[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen automatischen Antrieb für eine Drehtür und
eine Drehtür mit einem solchen automatischen Antrieb.
[0002] Ein automatischer Antrieb für eine Drehtür, insbesondere für eine Rauch- und/oder
Feuerschutztür, umfasst herkömmlicher Weise eine Antriebseinheit, welche dazu ausgebildet
ist, im montierten Zustand die Drehtür aktiv von ihrer geschlossenen Stellung in ihre
offenen Stellung zu verschwenken und/oder in ihrer offenen Stellung zu halten, eine
Steuereinheit zur Steuerung der elektrischen Antriebseinheit und ein Getriebe, welches
die elektrische Antriebseinheit mit einer drehbar gelagerten Abtriebswelle des automatischen
Antriebs koppelt.
[0003] Für die Regelung von Drehtürantrieben ist es erforderlich, den Öffnungswinkel der
Drehtür zu ermitteln. Hierzu wird ein Encoder benötigt. Der Encoder kann am elektrischen
Motor der Antriebseinheit oder im Getriebe platziert werden. Er besteht üblicherweise
aus einer an der Motorwelle oder einem Getrieberad befestigten Magnet- oder Lochscheibe
und einer Elektronikplatine, die die Drehimpulse zählt und an die Steuereinheit des
Antriebs weitergibt. Eine derartige Ausgestaltung benötigt jedoch relativ viel Bauraum
und ist aufwendig und teuer.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen kompakten
und kostengünstigen automatischen Antrieb bereitzustellen, welcher gleichwohl eine
zuverlässige Ermittlung und Steuerung des Öffnungswinkels der durch ihn angetriebenen
Drehtür erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen automatischen Antrieb mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst ein automatischer Antrieb für eine Drehtür, insbesondere
für eine Rauch- und/oder Feuerschutztür, eine Antriebseinheit, welche dazu ausgebildet
ist, im montierten Zustand die Drehtür aktiv von ihrer geschlossenen Stellung in ihre
offene Stellung zu verschwenken und/oder in ihrer offenen Stellung zu halten. Ferner
umfasst der automatische Antrieb eine Steuereinheit zur Steuerung der elektrischen
Antriebseinheit und ein Getriebe, welches die elektrische Antriebseinheit mit einer
drehbar gelagerten Abtriebswelle des automatischen Antriebs koppelt. Die elektrische
Antriebseinheit umfasst einen elektrischen Motor mit einem Motorgehäuse, einem Stator
mit Magnetspulen und einem Rotor mit einem Satz von kreisförmig um den Stator herum
angeordneten ersten Permanentmagneten zur Erzeugung eines Antriebsdrehmoments. Der
elektrische Motor weist einen innerhalb des Motorgehäuses angeordneten Drehgeber auf,
der eine Magnetsensoreinrichtung und eine von der Magnetsensoreinrichtung erfassbare
Geberspur aus einem Satz von zweiten Permanentmagneten umfasst, welche drehfest mit
dem Rotor verbunden sind. Die Steuereinheit ist mit der Magnetsensoreinrichtung gekoppelt
und dazu ausgebildet, die Magnetspulen des Stators basierend auf dem Ausgabesignal
der Magnetsensoreinrichtung anzusteuern.
[0008] Die Integration des Drehgebers in den elektrischen Motor führt zu Kosteneinsparungen
und ermöglicht eine besonders kompakte Gesamtausgestaltung, da ein separater Encoder
entfällt. Dabei bildet der Motor mit seiner integrierten Drehbewegungsüberwachung
eine einzelne Baugruppe und kann bei Problemen besonders einfach ausgetauscht werden.
Über das Getriebe ist die Drehbewegung des Motors unmittelbar mit der Ausrichtung
der Abtriebswelle und damit mit dem Öffnungswinkel der Drehtür gekoppelt. Dies ermöglicht
eine zuverlässige sowie genaue Regelung des Öffnungswinkels der Drehtür. Eine separate
Magnet- oder Lochscheibe ist hierfür nicht notwendig.
[0009] Bevorzugt handelt es sich bei dem elektrischen Motor um einen, insbesondere bürstenlosen,
Gleichstrommotor. Ein Gleichstrommotor ist über eine einfache Gleichstromquelle, beispielsweise
auch einen Akku, welcher in dem automatischen Antrieb selbst verbaut sein kann, antreibbar.
Dies ermöglicht eine einfache autarke Energieversorgung des elektrischen Motors. Ein
bürstenloser Motor ist besonders effizient und langlebig.
[0010] Bevorzugt handelt es sich bei dem elektrischen Motor um einen Außenläufermotor. Außenläufermotoren
liefern im Vergleich zu entsprechenden Innenläufermotoren besonders große Drehmomente.
Die unmittelbare Erzeugung großer Drehmomente durch den elektrischen Motor ermöglich
den Einsatz von Getrieben mit weniger Getriebestufen, was es insgesamt ermöglicht,
Bauraum einzusparen.
[0011] Bevorzugt ist die Geberspur aus dem Satz von zweiten Permanentmagneten radial umlaufend
auf einer zu einer Motorachse senkrechten Deckfläche des Rotors vorgesehen und bevorzugt
ist der Satz von ersten Permanentmagneten umfänglich entlang einer die Motorachse
radial umgebenen Seitenwand des Rotors vorgesehen. Eine derartige Ausgestaltung ist
besonders einfach zu bilden und dabei besonders robust und zuverlässig. Die Magnetsensoreinrichtung
kann dabei insbesondere an dem Stator befestigt sein.
[0012] Bevorzugt ist die Geberspur durch mindestens 40, insbesondere zwischen 80 und 120,
zweite Permanentmagnete gebildet. Der Rotor eines elektrischen Motors umfasst üblicherweise
beispielsweise lediglich 14 erste Permanentmagnete. Damit ermöglicht die Geberspur
eine deutlich höhere Auflösung für die Regelung der Drehbewegung des Motors und damit
der Drehtür, als dies bei Verwendung der ersten Permanentmagnete des Rotors möglich
wäre.
[0013] Bevorzugt umfasst die Magnetsensoreinrichtung wenigstens einen unbeweglich montierten
Hallsensor. Insbesondere umfasst die Magnetsensoreinrichtung wenigstens zwei und bevorzugt
drei unbeweglich montierte Hallsensoren. Diese Hallsensoren sind insbesondere auf
die oben genannte Geberspur ausgerichtet. Hallsensoren sind relativ unempfindlich
gegenüber Wasser, Staub und Schmutz, was eine zuverlässige und robuste Gesamtausgestaltung
ermöglicht. Der Einsatz von zwei Hallsensoren ermöglicht, die Drehrichtung des Rotors
bzw. der Motorwelle zu bestimmen. Zum anderen kann ein dritter Sensor redundant eingesetzt
werden, um im Versagensfall eines der beiden anderen Hallsensoren dessen Funktion
zu übernehmen. Dies ermöglicht eine besonders robuste und langlebige Gesamtausgestaltung.
[0014] Bevorzugt ist das Getriebe zur schlupffreien Übertragung einer Rotationsbewegung
des Rotors des elektrischen Motors der elektrischen Antriebseinheit auf die Abtriebswelle,
insbesondere lediglich über formschlüssige Getriebestufen, ausgebildet. Eine solche
Ausgestaltung ermöglicht eine besonders genaue und damit zuverlässige Steuerung der
Öffnungsbewegung der Drehtür. Formschlüssige Getriebestufen stellen dabei eine besonders
robuste und langlebige Möglichkeit zur Verwirklichung der schlupffreien Übertragung
der Rotationsbewegung dar.
[0015] Bevorzugt ist das Getriebe dreistufig ausgebildet. Bevorzugt sind die Getriebestufen
axial zueinander versetzt angeordnet. Insbesondere ist die erste Getriebestufe eine
Zahnriemengetriebestufe. Insbesondere ist die zweite Getriebestufe eine, bevorzugt
schrägverzahnte, Stirnradgetriebestufe. Insbesondere ist die dritte und letzte Getriebestufe
eine, bevorzugt geradverzahnte, Stirnradgetriebestufe. Ein 3-stufiges Getriebe wurde
als guter Kompromiss zwischen ausreichender Übersetzung und eingespartem Bauraum für
automatische Antriebe für Drehtüren identifiziert. Dabei ist eine Zahnriemengetriebestufe
relativ günstig. Eine schrägverzahnte Stirnradgetriebestufe weist eine besondere Laufruhe
und gleichzeitig eine geringe Geräuschentwicklung auf. Eine geradverzahnte Getriebestufe
hingegen ist besonders einfach und damit günstig. Die Kombination dieser drei ermöglicht
die Bildung eines besonders geräuscharmen und zuverlässigen, dennoch vergleichsweise
günstigen Gesamtgetriebes.
[0016] Bevorzugt ist das getriebene Zahnrad der letzten Getriebestufe rotationsfest mit
der Abtriebswelle verbunden und als eine Stirnradgetriebestufe mit wenigstens einem,
insbesondere genau einem, Zwischenrad ausgebildet. Die rotationsfeste Kopplung kann
beispielsweise über einen Formschluss des besagten getriebenen Zahnrads mit der Abtriebswelle
erfolgen und ermöglicht eine relativ kompakte und dennoch robuste Gesamtausgestaltung.
Das Zwischenzahnrad ermöglicht es, den Abstand der Abtriebswelle zu der zweiten Getriebestufe
zu erhöhen, um Bauraum für ein bewegliches Bauteil einer Rückstelleinrichtung, insbesondere
in Form eines Kolbens, wie er aus rein mechanischen Türschließern bekannt ist, zu
schaffen (siehe unten), ohne dass das bewegliche Bauteil Gefahr läuft, an der zweiten
Getriebestufe anzustoßen.
[0017] Bevorzugt umfasst der automatische Antrieb eine Rückstelleinrichtung mit einem nicht-elektrischen
Energiespeicher. Die Rückstelleinrichtung ist dazu ausgebildet, im montierten Zustand
die Drehtür in Richtung ihrer geschlossenen Stellung zu beaufschlagen. Insbesondere
ist vorgesehen, dass der nicht-elektrische Energiespeicher über ein senkrecht zur
Drehachse der Abtriebswelle bewegliches Bauteil mit der Abtriebswelle gekoppelt ist.
Beispielsweise kann eine solche Rückstelleinrichtung einer Rückstelleinrichtung eines
rein mechanischen Türschließers entsprechen oder nachempfunden sein. Insbesondere
können in der Rückstelleinrichtung Bauteile, wie beispielsweise eine mechanische Feder
und/oder ein Kolben (als bewegliches Bauteil), einer Rückstelleinrichtung eines rein
mechanischen Türschließers verbaut sein. Eine solche Ausgestaltung ist besonders robust,
zuverlässig und günstig.
[0018] Bevorzugt ist das besagte bewegliche Bauteil wälzgelagert. Eine derartige Ausgestaltung
ist besonders zuverlässig und robust. Insbesondere besitzt eine Wälzlagerung gegenüber
einer Gleitlagerung den Vorteil, einen höheren Wirkungsgrad aufzuweisen, da weniger
Reibung auftritt. Gegenüber öl- oder fettgeschmierten Gleitlagerungen ist eine Wälzlagerung
bei längerem Betrieb auch weniger störungsanfällig.
[0019] Bevorzugt sind die Drehachse der Abtriebswelle, eine Motorachse des elektrischen
Motors und alle Rotationsachsen der Zahnräder und Ritzel des Getriebes parallel zueinander
ausgerichtet. Eine solche Ausgestaltung ist besonders übersichtlich und damit einfach
umzusetzen, sowie robust und zuverlässig.
[0020] Bevorzugt ist der Außendurchmesser des elektrischen Motors der elektrischen Antriebseinheit
quer zu seiner Motorachse größer als die Länge des elektrischen Motors entlang seiner
Motorachse. Dies ermöglicht eine besonders flache und dennoch leistungsstarke Gesamtausgestaltung.
Alternativ oder zusätzlich hierzu ist der elektrische Motor der elektrischen Antriebseinheit
vorzugsweise dazu ausgebildet, bei einem Verschwenken der Drehtür in Richtung ihrer
geschlossenen Stellung als Generator zu wirken, um eine Schließbewegung der Drehtür
zu dämpfen. Für eine Dämpfungswirkung des automatischen Antriebs ist daher kein Hydraulikfluid
erforderlich.
[0021] Erfindungsgemäß umfasst eine Drehtür, insbesondere eine Rauch- und/oder Feuerschutztür,
einen Türrahmen, ein Türblatt, welches relativ zu dem Türrahmen zwischen einer geschlossenen
Stellung und einer offenen Stellung verschwenkbar aufgehängt ist, einen zuvor beschriebenen
automatischen Antrieb und ein Gestänge oder einen Hebel mit einem Gleitstein und einer
Gleitschiene. Der automatische Antrieb ist entweder an dem Türrahmen fixiert und über
das Gestänge oder den Hebel mit dem Gleitstein und der Gleitschiene mit dem Türblatt
gekoppelt, oder an dem Türblatt fixiert und über das Gestände oder den Hebel mit dem
Gleitstein und der Gleitschiene mit dem Türrahmen gekoppelt.
[0022] Eine solche Drehtür profitiert von den zuvor beschriebenen Vorteilen des jeweils
eingesetzten automatischen Antriebs.
[0023] Bevorzugt umfasst die Drehtür eine zuvor beschriebene Rückstelleinrichtung mit einem
nicht-elektrischen Energiespeicher. Dabei ist der nicht-elektrische Energiespeicher
der Rückstelleinrichtung dazu ausgebildet, durch eine Öffnungsbewegung des Türblatts,
welche durch die elektrische Antriebseinheit hervorgerufen oder zumindest unterstützt
wird, mit Energie aufgeladen zu werden und nach einer Freigabe des Türblatts dieses
mit Hilfe der aufgeladenen Energie zurück in seine geschlossene Stellung zu verschwenken.
Eine derartige Ausgestaltung ist besonders zuverlässig und dennoch günstig und funktionell.
Durch die Schließung mittels der aufgeladenen Energie kann ein, insbesondere durch
Stromausfall hervorgerufener, Ausfall der Rückstelleinrichtung sicher vermieden werden.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt,
- FIG. 1
- einen automatischen Antrieb für eine Drehtür gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ohne Gehäuse und Blenden von oben;
- FIG. 2
- den automatischen Antrieb aus FIG. 1 von schräg unten;
- FIG. 3
- den automatischen Antrieb aus FIG. 1 mit dargestellten Gehäusen und Blenden in einem
Längsschnitt entlang der Abtriebswelle;
- FIG. 4
- den automatischen Antrieb aus FIG. 1 mit dargestellten Gehäusen und Blenden in einem
Querschnitt auf Höhe der Abtriebswelle;
- FIG. 5
- den automatischen Antrieb aus FIG. 1 mit montiertem Hebel;
- FIG. 6
- links das getriebene Zahnrad der letzten Getriebestufe, rechts oben die Abtriebswelle
mit seinem Ritzel und rechts unten das bewegliche Bauteil des automatischen Antriebs
aus FIG. 1;
- FIG. 7
- eine Abwandlung des automatischen Antriebs aus FIG. 1 mit montiertem Gestänge;
- FIG. 8
- links das getriebene Zahnrad der letzten Getriebestufe, rechts oben die Abtriebswelle
mit seinem Ritzel und rechts unten das bewegliche Bauteil des automatischen Antriebs
aus FIG. 7; und
- FIG. 9
- eine schematische Zeichnung der Komponenten eines beispielhaften elektrischen Motors
als elektrische Antriebseinheit für die gezeigten auto-matischen Antriebe.
[0025] In den Figuren 1 und 2 ist ein automatischer Antrieb 1 für eine Drehtür, insbesondere
für eine Rauch- und/oder Feuerschutztür, mit nicht dargestellten Gehäusen und Blenden
gezeigt.
[0026] Der automatische Antrieb 1 weist eine elektrische Antriebseinheit 3 auf, welche über
ein Getriebe 5 mit einer Abtriebswelle 7 gekoppelt ist. Ferner ist eine Rückstelleinrichtung
9 mit der Abtriebswelle 7 gekoppelt. Zur Steuerung der elektrischen Antriebseinheit
3 umfasst der automatische Antrieb 1 ferner eine Steuereinheit 11. All diese Komponenten
sind, insbesondere über Gehäuse, an einem Grundkörper 13 montiert, welcher zur Befestigung
des automatischen Antriebs 1 an einem Türblatt oder einem Türrahmen der jeweiligen
Drehtür ausgebildet ist.
[0027] Entsprechend FIG. 9 umfasst die Antriebseinheit 3 einen elektrischen Motor 100, vorliegend
in Gestalt eines bürstenlosen Außenläufer-Gleichstrommotors 100 mit einem Motorgehäuse
(nicht gezeigt) und einer Motorachse M. Der elektrische Motor 100 umfasst ferner einen
Rotor in Gestalt einer Glocke 102 mit einem Satz von (beispielsweise 14) ersten Permanentmagneten
104, die kreisförmig um einen Stator 106 mit (beispielsweise 12) Magnetspulen 114
herum angeordnet sind. Die Kommutierung des elektrischen Motors 100 erfolgt sensorgesteuert,
wobei eine Magnetsensoreinrichtung 112 bestehend aus drei Hall-Sensoren, die jeweils
um 120° zueinander versetzt sind und von denen nur einer dargestellt ist, vorgesehen
ist.
[0028] Der BLDC-Motor 100 hat eine Nenndrehzahl von etwa 3700-5600 Umdrehungen pro Minute.
Bei anderen Gleichstrommotoren liegen vergleichbare Nenndrehzahlen bei 1500-2500 Umdrehungen
pro Minute. Um die gleiche Drehzahl an der Abtriebswelle 7 zu erhalten, ist die Gesamtübersetzung
des Getriebes 5 etwa 500-600 statt 250-300.
[0029] Ferner umfasst der gezeigte Motor 100 einen innerhalb des Motorgehäuses angeordneten,
d.h. in dem Motor integrierten, Drehgeber, der eine Magnetsensoreinrichtung 108 und
eine von der Magnetsensoreinrichtung 108 erfassbare, mit dem Rotor 102 drehfest verbundene
magnetische Geberspur aus einem Satz von zweiten Permanentmagneten 110 umfasst. Dabei
ist die Magnetsensoreinrichtung 108 auf die Permanentmagnete 110 der Geberspur ausgerichtet.
Die Magnetsensoreinrichtung 108 umfasst zwei Hall-Sensoren, die insbesondere um eine
halbe Breite eines zweiten Permanentmagneten 110 zueinander versetzt angeordnet sind
und von denen nur einer dargestellt ist. Die Geberspur aus dem Satz von zweiten Permanentmagneten
110 ist radial umlaufend auf einer zur Motorachse M senkrechten Deckfläche 102a des
Rotors 102 vorgesehen und der Satz von ersten Permanentmagneten 104 ist umfänglich
entlang einer die Motorachse M radial umgebenen Seitenwand 102b des Rotors 102 vorgesehen.
[0030] Die Steuereinheit 11 ist mit der Magnetsensoreinrichtung 108 gekoppelt und dazu ausgebildet,
ein Ausgabesignal der Magnetsensoreinrichtung 108 des elektrischen Motors 100 zu empfangen
und auszuwerten. Konkret regelt die Steuereinheit 11 auf Basis des Ausgabesignals
der Magnetsensoreinrichtung 108 die Drehbewegung des Rotors 102 des Motors 100 und
damit der Abtriebswelle 7, welche über das Getriebe 5 mit dem elektrischen Motor 100
der Antriebseinheit 3 gekoppelt ist. Basierend auf den ermittelten Informationen versorgt
die Steuereinheit 11 die Magnetspulen 114 des Stators 106 zur gezielten Drehung des
Rotors 102 und damit der Abtriebswelle 7 mit Strom.
[0031] Somit ist eine zuverlässige und genaue Regelung der Drehbewegung der Abtriebswelle
7 des automatischen Antriebs 1 auf nur engem Bauraum verwirklicht. Insbesondere ist
es dann nicht notwendig, eine separate Magnet- oder Lochscheibe in dem automatischen
Antrieb vorzusehen.
[0032] Bevorzugt ist die Geberspur durch mindestens 40, insbesondere zwischen 80 und 120,
zweite Permanentmagnete 110 gebildet.
[0033] Das Getriebe 5 umfasst drei miteinander gekoppelte Getriebestufen 15, 17 und 19.
Eine um die Motorachse M drehbar gelagerte Antriebswelle 21 der elektrischen Antriebseinheit
3 ist zur Bildung der ersten Getriebestufe 15 in Gestalt einer Riemengetriebestufe
rotatorisch über einen Riemen 23 mit einer Riemenscheibe 25 gekoppelt. Der Riemen
23 kann dabei insbesondere als Zahnriemen ausgebildet sein. Die Riemenscheibe 25 ist
rotationsfest mit einem ersten Ritzel 26 verbunden und beide sind um eine erste Rotationsachse
R1 drehbar gelagert. Dieses erste Ritzel 26 kämmt mit einem um eine zweite Rotationsachse
R2 drehbar gelagerten ersten Zahnrad 27 zur Bildung der zweiten Getriebestufe 17 in
Gestalt einer schrägverzahnten Stirnradgetriebestufe. Das erste Zahnrad 27 ist rotationsfest
mit einem zweiten Ritzel 29 gekoppelt. Dieses zweite Ritzel 29 kämmt zur Bildung der
dritten und letzten Getriebestufe 19 in Gestalt einer Stirnradgetriebestufe mit einem
geradverzahnten Zwischenrad 31, welches selbst mit einem zweiten Zahnrad 33 kämmt.
Das Zwischenrad 31 ist um eine dritte Rotationsachse R3 drehbar gelagert. Das zweite
Zahnrad 33 ist über ein Wälzlager 35 in Gestalt eines Kugellagers an einer Hülse 37
eines Gehäusedeckels des Getriebegehäuses 39 um eine vierte Rotationsachse R4 drehbar
gelagert.
[0034] Das zweite Zahnrad 33 umfasst einen zentralen trichterförmigen Vorsprung 41 (vgl.:
FIG. 4), in dessen Hals eine zentrale Aussparung 34 gebildet ist, welche gegenförmig
zu einem an der Abtriebswelle 7 gebildeten Ritzel 43 ausgebildet ist (vgl.: FIG. 6,
8). Das zweite Zahnrad 33 ist auf die Abtriebswelle 7 aufgeschoben. Dabei sind die
Zähne des Ritzels 43 der Abtriebswelle 7 auf der dem zweiten Zahnrad 33 zugewandten
Seite zur Zahnhöhenreduktion (spanend) abgedreht, um einen axialen Anschlag für das
zweite Zahnrad 33 zu schaffen. Somit ist das zweite Zahnrad 33 unter Bildung einer
Passverzahnung drehfest mit dem Ritzel 43 und folglich mit der Abtriebswelle 7 gekoppelt.
Die Abtriebswelle 7 ist über ein unteres Wälzlager und ein oberes Wälzlager 45, jeweils
in Gestalt eines Nadellagers, gegenüber dem Getriebegehäuse 39 drehbar gelagert, sodass
eine Drehachse A der Abtriebswelle 7 mit der vierten Rotationsachse R4 zusammenfällt
(vgl.: FIG. 3). Die Motorachse M, die Rotationsachsen R1 bis R3 und die Rotationsachse
R4 bzw. die Drehachse A sind dabei, insbesondere entlang einer gemeinsamen Ebene,
voneinander beanstandet, jedoch zueinander parallel ausgerichtet, vorgesehen.
[0035] Das untere Wälzlager 45 der Abtriebswelle 7 ist an der zuvor beschriebenen Hülse
37 des Getriebegehäuses 39 in derselben Ebene (also auf der gleichen Höhe) vorgesehen,
wie das Wälzlager 35 des zweiten Zahnrads 33 (vgl.: FIG. 4). Damit umgibt das Wälzlager
35 des zweiten Zahnrads 33 das untere Wälzlager 45 der Abtriebswelle 7 unter Bildung
einer besonders kompakten Ausgestaltung. Alternativ dazu könnte das Wälzlager 35 des
zweiten Zahnrads 33 auch das obere Wälzlager 45 der Abtriebswelle 7 umgeben. Die Bezeichnungen
unteres Wälzlager 45 und oberes Wälzlager 45 beziehen sich auf die in FIG. 4 dargestellte
Orientierung des automatischen Antriebs 1.
[0036] Durch diese spezielle Ausgestaltung ist eine bevorzugte Gehäusehöhe von 70 mm einzuhalten.
[0037] In der hier beschriebenen Ausgestaltung fungiert das zweite Zahnrad 33 als getriebenes
Zahnrad der letzten Getriebestufe 19 im Sinne der vorliegenden Erfindung. Hierzu sei
angemerkt, dass in einem Fall, in welchem ein Getriebe 5 mit nur einer einzelnen Getriebestufe
vorgesehen sein sollte, diese eine Getriebestufe zugleich auch als letzte Getriebestufe
im Sinne der vorliegenden Erfindung zu betrachten wäre.
[0038] Die Antriebswelle 21 der elektrischen Antriebseinheit 3 ist über das Getriebe 5 in
einem vorgegebenen festen Übersetzungsverhältnis rotationsfest mit der Abtriebswelle
7 gekoppelt, womit die elektrische Antriebseinheit 3 im montierten Zustand an einer
Drehtür diese aktiv verschwenken und\oder in einer bestimmten Stellung, insbesondere
in ihrer offenen Stellung, halten kann.
[0039] Um die Drehtür automatisch in ihre geschlossene Stellung zu verschwenken, umfasst
der hier gezeigte automatische Antrieb 1 die Rückstelleinrichtung 9.
[0040] Die konkrete strukturelle Ausgestaltung sowie Funktionsweise dieser Rückstelleinrichtung
9 wird im Folgenden genauer beschrieben.
[0041] Wie besonders gut in FIG. 1 zu sehen ist, umfasst die hier verwirklichte Rückstelleinrichtung
9 ein bewegliches Bauteil 49 und einen mechanischen, nicht-elektrischen Energiespeicher
51 in Gestalt einer Schraubenfeder. Das eine (linke) Ende der Schraubenfeder 51 ist
auf einem Federteller 53 abgestützt, dessen axiale Position über ein Schneckengetriebe
55 einstellbar ist. Das andere (rechte) Ende der Schraubenfeder 51 drückt senkrecht
zur Drehachse A der Abtriebswelle 7 gegen das bewegliche Bauteil 49. Eine Vorspannung
der Schraubenfeder 51 ist über eine Schraubbewegung an dem Schneckengetriebe 55 einstellbar.
[0042] Das bewegliche Bauteil 49 ist vorliegend als Kolben bzw. nach Art eines Kolbens ausgebildet,
welcher zusammen mit der Schraubenfeder 51 in einer Bohrung innerhalb eines entsprechenden
Kolbengehäuses 57 (vgl.: FIG. 3) vorgesehen ist. Bei dem Kolbengehäuse 57 handelt
es sich um ein Kolbengehäuse 57, in welchem das bewegliche Bauteil 49 senkrecht zur
Drehachse A der Abtriebswelle 7 beweglich gelagert ist. Dabei weist das bewegliche
Bauteil 49 ein Spiel von bevorzugt 0,1 bis 0,2 mm zur Innenfläche des Kolbengehäuses
57 auf und kann fettgeschmiert sein. Die Steuereinheit 11 ist hierbei über das Kolbengehäuse
57 an dem Grundkörper 13 befestigt.
[0043] Zur Lagerung des beweglichen Bauteils 49 sind drei entlang der axialen Bewegungsrichtung
des beweglichen Bauteils 49 nebeneinander vorgesehene und parallel zueinander ausgerichtete,
wälzgelagerte Rollen 59 vorgesehen. Die Rollenachsen RA1 bis RA3 der wälzgelagerten
Rollen 59 sind dabei allesamt senkrecht zur axialen Bewegungsrichtung des beweglichen
Bauteils 49 ausgerichtet und liegen voneinander beabstandet in einer gemeinsamen Ebene.
Sie sind jeweils über eine Nadelhülse 60a und einen entsprechenden Zylinderbolzen
60b translatorisch starr mit dem Getriebegehäuse 39 verbunden (vgl.: FIG. 4). Die
radial umlaufenden Laufflächen 59a der wälzgelagerten Rollen 59 sind dabei jeweils
gegengleich zu einer entsprechenden Lauffläche 49a an dem beweglichen Bauteil 49 geformt
und liegen an dieser an. Konkret ist dabei die Lauffläche 49a des beweglichen Bauteils
49 quer, insbesondere senkrecht, zur axialen Bewegungsrichtung des beweglichen Bauteils
49 konvex und sind die Laufflächen 59a der wälzgelagerten Rollen 59 entsprechend konkav
geformt. Dies ermöglicht eine besonders zuverlässige und stabile Lagerung des beweglichen
Bauteils 49.
[0044] Alternativ zu der gezeigten Ausgestaltung mit drei in einer Ebene angeordneten wälzgelagerten
Rollen 59 können auch mehr oder weniger wälzgelagerte Rollen 59, welche insbesondere
auch nicht unbedingt in einer einzelnen Ebene liegen müssen, vorgesehen werden, um
das bewegliche Bauteil 49 zu lagern.
[0045] Zur Kopplung mit dem Ritzel 43 der Abtriebswelle 7 weist das bewegliche Bauteil 49
einen Durchbruch 61 auf, durch welchen das Ritzel 43 der Abtriebswelle 7 verläuft.
Das bewegliche Bauteil 49 weist entlang der Innenwand dieses Durchbruchs 61 einen
sich axial erstreckenden Zahnstangenabschnitt 63 auf. Die Zähne dieses Zahnstangenabschnitts
63 stehen in permanentem Eingriff mit den Zähnen des Ritzels 43 der Abtriebswelle
7, um über ein so gebildetes Zahnstangengetriebe 65 auch das bewegliche Bauteil 49
und damit die Rückstelleinrichtung 9 mit der Abtriebswelle 7 zu koppeln.
[0046] Im Folgenden wird die Einbindung des oben beschriebenen automatischen Antriebs 1
in eine Drehtür, insbesondere in eine Rauch- und/oder Feuerschutztür geschrieben.
[0047] Eine Drehtür mit einem entsprechenden automatischen Antrieb 1 umfasst einen Türrahmen
sowie ein relativ zu dem Türrahmen verschwenkbar aufgehängtes Türblatt. Das Türblatt
ist zwischen einer geschlossenen Stellung und einer offenen Stellung verschwenkbar.
Der zuvor beschriebene automatische Antrieb 1 ist über seinen Grundkörper 13 an einem
von dem Türrahmen und dem Türblatt fixiert bzw. befestigt. Je nach konkretem Einsatz
ist entweder ein oberes oder ein unteres Ende der Abtriebswelle 7 drehfest mit einem
ersten Ende 67a eines Hebels 67 verbunden (vgl.: FIG. 5). Das zweite Ende 67b des
Hebels 67 ist drehbar mit einem Gleitstein (nicht dargestellt) gekoppelt. Der besagte
Gleitstein ist entlang einer Gleitschiene (nicht gezeigt) verschieblich gelagert,
wobei die Gleitschiene an dem anderen von dem Türrahmen und dem Türblatt fixiert bzw.
befestigt ist.
[0048] Nun wird kurz die Funktionsweise des beschriebenen automatischen Antriebs 1 in einer
solchen Drehtür, insbesondere in einer entsprechenden Rauch- und/oder Brandschutztür,
beschrieben.
[0049] Anfangs befindet sich das Türblatt in seiner geschlossenen Stellung und verschließt
damit die durch den Türrahmen umrahmte Durchgangsöffnung der Drehtür. Zu diesem Zeitpunkt
befindet sich der automatische Antrieb 1 in dem in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Zustand.
[0050] Um die Drehtür passieren zu können, wird das Türblatt durch eine entsprechende Ansteuerung
der elektrischen Antriebseinheit 3 aus seiner geschlossenen Stellung in seine offene
Stellung verschwenkt. Während dieser Öffnungsbewegung dreht sich die Abtriebswelle
7 mit seinem Ritzel 43 um die Drehachse A. Über das gebildete Zahnstangengetriebe
65, welches zwischen dem Ritzel 43 der Abtriebswelle 7 und dem beweglichen Bauteil
49 wirkt, resultiert diese Drehbewegung der Abtriebswelle 7 in einer translatorischen
Bewegung des beweglichen Bauteils 49 senkrecht zur Drehachse A der Abtriebswelle 7
(nach links in den Figuren 1 bis 3). Dies wiederum führt zu einer Stauchung der Schraubenfeder
51 und damit zu einer Aufladung dieser mit potentieller Energie.
[0051] Eine Antriebskraft der Antriebseinheit 3, welche zum Öffnen und/oder anschließenden
Offenhalten der Drehtür erzeugt wird, wird dabei über das Getriebe 5 auf die Abtriebswelle
7 übertragen.
[0052] Sobald das Türblatt freigegeben wird, insbesondere indem der Motor der elektrischen
Antriebseinheit 3 nicht mehr bestromt wird, drückt die Schraubenfeder 51 unter Aufwendung
der zuvor aufgenommenen potentiellen Energie das bewegliche Bauteil 49 senkrecht zur
Drehachse A der Abtriebswelle 7 zurück in seine ursprüngliche Stellung (also nach
rechts in den Figuren 1 bis 3).
[0053] Dies führt aufgrund des Zahnstangengetriebes 65 zu einer Drehung der Abtriebswelle
7 in der zur vormaligen Drehung entgegengesetzten Richtung und damit zu einer Verschwenkung
des Türblatts zurück in seine geschlossene Stellung.
[0054] Dabei schafft das Zwischenrad 31 der letzten Getriebestufe 19 des Getriebes 5 den
zur freien Bewegung des beweglichen Bauteils 49 notwendigen Bauraum. Insbesondere
ermöglicht das Zwischenrad 31 nämlich die weiteren Getriebestufen 15 und 17 des Getriebes
5 sowie die elektrische Antriebseinheit 3 von der Abtriebswelle 7 weg (in den Figuren
1 bis 3 nach rechts) zu verlagern.
[0055] Die wälzgelagerten Rollen 59 hingegen dienen zur möglichst reibungsarmen und dennoch
zuverlässigen Lagerung des axial beweglichen Bauteils 49. Eine Wälzlagerung ist gegenüber
einer Gleitlagerung weniger reibungsbehaftet.
[0056] Somit wird eine besonders platzsparende, zuverlässige und dabei noch kostengünstige
Gesamtausgestaltung geschaffen.
[0057] Insbesondere kann die gebildete Drehtür dazu ausgebildet sein, bei jeder Begehung
automatisch geöffnet und unmittelbar wieder automatisch geschlossen zu werden. Solche
Türen sind beispielsweise aus Krankenhäusern bekannt, wobei zur Aktivierung der elektrischen
Antriebseinheit 3 zum Öffnen der Drehtür ein separater Taster vorgesehen sein kann.
Bei einer solchen Ausgestaltung wird der Energiespeicher 51 der Rückstelleinrichtung
9 bei jedem Öffnen gespannt bzw. aufgeladen. Beim Schließen der Tür kann der Motor
der Antriebseinheit 3 generatorisch betrieben werden und dabei die Schließbewegung
abbremsen bzw. dämpfen. Dies ermöglicht den Verzicht auf eine separate Dämpfungshydraulik.
Vor dem Schließen kann die Drehtür unter Umständen durch die Antriebseinheit 3 oder
eine Haltevorrichtung eine vorgegebene Zeit lang offengehalten werden. Auch ein permanentes
Offenhalten der Drehtür durch die Antriebseinheit 3 wäre denkbar.
[0058] Abschließend sei darauf hingewiesen, dass in der oben beschriebenen Ausgestaltung,
das getriebene Zahnrad 33 der letzten Getriebestufe 19, das Ritzel 43 der Abtriebswelle
7 und das bewegliche Bauteil 49 die in FIG. 6 gezeigte Ausgestaltung aufweisen. Konkret
ist hierbei das Ritzel 43 der Abtriebswelle 7 rotatorisch ungleichmäßig ausgebildet.
Die Aussparung 34 in dem zweiten Zahnrad 33 sowie der Durchbruch 61 mit dem Zahnstangenabschnitt
63 im beweglichen Bauteil 49 sind hierzu entsprechend ungleichmäßig, insbesondere
wellenförmig, ausgebildet. Diese spezifische Ausbildung der in FIG. 6 gezeigten Komponenten
ist auf den in FIG. 5 gezeigten Einsatz des automatischen Antriebs 1 in einer Drehtür
mit einem Hebel 67 mit einem Gleitstein (nicht gezeigt) und einer Gleitschiene (nicht
gezeigt) zugeschnitten. Durch diese ungleichmäßige Form kann auf besonders einfache
und zuverlässige Art und Weise die Drehmomentkennlinie des automatischen Antriebs
1 an die Anforderungen in derartigen Drehtüren angepasst werden.
[0059] Alternativ zu der in FIG. 5 gezeigten Ankopplung mittels eines Hebels 67 mit einem
Gleitstein und einer Gleitschiene sind auch Ausgestaltungen möglich, bei welchen der
automatische Antrieb 1 über ein Gestänge 69 mit dem Türrahmen bzw. dem Türblatt gekoppelt
ist.
[0060] Wie hierzu beispielsweise in FIG. 7 gezeigt ist, umfasst ein solches Gestänge 69
beispielsweise einen ersten Arm 71, welcher an seinem ersten Ende 71a drehfest mit
der Abtriebswelle 7 und an seinem, dem ersten Ende 71a gegenüberliegenden, zweiten
Ende 71b über ein Drehgelenk mit einem ersten Ende 73a eines zweiten Arms 73 gekoppelt
ist. Das dem ersten Ende 73a gegenüberliegende zweite Ende 73b des zweiten Arms 73
ist über ein weiteres Drehgelenk mit einem Fuß 75 des Gestänges 69 gekoppelt. Der
Fuß 75 ist dazu ausgebildet, unbeweglich an dem Türrahmen bzw. an dem Türblatt befestigt
zu werden, um den automatischen Antrieb 1 mit diesem zu koppeln.
[0061] Um bei einer solchen Ausgestaltung mit einem Gestänge 69 eine vorteilhafte Drehmomentkennlinie
zu erhalten, ist das Ritzel 43 der Abtriebswelle 7 bevorzugt rotationssymmetrisch
auszubilden. Dementsprechend ist auch die Aussparung 34 in dem zweiten Zahnrad 33
rotationssymmetrisch und der Zahnstangenabschnitt 63 in dem Durchbruch 61 des beweglichen
Bauteils 49 gleichmäßig, insbesondere gerade, auszubilden. Eine derartige Ausgestaltung
ist beispielhaft in FIG. 8 gezeigt.
[0062] Durch die konkrete Wahl der Ausgestaltung bzw. durch den einfachen Austausch der
drei in den Figuren 6 und 8 gezeigten Komponenten 33, 43 und 49 des automatischen
Antriebs 1 kann der gebildete automatische Antrieb 1 ohne eine aufwändige Anpassung
der übrigen Komponenten des automatischen Antriebs 1 an den konkret vorgesehenen Einsatz
(also entweder mit gleitschienen-gelagertem Hebel 67 oder mit Gestänge 69) angepasst
werden.
[0063] Abschließend sei darauf hingewiesen, dass einem Fachmann im Lichte der obigen Beschreibung
der Ausführungsbeispiele ohne weiteres eine Vielzahl von naheliegenden Kombinationen
und/oder äquivalenten Modifikationen dieser in den Sinn kommen. Solche sind vorliegend
gegebenenfalls nicht explizit beschrieben, jedoch nichtsdestotrotz von dem Schutzumfang
der beiliegenden Ansprüche umfasst.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 1
- automatischer Antrieb
- 3
- elektrische Antriebseinheit
- 5
- Getriebe
- 7
- Abtriebswelle
- 9
- Rückstelleinrichtung
- 11
- Steuereinheit
- 13
- Grundkörper
- 15
- erste Getriebestufe
- 17
- zweite/mittlere Getriebestufe
- 19
- dritte/letzte Getriebestufe
- 21
- Antriebswelle
- 23
- Riemen
- 25
- Riemenscheibe
- 26
- erstes Ritzel
- 27
- erstes Zahnrad
- 29
- zweites Ritzel
- 31
- Zwischenrad
- 33
- zweites/getriebenes Zahnrad
- 34
- Aussparung
- 35
- Wälzlager des zweiten Zahnrads 33
- 37
- Hülse
- 39
- Getriebegehäuse
- 41
- Vorsprung
- 43
- Ritzel der Abtriebswelle 7
- 45
- unteres und oberes Wälzlager
- 49
- bewegliches Bauteil/ Kolben
- 49a
- Lauffläche entlang des beweglichen Bauteils 49
- 51
- Energiespeicher/ Schraubenfeder
- 53
- Druckplatte
- 55
- Gewindekörper
- 57
- Kolbengehäuse
- 59
- wälzgelagerte Rolle
- 59a
- Lauffläche entlang der wälzgelagerten Rolle 59
- 60a
- Nadelhülse
- 60b
- Zylinderbolzen
- 61
- Durchbruch
- 63
- Zahnstangenabschnitt
- 65
- Zahnstangengetriebe
- 67
- Hebel
- 67a
- erstes Ende
- 67b
- zweites Ende
- 69
- Gestänge
- 71
- erster Arm
- 71a
- erstes ende
- 71b
- zweites Ende
- 73
- zweiter Arm
- 73a
- erstes Ende
- 73b
- zweites Ende
- 75
- Fuß
- 100
- elektrischer Motor
- 102
- Rotor/ Glocke
- 104
- erste Permanentmagnete
- 106
- Stator
- 108
- Magnetsensoreinrichtung
- 110
- Geberspur/ zweite Permanentmagnete
- 112
- Magnetsensoreinrichtung
- 114
- Magnetspule
- A
- Drehachse der Abtriebswelle
- M
- Motorachse
- R1
- erste Rotationsachse
- R2
- zweite Rotationsachse
- R3
- dritte Rotationsachse
- R4
- vierte Rotationsachse
- RA1
- erste Rollenachse
- RA2
- zweite Rollenachse
- RA3
- dritte Rollenachse
1. Automatischer Antrieb (1) für eine Drehtür, insbesondere für eine Rauch- und/oder
Feuerschutztür, wobei der automatische Antrieb (1) umfasst:
eine elektrische Antriebseinheit (3), welche dazu ausgebildet ist, im montierten Zustand
die Drehtür aktiv von ihrer geschlossenen Stellung in ihre offene Stellung zu verschwenken
und/oder in ihrer offenen Stellung zu halten;
eine Steuereinheit (11) zur Steuerung der elektrischen Antriebseinheit (3); und
ein Getriebe (5), welches die elektrische Antriebseinheit (3) mit einer drehbar gelagerten
Abtriebswelle (7) des automatischen Antriebs (1) koppelt, wobei die elektrische Antriebseinheit
(3) einen elektrischen Motor (100) mit einem Motorgehäuse, einem Stator (106) mit
Magnetspulen (114) und einem Rotor (102) mit einem Satz von kreisförmig um den Stator
(106) herum angeordneten ersten Permanentmagneten (104) zur Erzeugung eines Antriebsdrehmoments
umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
der elektrische Motor (100) einen innerhalb des Motorgehäuses angeordneten Drehgeber
aufweist, der eine Magnetsensoreinrichtung (108) und eine von der Magnetsensoreinrichtung
(108) erfassbare Geberspur aus einem Satz von zweiten Permanentmagneten (110) umfasst,
welche drehfest mit dem Rotor (102) verbunden sind,
wobei die Steuereinheit (11) mit der Magnetsensoreinrichtung (108) gekoppelt und dazu
ausgebildet ist, die Magnetspulen (114) des Stators (106) basierend auf dem Ausgabesignal
der Magnetsensoreinrichtung (108) anzusteuern.
2. Automatischer Antrieb (1) nach Anspruch 1,
wobei es sich bei dem elektrischen Motor (100) um einen, insbesondere bürstenlosen,
Gleichstrommotor handelt.
3. Automatischer Antrieb (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei es sich bei dem elektrischen Motor (100) um einen Außenläufermotor handelt.
4. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Geberspur
aus dem Satz von zweiten Permanentmagneten (110) radial umlaufend auf einer zu einer
Motorachse (M) senkrechten Deckfläche (102a) des Rotors (102) vorgesehen ist, und
bevorzugt der Satz von ersten Permanentmagneten (104) umfänglich entlang einer die
Motorachse (M) radial umgebenen Seitenwand (102b) des Rotors (102) vorgesehen ist.
5. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Geberspur
durch mindestens 40, insbesondere zwischen 80 und 120, zweite Permanentmagnete (110)
gebildet ist.
6. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Magnetsensoreinrichtung
(108) wenigstens einen unbeweglich montierten Hallsensor, insbesondere wenigstens
zwei und bevorzugt drei unbeweglich montierte Hallsensoren, umfasst.
7. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Getriebe
(5) zur schlupffreien Übertragung einer Rotationsbewegung des Rotors (102) des elektrischen
Motors (100) der elektrischen Antriebseinheit (3) auf die Abtriebswelle (7), insbesondere
lediglich über formschlüssige Getriebestufen (15, 17, 19), ausgebildet ist.
8. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Getriebe (5) dreistufig ausgebildet ist, wobei bevorzugt die Getriebestufen
axial zueinander versetzt angeordnet sind,
wobei die erste Getriebestufe (15) insbesondere eine Zahnriemengetriebestufe ist,
wobei die zweite Getriebestufe (17) insbesondere eine, bevorzugt schrägverzahnte,
Stirnradgetriebestufe ist,
wobei die dritte und letzte Getriebestufe (19) insbesondere eine, bevorzugt geradverzahnte,
Stirnradgetriebestufe.
9. Automatischer Antrieb (1) nach Anspruch 8,
wobei das getriebene Zahnrad der letzten Getriebestufe (19) rotationsfest mit der
Abtriebswelle (7) verbunden ist und als eine Stirnradgetriebestufe mit wenigstens
einem, insbesondere genau einem, Zwischenrad (31) ausgebildet ist.
10. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der automatische Antrieb (1) eine Rückstelleinrichtung (9) mit einem nicht-elektrischen
Energiespeicher (51) umfasst,
wobei die Rückstelleinrichtung (9) dazu ausgebildet ist, im montierten Zustand die
Drehtür in Richtung ihrer geschlossenen Stellung zu beaufschlagen,
wobei insbesondere vorgesehen ist, dass der nicht-elektrische Energiespeicher (51)
über ein senkrecht zur Drehachse der Abtriebswelle (7) bewegliches Bauteil (49) mit
der Abtriebswelle (7) gekoppelt ist.
11. Automatischer Antrieb (1) nach Anspruch 10,
wobei das bewegliche Bauteil (49) wälzgelagert ist.
12. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Drehachse (A) der Abtriebswelle (7), eine Motorachse (M) des elektrischen
Motors (100) und alle Rotationsachsen (R1, R2, R3, R4) der Zahnräder (27, 31, 33)
und Ritzel (26, 29) des Getriebes (5) parallel zueinander ausgerichtet sind.
13. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Außendurchmesser des elektrischen Motors (100) der elektrischen Antriebseinheit
(3) quer zu seiner Motorachse (M) größer als die Länge des elektrischen Motors (100)
entlang seiner Motorachse (M) ist, und/oder
wobei der elektrische Motor (100) der elektrischen Antriebseinheit (3) dazu ausgebildet
ist, bei einem Verschwenken der Drehtür in Richtung ihrer geschlossenen Stellung als
Generator zu wirken, um eine Schließbewegung der Drehtür zu dämpfen.
14. Drehtür, insbesondere Rauch- und/oder Feuerschutztür, umfassend:
einen Türrahmen;
ein Türblatt, welches relativ zu dem Türrahmen zwischen einer geschlossenen Stellung
und einer offenen Stellung verschwenkbar aufgehängt ist; einen automatischen Antrieb
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche; und
ein Gestänge (69) oder einen Hebel (67) mit einem Gleitstein und einer Gleitschiene;
wobei der automatische Antrieb (1) entweder an dem Türrahmen fixiert und über das
Gestänge (69) oder den Hebel (67) mit dem Gleitstein und der Gleitschiene mit dem
Türblatt gekoppelt ist, oder an dem Türblatt fixiert und über das Gestände (69) oder
den Hebel (67) mit dem Gleitstein und der Gleitschiene mit dem Türrahmen gekoppelt
ist.
15. Drehtür nach Anspruch 14 mit einer Rückstelleinrichtung (9) entsprechend Anspruch
10,
wobei der nicht-elektrischer Energiespeicher (51) der Rückstelleinrichtung (9) dazu
ausgebildet ist, durch eine Öffnungsbewegung des Türblatts, welche durch die elektrische
Antriebseinheit (3) hervorgerufen oder zumindest unterstützt wird, mit Energie aufgeladen
zu werden und nach einer Freigabe des Türblatts dieses mit Hilfe der aufgeladenen
Energie zurück in seine geschlossene Stellung zu verschwenken.