Stand der Technik
[0001] Es ist bereits eine Schleifvorrichtung mit einer Trägereinheit, welche einen Trägerkörper,
insbesondere Trägerblock, aufweist, der zumindest zu einem Großteil aus einem, insbesondere
elastomeren, Schaum besteht, und mit zumindest einem an zumindest einer Seite der
Trägereinheit angeordneten, abrasiven Schleifelement, insbesondere Schleifhaut, welches
fest mit der Trägereinheit verbunden ist, vorgeschlagen worden.
Offenbarung der Erfindung
[0002] Die Erfindung geht aus von einer Schleifvorrichtung, insbesondere einer manuellen
Schleifvorrichtung, mit einer Trägereinheit, welche einen Trägerkörper, insbesondere
Trägerblock, aufweist, der zumindest zu einem Großteil aus einem, insbesondere elastomeren,
Schaum besteht, und mit zumindest einem an zumindest einer Seite der Trägereinheit
angeordneten, abrasiven Schleifelement, insbesondere Schleifhaut, welches fest mit
der Trägereinheit verbunden ist.
[0003] Es wird vorgeschlagen, dass der Trägerkörper zumindest teilweise aus einem Verbundschaum
besteht. Vorzugsweise weist der Trägerkörper zumindest eine Schicht aus einem Verbundschaum
auf. Bevorzugt besteht der Trägerkörper vollständig aus einem Verbundschaum.
[0004] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Schleifvorrichtung kann eine besonders
nachhaltige und ökologische Schleifvorrichtung bereitgestellt werden. Es kann insbesondere
ein vorteilhaft hoher Anteil an Recyclingmaterial ermöglicht werden. Zudem kann ein
Benutzerkomfort für einen Benutzer bei Anwendung der Schleifvorrichtung in zumindest
einem Anwendungszustand gesteigert werden. Der Vorteil der Erfindung besteht ferner
darin, dass ein nachhaltigeres Material zur Herstellung von Schaumstoff zur Herstellung
der Schleifvorrichtung verwendet wird. Außerdem schafft die Entwicklung eine Möglichkeit
für das Recycling von PU-Schaumstoffen, was derzeit eine der Anforderungen der Schaumstoff-Industrie
ist.
[0005] Bei der Schleifvorrichtung handelt es sich vorzugsweise um ein Schleifpapier, ein
Schleifpad, ein Schleifvlies oder einen Schleifblock zur händischen Anwendung. Ein
Benutzer kann in dem Anwendungszustand die Schleifvorrichtung zum Schleifen zumindest
eines Werkstücks und/oder Bauteils, wie beispielsweise Möbelstücken und/oder Gebrauchsgegenständen
oder dergleichen, verwenden und/oder benutzen. Es wäre zusätzlich auch denkbar, dass
die Schleifvorrichtung mit einem Teil einer Schleifmaschine verbindbar ist und/oder
an der Schleifmaschine befestigbar ist. In dem Anwendungszustand könnte die Schleifvorrichtung
an der Schleifmaschine befestigt sein. Insbesondere ist der Anwendungszustand zumindest
ein Schleifzustand, in welchem mittels der Schleifvorrichtung zumindest das Werkstück
und/oder Bauteil bearbeitbar, und zwar schleifbar ist.
[0006] Die Schleifvorrichtung ist insbesondere von einem manuellen Schleifblock gebildet.
Die Schleifvorrichtung ist insbesondere blockartig ausgebildet. Beispielsweise kann
die Schleifvorrichtung eine Rechteckform oder eine quadratische Form aufweisen, insbesondere
wenn es sich bei die Schleifvorrichtung um einen Schleifblock handelt. Bei der Schleifvorrichtung
könnte es sich auch um einen Schleifschwamm handeln. Ist die Schleifvorrichtung als
ein Schleifpapier oder Schleifvlies ausgebildet, kann die Schleifvorrichtung zumindest
abschnittsweise plattenartig ausgebildet sein. Denkbar wäre auch, dass es sich bei
der Schleifvorrichtung um einen Schleiffiber oder Schleiffinger handelt. Darunter,
dass ein Objekt "plattenartig" ausgestaltet ist, soll ein räumliches Objekt verstanden
werden, welches, in einer Abwicklung in einer Ebene betrachtet, in einem Querschnitt
senkrecht zur Ebene betrachtet eine unrunde Querschnittsfläche aufweist und senkrecht
zur Ebene, von einzelnen Ausnehmungen, insbesondere durchgehenden Löchern und/oder
Sacklöchern oder ähnliches, abgesehen, eine zumindest im Wesentlichen gleichbleibende
Materialstärke aufweist, welche weniger als 50 %, vorzugsweise weniger als 25 % und
besonders bevorzugt weniger als 10 % einer Flächenerstreckung des räumlichen Objekts
parallel zur Ebene, insbesondere einer kleinsten Flächenerstreckung des Objekts parallel
zur Ebene beträgt. Bevorzugt entspricht eine Materialstärke des plattenartigen Objekts
maximal 50 %, insbesondere maximal 20 %, vorteilhaft maximal 10 %, vorzugsweise maximal
5 %, einer Längserstreckung und/oder einer Breitenerstreckung des Objekts. Ferner
soll darunter verstanden werden, dass zumindest ein kleinstmöglicher geometrischer
Quader, welcher das Objekt gerade noch vollständig umschließt, plattenartig ist.
[0007] Ferner weist die Schleifvorrichtung zumindest zwei sich gegenüberliegende Schleifflächen
auf, welche parallel zu einer Haupterstreckungsebene der Schleifvorrichtung ausgerichtet
sind. Unter einer "Haupterstreckungsebene" eines Bauteils, insbesondere der Schleifvorrichtung,
soll eine Ebene verstanden werden, welche parallel zu einer größten Seitenfläche eines
kleinsten gedachten Quaders ist, welcher das Bauteil gerade noch vollständig umschließt.
Vorzugsweise weist die Schleifvorrichtung das abrasive Schleifelement auf. Das abrasive
Schleifelement bildet insbesondere eine Schleiffläche aus, welche zumindest abschnittsweise
als eine ebene Fläche ausgebildet ist. Insbesondere ist die Schleiffläche parallel
zur Haupterstreckungsebene der Schleifvorrichtung ausgerichtet. Unter "parallel" soll
hier eine Ausrichtung einer Richtung relativ zu einer Bezugsrichtung, insbesondere
in einer Ebene, verstanden werden, wobei die Richtung gegenüber der Bezugsrichtung
eine Abweichung kleiner als 8°, vorteilhaft kleiner als 5° und besonders vorteilhaft
kleiner als 2° aufweist.
[0008] Die Schleiffläche kann zu einer Kontaktierung der Schleifvorrichtung mit dem zu bearbeitenden
Werkstück und/oder Bauteil in dem Anwendungszustand vorgesehen sein. Bevorzugt sind
die Vielzahl von Schleifkörnern auf der Arbeitskontaktfläche angeordnet oder bilden
diese aus.
[0009] Die Trägereinheit dient insbesondere zu einem Tragen des Schleifelements. Die Trägereinheit
weist insbesondere den Trägerkörper auf, welcher insbesondere einen Grundkörper der
Schleifvorrichtung ausbildet. Vorzugsweise nimmt der Trägerkörper ein Großteil eines
Volumens der Schleifvorrichtung ein. Der Verbundschaum entsteht insbesondere aus den
wiederverwertbaren Resten, die während der Verarbeitung von PU-Schäumen entstehen.
Schaumstoffflocken oder anfallende Schaumstoffreste werden gesammelt und mit verschiedenen
weiteren Zusatzstoffen, die die Eigenschaften des Verbundschaums beeinflussen, wiederverarbeitet.
Die zu verarbeitenden Stoffe werden gepresst und geklebt. Der polymere Schaumstoffträger
wird häufig aus Polyurethan-Schaumstoffen (PU-Schaumstoffen) hergestellt. In dem Bestreben,
ein nachhaltigeres Produkt zu liefern, wird das neue Schaumstoffmaterial durch wiederverklebte
Schaumstoffe ersetzt. Wiederverbundener Schaumstoff, insbesondere Verbundschaum, wird
durch Zerkleinerung/Granulierung von Abfallmaterial aus der Schaumstoffproduktion
und/oder ausgemusterten bzw. gebrauchten Schaumstoffprodukten hergestellt. Das partikelförmige
Material wird mit einem Klebstoff, beispielsweise Nitril, PU, Phenol und andere, gemischt,
auf die gewünschte Dichte verdichtet und zu Masterblöcken ausgehärtet. Diese Masterblöcke
können in Streifen für die Produktion umgewandelt werden. Der Verbundschaum ist vorzugsweise
auf PU-Basis. Es sind jedoch auch andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende
Schaumstoffe denkbar. Der Verbundschaum weist insbesondere eine Dichte von 60-300
kg/m
2 auf. Der Verbundschaum kann ferner eine Härte von 6-120 kPa Stauchhärte bei 40% aufweisen.
Idealerweise liegt die Stauchhärte im Bereich von 10-40 kPa.
[0010] Ferner wird vorgeschlagen, dass das Schleifelement den Trägerkörper in zumindest
einer Ebene zumindest im Wesentlichen vollständig umgreift. Vorzugsweise ist das Schleifelement
in einer Ebene senkrecht zu einer Haupterstreckungsrichtung der Schleifvorrichtung
umlaufend ausgebildet. Bevorzugt ist das Schleifelement auf zumindest vier Seiten
der Trägereinheit, insbesondere des Trägerkörpers, angeordnet. Bevorzugt bedeckt das
Schleifelement vier Seiten der Trägereinheit. Es wäre jedoch auch denkbar, dass das
Schleifelement lediglich auf drei Seiten der Trägereinheit angeordnet ist. Unter einer
"Haupterstreckungsrichtung" eines Objekts soll dabei insbesondere eine Richtung verstanden
werden, welche parallel zu einer längsten Kante eines kleinsten geometrischen Quaders
verläuft, welcher das Objekt gerade noch vollständig umschließt. Dadurch kann insbesondere
eine vorteilhaft vielseitig nutzbare Schleifvorrichtung genutzt werden. Vorzugsweise
ist die Schleifvorrichtung von einem Schleifblock gebildet.
[0011] Es wird ferner vorgeschlagen, dass das Schleifelement zumindest eine Tragschicht,
insbesondere Grundbinder, aus einem TPU-Klebstoff und zumindest teilweise in der Tragschicht,
insbesondere dem Grundbinder, befindliche Schleifkörner umfasst. Insbesondere sind
die Vielzahl von Schleifkörnern als Kornwerkstoffe natürlichen und/oder synthetischen
Ursprungs denkbar. Die Schleifkörner können beispielsweise zumindest zu einem Großteil
aus einem Mineral, wie Flint, Quarz, Sand, Granat, Naturdiamant, und/oder Korunde,
Siliziumcarbide, Siliziumoxid, Aluminiumoxid, Chromoxide, kubisches Bornitrid und/oder
einem Verbundmaterial bestehen. Dadurch kann insbesondere ein vorteilhaftes Schleifelement
bereitgestellt werden.
[0012] Es wird weiter vorgeschlagen, dass das Schleifelement über die Tragschicht aus dem
TPU-Klebstoff stoffschlüssig mit der Trägereinheit verbunden ist. Der TPU-Klebstoff
ist insbesondere von einem Hotmelt-Film und/oder einem Hotmelt-Klebstoff gebildet,
der durch Beschichtung auf den Trägerkörper aufgebracht wird. Es können sowohl reaktive
als auch nicht reaktive Klebstoffe verwendet werden. Bevorzugt werden Klebstoffe auf
TPU-Basis genutzt. Es sind jedoch alternativ auch Klebstoffe mit Materialien auf Polyolefinbasis,
Polyester oder Polyamide denkbar. Bevorzugt werden hochschmelzende Klebstoffe mit
einer Temperatur von >140°C verwendet. Das Gewicht der Beschichtung des Schleifelements
liegt insbesondere im Bereich von 80-300 g/m
2, vorzugsweise 140-180 g/m
2. Unter "stoffschlüssige verbunden" soll insbesondere verstanden werden, dass die
Masseteile durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten werden, wie beispielsweise
beim Löten, Schweißen, Kleben und/oder Vulkanisieren. Dadurch kann insbesondere ein
vorteilhaftes Schleifelement bereitgestellt werden. Es kann insbesondere eine vorteilhaft
einstückige Schleifvorrichtung bereitgestellt werden. Unter "einstückig" soll insbesondere
zumindest stoffschlüssig verbunden verstanden werden, beispielsweise durch einen Schweißprozess,
einen Klebeprozess, einen Anspritzprozess und/oder einen anderen, dem Fachmann als
sinnvoll erscheinenden Prozess, und/oder vorteilhaft in einem Stück geformt verstanden
werden, wie beispielsweise durch eine Herstellung aus einem Guss und/oder durch eine
Herstellung in einem Ein- oder Mehrkomponentenspritzverfahren und vorteilhaft aus
einem einzelnen Rohling.
[0013] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Trägereinheit zumindest eine Ausgleichsschaumschicht
aufweist, welche auf zumindest einer Außenseite des Trägerkörpers angeordnet ist.
Vorzugsweise ist die Ausgleichsschaumschicht auf zumindest einer Seite des Trägerkörpers
angeordnet, welche sich parallel zu einer Haupterstreckungsebene des Trägerkörpers
erstreckt. Bevorzugt ist die Ausgleichsschaumschicht insbesondere auf einer größten
Seite des Trägerkörpers angeordnet. Der Trägerkörper weist insbesondere eine Quaderform
auf. Bevorzugt weist die Ausgleichsschaumschicht eine Quaderform auf, wobei eine Dicke
der Ausgleichsschaumschicht wesentlich geringer ist als eine Dicke des Trägerkörpers.
Vorzugsweise beträgt eine Dicke der Ausgleichsschaumschicht maximal 60%, vorzugsweise
maximal 40% und besonders bevorzugt maximal 20% einer Dicke des Trägerkörpers. Vorzugsweise
entspricht eine Größe einer größten Seitenfläche der Ausgleichsschaumschicht zumindest
annähernd einer Größe einer größten Seitenfläche des Trägerkörpers. Die Ausgleichsschaumschicht
besteht insbesondere aus einem zumindest im Wesentlichen homogenen Schaum. Die Ausgleichsschaumschicht
besteht vorzugsweise aus einem herkömmlichen Schaum, insbesondere einem PU-Schaum.
Die Ausgleichsschaumschicht kann vorzugsweise aus jeder Form von Polymerschaum bestehen,
vorzugsweise aus Polyurethanschaum des Polyether- oder Polyestertyps. Es wäre jedoch
auch denkbar, dass die Ausgleichsschaumschicht ebenfalls aus einem Verbundschaum besteht.
Vorzugsweise weist die Ausgleichsschaumschicht eine vorteilhaft homogene Oberfläche
auf. Der Trägerkörper weist insbesondere eine starke Struktur auf. Wenn die Struktur
des Verbundschaums des Trägerkörpers auf das Schleifelement übertragen werden würde,
würde dies zu einem minderwertigen Artikel führen, da die vertieften Bereiche des
Schleifelements nicht zum Schleifen beitragen würden und die Schleifvorrichtung fleckig
aussehen würde. Außerdem kann dies die Qualität der Oberflächenbeschaffenheit des
Werkstücks beeinträchtigen. Die Verwendung einer höheren Dichte von Verbundschaum
kann die Unebenheiten der Oberfläche verringern, da die Partikel stärker komprimiert
werden, was zu kleineren Partikeln führt, die insgesamt eine glattere Oberfläche ergeben.
In der Regel gilt jedoch, dass je höher das Raumgewicht des Schaums, desto gleichmäßiger
ist die Oberfläche. Allerdings verbrauchen rebondierte Schaumstoffe mit höherer Dichte
mehr Material, was dem Konzept der Nachhaltigkeit zuwiderläuft. Außerdem werden die
Materialien mit zunehmender Dichte härter. Bei zu hoher Dichte sinkt die Flexibilität
des Schaums unter einen Wert, der es dem Artikel ermöglicht, sich beim Schleifen an
die Form des Werkstücks anzupassen. Die Ausgleichsschaumschicht besteht daher vorzugsweise
aus einem herkömmlichen Schaum. Die Ausgleichsschaumschicht ist von einem Verbundschaum
verschieden. Die Ausgleichsschaumschicht ist dazu vorgesehen, Unebenheiten des Trägerkörpers
auszugleichen und eine vorteilhaft homogene Oberfläche bereitzustellen.
[0014] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Ausgleichsschaumschicht
zumindest teilweise zwischen dem Trägerkörper und dem Schleifelement angeordnet ist.
Die Ausgleichsschaumschicht ist dazu vorgesehen, Unebenheiten des Trägerkörpers auszugleichen
und eine vorteilhaft homogene Oberfläche für das Schleifelement bereitzustellen. Eine
Lösung zur Herstellung einer Schleifvorrichtung mit einer für das Schleifen gut geeigneten
Oberfläche besteht daher insbesondere darin die Trägereinheit als Sandwich- und/oder
Verbundwerkstoff auszubilden. Die Ausgleichsschaumschicht ist insbesondere fest mit
dem Trägerkörper verbunden, wobei das Schleifelement insbesondere zumindest zu einem
Großteil auf einer Oberfläche der Ausgleichsschaumschicht ausgebildet wird. Vorzugsweise
ist die Ausgleichsschaumschicht in einer Richtung senkrecht zu einer Haupterstreckungsebene
der Schleifvorrichtung zwischen dem Trägerkörper und dem Schleifelement angeordnet.
Bevorzugt kontaktiert die Ausgleichsschaumschicht sowohl den Trägerkörper als auch
das Schleifelement. Dadurch kann insbesondere eine vorteilhaft homogene Oberfläche
des Schleifelements und damit ein vorteilhaftes Schleifergebnis ermöglicht werden.
[0015] Es wird ferner vorgeschlagen, dass die zumindest eine Ausgleichsschaumschicht stoffschlüssig,
insbesondere mittels Laminieren, mit dem Trägerkörper verbunden ist. Die Trägereinheit
weist insbesondere einen Sandwichaufbau auf. Vorzugsweise ist die Ausgleichsschaumschicht
mittels eines herkömmlichen Laminierverfahrens, wie beispielsweise Flammlaminierung
und Flammkaschierung und Klebstoffkaschierung, mit dem Trägerkörper verbunden. Die
Ausgleichsschaumschicht weist insbesondere eine Dicke von 0,5 mm bis 8 mm, vorzugsweise
von 1 mm bis 5 mm und besonders bevorzugt von 2 mm bis 4 mm auf. Die laminierte Trägereinheit
kann insbesondere zu Streifen verarbeitet werden, die mit einem geeigneten Klebstoff
für die Schleifeinheit beschichtet werden können. Die beschichteten Streifen können
anschließend zu Schleifblöcken umgewandelt werden. Dadurch kann insbesondere eine
vorteilhaft zusammenhängende Trägereinheit gestellt werden. Ferner kann insbesondere
vorteilhaft ein Schleifelement auf die Trägereinheit aufgebracht werden. Diese Methode
ist nicht auf Verbundschäume beschränkt. Die gleiche Methodik kann auch mit zwei verschiedenen
Schaumtypen angewendet werden, um beispielsweise unterschiedliche Härteprofile, unterschiedliche
Formanpassungsverhalten des Schleifartikels zu erreichen, oder um die Verwendung von
Materialien geringerer Qualität/geringerer Kosten als Füllstoffe in Schaumstoff-Schleifartikeln
zu ermöglichen.
[0016] Es wird weiter vorgeschlagen, dass die Trägereinheit zumindest zwei Ausgleichsschaumschichten
aufweist, welche jeweils auf gegenüberliegenden Außenseiten des Trägerkörpers angeordnet
sind. Die Ausgleichsschaumschichten sind insbesondere auf gegenüberliegenden Schleifseiten
angeordnet, welche jeweils parallel zu einer Haupterstreckungsebene der Schleifvorrichtung
ausgerichtet sind. Die zwei Ausgleichsschaumschichten sind insbesondere bei einer
Ausbildung der Schleifvorrichtung als Schleifblock vorgesehen, es sind jedoch auch
andere Schleifartikel mit Schaumstoffrückseite denkbar. Wenn nur eine Hauptfläche
zum Schleifen verwendet wird, muss nur eine Seite mit einer glättenden Außenseite
beschichtet werden. Die Seiten der Schleifvorrichtung werden durch den Trägerkörper
gestützt, der Verlust an Schleifeffizienz an einer Kante ist weniger wichtig, da diese
weniger genutzt wird. Die Kanten, die für einen Schleifvorgang sehr wichtig sind,
werden aus dem hochwertigeren Schaumstoff hergestellt. Dadurch erhalten sie die erwartete
hochwertige Oberfläche, die für entsprechende Schleifvorrichtungen vorgesehen ist.
[0017] Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Trägereinheit vollständig aus dem Trägerkörper
besteht, wobei das Schleifelement zumindest eine Tragschicht, insbesondere einen Grundbinder,
aus einem TPU-Klebstoff aufweist, welcher direkt auf dem Trägerkörper aufgebracht
ist. Da der Verbundschaum des Trägerkörpers aus Partikeln besteht, ist seine Oberfläche
nie völlig plan oder eben. Wenn die Oberfläche des Verbundschaums auf das Schleifmittel
übertragen wird, führt dies zu einer minderwertigen Schleifvorrichtung, da die vertieften
Bereiche der Schleifvorrichtung nicht zum Schleifen beitragen und der Artikel fleckig
aussieht. Dies geschieht zum Beispiel, wenn herkömmliche Klebstoffe, wie lösungsmittelbasierte
Nitrilklebstoffe, verwendet werden. Insbesondere durch die Verwendung eines bei hoher
Temperatur schmelzenden TPU-Klebstoffs und der Beschichtung des Trägerkörpers in einem
Düsenbeschichtungsverfahren entsteht insbesondere ein Film, der minimal in die Struktur
des Trägerkörpers eindringt und einen Film erzeugt, der eine ebenere und besser aussehende,
flachere Oberfläche der Schleifeinheit auf dem Trägerkörper entstehen lässt. Ein TPU-Klebstoff,
insbesondere mit hohem Schmelzpunkt, eignet sich vorteilhaft, um eine gleichmäßigere
Oberfläche zu erzeugen. Im Vergleich zu herkömmlichen Klebstoffen verfügt TPU-Klebstoff
über einzigartige Eigenschaften, die zusätzliche Vorteile bieten und zur Glättung
der Oberfläche beitragen. Der TPU-Klebstoff wird bei einer hohen Temperatur von insbesondere
> 140 °C aufgetragen. Das bedeutet insbesondere, dass die Temperatur des TPU-Klebstoffs
viel höher ist als die des Trägerkörpers. Infolgedessen kühlt der Teil der TPU-Schicht,
der mit dem Trägerkörper in Kontakt ist, viel schneller ab als der Teil, der mit der
Luft in Kontakt ist. Der Teil, der schneller abkühlt, verfestigt sich auch bzw. hat
einen schnellen Anstieg der Viskosität. Dieser Teil des Materials fließt dann weniger.
Der andere Teil der TPU-Schicht hingegen kühlt weniger schnell ab. Infolgedessen bleibt
dieses Material länger in einem fließenden Zustand. Das Ergebnis ist eine Schicht,
die die Unebenheiten des Trägerkörpers ausgleicht. Es entsteht eine Schicht, bei der
ein unterer Teil nicht so tief in das Material eindringt und der obere Teil länger
fließt, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzeugen und Unebenheiten auszugleichen.
Dieser Effekt kann durch die Anwendung einer externen Wärmequelle, wie beispielsweise
eines IR-Strahlers noch verstärkt werden, die einen zusätzlichen Temperaturgradienten
erzeugt. Hierdurch wird der äußere Teil einer stärkeren Wärme ausgesetzt, was es dem
äußeren Teil des TPU-Klebstoffs ermöglicht, ein wenig mehr zu fließen und sich weiter
zu glätten. Dadurch kann insbesondere mit einem geringen Herstellaufwand eine vorteilhaft
homogene Schleifvorrichtung bereitgestellt werden.
[0018] Ferner geht die Erfindung aus von einem Verfahren zur Herstellung der Schleifvorrichtung.
Es wird insbesondere vorgeschlagen, dass in zumindest einem Verbindungsschritt zumindest
eine Ausgleichsschaumschicht der Trägereinheit der Schleifvorrichtung auf zumindest
eine Außenseite des Trägerkörpers der Trägereinheit auflaminiert wird. Vorzugsweise
wird die Ausgleichsschaumschicht mittels eines herkömmlichen Laminierverfahrens, wie
beispielsweise Flammlaminierung und Flammkaschierung und Klebstoffkaschierung, mit
dem Trägerkörper verbunden.
[0019] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass in zumindest einem Beschichtungsschritt eine
Tragschicht aus dem TPU-Klebstoff auf die Trägereinheit aufgebracht wird. Der TPU-Klebstoff
dient insbesondere als Träger für Schleifkörner. Die Schleifkörner werden insbesondere
in einem auf den Beschichtungsschritt folgenden Schritt in den TPU-Klebstoff eingebracht,
insbesondere eingestreut. Es wäre jedoch auch denkbar, dass sich die Schleifkörner
bereits bei einer Beschichtung in dem TPU-Klebstoff befinden. Insbesondere sind für
die Vielzahl von Schleifkörnern Kornwerkstoffe natürlichen und/oder synthetischen
Ursprungs denkbar.
[0020] Es wird ferner vorgeschlagen, dass in zumindest einem auf den Beschichtungsschritt
folgenden Glättungsschritt die Tragschicht aktiv beheizt wird. Der TPU-Klebstoff wird
bei einer hohen Temperatur von insbesondere > 140 °C aufgetragen. Das bedeutet insbesondere,
dass die Temperatur des TPU-Klebstoffs viel höher ist als die des Trägerkörpers. Infolgedessen
kühlt der Teil der TPU-Schicht, der mit dem Trägerkörper in Kontakt ist, viel schneller
ab als der Teil, der mit der Luft in Kontakt ist. Der Teil, der schneller abkühlt,
verfestigt sich auch bzw. hat einen schnellen Anstieg der Viskosität. Dieser Teil
des Materials fließt dann weniger. Der andere Teil der TPU-Schicht hingegen kühlt
weniger schnell ab. Infolgedessen bleibt dieses Material länger in einem fließenden
Zustand. Das Ergebnis ist eine Schicht, die die Unebenheiten des Trägerkörpers ausgleicht.
Es entsteht eine Schicht, bei der ein unterer Teil nicht so tief in das Material eindringt
und der obere Teil länger fließt, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzeugen und
Unebenheiten auszugleichen. Dieser Effekt kann durch die Anwendung einer externen
Wärmequelle, wie beispielsweise eines IR-Strahlers noch verstärkt werden, die einen
zusätzlichen Temperaturgradienten erzeugt. Hierdurch wird der äußere Teil einer stärkeren
Wärme ausgesetzt, was es dem äußeren Teil des TPU-Klebstoffs ermöglicht, ein wenig
mehr zu fließen und sich weiter zu glätten.
[0021] Die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung sowie das Verfahren sollen hierbei nicht
auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere
können die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung sowie das Verfahren zu einer Erfüllung
einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von
einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten sowie Verfahrensschritten abweichende
Anzahl aufweisen. Zudem sollen bei den in dieser Offenbarung angegebenen Wertebereichen
auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als offenbart und als beliebig
einsetzbar gelten.
Zeichnung
[0022] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Schleifvorrichtung mit einer Trägereinheit und mit einem abrasiven
Schleifelement in einer schematischen, perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung mit der Trägereinheit, welche einen Trägerkörper
und zwei Ausgleichsschaumschichten aufweist, und mit dem abrasiven Schleifelement
in einer schematischen Schnittdarstellung,
- Fig. 3
- ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Schleifvorrichtung,
- Fig. 4
- eine alternative erfindungsgemäße Schleifvorrichtung mit einer Trägereinheit und mit
einem abrasiven Schleifelement in einer schematischen, perspektivischen Darstellung
und
- Fig. 5
- ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung der alternativen
erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0024] Figur 1 zeigt eine Schleifvorrichtung 10a. Die Schleifvorrichtung 10a ist von einer
manuellen Schleifvorrichtung 10a gebildet. Die Schleifvorrichtung 10a ist von einem
Schleifblock gebildet. Es sind jedoch auch andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende
Ausgestaltungen der Schleifvorrichtung 10a denkbar, wie beispielsweise als Schleifpapier,
Schleifpad oder Schleifvlies.
[0025] Die Schleifvorrichtung 10a weist eine Trägereinheit 12a auf. Die Trägereinheit 12a
ist quaderförmig ausgebildet. Die Trägereinheit 12a wird insbesondere aus großen Platten
in eine passende Quaderform geschnitten. Die Trägereinheit 12a bildet einen Grundkörper
der Schleifvorrichtung 10a aus. Die Trägereinheit 12a dient zu einem Tragen eines
abrasiven Schleifelements 16a. Die Trägereinheit 12a weist einen Trägerkörper 14a
auf. Der Trägerkörper 14a ist ebenfalls quaderförmig ausgebildet. Der Trägerkörper
14a ist von einem Trägerblock gebildet. Der Trägerkörper 14a besteht zumindest zu
einem Großteil aus einem elastomeren Schaum. Der Trägerkörper 14a besteht vollständig
aus einem elastomeren Schaum. Der Trägerkörper 14a besteht zumindest teilweise aus
einem Verbundschaum. Der Trägerkörper 14a besteht vollständig aus einem Verbundschaum.
Der Verbundschaum entsteht insbesondere aus den wiederverwertbaren Resten, die während
der Verarbeitung von PUR-Schäumen entstehen. Schaumstoffflocken oder anfallende Schaumstoffreste
werden gesammelt und mit verschiedenen weiteren Zusatzstoffen, die die Eigenschaften
des Verbundschaums beeinflussen, wiederverarbeitet. Die zu verarbeitenden Stoffe werden
gepresst und geklebt.
[0026] Ferner weist die Trägereinheit 12a zumindest eine Ausgleichsschaumschicht 20a, 20a'
auf, welche auf zumindest einer Außenseite des Trägerkörpers 14a angeordnet ist. Die
Trägereinheit 12a weist zwei Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' auf, welche jeweils
auf gegenüberliegenden Außenseiten des Trägerkörpers 14a angeordnet sind. Die Ausgleichsschaumschichten
20a, 20a' sind auf gegenüberliegenden Schleifseiten angeordnet, welche jeweils parallel
zu einer Haupterstreckungsebene 26a der Schleifvorrichtung 10a ausgerichtet sind.
Die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' sind auf den beiden größten Seiten des Trägerkörpers
14a angeordnet. Die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' weisen jeweils eine Quaderform
auf, wobei eine Dicke der Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' wesentlich geringer
ist als eine Dicke des Trägerkörpers 14a. Eine Größe einer größten Seitenfläche der
Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' entspricht jeweils einer Größe einer größten Seitenfläche
des Trägerkörpers 14a.
[0027] Die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' bestehen jeweils aus einem zumindest im Wesentlichen
homogenen Schaum. Die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' bestehen jeweils aus einem
herkömmlichen Schaum, insbesondere einem PU-Schaum. Die Ausgleichsschaumschichten
20a, 20a' können aus jeder Form von Polymerschaum bestehen, vorzugsweise aus Polyurethanschaum
des Polyether- oder Polyestertyps. Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Ausgleichsschaumschichten
20a, 20a' ebenfalls aus einem Verbundschaum bestehen. Die Ausgleichsschaumschichten
20a, 20a' weisen eine vorteilhaft homogene Oberfläche auf. Die Ausgleichsschaumschichten
20a, 20a' sind stoffschlüssig, insbesondere mittels Laminieren, mit dem Trägerkörper
14a verbunden. Die Trägereinheit 12a weist einen Sandwichaufbau auf. Die Trägereinheit
12a weist senkrecht zur Haupterstreckungsebene 26a drei Schichten auf, und zwar eine
erste Ausgleichsschaumschicht 20a, den Trägerkörper 14a und eine zweite Ausgleichsschaumschicht
20a'. Die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' sind mittels eines herkömmlichen Laminierverfahrens,
wie beispielsweise Flammlaminierung und Flammkaschierung und Klebstoffkaschierung,
mit dem Trägerkörper 14a verbunden. Die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' weisen
jeweils eine Dicke von 0,5 mm bis 8 mm, vorzugsweise von 1 mm bis 5 mm und besonders
bevorzugt von 2 mm bis 4 mm auf.
[0028] Ferner weist die Schleifvorrichtung 10a ein an zumindest einer Seite der Trägereinheit
12a angeordnetes, abrasives Schleifelement 16a auf. Das Schleifelement 16a ist von
einer Schleifhaut gebildet. Das Schleifelement 16a ist fest mit der Trägereinheit
12a verbunden. Das Schleifelement 16a umgreift den Trägerkörper 14a in zumindest einer
Ebene vollständig. Das Schleifelement 16a ist in einer Ebene senkrecht zu einer Haupterstreckungsrichtung
28a der Schleifvorrichtung 10a umlaufend ausgebildet. Das Schleifelement 16a ist auf
vier Seiten der Trägereinheit 12a angeordnet. Das Schleifelement 16a bedeckt vier
Seiten der Trägereinheit 12a. Die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' sind jeweils
zwischen dem Trägerkörper 14a und dem Schleifelement 16a angeordnet. Das Schleifelement
16a ist teilweise direkt auf den Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' und teilweise
direkt auf dem Trägerkörper 14a angeordnet. Das Schleifelement 16a ist auf den beiden
größten Flächen 30a, 30a' der Schleifvorrichtung 10a direkt auf den Ausgleichsschaumschichten
20a, 20a' angeordnet. Ferner ist das Schleifelement 16a auf zwei Seitenflächen 32a,
32a' der Schleifvorrichtung 10a direkt auf dem Trägerkörper 14a angeordnet. An den
vier von dem Schleifelement 16a überspannten Kanten ist das Schleifelement 16a jeweils
auf den Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' angeordnet.
[0029] Das Schleifelement 16a umfasst eine Tragschicht 18a aus einem TPU-Klebstoff und sich
zumindest teilweise in der Tragschicht 18a befindliche Schleifkörner. Die Tragschicht
18a ist von einem Grundbinder gebildet. Die Schleifkörner können beispielsweise zumindest
zu einem Großteil aus einem Mineral, wie Flint, Quarz, Sand, Granat, Naturdiamant,
und/oder Korunde, Siliziumcarbide, Siliziumoxid, Aluminiumoxid, Chromoxide, kubisches
Bornitrid und/oder einem Verbundmaterial bestehen. Das Schleifelement 16a ist über
die Tragschicht 18a aus dem TPU-Klebstoff stoffschlüssig mit der Trägereinheit 12a
verbunden. Der TPU-Klebstoff ist insbesondere von einem Hotmelt-Film und/oder einem
Hotmelt-Klebstoff gebildet, der durch Beschichtung auf den Trägerkörper 14a aufgebracht
wird. Das Gewicht der Beschichtung des Schleifelements 16a liegt insbesondere im Bereich
von 80-300 g/m
2, vorzugsweise 140-180 g/m
2.
[0030] Figur 3 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung der
Schleifvorrichtung 10a.
[0031] Das Verfahren umfasst einen Bereitstellungschritt 34a, in welchem der Trägerkörper
14a und die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' bereitgestellt werden. Der Trägerkörper
14a und die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' werden in großen Bögen bzw. Platten
bereitgestellt, aus welchen später mehrere Trägereinheiten 12a herausgeschnitten werden.
Anschließend folgt ein Verbindungsschritt 22a. In dem Verbindungsschritt 22a werden
die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' der Trägereinheit 12a der Schleifvorrichtung
10a auf jeweils eine Außenseite des Trägerkörpers 14a der Trägereinheit 12a auflaminiert.
Vorzugsweise werden die Ausgleichsschaumschichten 20a, 20a' mittels eines herkömmlichen
Laminierverfahrens, wie beispielsweise Flammlaminierung und Flammkaschierung und Klebstoffkaschierung,
mit dem Trägerkörper 14a verbunden. Darauf folgt ein erster Trennschritt 36a, in welchem
die laminierte Platte in mehrere Streifen geschnitten wird, welche wiederum mehrere
Trägereinheiten 12a ausbilden. Anschließend erfolgt ein Beschichtungsschritt 24a.
In dem Beschichtungsschritt 24a wird eine Tragschicht 18a aus dem TPU-Klebstoff auf
die Trägereinheit 12a bzw. die Streifen aufgebracht. Die Tragschicht 18a wird umlaufend
auf die Trägereinheit 12a bzw. die Streifen aufgebracht. Anschließend werden die Schleifkörner
in einem auf den Beschichtungsschritt 24a folgenden Schritt 38a in den TPU-Klebstoff
eingebracht, insbesondere eingestreut, und fixiert. Anschließend erfolgt eine Kühlung.
Darauf folgt ein zweiter Trennschritt 40a, in welchem die beschichteten Streifen zu
einzelnen Schleifvorrichtungen 10a zertrennt, insbesondere geschnitten, werden.
[0032] In den Figuren 4 und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt.
Die nachfolgenden Beschreibungen und die Zeichnungen beschränken sich im Wesentlichen
auf die Unterschiede zwischen den Ausführungsbeispielen, wobei bezüglich gleich bezeichneter
Bauteile, insbesondere in Bezug auf Bauteile mit gleichen Bezugszeichen, grundsätzlich
auch auf die Zeichnungen und/oder die Beschreibung der anderen Ausführungsbeispiele,
insbesondere der Figuren 1 bis 3, verwiesen werden kann. Zur Unterscheidung der Ausführungsbeispiele
ist der Buchstabe a den Bezugszeichen des Ausführungsbeispiels in den Figuren 1 bis
3 nachgestellt. In den Ausführungsbeispielen der Figuren 4 und 5 ist der Buchstabe
a durch den Buchstaben b ersetzt.
[0033] Figur 4 zeigt eine Schleifvorrichtung 10b. Die Schleifvorrichtung 10b ist von einer
manuellen Schleifvorrichtung 10b gebildet. Die Schleifvorrichtung 10b ist von einem
Schleifblock gebildet.
[0034] Die Schleifvorrichtung 10b weist eine Trägereinheit 12b auf. Die Trägereinheit 12b
ist quaderförmig ausgebildet. Die Trägereinheit 12b wird insbesondere aus großen Platten
in eine passende Quaderform geschnitten. Die Trägereinheit 12b bildet einen Grundkörper
der Schleifvorrichtung 10b aus. Die Trägereinheit 12b dient zu einem Tragen eines
abrasiven Schleifelements 16b. Die Trägereinheit 12b weist einen Trägerkörper 14b
auf. Der Trägerkörper 14b ist ebenfalls quaderförmig ausgebildet. Der Trägerkörper
14b ist von einem Trägerblock gebildet. Der Trägerkörper 14b besteht zumindest zu
einem Großteil aus einem elastomeren Schaum. Der Trägerkörper 14b besteht vollständig
aus einem elastomeren Schaum. Der Trägerkörper 14b besteht zumindest teilweise aus
einem Verbundschaum. Der Trägerkörper 14b besteht vollständig aus einem Verbundschaum.
[0035] Der Trägereinheit 12b besteht vollständig aus dem Trägerkörper 14b.
[0036] Ferner weist die Schleifvorrichtung 10b ein an zumindest einer Seite der Trägereinheit
12b angeordnetes, abrasiven Schleifelement 16b auf. Das Schleifelement 16b ist von
einer Schleifhaut gebildet. Das Schleifelement 16a ist fest mit der Trägereinheit
12b verbunden. Das Schleifelement 16b umgreift den Trägerkörper 14b in zumindest einer
Ebene vollständig. Das Schleifelement 16b ist in einer Ebene senkrecht zu einer Haupterstreckungsrichtung
28b der Schleifvorrichtung 10b umlaufend ausgebildet. Das Schleifelement 16b ist auf
vier Seiten der Trägereinheit 12b angeordnet. Das Schleifelement 16b bedeckt vier
Seiten der Trägereinheit 12b.
[0037] Das Schleifelement 16b umfasst eine Tragschicht 18b aus einem TPU-Klebstoff und sich
zumindest teilweise in der Tragschicht 18b befindliche Schleifkörner. Die Tragschicht
18b ist von einem Grundbinder gebildet. Die Tragschicht 18b ist direkt auf den Trägerkörper
14b aufgebracht. Das Schleifelement 16b ist über die Tragschicht 18b aus dem TPU-Klebstoff
stoffschlüssig mit der Trägereinheit 12b verbunden. Der TPU-Klebstoff ist insbesondere
von einem Hotmelt-Film und/oder einem Hotmelt-Klebstoff gebildet, der durch Beschichtung
auf den Trägerkörper 14b aufgebracht wird. Das Gewicht der Beschichtung des Schleifelements
16b liegt insbesondere im Bereich von 80-300 g/m
2, vorzugsweise 140-180 g/m
2. Durch die Verwendung eines bei hoher Temperatur schmelzenden TPU-Klebstoffs und
der Beschichtung des Trägerkörpers 14b in einem Düsenbeschichtungsverfahren entsteht
insbesondere ein Film, der minimal in die Struktur des Trägerkörpers 14b eindringt
und einen Film erzeugt, der eine ebenere und besser aussehende, flachere Oberfläche
des Schleifelements 16b auf dem Trägerkörper 14b entstehen lässt.
[0038] Figur 5 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung der
Schleifvorrichtung 10b.
[0039] Das Verfahren umfasst einen Bereitstellungschritt 34b, in welchem der Trägerkörper
14b bereitgestellt wird. Der Trägerkörper 14b wird insbesondere in großen Bögen bzw.
Platten bereitgestellt, aus welchen später mehrere Trägereinheiten 12b herausgeschnitten
werden. Darauf folgt ein erster Trennschritt 36b, in welchem die Platte in mehrere
Streifen geschnitten wird, welche wiederum mehrere Trägereinheiten 12b ausbilden.
Anschließend erfolgt ein Beschichtungsschritt 24b. In dem Beschichtungsschritt 24b
wird eine Tragschicht 18b aus dem TPU-Klebstoff auf die Trägereinheit 12b bzw. die
Streifen aufgebracht. Die Tragschicht 18b wird umlaufend auf die Trägereinheit 12b
bzw. die Streifen aufgebracht. Die Tragschicht 18b wird unter Verwendung eines bei
hoher Temperatur schmelzenden TPU-Klebstoffs in einem Düsenbeschichtungsverfahren
aufgebracht. Der TPU-Klebstoff wird bei einer hohen Temperatur von insbesondere >
140 °C aufgetragen. Das bedeutet insbesondere, dass die Temperatur des TPU-Klebstoffs
viel höher ist als die des Trägerkörpers 14b. Infolgedessen kühlt der Teil der TPU-Schicht,
der mit dem Trägerkörper 14b in Kontakt ist, viel schneller ab als der Teil, der mit
der Luft in Kontakt ist. Der Teil, der schneller abkühlt, verfestigt sich auch bzw.
hat einen schnellen Anstieg der Viskosität. Dieser Teil des Materials fließt dann
weniger. Der andere Teil der TPU-Schicht hingegen kühlt weniger schnell ab. Infolgedessen
bleibt dieses Material länger in einem fließenden Zustand. Das Ergebnis ist eine Schicht,
die die Unebenheiten des Trägerkörpers 14b ausgleicht. Es entsteht eine Schicht, bei
der ein unterer Teil nicht so tief in das Material eindringt und der obere Teil länger
fließt, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzeugen und Unebenheiten auszugleichen.
In einem auf den Beschichtungsschritt 24b folgenden Glättungsschritt 42b wird die
Tragschicht 18b anschließend zusätzlich noch aktiv beheizt. Hierdurch kann der glättende
Effekt noch verstärkt werden. Durch eine Wärmequelle, wie beispielsweise ein I R-Strahler
wird einen zusätzlicher Temperaturgradient erzeugt. Hierdurch wird der äußere Teil
einer stärkeren Wärme ausgesetzt, was es dem äußeren Teil des TPU-Klebstoffs ermöglicht,
ein wenig mehr zu fließen und sich weiter zu glätten. Anschließend werden die Schleifkörner
in einem auf den Beschichtungsschritt 24b folgenden Schritt 38b in den TPU-Klebstoff
eingebracht, insbesondere eingestreut, und fixiert. Anschließend erfolgt eine Kühlung.
Darauf folgt ein zweiter Trennschritt 40b, in welchem die beschichteten Streifen zu
einzelnen Schleifvorrichtungen 10b zertrennt, insbesondere geschnitten, werden.
1. Schleifvorrichtung, insbesondere manuelle Schleifvorrichtung, mit einer Trägereinheit
(12a; 12b), welche einen Trägerkörper (14a; 14b), insbesondere Trägerblock, aufweist,
der zumindest zu einem Großteil aus einem, insbesondere elastomeren, Schaum besteht,
und mit zumindest einem an zumindest einer Seite der Trägereinheit (12a; 12b) angeordneten,
abrasiven Schleifelement (16a; 16b), insbesondere Schleifhaut, welches fest mit der
Trägereinheit (12a; 12b) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (14a; 14b) zumindest teilweise aus einem Verbundschaum besteht.
2. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifelement (16a; 16b) den Trägerkörper (14a; 14b) in zumindest einer Ebene
zumindest im Wesentlichen vollständig umgreift.
3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifelement (16a; 16b) zumindest eine Tragschicht (18a; 18b), insbesondere
einen Grundbinder, aus einem TPU-Klebstoff und sich zumindest teilweise in der Tragschicht
(18a; 18b) befindliche Schleifkörner umfasst.
4. Schleifvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifelement (16a; 16b) über die Tragschicht (18a; 18b) aus dem TPU-Klebstoff
stoffschlüssig mit der Trägereinheit (12a; 12b) verbunden ist.
5. Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinheit (12a) zumindest eine Ausgleichsschaumschicht (20a, 20a') aufweist,
welche auf zumindest einer Außenseite des Trägerkörpers (14a) angeordnet ist.
6. Schleifvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Ausgleichsschaumschicht (20a, 20a') zumindest teilweise zwischen
dem Trägerkörper (14a) und dem Schleifelement (16a) angeordnet ist.
7. Schleifvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Ausgleichsschaumschicht (20a, 20a') stoffschlüssig, insbesondere
mittels Laminieren, mit dem Trägerkörper (14a) verbunden ist.
8. Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinheit (12a) zumindest zwei Ausgleichsschaumschichten (20a, 20a') aufweist,
welche jeweils auf gegenüberliegenden Außenseiten des Trägerkörpers (14a) angeordnet
sind.
9. Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinheit (12b) vollständig aus dem Trägerkörper (14b) besteht, wobei das
Schleifelement (16b) zumindest eine Tragschicht (18b), insbesondere einen Grundbinder,
aus einem TPU-Klebstoff aufweist, welcher direkt auf dem Trägerkörper (14b) aufgebracht
ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Schleifvorrichtung (10a; 10b) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Verbindungsschritt (22a) zumindest eine Ausgleichsschaumschicht
(20a, 20a') der Trägereinheit (12a) der Schleifvorrichtung (10a) auf zumindest eine
Außenseite des Trägerkörpers (14a) der Trägereinheit (12a) auflaminiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Beschichtungsschritt (24a; 24b) eine Tragschicht (18a; 18b) aus
dem TPU-Klebstoff auf die Trägereinheit (12a; 12b) aufgebracht wird.
13. Verfahren zumindest nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem auf den Beschichtungsschritt (24b) folgenden Glättungsschritt
(42b) die Tragschicht (18b) aktiv beheizt wird.