Transportmittel als separat
ausgebildete Vorrichtungen sind, kann das Agglomerationsmittel als Kolben oder als
Schneckenpresse, Schraubenpresse und/oder Spindelpresse und das Transportmittel als
Schneckenförderer, Schraubenförderer und/oder als Spindelförderer ausgebildet sein.
[0013] Das Agglomerationsmittel ist vorzugsweise beweglich in der Agglomerationskammer angeordnet,
wobei sich das Agglomerationsmittel insbesondere linear und/oder rotierend bewegen
kann. Mit anderen Worten kann das Agglomerationsmittel dazu eingerichtet sein, eine
Hin- und Herbewegung bzw. eine Vorwärts-Rückwärtsbewegung auszuführen. In dieser Ausgestaltung
kann das Agglomerationsmittel insbesondere als Kolben ausgebildet sein oder einen
Kolben umfassen. Das Agglomerationsmittel kann vorzugsweise auch dazu ausgebildet
sein, eine Drehbewegung auszuführen, sich als in der Agglomerationskammer zu drehen.
In dieser Ausgestaltung kann das Agglomerationsmittel insbesondere als Schneckenpresse,
Schraubenpresse und/oder Spindelpresse ausgebildet sein oder eine solche Presse umfassen.
[0014] Vorzugsweise kann das Agglomerationsmittel dazu eingerichtet sein, eine Kraft auf
das Sauggut auszuüben, wobei das Sauggut durch die aufgewendete Kraft agglomeriert
werden kann. Die Kräfte, die im Kontext der vorliegenden Erfindung zum Agglomerieren
des Saugguts verwendet werden, können vorzugsweise von einem Druck festgelegt werden,
mit dem das Agglomerationsmittel auf das Sauggut presst bzw. mit dem das Agglomerationsmittel
das Sauggut zusammenpresst. Bei diesem Agglomerationsvorgang wird das zu agglomerierende
Material nicht nur entlüftet, so dass die Luft, die zwischen den Partikeln des Saugguts
enthalten ist, aus dem Material herausgepresst wird. Vielmehr ermöglicht es die Erfindung,
dass das zuvor bevorzugt überwiegend pulverförmige Sauggut zu festen Pillen oder Brickets
zusammengepresst werden kann, so dass das erhaltene Agglomerat besonders bruchfest
und stabil ist. Tests haben gezeigt, dass die durch das mit dem vorgeschlagenen Agglomerationsverfahren
hergestellten Pillen und Brickets bis zur Anwendung von Kräften von mehr als 10 Newton
(N) stabil bleiben und nicht zerbrechen. Die Kräfte, die im Kontext der vorliegenden
Erfindung zum Agglomerieren des Saugguts verwendet werden, entsprechen beispielsweise
Drücken zwischen 50 bis 1.000 Mega-Pascal (MPa).
[0015] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, das Agglomerationsmittel eine Wirkfläche
aufweist, die beim Agglomerieren mit dem Sauggut in Kontakt vorliegt, wobei eine Größe
der Wirkfläche kleiner oder gleich 200 cm
2 ist. Wenn das Agglomerationsmittel beispielsweise als Kolben ausgebildet ist, kann
die vordere Kolbenfläche, die beim Agglomerieren mit dem Sauggut in Kontakt vorliegt,
als Wirkfläche bezeichnet wird. Der Kolben kann insbesondere stempelförmig ausgebildet
sein, wobei die Stempelfläche des Kolbens die Wirkfläche darstellt, die beim Agglomerieren
mit dem Sauggut in Kontakt vorliegt. Diese Wirkfläche ist vorzugsweise kleiner oder
gleich 200 cm
2. Wenn das Agglomerationsmittel als Schraubenpresse ausgebildet ist, kann der vordere
Bereich der Schraube, der beim Agglomerieren mit dem Sauggut in Kontakt vorliegt,
als Wirkfläche bezeichnet werden.
[0016] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, das Agglomerationsmittel mit Hilfe eines
Antriebs angetrieben wird. Vorzugsweise kann der Antrieb der Agglomerationseinheit
eine Pumpe für eine Fluid umfassen, wobei eine Übersetzung bzw. eine Druckerhöhung
dadurch erreicht werden kann, dass der Antrieb mindestens zwei Wirkflächen von unterschiedlich
großer Größe bzw. Fläche umfasst. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine
erste Wirkfläche mit einer geringeren Größe von der Pumpe angetrieben wird, so dass
eine Kraftübertragung mittels des Fluids auf eine zweite Wirkfläche mit einer geringeren
Größe bewirkt wird. Der Antrieb kann linear als Kolbenantrieb oder rotatorisch als
Schneckenpresse, Schraubenpresse und/oder Spindelpresse ausgebildet sein, wobei der
Antrieb vorzugsweise Bestandteil des Agglomerationsmittels der Agglomerationseinheit
ist. Die zweite Wirkfläche des Antriebs kann vorzugsweise der Wirkfläche des Agglomerationsmittels
entsprechen, die beim Agglomerieren mit dem Sauggut in Kontakt vorliegt. Das Agglomerationsmittel
kann im Kontext der Erfindung bevorzugt auch als «Agglomerator» bezeichnet werden.
Selbstverständlich kann der Antrieb auch mehr als zwei Wirkflächen aufweisen, so dass
weitere Übersetzungsstufen und damit größere Kräfte bzw. Drücke bereitgestellt werden
können.
[0017] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, der Antrieb als Hydraulikantrieb oder als
Pneumatikantrieb ausgebildet ist. Das oben angesprochene Fluid kann im Falle eines
Hydraulikantriebs beispielsweise eine Hydraulikflüssigkeit, wie Öl, sein. Im Falle
eines Pneumatikantriebs kann Luft oder Druckluft als Fluid verwendet werden.
[0018] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, beim Agglomerieren eine Kraft auf das Sauggut
ausgeübt wird, wobei die Kraft durch einen Druck bestimmt wird, der in einem Bereich
von 50 bis 1.000 Mega-Pascal (MPa) liegt, bevorzugt in einem Bereich von Bereich von
100 bis 750 Mega-Pascal und besonders bevorzugt in einem Bereich von 250 bis 500 Mega-Pascal.
Durch die genannten Kräfte bzw. Drücke kann vorteilhafterweise sichergestellt werden,
dass in dem zu agglomerierendem Sauggut ausreichend hohe Kohäsionskräfte erreicht
werden, um ein Zerfallen der Pillen oder Brickets bei Berührung und/oder Transport
zu verhindern. Auf diese Weise kann ein sicher stabiles und robustes Agglomerationsergebnis
erreicht werden, wobei die durch Agglomeration hergestellten Pillen oder Brickets
besonders gut zu handhaben und einfach zu entsorgen sind. Durch die einfache Handhabung
und erleichterte Entsorgung und der damit reduzierte Entsorgungsaufwand kann die vorgeschlagene
Agglomerationslösung besonders positiv von Nutzern aufgenommen und gerne umgesetzt
werden.
[0019] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, die Kraft, die beim Agglomerieren auf das
Sauggut ausgeübt wird, im Wesentlichen konstant ausgeübt wird. Tests haben gezeigt,
dass eine im Wesentlichen konstante Kraftanwendung während des Agglomerationsvorgangs
zu einer weiter verbesserten Stabilität und Bruchfestigkeit der erhaltenen Pillen
und Brickets führt. Insbesondere sind die durch Agglomeration mit im Wesentlichen
konstanter Kraft hergestellten Pillen und Brickets besonders homogen und dadurch besonders
resistent gegenüber spontanem Zerfall.
[0020] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, die Agglomerationseinheit Mittel zum Hinzufügen
eines Bindemittels zum Sauggut umfasst. Um die Stabilität und Bruchfestigkeit der
erhaltenen Pillen und Brickets noch weiter zu verbessern, kann dem Sauggut vor oder
während des Agglomerationsvorgangs ein Bindemittel hinzugefügt werden, wobei das Bindemittel
vorteilhafterweise für einen besonders starken Zusammenhalt der Sauggut-Partikel in
den durch Agglomeration hergestellten Pillen und Brickets sorgt. Das Bindemittel kann
fest oder flüssig sein und als Gemisch oder als reiner Stoff dem Sauggut beigefügt
werden. Beispielsweise kann das Bindemittel Wasser sein. Darüber hinaus kann das Bindemittel
ausgewählt sein aus einer Gruppe umfassend Wachs, Latex, Stärke, Molasse, Zement und/oder
Polymere, ohne darauf beschränkt zu sein.
[0021] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Saugvorrichtung mit einer vorgeschlagenen
Agglomerationseinheit. Die für die Agglomerationseinheit eingeführten Begriffe, Definitionen
und technischen Vorteile gelten vorzugsweise für die Saugvorrichtung analog. Die Saugvorrichtung
kann beispielsweise als Bausauger oder als zentrale Entsorgungsstation ausgebildet
sein. Bausauger sind an sich bekannte Geräte, die beispielsweise auf Baustellen oder
in Handwerksbetrieben verwendet werden, um Staub oder Partikel aufzusaugen. Dies geschieht
einerseits, um die Baustelle sauber zu halten, und andererseits, um die Arbeiter auf
der Baustelle vor dem Einatmen des Staubs oder der Partikel zu schützen.
[0022] Bausauger weisen vorzugsweise einen Motor, eine Turbine und eine Filtervorrichtung
auf. Der Motor, die Turbine und die Filtervorrichtung der Bausaugers können in einem
Saugerkopf angeordnet sein, wobei der Saugerkopf vorzugsweise das Oberteil des Bausaugers
bildet. Der Motor des Bausaugers ist vorzugsweise dazu eingerichtet, die Turbine des
Bausaugers anzutreiben, wobei die Turbine des Bausaugers vorzugsweise dazu eingerichtet
ist, im Inneren des Bausaugers einen Unterdruck zu erzeugen. Der Unterdruck wird vorzugsweise
dafür verwendet, das Sauggut einzusaugen. Das Einsaugen des Saugguts erfolgt vorzugsweise
dadurch, dass der Unterdruck einen (Ein-)Saugstrom erzeugt, mit dem das Sauggut eingesaugt
werden kann. Dazu kann die Saugvorrichtung mit einem Saugschlauch verbunden werden,
um den Unterdruck an einen Absaugort zu übertragen bzw. um den Saugstrom zu führen.
Im Betrieb der Saugvorrichtung umfasst der Saugstrom ein Luft-Sauggut-Gemisch. Mit
anderen Worten sind in der Luft, die den Saugstrom bildet, Staub und Partikel enthalten.
Dieses Luft-Sauggut-Gemisch kann über den Saugschlauch und Öffnungen der Saugvorrichtung
in das Innere der Saugvorrichtung gelangen. Bei konventionellen Bausaugern, die aus
dem Stand der Technik bekannt sind, scheidet sich das Sauggut aus dem Saugstrom ab
und sammelt sich in dem Staubsammelbehälter. Der Staubsammelbehälter bildet vorzugsweise
das Unterteil des Bausaugers.
[0023] Die Saugvorrichtung kann auch als zentrale Entsorgungsstation ausgebildet sein. Eine
solche zentrale Entsorgungsstation kann beispielsweise auf einer Baustelle dazu verwendet
werden, den Inhalt von verschiedenen Sauggeräten bzw. deren Staubsammelbehältern aufzunehmen
und zu sammeln, bis eine Entleerung oder fachgerechte Entsorgung des Inhalts der zentralen
Entsorgungsstation vorgenommen werden kann. Beispielsweise kann ein Nutzer einer Saugvorrichtung
mit der Saugvorrichtung die zentrale Entsorgungsstation aufsuchen, um den Staubbehälter
der Saugvorrichtung zu leeren. Dazu kann der Staubsammelbehälter der Saugvorrichtung
fluidisch mit der zentralen Entsorgungsstation verbunden werden, so dass der Inhalt
des Staubsammelbehälters der Saugvorrichtung an die zentrale Entsorgungsstation übertragen
werden kann. Beispielsweise kann der Inhalt des Staubsammelbehälters der Saugvorrichtung
von der zentralen Entsorgungsstation ab- oder ausgesaugt werden. Dazu kann die zentrale
Entsorgungsstation einen Motor und eine Turbine umfassen, wobei die Turbine dazu eingerichtet
ist, einen Unterdruck und dadurch einen Saugstrom zu erzeugen. Die zentrale Entsorgungsstation
kann auch dazu eingerichtet sein, dass eine Abdeckung geöffnet wird und dass gefüllte
Staubbeutel aus den Saugvorrichtungen in den Sammelraum der zentralen Entsorgungsstation
gelegt werden können. Bei der Saugvorrichtung kann es sich beispielsweise auch um
eine Staubbox handeln, wie sie beispielsweise im Bereich von Bohrhämmem verwendet
wird. Solche Staubboxen können direkt an dem Bohrhammer - vorzugsweise an seiner Unterseite
- befestigt werden, um den Staub aufzunehmen, der bei der Arbeit mit dem Bohrhammer
erzeugt wird. Beispielsweise können auch Saugroboter oder Rückensauger, d.h. auf dem
Rücken getragene Staubsauger, Saugvorrichtungen im Sinne der Erfindung sein.
[0024] Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist es nun bevorzugt, dass die Saugvorrichtung
mindestens einen Abscheider zum Abscheiden von Partikeln aus dem Sauggut aufweist.
Vorzugsweise können eine oder mehrere Abscheidevorrichtungen vorgesehen sein, um Partikel
unterschiedlicher Größe an verschiedenen Orten innerhalb der Saugvorrichtung aus dem
Sauggut bzw. aus dem Saugstrom abzuscheiden. Beispielsweise können in einer ersten
Abscheidestufe Partikel mit einem vergleichsweise großen Durchmesser aus dem Saugstrom
abgeschieden werden. Ein erster Abscheider bzw. eine erste Abscheidevorrichtung, die
zur Durchführung der ersten Abscheidestufe verwendet wird, kann beispielsweise als
trägheitsbasierter Abscheider ausgebildet sein. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt,
dass die Partikel, die in dieser ersten Abscheidestufe aus dem Saugstrom abgeschieden
werden, nicht mit agglomeriert werden. Sie werden dementsprechend in einem separaten
Staubsammelbehälter gesammelt, um später entsorgt zu werden.
[0025] Der trägheitsbasierte Abscheider ist vorzugsweise dazu eingerichtet, Partikel mit
einem vergleichsweise großen Durchmesser aus dem Saugstrom und von Partikeln mit einem
kleineren Durchmesser abzuscheiden. Der Durchmesser der Partikel mit dem vergleichsweise
großen Durchmesser wird im Sinne der Erfindung bevorzugt als «erster Durchmesser»
oder «erster Partikel-Durchmesser» bezeichnet, während der Durchmesser der Partikel
mit dem kleineren Partikel-Durchmesser im Sinne der Erfindung bevorzugt als «zweiter
Durchmesser» oder «zweiter Durchmesser» bezeichnet wird. Bei den Partikeln mit einem
vergleichsweise großen Durchmesser handelt es sich vorzugsweise um solche Partikel,
die aufgrund ihrer Größe nicht-alveolendurchgängig sind. Das bedeutet im Sinne der
Erfindung bevorzugt, dass diese Partikel mit dem vergleichsweise großen Durchmesser
beim Einatmen durch einen Menschen nicht tief in die Lunge gelangen. Dadurch sind
solche nicht-alveolendurchgängige Partikel für den Menschen deutlich ungefährlicher,
da sie in der Regel kaum bzw. wenig Schaden im Vergleich zu alveolendurchgängigen
Partikeln bewirken. Es ist somit im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass in einer ersten
Abscheidestufe nicht-alveolendurchgängige Partikel aus dem Saugstrom abgeschieden
werden. Alveolendurchgängige Partikel dahingegen können tief in die menschliche Lunge
eindringen und die Lunge auf diese Weise schädigen.
[0026] Trägheitsbasierte Abscheider können vorzugsweise auch als Massenkraftabscheider bezeichnet
werden, wobei beispielsweise Zyklone oder Umlenkplatten als trägheitsbasierte Abscheider
verwendet werden können. Bei den Zyklonen als Beispiel für einen Fliehkraftabscheider
kann eine Strömung bzw. der Saugstrom, in dem Partikel unterschiedlicher Größe enthalten
sind, in Rotation versetzt werden, wobei schwere Partikel, die vorzugsweise einen
größeren, ersten Durchmesser aufweisen, durch die Zentrifugalkraft abgeschieden werden.
Auf leichte Partikel mit einem kleineren, zweiten Durchmesser wirkt die Zentrifugalkraft
weniger stark, so dass solche kleinen, leichten Partikel in der Strömung verbleiben.
Bei einer Umlenkplatten kann eine Strömung bzw. der Saugstrom umgelenkt werden, wobei
schwere Partikel, die vorzugsweise einen größeren, ersten Durchmesser aufweisen, aufgrund
ihrer Trägheit der Umlenkung nicht oder nicht schnell genug folgen können, wodurch
sie abgeschieden werden. Leichte Partikel mit einem kleineren, zweiten Durchmesser
können der Umlenkung besser folgen, so dass solche kleinen, leichten Partikel vorteilhaftweise
in der Strömung verbleiben. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die kleinen,
leichten Partikel, die in dieser ersten Abscheidestufe nicht aus dem Saugstrom abgeschieden
werden, in der Agglomerationseinheit bzw. in der Agglomerationskammer agglomeriert
werden.
[0027] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, die Saugvorrichtung neben der Agglomerationskammer
einen Staubsammelbehälter zur Aufnahme des Saugguts aufweist. Das bedeutet im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass das Agglomerieren des Saugguts nicht in dem Staubsammelbehälter
eines konventionellen Staubsaugers erfolgt, sondern in einer separaten Agglomerationskammer,
die Bestandteil der vorgeschlagenen Agglomerationseinheit ist. Zum Agglomerieren werden
vergleichsweise große Kräfte benötigt, die mit einem Agglomerationsmittel auf das
zu agglomerierende Sauggut übertragen werden. Diese vergleichsweise großen Kräfte
korrespondieren vorzugsweise mit Drücken in einem Bereich zwischen 50 und 1.000 MPa.
Allerdings kann der Agglomerationsvorgang aufgrund dieser großen Kräfte nicht in einem
herkömmlichen Staubsammelbehälter durchgeführt werden, so dass in der vorgeschlagenen
Agglomerationseinheit eine separate Agglomerationskammer vorgesehen ist. Die separate
Agglomerationskammer ist vorzugsweise deutlich kleiner als der Staubsammelbehälter
der Saugvorrichtung. Dadurch können die Kräfte bzw. Drücke, die zum Agglomerieren
des Saugguts benötigt werden, besonders gut gehandhabt werden. Bei größeren Behältern,
wie beispielsweise den Staubsammelbehältern von konventionellen Bau- oder Industriesaugern,
wären aufgrund des großen Querschnitts dieser Behälter sehr große Kräfte erforderlich,
um das Sauggut wie gewünscht zu agglomerieren.
[0028] In dem Staubsammelbehälter der Saugvorrichtung können insbesondere die nicht-alveolendurchgängigen
Partikel mit einem vergleichsweise großen Durchmesser gesammelt werden, die vorzugsweise
in der ersten Abscheidestufe aus dem Saugstrom abgeschieden werden können.
[0029] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein zum Agglomerieren von Sauggut
mit einer vorgeschlagenen Saugvorrichtung. Die die Saugvorrichtung und die Agglomerationseinheit
eingeführten Begriffe, Definitionen und technischen Vorteile gelten vorzugsweise für
das Agglomerationsverfahren analog. Das Agglomerationsverfahren ist durch folgende
Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- a) Einsaugen des Saugguts durch einen Saugstrom, der das Sauggut aufnimmt,
- b) Transport des Saugguts in die Agglomerationskammer der Agglomerationseinheit der
Saugvorrichtung,
- c) Agglomerieren des Saugguts durch ein Agglomerationsmittel.
[0030] Vorzugsweise können vor allem Partikel mit einem vergleichsweise kleinen, zweiten
Durchmesser mit Hilfe des vorgeschlagenen Verfahrens agglomeriert werden. Als Agglomerat
werden vorzugsweise feste Pillen oder Brickets erhalten, die vorteilhafterweise erst
bei sog. Brechkräften von größer als 10 Newton wieder zerbrechen bzw. zerbröseln.
Die Partikel mit dem vergleichsweise kleinen, zweiten Durchmesser werden vorzugsweise
vor dem Agglomerieren aus dem Saugstrom herausgefiltert, um dann agglomeriert zu werden.
Dazu kann beispielsweise eine Filtervorrichtung bzw. ein Filter verwendet werden.
Bei den Partikeln mit dem vergleichsweise kleinen, zweiten Durchmesser kann es sich
vorzugsweise um sog. alveolendurchgängige Partikel handeln, die besonders schädliche
für den Menschen bzw. die menschliche Lunge sind. Mit anderen Worten kann ist es somit
im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass diese alveolendurchgängige Partikel - beispielsweise
mit einer Filtervorrichtung bzw. ein Filter - aus dem Saugstrom herausgefiltert werden
können. Alveolengängige Partikel weisen beispielsweise einen Durchmesser in einem
Bereich von 5 - 10 Mikrometer (µm) auf. Nach dem Herausfiltern können diese kleinen,
alveolendurchgängigen Partikel mit einer Transportvorrichtung in die Agglomerationskammer
der Agglomerationseinheit der Saugvorrichtung transportiert werden. Die Transportvorrichtung
kann beispielsweise als Vibrationsmotor oder als Schneckenförderer, Schraubenförderer
und/oder als Spindelförderer ausgebildet sein.
[0031] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ein anderer Teil des Saugguts vor dem
Agglomerieren mit einem Abscheider aus dem Saugstrom abgeschieden wird, so dass dieser
andere Teil des Saugguts nicht mit agglomeriert wird. Es ist im Sinne der Erfindung
bevorzugt, dass vor allem Partikel mit einem vergleichsweise großen, ersten Durchmesser
aus dem Saugstrom abgeschieden werden. Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders
bevorzugt, dass Partikel mit einem Durchmesser von mehr als 1 Millimeter (mm) aus
dem Saugstrom abgeschieden werden, um in dem Staubsammelbehälter der Saugvorrichtung
zu verbleiben, während die kleineren Partikel aus dem Saugstrom herausgefiltert werden,
um der Agglomeration zugeführt zu werden. Es hat sich gezeigt, dass vor allem Partikel
mit einem Durchmesser weniger als 1 mm besonders gut für das Agglomerieren geeignet
sind, weil sie ein kompaktes Agglomerat bilden, dass beispielsweise erst bei Brechkräften
in einem Bereich von 10 N wieder zerfällt.
[0032] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, Partikel mit einem vergleichsweise kleinen
Durchmesser aus dem Saugstrom abgeschieden werden. Vorzugsweise können die alveolendurchgängigen
Partikel mit einem Filter aus dem Saugstrom abgeschieden werden, bevor sie zum Agglomerieren
in die Agglomerationskammer transportiert werden. Es ist im Sinne der Erfindung ganz
besonders bevorzugt, dass vor allem die alveolengängigen Partikel mit einem Durchmesser
von größer als 5 - 10 Mikrometer (µm) agglomeriert werden. Die Begriffe «alveolengängig»
und «alveolengängig» werden im Kontext der vorliegenden Erfindung bevorzugt synonym
verwendet. Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. Die
Figur, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0033] In der Figur sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert.
[0034] Es zeigen:
- Fig. 1
- Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung einer vorgeschlagenen Saugvorrichtung
Ausführungsbeispiele und Figurenbeschreibung:
[0035] Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung einer vorgeschlagenen Saugvorrichtung
50. Die Saugvorrichtung 50 weist einen Staubsammelbehälter 58 zur Aufnahme von Sauggut
S auf, sowie einen Motor 54 und eine Turbine 56 zur Erzeugung eines Unterdrucks und
eines Saugstroms zum Einsaugen des Saugguts S. Darüber hinaus weist die Saugvorrichtung
50 eine Abscheidevorrichtung 52 auf. Wenn ein mit Sauggut S beladener Saugstrom in
die Saugvorrichtung 50 eingesaugt wird, können mit Hilfe der Abscheidevorrichtung
52 Partikel 60 mit einem vergleichsweise großen Durchmesser aus dem Saugstrom bzw.
dem Sauggut S abgeschieden werden. Bei den Partikeln 60 mit dem vergleichsweise großen
Durchmesser handelt es sich vorzugsweise um nicht-alveolendurchgängige Partikel, die
für den Menschen und seine Atemwege nach derzeitiger Kenntnislage nicht sehr gefährlich
sind. Diese nicht-alveolendurchgängigen Partikel 60 können vorzugsweise von der Abscheidevorrichtung
52 der Saugvorrichtung 50 aus dem Saugstrom bzw. dem Sauggut S abgeschieden werden.
Die in Figur 1 dargestellte Abscheidevorrichtung 52 ist beispielsweise als Umlenkplatte
ausgebildet. Es können aber auch Zyklone oder andere trägheitsbasierte Abscheidevorrichtungen,
Massen- oder Fliehkraftabscheider als Abscheidevorrichtung 52 in der Saugvorrichtung
50 verwendet werden. Die nichtalveolendurchgängigen Partikel 60, die von der Abscheidevorrichtung
52 in einer ersten Abscheidestufe aus dem Saugstrom abgeschieden werden, können in
dem Staubsammelbehälter 58 der Saugvorrichtung 50 gesammelt und später unkompliziert
entsorgt werden, da sie für den Menschen quasi unbedenklich sind.
[0036] Partikel 70 mit einem vergleichsweise kleinen Durchmesser von kleiner als 10 µm werden
als alveolendurchgängig betrachtet; sie können tief in die menschliche Lunge bzw.
Atemwege eindringen und so eine Gefahr für die Gesundheit eines Menschen darstellen.
Die alveolendurchgängigen Partikel 70 verbleiben nach der ersten Abscheidestufe in
dem Saugstrom und gelangen bei der in Figur 1 dargestellten Ausgestaltung der Saugvorrichtung
50 über einen Filter 22 in die Agglomerationseinheit 10. Mit anderen Worten ist die
Filtervorrichtung 22 der Saugvorrichtung 50 dazu eingerichtet ist, die alveolendurchgängigen
Partikel 70 in einer zweiten Abscheidestufe aus dem Saugstrom herauszufiltern, so
dass insbesondere die zu agglomerierenden alveolendurchgängigen Partikel 70 in die
Agglomerationseinheit 10 gelangen, um in der Agglomerationskammer 12 der Agglomerationseinheit
10 agglomeriert zu werden.
[0037] Die Agglomerationseinheit 10 weist eine Agglomerationskammer 12 auf, in der ein Agglomerationsmittel
14 beweglich angeordnet vorliegt. Das Agglomerationsmittel 14 kann beispielsweise
als Kolben ausgebildet sein. Die vordere Stempelfläche des Kolbens 14 kann als Wirkfläche
16 dienen, wobei diese Wirkfläche 16 während des Agglomerationsvorgangs mit dem zu
agglomerierenden Sauggut S in Kontakt gelangt. Das zu agglomerierenden Sauggut S besteht
zu diesem Zeitpunkt vorzugsweise fast ausschließlich aus alveolendurchgängigen Partikeln
70. Das Agglomerationsmittel 12 kann von einem Antrieb 18 angetrieben werden, wobei
der Antrieb 18 als Hydraulik- oder Pneumatikantrieb ausgebildet sein kann. In dem
in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann das Agglomerationsmittel
12 beispielsweise eine lineare Auf- und Abbewegung ausführen. Im unteren Bereich der
Agglomerationskammer 14 sind Agglomerate A, d.h. Pillen oder Brickets als Produkt
des Agglomerationsvorgangs abgebildet. Die Agglomerationseinheit 10 kann darüber hinaus
Mittel 20 zum Hinzufügen von Bindemittel zu dem zu agglomerierenden Sauggut S aufweisen.
Mit dem Bindemittel kann der Zusammenhalt zwischen den zu agglomerierenden Partikeln
weiter verbessert werden. Des Weiteren können in der Agglomerationseinheit 10 Transportmittel
24 vorgesehen sein, um die alveolendurchgängigen Partikel 70 in den Wirkbereich des
Agglomerationsmittels 12 zu bringen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 10
- Agglomerationseinheit
- 12
- Agglomerationskammer
- 14
- Agglomerationsmittel
- 16
- Wirkfläche
- 18
- Antrieb
- 20
- Mittel zum Hinzufügen eines Bindemittels
- 22
- Filter
- 24
- Transportvorrichtung
- 50
- Saugvorrichtung
- 52
- Abscheider
- 54
- Motor der Saugvorrichtung
- 56
- Turbine der Saugvorrichtung
- 58
- Staubsammelbehälter der Saugvorrichtung
- 60
- Partikel mit einem vergleichsweise großen Durchmesser
- 70
- Partikel mit einem vergleichsweise kleinen Durchmesser
- A
- Agglomerat
- S
- Sauggut
1. Agglomerationseinheit (10) zum Agglomerieren von Sauggut S
dadurch gekennzeichnet, dass
die Agglomerationseinheit (10) eine Agglomerationskammer (12) aufweist, wobei in der
Agglomerationskammer (12) ein Agglomerationsmittel (14) zum Agglomerieren des Saugguts
S vorgesehen ist.
2. Agglomerationseinheit (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
das Agglomerationsmittel (14) als Kolben, Schneckenpresse, Schraubenpresse und/oder
Spindelpresse ausgebildet ist.
3. Agglomerationseinheit (10) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
das Agglomerationsmittel (14) eine Wirkfläche (16) aufweist, die beim Agglomerieren
mit dem Sauggut S in Kontakt vorliegt, wobei eine Größe der Wirkfläche (16) kleiner
oder gleich 200 cm2 ist.
4. Agglomerationseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Agglomerationsmittel (14) mit Hilfe eines Antriebs (18) angetrieben wird.
5. Agglomerationseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antrieb (18) als Hydraulikantrieb oder als Pneumatikantrieb ausgebildet ist.
6. Agglomerationseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
beim Agglomerieren eine Kraft auf das Sauggut S ausgeübt wird, wobei die Kraft durch
einen Druck bestimmt wird, der in einem Bereich von 50 bis 1.000 Mega-Pascal (MPa)
liegt, bevorzugt in einem Bereich von Bereich von 100 bis 750 Mega-Pascal und besonders
bevorzugt in einem Bereich von 250 bis 500 Mega-Pascal.
7. Agglomerationseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraft, die beim Agglomerieren auf das Sauggut S ausgeübt wird, im Wesentlichen
konstant ausgeübt wird.
8. Agglomerationseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Agglomerationseinheit (10) Mittel (20) zum Hinzufügen eines Bindemittels zum Sauggut
S umfasst.
9. Saugvorrichtung (50) umfassend eine Agglomerationseinheit (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Saugvorrichtung (50) als Bausauger oder als zentrale Entsorgungsstation ausgebildet
ist.
10. Saugvorrichtung (50) nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass
die Saugvorrichtung (50) mindestens einen Abscheider (52) zum Abscheiden von Partikeln
aus dem Sauggut S aufweist.
11. Saugvorrichtung (50) nach Anspruch 9 oder 10
dadurch gekennzeichnet, dass
die Saugvorrichtung (50) neben der Agglomerationskammer (12) einen Staubsammelbehälter
(58) zur Aufnahme des Saugguts S aufweist.
12. Verfahren zum Agglomerieren von Sauggut S mit einer Saugvorrichtung (50) nach einem
der Ansprüche 9 bis 11
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) Einsaugen des Saugguts S durch einen Saugstrom,
b) Transport des Saugguts S in die Agglomerationskammer (12) der Agglomerationseinheit
(10) der Saugvorrichtung (50),
c) Agglomerieren des Saugguts S durch das Agglomerationsmittel (14).
13. Verfahren nach Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet, dass
Partikel (60) mit einem vergleichsweise großen Durchmesser aus dem Saugstrom S abgeschieden
werden, so dass die Partikel (60) mit dem vergleichsweise großen Durchmesser nicht
mit agglomeriert werden.
14. Verfahren nach einem der Anspruch 12 oder 13
dadurch gekennzeichnet, dass
die Partikel (60) mit dem vergleichsweise großen Durchmesser in einem Staubsammelbehälter
(58) der Saugvorrichtung (50) gesammelt werden.
15. Verfahren nach einem der Anspruche 12 bis 14
dadurch gekennzeichnet, dass
Partikel (70) mit einem vergleichsweise kleinen Durchmesser mit einem Filter (22)
aus dem Saugstrom abgeschieden werden, bevor die Partikel (70) mit dem vergleichsweise
kleinen Durchmesser zum Agglomerieren in die Agglomerationskammer (12) transportiert
werden.