[0001] Die Erfindung betrifft eine Rührrolle gemäß Patentanspruch 1 und eine Strang-Gießmaschine
mit solch einer Rührrolle gemäß Patentanspruch 9.
[0002] Aus
US 2013/008624 A1 ist eine geteilte Rührrolle bekannt, die zwei Rollenhälften mit zylindrischen Rollenkörpern
aufweist. Die Rollenkörper sind zum Kontakt mit einem brammenförmigen Walzgut ausgebildet.
Innen gelegen sind elektrische Induktoren zur Erzeugung elektromagnetischer Rührfelder,
die eine Rührwirkung auf einen flüssigen Kern des Walzguts ausüben, aufgebaut. Zwischen
den Rollenkörpern ist zur mechanischen Stützung der Rolle ein Zwischenlager angeordnet.
Die elektrischen Induktoren sind jeweils an separat axial gegenüberliegenden Enden
jeweils an einer getrennten elektrischen Energiequelle angeschlossen.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Rührrolle und eine verbesserte Strang-Gießmaschine
bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird mittels einer Rührrolle gemäß Patentanspruch 1 und mittels einer
Strang-Gießmaschine gemäß Patentanspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0005] Es wurde erkannt, dass eine verbesserte Rührrolle für eine Strang-Gießmaschine zur
Herstellung eines Warmstrangs dadurch bereitgestellt werden kann, dass die Rührrolle
einen drehbar um eine erste Drehachse gelagerten erste Rollenballen, einen drehbar
um die erste Drehachse gelagerte zweiten Rollenballen, eine Verbindungseinheit, eine
erste Spulenanordnung mit wenigstens einer ersten elektrischen Spule, eine zweite
Spulenanordnung mit wenigstens einer zweiten elektrischen Spule und ein Zwischenlager
aufweist. Axial bezogen auf die erste Drehachse sind zwischen dem ersten Rollenballen
und dem zweiten Rollenballen die Verbindungseinheit und das Zwischenlager angeordnet.
Das Zwischenlager umgreift umfangsseitig die Verbindungseinheit und ist ausgebildet,
eine Kraft aus dem ersten Rollenballen und aus dem zweiten Rollenballen jeweils abzustützen.
Die Verbindungseinheit verbindet elektrisch die erste elektrische Spule mit der zweiten
elektrischen Spule in einer Serienschaltung. Die erste Spulenanordnung und die zweite
Spulenanordnung sind ausgebildet, bei Bestromung der ersten elektrischen Spule und
der zweiten elektrischen Spule jeweils ein radial außen zum ersten Rollenballen und
zum zweiten Rollenballen wirkendes Magnetfeld zu erzeugen.
[0006] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass durch die Serienschaltung der ersten Spule
der ersten Spulenanordnung mit der zweiten Spule der zweiten Spulenanordnung über
die Verbindungseinheit durch das Zwischenlager hinweg zum einen eine Anschlussverkabelung
der Rührrolle vereinfacht ist. Ferner können die Spulen der ersten und zweiten Spulenanordnungen
mit einem größeren Querschnitt ausgebildet werden, sodass die Spulen eine erhöhte
Lebensdauer in der heißen Temperaturumgebung in einer Strangführung einer Strang-Gießmaschine
aufweisen. Des Weiteren ist ein Lagertausch im Zwischenlager besonders einfach durchführbar.
Ferner kann mittels der Rührrolle eine besonders hohe Produktqualität durch eine Reduktion
von Seigerungen im Warmstrang erzielt werden. Auch ist die Rührrolle für ein besonders
breites Warmgut und/oder sehr tiefe Einbauposition in der Strang-Gießmaschine geeignet.
[0007] Insbesondere eignet sich eine derartige Rührrolle für ein sogenanntes Finalrühren,
beispielsweise zum Ende eines Gießbogens der Strang-Gießmaschine. Dabei wirkt aufgrund
der niedrigen Einbauposition ein hoher hydrostatischer Druck von dem Warmstrang auf
die Rührrolle, dem die beschriebene Rührrolle standhalten kann.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform weist die Verbindungseinheit eine erste Kontakteinrichtung
und eine zur ersten Kontakteinrichtung korrespondierend ausgebildete zweite Kontakteinrichtung
auf. Die erste Kontakteinrichtung kontaktiert die zweite Kontakteinrichtung elektrisch.
Die erste Kontakteinrichtung ist elektrisch mit der ersten Spule und die zweite Kontakteinrichtung
ist elektrisch mit der zweiten Spule verbunden. Durch die erste und zweite Kontakteinrichtung
in der Verbindungseinheit ist eine Montage der Rührrolle besonders einfach, da die
Kontakteinrichtungen beispielsweise ineinandergesteckt werden können und der Steckvorgang,
der beispielsweise entlang der ersten Drehachse erfolgt, eine schnelle Montage sowohl
der Kontakteinrichtungen, aber auch der an der Kontakteinrichtung jeweils angeschlossenen
Spuleneinrichtung ermöglicht.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform weist die Rührrolle wenigstens ein erstes Anschlussterminal
und Verbindungsterminal auf. Das erste Anschlussterminal ist auf einer dem Zwischenlager
abgewandten ersten Axialseite des ersten Rollenballens angeordnet. Das Verbindungsterminal
ist auf einer dem ersten Anschlussterminal gegenüberliegenden zweiten Axialseite des
zweiten Rollenballens angeordnet. An dem ersten Anschlussterminal ist eine elektrische
Energiequelle, insbesondere ein Frequenzumrichter, anschließbar. An dem Verbindungsterminal
ist beispielsweise eine weitere Rührrolle elektrisch anschließbar. Die erste Spulenanordnung,
die Verbindungseinheit und die zweite Spulenanordnung verbinden das erste Anschlussterminal
mit dem Verbindungsterminal elektrisch. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass
auf ein weiteres Anschlussterminal zum Anschluss der zweiten Spulenanordnung an einer
zweiten elektrischen Energiequelle verzichtet werden kann, sodass die Rührrolle besonders
einfach ausgebildet ist. Des Weiteren kann durch die Anschlussmöglichkeit der weiteren
Rührrolle an dem Verbindungsterminal ein kurzes elektrisches zweites Kabel genutzt
werden, um die weitere Rührrolle elektrisch anzuschließen.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform weist die erste Spulenanordnung wenigstens eine
dritte und vierte Spule und die zweite Spulenanordnung wenigstens eine fünfte und
sechste Spule auf. Die erste Spule, die dritte Spule und die vierte Spule bilden eine
erste Spulenanordnung. Die zweite Spule, die fünfte Spule und die sechste Spule bilden
eine zweite Spulenanordnung. Die Verbindungseinheit verbindet elektrisch die dritte
Spule mit der fünften Spule und die vierte Spule elektrisch mit der sechsten Spule
derart, dass die dritte Spule und die fünfte Spule in Reihe geschaltet sind und die
vierte Spule und die sechste Spule in Reihe geschaltet sind. Dadurch weisen die erste
Spulenanordnung und die zweite Spulenanordnung jeweils dreiphasig betreibbare Spulen
auf. Insbesondere ist bei dieser Ausgestaltung möglich, dass sowohl die erste Spulenanordnung
als auch die zweite Spulenanordnung mit einem dreiphasigen Wechselstrom betrieben
werden können.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform weist die Rührrolle ein zweites Anschlussterminal
und eine Sternpunktverbindung auf, wobei das zweite Anschlussterminal auf der dem
Zwischenlager abgewandten ersten Axialseite des ersten Rollenballens angeordnet ist.
Die Schaltplatte ist auf einer dem zweiten Anschlussterminal gegenüberliegenden zweiten
Axialseite des zweiten Rollenballen angeordnet. An dem zweiten Anschlussterminal ist
ein zweites elektrisches Kabel anschließbar. Die Sternpunktverbindungverbindet die
zweite Spule, die fünfte Spule und die sechste Spule elektrisch sternförmig miteinander.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass auf ein drittes Anschlussterminal oder auf
ein weiteres Verbindungsterminal verzichtet werden kann, sodass die Rührrolle ausschließlich
nur ein zweites Anschlussterminal aufweist und dadurch besonders einfach ausgebildet
ist.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform weist die Verbindungseinheit wenigstens eine sich
entlang der ersten Drehachse erstreckenden Zapfen und eine Muffe auf. Der Zapfen und/oder
die Muffe sind jeweils stabförmig ausgebildet. Die Muffe weist eine erste Aufnahme
auf, in die der Zapfen mit einem ersten Zapfenabschnitt eingreift. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass der Zapfen und die Muffe zur Verbindung der ersten Spulenanordnung
mit der zweiten Spulenanordnung steckbar ausgebildet ist und insbesondere die erste
Aufnahme fluiddicht ausgebildet werden kann, sodass ein Eindringen von Kühlmittel,
das beispielsweise der Zapfen und Muffe umströmt, in die erste Aufnahme vermieden
werden kann.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform ist die erste Kontakteinrichtung in dem Zapfen
und die zweite Kontakteinrichtung in der der Muffe angeordnet, wobei die erste Aufnahme
fluiddicht abgedichtet ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Kontakteinrichtungen
besonders einfach montiert werden können.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform weist das Zwischenlager ein Wälzlager, ein Zwischenlagergehäuse
und einen Verbindungsflansch auf. In dem Zwischenlagergehäuse ist das Wälzlager angeordnet.
Der Verbindungsflansch ist hohlkörperartig ausgebildet und durchgreift das Wälzlager.
Der Verbindungsflansch verbindet mechanisch den ersten Rollenballen mit dem zweiten
Rollenballen. Das Wälzlager lagert den Verbindungsflansch drehbar um die erste Drehachse.
Radial zwischen einer ersten inneren Umfangsseite des Verbindungsflanschs und der
Verbindungseinheit ist ein erster Radialspalt zur Führung eines Kühlmittels angeordnet.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass eine Kühlmittelführung zur Kühlung sowohl
des ersten Rollenballens als auch des zweiten Rollenballens mit dem gleichen Kühlmittel
sowie zur Kühlung der ersten Spulenanordnung und der zweiten Spulenanordnung an der
Verbindungseinheit vorbei möglich ist. Ferner kann das Kühlmittel die Verbindungseinheit
ebenso kühlen, sodass eine Überhitzung der Verbindungseinheit, insbesondere der Kontakteinrichtung,
bei Übertragung hoher elektrischer Ströme vermieden wird.
[0015] Eine verbesserte Strang-Gießmaschine zur Herstellung eines Warmstrangs kann dadurch
bereitgestellt werden, dass die Strang-Gießmaschine eine Strangführung, wenigstens
eine erste Rührrolle, eine zweite Rührrolle und eine elektrische Energiequelle aufweist.
Die erste Rührrolle und die zweite Rührrolle sind wie oben beschrieben ausgebildet.
Dabei ist die zweite Rührrolle radial beabstandet bezogen auf die erste Drehachse
zu der ersten Rührrolle angeordnet. Der Warmstrang ist zwischen der ersten Rührrolle
und der zweiten Rührrolle anordenbar. Die elektrische Energiequelle ist mit der ersten
Rührrolle elektrisch verbunden. Die erste Rührrolle verbindet elektrisch die zweite
Rührrolle mit der elektrischen Energiequelle. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
dass auf ein zusätzliches Anschlusskabel und auf eine weitere elektrische Energiequelle
zum Betrieb der zweiten Rührrolle verzichtet werden kann, sodass die Strang-Gießmaschine
besonders einfach ausgebildet ist.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist das Verbindungsterminal der ersten Rührrolle
mittels eines zweiten elektrischen Kabels mit dem zweiten Anschlussterminal der zweiten
Rührrolle derart elektrisch verbunden, dass die erste Spule der ersten Spulenanordnung
und die zweite Spule der zweiten Spulenanordnung der ersten Rührrolle und die erste
Spule der ersten Spulenanordnung und die zweite Spule der zweiten Spulenanordnung
der zweiten Rührrolle elektrisch in Reihe geschaltet sind. Diese Ausgestaltung hat
den Vorteil, dass ein Verkabelungsaufwand zum Anschluss der jeweiligen Rührrolle besonders
geringgehalten ist. Insbesondere kann dadurch der Frequenzumrichter weit beabstandet
von der Strang-Gießmaschine angeordnet sein.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen
- FIG 1
- eine schematische Darstellung einer Strang-Gießmaschine zur Herstellung eines Gießprodukts;
- FIG 2
- eine schematische Darstellung einer Rührrolle der in FIG 1 gezeigten Strang-Gießmaschine;
- FIG 3
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der in FIG 1 gezeigten Strang-Gießmaschine;
- FIG 4
- eine Schnittansicht entlang einer in FIG 2 markierten Schnittebene B-B durch die erste
Rührrolle; und
- FIG 5
- eine Schnittansicht entlang einer in FIG 4 gezeigten Schnittebene C-C durch die in
FIG 4 gezeigte erste Rührrolle.
[0018] FIG 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Strang-Gießmaschine 10 zur Herstellung
eines Gießprodukts.
[0019] Die Strang-Gießmaschine 10 kann beispielsweise Teil einer Gieß-Walz-Verbundanlage
sein. Die Strang-Gießmaschine 10 kann beispielsweise einer Walzstraße vorgeschaltet
sein.
[0020] Die Strang-Gießmaschine 10 weist eine Pfanne 15, einen Verteiler 20, eine Kokille
25 und wenigstens eine Strangführung 30 auf. Im Betrieb der Strang-Gießmaschine 10
wird der Verteiler 20 mittels der Pfanne 15 mit einer metallischen Schmelze 35, beispielsweise
einer Stahlschmelze, befüllt. Die metallische Schmelze 35 kann beispielsweise mittels
eines Konverters in einem Linz-Donawitz-Verfahren hergestellt werden.
[0021] In der Kokille 25 wird die metallische Schmelze 35 kommend aus dem Verteiler 20 zu
einem Warmstrang 40 vergossen. Der teilerstarrte Warmstrang 40, der insbesondere als
Dünnbrammenstrang ausgebildet sein kann, wird aus der Kokille 25 gezogen. Dabei wird
der Warmstrang 40 in Förderrichtung von der Kokille 25 weggefördert. Durch die Strangführung
30 wird der Warmstrang 40 bogenförmig in eine Horizontale umgelenkt, gestützt und
erstarrt und verlässt die Strangführung 30 als Gießprodukt. Von besonderem Vorteil
ist hierbei, wenn die Strang-Gießmaschine 10 den Warmstrang 40 in einen Endlosstrang
gießt. Dabei kann der Warmstrang 40 beispielsweise als Brammenstrang ausgebildet sein.
[0022] Die Strangführung 30 weist wenigstens ein Rollenpaar 45 und/oder wenigstens ein Rührrollenpaar
50 mit einer ersten Rührrolle 55 und einer zweiten Rührrolle 60 auf. Das Rollenpaar
45 und das Rührrollenpaar 50 sind in Förderrichtung des Warmstrangs 40 beabstandet
zueinander angeordnet und führen den Warmstrang 40 aus der Vertikalen in die Horizontale.
Dabei stützen das Rollenpaar 45 und das Rührrollenpaar 50 den Warmstrang 40.
[0023] Die Rührrollen 55, 60 können gegenüberliegend beidseitig des Warmstrangs 40 angeordnet
sein. Das Rührrollenpaar 50 ist in Förderrichtung nach der Kokille 25, im sogenannten
Flüssigbereich des Warmstrangs 40 angeordnet. Die Rührrollen 55, 60 erzeugen im Flüssigbereich
des Warmstrangs 40 eine Rührkraft, quer zur Förderrichtung des Warmstrangs 40. Insbesondere
kann die Rührrolle 55, 60 am Ende eines Gießbogens der Strangführung 30 angeordnet
sein um ein Finalrühren durchzuführen. Dabei stützt die Rührrolle hohe hydrostatische
Kräfte aus dem Warmstrang 40, insbesondere bei einer tiefen Einbauposition in der
Strangführung 30 ab.
[0024] FIG 2 zeigt eine schematische Darstellung des Rührrollenpaars 50 der in FIG 1 gezeigten
Strang-Gießmaschine 10.
[0025] In den folgenden Figuren wird auf die geometrische Ausgestaltung der ersten Rührrolle
55 eingegangen.
[0026] Die erste Rührrolle 55 weist eine um eine erste Drehachse 65 gelagerte ersten Rollenballen
70, wenigstens eine um die erste Drehachse 65 gelagerten zweiten Rollenballen 75,
wenigstens ein Zwischenlager 80, eine erste Spulenanordnung 85 (in FIG 2 schematisch
angedeutet), wenigstens eine zweite Spulenanordnung 90 (in FIG 2 schematisch strichliniert
angedeutet) und wenigstens zwei seitliche Stützlager 95, 100 auf.
[0027] Der erste Rollenballen 70 weist umfangsseitig eine erste Rollfläche 105 auf. Der
zweite Rollenballen 75 weist umfangsseitig eine zweite Rollfläche 110 auf. Die erste
Rollfläche 105 und die zweite Rollfläche 110 sind ausgebildet, an einer ersten Seitenfläche
115 des Warmstrangs 40 anzuliegen und den Warmstrang 40 zu führen, zu stützen und/oder
zu formen.
[0028] Axial bezogen auf die erste Drehachse 65 ist zwischen dem ersten Rollenballen 70
und dem zweiten Rollenballen 75 das Zwischenlager 80 angeordnet. Axial gegenüberliegend
zum Zwischenlager 80 wird seitlich der erste Rollenballen 70 durch das erste Stützlager
95 abgestützt. Axial gegenüberliegend zum Zwischenlager 80 wird ferner der zweite
Rollenballen 75 durch das zweite Stützlager 100 abgestützt.
[0029] Es wird darauf hingewiesen, dass die erste Rührrolle 55 selbstverständlich auch eine
andere Anzahl von Rollenballen 70, 75 aufweisen kann. Insbesondere können auch mehrere
Zwischenlager 80 zwischen den einzelnen Rollenballen 70, 75 angeordnet sein.
[0030] Sowohl das Zwischenlager 80 als auch die Stützlager 95, 100 sind an einem Träger
120 befestigt. Dabei sind die Stützlager 95, 100 und das Zwischenlager 80 ausgebildet,
eine Kraft F, kommend von dem Warmstrang 40 von den Rollenballen 70, 75 an dem Träger
120 abzustützen.
[0031] In FIG 2 ist schematisch die zweite Rührrolle 60 des Rührrollenpaars 50 angedeutet.
Die zweite Rührrolle 60 kann geometrisch im Wesentlichen identisch zu der ersten Rührrolle
55 ausgebildet sein. Dabei liegt die zweite Rührrolle 60 mit ihren Rollenballen 70,
75 und der ersten und zweiten Rollfläche 105, 110 an einer zur ersten Seitenfläche
115 gegenüberliegend angeordneten zweiten Seitenfläche 125 des Warmstrangs 40 an.
[0032] Die Stützlager 95, 100 und das Zwischenlager 80 sind ausgebildet, eine Kraft F aus
dem Warmstrang 40, die über die jeweiligen Rollenballen 70, 75 in das Stützlager 95,
100 und das Zwischenlager 80 übertragen wird, an dem Träger 120 abzustützen.
[0033] FIG 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der in FIG 1 gezeigten
Strang-Gießmaschine 10.
[0034] Der erste Rollenballen 70 und der zweite Rollenballen 75 der ersten Rührrolle 55
sind jeweils gemeinsam drehbar um die erste Drehachse 65 gelagert. Durch den im Wesentlichen
identischen Aufbau der zweiten Rührrolle 60 gegenüber der ersten Rührrolle 55 sind
der erste Rollenballen 70 und der zweite Rollenballen 75 der zweiten Rührrolle 60
ebenso drehbar, jedoch um eine zweite Drehachse 130, die parallel zur ersten Drehachse
65 verläuft, angeordnet. Zwischen der ersten Rührrolle 55 und der zweiten Rührrolle
60 wird der Warmstrang 40 geführt.
[0035] Ferner weist die erste Rührrolle 55 ein erstes Anschlussterminal 135 und ein axial
bezogen auf die erste Drehachse 65 gegenüberliegend angeordnetes Verbindungsterminal
140 auf. Beispielsweise kann das erste Anschlussterminal 135 am ersten Stützlager
95 und das Verbindungsterminal 140 am zweiten Stützlager 100 der ersten Rührrolle
55 angeordnet sein.
[0036] Des Weiteren weist die Strang-Gießmaschine 10 eine elektrische Energiequelle 150
auf. Die elektrische Energiequelle 150 kann beispielsweise als Wechselstromenergiequelle
ausgebildet sein und beispielsweise einen Frequenzumrichter aufweisen.
[0037] Die elektrische Energiequelle stellt wenigstens eine erste Phase L1 eines Wechselstroms
bereit. Von besonderem Vorteil ist, wenn die elektrische Energiequelle 150 wenigstens
drei Phasen L1, L2, L3 eines dreiphasigen Stroms, insbesondere eines Drehstroms, bereitstellt.
[0038] Die elektrische Energiequelle 150 ist beispielsweise mittels eines ersten elektrischen
Kabels 155 mit dem ersten Anschlussterminal 135 elektrisch verbunden. Ferner kann
das Verbindungsterminal 140 elektrisch mit einem zweiten elektrischen Kabel 160 verbunden
sein. Bevorzugt ist beispielsweise das erste elektrische Kabel 155 und vorzugsweise
auch das zweite elektrische Kabel 160 als wenigstens dreiadriges Kabel mit drei Außenleitern
ausgebildet. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass das erste elektrische Kabel
155 und/oder das zweite elektrische Kabel 160 andersartig ausgebildet sind.
[0039] Die erste Spulenanordnung 85 der ersten Rührrolle 55 weist wenigstens eine erste
elektrische Spule 165 auf. Die zweite Spulenanordnung 90 weist wenigstens eine zweite
elektrische Spule 170 auf. Zusätzlich kann die erste Spulenanordnung 85 ferner eine
dritte elektrische Spule 175 und eine vierte elektrische Spule 180 sowie die zweite
Spulenanordnung 90 eine fünfte elektrische Spule 185 und eine sechste elektrische
Spule 190 aufweisen. Die Spulenanordnung 85, 90 ist drehfest angeordnet, sodass in
einem Betrieb der Strang-Gießmaschine 10 sich zwar die jeweilige Rolle 70, 75 um die
zugeordnete Drehachse 65, 130 dreht, jedoch die Spule 165, 170, 175, 180, 185, 190
jeweils nicht zusammen mit dem Rollenballen 70, 75 rotiert.
[0040] Die Rührrolle 55, 60 weist ferner jeweils eine Verbindungseinheit 81 auf. Die Verbindungseinheit
81 ist etwa im Bereich des Zwischenlagers 80 angeordnet und ist gegenüber dem ersten
Rollenballen 70 und der zweiten Rolle 75 drehfest angeordnet. Die Verbindungseinheit
81 verbindet elektrisch über das Zwischenlager 80 hinweg die erste Spule 165 mit der
zweiten Spule 170. Ebenso verbindet über das Zwischenlager 80 die Verbindungseinheit
81 die dritte Spule 175 elektrisch mit der fünften Spule 185 sowie die vierte Spule
180 mit der sechsten Spule 190. Auf die Ausgestaltung der Verbindungseinheit 81 wird
in den nachfolgenden FIGN 4 bis 6 eingegangen.
[0041] Jede der Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 weist mindestens eine, vorzugsweise
mehrere sich in Umfangsrichtung um die erste Drehachse 65 erstreckende Windungen auf.
[0042] Das erste Anschlussterminal 135 weist vorzugsweise einen ersten Anschlusspunkt 195,
einen zweiten Anschlusspunkt 205 und einen dritten Anschlusspunkt 215 auf. Ferner
kann das Verbindungsterminal 140 einen ersten Verbindungspunkt 200, einen zweiten
Verbindungspunkt 210 und einen dritten Verbindungspunkt 220 aufweisen.
[0043] Dabei ist die erste Spule 165 am ersten Anschlusspunkt 195 angeschlossen und die
erste Spule 165 und die zweite Spule 170 sind durch die Verbindungseinheit 81 in Reihe
geschaltet und elektrisch gegenüber der dritten bis sechsten Spule 175, 180, 185,
190 isoliert. Die zweite Spule 170 ist auf einer der Verbindungseinheit 81 abgewandten
Seite an dem ersten Verbindungspunkt 200 angeschlossen.
[0044] Die dritte Spule 175 ist am zweiten Anschlusspunkt 205 angeschlossen. Die dritte
Spule 175 ist in Reihe über die Verbindungseinheit 81 mit der fünften Spule 185 und
mit dem zweiten Verbindungspunkt 210 verbunden. Auch die dritte Spule 175 und die
fünfte Spule 185 sind elektrisch gegenüber der ersten Spule 165 und der zweiten Spule
170 sowie gegenüber der vierten Spule 180 und der sechsten Spule 190 isoliert.
[0045] Die vierte Spule 180 ist am dritten Anschlusspunkt 215 angeschlossen. Die vierte
Spule 180 ist über die Verbindungseinheit 81 in Reihe geschaltet mit der sechsten
Spule 190 und mit dem dritten Verbindungspunkt 220 verbunden. Ebenso sind die vierte
Spule 180 und die sechste Spule 190 gegenüber der ersten bis dritten Spule 165, 170,
175 sowie der fünften Spule 185 elektrisch isoliert.
[0046] Zusammengefasst verbindet die erste Spulenanordnung 85 der ersten Rührrolle 55 das
erste Anschlussterminal 135 elektrisch mit der Verbindungseinheit 81. Ferner verbindet
die zweite Spulenanordnung 90 die Verbindungseinheit 81 elektrisch mit dem Verbindungsterminal
140 der ersten Rührrolle 55.
[0047] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die elektrische Energiequelle 150 insbesondere
nur einen einzigen Frequenzumrichter aufweisen kann, um die beiden Spulenanordnungen
85, 90 der ersten Rührrolle 55 mit einem elektrischen Strom, vorzugsweise einem dreiphasigen
Strom, mit elektrischer Energie zu versorgen. Somit kann die Anzahl der benötigen
Frequenzumrichter mit der in FIG 3 gezeigten Lösung reduziert werden. Im Betrieb der
Strang-Gießmaschine 10 kann die elektrische Energiequelle 150 jeweils über das erste
elektrische Kabel 155 und den ersten bis dritten Anschlusspunkt 195, 205, 215 jeweils
die erste bis sechste Spule 165, 170, 175, 180, 185, 190 mit den Phasen L1, L2, L3
bestromen, um ein elektrisches Magnetfeld zwischen der ersten Rührrolle 55 und der
zweiten Rührrolle 60 zur Beeinflussung der metallischen Schmelze 35 in dem teilerstarten
Warmstrang 40 zu erzeugen.
[0048] Dadurch, dass die erste Spulenanordnung 85 und die zweite Spulenanordnung 90 mit
ihren jeweiligen elektrischen Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 in Reihe geschaltet
sind, können zum einen die elektrischen Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 jeweils
mit einem größeren Leiterquerschnitt ausgebildet sein, und dadurch sind die Spulen
165, 170, 175, 180, 185, 190 thermisch stabiler und somit haltbarer.
[0049] Die zweite Rührrolle 60 ist im Wesentlichen identisch zu der ersten Rührrolle 55
ausgebildet. Im Folgenden wird auf die Unterscheide der zweiten Rührrolle 60 gegenüber
der ersten Rührrolle 55 eingegangen.
[0050] Die zweite Rührrolle 60 ist beispielsweise punktsymmetrisch zu der ersten Rührrolle
55 angeordnet, wobei ein Symmetriepunkt 191 zwischen der ersten Rührrolle 55 und der
zweiten Rührrolle 60 mittig, axial auf Höhe des Zwischenlagers 80 angeordnet ist.
[0051] Die zweite Rührrolle 60 weist anstatt des ersten Anschlussterminals 135 ein zweites
Anschlussterminal 145 auf. Das zweite Anschlussterminal 145 kann beispielsweise am
ersten Stützlager 95 der zweiten Rührrolle 60 angeordnet sein und ist somit dem Zwischenlager
80 abgewandt. Auf das erste Anschlussterminal 135 wird an der zweiten Rührrolle 60
verzichtet. Das zweite Anschlussterminal 145 weist einen vierten Anschlusspunkt 225,
einen fünften Anschlusspunkt 230 und einen sechsten Anschlusspunkt 235 auf.
[0052] In der Ausführungsform ist zusätzlich die zweite Rührrolle 60 über das zweite Anschlussterminal
145 und das zweite elektrische Kabel 160 an dem Verbindungsterminal 140 der ersten
Rührrolle 55 elektrisch angeschlossen. Dabei verbindet die erste Rührrolle 55 elektrisch
über das erste elektrische Kabel 155 auch die zweite Rührrolle 60 an die elektrische
Energiequelle 150. Durch die Verwendung des zweiten elektrischen Kabels 160 kann dabei
das zweite elektrische Kabel 160 besonders kurz gehalten werden, sodass ein Materialaufwand
zur elektrischen Anbindung der ersten und zweiten Spulenanordnung 85, 90 der zweiten
Rührrolle 60 besonders gering ist.
[0053] In der Ausführungsform ist dabei jeweils der erste bis dritte Verbindungspunkt 200,
210, 220 über das zweite elektrische Kabel 160 mit einem vierten bis sechsten Anschlusspunkt
225, 230, 235 elektrisch verbunden. Dabei korrespondiert der vierte Anschlusspunkt
225 zum ersten Anschlusspunkt 195 sowie der fünfte Anschlusspunkt 230 zum zweiten
Anschlusspunkt 205 und der sechste Anschlusspunkt 235 zum dritten Anschlusspunkt 215.
[0054] Die zweite Rührrolle 60 weist anstatt des Verbindungsterminals 140 eine Sternpunktverbindung
240 auf. Die Sternpunktverbindung 240 ist geometrisch beispielsweise auf der zum ersten
Anschlussterminal 135 zugewandten Seite und auf einer dem zweiten Anschlussterminal
145 abgewandten Axialseite angeordnet. Dabei verbindet die Sternpunktverbindung 240
auf der zum zweiten Anschlussterminal 145 axial gegenüberliegenden Seite die zweite
Spule 170, die fünfte Spule 185 und die sechste Spule 190 der zweiten Spulenanordnung
90 elektrisch sternförmig miteinander. Somit werden an der Sternpunktverbindung 240
die Phasen L1, L2, L3 elektrisch miteinander verbunden.
[0055] Aufgrund der im Wesentlichen identischen Ausgestaltung der zweiten Rührrolle 60 und
der seriellen Anordnung der ersten bis sechsten Spule 165, 170, 175, 180, 185, 190
der ersten und zweiten Spulenanordnung 85, 90 auf der zweiten Rührrolle 60 sowie der
elektrischen Anbindung der ersten und zweiten Spulenanordnung 85, 90 über das zweite
Anschlussterminal 145 und das zweite elektrische Kabel 160 am Verbindungsterminal
140 wird sichergestellt, dass beispielsweise jeweils vier Spulen bis zur Sternpunktverbindung
240 seriell hintereinander geschaltet sind. So sind beispielsweise die erste und zweite
Spule 165, 170 der ersten und zweiten Spulenanordnung 85, 90 der ersten Rührrolle
55 mit der ersten und zweiten Spule 165, 170 der ersten und zweiten Spulenanordnung
85, 90 der zweiten Rührrolle 60 in Serie geschaltet. Analoges gilt ebenso für die
dritte bis sechste Spule 175, 180, 185, 190 der ersten und zweiten Spulenanordnung
85, 90 der ersten und zweiten Rührrolle 55, 60.
[0056] Im Betrieb des Rührrollenpaars 50 durchströmen die Phasenströme der Phasen L1, L2,
L3 somit die vier in Reihe geschalteten elektrischen Spulen 165, 170, 175, 180, 185,
190 der ersten und zweiten Rührrollen 55, 60 und das zweite elektrische Kabel 160
bis hin zur Sternpunktverbindung 240, an denen die Phasen L1, L2, L3 sternförmig elektrisch
miteinander verbunden sind. Dies hat den Vorteil, dass durch die Sternschaltung auf
einen zusätzlichen Anschluss eines Neutralleiters verzichtet werden kann und dadurch
das erste und zweite elektrische Kabel 155, 160 nur dreiadrig ausgebildet sein kann.
Ferner kann auf die Durchschleifung des Neutralleiters durch die Rollen 70, 75 verzichtet
werden.
[0057] Durch die Verbindungseinheit 81 kann somit auf weitere Frequenzumrichter zur elektrischen
Bestromung der zweiten, fünften und sechsten Spule 170, 185, 190 der ersten Rührrolle
55 und auf weitere Frequenzumrichter zur Bestromung der Spulen 165, 170, 175, 180,
185, 190 der zweiten Rührrolle 60 verzichtet werden, da durch die Verbindungseinheit
81 die zweite, fünfte und sechste Spule 170, 185, 190 elektrisch über die erste, dritte
und vierte Spule 165, 175, 180 an dem ersten bis dritten Anschlusspunkt 195, 205,
215 des ersten Anschlussterminals 135 angeschlossen sind.
[0058] Diese Ausgestaltung hat ferner den Vorteil, dass eine gegebene Eingangsspannung der
elektrischen Energiequelle 150 je Phase L1, L2 bzw. L3 auf die einzelnen Spulen 165,
170 bzw. 175, 185 bzw. 180, 190 aufgeteilt wird. Da die erzielbare Rührwirkung von
Rührspulen proportional zu ihrer Scheinleistung ist, werden, um eine Scheinleistung
jeder der Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 zu erzielen, die jener von Spulen aus
dem Stand der Technik entspricht, werden die Spulen 165, 170, 175, 175, 180, 185 mit
einer entsprechend geringeren elektrischen Spannung und einem entsprechend höheren
elektrischen Strom bestromt. Dabei haben die Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 weniger
Windungen, einen größeren Leiterquerschnitt und sind einfacher herzustellen verglichen
mit Spulen aus dem Stand der Technik.
[0059] FIG 4 zeigt eine Schnittansicht entlang einer in FIG 2 markierten Schnittebene B-B
durch die erste Rührrolle 55.
[0060] Die erste Rührrolle 55 und die zweite Rührrolle 60 sind insbesondere im Bereich des
Zwischenlagers 80 sowie der Verbindungseinheit 81 im Wesentlichen identisch zueinander
ausgebildet, sodass das im Folgenden für die erste Rührrolle 55 Erläuterte explizit
eben auch für die zweite Rührrolle 60 gilt.
[0061] Wie bereits oben erläutert, ist das Zwischenlager 80 axial zwischen dem ersten Rollenballen
70 und dem zweiten Rollenballen 75 angeordnet. Das Zwischenlager 80 weist ein Zwischenlagergehäuse
245, ein Wälzlager 250 und einen Verbindungsflansch 255 auf. Das Zwischenlagergehäuse
245 nimmt dabei das Wälzlager 250 auf. Das Wälzlager 250 kann beispielsweise als Nadellager
ausgebildet sein. Um eine einseitige Belastung von Wälzkörpern des Wälzlagers 250
zu vermeiden, kann zusätzlich ein Neigungsausgleich beispielsweise mittels einer Schale
260, die in dem Zwischenlagergehäuse 245 angeordnet ist, bereitgestellt werden. Die
Schale 260 ist beispielsweise radial außenseitig zu dem Wälzlager 250 angeordnet.
[0062] Radial innenseitig zu einem Innenring 265 des Wälzlagers 250 ist der Verbindungsflansch
255 angeordnet. Der Verbindungsflansch 255 ist beispielsweise hohlkörperartig, vorzugsweise
rotationssymmetrisch, um die erste Drehachse 65 ausgebildet. An einer Seite ist beispielsweise
der erste Rollenballen 70 drehfest und axialfest mit dem Verbindungsflansch 255 verbunden,
beispielsweise angeschraubt. Axial gegenüberliegend zu dem ersten Rollenballen 70
ist ferner der Verbindungsflansch 255 drehfest und axialfest mit dem zweiten Rollenballen
75 verbunden, beispielsweise angeschraubt. Dabei kann der Rollenballen 70, 75 an dem
Verbindungsflansch 255 fluiddicht abgedichtet sein.
[0063] Durch den Verbindungsflansch 255 ist somit der erste Rollenballen 70 mechanisch mit
dem zweiten Rollenballen 75 verbunden. Das Zwischenlagergehäuse 245 ist dabei ausgebildet,
einen Teil von Kräften aus dem Rollenballen 70, 75 während des Stranggießens des Warmstrangs
40 über den Verbindungsflansch 255 und das Wälzlager 250 an dem Zwischenlagergehäuse
245 und über das Zwischenlagergehäuse 245 an dem Träger 120 abzustützen.
[0064] Radial innenseitig weist der Verbindungsflansch 255 eine erste innere Umfangsseite
270 auf, die beispielsweise zylinderförmig um die erste Drehachse 65 ausgebildet sein
kann. Dabei ist ein erster Radialspalt 275 zwischen der Verbindungseinheit 81 und
der ersten inneren Umfangsseite 270 angeordnet.
[0065] Die erste Spulenanordnung 85 ist radial beabstandet zu einer zweiten inneren Umfangsseite
280 des ersten Rollenballen 70 angeordnet. Dabei ist ein zweiter Radialspalt 285 vorzugsweise
zwischen der ersten Spulenanordnung 85 und der zweiten inneren Umfangsseite 280 angeordnet.
Des Weiteren ist analog zu der Ausgestaltung und Anordnung der ersten Spulenanordnung
85 ebenso die zweite Spulenanordnung 90 in radialer Richtung beabstandet zu einer
dritten inneren Umfangsseite 290 des zweiten Rollenballen 75 angeordnet. Dabei kann
zwischen der zweiten Spulenanordnung 90 und der dritten inneren Umfangsseite 290 ein
dritter Radialspalt 295 angeordnet sein.
[0066] Die Verbindungseinheit 81 ist in axialer Richtung zwischen der ersten Spulenanordnung
85 und der zweiten Spulenanordnung 90 angeordnet und verbindet, wie bereits in FIG
3 ausführlich erläutert, elektrisch die Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 der ersten
und zweiten Spulenanordnung 85, 90 elektrisch. Dabei durchgreift geometrisch die Verbindungseinheit
81 in axialer Richtung den Verbindungsflansch 255 und ragt beispielsweise in der Ausführungsform
in axialer Richtung beidseitig stirnseitig über den Verbindungsflansch 255 hinaus.
[0067] In der Ausführungsform weist die Verbindungseinheit 81 einen Zapfen 300 und eine
Muffe 305 sowie eine erste und zweite Kontakteinrichtung 330, 335 auf. Der Zapfen
300 ist beispielsweise mechanisch mit der ersten Spulenanordnung 85 verbunden und
kann stabförmig ausgebildet sein. Die Muffe 305 ist axial auf einer zur ersten Spulenanordnung
85 gegenüberliegenden Seite mechanisch mit der zweiten Spulenanordnung 90 verbunden
und kann stabförmig ausgebildet sein.
[0068] Die Muffe 305 weist eine erste Aufnahme 310 auf. Ferner ist in einem ersten Zapfenabschnitt
315 der Zapfen 300 verjüngt ausgebildet. Mit dem ersten Zapfenabschnitt 315 greift
Zapfen 300 in die Muffe 305 ein. Der Eingriff ist dabei so ausgestaltet, dass eine
gute mechanische, insbesondere biegesteife, Verbindung des Zapfens 300 und der Muffe
305 sichergestellt ist. Dadurch kann auf eine weitere Abstützung des Zapfens 300 und
der Muffe 305 radial außenseitig verzichtet werden.
[0069] Die erste Aufnahme 310 ist dabei mittels eines Dichtmittels, beispielsweise mittels
eines oder mehrerer O-Ringen, fluidisch gegenüber dem ersten Radialspalt 275 abgedichtet,
sodass ein Eindringen von einem über den zweiten Radialspalt 285 und den ersten Radialspalt
275 hin zum dritten Radialspalt 295 fließendes Kühlmittel 325 in die erste Aufnahme
310 vermieden wird. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Kühlmittel 325
beispielsweise eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, aufweist.
[0070] Die erste Kontakteinrichtung 330 kann beispielsweise einen oder mehrere erste Kontaktelemente
340 aufweisen. Das erste Kontaktelement 340 kann beispielsweise als Steckkontakt ausgebildet
sein. Die zweite Kontakteinrichtung 335 kann beispielsweise einen oder mehrere zweite
Kontaktelemente 345 aufweisen, wobei das zweite Kontaktelement 345 jeweils korrespondierend
zu dem ersten Kontaktelement 340 ausgebildet ist. Das zweite Kontaktelement 345 kann
beispielsweise als Buchsenkontakt ausgebildet sein.
[0071] Dabei ist in der Ausführungsform jeweils für die erste, dritte und vierte Spule 165,
175, 180 ein erstes Kontaktelement 340 der ersten Kontakteinrichtung 330 vorgesehen.
Korrespondierend zu der zweiten, fünften und sechsten Spule 170, 185, 190 der zweiten
Spulenanordnung 90 kann jeweils ein zweites Kontaktelement 345 der zweiten Kontakteinrichtung
335 vorgesehen sein. Dabei greifen jeweils ein erstes Kontaktelement 340 und jeweils
ein zweites Kontaktelement 345 ineinander ein und stellen eine elektrische Verbindung
zwischen dem ersten Kontaktelement 340 und dem zweiten Kontaktelement 345 bereit.
[0072] In der Ausführungsform ist dabei jeweils das erste Kontaktelement 340 mit einer der
ersten, dritten oder vierten Spule 165, 175, 180 der ersten Spulenanordnung 85 über
jeweils eine erste elektrische Verbindung 350 verbunden. Die erste elektrische Verbindung
350 kann dabei stiftförmig und/oder abschnittweise plattenförmig aus beispielsweise
einem elektrisch leitenden Vollmaterial ausgebildet sein, wobei auf einer dem ersten
Kontaktelement 340 abgewandten Seite jeweils die erste elektrische Verbindung 350
an der zugeordneten ersten, dritten oder vierten Spule 165, 175, 180 angeschlossen
ist. Dabei ist die erste elektrische Verbindung 350 in einem zweiten Zapfenabschnitt
355 des Zapfens 300, der sich an den ersten Zapfenabschnitt 315 anschließt, geführt
und kann sich dabei entlang der ersten Drehachse 65 erstrecken. Dabei kann ein elektrisches
Isoliermittel vorgesehen sein, um die erste elektrische Verbindung 350 gegenüber dem
in der ersten Rolle 70 strömenden Kühlmittel 325 und/oder gegenüber dem Zapfen 300
elektrisch zu isolieren.
[0073] Analog zu der elektrischen Anbindung der ersten, dritten und vierten Spule 165, 175,
180 der ersten Spulenanordnung 85 ist ebenso das zweite Kontaktelement 345 der zweiten
Kontakteinrichtung 335 jeweils mit einer der zweiten, fünften oder sechsten elektrischen
Spule 170, 185, 190 der zweiten Spulenanordnung 90 mittels einer zweiten elektrischen
Verbindung 360 elektrisch verbunden. Die zweite elektrische Verbindung 360 ist beispielsweise
auf einer der zweiten Spulenanordnung 90 zugewandten Seite des zweiten Kontaktelements
345 angeschlossen. Dabei kann zumindest abschnittsweise die zweite elektrische Verbindung
360 stiftförmig und/oder plattenförmig ausgebildet sein und in der Muffe 305 geführt
sein. Dabei ist vorzugsweise für jede der zweiten, fünften und sechsten Spule 170,
185, 190 der zweiten Spulenanordnung 90 jeweils eine zweite elektrische Verbindung
360 und je ein zweites Kontaktelement 345 vorgesehen, um jeweils die in FIG 3 erläuterte
elektrische Anbindung der zweiten, fünften und sechsten Spule 170, 185, 190 der zweiten
Spulenanordnung 90 an die erste, dritte und vierte Spule 165, 175, 180 der ersten
Spulenanordnung 85 zu erzielen. Auch die zweite elektrische Verbindung 360 kann elektrisch
isoliert, insbesondere gegenüber dem Kühlmittel 325, in den Verbindungsflansch 255
sowie in dem zweiten Rollenballen 75 geführt sein.
[0074] Durch die Anordnung der ersten und zweiten Kontakteinrichtung 330, 335 in dem Zapfen
300 und der Muffe 305 ist die Verbindungseinheit 81 steckbar ausgebildet, sodass die
Montage der Rührrolle 55, 60 erleichtert ist. Dabei kann beispielsweise zuerst der
erste Rollenballen 70 und die erste Spulenanordnung 85 zwischen dem ersten Stützlager
95 und dem Zwischenlager 80 montiert werden. Im Anschluss daran kann die Muffe 305
zusammen mit der zweiten Kontakteinrichtung 335 auf der Zapfen 300 und in die erste
Kontakteinrichtung 330 eingesteckt werden, sodass eine automatische Kontaktierung
der ersten und zweiten Kontakteinrichtung 330, 335 erfolgt.
[0075] Gleichzeitig werden die Kontakteinrichtungen 330, 335 fluiddicht durch die Abdichtung
320 gegenüber dem Kühlmittel 325 abgedichtet. Durch die Anordnung der ersten und zweiten
Kontakteinrichtung 330, 335 axial im Bereich des Zwischenlagers 80 kann hinreichend
Bauraum bereitgestellt werden, um eine besonders stromtragfähige elektrische Verbindung
350, 360 zwischen der ersten Spulenanordnung 85 und der zweiten Spulenanordnung 90
sicherzustellen. Dadurch kann insbesondere auch sichergestellt werden, dass beispielsweise
die Kontakteinrichtungen 330, 335 hochstromfähig sind. Dabei wird unter einem Hochstrom
ein elektrischer Strom zwischen 50 und 1000 Ampere, insbesondere zwischen 100 und
500 Ampere, verstanden.
[0076] In der Ausführungsform weist die Kontakteinrichtung 330, 335 jeweils für eine Phase
L1, L2, L3 jeweils ein erstes und ein zweites Kontaktelement 340, 345 auf. Selbstverständlich
ist auch denkbar, dass, insbesondere um eine hohe Stromtragfähigkeit der jeweiligen
Kontakteinrichtung 330, 335 sicherzustellen, mehrere Kontaktelemente 340, 345 für
jeweils eine Phase L1, L2, L3 vorgesehen sein können, um die Anbindung der jeweiligen
Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 über die Verbindungseinheit 81 sicherzustellen.
[0077] In der Muffe 305 ist für jedes zweite Kontaktelement 345 jeweils eine dritte Aufnahme
380 angeordnet. Die dritte Aufnahme 380 kann beispielsweise als Bohrung ausgebildet
sein und ist in der Muffe 305 ausgeformt. Dabei ist die dritte Aufnahme 380 radial
zur der ersten Drehachse 65 versetzt angeordnet. Ferner ist in der Ausführungsform
für jedes zweite Kontaktelement 345 jeweils eine dritte Aufnahme 380 angeordnet, die
in der ersten Aufnahme 310 in axialer Richtung jeweils mündet.
[0078] Die erste elektrische Verbindung 350 und die zweite elektrische Verbindung 360 sind
im Wesentlichen analog zueinander aufgebaut und unterscheiden sich nur geometrisch
in der Länge, sodass das für die zweite elektrische Verbindung 360 Erläuterte auch
für die erste elektrische Verbindung 350 in analoger Weise gilt.
[0079] In der Ausführungsform verbindet, wie bereits oben erläutert, die zweite elektrische
Verbindung 360 jeweils das zweite Kontaktelement 345 mit der zugeordneten zweiten,
fünften oder sechsten Spule 170, 185, 190 der zweiten Spulenanordnung 90. Die zweite
elektrische Verbindung 360 kann dabei zweiteilig ausgebildet sein.
[0080] FIG 5 zeigt eine Schnittansicht entlang einer in FIG 4 gezeigten Schnittebene C-C
durch die in FIG 4 gezeigte erste Rührrolle 55.
[0081] In der Ausführungsform sind beispielsweise in dem Zapfen 300 für jedes erste Kontaktelement
340 jeweils eine zweite Aufnahme 365 in dem Zapfen 300 vorgesehen. Die zweite Aufnahme
365 erstreckt sich dabei entlang der Drehachse 65. Dadurch, dass in der Ausführungsform
jeweils drei erste Kontaktelemente 340 zur elektrischen Übertragung der Phasen L1,
L2, L3 vorgesehen sind, sind somit beispielhaft mehrere zweite Aufnahmen 365 in dem
Zapfen 300 angeordnet, die radial nach außen hin bezogen auf die erste Drehachse 65
und in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind. Ferner wird in der zweiten
Aufnahme 365 auch jeweils die für das erste Kontaktelement 340 vorgesehene erste elektrische
Verbindung 350 geführt. Selbstverständlich wäre auch möglich, dass zumindest eine
der zweiten Aufnahmen 365 auf der ersten Drehachse 65 verlaufend angeordnet ist. Zusätzlich
kann eine Kodierung 366 vorgesehen sein, um sicherzustellen, dass das jeweils zugeordnete
erste Kontaktelement 340 in das zugeordnete zweite Kontaktelement 345 eingreift.
[0082] Es wird darauf hingewiesen, dass die geometrische Ausgestaltung des ersten und zweiten
Kontaktelements 340, 345 beispielhaft ist. In der Ausführungsform sind beispielsweise
das erste und zweite Kontaktelement 340, 345 als Rundkontakte ausgebildet.
[0083] Um die erste Spulenanordnung 85 (dargestellt in FIG 4) zu kühlen, wird das Kühlmittel
325 in den zweiten Radialspalt 285 geführt. Das Kühlmittel 325 strömt entlang des
zweiten Radialspalts 285. Dabei kühlt das Kühlmittel 325 die erste Spulenanordnung
85 und den ersten Rollenballen 70.
[0084] Nach Durchströmen des zweiten Radialspalts 285 tritt das Kühlmittel 325 in den ersten
Radialspalt 275 ein. Dabei strömt das Kühlmittel 325 entlang der Verbindungseinheit
81.
[0085] Werden hohe Ströme über die erste und zweite Kontakteinrichtung 330, 335 übertragen,
kann sich auch die erste und zweite Kontakteinrichtung 330, 335 erwärmen. Dabei wird
die erste und zweite Kontakteinrichtung 330, 335 durch das radial außenseitig entlangströmende
Kühlmittel 325 zusätzlich gekühlt und so eine Überhitzung sowohl der ersten als auch
der zweiten elektrischen Verbindung 350, 360 vermieden.
[0086] Nach Entlangströmen entlang der Verbindungseinheit 81 tritt das Kühlmittel 325 in
den dritten Radialspalt 295 ein und strömt entlang der zweiten Spulenanordnung 90.
Dabei wird die zweite Spulenanordnung 90 und der zweite Rollenballen 75 durch das
Kühlmittel 325 gekühlt.
[0087] Des Weiteren ist ferner zusätzlich sowohl das Wälzlager 250 als auch der Verbindungsflansch
255 thermisch leitfähig ausgebildet, sodass durch das Kühlmittel 325 auch das Wälzlager
250, insbesondere das im Wälzlager 250 vorhandene Schmiermittel gekühlt werden kann,
um eine thermische Überlastung des Wälzlagers 250 zu verhindern.
[0088] Die oben beschriebene Ausgestaltung der Rührrolle 55, 60 sowie der Strang-Gießmaschine
10 hat den Vorteil, dass auf beispielsweise vier kleinere elektrische Energiequellen
150, insbesondere Frequenzumrichter für jeweils eine Spulenanordnung 85, 90, wie sie
beispielsweise im Stand der Technik eingesetzt werden, verzichtet werden kann und
nur eine einzige, stärker dimensionierte, elektrische Energiequelle 150 benötigt wird.
Dadurch ist der mechanische und elektrische Aufbau der Strang-Gießmaschine 10 vereinfacht.
Des Weiteren ist ein Verkabelungsaufwand zur Anbindung der ersten Rührrolle 55 sowie
zum Anschluss der zweiten Rührrolle 60 an der ersten Rührrolle 55 reduziert, da anstatt
von beispielsweise 4 x 3 Starkstromkabeln zur Anbindung jeweils der dreiphasig betriebenen
Spulenanordnungen 85, 90 der ersten und zweiten Rührrollen 55, 60 nur das erste elektrische
Kabel 155 beispielsweise in der Ausgestaltung eines dreiadrigen Kabels benötigt wird,
um die Strang-Gießmaschine 10 an der elektrischen Energiequelle 150 anzuschließen.
Ferner ist auch das zweite elektrische Kabel 160 zur Verbindung der zweiten Rührrolle
60 an der ersten Rührrolle 55 deutlich gekürzt.
[0089] Des Weiteren ist aus elektrischer Sicht die oben beschriebene Ausgestaltung der Strang-Gießmaschine
10 dahingehend von Vorteil, dass die Windungen der Spulen 165, 170, 175, 180, 185,
190 einen vergrößerten Leitungsquerschnitt aufweisen können, sodass die elektrischen
Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 robust gegen Verschleiß sind und eine hohe Lebensdauer
aufweisen. Ferner sind die Fertigungskosten, insbesondere zum Wickeln der Spulen 165,
170, 175, 180, 185, 190, reduziert.
[0090] Ferner ist die Montage der ersten und zweiten Rührrollen 55, 60 durch die steckbare
Kontakteinrichtung 330, 335 im Bereich der Verbindungseinheit 81 besonders einfach,
und eine schnelle elektrische Verbindung 350, 360 der beiden Spulenanordnungen 85,
90 wird dadurch sichergestellt. Dadurch ist der Montageaufwand zur Montage der Strang-Gießmaschine
10 stark reduziert.
[0091] Des Weiteren wird eine hohe Stromtragfähigkeit im Bereich der Verbindungseinheit
81 durch die radial außenseitige Umströmung der Verbindungseinheit 81, insbesondere
der Kontakteinrichtungen 330, 335, durch das Kühlmittel 325 sichergestellt. Dadurch
können die Spulen 165, 170, 175, 180, 185, 190 mit einem hohen elektrischen Strom
durchströmt werden, um ein besonders starkes elektromagnetisches Feld zur Wirkung
auf den Warmstrang 40 bereitzustellen. Ferner wird durch den erhöhten Strom die Stärke
des Magnetfelds verglichen mit der Einzelbestromung der Spulen 165, 170, 175, 180,
185, 190 aufrechterhalten.
[0092] Durch die biegesteife mechanische Verbindung des Zapfens 300 und der Muffe 305 kann
auf der zum ersten und/oder zweiten Anschlussterminal 135, 145 und/oder dem Verbindungsterminal
140 und/oder der Sternpunktverbindung 240 abgewandten Seite im Bereich des Zwischenlagers
80 die erste und zweite Spulenanordnung 85, 90 über die Verbindungseinheit 81 aneinander
abgestützt werden. Dabei kann von Vorteil sein, wenn ein Verhältnis des eingeschobenen
ersten Teilabschnitts 315 einem Außendurchmesser der Muffe; vorzugsweise einschließlich
1 bis 3, insbesondere 1, 2 bis 1,5 beträgt. Ferner weist die Muffe im Bereich des
ersten Teilbereichs 315 eine Wandstärke von vorzugweise einschließlich 0,08 - 0.15-fache
ihres Außendurchmessers auf. Des Weiteren kann die Muffe 305 etwa einen Außendurchmesser
von einschließlich 0,2 bis etwa 0,3 des ersten und/oder zweiten Rollenballens 70,
75 aufweisen.
[0093] Diese Ausgestaltung stellt sicher, dass auf eine weitere mechanische Abstützung des
Zapfens 300 und der Muffe 305 im Bereich des Zwischenlagers 81 radial nach außen hin
verzichtet werden kann. Dadurch kann ein in radialer Richtung breiter erster Radialspalt
275, der ringförmig ausgebildet sein kann, bereitgestellt werden, sodass ein Druckverlust
bei Führung des Kühlmittels 325 geringgehalten werden kann. Ferner ist die Montage
der mechanischen und elektrischen Verbindung besonders einfach. Eine definierte Ausrichtung
kann beispielsweise im Bereich des Zapfens 300 und der Muffe 305 mittels eines Zentrierstifts
erzielt werden.
Bezugszeichenliste
[0094]
- 10
- Strang-Gießmaschine
- 15
- Pfanne
- 20
- Verteiler
- 25
- Kokille
- 30
- Strangführung
- 35
- metallische Schmelze
- 40
- Warmstrang
- 45
- Rollenpaar
- 50
- Rührrollenpaar
- 55
- erste Rührrolle
- 60
- zweite Rührrolle
- 65
- erste Drehachse
- 70
- erster Rollenballen
- 75
- zweiter Rollenballen
- 80
- Zwischenlager
- 81
- Verbindungseinheit
- 85
- erste Spulenanordnung
- 90
- zweite Spulenanordnung
- 95
- erstes Stützlager
- 100
- zweites Stützlager
- 105
- erste Rollfläche
- 110
- zweite Rollfläche
- 115
- erste Seitenfläche
- 120
- Träger
- 125
- zweite Seitenfläche
- 130
- zweite Drehachse
- 135
- erstes Anschlussterminal
- 140
- Verbindungsterminal
- 145
- zweites Anschlussterminal
- 150
- elektrische Energiequelle
- 155
- erstes elektrisches Kabel
- 160
- zweites elektrisches Kabel
- 165
- erste Spule
- 170
- zweite Spule
- 175
- dritte Spule
- 180
- vierte Spule
- 185
- fünfte Spule
- 190
- sechste Spule
- 191
- Symmetriepunkt
- 195
- erster Anschlusspunkt
- 200
- erster Verbindungspunkt
- 205
- zweiter Anschlusspunkt
- 210
- zweiter Verbindungspunkt
- 215
- dritter Anschlusspunkt
- 220
- dritter Verbindungspunkt
- 225
- vierter Anschlusspunkt
- 230
- fünfter Anschlusspunkt
- 235
- sechster Anschlusspunkt
- 240
- Sternpunktverbindung
- 245
- Zwischenlagergehäuse
- 250
- Wälzlager
- 255
- Verbindungsflansch
- 260
- Schale
- 265
- Innenring
- 270
- erste innere Umfangsseite
- 275
- erster Radialspalt
- 280
- zweite innere Umfangsseite
- 285
- zweiter Radialspalt
- 290
- dritte innere Umfangsseite
- 295
- dritter Radialspalt
- 300
- Zapfen
- 305
- Muffe
- 310
- erste Aufnahme
- 315
- erster Zapfenabschnitt
- 320
- Abdichtung
- 325
- Kühlmittel
- 330
- erste Kontakteinrichtung
- 335
- zweite Kontakteinrichtung
- 340
- erstes Kontaktelement
- 345
- zweites Kontaktelement
- 350
- erste elektrische Verbindung
- 355
- zweiter Zapfenabschnitt
- 360
- zweite elektrische Verbindung
- 365
- zweite Aufnahme
- 366
- Kodierung
- 380
- dritte Aufnahme
- F
- Kraft
- L1
- erste Phase
- L2
- zweite Phase
- L3
- dritte Phase
1. Rührrolle (55, 60) für eine Strang-Gießmaschine (10) zur Herstellung eines Warmstrangs
(40),
- wobei die Rührrollen (55, 60) einen drehbar um eine erste Drehachse (65) gelagerten
ersten Rollenballen (70), einen drehbar um die erste Drehachse (65) gelagerten zweiten
Rollenballen (75), eine Verbindungseinheit (81), eine erste Spulenanordnung (85) mit
wenigstens einer ersten elektrischen Spule (165), eine zweite Spulenanordnung (90)
mit wenigstens einer zweiten elektrischen Spule (170) und ein Zwischenlager (80) aufweist,
- wobei axial bezogen auf die erste Drehachse (65) zwischen dem ersten Rollenballen
(70) und dem zweiten Rollenballen (75) die Verbindungseinheit (81) und das Zwischenlager
(80) angeordnet sind,
- wobei das Zwischenlager (80) umfangsseitig die Verbindungseinheit (81) umgreift
und ausgebildet ist, eine Kraft (F) aus dem ersten Rollenballen (70) und aus dem zweiten
Rollenballen (75) jeweils abzustützen,
- wobei die Verbindungseinheit (81) die erste elektrische Spule (165) mit der zweiten
elektrischen Spule (170) in einer Serienschaltung elektrisch verbindet,
- wobei die erste Spulenanordnung (85) und die zweite Spulenanordnung (90) ausgebildet
sind, bei Bestromung der ersten elektrischen Spule (165) und der zweiten elektrischen
Spule (170) jeweils ein radial außen zu dem ersten Rollenballen (70) und zu dem zweiten
Rollenballen (75) wirkendes Magnetfeld zu erzeugen.
2. Rührrolle (55, 60) nach Anspruch 1,
- wobei die Verbindungseinheit (81) eine erste Kontakteinrichtung (330) und eine zur
ersten Kontakteinrichtung (330) korrespondierend ausgebildete zweite Kontakteinrichtung
(335) aufweist,
- wobei die erste Kontakteinrichtung (330) die zweite Kontakteinrichtung (335) elektrisch
kontaktiert,
- wobei die erste Kontakteinrichtung (330) elektrisch mit der ersten Spule (165) und
die zweite Kontakteinrichtung (335) elektrisch mit der zweiten Spule (165) verbunden
ist.
3. Rührrolle (55, 60) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Rührrolle (55, 60) ein erstes Anschlussterminal (135) und Verbindungsterminal
(140) aufweist,
- wobei das erste Anschlussterminal (135) auf einer dem Zwischenlager (80) abgewandten
ersten Axialseite des ersten Rollenballens (70) angeordnet ist,
- wobei das Verbindungsterminal (140) auf einer dem ersten Anschlussterminal (135)
gegenüberliegenden zweiten Axialseite des zweiten Rollenballens (70) angeordnet ist,
- wobei an dem ersten Anschlussterminal (135) eine elektrische Energiequelle (150),
insbesondere ein Frequenzumrichter, anschließbar ist,
- wobei an dem Verbindungsterminal (140) eine weitere Rührrolle (60) elektrisch anschließbar
ist,
- wobei die erste Spulenanordnung (85), die Verbindungseinheit (81) und die zweite
Spulenanordnung (90) das erste Anschlussterminal (135) mit dem Verbindungsterminal
(140) elektrisch verbinden.
4. Rührrolle (55, 60) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die erste Spulenanordnung (85) wenigstens eine dritte und vierte Spule (175,
180) und die zweite Spulenanordnung (90) wenigstens eine fünfte und sechste Spule
(185, 190) aufweist,
- wobei die Verbindungseinheit (81) elektrisch die dritte Spule (175) mit der fünften
Spule (185) und die vierte Spule (180) elektrisch mit der sechsten Spule (190) derart
verbindet, dass die dritte Spule (175) und die fünfte Spule (185) in Reihe geschaltet
sind und die vierte Spule (180) und die sechste Spule (190) in Reihe geschaltet sind.
5. Rührrolle (60) nach Anspruch 4,
- aufweisend ein zweites Anschlussterminal (145) und eine Sternpunktverbindung (240),
- wobei das zweite Anschlussterminal (145) auf dem Zwischenlager (80) abgewandten
ersten Axialseite des ersten Rollenballens (70) angeordnet ist,
- wobei die Sternpunktverbindung (240) auf einer dem zweiten Anschlussterminal (145)
gegenüberliegenden zweiten Axialseite des zweiten Rollenballens (75) angeordnet ist,
- wobei an dem zweiten Anschlussterminal (145) ein zweites elektrisches Kabel (160)
anschließbar ist,
- wobei die Sternpunktverbindung (240) die zweite Spule (170), die fünfte Spule (185)
und die sechste Spule (190) elektrisch sternförmig miteinander verbindet.
6. Rührrolle (55, 60) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die Verbindungseinheit (81) wenigstens eine sich entlang der ersten Drehachse
(65) erstreckende Zapfen (300) und eine Muffe (305) aufweist,
- wobei der Zapfen (300) und/oder die Muffe (305) stabförmig ausgebildet ist,
- wobei Muffe (305) eine erste Aufnahme (310) aufweist, in die der Zapfen (300) mit
einem ersten Zapfenabschnitt (315) eingreift.
7. Rührrolle (55, 60) nach Anspruch 6,
- wobei die erste Kontakteinrichtung (330) in dem Zapfen (300) und die zweite Kontakteinrichtung
(335) in der Muffe (305) angeordnet sind,
- wobei die erste Aufnahme (310) fluiddicht abgedichtet ist.
8. Rührrolle (55) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei das Zwischenlager (80) ein Wälzlager (250), ein Zwischenlagergehäuse (245)
und einen Verbindungsflansch (255) aufweist,
- wobei in dem Zwischenlagergehäuse (245) das Wälzlager (250) angeordnet ist,
- wobei der Verbindungsflansch (255) hohlkörperartig ausgebildet ist und das Wälzlager
(250) durchgreift,
- wobei der Verbindungsflansch (255) mechanisch den ersten Rollenballen (70) mit dem
zweiten Rollenballen (75) verbindet,
- wobei das Wälzlager (250) den Verbindungsflansch (255) drehbar um die erste Drehachse
(65) lagert,
- wobei radial zwischen einer ersten inneren Umfangsseite (270) den Verbindungsflansch
(255) und der Verbindungseinheit (81) ein erster Radialspalt (275) zur Führung eines
Kühlmittels (325) angeordnet ist.
9. Strang-Gießmaschine (10) zur Herstellung eines Warmstrangs (40),
- wobei die Strang-Gießmaschine (10) eine Strangführung (30), wenigstens eine erste
Rührrolle (55), eine zweite Rührrolle (60) und eine elektrische Energiequelle (150)
aufweist,
- wobei die erste Rührrolle (55) und die zweite Rührrolle (60) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgebildet sind,
- wobei die zweite Rührrolle (60) beabstandet bezogen auf die erste Drehachse (65)
zu der ersten Rührrolle (55) angeordnet ist,
- wobei der Warmstrang (40) zwischen der ersten Rührrolle (55) und der zweiten Rührrolle
(60) anordenbar ist,
- wobei die elektrische Energiequelle (150) mit der ersten Rührrolle (55) elektrisch
verbunden ist,
- wobei die erste Rührrolle (55) elektrisch die zweite Rührrolle (60) mit der elektrischen
Energiequelle (150) verbindet.
10. Strang-Gießmaschine (10) nach Anspruch 9,
- wobei das Verbindungsterminal (140) der ersten Rührrolle (55) mittels eines zweiten
elektrischen Kabels (160) mit dem zweiten Anschlussterminal (145) der zweiten Rührrolle
(60) elektrisch derart verbunden ist, dass die erste Spule (165) der ersten Spulenanordnung
(85) und die zweite Spule (170) der zweiten Spulenanordnung (90) der ersten Rührrolle
(55) und die erste Spule (165) der ersten Spulenanordnung (85) und die zweite Spule
(170) der zweiten Spulenanordnung (90) der zweiten Rührrolle (60) elektrisch in Reihe
geschaltet sind.