Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Gießereitechnik. Sie betrifft Verfahren zur
Herstellung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen einem Einlegeteil und Gussmaterial,
insbesondere Aluminium. Sie betrifft außerdem ein Zwischenprodukt zur Verwendung in
einem Gießverfahren.
Hintergrund und technische Problemstellungen
[0002] Aluminium bietet aufgrund seiner geringen Dichte, hohen spezifischen Festigkeit und
guten natürlichen Korrosionsbeständigkeit umfangreiche Potenziale für den Leichtbau.
Angewendet wird der Werkstoff als Guss- und Knetlegierung insbesondere im Automobilbau
für die Karosserie. Etabliert sind montierte Aluminium-Konstruktionen bestehend aus
komplex geformten Gussstrukturen und einfachen Blech-/Profilstrukturen, die miteinander
auf konventionelle Weise gefügt werden. Wünschenswert ist eine gießtechnisch realisierte
Verbindung, bei der Blech- und/oder Profilelemente (= "Eingießteile", "Einlegeteil"
oder "Einleger") vorzugsweise direkt während des Gießprozesses stoffschlüssig mit
Gussstrukturen verbunden werden direkt während des Gießprozesses, indem die Einlegeteile
von der Metallschmelze angegossen bzw. umgossen werden, an der Oberfläche aufschmelzen
und anschließend eine stoffschlüssige Verbindung entsteht. Dieses Konzept wird in
der Fachwelt als Verbundgießen bezeichnet und ist ein effektiver Weg, um unter Vermeidung
zusätzlicher Fügeoperationen eine Verbindung zwischen einem Gussteil und einer weiteren
Bauteilkomponente (= Einlegeteil) zu erzielen. Dabei kann das Einlegeteil aus identischem,
artgleichem (z. B. Aluminium-Einleger in Al-Guss, Stahl-Einleger in Gusseisen oder
Stahlguss etc.) oder artfremden Material bestehen. Die Ausbildung der Verbindung zwischen
Guss- und Einlegeteil kann über Kraft-, Form- oder Stoffschluss sowie über Kombinationen
dieser grundlegenden Mechanismen realisiert werden.
[0003] Die Anforderungen an die Verbindung unterscheiden sich dabei entsprechend dem Verwendungszweck
des herzustellenden Zusammenbaus v.a. in der Übertragung von Kräften, Wärme und/oder
elektrischer Energie. In allen Fällen, insbesondere aber bei der Übertragung von Wärme
oder elektrischer Energie, wird ein stoffschlüssiger Verbund bevorzugt. Entsprechend
stellt das Verbundgießen von schmelzflüssigem Aluminiummaterial mit festem Aluminium-Halbzeugmaterial
als Einlegeteil - unter der Zielstellung einer stoffschlüssigen Verbindung - eine
bisher technisch nicht zufriedenstellend gelöste Herausforderung dar.
[0004] Problematisch erweist sich hierbei die auf Aluminiumoberflächen entstehende Korrosionsschutzschicht
aus Aluminiumoxid (Al
2O
3), die auf natürliche Weise bereits bei Kontakt mit geringen Mengen an Sauerstoff
entsteht. Es bildet sich eine fest haftende Oxidschicht aus, die aufgrund ihrer hohen
Festigkeit und einem Schmelzpunkt von rund 2.000°C als eine "Sperrschicht" auf dem
anzugie-ßenden Einlegeteil wirkt und das Anschmelzen des Aluminium-Halbzeug bei Kontakt
mit Aluminiumschmelze behindert.
[0005] Wichtig ist hierbei, zu unterscheiden zwischen Gießverfahren mit hoher und mit geringer
Temperatureinwirkung bei den Gieß- und Erstarrungsphasen. Beim sogenannten Schwerkraft-
oder Kokillengießen füllt Aluminiumschmelze langsam fließend die Gießform. Dabei kann
die Schmelze vergleichsweise langsam entlang des Einlegeteils fließen und somit vergleichsweise
hohen Wärmeeintrag in das Einlegeteil bewirken. Hinzu kommt, dass in diesen Verfahren
i.d.R. vergleichsweise dickwandige Wandstärken gegossen werden (bis zu mehreren Zentimeter),
wodurch der Effekt des Wärmeeintrags von der Schmelze in das Einlegeteil verstärkt
wird. Beide Effekte können dazu führen, dass der Aluminium-Werkstoff des Einlegeteils
erweicht oder gar aufgeschmolzen wird, wodurch das Einlegeteil instabil wird und keinen
festen Untergrund mehr bietet für eine Oxid- oder anders geartete Sperrschicht. Dadurch
kann diese einreißen oder einbrechen und sich vom Einlegeteil ablösen. Weiterhin kann
die Sperrschicht auf diese Weise von der fließenden Metallschmelze mitgerissen und
in das Bauteil oder an dessen Oberfläche gespült werden. Das an- oder aufgeschmolzene
Halbzeug des Einlegeteils hat nun direkten Kontakt zur Metallschmelze und kann eine
stoffschlüssige Verbindung eingehen. Beim Druckgießen hingegen erfolgt die Füllung
der Gießform und somit das Ein- oder Umgießen des Einlegeteils vergleichsweise schnell
binnen weniger bis hin zu ca. 100 Millisekunden. Zudem ist der Prozess charakterisiert
durch eine eher sprühende, in Tröpfchen verteilte Füllung der Form, weniger durch
einen laminaren Schmelzefluss. Dadurch kann der strömende Effekt zur Temperaturübertragung
von der Schmelze auf das Einlegeteil vergleichsweise geringer sein. Weiterhin werden
im Druckguss i.d.R. Bauteile geringer Wandstärke zwischen 2 -10 mm hergestellt, wodurch
weniger Volumen an Metallschmelze für eine Temperaturübertragung von der Schmelze
auf das Einlegeteil bereitsteht. Im Druckgießverfahren sind daher keine technischen
Lösungen bekannt, die das Aufreißen und Ablösen der Oxidschichten auf Aluminium-Einlegeteilen
beabsichtigen bzw. ermöglichen. Die Verbesserung der stoffschlüssigen Anbindung, insbesondere
in Druckgießverfahren, ist daher ein Aspekt dieser Anmeldung, doch auch bei anderen
Gießverfahren können die Vorteile der Erfindung zum Tragen kommen.
Stand der Technik
[0006] DE 10 2020 206 009 A1 bezieht sich auf ein Verfahren zum Beschichten eines Bauteils aus einem Grundwerkstoff,
das eine, insbesondere geschlossene Deckschicht aus einem ersten Deckmaterial trägt,
mit einem Beschichtungswerkstoff. Um einen guten stoffschlüssigen Verbund des Grundwerkstoffs
des Bauteils mit dem Beschichtungswerkstoff zu erreichen, ist vorgesehen, dass der
Beschichtungswerkstoff in Form von Pulverpartikeln mittels eines Prozessgasstroms
durch Kaltgasspritzen auf das Bauteil aufgebracht wird, wobei der Prozessgasstrom
derart eingestellt wird, dass er sowohl erste Pulverpartikel enthält, die aufgrund
ihrer Geschwindigkeit jeweils einen Teil des Deckmaterials abtragen, als auch zweite
Partikel, die aufgrund ihrer Geschwindigkeit beim Aufprall auf der Oberfläche des
Bauteils eine Verformung erfahren und mit der Bauteiloberfläche verschweißen, wobei
die Oxidschicht durchschlagen und eine Verbindung zwischen aufgesprühtem Material
und Einleger erzeugt wird. Die neue Oberfläche besteht damit aus dem aufgesprühten
Material, für das Werkstoffe mit geringer Oxidationsneigung gewählt werden, die zudem
die Verbindungsbildung beim Gießen unterstützen. Das Verfahren führt dabei speziell
im Druckguss zu einer Zwischenschicht zwischen Gussteil und Einleger, die in ihren
Eigenschaften von beiden Werkstoffen abweicht und das Bauteilverhalten insgesamt negativ
beeinflussen kann.
[0007] EP 0 854 763 B1 befasst sich damit, dass die Festigkeit der intermetallischen Bindung zwischen einem
Motoren-Bauteil aus einer Aluminium-Basis-Legierung und einem Bewehrungsteil aus austenitischem
Gusseisen erhöht werden soll. Hierzu wird das Bewehrungsteil vor der Durchführung
des im Stand der Technik bekannten Alfin-Verfahrens in einer entkohlenden Atmosphäre
geglüht, um eine von Graphitlamellen weitgehend freie Alfin-Schicht zu erhalten.
[0008] Die
EP 0 498 719 A1 beschreibt ein zweistufiges Beschichtungsverfahren - Aufbringen eines oxidationsbeständigen
Metalls und darauf eine weitere Schicht, die durch den Aluminiumgießprozess angelöst
oder aufgelöst werden soll. Am Ende verfolgt die beschriebene Lösung die Bildung einer
verbindungsbildenden Schicht zwischen Einleger und Gussmaterial als Zwischenschicht.
[0009] Weitere Ansätze (z.B.
US 5 377 742 A,
DE 19 736 790 A1) beschäftigen sich mit dem Aufbringen von oxidationshemmenden Schichten auf einem
Aluminium-einleger. Hierbei soll diese Schicht neben der Oxidationshemmung auch die
Verbindung zum Gussmaterial übernehmen.
[0010] Zink- oder Zinkatbeschichtungen (
US 5 293 923 A,
DE 10 2007 026 005 A1) verfolgen den technologischen Ansatz, dass diese Beschichtung bewusst als Haftvermittlerschicht
zwischen den Fügepartnern im Verbundguss verbleibt. Auch hier wird die Bildung einer
verbindungsbildenden Schicht zwischen Einleger und Gussmaterial als Zwischenschicht
verfolgt.
[0011] Dokument
US 5 273 099 A zeigt ein Verfahren zum Verbinden von Aluminium-Verbundteilen. Ein chemischer Film,
der Kalium und Fluor enthält, wird auf einem Aluminiumelement gebildet oder ein Flussmittel,
das Kalium und Fluor enthält, wird auf ein Aluminiumelement aufgetragen. Das beschichtete
Aluminiumelement wird zusammen mit einem Einwegmuster in einem vorbestimmten zusammengesetzten
Zustand in eine Form mit Formsand eingebettet. Dann wird eine geschmolzene Aluminiumlegierung
in die Form gegossen, wodurch ein Gussteil aus einer Aluminiumlegierung geformt wird.
[0012] Dokument
US 4 643 241 A zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines Aluminium-Verbundmaterials, das durch Verbinden
von Aluminium oder einer Aluminiumlegierung mit einem Bauteil aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung, das im Voraus in einer bestimmten Form durch das Verfahren der
inneren Abkühlung usw. geformt wird, einstückig zu bilden ist. Das Verfahren umfasst
die Schritte der Bildung einer chemischen Umwandlungsbeschichtung aus Pentafluoraluminat
(K2AlF5), indem eine Lösung, die Kaliumionen und Fluorionen enthält, in Kontakt mit
der Oberfläche des Aluminiumelements gebracht wird.
Abriss der Erfindung
[0014] Ein Verfahren zur Erzeugung eines stoffschlüssigen Verbundes zwischen einem Gussteil
und einem Einlegeteil, durch das die oben genannten Unzulänglichkeiten zumindest teilweise
behoben werden, umfasst beispielsweise die in Anspruch 1 genannten Merkmale.
[0015] Ebenfalls behoben werden die Unzulänglichkeiten durch ein Zwischenprodukt zur Verwendung
in einem Gießverfahren gemäß dem nebengeordneten Anspruch.
[0016] Vorteilhafte Ausführungsformen lassen sich den abhängigen Unteransprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung und den Figuren entnehmen.
[0017] Anmeldungsgemäß können die eingangs erwähnten Unzulänglichkeiten insbesondere dadurch
behoben werden, dass nach einer Entfernung einer Sperrschicht auf dem Einleger eine
die Neubildung derselben ganz oder zumindest teilweise verhindernde Schutzschicht
auf einem Einlegeteil zum Einsatz kommt, die als "Opferschicht" ausgebildet wird.
[0018] Bei einem anmeldungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer stoffschlüssigen Verbindung
zwischen einem Einlegeteil und einem Gussmaterial wird eine Schutzschicht auf eine
Oberfläche des Einlegeteils aufgebracht. Das Einlegeteil, das die Schutzschicht aufweist,
wird in Kontakt mit dem Gussmaterial in Form einer Schmelze gebracht. Die Schutzschicht
wird durch den Kontakt mit der Schmelze entfernt, so dass die Oberfläche des Einlegeteils
wieder freigelegt wird. Das Gussmaterial gelangt in direkten Kontakt mit der Oberfläche
des Einlegeteils. Das Gussmaterial bildet mit dieser Oberfläche die stoffschlüssige
Verbindung aus.
[0019] Ein anmeldungsgemäßes Zwischenprodukt zur Verwendung in einem Gießverfahren ist gebildet
aus einem als Einlegeteil vorgesehenen Element mit einer Schutzschicht, die auf einer
Oberfläche des als Einlegeteil vorgesehenen Elements angeordnet ist.
[0020] Bei dem Verfahren oder bei dem Zwischenprodukt ist die Oberfläche des Einlegeteils,
auf der die Schutzschicht angeordnet ist, beispielsweise oxidfrei oder oxidarm. Insbesondere
Aluminium neigt unter prozessrelevanter Atmosphäre zu Oxidation. Häufig liegen daher
Einlegeteile zunächst mit einer Oxidschicht als Sperrschicht vor. Diese Sperrschicht
wird dann zunächst entfernt, um die Oberfläche aus möglichst reinem nicht oxidierten
Aluminium ("Kernmaterial" bzw. "Einlegermaterial") freizulegen, die später direkt
mit der Schmelze in stoffschlüssige Verbindung gehen soll.
[0021] Es sind aber auch andersartige Sperrschichten denkbar, beispielsweise Hydroxidschichten.
Anmeldungsgemäß sollen Einlegeteile auch im weiteren Sinne frei von andersartigen
Sperrschichten sein, die eine direkte stoffschlüssige Verbindung des Kernmaterials
mit der Schmelze behindern würden.
[0022] Wie aus diesen Ausführungen ersichtlich ist, wird also eine direkte stoffschlüssige
Verbindung des Einlegermaterials oder Kernmaterials mit dem Gussmaterial angestrebt,
insbesondere auch ohne eine dazwischen angeordnete verbindungsbildende Schicht (intermetallische
Phase o.ä.).
[0023] Die Sperrschicht kann in einem vorbereitenden Schritt des Verfahrens beispielsweise
durch mechanisches Abtragen, galvanische Behandlung, Laserbearbeitung oder Plasmabehandlung
entfernt werden. Nach Entfernung der Sperrschicht wird dann die Schutzschicht aufgebracht,
die insbesondere vor erneuter Oxidation schützt.
[0024] Die Schutzschicht kann beispielsweise eine Sol-Gel-Schicht (vorzugsweise siliziumhaltig)
und/oder eine Plasmapolymerschicht (vorzugsweise siliziumhaltig) und/oder Kunstharz
und/oder Epoxidharz und/oder ein Polyelektrolytmultilayer (PEM) und/oder eine selbstorganisierende
Monoschicht (SAM) und/oder Polymerschicht (welche vorzugsweise Stickstoff und/oder
Schwefel und/oder Phosphor enthalten) und/oder metallische Schicht (u.a. welche mittels
Sudverfahren und/oder alternativer Galvanikverfahren und/oder abgeschieden wurden)
sein.
[0025] Die Schutzschicht wird vorzugsweise unmittelbar nach der möglichen Entfernung der
Sperrschicht auf das Einlegeteil aufgebracht und bedeckt die reaktive Oberfläche des
Einlegeteils. Durch die Schutzschicht kann eine weitere Reaktion mit der prozessrelevanten
Atmosphäre verhindert werden.
[0026] Die Entfernung der Sperrschicht und/oder Aufbringung der Schutzschicht erfolgt vorzugsweise
in einer vor Luftsauerstoff schützenden Schutzumgebung, beispielsweise in Inertgasen
wie bspw. Argon oder innerhalb einer Flüssigkeit, bspw. wässrig (schwach sauer pH-Wert
≤ 4 oder alkalisch pH-Wert ≥ 10). Vorzugsweise erfolgen beide Schritte in derselben
Umgebung.
[0027] Die Entfernung der Sperrschicht und/oder Aufbringung der Schutzschicht erfolgt mittels
inline- und/oder online-Monitoring, vorzugsweise mittels optischer, chemischer oder
elektrochemischer Verfahren. Das Monitoring dient der Qualitätssicherung der Oberflächeneigenschaften
des Einlegers.
[0028] Das Einlegeteil mitsamt der Schutzschicht wird einem Gießvorgang zugeführt.
[0029] Während eines Gießvorganges wird die reaktive Oberfläche des Einlegeteils wieder
freigegeben, so dass eine Schmelze in Kontakt mit der sperrschichtfreien oder -armen
Oberfläche des Einlegeteils treten kann und die Ausbildung einer stoffschlüssigen
Verbindung ermöglicht wird.
[0030] Beispielsweise wird das Einlegeteil, das die Schutzschicht aufweist, in Kontakt mit
dem Gussmaterial in Form einer Schmelze gebracht. Das Einlegeteil kann dabei beispielsweise
gänzlich von der Schmelze umgossen werden. Alternativ ist es möglich, dass die Oberfläche
des Einlegeteils nur bereichsweise mit der Schmelze in Berührung kommt.
[0031] Die Schutzschicht wird vorzugsweise durch den Kontakt mit der Schmelze entfernt,
so dass die Oberfläche des Einlegeteils wieder freigelegt wird.
[0032] Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Schmelze derart auf die Schutzschicht
wirkt, dass sie die Schutzschicht zersetzt, und/oder verdampft und/oder ablöst und/oder
wegschwemmt und/oder mit der Schutzschicht in Legierung geht. In einer beispielhaften
Ausführung des Verfahrens werden die Komponenten derart gewählt, dass die Schmelz-
bzw. Dampf- bzw. Zersetzungspunkte der Schutzschicht unterhalb der Solidustemperatur
des Kernmaterials des Einlegeteils liegen.
[0033] Die vorliegende Anmeldung offenbart auch Verfahren, bei denen eine Substanz, vorzugsweise
chlorid- oder fluoridhaltig, auf die Sperrschicht aufgetragen wird, welche während
des Gießprozesses, insbesondere unter Temperaturzuführung, zu einer chemischen Zersetzung
der Sperrschicht führt, so dass die Oberfläche des Einlegeteils freigelegt wird, welche
in situ mit der Schmelze in Kontakt kommt, ehe es zur Reoxidation der Oberfläche des
Einlegeteils kommt. Dabei kann die Sperrschicht, auf die die Substanz aufgetragen
wurde, beispielsweise durch Einwirkung der Schmelze zersetzt und/oder verdampft und/oder
abgelöst und/oder wegschwemmt werden. Die Anmelderin behält sich vor, solche Ausführungen
zu beanspruchen.
[0034] Die Schmelze ist vorzugsweise eine Aluminiumschmelze. Die Schmelze kann aber auch
eine Aluminiumlegierung sein und beispielsweise Silizium und/oder Zink und/oder Kupfer
und/oder Magnesium enthalten. Ebenso kann es sich bei der Schmelze um Zink, Magnesium,
Kupfer, Eisen bzw. Stahl, Nickel, Titan oder ein anderes metallisches Element handeln,
sowie um Legierungen auf Basis der betreffenden Elemente. Die Schmelze, insbesondere
Aluminiumschmelze, weist während des Gießens eine legierungsabhängige übliche Schmelzetemperatur
auf, für Aluminiumlegierungen etwa im Bereich zwischen 550 - 850 °C.
[0035] Die Schmelze kann dann in direkten Kontakt mit der sperrschichtfreien oder - armen
Oberfläche des Einlegeteils gelangen und schließlich kann das Gussmaterial mit dieser
Oberfläche die stoffschlüssige Verbindung ausbilden.
[0036] Das Einlegeteil kann beispielsweise Aluminium umfassen. Insbesondere aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung bestehen. Das Einlegeteil kann alternativ oder zusätzlich
beispielsweise auch Magnesium und/oder Eisen bzw. Stahl und/oder Kupfer und/oder Titan
und/oder Zink umfassen oder daraus bestehen oder aus einer Legierung dieser Materialien
bestehen.
[0037] Mit besonderem Vorteil ist die Erfindung für Aluminium-Aluminium-Verbindungen einsetzbar,
d.h. Schmelze und Einlegeteil sind aus Aluminium.
[0038] Die Schmelze kann insbesondere im Rahmen eines Druckgießverfahrens in den Kontakt
mit dem Einlegeteil, insbesondere der Oberfläche des Einlegeteils gebracht werden.
[0039] In einer Ausführungsform des Verfahrens kann es vorgesehen sein, dass das Einlegeteil
mitsamt der an seiner Oberfläche befindlichen Schutzschicht vorgewärmt wird. Das Einlegeteil
mit der Schutzschicht kann dann in einem erwärmten Zustand in Kontakt mit der Schmelze
gebracht werden. Dadurch können bspw. der Auflösungs- bzw. Ablösungsprozess der Schutzschicht
und/oder die Ausbildung der stoffschlüssigen Verbindung begünstigt werden.
[0040] In einer Ausführungsform des Verfahrens wird eine nachträgliche Wärmebehandlung an
dem Einlegeteil und dem daran angeordneten Gussmaterial vorgenommen. Insbesondere
kann die stoffschlüssige Verbindung zwischen diesen beiden Komponenten des Verbundbauteils
durch die Wärmebehandlung erzeugt und/oder gefördert und/oder ausgereift werden. D.h.,
es ist möglich, dass die stoffschlüssige Verbindung im Nachgang erzeugt, gefördert
oder ausgereift wird, wobei der Prozess zur Bildung der stoffschlüssigen Verbindung
während des Umgießens nicht oder nicht ausreichend stattfindet oder nicht abgeschlossen
wird, sondern im Nachbearbeitungsschritt ausgelöst und/oder abgeschlossen wird.
[0041] Ein Zwischenprodukt zur Verwendung in einem Gießverfahren ist aus einem als Einlegeteil
vorgesehenen Element gebildet, wobei eine anmeldungsgemäße Schutzschicht auf einer
Oberfläche des als Einlegeteil vorgesehenen Elements angeordnet ist.
[0042] Die Schutzschicht steht dabei beispielsweise in direktem Kontakt mit der Oberfläche
des als Einlegeteil vorgesehenen Elements, die frei von einer Sperrschicht und insbesondere
oxidbefreit oder oxidarm ist.
[0043] Es versteht sich, dass die im Rahmen des Verfahrens hinsichtlich des Einlegeteils
und/oder der Schutzschicht beschriebenen Aspekte auch für das Zwischenprodukt beansprucht
werden können und umgekehrt.
[0044] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der angehängten Figuren
erläutert.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0045] In den Figuren zeigt
- Fig. 1a
- ein Einlegeteil mit einer Sperrschicht,
- Fig. 1b
- ein Entfernen der Sperrschicht unter Schutzumgebung
- Fig. 1c
- ein Aufbringen einer Schutzschicht auf das Einlegeteil unter der Schutzumgebung,
- Fig. 1d
- ein Zwischenprodukt, bestehend aus dem Einlegeteil mit der Schutzschicht,
- Fig. 1e
- ein Gießwerkzeug, in das das Einlegeteil mit der Schutzschicht eingelegt ist,
- Fig. 1f
- ein Einbringen eines Gießmaterials in Form einer Schmelze in
- Fig. 1g
- das Gießwerkzeug während eines Gießvorganges, ein Wegspülen der Schutzschicht während
des Gießvorgangs,
- Fig. 1h
- ein Lösen der Schutzschicht in der Schmelze,
- Fig. 1i
- ein Übergehen der Schutzschicht in den gasförmigen Zustand,
- Fig. 1j
- eine stoffschlüssige Verbindung zwischen der von der Schutzschicht befreiten Oberfläche
des Einlegeteils und dem Gießmaterial.
Ausführliche Beschreibung der Figuren
[0046] Fig. 1a zeigt ein Einlegeteil 1, das mit einem Gussmaterial verbunden werden soll.
Beispielsweise kann das Einlegeteil 1 ein Aluminium-Halbzeug sein. Fig. 1a zeigt dabei
einen initialen Zustand, in dem eine gesamte Oberfläche 1' des Einlegeteils 1 mit
einer Sperrschicht 4 natürlichen Aluminiumoxids bedeckt ist. Diese Sperrschicht 4
wird in einem vorbereitenden Schritt entfernt. Die Entfernung geschieht bspw. über
einen mechanisch-abrasiven oder einen chemisch-galvanischen oder einen laserbasierten
oder einen plasmabasierten Reinigungsprozess.
[0047] Fig. 1b zeigt den Prozess, bei dem die Sperrschicht 4 natürlichen Aluminiumoxids
von der Oberfläche 1' des Einlegeteils 1 entfernt wurde. Dadurch wird "blankes" und
oxidfreies oder oxidarmes Aluminium an der Oberfläche 1' freigelegt.
[0048] Zur kurzzeitigen Vermeidung von Neuoxidation erfolgt der Prozess der Entfernung unter
Ausschluss von Luftsauerstoff, wie hier beispielhaft dargestellt unter einer Schutzumgebung
6, beispielsweise einer Schutzgasatmosphäre aus bspw. Argon o.ä., oder unter einer
fluidischen Schutzumgebung.
[0049] Fig. 1c zeigt, dass zur dauerhaften Vermeidung von Neuoxidation eine Schutzschicht
3 auf die Oberfläche 1' des Einlegeteils 1 in einer Schutzumgebung 6 aufgetragen wird.
Diese Schutzschicht 3 bildet vorzugsweise keine Verbindung zum Grundwerkstoff des
Einlegeteils 1, ist aber vorzugsweise diffusionsdicht und verhindert somit den Kontakt
von Luftsauerstoff und anderen deckschichtbildenden Elementen mit der Oberfläche 1'.
Der Auftrag erfolgt daher vorzugsweise unmittelbar nach Prozessschritt 1 unter gleicher
Schutzumgebung 6 aus dem vorhergehenden Prozessschritt, in dem die Sperrschicht 4
entfernt wird. Die Schutzschicht 3 ist beispielsweise aus einer Sol-Gel-Schicht, vorzugsweise
einer siliziumhaltigen Sol-Gel-Schicht und/oder aus einer Plasmapolymerschicht, vorzugsweise
einer siliziumhaltigen Plasmapolymerschicht und/oder aus Kunstharz und/oder aus Epoxidharz
und/oder aus einem Polyelektrolytmultilayer (PEM) und/oder aus einer selbstorganisierenden
Monoschicht (SAM) und/oder aus einer Polymerschicht, vorzugsweise Stickstoff und/oder
Schwefel und/oder Phosphor enthaltend und/oder aus einer metallischen Schicht gebildet.
Die Schutzschicht 3 wird beispielsweise in einem Sudverfahren gebildet und/oder in
einem Galvanikverfahren und/oder durch Abscheidung.
[0050] Fig. 1d illustriert, dass die als Oxidationsschutzschicht dienende Schutzschicht
3 auf dem Einlegeteil 1 verbleibt, so dass dieses für Lagerung und Transport der Schutzumgebung
6, also beispielsweise dem Schutzgas oder Schutzfluid entnommen und an der Luft transportiert
werden kann. Es handelt sich also um ein Zwischenprodukt für die Verwendung in einem
Gießverfahren, wobei das Zwischenprodukt das Einlegeteil 1 enthält und wobei die Schutzschicht
3 auf einer Oberfläche 1' des Einlegeteils 1 Elements angeordnet ist. Dieses Zwischenprodukt
kann also als Zulieferteil produziert und anschließend direkt in den Gießprozess zugeführt
werden.
[0051] Fig. 1e bis 1j illustrieren die Bildung der stoffschlüssigen Verbindung: Das beschichtete
(ggf. vorgewärmte) Einlegeteil 1 mitsamt der an seiner Oberfläche 1' befindlichen
Schutzschicht 3 wird in ein Gießwerkzeug 5 eingesetzt (Fig. 1e).
[0052] Fig. 1f illustriert, dass das Einlegeteil 1 im dem Gießwerkzeug 5 mit einer Schmelze
2' (bspw. Aluminiumschmelze) vollständig oder vorzugsweise anteilig umgossen wird.
Hierzu ist vorzugsweise ein druckunterstütztes Gießverfahren vorgesehen, insbesondere
ein Druckgießverfahren, es kann aber ebenfalls ein Niederdruckgießverfahren oder Schwerkraftgießverfahren
sein. Es ist dabei auch denkbar, dass das Einlegeteil nur bereichsweise angegossen
wird.
[0053] Fig. 1g bis 1i illustrieren, dass die thermische und/oder mechanische Einwirkung
der Schmelze beispielsweise ein Auf- oder Ablösen der Schutzschicht 3 von der Oberfläche
1' des Einlegeteils 1 bewirkt, wodurch das blanke, sperrschichtarme oder -freie, insbesondere
oxidarme oder oxidfreie Aluminium wieder freigelegt wird (daher auch die alternative
Bezeichnung "Opferschicht"). Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Formfüllung im
Druckgießverfahren und ggf. einer aktiv erzeugten Abwesenheit von Luftsauerstoff aufgrund
eines Vakuums in der Gießform hat die freie Aluminiumoberfläche keine Reaktionszeit
zur Bildung einer neuen Sperrschicht. Das schmelzflüssige Aluminium 2' kann somit
direkten Kontakt zur Aluminiumoberfläche 1' herstellen und ein An- bzw. Aufschmelzen
der Oberfläche vom Einlegeteil ermöglichen zur Bildung einer stoffschlüssigen Verbindung.
[0054] Die Bestandteile der Schutzschicht 3 werden vom Einlegeteil mindestens teilweise
und vorzugsweise vollständig abgelöst und in das Gussteil oder an dessen Oberfläche
transportiert bzw. geschwemmt (Fig. 1g). Beispielsweise kann die Schutzschicht in
Überläufe gespült werden.
[0055] Wahlweise kann die Schutzschicht 3 alternativ oder zusätzlich auch aufgeschmolzen
und/oder aufgelöst und in Legierung mit der Aluminiumschmelze gehen oder als gelöster
Fremdstoff im Aluminiumguss verbleiben (Fig. 1h).
[0056] Wahlweise kann die Schutzschicht 3 durch die thermische Einwirkung des schmelzflüssigen
Aluminiums 2' alternativ oder zusätzlich in den gasförmigen Zustand übergehen und
parallel zur Füllung der Gießform 5 abgesaugt werden (Fig. 1i).
[0057] Fig. 1j zeigt das gegossene Verbundbauteil, bei dem die Schmelze zu einem Aluminiumgussmaterial
2 erstarrt ist, das das Einlegeteil 1 enthält.
[0058] Ggf. kann eine nachträgliche Wärmebehandlung erfolgen. Beispielsweise kann eine nachträgliche
Wärmebehandlung des Verbundbauteils vorgesehen sein, die die stoffschlüssige Verbindung
im Nachgang erzeugt, fördert oder ausreift. D.h., es ist denkbar, dass der Prozess
zur Bildung der stoffschlüssigen Verbindung während des Umgießens (Fig. 1f und 1g
oder 1h oder 1i) nicht oder nicht ausreichend stattfindet oder nicht abgeschlossen
wird, sondern im Nachbearbeitungsschritt ausgelöst und/oder abgeschlossen wird.
[0059] Die vorliegende Offenbarung umfasst unter anderem die folgenden Aspekte, die für
das Verständnis der Erfindung hilfreich sein können:
- 1. Verfahren zur Herstellung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen einem Einlegeteil
(1) und einem Gussmaterial (2), wobei
eine Schutzschicht (3) auf eine Oberfläche (1') des Einlegeteils (1) aufgebracht wird,
das Einlegeteil (1), das die Schutzschicht (3) aufweist, in Kontakt mit dem Gussmaterial
(2) in Form einer Schmelze (2') gebracht wird,
die Schutzschicht (3) durch den Kontakt mit der Schmelze (2') entfernt wird, so dass
die Oberfläche (1') des Einlegeteils (1) wieder freigelegt wird,
und das Gussmaterial (2) in direkten Kontakt mit der Oberfläche (1') des Einlegeteils
(1) gelangt, und mit dieser Oberfläche (1') die stoffschlüssige Verbindung ausbildet.
- 2. Verfahren nach Aspekt 1, wobei vor dem Aufbringen der Schutzschicht (3) eine Sperrschicht
(4) von der Oberfläche (1') des Einlegeteils (1) entfernt wird.
- 3. Verfahren nach Aspekt 2, wobei die Sperrschicht (4) unter einer Schutzumgebung
(6) entfernt wird.
- 4. Verfahren nach Aspekt 2 oder 3, wobei die Sperrschicht (4) über einen mechanisch-abrasiven
oder einen chemisch (-galvanischen) oder einen laserbasierten oder einen plasmabasierten
Reinigungsprozess entfernt wird.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schutzschicht (3)
aus einer Sol-Gel-Schicht, vorzugsweise einer siliziumhaltigen Sol-Gel-schicht, und/oder
aus einer Plasmapolymerschicht, vorzugsweise einer siliziumhaltigen Plasmapolymerschicht,
und/oder
aus Kunstharz und/oder
aus Epoxidharz und/oder
aus einem Polyelektrolytmultilayer (PEM) und/oder
aus einer selbstorganisierenden Monoschicht (SAM) und/oder
aus einer Polymerschicht, vorzugsweise Stickstoff und/oder Schwefel
und/oder Phosphor enthaltend, und/oder
aus einer metallischen Schicht
gebildet ist.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schutzschicht (3) in
einem Sudverfahren gebildet wird und/oder in einem Galvanikverfahren gebildet wird
und/oder abgeschieden wird.
- 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Einlegeteil (1) mitsamt
der an seiner Oberfläche (1') befindlichen Schutzschicht (3) vorgewärmt wird und in
einem erwärmten Zustand in Kontakt mit der Schmelze (2') gebracht wird.
- 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Entfernung der Sperrschicht
(4) und/oder Aufbringung der Schutzschicht (3) mittels inline- und/oder online-Monitoring,
vorzugsweise mittels optischer, chemischer oder elektrochemischer Verfahren, erfolgt.
Das Monitoring dient der Qualitätssicherung der Oberflächeneigenschaften des Einlegers.
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schmelze (2') Aluminium
und/oder Zink und/oder Kupfer und/oder Magnesium und/oder Eisen und/oder Silizium
und/oder Stahl und/oder Nickel und/oder Titan enthält.
- 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Einlegeteil (1) aus
Aluminium oder Magnesium oder Eisen oder Kupfer oder Titan oder Zink oder einer Legierung
dieser Materialien gebildet ist.
- 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schmelze (2') in einem
druckunterstützen Gießverfahren, insbesondere einem Druckgießverfahren in Kontakt
mit dem Einlegeteil (1) gebracht wird.
- 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schmelze (2') die Schutzschicht
(3) zersetzt und/oder verdampft und/oder ablöst und/oder wegschwemmt und/oder die
Schmelze (2') mit der Schutzschicht (3) in Legierung geht.
- 13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei eine nachträgliche Wärmebehandlung
an dem Einlegeteil (1) und dem daran angeordneten Gussmaterial (2) vorgenommen wird,
wobei die stoffschlüssige Verbindung durch die Wärmebehandlung erzeugt und/oder gefördert
und/oder ausgereift wird.
- 14. Zwischenprodukt zur Verwendung in einem Gießverfahren, wobei das Zwischenprodukt
gebildet ist aus einem als Einlegeteil (1) vorgesehenen Element,
wobei eine Schutzschicht (3) auf einer Oberfläche (1') des als Einlegeteil (1) vorgesehenen
Elements angeordnet ist.
- 15. Zwischenprodukt nach Aspekt 14, wobei die Schutzschicht (3)
aus einer Sol-Gel-Schicht, vorzugsweise einer siliziumhaltigen Sol-Gel-schicht, und/oder
aus einer Plasmapolymerschicht, vorzugsweise einer siliziumhaltigen Plasmapolymerschicht,
und/oder
aus Kunstharz und/oder
aus Epoxidharz und/oder
aus einem Polyelektrolytmultilayer (PEM) und/oder
aus einer selbstorganisierenden Monoschicht (SAM) und/oder
aus einer Polymerschicht, vorzugsweise Stickstoff und/oder Schwefel
und/oder Phosphor enthaltend, und/oder
aus einer metallischen Schicht
gebildet ist.
- 16. Zwischenprodukt nach Aspekt 14 oder 15, wobei das Einlegeteil (1) aus Aluminium
gebildet ist.
- 17. Zwischenprodukt nach einem der Aspekte 14 bis 16, wobei die Schutzschicht (3)
in direktem Kontakt mit einem Kernmaterial des Einlegeteils (1) steht.
1. Verfahren zur Herstellung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen einem Einlegeteil
(1) und einem Gussmaterial (2), wobei eine Schutzschicht (3) auf eine Oberfläche (1')
des Einlegeteils (1) aufgebracht wird,
das Einlegeteil (1), das die Schutzschicht (3) aufweist, in Kontakt mit dem Gussmaterial
(2) in Form einer Schmelze (2') gebracht wird,
die Schutzschicht (3) durch den Kontakt mit der Schmelze (2') entfernt wird, so dass
die Oberfläche (1') des Einlegeteils (1) wieder freigelegt wird,
und das Gussmaterial (2) in direkten Kontakt mit der Oberfläche (1') des Einlegeteils
(1) gelangt, und mit dieser Oberfläche (1') die stoffschlüssige Verbindung ausbildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei vor dem Aufbringen der Schutzschicht (3) eine Sperrschicht
(4) von der Oberfläche (1') des Einlegeteils (1) entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Sperrschicht (4) unter einer Schutzumgebung (6)
entfernt wird und/oder wobei die Sperrschicht (4) über einen mechanisch-abrasiven
oder einen chemisch (-galvanischen) oder einen laserbasierten oder einen plasmabasierten
Reinigungsprozess entfernt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schutzschicht (3)
aus einer Sol-Gel-Schicht, vorzugsweise einer siliziumhaltigen Sol-Gel-schicht, und/oder
aus einer Plasmapolymerschicht, vorzugsweise einer siliziumhaltigen Plasmapolymerschicht,
und/oder
aus Kunstharz und/oder
aus Epoxidharz und/oder
aus einem Polyelektrolytmultilayer (PEM) und/oder
aus einer selbstorganisierenden Monoschicht (SAM) und/oder
aus einer Polymerschicht, vorzugsweise Stickstoff und/oder Schwefel
und/oder Phosphor enthaltend, und/oder
aus einer metallischen Schicht
gebildet ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schutzschicht (3) in
einem Sudverfahren gebildet wird und/oder in einem Galvanikverfahren gebildet wird
und/oder abgeschieden wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Einlegeteil (1) mitsamt
der an seiner Oberfläche (1') befindlichen Schutzschicht (3) vorgewärmt wird und in
einem erwärmten Zustand in Kontakt mit der Schmelze (2') gebracht wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entfernung der Sperrschicht
(4) und/oder Aufbringung der Schutzschicht (3) mittels inline- und/oder online-Monitoring,
vorzugsweise mittels optischer, chemischer oder elektrochemischer Verfahren, erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schmelze (2') Aluminium
und/oder Zink und/oder Kupfer und/oder Magnesium und/oder Eisen und/oder Silizium
und/oder Stahl und/oder Nickel und/oder Titan enthält.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Einlegeteil (1) aus Aluminium
oder Magnesium oder Eisen oder Kupfer oder Titan oder Zink oder einer Legierung dieser
Materialien gebildet ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schmelze (2') in einem
druckunterstützen Gießverfahren, insbesondere einem Druckgießverfahren in Kontakt
mit dem Einlegeteil (1) gebracht wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schmelze (2') die Schutzschicht
(3) zersetzt und/oder verdampft und/oder ablöst und/oder wegschwemmt und/oder die
Schmelze (2') mit der Schutzschicht (3) in Legierung geht.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine nachträgliche Wärmebehandlung
an dem Einlegeteil (1) und dem daran angeordneten Gussmaterial (2) vorgenommen wird,
wobei die stoffschlüssige Verbindung durch die Wärmebehandlung erzeugt und/oder gefördert
und/oder ausgereift wird.
13. Zwischenprodukt zur Verwendung in einem Gießverfahren, wobei das Zwischenprodukt gebildet
ist aus einem als Einlegeteil (1) vorgesehenen Element,
wobei eine Schutzschicht (3) auf einer Oberfläche (1') des als Einlegeteil (1) vorgesehenen
Elements angeordnet ist.
14. Zwischenprodukt nach Anspruch 13, wobei die Schutzschicht (3) aus einer Sol-Gel-Schicht,
vorzugsweise einer siliziumhaltigen Sol-Gel-schicht, und/oder
aus einer Plasmapolymerschicht, vorzugsweise einer siliziumhaltigen Plasmapolymerschicht,
und/oder
aus Kunstharz und/oder
aus Epoxidharz und/oder
aus einem Polyelektrolytmultilayer (PEM) und/oder
aus einer selbstorganisierenden Monoschicht (SAM) und/oder
aus einer Polymerschicht, vorzugsweise Stickstoff und/oder Schwefel
und/oder Phosphor enthaltend, und/oder
aus einer metallischen Schicht
gebildet ist;
und/oder
wobei das Einlegeteil (1) aus Aluminium gebildet ist.
15. Zwischenprodukt nach einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei die Schutzschicht (3) in
direktem Kontakt mit einem Kernmaterial des Einlegeteils (1) steht.