[0001] Die Erfindung betrifft ein Wäschereisystem zur energiereduzierten Behandlung von
Wäsche, umfassend mehrere Wäschebehandlungsautomaten, die eingerichtet sind, mit Heißdampf
die Wäsche zu behandeln.
STAND DER TECHNIK
[0002] Möglichkeiten der Energieeinsparung beim Betreib von Wäschereisystem sind aus dem
Stand der Technik bereits bekannt. Aus der
DE 10 2006 020 003 A1 ist ein Wäschereisystem zur energiereduzierten Behandlung von Wäsche bekannt, wobei
mehrere Wäschebehandlungsautomaten eingerichtet sind, die mit Heißdampf die Wäsche
behandeln, wobei eine Abwärmesammeleinrichtung eingerichtet ist, über die die Abwärme
jeder der Wäschebehandlungsautomaten aufgenommen werden kann. Diese wird einem Wärmetauscher
zugeführt, um beispielsweise Warmwasser bereitzustellen, mit dem die Wäschebehandlungsautomaten
wieder betrieben werden können. Wäschebehandlungsautomaten der hier interessierenden
Art können beispielsweise Trockner, Mangelgeräte oder beispielsweise sogenannte Tunnelfinisher
darstellen.
[0003] Die Abwärme der Wäschebehandlungsautomaten kann in Form von Abwässern höherer Temperatur
vorliegen, wobei auch sogenannte Fortluft aus den Wäschebehandlungsautomaten über
die Abwärmesammeleinrichtung aufgenommen werden kann. Werden die Abwässer und/oder
die Fortluft mit erhöhter Temperatur einem Wärmetauscher zugeführt, kann damit die
enthaltene Wärme für weitere Einrichtungen genutzt werden.
[0004] Aufgrund steigender Energiekosten, insbesondere in Form von Gas und Öl, die als Brennstoffe
für die Erzeugung von Heißdampf konventionell verwendet werden, sind neuere Einrichtungen
erforderlich, um ein Wäschereisystem energiereduziert betreiben zu können, insbesondere
basierend auf der Verwendung von elektrischem Strom als Haupt-Energieträger. Unter
einem Wäschereisystem der vorliegenden Erfindung wird ein Gesamtsystem einer Wäschereieinrichtung
verstanden, in der mehrere Wäschebehandlungsautomaten zeitgleich oder aufeinanderfolgend,
jedoch in einem Verbund miteinander betrieben werden. Derartige Wäschereisysteme weisen
in der Regel eine Heißdampfaufbereitung auf, die mit konventionellen Feuerungsanlagen
basierend auf Öl oder Gas betrieben wird, um den Heißdampf aus zugeführtem Wasser
zu erzeugen.
[0005] Wäschereisysteme sind energieintensiv, und die Verwendung von Photovoltaik, Windkraft
und Wasserkraft als regenerative Energiequellen ist für den Betrieb von Wäschereisystemen
sinnvoll. Insbesondere sollte der Strom aus sogenannten volatilen Energiequellen möglichst
effizient genutzt werden, ohne dass jedoch mit dem Strom dauerhaft eine unmittelbare
Erhitzung von Wasser zur Erzeugung von Heißdampf vorgesehen wird.
[0006] Die
DE 10 2021 113 134 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben, vorzugsweise zur Energieversorgung, einer
Wäscherei mit mehreren Wäschebehandlungsautomaten, die aus wenigstens einem Netz mit
Energie versorgbar sind, wobei das wenigstens eine Netz von erneuerbarer Energie oder
erneuerbaren Energien gespeist wird, vorzugsweise aus elektrischer Energie und/oder
aus Pflanzen bzw. nachwachsenden Rohstoffen gewonnenem Biogas und/oder aus erneuerbarer
Energie gewonnenem Wasserstoff. Auch können die erneuerbaren Energien aus Windkraft
und/oder Wasserkraft und/oder Photovoltaik und/oder Biomasse erzeugt werden.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung eines Wäschereisystems zur
energiereduzierten Behandlung von Wäsche, sodass das Wäschereisystem noch besser insbesondere
ohne oder mit nur einem minimalen Bezug von fossilen Brennstoffen mit Strom aus regenerativen
Energiequellen betrieben werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Wäschereisystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 und ausgehend von einem Verfahren gemäß Anspruch 11 mit den jeweils kennzeichnenden
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0009] Die Erfindung sieht zur Lösung der vorgenannten Aufgabe die technische Lehre vor,
dass eine zentrale Thermobatterie eingerichtet ist, mit der Heißdampf an die Wäschebehandlungsautomaten
bereitstellbar ist, wobei die zentrale Thermobatterie zeitunabhängig von der Bereitstellung
des Heißdampfes aus regenerativen Energiequellen aufladbar ist. Die zentrale Thermobatterie
ist insofern so ausgebildet, dass eine Aufladung der Thermobatterie unabhängig von
der Zeit erfolgen kann, zu der aus der Thermobatterie Heißdampf entnommen oder Heißdampf
mit der Thermobatterie bereitgestellt werden kann oder soll. Das Aufladen der Thermobatterie
beschreibt im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung das Aufheizen eines Wärmespeichers
der Thermobatterie auf Temperaturen, die geeignet sind, den Heißdampf für den Betrieb
der Wäschebehandlungsautomaten notwendigen Temperatur zu erzeugen.
[0010] Die Thermobatterie kann beispielsweise mit Rohrleitungen und einem Thermospeichermaterial
ausgebildet sein, wobei die Rohrleitungen vom Thermospeichermaterial umschlossen sind.
Bekannt sind beispielsweise von der Firma Energynest A/S Thermobatterien mit Rohrleitungen,
die mit einem Thermobeton eingegossen sind. Derartige Thermobatterien können mit einem
Speichermedium ausgeführt sein, das durch die Rohrleitungen fließt, und unter erhöhtem
Druck beispielsweise auch Temperaturen von bis zu 450°C oder sogar 500°C annehmen
kann.
[0011] Die Thermobatterie kann daher aufgeheizt werden, indem diese eine elektrische Heizung
aufweist, und beispielsweise durch die Zirkulation des Speichermediums kann das Thermospeichermaterial,
beispielsweise der Thermobeton, entsprechend hohe Temperaturen annehmen. Durch eine
entsprechende Isolierung des Aufbaus aus den Rohrleitungen und dem Thermospeichermaterial
kann die in dem Thermospeichermaterial vorhandene Wärmeenergie lange beibehalten werden,
sodass das Zeitfenster zur Aufladung der Thermobatterie, also zur Aufheizung des Thermospeichermaterials,
und das Zeitfenster zur Entnahme der Energie durch das Erzeugen des Heißdampfes deutlich
auseinander fallen können, beispielsweise können zwischen den beiden Zeiten 24 Stunden
oder mehr vergehen.
[0012] Die mit der Thermobatterie ermöglichte Zeitdifferenz zwischen dem Aufladen der Thermobatterie
mit thermischer Energie mittels der elektrischen Heizung und der Entnahme der Wärme
zur Bereitstellung des Heißdampfes ermöglicht insbesondere die besonders intensive
Nutzung regenerativer Energien, die nicht zu jedem gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung
stehen. Steht auf preiswerte Weise regenerative Energie über Windenergie, Solarenergie
oder beispielsweise Wasserkraft zur Verfügung, kann mittels einer Steuereinrichtung
des Wäschereisystems die Thermobatterie maximal aufgeladen werden, sodass das Thermospeichermaterial
eine Maximaltemperatur aufweist. Durch die lange Speicherbarkeit der Wärme kann auch
zu einem deutlich späteren Zeitpunkt erst bei Inbetriebnahme des Wäschereisystems
und der Wäschebehandlungsautomaten der Heißdampf über die noch in der Thermobatterie
gespeicherte Wärme erzeugt werden.
[0013] Vorteilhafterweise ist die Steuereinrichtung über eine Datenleitung zum Empfang von
Verfügbarkeitsinformationen über die Verfügbarkeit von regenerativer Energie und/oder
konventioneller Energie eingerichtet. Zudem kann die Steuereinrichtung Wetterdaten
insbesondere bezüglich Wind und/oder Sonnenstrahlung aufnehmen. Darüber hinaus kann
die Steuereinrichtung mit den Betriebsdaten und Betriebszeiten des Wäschereisystems
gespeist werden. Insbesondere kann die Steuereinrichtung ein KI-Modul aufweisen, also
eine Künstliche Intelligenz ermöglichen bzw. nutzen.
[0014] Die Steuereinrichtung ist insbesondere zur Steuerung der Wärmepumpe und/oder des
Zustroms von Abwasser und/oder Fortluft an die Wärmepumpe und/oder der Überführung
des Heißdampfes von der Wärmepumpe an den Heißdampfspeicher und/oder des Heißdampfes
von der Thermobatterie an den Heißdampfspeicher eingerichtet. So können die wichtigsten
Komponenten des Wäschereisystems mittels der Steuereinrichtung möglichst energieeffizient
und kostenminimal betrieben werden.
[0015] Dazu ist insbesondere vorgesehen, dass in der Abwassersammelleitung zwischen dem
Abwärmespeicher und der Wärmepumpe ein Ventil und/oder in der Dampfleitung zwischen
der Wärmepumpe und dem Heißdampfspeicher ein Ventil und/oder in der Dampfleitung zwischen
der Thermobatterie und dem Heißdampfspeicher bzw. dem Wärmetauscher ein Ventil und/oder
in der elektrischen Leitung zwischen den Energiequellen, also der Windenergie, der
Solarenergie, der Wasserenergie und/oder der konventionellen Energie, eine elektrische
Schaltstelle eingerichtet sind, wobei die Ventile und die elektrische Schaltstelle
jeweils von der Steuereinrichtung ansteuerbar sind. So können die Fluidströme des
Heißdampfes und auch die kostenoptimale Zuschaltung der Energieart gesteuert werden.
[0016] Abhängig vom Betriebsplan des Wäschereisystems kann zum Beispiel gesteuert werden,
ob das Abwasser und die Fortluft im Wärmespeicher bei niedrigen Temperaturen verbleiben,
wenn das Wäschereisystem beispielsweise über ein Wochenende nicht betrieben wird,
und wenig regenerative Energie zur Verfügung steht. Steht hingegen beispielsweise
auch über das Wochenende ein größerer Anteil von regenerativer Energie zur Verfügung,
kann damit die Wärmepumpe auch bei nicht arbeitendem Wäschereisystem betrieben werden,
um den Abwärmespeicher zu leeren und den Heißdampfspeicher mit Heißdampf zu füllen.
Gleiches gilt für die Thermobatterie, die insbesondere dann mit der elektrischen Heizung
aufgeheizt werden kann, wenn ein großer Anteil an regenerativer Energie zur Verfügung
steht, und die Steuereinrichtung kann den Zustrom des Heißdampfes aus der Thermobatterie
oder aus der Wärmepumpe so ins Verhältnis setzen, dass nicht nur für den augenblicklichen
Betriebspunkt des Wäschereisystems minimale. Kosten entstehen, sondern beispielsweise
auch berücksichtigt wird, ob in den nächsten Tagen ein größerer oder kleinerer Anteil
an regenerativer Energie zur Verfügung steht. Gleiches kann beispielsweise auch über
den Strompreis der konventionellen Energie verfolgt werden. Die dann genutzt wird,
wenn beispielsweise der Strompreis niedrig ist und wenig regenerative Energie zur
Verfügung steht.
[0017] Dieses Prinzip kann auch von der Steuereinrichtung über einen längeren Zeitraum gelernt
und fortschreitend optimiert werden, wofür die Steuereinrichtung ein KI-Modul aufweisen
kann.
[0018] Die Solarenergiequelle, die Windenergiequelle und/oder örtlich bedingt auch die Wasserkraft
- Energiequelle können dabei auch Teil des Wäschereisystems sein, beispielsweise in
Verbindung mit einer Gebäudetechnik. Gleichwohl können die Solarenergiequelle, die
Windenergiequelle und/oder die Wasserkraft - Energiequelle auch öffentliche oder private
Versorger sein, bei denen angegeben ist, welcher Energiemix bei der Stromerzeugung
verwendet wird. Schließlich kann für die Deckung von Spitzenlasten auch ein konventioneller
Energieversorger genutzt werden, beispielsweise dann wenn aktuell kein regeneratives
Energieangebot vorhanden ist.
[0019] Auch ist es denkbar, Informationen über aktuelle Strompreise einzuholen, sodass eine
Steuereinrichtung des Wäschereisystems niedrige Energiekosten abwartet oder vor dem
eigentlichen Wäschereibetrieb Strom bezieht, wenn dieser aktuell preiswert zur Verfügung
steht. Hierzu können intelligente Stromzähler genutzt werden, die über Energie-Kosteninformationen
verfügen bzw. diese abrufen können.
[0020] Für den Betrieb der Thermobatterie und für die Erzeugung von Heißdampf kann diese
eine Wasserzufuhr aufweisen, über die der Thermobatterie Wasser zuführbar ist, und
die Thermobatterie kann dazu eingerichtet sein, das Wasser in Heißdampf mit einer
Temperatur von beispielsweise 135°C bis 165°C und bevorzugt von etwa 150°C zu überführen.
Die Bereitstellung von Heißdampf von beispielsweise 150°C ist auch dann möglich, wenn
das Thermospeichermaterial mittels der elektrischen Heizung auf deutlich höhere Temperaturen,
also beispielsweise auf 400°C bis 500°C oder darüber, aufgeheizt worden ist. Die Bereitstellung
von Heißdampf mit einer deutlich niedrigeren Temperatur kann über eine entsprechende
Druck- und Temperaturregelung des verdampfenden Wassers erfolgen. Insofern besteht
die Möglichkeit, der Thermobatterie unmittelbar Wasser zuzuführen, das durch die Rohrleitungen
fließen kann, um den Heißdampf zu erzeugen.
[0021] Alternativ kann die Thermobatterie mit einem Speichermedium gefüllt sein, das die
Temperatur des Thermospeichermaterials von beispielsweise 400°C bis 500°C oder mehr
erreicht, wobei ein Wärmetauscher eingerichtet ist, der mit wenigstens einer Rohrleitung
mit der Thermobatterie verbunden ist, sodass das Speichermedium mittels der Rohrleitung
über den Wärmetauscher führbar ist. Der Wärmetauscher kann dann auf der wärmeaufnehmenden
Seite mit Wasser betrieben werden, um den Heißdampf im Wärmetauscher zu erzeugen.
Der Wärmetauscher kann auch als bauliche Einheit mit der Thermobatterie selbst eingerichtet
sein, sodass insofern auch dann Wasser der Thermobatterie zugeführt wird, und das
Wasser verdampft auf der wärmeaufnehmenden Seite des Wärmetauschers, wobei auf der
wärmeabgebenden Seite der Wärmetauscher mit dem Speichermedium durchflossen wird.
Die Einrichtung eines Wärmetauschers und die Nutzung eines Speichermediums bildet
insofern eine Alternative zur unmittelbaren Verdampfung von Wasser zu Heißdampf in
den Rohrleitungen der Thermobatterie.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften weiteren Ausführung des Wäschereisystems ist ein Heißdampfspeicher
zur Speicherung des Heißdampfes eingerichtet, und aus dem Heißdampfspeicher können
die Wäschebehandlungsautomaten mit Heißdampf versorgt werden. Auch der Heißdampfspeicher
kann entsprechend isoliert sein, sodass der Heißdampf auch über eine längere Zeit
im Heißdampfspeicher gespeichert werden kann, um schließlich bei einer späteren Nutzung
durch die Wäschebehandlungsautomaten noch eine hinreichend hohe Temperatur zu besitzen.
Dem Heißdampfspeicher kann dabei Heißdampf direkt aus der Thermobatterie zugeführt
werden, oder dem Heißdampfspeicher wird Heißdampf aus dem Wärmetauscher zugeführt,
indem der Wärmetauscher mit dem Heißdampfspeicher über wenigstens eine Rohrleitung
verbunden ist.
[0023] So ist es beispielsweise denkbar, dass bei einer aufgeladenen Thermobatterie und
einem bevorstehenden Betrieb des Wäschereisystems eine gewisse Zeit vorher mittels
der in der Thermobatterie gespeicherten Wärme Heißdampf erzeugt wird, der in den Heißdampfspeicher
geführt und in diesem bevorratet wird. Anschließend kann der Betrieb des Wäschereisystems
aufgenommen werden, sodass zum richtigen Zeitpunkt der Heißdampf zur Verfügung steht.
Selbstverständlich kann auch während des Betriebes des Wäschereisystems weiterhin
Heißdampf mit der Thermobatterie erzeugt werden, insbesondere, wenn der Heißdampfspeicher
nur ein begrenztes Fassungsvermögen aufweist und ein längerer Betrieb des Wäschereisystems
mit nur einer Füllung des Heißdampfspeichers nicht möglich ist
[0024] Ein solcher zeitabhängiger Betrieb des Wäschereisystems kann durch die Steuereinrichtung
gesteuert werden, die Bestandteil des Wäschereisystems ist. Die Steuereinrichtung
kann insofern sowohl das Aufladen der Thermobatterie als auch das Füllen des Heißdampfspeichers
mit Heißdampf steuern, abhängig davon, wann und zu welchem Preis regenerative Energiequellen
zur Verfügung stehen und wann beziehungsweise zu welchem Zeitpunkt das Wäschereisystem
in Betrieb genommen werden muss. Die Nutzung einer konventionellen Energiequelle basierend
auf fossilen Energieträgern kann im System auch mit einbezogen werden, diese Energiequellen
werden dann von der Steuereinrichtung allerdings nur zur Deckung von Spitzenlasten
genutzt, wenn insofern die verfügbaren regenerativen Energiequellen nicht ausreichen.
[0025] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine zentrale Wärmepumpe eingerichtet,
die eine Verdampfereinheit und eine Kondensatoreinheit aufweist, wobei in Verbindung
mit der Kondensatoreinheit zusätzlich Heißdampf erzeugbar ist. Der mit der Kondensatoreinheit
erzeugbare Heißdampf kann ebenfalls dem Heißdampfspeicher zugeführt werden.
[0026] Gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel weist das Wäschereisystem eine Abwärmesammeleinrichtung
insbesondere mit einem Abwärmespeicher auf, wobei die Verdampfereinheit der Wärmepumpe
in Verbindung mit der Abwärmesammeleinrichtung und/oder mit dem Abwärmespeicher eingerichtet
ist. Die Wärmepumpe kann insbesondere ebenfalls nur dann in Betrieb genommen werden,
wenn regenerative Energie zur Verfügung steht, mit der die Wärmepumpe betrieben werden,
um Heißdampf zu erzeugen und dem Heißdampfspeicher zuzuführen. Der Abwärmespeicher
in der Abwärmesammeleinrichtung kann ebenfalls eine Isolierung aufweisen, sodass das
Abwasser und/oder die Fortluft der Wäschebehandlungsautomaten im Abwärmespeicher gespeichert
werden können, um auch erst zu einem späteren Zeitpunkt zum Betrieb der Wärmepumpe
genutzt zu werden, beispielsweise dann, wenn regenerative Energie zur Verfügung steht.
Auch den Betrieb der Wärmepumpe kann die Steuereinrichtung übernehmen, die beispielsweise
auch die Temperatur der Abwärme im Abwärmespeicher der Abwärmesammeleinrichtung überwacht.
[0027] Weiterhin kann wenigstens einer der Wäschebehandlungsautomaten eine Prozesskammer
aufweisen, in der oder in Verbindung mit der ein Wärmetauscher eingerichtet ist, insbesondere
also in räumlich-baulicher Einheit mit dem Wäschebehandlungsautomaten. Über diesen
Wärmetauscher in der Prozesskammer der Wäschebehandlungsautomaten kann das Speichermedium
der Thermobatterie geführt sein, sodass in dem Wärmetauscher unmittelbar aus einer
Wasserzufuhr Wasser in Heißdampf überführt werden kann, mit dem der Wäschebehandlungsautomat
betrieben werden kann. Das Speichermedium aus der Thermobatterie kann dabei eine höhere
Temperatur aufweisen als die erforderliche Temperatur des Heißdampfes, selbst wenn
das Aufheizen der Thermobatterie über die elektrische Heizung auch schon einige Stunden
oder sogar Tage zurückliegt. Die Variante mit den Wärmetauschern in den Wäschebehandlungsautomaten
erübrigt das Vorhandensein des Heißdampfspeichers, wobei auch in 2-facher Weise Heißdampf
bevorratet sein kann, nämlich im Heißdampfspeicher als Pufferspeicher und es kann
Heißdampf über die Wärmetauscher in den Wäschebehandlungsautomaten erzeugt werden,
je nachdem, welche Variante zur Bereitstellung des Heißdampfes eine bessere Nutzung
der regenerativen Energien erlaubt, insbesondere auch in Abhängigkeit des Vorhandenseins
von Restwärme aus den Abwässern und/oder der Fortluft der Wärmebehandlungsautomaten
im Abwärmespeicher der Abwärmesammeleinrichtung.
[0028] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines
Wäschereisystems zur energiereduzierten Behandlung von Wäsche, umfassend mehrere Wäschebehandlungsautomaten,
mittels der die Wäsche mit Heißdampf behandelt wird, wobei das Verfahren wenigstens
die folgenden weiteren Schritte aufweist: Einrichten einer zentralen Thermobatterie,
mit der Heißdampf an die Wäschebehandlungsautomaten bereitstellbar ist; Aufladen der
zentralen Thermobatterie zu einer Zeit, zu der elektrischer Strom aus regenerativen
Energiequellen bereit steht und/oder nutzbar ist und Bereitstellen des Heißdampfes
an die Wäschebehandlungsautomaten zu deren Betriebszeit. Auch im Zusammenhang mit
dem Verfahren kann der Heißdampf direkt in der Thermobatterie erzeugt werden oder
die Thermobatterie wir mit einem Speichermedium, beispielsweise Silikonöl oder dergleichen,
betrieben, über das Wärmeenergie mit einem Wärmetauscher an den Heißdampf beziehungsweise
an Wasser übergeben wird, das durch anschließende Verdampfung zu Heißdampf überführt
wird. So ist es zum Beispiel denkbar, dass der Heißdampf direkt in der Thermobatterie
erzeugt und an einen Heißdampfspeicher abgegeben wird. Alternativ kann der in der
Thermobatterie erzeugte Heißdampf auch direkt an den wenigstens einen Wäschebehandlungsautomaten
geführt werden.
[0029] Wird die Thermobatterie mit einem Speichermedium betrieben, das eine Temperatur von
beispielsweise bis zu 450°C oder mehr erreichen kann, kann mit einem Wärmetauscher
Wärme vom Speichermedium genutzt werden, um Heißdampf zu erzeugen. Hierfür ist der
Wärmetauscher über eine Rohrleitung mit der Thermobatterie verbunden. Wir dem Wärmetauscher
Wasser zugeführt, kann dieses in dem Wärmetauscher auf der wärmeaufnehmenden Seite
verdampfen und in Heißdampf überführt werden, während das Speichermedium im Wärmetauscher
abkühlt. Das Speichermedium kann beispielsweise in einem Kreislauf zwischen dem Wärmetauscher
und der Thermobatterie zirkulieren.
[0030] Das Verfahren sieht gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel vor, dass wenigstens
einer Wäschebehandlungsautomaten eine Prozesskammer aufweist, in der oder in Verbindung
mit der ein Wärmetauscher eingerichtet ist, wobei über den Wärmetauscher das Speichermedium
der Thermobatterie geführt wird, und wobei aus einer Wasserzufuhr direkt in dem Wäschebehandlungsautomaten
Heißdampf zum Betrieb des wenigstens einen Wäschebehandlungsautomaten mit dem Wärmetauscher
erzeugt wird.
[0031] Weiterhin kann das Verfahren vorsehen, eine zentrale Wärmepumpe einzurichten, die
eine Verdampfereinheit und eine Kondensatoreinheit aufweist, wobei in Verbindung mit
der Kondensatoreinheit zusätzlich Heißdampf erzeugt wird und/oder wobei eine Abwärmesammeleinrichtung
und/oder ein Abwärmespeicher eingerichtet wird beziehungsweise werden, wobei die Verdampfereinheit
in Verbindung mit der Abwärmesammeleinrichtung und/oder mit dem Abwärmespeicher eingerichtet
wird und Wärme aus der Abwärmesammeleinrichtung und/oder dem Abwärmespeicher für die
Verdampfereinheit genutzt wird.
[0032] Weiterhin kann eine Steuereinrichtung eingerichtet werden, der eine Information über
die Verfügbarkeit von regenerativer Energie insbesondere aus Windenergie, Solarenergie,
Wasserkraft und/oder aus konventioneller Energie zugeführt wird und wobei mit der
Steuereinrichtung die elektrische Heizung der Thermobatterie und/oder die Wärmepumpe
einbeziehungsweise auszuschaltet wird, derart, dass ein Maximum an regenerativen Energiequellen
genutzt wird.
[0033] Die Temperatur des Abwärmespeichers, die Temperatur der Thermobatterie und/oder die
Temperatur des Heißdampfspeichers können über entsprechende Sensoren überwacht werden,
wobei die Temperaturwerte von der Steuereinrichtung abgerufen werden können. Ferner
kann der Steuereinrichtung ein Betriebsplan des Wäschereisystems aufprogrammiert werden,
sodass die Steuerung die Nutzung und/oder Bevorratung, das heißt die zukünftige Nutzung
von Wärmeenergie aus dem Abwärmespeicher, dem Heißdampfspeicher und/oder der Thermobatterie
im Voraus planen kann. Zudem können der Steuereinrichtung Wetterdaten aufprogrammiert
oder online zur Verfügung gestellt werden, sodass die Steuereinrichtung auch in der
Zukunft liegende Verfügbarkeiten von regenerativen Energiequellen in die Steuerung
des Wäschereisystems, insbesondere des Betriebes der elektrischen Heizung der Thermobatterie,
einfließen lassen kann.
[0034] Die Steuereinrichtung kann beispielsweise auch anhand der noch verfügbaren Wärme
im Abwärmespeicher der Abwärmesammeleinrichtung und der aktuellen Temperatur der Thermobatterie
entscheiden, ob der Heißdampf überwiegend mit der Thermobatterie oder überwiegend
mit der Wärmepumpe erzeugt wird. Weist der Abwärmespeicher beispielsweise noch eine
nicht unerhebliche Menge an Wärmeenergie auf, so kann es energetisch sinnvoller sein,
auch bei verfügbarer regenerativer Energie die elektrische Heizung der Thermobatterie
nicht unmittelbar einzuschalten, sondern zunächst die noch vorhandene Wärmemenge im
Abwärmespeicher zu nutzen, da diese ansonsten verloren geht.
[0035] Über den sich ergebenden Energieverbrauch über eine längere Gebrauchsdauer kann die
Steuereinrichtung insbesondere unter Nutzung künstlicher Intelligenz lernfähig sein,
was sich beispielsweise dadurch äußert, dass eine Optimierung der Nutzung der Wärme
im Abwärmespeicher, eine Optimierung der vorzuhaltenden Energie im Heißdampfspeicher
und/oder in der Thermobatterie ein Minimum an insgesamt zu beziehender Energie zum
Betrieb des Wäschereisystems über eine längere Zeit erfolgt.
[0036] Insofern ist es auch denkbar, dass aktuell oder in der Zukunft liegende Stromkosten
aus Windenergie, Solarenergie, Wasserkraft und/oder aus konventioneller Energie von
der Steuereinrichtung beim vorausplanenden Betrieb des Wäschereisystems berücksichtigt
werden. Diese können über eine Schnittstelle der Steuereinrichtung an diese weitergegeben
werden oder diese werden online, also über das Internet abgerufen. So kann beispielsweise
zu einem Zeitpunkt, der deutlich vor dem bevorstehenden weiteren Betrieb des Wäschereisystems
liegt, die Thermobatterie und/oder der Heißdampfspeicher mit der Wärmepumpe aufgeladen
werden, wenn aktuell die Energiekosten niedriger sind. Es ist dafür nur eine hinreichende
Isolierung der Thermobatterie und/oder de Heißdampfspeichers erforderlich, sodass
diese bzw. dieser die Wärme besonders lange bevorraten kann.
BEVORZUGTES AUFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0037] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachfolgend gemeinsam mit der
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher
dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung des Wäschereisystems mit einer Thermobatterie, in der
Heißdampf unmittelbar erzeugt wird;
- Figur 2
- ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel des Wäschereisystems gemäß Figur 1 mit einem
Wärmetauscher zwischen der Thermobatterie und einem Heißdampfspeicher;
- Figur 3
- das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2, wobei das Wäschereisystem ferner eine Wärmepumpe
umfasst und
- Figur 4
- ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel des Wäschereisystems mit einer Thermobatterie,
die die Wärme unmittelbar in die Wäschebehandlungsautomaten überführt.
[0038] In Figur 1 ist eine schematische Darstellung eines Wäschereisystems 100 mit den Merkmalen
der Erfindung dargestellt. Die Darstellung zeigt beispielhaft drei Wäschebehandlungsautomaten
10, 11, 12, die beispielsweise eine Mangel, einen Trommeltrockner und einen Tunnelfinisher
umfassen. Die gezeigten Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 benötigen Heißdampf
13 als Prozessmedium zur Behandlung der Wäsche, beispielsweise nach einem vorher erfolgten
Waschvorgang. Der Heißdampf 13 kann beispielsweise einen Überdruck von 2 bar bei einer
Temperatur von 135°C bis 165°C aufweisen.
[0039] Zur Bereitstellung des Heißdampfes 13 ist ein Leitungsnetz gezeigt, das die Wäschebehandlungsautomaten
10, 11, 12 mit einem zentralen Heißdampfspeicher 22 verbindet, in dem der Heißdampf
13 gespeichert ist, und der Heißdampf 13 gelangt an die einzelnen Wäschebehandlungsautomaten
10, 11, 12.
[0040] Gemäß der Erfindung umfasst das Wäschereisystem 100 eine Thermobatterie 14. Die Thermobatterie
14 kann Energie in Form von Wärme speichern, die zuvor in die Thermobatterie 14 eingebracht
wurde. Die Thermobatterie ist dadurch ausgezeichnet, dass diese beispielsweise Rohrleitungen
15 umfasst, die mit einem Thermospeichermaterial 16 umschlossen sind. Das Thermospeichermaterial
16 bildet die Masse, die aufgeheizt werden kann, und die aufgrund einer sehr hohen
spezifischen Wärmekapazität die Wärme speichert, sodass in einem gegebenen Volumen
des Thermospeichermaterials 16 eine sehr große Wärmemenge in Joule gespeichert werden
kann. Durch entsprechende Isolierungen des Thermospeichermateriale 16 kann dieses
Wärme über einen langen Zeitraum im Thermospeichermaterial 16 speichern, bis beispielsweise
ein Medium durch die Rohrleitungen 15 geführt wird, das sich an dem Thermospeichermaterial
16 erhitzt, wodurch zugleich die Wärme im Thermospeichermaterial 16 reduziert wird,
und dessen Temperatur wieder sinkt. Heutige Thermobatterien 14 können Thermospeichermaterialien
16 umfassen, die bis zu 500°C oder sogar deutlich darüber annehmen können. Diese Temperatur
kann aufgrund guter Isolierungen des Thermospeichermaterials 16 der Thermobatterie
14 über einen langen Zeitraum gespeichert werden. Beispielsweise ist es denkbar, ähnlich
einer Thermoskanne, das Thermospeichermaterial 16 mit einem Vakuum-Mantel zu umschließen,
oder es werden sonstige sehr gut dämmende Materialien verwendet.
[0041] Die Thermobatterie 14 ist ein nicht elektrischer Wärmespeicher und kann ein Wärmespeichermaterial
und beispielsweise Fluidleitungen aufweisen, die mit einem Heißmedium durchströmt
werden können, um das Wärmespeichermaterial aufzuheißen, beispielsweise auf mehrere
100 Grad Celsius. Alternativ oder vorzugsweise kann das Wärmespeichermaterial der
Thermobatterie 14 auch mittels einer integrierten elektrischen Heizung direkt aufgeheizt
werden. Das Wärmespeichermaterial ist so beschaffen und isoliert, dass dieses die
eingebrachte Wärme über einen langen Zeitraum speichern kann, es also die Temperatur
hält. Über ein Medium in den Fluidleitungen der Thermobatterie 14 kann die einmal
eingebrachte Wärme somit zeitversetzt wieder entnommen werden, wobei mittels des oder
aus dem Medium der Heißdampf 13 gebildet werden kann.
[0042] Um das Thermospeichermaterial 16 der Thermobatterie 14 aufzuheizen, kann die Thermobatterie
14 eine elektrische Heizung 17 umfassen. Diese kann mit verschiedenen Energiequellen
elektrisch betrieben werden, beispielsweise mittels Windenergie 32, Solarenergie 33
oder Wasserkraft 34, wobei auch eine konventionelle Energiequelle 35 zur Verfügung
steht, falls die regenerativen Energiequellen 32, 33 und 34 vorübergehend nicht zur
Verfügung stehen.
[0043] Gesteuert werden kann der Betrieb der elektrischen Heizung 17 mittels einer Steuereinrichtung
31, die die elektrische Heizung 17 insbesondere dann mit Energie versorgt und das
Thermospeichermaterial 16 aufheizt, wenn besonders viel regenerative Energie insbesondere
preiswert zur Verfügung steht.
[0044] Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Wasserzufuhr 18 an die Thermobatterie 14, über
die Wasser der Thermobatterie 14 zugeführt werden kann. Dabei kann das zugeführte
Wasser in der Thermobatterie 14 zu Heißdampf 13 überführt werden, beispielsweise mit
einer Temperatur von 150°C, sodass dieser Heißdampf 13 sodann in den Heißdampfspeicher
22 geleitet wird, um für den Betrieb der Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 bereitzustehen.
[0045] Figur 2 zeigt das Wäschereisystem 100 mit den Wäschebehandlungsautomaten 10, 11,
12, sowie mit der Thermobatterie 14, und der gezeigte Heißdampfspeicher 22 bevorratet
Heißdampf 13, der über ein Leitungsnetz an die Wäschebehandlungsautomaten 10, 11,
12 bereitgestellt werden kann.
[0046] Um mittels der Thermobatterie 14 Heißdampf 13 an den Heißdampfspeicher 22 bereitzustellen,
ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Wärmetauscher 20 eingerichtet, der über Rohrleitungen
21 mit der Thermobatterie 14 verbunden ist. Durch die Rohrleitungen 21 wird ein Speichermedium
19 geführt, beispielsweise ein Thermoöl oder dergleichen, das bei gleichem Druck sehr
viel höhere Temperaturen annehmen kann als Wasser beziehungsweise Heißdampf 13. Wird
das Speichermedium 19 in der Thermobatterie 14 auf eine entsprechend höhere Temperatur
gebracht, kann die Wärme im Wärmetauscher 20 an über eine Wasserzufuhr 18 zugeführtes
Wasser abgegeben werden, das dem Wärmetauscher 20 zugeführt wird. Das zugeführte Wasser
verdampft und wird in Form des Heißdampfes 13 schließlich an den Heißdampfspeicher
22 überführt. Dafür weist das Speichermedium 19 eine erheblich höhere Temperatur auf
als der erzeugte Heißdampf 13, wobei über eine nicht näher dargestellte Regeleinrichtung
eine Menge an Speichermedium 19 dem Wärmetauscher 20 zugeführt wird, die so bestimmt
ist, dass das Wasser mit einer richtigen Menge Heißdampf 13 mit der entsprechend gewünschten
Temperatur erzeugt werden kann.
[0047] Auch in diesem Beispiel ist über die Steuereinrichtung 31 wieder der Betrieb der
elektrischen Heizung 17 der Thermobatterie 14 über die Windenergie 32, die Solarenergie
33, die Wasserkraft 34 oder ersatzerweise über die konventionelle Energie 35 betreibbar.
[0048] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Wäschereisystems 100 mit einer
Thermobatterie 14, mit der über den Wärmetauscher 20 in zuvor beschriebener Weise
Heißdampf 13 an den Heißdampfspeicher 22 bereitstellt werden kann. Mit dem Heißdampf
13 aus dem Heißdampfspeicher 22 können die Wäschebehandlungsautomaten 10, 11 und 12
betrieben werden. Weiterhin zeigt das Ausführungsbeispiel eine Abwärmesammeleinrichtung
27, in der ein Abwärmespeicher 28 eingebracht ist. Die Abwärmesammeleinrichtung 27
ist dazu eingerichtet, die Abwärme aus dem Betrieb der Wäschebehandlungsautomaten
10, 11 und 12 aufzunehmen, beispielsweise in Form von noch warmen Abwässern und/oder
in Form von Fortluft, die die Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 bei ihrem Betrieb
erzeugen. Der beispielhaft gezeigte Abwärmespeicher 28 ist dazu eingerichtet, die
Abwässer und/oder die Fortluft mit entsprechend erhöhter Temperatur zu speichern,
typischerweise bei 70°C.
[0049] Das Ausführungsbeispiel zeigt weiterhin eine Wärmepumpe 24, die dazu eingerichtet
ist, mit der Abwärme aus dem Betrieb der Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 als
Primärwärme betrieben zu werden, und um Heißdampf 13 zu erzeugen, der ebenfalls an
den Heißdampfspeicher 22 überführt werden kann.
[0050] Hierzu weist die Wärmepumpe 24 in an sich bekannter Weise eine Verdampfereinheit
25 und eine Kondensatoreinheit 26 auf, wobei die Verdampfereinheit 25 mit der Abwärme
aus der Abwärmesammeleinrichtung 27 beziehungsweise aus dem Abwärmespeicher 28 betrieben
werden kann. Die Kondensatoreinheit 26 ist dazu ausgeführt, unter Zugabe von Wasser
Heißdampf 13 zu erzeugen, der an den Heißdampfspeicher 22 überführt wird.
[0051] Die Wärmepumpe 24 kann ebenfalls mit den gezeigten Energiequellen betrieben werden,
also beispielsweise mit Windenergie 32, mit Solarenergie 33, mit Wasserkraft 34 oder
hilfsweise mit konventioneller Energie 35. Die Steuereinrichtung 31 ist dabei sowohl
zur Steuerung der elektrischen Heizung der Thermobatterie 14 als auch zur Steuerung
des Betriebes der Wärmepumpe 24 eingerichtet.
[0052] Weiterhin gezeigt ist eine Datenleitung 43 zur Steuereinrichtung 31, die über Verfügbarkeitsinformationen
über die Verfügbarkeit von regenerativer Energie und/oder konventioneller Energie
empfängt. Die Steuereinrichtung 43 ist zur Steuerung der Wärmepumpe 24 und/oder des
Zustroms von Abwasser und/oder Fortluft an die Wärmepumpe 24 und/oder der Überführung
des Heißdampfes 13 von der Wärmepumpe 24 an den Heißdampfspeicher 22 und/oder des
Heißdampfes 13 von der Thermobatterie 14 an den Heißdampfspeicher 22 eingerichtet.
Dafür ist vorgesehen, dass in der Abwärmesammeleinrichtung 27 zwischen dem Abwärmespeicher
28 und der Wärmepumpe 24 ein Ventil 39 und/oder in der Dampfleitung zwischen der Wärmepumpe
24 und dem Heißdampfspeicher 22 ein Ventil 40 und/oder in der Dampfleitung zwischen
der Thermobatterie 14 und dem Heißdampfspeicher 33 ein Ventil 41 und/oder in der elektrischen
Leitung zwischen den Energiequellen 32, 33, 34, 35 eine elektrische Schaltstelle 42
eingerichtet sind, wobei die Ventile 39, 40, 41 und die elektrische Schaltstelle 42
jeweils von der Steuereinrichtung 43 ansteuert werden.
[0053] Schließlich zeigt Figur 4 ein Ausführungsbeispiel des Wäschereisystems 100 mit einer
Thermobatterie 14, die aus den Energiequellen der Windenergie 32, der Solarenergie
33, der Wasserkraft 34 oder hilfsweise aus konventioneller Energie 35 gespeist wird.
Ferner weisen die Wäschebehandlungsautomaten 10 Prozesskammern 29 auf, in oder in
Verbindung mit denen jeweils ein Wärmetauscher 30 eingerichtet ist. Die Wärmetauscher
30 in den Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 werden über das Speichermedium 19
betrieben, das über ein Rohrleistungssystem 36 den Wärmetauschern 30 aus der Thermobatterie
14 zugeführt werden kann, wofür eine Pumpe 37 eingerichtet ist. Das Speichermedium
19 kann mit sehr hoher Temperatur aus der Thermobatterie 14 den Wärmetauschern 30
zugeführt werden, und wird den Wärmetauschern 30 auf der wärmeaufnehmenden Wasser
zugeführt, so kann dieser über die Wärme des Speichermediums 19 verdampfen, sodass
unmittelbar in den Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 der Heißdampf 13 zur Verfügung
gestellt werden kann. Die unterschiedlichen Bedarfe und die Zugabe des Heißdampfes
13 zu den jeweiligen Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 kann über Regeleinrichtungen
38 geregelt werden, die in dem Rohrleistungssystem 36 eingebracht sind. Auch die Pumpe
37 sowie die Regeleinrichtungen 38 können über die Steuereinrichtung 31 betrieben
werden, die in Zusammenhang mit den vorangegangenen Ausführungsbeispielen beschrieben
ist.
[0054] Auch dieses Ausführungsbeispiel, in dem der jeweils erforderliche Heißdampf 13 im
Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 selbst erzeugt wird, kann mit einer zentralen
Wärmepumpe kombiniert betrieben werden, die Heißdampf über einen zentralen Heißdampfspeicher
oder direkt an die Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 bereitstellt.
[0055] Die Erfindung beschränkt sich in ihren Ausführungen nicht auf das vorstehend angegebenen
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste:
[0056]
- 10
- Wäschebehandlungsautomat
- 11
- Wäschebehandlungsautomat
- 12
- Wäschebehandlungsautomat
- 13
- Heißdampf
- 14
- Thermobatterie
- 15
- Rohrleitung
- 16
- Thermospeichermaterial
- 17
- elektrische Heizung
- 18
- Wasserzufuhr
- 19
- Speichermedium
- 20
- Wärmetauscher
- 21
- Rohrleitung
- 22
- Heißdampfspeicher
- 23
- Rohrleitung
- 24
- Wärmepumpe
- 25
- Verdampfereinheit
- 26
- Kondensatoreinheit
- 27
- Abwärmesammeleinrichtung
- 28
- Abwärmespeicher
- 29
- Prozesskammer
- 30
- Wärmetauscher
- 31
- Steuereinrichtung
- 32
- Windenergie
- 33
- Solarenergie
- 34
- Wasserkraft
- 35
- konventionelle Energie
- 36
- Rohrleitungssystem
- 37
- Pumpe
- 38
- Regeleinrichtung
- 39
- Ventil
- 40
- Ventil
- 41
- Ventil
- 42
- elektrische Schaltstelle
- 43
- Datenleitung
- 100
- Wäschereisystem
1. Wäschereisystem (100) zur energiereduzierten Behandlung von Wäsche, umfassend mehrere
Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12), die eingerichtet sind, mit Heißdampf (13)
die Wäsche zu behandeln,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zentrale Thermobatterie (14) zur Speicherung von Wärme eingerichtet ist, die
eine elektrische Heizung (17) aufweist, womit das Aufladen der Thermobatterie (14)
auf Temperaturen ermöglicht ist, die geeignet sind, den Heißdampf (13) für den Betrieb
der Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) mit der notwendigen Temperatur zu erzeugen
und mit der Heißdampf (13) an die Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) bereitstellbar
ist, wobei die zentrale Thermobatterie (14) zeitunabhängig von der Bereitstellung
des Heißdampfes (13) aus regenerativen Energiequellen aufladbar ist.
2. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Thermobatterie (14) Rohrleitungen (15) aufweist, die mit einem Thermospeichermaterial(16)
umschlossen sind.
3. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Thermobatterie (14) eine Wasserzufuhr (18) aufweist, über die der Thermobatterie
(14) Wasser zuführbar ist, wobei die Thermobatterie (14) dazu eingerichtet ist, das
Wasser in Heißdampf (13) mit einer Temperatur von 135°C bis 165°C und/oder von 150°C
zu überführen.
4. Wäschereisystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Thermobatterie (14) mit einem Speichermedium (19) gefüllt ist, das eine Temperatur
von bis zu 1200°C erreichen kann, wobei wenigstens ein Wärmetauscher (20) eingerichtet
und mit wenigstens einer Rohrleitung (21) mit der Thermobatterie (14) verbunden ist,
sodass das Speichermedium (19) mittels der Rohrleitung (21) über den Wärmetauscher
(20) führbar ist.
5. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Heißdampfspeicher (22) eingerichtet ist, in dem Heißdampf (13) gespeichert ist
und/oder wobei dem Heißdampfspeicher (22) Heißdampf (13) aus der Thermobatterie (14)
zuführbar ist und/oder wobei der Heißdampfspeicher (22) mit dem Wärmetauscher (20)
mit wenigstens einer Rohrleitung (23) verbunden ist.
6. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zentrale Wärmepumpe (24) eingerichtet ist, die eine Verdampfereinheit (25) und
eine Kondensatoreinheit (26) aufweist, wobei in Verbindung mit der Kondensatoreinheit
(26) zusätzlich Heißdampf (13) erzeugbar ist.
7. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Abwärmesammeleinrichtung (27) und/oder ein Abwärmespeicher (28) eingerichtet
ist bzw. sind, wobei die Verdampfereinheit (25) in Verbindung mit der Abwärmesammeleinrichtung
(27) und/oder dem Abwärmespeicher (28) eingerichtet ist.
8. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens einer der Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) eine Prozesskammer (29)
aufweist, in der oder in Verbindung mit der ein Wärmetauscher (30) eingerichtet ist,
wobei über den Wärmetauscher (30) das Speichermedium (19) der Thermobatterie (14)
geführt ist, und wobei aus einer Wasserzufuhr direkt in dem Wäschebehandlungsautomaten
(10, 11, 12) Heißdampf (13) zum Betrieb des wenigstens einen Wäschebehandlungsautomaten
(10, 11, 12) mit dem Wärmetauscher (30) erzeugbar ist.
9. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinrichtung (31) eingerichtet ist, die über eine Datenleitung (43) zum
Empfang von Verfügbarkeitsinformationen über die Verfügbarkeit von regenerativer Energie
und/oder konventioneller Energie ausgebildet ist und/oder dass die Steuereinrichtung
(31) ein KI-Modulaufweist.
10. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (31) zur Steuerung der Wärmepumpe (24) und/oder des Zustroms
von Abwasser und/oder Fortluft an die Wärmepumpe (24) und/oder der Überführung des
Heißdampfes (13) von der Wärmepumpe (24) an den Heißdampfspeicher (22) und/oder des
Heißdampfes (13) von der Thermobatterie (14) an den Heißdampfspeicher (22) eingerichtet
ist.
11. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Abwärmesammeleinrichtung (27) zwischen dem Abwärmespeicher (28) und der Wärmepumpe
(24) ein Ventil (39) und/oder in der Dampfleitung zwischen der Wärmepumpe (24) und
dem Heißdampfspeicher (22) ein Ventil (40) und/oder in der Dampfleitung zwischen der
Thermobatterie (22) und dem Heißdampfspeicher (22) ein Ventil (41) und/oder in der
elektrischen Leitung zwischen den Energiequellen (32, 33, 34, 35) eine elektrische
Schaltstelle (42) eingerichtet sind, wobei die Ventile (39, 40, 41) und die elektrische
Schaltstelle (42) jeweils von der Steuereinrichtung (31) ansteuerbar sind.
12. Verfahren zum Betrieb eines Wäschereisystems (100) zur energiereduzierten Behandlung
von Wäsche, umfassend mehrere Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12), mittels der
die Wäsche mit Heißdampf (13) behandelt wird, und wobei das Verfahren wenigstens die
folgenden weiteren Schritte aufweist:
- Einrichten einer zentralen Thermobatterie (14), die eine elektrische Heizung (17)
aufweist, womit das Aufladen der Thermobatterie (14) auf Temperaturen ausgeführt wird,
die geeignet sind, den Heißdampf (13) mit der für den Betrieb der Wäschebehandlungsautomaten
(10, 11, 12) mit der notwendigen Temperatur zu erzeugen und mit der Heißdampf (13)
an die Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) bereitstellbar ist;
- Aufladen der zentralen Thermobatterie (14) zu einer Zeit, zu der elektrischer Strom
aus regenerativen Energiequellen () bereit steht und/oder nutzbar ist und
- Bereitstellen des Heißdampfes (13) an die Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12)
zur deren Betriebszeit.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Thermobatterie (14) mit einem Speichermedium (19) gefüllt ist, das eine Temperatur
von bis zu 1200°C erreichen kann, wobei wenigstens ein Wärmetauscher (20) eingerichtet
und mit wenigstens einer Rohrleitung (21) mit der Thermobatterie (14) verbunden wird,
sodass das Speichermedium (19) mittels der Rohrleitung (21) über den Wärmetauscher
(20) geführt wird und in diesem der Heißdampf (13) erzeugt wird, indem Wärme vom Speichermedium
(19) an das Wasser zur Erzeugung des Heißdampfes (13) übergeben wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens einer der Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) eine Prozesskammer (29)
aufweist, in der oder in Verbindung mit der ein Wärmetauscher (30) eingerichtet ist,
wobei über den Wärmetauscher (30) das Speichermedium (19) der Thermobatterie (14)
geführt wird, und wobei aus einer Wasserzufuhr direkt in dem Wäschebehandlungsautomaten
(10, 11, 12) Heißdampf (13) zum Betrieb des wenigstens einen Wäschebehandlungsautomaten
(10, 11, 12) mit dem Wärmetauscher (30) erzeugt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zentrale Wärmepumpe (24) eingerichtet wird, die eine Verdampfereinheit (25)
und eine Kondensatoreinheit (26) aufweist, wobei in Verbindung mit der Kondensatoreinheit
(26) zusätzlich Heißdampf (13) erzeugt wird und/oder wobei eine Abwärmesammeleinrichtung
(27) und/oder ein Abwärmespeicher (28) eingerichtet wird bzw. werden, wobei die Verdampfereinheit
(25) in Verbindung mit der Abwärmesammeleinrichtung (27) und/oder dem Abwärmespeicher
(28) eingerichtet wird und Wärme aus der Abwärmesammeleinrichtung (27) und/oder dem
Abwärmespeicher (28) für die Verdampfereinheit (25) genutzt wird.