[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden von Etikettenbändern
gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren zum Verbinden von Etikettenbändern gemäß Anspruch
10.
Stand der Technik
[0002] Vorrichtungen zum Verbinden von Etikettenbändern sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich
bekannt. Diese kommen üblicherweise zum Einsatz, um die Umstellungen von Etikettenrollen
zu automatisieren und zu vereinfachen.
[0003] So ist beispielsweise aus der
WO 2008/031521 eine Etikettieranlage mit einer Etikettiereinrichtung bekannt, welche Etiketten auf
Gegenständen und insbesondere auf Behältnissen anbringt und einer stromauf bezüglich
dieser Etikettiereinrichtung angeordneten Bestückungseinrichtung, welche die Etikettiereinrichtung
mit Etiketten versorgt, wobei diese Bestückungseinrichtung eine Transporteinrichtung,
welche ein zweites Etikettenband transportiert, und wenigstens zwei nebeneinander
an Halteeinrichtungen angeordnete Träger, für auf Etikettenrollen aufgerollte erste
Etikettenbänder aufweist. Dabei ist zwischen den Trägern in einer ersten Bewegungsrichtung
eine verschiebbare Verbindungseinheit vorgesehen, welche Abschnitte der ersten Etikettenbänder,
die auf den Trägern angeordnet sind, mit Abschnitten der zweiten Etikettenbänder,
welche in der Transporteinrichtung geführt werden, verbindet.
[0004] Die
EP 2 825 371 offenbart eine Vorrichtung zum Verbinden zweiter Folienenden mit Klebeband, die das
Klebeband auf das Folienende der nachfolgenden Folie aufbringt und mit der vorauseilenden
eigenen Folie verbindet.
[0005] Bei den bisher bekannten Vorrichtungen besteht grundsätzlich das Risiko, dass das
Ausrichten der vorauseilenden Folie zur nachlaufenden Folie nicht mit ausreichender
Genauigkeit erfolgt, so dass es beim Verbinden der Folienenden oder Etikettenenden
zu Fehlstellungen kommen kann, die im weiteren Betrieb ein Nachjustieren erfordern
oder zu qualitativen minderwertigen Etikettierergebnissen führen.
Aufgabe
[0006] Ausgehend vom bekannten Stand der Technik besteht die zu lösende technische Aufgabe
somit darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verbinden von Etikettenbändern
anzugeben, mit der ein zuverlässiges Verbinden der Etikettenbänder ermöglicht wird.
Lösung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung zum Verbinden von Etikettenbändern
gemäß Anspruch 1 sowie das Verfahren zum Verbinden von Etikettenbändern mit einer
Vorrichtung zum Verbinden von Etikettenbändern gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfasst.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verbinden von Etikettenbändern umfasst einen
Durchführbereich, durch den die Etikettenbänder entlang einer Transportrichtung hindurch
geführt werden können, ein Klemmelement zum Klemmen eines Bereichs eines ersten Etikettenbands,
eine Schneideinrichtung stromauf des Klemmelements zum Schneiden eines ersten Etikettenendes
des ersten Etikettenbands, eine Kleberauftragseinrichtung zum Aufbringen von Klebematerial
auf einen Klebebereich des ersten Etikettenendes stromauf des Klemmelements, eine
Verbindungseinrichtung zum Heranführen eines zweiten Etikettenendes eines zweiten
Etikettenbands an das erste Etikettenende des ersten Etikettenbands und zum Verbinden
des zweiten Etikettenendes mit dem ersten Etikettenende im Klebebereich.
[0009] Das Klemmelement ist erfindungsgemäß so ausgestaltet, dass es das Etikettenband in
dem Bereich zumindest klemmen kann, dass das Etikettenband nicht weiter in Transportrichtung
oder gegen die Transportrichtung bewegt werden kann. Die Schneideeinrichtung kann
als ein Messer umfassend ausgestaltet sein, dass in Richtung des Etikettenbandes bewegt
werden kann, um das Schneiden zu bewirken. Dabei kann das Schneiden des Etikettenbandes
sowohl von unterhalb der Transportebene des Etikettenbandes als auch von oberhalb
der Transportebene des Etikettenbandes erfolgen.
[0010] Die Kleberauftragseinrichtung kann ausgestaltet sein, Klebematerial beispielsweise
von einer Klebematerialrolle auf das Etikettenband zu rollen. Bei dem Klebematerial
kann es sich entweder um eine Klebeschicht ohne Substrat oder eine Klebeschicht mit
Substrat (insbesondere ein Substrat mit auf gegenüberliegenden Seiten angebrachten
Klebematerial, wie etwa doppelseitiges Klebeband) handeln.
[0011] Das Heranführen des zweiten Etikettenendes des zweiten Etikettenbandes durch die
Verbindungseinrichtung kann insbesondere ein Fixieren oder zumindest teilweises Fixieren
des zweiten Etikettenendes an der Verbindungseinrichtung oder einem Teil davon umfassen,
so dass das Etikettenband in Richtung des ersten Etikettenendes gezogen wird. Das
Verbinden des zweiten Etikettenendes mit dem ersten Etikettenende durch die Verbindungseinrichtung
kann beispielsweise ein Pressen des zweiten Etikettenendes gegen das erste Etikettenende
im Klebebereich umfassen, so dass das zweite Etikettenende mit dem Klebematerial in
Kontakt kommt und eine Verbindung mit diesem eingeht.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein zuverlässiges Verbinden von Etikettenenden
zweier Etikettenbänder erreicht, da das erste Etikettenende räumlich fixiert ist und
auf dieses Etikettenende das Klebematerial aufgebracht wird. Dadurch kann das zweite
Etikettenende zuverlässige zugestellt und mit dem ersten Etikettenende fest verbunden
werden. Die Zuverlässigkeit beim Betrieb der Vorrichtung und insbesondere die Qualität
der Etikettierergebnisse wird hiermit verbessert.
[0013] Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung weiterhin ein Fixierelement zum Fixieren
des ersten Etikettenendes während des Schneidens und/oder des Aufbringens umfasst.
[0014] Da das Klemmelement das erste Etikettenband nur in dem Bereich klemmt, der stromab
des ersten Etikettenendes angeordnet ist, ist das erste Etikettenende prinzipiell
beweglich. Durch Fixieren des ersten Etikettenendes mit dem Fixierelement während
des Schneidens und/oder Aufbringens des Klebematerials kann die Genauigkeit dieser
beiden Schritte erhöht werden, was sich auch positiv auf das Etikettierergebnis auswirken
kann.
[0015] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Fixierelement zwei in Transportrichtung
beabstandete Druckelemente umfasst, die das Etikettenende stromab der Schneideinrichtung
fixieren können und wobei optional die Kleberauftragseinrichtung das Klebematerial
auf den Klebebereich zwischen den Druckelementen aufbringen kann. Alternativ kann
vorgesehen sein, dass das Fixierelement ein in Transportrichtung stromab der Schneideinrichtung
und stromab oder stromauf der Kleberauftragseinrichtung angeordnetes Druckelement
umfasst, das das Etikettenende fixieren kann
[0016] Hierdurch wird der mit Klebematerial versehene Klebebereich bezüglich der Kleberauftragseinrichtung
zuverlässig positioniert, was das Aufbringergebnis verbessern und auch damit das Etikettierergebnis
positiv beeinflussen kann.
[0017] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung eine Mitnahmeeinheit
zum Mitnehmen des zweiten Etikettenendes während des Heranführens und des Verbindens
umfasst.
[0018] Die Mitnahmeeinheit kann beispielsweise mit einer Vakuumpumpe verbunden sein, um
einen Unterdruck zu bewirken, der das Etikett in Richtung der Verbindungseinrichtung
saugt. Alternativ kann die Mitnahmeeinheit auch zum Klemmen des Etikettenendes zum
Mitführen desselben ausgeführt sein oder durch elektrostatische oder ähnliche Effekte
(etwa Gecko-Effekt) ein Mitnehmen des zweiten Etikettenendes bewirken. Das zweite
Etikettenende wird hierdurch relativ zu der Verbindungseinrichtung fixiert, was ein
genaues Zustellen des zweiten Etikettenendes zu dem ersten Etikettenende unteranderem
ein Verbinden der Etikettenenden mit hoher Genauigkeit bewirken kann.
[0019] Die Vorrichtung kann eine Gegendruckfläche umfassen und die Verbindungseinrichtung
kann geeignet und/oder ausgestaltet sein, das zweite Etikettenende und das erste Etikettenende
im Klebebereich zum Verbinden gegen die Gegendruckfläche zu drücken.
[0020] Diese Ausführungsform kann vorteilhaft mit Etiketten, wie beispielsweise Einfach-Etiketten
(die nicht als Schlauch bzw. Rundumetikett oder Sleeve-Etikett vorliegen) auf einem
Etikettenband oder als Teil eines Etikettenbandes angewendet werden, da diese nur
von einer Seite mit Klebematerial versehen werden müssen. Die Vorrichtung wird hierdurch
kompakt und gleichzeitig zuverlässig ausgeführt.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass die Kleberauftragseinrichtung zum Aufbringen von Klebematerial
auf zwei gegenüberliegenden Seiten des ersten Etikettenendes ausgebildet ist.
[0022] Diese Ausführungsform kann vorteilhaft mit Schlauchetiketten oder Sleeve-Etiketten
verwendet werden, da diese ein Herumführen der nachfolgenden Etiketten um das erste
Etikett erlaubt, was ein genaues Verbinden der Etikettenenden ermöglicht.
[0023] In einer Ausführungsform kann eine Heizeinrichtung zum Erwärmen des Klebematerials
und/oder des Etikettenmaterials vorgesehen sein.
[0024] Das Erwärmen kann beispielsweise durch Heißluft, Wärmestrahlung und/oder durch direkte
und/ oder indirekte Temperierung der Auflagefläche des Etiketts bzw. des Klebematerials
erfolgen. Das Erwärmen kann dauerhaft erfolgen oder beispielsweise nur dann, wenn
ein Verbinden von Etikettenenden bevorsteht. Die durch das Erwärmen angestrebte Zieltemperatur
kann beispielsweise im Bereich von ca. 30 bis 60°C liegen.
[0025] Diese Ausführungsform kann insbesondere bei schwierigen Etikettenoberflächen/-materialien,
beispielsweise bei unebenen Etikettenoberflächen, vorteilhaft sein. So kann beispielsweise
in Fällen flüssigen Klebematerials die Viskosität desselben durch Erwärmen verbessert
werden, was zu einer verbesserten Anhaftung und damit zu einem größeren Prozessfenster
sowie einer höheren möglichen Kleberauftragsgeschwindigkeit beitragen kann.
[0026] Weiterhin kann diese Ausführungsform auch bei hohen Etiketten bzw. breiten Etikettenbändern,
also großen Klebebereichen, und/oder bei hohen Maschinenleistungen vorteilhaft sein,
indem sie ein schnelleres Verbinden der Etikettenenden und/oder kleinere Pufferspeicherkapazitäten
eines Puffersystems zur Überbrückung des Verbindens der Etikettenenden erlaubt.
[0027] In einer Ausführungsform ist die Verbindungseinrichtung zum Kontaktieren des zweiten
Etikettenendes auf zwei gegenüberliegenden Seiten des zweiten Etikettenendes ausgebildet.
[0028] Auch diese Ausführungsform kann besonders vorteilhaft mit Schlauchetiketten oder
Sleeve-Etiketten verwendet werden, da die gegenüberliegenden Seitenflächen des Sleeve-Etiketts
so zuverlässig gehalten werden können.
[0029] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Verbindungseinrichtung ausgebildet ist,
zum Heranführen des zweiten Etikettenendes an das erste Etikettenende das zweite Etikettenende
in einer Richtung senkrecht zu einer Transportebene des zweiten Etikettenbandes auseinanderzuziehen
und über das erste Etikettenende zu führen.
[0030] Das Auseinanderziehen des zweiten Etikettenendes kann insbesondere für Sleeve-Etiketten
oder Rundumetiketten vorteilhaft genutzt werden, um das zweite Etikettenende so über
das erste Etikettenende zu ziehen, das letzteres zwischen auseinandergezogenen Flächen
des zweiten Etikettenendes positioniert wird und anschließend ein Verbinden durch
Zusammendrücken des zweiten Etikettenendes erfolgt. Hierdurch wird das erste Etikettenende
zuverlässig in dem zweiten Etikettenende fixiert.
[0031] Die Vorrichtung kann eine Schneidgegenfläche umfassen, gegen die die Schneideinrichtung
das erste Etikettenende zum Schneiden des Etikettenendes drücken kann.
[0032] Die Schneidgegenfläche kann beweglich angeordnet sein und zusammen mit der Schneideinrichtung
auf das Etikettenende zubewegt werden. Hierdurch wird der Schnitt des ersten Etikettenendes
zuverlässig bewirkt.
[0033] Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Verfahren zum Verbinden von Etikettenbändern mit
einer Vorrichtung zum Verbinden von Etikettenbändern vorgesehen, die Vorrichtung umfassend
einen Durchführbereich, durch den die Etikettenbänder entlang einer Transportrichtung
hindurch geführt werden können, ein Klemmelement zum Klemmen eines Bereichs eines
ersten Etikettenbands, eine Schneideinrichtung stromauf des Klemmelements zum Schneiden
eines ersten Etikettenendes des ersten Etikettenbands, eine Kleberauftragseinrichtung
zum Aufbringen von Klebematerial auf einen Klebebereich des Etikettenendes stromauf
des Klemmelements, eine Verbindungseinrichtung zum Heranführen eines zweiten Etikettenendes
eines zweiten Etikettenbands an das Etikettenende des ersten Etikettenbands und zum
Verbinden des zweiten Etikettenendes mit dem ersten Etikettenende im Klebebereich,
das Verfahren umfassend ein Klemmen des Bereichs des ersten Etikettenbandes mit dem
Klemmelement, danach Schneiden des ersten Etikettenendes mit dem Schneidelement und
Aufbringen von Klebematerial auf den Klebebereich mit der Kleberauftragseinrichtung,
Heranführen des zweiten Etikettenendes und Verbinden des zweiten Etikettenendes mit
dem ersten Etikettenende.
[0034] Mit diesem Verfahren ist ein zuverlässiges genaues Verbinden der Etikettenenden möglich.
[0035] Es kann vorgesehen sein, dass das Schneiden, Heranführen und Verbinden erfolgt, während
der Bereich des ersten Etikettenbands von dem Klemmelement geklemmt wird; und/oder
wobei das Aufbringen von Klebematerial nach dem Schneiden des ersten Etikettenendes
erfolgt; und/oder wobei das Heranführen des zweiten Etikettenendes nach dem Aufbringen
von Klebematerial erfolgt.
[0036] Die erste Alternative erhöht die Genauigkeit beim Positionieren des ersten Etikettenendes
und damit die Genauigkeit des Verbindens. Mit der zweiten und dritten Alternative
wird ebenfalls die Genauigkeit der Positionierung der zu verbindenden Etikettenenden
erhöht.
[0037] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste Etikettenende von der Schneideinrichtung
geschnitten wird und/oder das Klebematerial von der Kleberauftragseinrichtung auf
den Klebebereich aufgebracht wird, während das erste Etikettenende von einem Fixierelement
der Vorrichtung fixiert wird, wobei optional das Fixierelement zwei in Transportrichtung
beabstandete Druckelemente umfasst, die das Etikettenende stromab der Schneideinrichtung
fixieren und wobei optional die Kleberauftragseinrichtung das Klebematerial auf den
Klebebereich zwischen den Druckelementen aufbringt, oder wobei optional das Fixierelement
ein in Transportrichtung stromab der Schneideinrichtung und stromab oder stromauf
der Kleberauftragseinrichtung angeordnetes Druckelement umfasst, das das erste Etikettenende
fixiert.
[0038] Die Genauigkeit des Aufbringens des Klebematerials auf das erste Etikettenende wird
hiermit verbessert.
[0039] Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine Gegendruckfläche umfasst und die
Verbindungseinrichtung das zweite Etikettenende und das erste Etikettenende im Klebebereich
zum Verbinden gegen die Gegendruckfläche drückt.
[0040] Der Ausführungsform ist insbesondere für Rundumetiketten vorteilhaft.
[0041] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kleberauftragseinrichtung das Klebematerial
auf zwei gegenüberliegenden Seiten des ersten Etikettenendes aufbringt; und/oder
dass die Verbindungseinrichtung das zweite Etikettenende auf zwei gegenüberliegenden
Seiten des zweiten Etikettenendes kontaktiert, wobei optional die Verbindungseinrichtung
zum Heranführen des zweiten Etikettenendes an das ersten Etikettenende das zweite
Etikettenende in einer Richtung senkrecht zu einer Transportebene des zweiten Etikettenbandes
auseinanderzieht und über das erste Etikettenende führt und anschließend das erste
Etikettenende mit dem auseinandergezogenen Teil des zweiten Etikettenendes verbindet.
[0042] Mit dieser Ausführungsform können Schlauchetiketten oder Sleeve-Etiketten besonders
vorteilhaft miteinander verbunden werden.
[0043] Die Vorrichtung kann eine Vorrichtung nach einer der vorangegangenen Ausführungsformen
sein und/oder das Etikett kann ein Rundumetikett oder ein Sleeve-Etikett ist.
[0044] Durch Verwendung der Vorrichtung entsprechend der vorangegangenen Ausführungsformen
in dem Verfahren kann das Verbinden von Rundumetiketten und Sleeve-Etiketten zuverlässig
bewirkt werden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0045]
- Fig. 1
- zeigt eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Etiketten mit einem Folienvorrat und
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 2
- zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform in einer Seitenansicht.
- Fig. 3
- zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform in einer
Seitenansicht für Rundumetiketten.
- Fig. 4 - 11
- zeigen einen Ablauf eines Verfahrens zum Verbinden von Etikettenenden.
Ausführliche Beschreibung
[0046] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Bereitstellen und Verbinden von Etikettenbändern
190. Diese dient nur der beispielhaften Veranschaulichung der Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 100 zum Verbinden von Etikettenbändern, die beginnend mit Fig. 2 detaillierter
beschrieben wird.
[0047] Vorrichtungen 190 sind aus dem Stand der Technik prinzipiell bekannt. Diese umfassen
eine Vielzahl von Etikettenrollen 181 bis 184, in denen Etiketten in Form von Bändern
aufgerollt vorgehalten werden. Die Etiketten können bekanntermaßen als Rundumetiketten
oder Sleeve-Etiketten oder Etiketten, die sich auf einem Behälter nur teilweise entlang
dessen Umfang erstrecken, vorgesehen sein. Rundumetiketten oder Sleeve-Etiketten sind
bekannt, die über einen Behälter gezogen werden können und ihn in Umfangsrichtung
vollständig umgeben. Die Etiketten werden dabei auf Rollen vorgehalten, wobei insbesondere
bei Sleeve-Etiketten nacheinander folgende Etiketten mit ihren Öffnungen, in die der
Behälter eingeführt werden kann, nacheinander auf dem Etikettenband folgen.
[0048] Die Vorrichtung 190 umfasst weiterhin beispielsweise eine oder mehrere Zuschneideeinrichtungen
192, zum Zuschneiden eines Endes einer mit der bisherigen Etikettenrolle zu verbindenden
Etikettenrolle. Dieses Etikettenende 130 kann dann einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
100 zum Verbinden von Etikettenbändern übergeben werden, wobei eine Verbindung zwischen
dem Etikettenende der einen Etikettenrolle mit dem Etikettenende der anderen Etikettenrolle
gewährleistet wird, so dass sich eine durchgehende Etikettenbahn 185 ergibt, die aus
der Vorrichtung beispielsweise über ein Puffersystem 194 abgeführt und beispielsweise
einer Etikettiermaschine zum Etikettieren von Behältern (hier nicht dargestellt) zugeführt
werden kann.
[0049] Um den Wechsel von mehreren Etikettenbändern bzw. -rollen zu ermöglichen (beispielsweise
ein möglichst automatisierter Wechsel zwischen den Etikettenrollen 181 bis 184 im
Magazin 191) kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 an einer
Führung 193 beweglich angeordnet ist, so dass sie entlang der dargestellten Pfeilrichtung
bewegt werden kann, um von einer gerade abrollenden Etikettenrolle zu einer mit dieser
Etikettenrolle bzw. dem Etikettenband zu verbindenden weiteren Etikettenrollen bzw.
Etikettenband 182 geführt zu werden. Sobald das sich gerade abrollende Etikettenband
einen Mindestreststand erreicht, kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung 100 entlang
der Führung 193 zur nächstliegenden Etikettenrolle (hier die Rolle 182) verfahren
wird und das Etikettenende der ersten Etikettenrolle 181 mit dem Etikettenende der
zweiten Etikettenrolle 182 verbunden wird.
[0050] In diesem Zusammenhang wird erfindungsgemäß der Begriff der Etikettenrolle synonym
zum Begriff des Etikettenbands verwendet, da die Etikettenrolle ein aufgerolltes Etikettenband
bildet.
[0051] Entsprechende Vorrichtungen der Fig. 1 sind grundsätzlich bekannt. Auch Vorrichtungen
100 zum Verbinden von Etikettenenden sind grundsätzlich bekannt. Jedoch tritt dabei
üblicherweise das Problem auf, dass ein zuverlässiges Verbinden von Etikettenenden
eines ersten Etikettenbandes und eines diesem folgenden zweiten Etikettenbandes nur
schwierig möglich ist, was im nachfolgenden Betrieb zu fehlerhafter Übergabe von Etiketten
oder einer Nachjustage der Etikettenbänder führen kann.
[0052] Um dieses Problem zu lösen, zeigt Fig. 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung 200 zum
Verbinden von Etikettenbändern 231 und 232 an deren entsprechenden zueinander weisenden
Etikettenenden.
[0053] Die Vorrichtung 200 umfasst einen Durchführbereich 270, durch den ein erstes Etikettenband
231 entlang einer Transportrichtung T hindurchgeführt werden kann. Das Hindurchführen
des ersten Etikettenbandes 231 kann grundsätzlich vom Beginn des Abrollens des Etikettenbandes
von der Etikettenrolle bis zu seinem Ende durch den Durchführbereich 270 erfolgen.
Dies ist jedoch nicht zwingend und es kann auch vorgesehen sein, dass außerhalb eines
Verbindens von Etikettenenden eines ersten Etikettenbandes 231 und eines zweiten Etikettenbandes
232 die Vorrichtung 200 vom Etikettenband entfernt wird und dieses frei oder über
entsprechende Transportelemente läuft.
[0054] Weiterhin umfasst die Vorrichtung 200 ein Klemmelement 201, das einen Bereich 233
des ersten Etikettenbandes 231 einklemmen kann. Dazu kann vorgesehen sein, dass gegenüber
des grundsätzlich beweglich angeordneten Klemmelements 201 ein Gegendruckelement 261
angeordnet ist, gegen das das Klemmelement 201 das zwischen diesen hindurchbewegte
Etikettenband 231 zumindest im Bereich 233 einklemmen kann, so dass eine Bewegung
des ersten Etikettenbandes 231 in Transportrichtung T oder entgegen dieser bevorzugt
vollständig verhindert wird.
[0055] Weiterhin umfasst die Vorrichtung 200 eine Schneideinrichtung 202 in Transportrichtung
T stromauf des Klemmelements 201. Die Schneideinrichtung 202 ist vorgesehen, um das
erste Etikettenende 235 des ersten Etikettenbands 231 zu schneiden. Dadurch wird eine
Endposition des ersten Etikettenbandes in Transportrichtung T definiert, die bezüglich
des Klemmelements 201 einen wohl definierten Abstand aufweisen kann (nämlich den Abstand
des Punktes, an dem die Schneideinrichtung das Etikettenende 235 abtrennt). Dies erleichtert
das nachfolgende Verbinden mit einem Etikettenende 236 eines zweiten Etikettenbandes
232 (hier ein Etikettenende eines Sleeve-Etiketts oder Schlauchetiketts).
[0056] Um das Schneiden des ersten Etikettenendes 235 möglichst zuverlässig zu bewirken,
kann ein Gegenschneidelement 263 vorgesehen sein, das der Schneideinrichtung 202 zugeordnet
ist, und auf der gegenüberliegenden Seite des ersten Etikettenbandes 231 angeordnet
sein kann. Die Schneideinrichtung 202 kann ausgebildet sein, das erste Etikettenband
231 oder zumindest dessen erstes Etikettenende 235 in Richtung des Gegenschneidelements
263 zu führen und durch eine Schneidkante der Schneideinrichtung ein Schneiden des
ersten Etikettenendes 235 zu bewirken.
[0057] Ferner umfasst die Vorrichtung 200 eine Kleberauftragseinrichtung 203 zum Auftragen
oder Aufbringen von Klebematerial auf einen Klebebereich 234 des ersten Etikettenbandes
231. Der Klebebereich 234 ist dabei zwischen der Schneideinrichtung 202 und dem Klemmelement
204 angeordnet. Allgemein ist der Klebebereich 234 stromauf des Klemmelements 201
in Transportrichtung T angeordnet.
[0058] Die Kleberauftragseinrichtung 202 kann ausgeführt sein, Klebematerial (beispielsweise
flüssigen Klebstoff) auf den Klebebereich des Etikettenbandes aufzubringen. Dies kann
beispielsweise durch Sprühen oder Drucken oder Aufwalzen erfolgen. Bevorzugt sind
jedoch Ausführungsformen, bei denen das Klebematerial von einer Klebematerialrolle
abgewickelt und an den Klebebereich 234 übergeben wird. Bei dem Klebematerial kann
es sich insbesondere um eine einzelne Klebeschicht ohne Substrat oder um ein Substrat
mit auf gegenüberliegenden Seiten aufgebrachten Klebematerial bzw. Klebeschicht handeln.
Letzteres kann als "doppelseitiges Klebeband" verstanden werden, wobei eine Seite
des doppelseitigen Klebebandes mit dem ersten Etikettenende bzw. dem Klebebereich
234 des ersten Etikettenendes verbunden wird und die andere Seite des Substrats dann
mit dem zweiten Etikettenende verbunden wird.
[0059] Die Klebematerialrolle kann um eine Drehachse, die parallel zur Transportrichtung
T angeordnet sein kann, drehbar, beispielsweise oberhalb der Transportebene des Etikettenbands
angeordnet sein.
[0060] Weiterhin umfasst die Vorrichtung 200 eine Verbindungseinrichtung 205, die eine zweites
Etikettenband 232 und insbesondere ein zweites Etikettenende 236 dieses zweiten Etikettenbandes
232 an das erste Etikettenende 235 heranführen und mit dem ersten Etikettenende im
Klebebereich verbinden kann.
[0061] Dazu kann vorgesehen sein, dass die Verbindungseinrichtung 205 zwei Verbindungselemente
264 und 265 umfasst, die auf gegenüberliegenden Seiten des Etiketts (insbesondere
bei Sleeve- oder Rundumetiketten) angeordnet sein können, und das Etikettenband von
oben und unten (in der hier dargestellten Ansicht) greifen und in Richtung des ersten
Etikettenendes 235 ziehen können. Dabei kann bei Verwendung von Sleeve-Etiketten vorgesehen
sein, dass die Verbindungselemente das Sleeve-Etikett greifen und in einer Richtung
senkrecht zur Transportebene des Etikettenbands auseinanderziehen kann, so dass sie
über das erste Etikettenende 235 geführt werden können. Damit wird das erste Etikettenende
zwischen den zwei Flächen des zweiten Etikettenbandes bzw. des zweiten Etikettenendes
236 eingeführt und anschließend können die Verbindungselemente 264 und 265 das zweite
Etikettenende 236 wieder zusammenführen, um im Klebebereich 234 ein Verbinden der
Etikettenenden zu bewirken.
[0062] In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Kleberauftragseinrichtung
bevorzugt Klebematerial auf gegenüberliegenden Seiten des Etikettenbandes 231 aufbringen
kann. Dazu kann sie zu der eben beschriebenen Kleberauftragseinrichtung 203 eine korrespondierende
Kleberauftragseinrichtung 262, die zusammen als gemeinsame Klebeauftragseinrichtung
verstanden werden können, umfassen, die von der gegenüberliegenden Seite Klebematerial
auf den Klebebereich 234 aufbringen kann.
[0063] Optional kann weiterhin ein Fixierelement 204 vorgesehen sein, das das erste Etikettenende
während des Schneidens und/oder des Aufbringens des Klebebandmaterials fixieren kann.
Dieses Fixierelement 204 ist insbesondere stromauf des Klemmelements 201 und stromab
der Schneideinrichtung 202 angeordnet. Das Fixierelement 204 kann als Klemmbacke ausgeführt
sein und insbesondere in der Ausführungsform der Fig. 2 zum Verbinden von Etikettenenden
von Sleeve-Etiketten sowohl oberhalb als auch unterhalb der Transportebene des ersten
Etikettenbandes 231 entsprechend symmetrisch angeordnet sein, um ein Einklemmen des
Etikettenbandes sowohl von oben als auch von unten zu bewirken.
[0064] Das Fixierelement 204 kann in der hier dargestellten Ausführungsform auf jeder Seite
der Transportebene jeweils zueinander beabstandete Druckelemente 241 und 242 umfassen.
Diese sind in Transportrichtung T zueinander beabstandet und können bevorzugt den
Klebebereich 234 des Etikettenbandes abgrenzen. Besonders bevorzugt kann vorgesehen
sein, dass die Kleberauftragseinrichtung 203 das Klebematerial zwischen den beabstandeten
Druckelementen 241 und 242 sowohl oberhalb als auch unterhalb der Transportebene auf
das Etikettenband aufbringt. Hiermit kann sichergestellt sein, dass der Klebebereich
234 des Etikettenbandes während des Aufbringens des Klebematerials möglichst gespannt
ist, so dass auf der gesamten Fläche des Klebebereichs 234 Klebematerial aufgebracht
wird.
[0065] Optional kann die Verbindungseinrichtung und/oder jedes Verbindungselement 264 und
265 eine Mitnahmeeinheit 266 (beispielsweise eine Vakuumpumpe, die einen mit dem zweiten
Etikettenende in Kontakt kommenden Bereich des Verbindungselements oder der Verbindungseinrichtung
mit einem Unterdruck beaufschlagt (beispielsweise durch eine Lochleiste) oder eine
Klemmeinrichtung, die das Etikettenende klemmen und mitführen kann oder eine Einrichtung,
die durch elektrostatische oder andere Effekte (etwa Gecko-Effekt) ein mitnehmen oder
mitführen des Etikettenendes bewirken kann), vorgesehen sein, um das jeweilige Etikettenende
anzusaugen und zu halten. Hierdurch kann ein sicherer Transport des zweiten Etikettenendes
gewährleistet werden, so dass dieses im Falle von Sleeve-Etiketten auseinandergezogen
und in Richtung des ersten Etikettenendes befördert werden kann. Die Genauigkeit mit
der das erste Etikettenende und das zweite Etikettenende so miteinander verbunden
werden, wird hiermit erhöht.
[0066] Fig. 3 zeigt eine zur Fig. 1 alternative Ausführungsform, die insbesondere zum Verbinden
von Etikettenenden von Einfachetiketten, die nicht als Schlauch oder Sleeve vorliegen,
vorgesehen sein kann.
[0067] In solchen Fällen ist es nicht notwendig, dass das erste Etikettenband oder das zweite
Etikettenband aufgezogen wird (in einer Richtung senkrecht zur Transportrichtung und
dies ist auch gar nicht möglich, da keine aufeinanderliegenden und voneinander trennbaren
Schichten von Material vorliegen. Verglichen mit der Ausführungsform der Fig. 2 ist
das Aufbringen von Klebematerial auch nur auf einer Seite des Etikettenbandes notwendig.
[0068] Entsprechend kann vorgesehen sein, dass in Abweichung zur Ausführungsform der Fig.
2 anstelle der auf gegenüberliegenden Seiten angeordneten Kleberauftragseinrichtungen
nur eine Kleberauftragseinrichtung 303 auf einer Seite angeordnet ist und eine Gegendruckfläche
382 zumindest im Klebebereich 334 bzw. auf einer Seite des ersten Etikettenbandes
331 eine Gegendruckfläche 382 angeordnet ist. Das Fixierelement 304 und/oder die Verbindungseinrichtung
305 können ausgeführt sein, das erste Etikettenband und/oder das zweite Etikettenband
gegen diese Gegendruckfläche 382 zu drücken, um entweder das erste Etikettenband im
Klebebereich 334 zu fixieren oder um die Etikettenenden der Etikettenbänder miteinander
zu verbinden.
[0069] Die Gegendruckfläche 382 kann bevorzugt auch als Schneidgegenfläche in dieser Ausführungsform
ausgeführt sein, so dass eine separate Schneidgegenfläche 263, wie in Zusammenhang
mit Fig. 2 beschrieben, nicht notwendig ist.
[0070] Zusätzlich oder alternativ kann eine zweite Gegendruckfläche 383 stromauf der Gegendruckfläche
382 angeordnet sein, gegen die die Verbindungseinrichtung 305 das zweite Etikettenband
332 drücken kann, um dieses beispielsweise zuverlässiger aufzunehmen. Dazu kann zunächst
eine Bewegung der Verbindungseinrichtung 305 in Richtung des zweiten Gegendruckelements
383 mit dem dazwischenliegenden zweiten Etikettenband 382 durchgeführt werden, so
dass die Verbindungseinrichtung 305 das Etikettenband 332 gegen die zweite Gegendruckfläche
383 drückt. Anschließend kann beispielsweise durch Beaufschlagen eines Teils der Verbindungseinrichtung
305 (beispielsweise des Elements 366) mit einem Unterdruck das zweite Etikettenband
332 (insbesondere das zweite Etikettenende 336) angesaugt und so von der Gegenfläche
383 wieder abgehoben werden.
[0071] Analog zur Fig. 2 kann auch eine Gegendruckfläche 381 vorgesehen sein, gegen die
das erste Etikettenband 331 durch das Klemmelement 301 im Klemmbereich 333 gedrückt
werden kann, das dieses an einer Bewegung in Transportrichtung T zu hindern.
[0072] Die Fig. 4 bis 11 zeigen schematisch den Ablauf des Verbindens zweiter Etikettenenden
zweier Etikettenbänder am Beispiel der in Fig. 2 gezeigt Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0073] Es versteht sich, dass die Ausführungsformen der Fig. 4 bis 11 auch auf die Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß Fig. 3 angewendet werden können, soweit dies nicht spezielle
Verfahrensschritte betrifft, die lediglich für Sleeve- oder Rundumetiketten ausgeführt
werden oder ausführbar sind. Sofern nicht explizit erwähnt, sind daher sämtliche im
Zusammenhang mit den Fig. 4 bis 11 beschriebenen Verfahrensschritte und Ausführungsformen
mit den Ausführungsformen der Fig. 2 und 3 in Kombination gedacht.
[0074] Weiterhin sind die Darstellungen der Fig. 4 und 5 als zeitlich aufeinanderfolgend
gedacht, wobei, falls Verfahrensschritte gemeinsam oder zumindest gleichzeitig durchgeführt
werden können, dies ausdrücklich erwähnt wird.
[0075] In der Fig. 4 gezeigten Situationen wird zunächst nach Feststellen des erreichten
Endes des Etikettenbandes (es ist vollständig oder nahezu vollständig von der Etikettenrolle
abgerollt) das erste Etikettenband 430 durch das Klemmelement 401 im Klemmbereich
geklemmt, so dass ein Weitertransport in Transportrichtung T des Etikettenbandes 430
nicht länger möglich ist. Dies kann durch Herabbewegen des Klemmelements 401 aus seiner
Ausgangsposition 411 in Richtung des Etikettenbandes 430 bewirkt werden.
[0076] Zum Erkennen des Etikettenendes kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein hier
nicht dargestellter Sensor eine Markierung des ersten Etikettenbandes 430 (beispielsweise
einen Strichcode oder sonstiges erkennbares optisches oder anderes Muster) erkennt,
das indikativ für das Erreichen des Etikettenendes und für das notwendige zur Verfügung
stellen einer neuen Etikettenrolle und Verbinden mit dem aktuellen Etikettenband 430
ist. Ein entsprechendes Signal kann an eine Steuereinheit 480 (beispielsweise ein
Computer mit zugeordnetem Speicher) übergeben werden, die daraufhin das Klemmelement
401 oder ein diesem Klemmelement zugeordnetes Antriebselement (beispielsweise ein
Servomotor oder Stellmotor) ansteuert, um das Klemmelement zum Klemmen des ersten
Etikettenbandes 430 zu bewegen.
[0077] Die übrigen Einrichtungen der Vorrichtung 400, insbesondere das Schneidelement 402,
die Kleberauftragseinrichtung 403 und die Verbindungseinrichtung 405 befinden sich
in dieser Situation bevorzugt in einer Ausgangs- oder Ruheposition.
[0078] Anschließend oder zeitgleich mit dem Bewegen des Klemmelements 401 wird (siehe Fig.
5) optional der Klebebereich 434 des ersten Etikettenbandes 430 durch das Fixierelement
404 fixiert, sofern dieses Fixierelement vorgesehen ist. Dieser folgt bevorzugt vor
dem Schneiden des Etikettenendes durch die Schneideinrichtung 402 und vor dem Aufbringen
des Klebematerials durch die Kleberauftragseinrichtung 403. Auch in dieser Situation
befindet sich bevorzugt die Verbindungseinrichtung 405 noch in einer Ausgangsposition.
[0079] Anschließend wird (siehe Fig. 6) die Schneideinrichtung 402 betätigt, um das erste
Etikettenende 435 zu schneiden. Das Betätigen der Schneideinrichtung 402 kann beispielsweise
ein Bewegen der Schneideinrichtung 402 oder eines Schneidmessers der Schneideinrichtung
402 in Richtung des Etikettenbandes 430 umfassen und entsprechende Ausführungsformen
der Fig. 2 und der Fig. 3, sofern vorgesehen, eine Bewegung eines Gegenschneidelements
in Richtung der Schneideinrichtung umfassen. Das Betätigen der Schneideinrichtung
und/oder des Gegenschneidelements kann analog durch die Steuereinheit 480 bewirkt
werden.
[0080] Das gegebenenfalls abgetrennte Material des ersten Etikettenbands 430 kann durch
eine hier nicht dargestellte, aber optional vorgesehene Absaugeinrichtung abgesaugt
werden, so dass überschüssiges Etikettenbandmaterial nicht in der Vorrichtung 400
verbleibt.
[0081] Anschließend oder zusammen mit dem in Fig. 6 beschriebenen Schritt kann entsprechend
der Darstellung der Fig. 7 durch die Kleberauftragseinrichtung 403 Klebematerial 431
und 432 auf gegenüberliegenden Seiten des Etikettenbandes im Klebebereich des Etikettenbandes
430 aufgebracht werden. Das Aufbringen von Klebematerial 431 und 432 auf gegenüberliegenden
Seiten des ersten Etikettenbandes 430 ist dann vorgesehen, wenn Sleeve-Etiketten oder
Rundumetiketten miteinander verbunden werden sollen. Ist stattdessen das Verbinden
von Einfachetiketten vorgesehen, so kann entsprechend der Fig. 3 das Klebematerial
auf nur einer Seite des Etikettenbandes 430 aufgetragen werden. Wie bereits beschrieben,
kann dies durch Aufsprühen oder Aufdrucken oder Aufpressen von Klebematerial bewirkt
werden oder indem Klebematerial von einer Klebematerialrolle abgerollt und auf das
Etikettenende aufgebracht wird.
[0082] Vor oder zusammen mit dem in Fig. 7 beschriebenen Schritt kann durch eine hier nicht
gezeigte, aber optional vorgesehene Heizeinrichtung ein Erwärmen des Klebe- und/oder
Etikettenmaterials bewirkt werden. Beispielsweise kann die Heizeinrichtung ein Erwärmen
des Klebematerials in der Klebeauftragseinrichtung 403 bewirken. Dies kann alternierend
oder permanent erfolgen, sodass Klebematerial entweder unmittelbar vor dem Übergeben
an das Etikettenband erwärmt werden kann oder in der Klebeauftragseinrichtung 403
permanent das vorgehaltene Klebematerial auf eine gewünschte Temperatur erwärmt wird.
Alternativ oder zusätzlich kann das Etikettenmaterial insgesamt oder nur im Klebebereich
erwärmt werden, bevorzugt unmittelbar bevor das Klebematerial im Klebebereich aufgebracht
wird. Das Erwärmen kann beispielsweise durch Heißluft, Wärmestrahlung und/oder direkte
und/oder indirekte Temperierung der Auflagefläche des Etiketts bzw. des Klebematerials
erfolgen. Die Zieltemperatur kann dabei beispielsweise im Bereich von ca. 30 bis 60°C
liegen.
[0083] Anschließend oder parallel zu den in den Fig. 6 und 7 beschriebenen Schritten wird
der Vorrichtung 400 ein zweites Etikettenband 453 zugeführt (siehe Figur 8), das von
der Verbindungseinrichtung 405 bzw. den Verbindungselementen 451 und 452 (im Falle
von Sleeve- oder Rundumetiketten) an den entsprechenden Enden 454 und 455 aufgenommen
und bevorzugt auseinandergezogen wird. Dazu kontaktiert die Verbindungseinrichtung
bzw. ihre Verbindungselemente 451 und 452 die gegenüberliegenden Flächen des Rundumetiketts
454 und 455, indem die Verbindungselemente 451 und 452 zunächst auf das zweite Etikettenband
453 zubewegt werden. Anschließend wird beispielsweise durch Erzeugen eines Unterdrucks
ein Halten der Enden 454 und 455 bewirkt und diese durch Wegbewegen der Verbindungselemente
451 und 452 von der Transportebene des zweiten Etikettenbandes 453 voneinander entfernt.
[0084] Gleichzeitig damit oder nachfolgend kann ein Bewegen des zweiten Etikettenbandes
453 in Richtung des mit Klebematerial 431 und 432 versehenen ersten Etikettenbands
430 bewirkt werden. In dieser Situation können bevorzugt die Schneideinrichtung 402,
die Kleberauftragseinrichtung 403 und (sofern vorgesehen) das Fixierelement wieder
in ihrer Ausgangsposition zurückgefahren worden sein (siehe Figur 8), so dass der
Abstand zum ersten Etikettenband 430 in einer Richtung senkrecht zur Transportebene
des ersten Etikettenbands 430 groß genug ist, um die Verbindungseinrichtung 405 mit
dem aufgezogenen Ende des zweiten Etikettenbands 453 hindurchzubewegen.
[0085] Ist anstelle eines Sleeve-Etiketts oder Rundumetiketts hier ein einfaches Etikett
vorgesehen, so erfolgt das Übernehmen des zweiten Etikettenbandendes analog zur Beschreibung
der Fig. 3 mit nur einer Verbindungseinrichtung bzw. einer Verbindungseinrichtung
405 mit nur einem Verbindungselement (beispielsweise nur das obere Element 451 oder
nur das untere Element 452).
[0086] In der in Fig. 9 dargestellten Ansicht wurde nun das zweite Etikettenende 454 und
455 des zweiten Etikettenbands 453 durch die Verbindungselemente 451 und 452 so in
Richtung des Klebebereichs 431 und 432 des ersten Etikettenbands 430 bewegt, dass
diese mit letzterem überlappen. Im Falle von Sleeve-Etiketten, wie hier dargestellt,
umgibt damit das Etikettenende des zweiten Etikettenbands 453 das Etikettenende des
ersten Etikettenbands 430 mit dem Klebebereich 431 und 432. Im Falle von einfachen
Etiketten sind die jeweiligen Etikettenenden übereinander in einer Richtung senkrechte
zur Transportebene des ersten Etikettenbands 430 angeordnet, so dass zumindest einen
Teil des zweiten Etikettenendes oberhalb des ersten Etikettenendes oder unterhalb
des ersten Etikettenendes angeordnet ist, und dem Klebebereich des ersten Etikettenbands
430 zugewandt ist.
[0087] Anschließend erfolgt in Fig. 10 ein Verbinden des ersten Etikettenendes des ersten
Etikettenbands mit dem zweiten Etikettenende des zweiten Etikettenbands 453. Dazu
wird das zweite Etikettenende auf den Klebebereich 431 und 432 des ersten Etikettenbands
430 zubewegt und mit diesem bevorzugt verpresst. Im Falle von Sleeve-Etiketten oder
Rundumetiketten kann dies umfassen, dass die Verbindungselement 451 und 452 bzw. allgemein
Verbindungseinrichtungen 405 die zwei gegenüberliegenden Etikettenenden 454 und 455
des zweiten Etikettenbands 453 gegeneinanderpressen, wobei die Klebebereiche 431 und
432 dazwischenliegen. Sind einfache Etiketten vorgesehen, so wird das Etikettenende
des zweiten Etikettenbands gegen den Klebebereich des Etikettenendes des ersten Etikettenbands
gedrückt. Dies kann beispielsweise unter zur Hilfenahme einer Gegendruckfläche analog
zur Fig. 3 bewirkt werden.
[0088] Anschließend ist das erste Etikettenende mit dem zweiten Etikettenende verbunden
(siehe Figur 11) und das Klemmelement 401 kann in seiner Ausgangsposition zurückgeführt
werden, so dass die verbundenen Etikettenbänder in Transportrichtung T weiterbefördert
werden können. Zu diesem Zeitpunkt kann auch die Verbindungseinrichtung 405 entsprechend
der dargestellten Pfeilrichtung wieder in ihre Ausgangsposition zurückgefahren werden,
um bei einem notwendigen nächsten Wechsel der Etikettenbandrollen oder einem Verbinden
von Etikettenenden das zweite Etikettenende des zweiten Etikettenbands aufzunehmen.
1. Vorrichtung zum Verbinden von Etikettenbändern, die Vorrichtung umfassend einen Durchführbereich,
durch den die Etikettenbänder entlang einer Transportrichtung hindurch geführt werden
können, ein Klemmelement zum Klemmen eines Bereichs eines ersten Etikettenbands, eine
Schneideinrichtung stromauf des Klemmelements zum Schneiden eines ersten Etikettenendes
des ersten Etikettenbands, eine Kleberauftragseinrichtung zum Aufbringen von Klebematerial
auf einen Klebebereich des ersten Etikettenendes stromauf des Klemmelements, eine
Verbindungseinrichtung zum Heranführen eines zweiten Etikettenendes eines zweiten
Etikettenbands an das erste Etikettenende des ersten Etikettenbands und zum Verbinden
des zweiten Etikettenendes mit dem ersten Etikettenende im Klebebereich.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung weiterhin ein Fixierelement zum
Fixieren des ersten Etikettenendes während des Schneidens und/oder des Aufbringens
umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei das Fixierelement zwei in Transportrichtung beabstandete
Druckelemente umfasst, die das Etikettenende stromab der Schneideinrichtung fixieren
können und wobei optional die Kleberauftragseinrichtung das Klebematerial auf den
Klebebereich zwischen den Druckelementen aufbringen kann;
oder wobei das Fixierelement ein in Transportrichtung stromab der Schneideinrichtung
und stromab oder stromauf der Kleberauftragseinrichtung angeordnetes Druckelement
umfasst, das das Etikettenende fixieren kann.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Verbindungseinrichtung eine
Mitnahmeeinheit zum Mitnehmen des zweiten Etikettenendes während des Heranführens
und des Verbindens umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Vorrichtung eine Gegendruckfläche
umfasst und die Verbindungseinrichtung das zweite Etikettenende und das erste Etikettenende
im Klebebereich zum Verbinden gegen die Gegendruckfläche drücken kann.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Kleberauftragseinrichtung
zum Aufbringen von Klebematerial auf zwei gegenüberliegenden Seiten des ersten Etikettenendes
ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6, wobei die Verbindungseinrichtung
zum Kontaktieren des zweiten Etikettenendes auf zwei gegenüberliegenden Seiten des
zweiten Etikettenendes ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Verbindungseinrichtung ausgebildet ist, zum
Heranführen des zweiten Etikettenendes an das erste Etikettenende das zweite Etikettenende
in einer Richtung senkrecht zu einer Transportebene des zweiten Etikettenbandes auseinanderzuziehen
und über das erste Etikettenende zu führen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Vorrichtung eine Schneidgegenfläche
umfasst, gegen die die Schneideinrichtung das erste Etikettenende zum Schneiden des
Etikettenendes drücken kann.
10. Verfahren zum Verbinden von Etikettenbändern mit einer Vorrichtung zum Verbinden von
Etikettenbändern, die Vorrichtung umfassend einen Durchführbereich, durch den die
Etikettenbänder entlang einer Transportrichtung hindurch geführt werden können, ein
Klemmelement zum Klemmen eines Bereichs eines ersten Etikettenbands, eine Schneideinrichtung
stromauf des Klemmelements zum Schneiden eines ersten Etikettenendes des ersten Etikettenbands,
eine Kleberauftragseinrichtung zum Aufbringen von Klebematerial auf einen Klebebereich
des Etikettenendes stromauf des Klemmelements, eine Verbindungseinrichtung zum Heranführen
eines zweiten Etikettenendes eines zweiten Etikettenbands an das Etikettenende des
ersten Etikettenbands und zum Verbinden des zweiten Etikettenendes mit dem ersten
Etikettenende im Klebebereich, das Verfahren umfassend ein Klemmen des Bereichs des
ersten Etikettenbandes mit dem Klemmelement, danach Schneiden des ersten Etikettenendes
mit dem Schneidelement und Aufbringen von Klebematerial auf den Klebebereich mit der
Kleberauftragseinrichtung, Heranführen des zweiten Etikettenendes und Verbinden des
zweiten Etikettenendes mit dem ersten Etikettenende.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das Schneiden, Heranführen und Verbinden erfolgt,
während der Bereich des ersten Etikettenbands von dem Klemmelement geklemmt wird;
und/oder wobei das Aufbringen von Klebematerial nach dem Schneiden des ersten Etikettenendes
erfolgt; und/oder wobei das Heranführen des zweiten Etikettenendes nach dem Aufbringen
von Klebematerial erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, das erste Etikettenende von der Schneideinrichtung
geschnitten wird und/oder das Klebematerial von der Kleberauftragseinrichtung auf
den Klebebereich aufgebracht wird, während das erste Etikettenende von einem Fixierelement
der Vorrichtung fixiert wird, wobei optional das Fixierelement zwei in Transportrichtung
beabstandete Druckelemente umfasst, die das Etikettenende stromab der Schneideinrichtung
fixieren und wobei optional die Kleberauftragseinrichtung das Klebematerial auf den
Klebebereich zwischen den Druckelementen aufbringt, oder wobei optional das Fixierelement
ein in Transportrichtung stromab der Schneideinrichtung und stromab oder stromauf
der Kleberauftragseinrichtung angeordnetes Druckelement umfasst, das das Etikettenende
fixiert.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Vorrichtung eine Gegendruckfläche
umfasst und die Verbindungseinrichtung das zweite Etikettenende und das erste Etikettenende
im Klebebereich zum Verbinden gegen die Gegendruckfläche drückt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Kleberauftragseinrichtung
das Klebematerial auf zwei gegenüberliegenden Seiten des ersten Etikettenendes aufbringt;
und/oder
wobei die Verbindungseinrichtung das zweite Etikettenende auf zwei gegenüberliegenden
Seiten des zweiten Etikettenendes kontaktiert, wobei optional die Verbindungseinrichtung
zum Heranführen des zweiten Etikettenendes an das ersten Etikettenende das zweite
Etikettenende in einer Richtung senkrecht zu einer Transportebene des zweiten Etikettenbandes
auseinanderzieht und über das erste Etikettenende führt und anschließend das erste
Etikettenende mit dem auseinandergezogenen Teil des zweiten Etikettenendes verbindet.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die Vorrichtung eine Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ist und/oder wobei das Etikett ein Rundumetikett
oder ein Sleeve-Etikett ist.