[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Frostentleerung eines Flüssigkeitsbehälters
für ein Schienenfahrzeug sowie ein zur Ausführung des Verfahrens eingerichtetes Schienenfahrzeug.
[0002] Schienenfahrzeuge des Personenverkehrs umfassen in der Regel Frischwassertanks zur
Versorgung von Sanitärzellen oder Galleys mit Trinkwasser. Bei längerem Stillstand
des Fahrzeugs bei kalter Witterung besteht die Gefahr, dass das Trinkwasser in den
Frischwassertanks gefriert. Dabei können sowohl die Frischwassertanks selbst, als
auch weitere Systeme des Schienenfahrzeugs wie wasserführende Rohrleitungen oder darin
befindliche Ventile beschädigt werden. Darüber hinaus kann das Fahrzeug nicht verwendet
werden, da die Frischwasseranlagen nicht betriebsbereit sind und zunächst erwärmt
werden müssen.
[0003] Im Betrieb des Fahrzeugs besteht diese Gefahr im Allgemeinen nicht, da die Tanks
üblicherweise im beheizten Innenraum, typischerweise im Bereich der Decke über der
Sanitärzelle oder der Galley angeordnet sind.
[0004] Entsprechend erfolgt bei längerfristigem Abstellen von Schienenfahrzeugen ohne die
Nutzung einer Energieversorgung bei Außentemperaturen von unter null Grad eine vollständige
Entleerung der frostgefährdeten Frisch- und gegebenenfalls auch Abwasserbehälter.
Allerdings muss das Frischwasser dann erst wieder nachgefüllt werden, bevor das Fahrzeug
wieder in den Fahrgastbetrieb genommen werden kann. Das Ablassen erfolgt meist durch
Personal, wenn entsprechend niedrige Temperaturen erwartet werden, bei denen ein Gefrieren
möglich ist. Auch das Wiederauffüllen der Tanks ist zeit- und personalintensiv.
[0005] Alternativ wird das Wasser in den Tanks ständig über einer vorgegebenen Grenztemperatur
gehalten, insbesondere mittels Innenraum- oder Tankheizungen erwärmt, um ein Gefrieren
zu verhindern. Hierzu ist jedoch eine, bei Oberleitungsfahrzeugen insbesondere externe,
Energieversorgung nötig, die im abgerüsteten Zustand schwer realisierbar ist. Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, die Schienenfahrzeuge in beheizten Depots abzustellen.
Beides einhergehend mit einem hohen Energieverbrauch.
[0006] Eine gattungsgemäße Tankentleerungseinrichtung für einen Frischwassertank eines Schienenfahrzeugs
ist in der
WO 2014/056768 A1 offenbart. Ein Thermoschalter ist mit dem Frischwasser gekoppelt und bei Unterschreiten
einer vorgegeben Temperaturgrenze, beispielsweise 2°C, wird ein Frostentleerungsventil
an einer Frostentleerungsleitung geöffnet und der Frischwassertank dadurch entleert.
Dadurch ist kein Personal für das Ablassen erforderlich. Für das Wiederauffüllen jedoch
schon. Die Temperatur, bei der das Wasser abgelassen wird, muss darüber hinaus weit
genug über dem Gefrierpunkt liegen, um das Einfrieren sicher zu verhindern.
[0007] Die Offenlegungsschrift
DE 10 2008 032 651 A1 betrifft ein Schienenfahrzeug mit einem fahrzeugseitig entleerbarem Abwassertank.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes, Verfahren zur Frostentleerung
vorzuschlagen, welches energie- und zeitsparend ist und weniger Personaleinsatz erfordert.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche 1
und 8. Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Merkmalen
der abhängigen Patentansprüche wieder.
[0010] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Frostentleerung eines Flüssigkeitsbehälters für
ein, insbesondere abgerüstetes, Schienenfahrzeug umfasst folgende Verfahrensschritte:
- Erfassen und Speichern von Messwerten einer Temperatur einer Flüssigkeit zumindest
in wenigstens einem Flüssigkeitsbehälter in vorgegebenen zeitlichen Abständen zueinander
zumindest über einen vorgegebenen Zeitraum hinweg;
- a. Ermitteln eines zukünftigen Temperaturverlaufs der Flüssigkeit zumindest im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter zumindest anhand der gespeicherten Messwerte der Temperatur
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
- b. Ermitteln eines Zeitpunkts eines Erreichens einer vorgegebenen Grenztemperatur
zumindest der Flüssigkeit im wenigstens einem Flüssigkeitsbehälter anhand des ermittelten
zukünftigen Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
- c. Entleeren der Flüssigkeit zumindest aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter,
falls zumindest der ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur
vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt liegt.
[0011] Messwerte der Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
werden in vorgegebenen zeitlichen Abständen zueinander zumindest über einen vorgegebenen
Zeitraum hinweg insbesondere mittels eines geeignet ausgebildeten und im oder am wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter angeordneten Temperaturmessfühler erfasst.
[0012] Die erfassten Messwerte werden zur weiteren Verarbeitung, insbesondere durch eine
geeignet ausgebildete Kontrolleinheit, gespeichert, beispielsweise in einem Speicher
der Kontrolleinheit. Die Kontrolleinheit ist zumindest eingerichtet zur Ermittlung
eines zukünftigen Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
zumindest in erster Abhängigkeit von den gespeicherten Messwerten der Temperatur der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter. Aus den über den vorgegebenen
Zeitraum hinweg erfassten und gespeicherten Messwerten der Temperatur der Flüssigkeit
im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter wird, insbesondere mittels der Kontrolleinheit,
zunächst der zukünftige Temperaturverlauf der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
ermittelt. Dies erfolgt beispielsweise mittels einer Regressionsanalyse. Da es sich
um einen zukünftigen Temperaturverlauf handelt könnte auch von einer Prognose auf
Basis bekannter Parameter gesprochen werden.
[0013] Vorteilhaft ist die Kontrolleinheit fürderhin eingerichtet zum Ermitteln des in der
Zukunft liegenden Zeitpunkts des Erreichens einer vorgegebenen Grenztemperatur der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter anhand des ermittelten zukünftigen
Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im Flüssigkeitsbehälter.
[0014] Die vorgegebene Grenztemperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
kann deutlich niedriger als eine Schalttemperatur für einen Thermoschalter aus dem
Stand der Technik vorgegeben werden und eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit eines Gefrierens
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter repräsentieren. Die Grenztemperatur
wird beispielsweise mit 0°C vorgegeben.
[0015] Durch Vergleich des ermittelten Zeitpunkts des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur
mit einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug wird, insbesondere
durch die Kontrolleinheit, ermittelt, ob eine Entleerung der Flüssigkeit aus dem wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter zu erfolgen hat, um eine kritische Vereisung zu vermeiden.
[0016] Des Weiteren ist die Kontrolleinheit eingerichtet zur Steuerung der Entleerung des
wenigstens einen Flüssigkeitsbehälters, insbesondere zur Steuerung wenigstens einer
Frostentleerungseinrichtung für den wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, wenn der
ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur vor einem vorgegebenen
Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug liegt. Es könnten noch weitere Kriterien
zur Entleerung der Flüssigkeit aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, insbesondere
durch die wenigstens eine Kontrolleinheit, herangezogen werden (siehe unten).
[0017] Der vorgegebene Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug kann aus einem Serviceplan
für das Schienenfahrzeug und/oder aus einem Fahrplan des Schienenfahrzeugs abgeleitet
werden. Er kann, während eines Abrüstungsprozess, beispielsweise durch manuelle Eingabe,
insbesondere in der Kontrolleinheit, hinterlegt werden.
[0018] Darüber hinaus kann die Kontrolleinheit eingerichtet sein zum Erfassen oder Ermitteln
des vorgegebenen Aufrüstzeitpunkts des abgerüsteten Schienenfahrzeugs. Beispielsweise
ist die Kontrolleinheit eingerichtet zum Einlesen eines Fahrplans für das Schienenfahrzeug
und zum Ableiten eines Aufrüstzeitpunkts für das Schienenfahrzeug aus dem eingelesenen
Fahrplan.
[0019] Ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug des Personenverkehrs,
ist eingerichtet zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es umfasst hierfür
die bereits genannten, zur Ausführung des jeweiligen Verfahrensschritts geeigneten
Mittel: wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, wenigstens einen Temperatürfühler zur
Erfassung einer Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter,
wenigstens eine Frostentleerungseinrichtung für den wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
sowie wenigstens eine Kontrolleinheit.
[0020] Bei dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter handelt es sich insbesondere um einen
Trinkwasserbehälter im Schienenfahrzeug, zur Versorgung von sanitären Anlagen oder
einer Galley mit Trinkwasser. Gleichermaßen könnte es sich aber auch um einen Grau-
oder Abwasserbehälter handeln.
[0021] Die wenigstens eine Frostentleerungseinrichtung für den wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
umfasst insbesondere eine an den wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter angeschlossene
Frostentleerungsleitung sowie ein Absperrorgan, insbesondere ein steuerbares Ventil,
in der Frostentleerungsleitung, insbesondere im Ein- oder Ausgang der Frostentleerungsleitung.
[0022] Der wenigstens eine Temperatürfühler zur Erfassung einer Temperatur der Flüssigkeit
im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter ist im oder am wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
angeordnet und eingerichtet zur Erfassung von mehreren Messwerten der Temperatur der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, insbesondere in vorgegebenen
zeitlichen Abständen zueinander.
[0023] Der wenigstens eine Temperatürfühler zur Erfassung einer Temperatur der Flüssigkeit
im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter ist insbesondere signaltechnisch mit der
wenigstens einen Kontrolleinheit verbunden, beispielsweise über einen Datenbus. Die
wenigstens eine Kontrolleinheit ist eingerichtet zum Empfangen und zum Speichern der
vom wenigstens einen Temperatürfühler erfassten Messwerte der Temperatur der Flüssigkeit
im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter über einen vorgegebenen Zeitraum hinweg.
[0024] Darüber hinaus ist die wenigstens eine Kontrolleinheit mit der wenigstens einen Frostentleerungseinrichtung,
insbesondere mit dem wenigstens einen Absperrorgan der wenigstens einen Frostentleerungseinrichtung,
signaltechnisch verbunden, beispielsweise über eine Datenbus-Verbindung, und zur Steuerung
und/oder Regelung der wenigstens einen Frostentleerungseinrichtung, also insbesondere
zur Steuerung der Öffnung und der Schließung des Absperrorgans, und somit zur Steuerung
des Entleerens der Flüssigkeit aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter durch
die wenigstens eine Frostentleerungseinrichtung geeignet ausgebildet.
[0025] Fürderhin ist die wenigstens eine Kontrolleinheit, wie oben bereits ausgeführt, eingerichtet
zum:
- Empfangen und zum Speichern der vom wenigstens einen Temperaturfühler erfassten Messwerte
der Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter über einen
vorgegebenen Zeitraum hinweg;
- Ermitteln eines zukünftigen Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im wenigstens einen
Flüssigkeitsbehälter zumindest anhand der gespeicherten Messwerte der Temperatur der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
- Ermitteln eines Zeitpunkts eines Erreichens einer vorgegebenen Grenztemperatur der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter anhand des ermittelten zukünftigen
Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
- Ermitteln, ob der ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur
vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt liegt;
- Steuern des Entleerens der Flüssigkeit aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
durch die wenigstens eine Frostentleerungseinrichtung, wenn der ermittelte Zeitpunkt
des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt
liegt.
[0026] Die Kontrolleinheit kann dabei ein zentrales Zugsteuerungsgerät sein oder sie kann
als handelsüblicher Rechner ausgebildet sein, auf dem ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt
installiert und ausführbar ist, um zumindest die genannten Verfahrensschritte auszuführen.
[0027] Ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt umfasst Befehle, die bei der Ausführung
des Programms durch ein geeignetes Endgerät, hier also insbesondere der Kontrolleinheit,
dieses veranlassen, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
[0028] Eine erfindungsgemäße Bereitstellungsvorichtung für das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt
speichert das Computerprogrammprodukt und/oder stellt dieses bereit. Bei der Bereitstellungsvorrichtung
handelt es sich insbesondere um einen Datenträger, auf dem das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt
gespeichert ist.
[0029] Das Schienenfahrzeug befindet sich bei der Ausführung des Verfahrens insbesondere
in einem abgerüsteten Zustand. Es könnte aber noch aufgerüstet sein und das Verfahren
wird während des Abrüstvorgangs ausgeführt. Vorteilhaft verfügt das Schienenfahrzeug
selbst im abgerüsteten Zustand über eine verfügbare Energiemenge zum Betreiben des
wenigstens einen Temperatürfühlers zur Erfassung einer Temperatur der Flüssigkeit
im Flüssigkeitsbehälter sowie zum Betreiben der wenigstens einen Kontrolleinheit,
beispielsweise zur Verfügung gestellt durch eine Bordbatterie.
[0030] Neben den Messwerten der Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
können weitere Parameter bei der Ermittlung des zukünftigen Temperaturverlaufs der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter berücksichtigt werden.
[0031] So kann gemäß einer ersten Weiterbildung der Erfindung der zukünftige Temperaturverlauf
der Flüssigkeit im Flüssigkeitsbehälter gemäß Verfahrensschritt a. in weiterer Abhängigkeit
eines zukünftigen Temperaturverlaufs einer Umgebungs- und/oder Außentemperatur ermittelt
werden.
[0032] Die Umgebungstemperatur des wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter ist diejenige Temperatur
der Luft oder eines anderen Mediums in dem der wenigstens eine Flüssigkeitsbehälter
bestimmungsgemäß verwendet wird und somit angeordnet ist, beispielsweise eine Temperatur
in einem Innen- oder Zwischenraum des Schienenfahrzeugs, beispielsweise unter einem
Decke und oberhalb einer Decke einer Sanitärzelle des Schienenfahrzeugs, in welchem
Zwischenraum der wenigstens eine Flüssigkeitsbehälter angeordnet ist. Eine Außentemperatur
hingegen bezeichnet die Temperatur der Luft, in der sich das abgerüstete Schienenfahrzeug
befindet. Sie kann in einer, insbesondere unmittelbaren, Umgebung des Schienenfahrzeugs
gemessen oder aus einer Wettervorhersage für die Position des Fahrzeugs mit einem
Abstellort im Freien entnommen werden. Entsprechend kann der zukünftige Temperaturverlaufs
einer Umgebungs- und/oder Außentemperatur, insbesondere anhand von erfassten und gespeicherten
Messwerten der Umgebungs- und/oder Außentemperatur, ermittelt oder vorgegeben werden,
beispielsweise durch landseitige meteorologische Systeme oder durch ein Modell zur
Vorhersage des Temperaturverlaufs in einem Depot, sofern das Fahrzeug in einem Depot
abgestellt ist.
[0033] Umgebungs- und/oder Außentemperatur sind insbesondere unabhängig von der Temperatur
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter. Steigt die Umgebungs- und/oder
Außentemperatur an oder sinkt sie ab, so beeinflusst dies auch die Temperatur der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter. Im umgekehrten Fall bewirkt
ein Anstieg oder Abfall der Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
nur unwesentlich die Umgebungs- und/oder Außentemperatur und ist daher als rückwirkungsfrei
anzusehen und zu vernachlässigen.
[0034] Weitergebildet wird eine Außentemperatur des Schienenfahrzeugs mittels wenigstens
eines Temperaturfühlers zur Erfassung einer Außentemperatur des Schienenfahrzeugs
erfasst. Das Schienenfahrzeug kann entsprechend wenigstens einen Umgebungstemperaturfühler
zur Erfassung einer Umgebungstemperatur des wenigstens einen Flüssigkeitsbehälters
und/oder wenigstens einen Außentemperaturfühler zur Erfassung einer Außentemperatur
des Schienenfahrzeugs umfassen, wobei der wenigstens eine Umgebungs- und/oder Außentemperaturfühler
mit der wenigstens einen Kontrolleinheit signaltechnisch verbunden ist und wobei die
Kontrolleinheit ihrerseits eingerichtet sein kann zum
- Empfangen und zum Speichern der vom wenigstens einen Umgebungs- und/oder Außentemperaturfühler
erfassten Messwerte der Umgebungs- und/oder Außentemperatur über einen vorgegebenen
Zeitraum hinweg;
- Ermitteln eines zukünftigen Temperaturverlaufs der Umgebungs- und/oder Außentemperatur
zumindest anhand der gespeicherten Messwerte der Umgebungs- und/oder Außentemperatur;
- Ermitteln des in der Zukunft liegenden Zeitpunkts des Erreichens einer vorgegebenen
Grenztemperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter in Abhängigkeit
des ermittelten zukünftigen Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im Flüssigkeitsbehälter
sowie in Abhängigkeit des zukünftigen Temperaturverlaufs einer Umgebungs- und/oder
Außentemperatur.
[0035] Die Prognose des weiteren Temperaturverlaufs kann analog zum Ermitteln des zukünftigen
Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter erfolgen,
beispielsweise mittels einer Regressionsanalyse.
[0036] Der Außentemperaturfühler ist beispielsweise auf einer Außenseite des Schienenfahrzeugs,
insbesondere an der Außenhaut des Schienenfahrzeugs, angeordnet. Aber auch eine stationäre,
landseitige Wetterstation in der Umgebung des Schienenfahrzeugs kann den wenigstens
einen Außentemperaturfühler aufweisen. Eine signaltechnische Verbindung mit der wenigstens
einen Kontrolleinheit erfolgt dann vorteilhaft drahtlos, beispielsweise über eine
Funkverbindung.
[0037] Ist das Schienenfahrzeug in einem Depot abgestellt, erfasst der wenigstens eine Außentemperaturfühler
Messwerte zu einer Temperatur im Depot. Befindet sich das Schienenfahrzeug hingegen
auf einem Gleis, insbesondere einem Abstellgleis, in Freiluftposition so erfasst der
wenigstens eine Außentemperaturfühler Messwerte zu einer Freilufttemperatur.
[0038] Die Kontrolleinheit kann zusätzlich oder alternativ zum Empfang und zur Auswertung
des zukünftigen Temperaturverlaufs einer Umgebungs- und/oder Außentemperatur oder
von weiteren externen Daten oder Parametern dienen und entsprechend geeignet ausgebildet
sein. Beispielsweise ist sie eingerichtet zum Empfang und zur Auswertung einer Wettervorhersage
von meteorologischen Systemen und zur Ableitung des zukünftigen Temperaturverlaufs
einer Außentemperatur daraus.
[0039] Der zukünftige Temperaturverlauf der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
kann in Abhängigkeit von den erfassten und gespeicherten Messwerten zur Temperatur
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter und in Abhängigkeit des zukünftigen
Temperaturverlaufs der Umgebungs- und/oder Außentemperatur durch Korrelation eines
zunächst vorläufig ermittelten zukünftigen Temperaturverlaufs der Temperatur der Flüssigkeit
im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter und eines zukünftigen Temperaturverlaufs
der Umgebungs- und/oder Außentemperatur ermittelt werden, wobei der zunächst vorläufig
ermittelte zukünftige Temperaturverlauf der Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter unabhängig vom zukünftigen Temperaturverlauf der Umgebungs-
und/oder Außentemperatur ermittelt wird. Gleichermaßen könnten die in einem vorgegeben
Zeitintervall zu den gleichen Zeitpunkten erfassten Messwerte zur Temperatur der Flüssigkeit
im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter und zur Umgebungs- und/oder Außentemperatur
miteinander korreliert werden.
[0040] Gemäß einer weiteren Weiterbildung wird ein Füllstand der Flüssigkeit im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälters, insbesondere mittels wenigstens eines geeignet ausgebildeten
und im oder am wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter angeordneten Füllstandsensor,
erfasst. Dieser kann wiederum signaltechnisch mit der wenigstens einen Kotrolleinheit
verbunden sein, welche dann ihrerseits zur Speicherung der erfassten Messwerte zum
Füllstand der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälters über einen vorgegebenen
Zeitraum hinweg und/oder zur weiteren Verarbeitung der erfassten Messwerte zum Füllstand
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälters eingerichtet ist.
[0041] Eine weitere Weiterbildung sieht vor, dass dem Verfahrensschritt c. vorangeht:
- Ermitteln einer verfügbaren Energiemenge zum Aufwärmen der Flüssigkeit im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter;
wobei dem Verfahrensschritt a. nachfolgt und dem Verfahrensschritt c. vorangeht:
- Ermitteln einer notwendigen Energiemenge zum Aufwärmen der Flüssigkeit im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter, um eine Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen
Flüssigkeitsbehälter bis zum vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug
stets oberhalb des vorgegebenen Grenzwerts zu halten, insbesondere in Abhängigkeit
des Erfassten Füllstands der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälters
und des gemäß Verfahrensschritt a. ermittelten zukünftigen Temperaturverlaufs der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
- Aufwärmen der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, um eine Temperatur
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter bis zum vorgegebenen Zeitpunkt
des Aufrüstens stets oberhalb des vorgegebenen Grenzwerts zu halten,
- falls der gemäß Verfahrensschritt b. ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen
Grenztemperatur vor dem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug liegt
und
- falls die ermittelte verfügbare Energiemenge größer oder gleich als die ermittelte
notwendige Energiemenge ist;+
wobei Verfahrensschritt c. dann lautet:
- Entleeren der Flüssigkeit aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter,
- falls der gemäß Verfahrensschritt b. ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der
vorgegebenen Grenztemperatur vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt liegt und
- falls die ermittelte verfügbare Energiemenge kleiner als die ermittelte notwendige
Energiemenge ist.
[0042] Entsprechend kann eine Heizung zum Aufwärmen der Flüssigkeit im wenigstens einen
Flüssigkeitsbehälter vorgesehen sein, die im oder am wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
angeordnet ist. Die notwendige Energiemenge zum Aufwärmen der Flüssigkeit im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter könnte auch als wenigstens zuzuführende Wärmemenge bezeichnet
werden, um eine Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
bis zum vorgegebenen Aufrüstzeitpunkts des Schienenfahrzeugs stets oberhalb des vorgegebenen
Grenzwerts zu halten. Das Aufwärmen erfolgt insbesondere durch Zuführen von Wärmeenergie,
umgangssprachlich auch Aufheizen genannt. Die notwendige Energiemenge zum Aufwärmen
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter kann in Abhängigkeit der
Temperatur bzw. des Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
und in weiterer Abhängigkeit des Füllstands der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
ermittelt werden. Darüber hinaus können weitere Parameter wie die Wärmekapazität der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter vorgegeben sein und/oder angenommen
werden.
[0043] Ob ein Entleeren des wenigstens einen Flüssigkeitsbehälters erfolgt hängt also nicht
ausschließlich daran, ob der ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen
Grenztemperatur vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt liegt, sondern gemäß dieser
Ausgestaltung auch daran, ob eine zur Verfügung stehende Energiemenge, gegebenenfalls
inklusive einer entsprechenden Reserve, ausreichend ist zum Aufwärmen der Flüssigkeit
im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, um eine Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter bis zum vorgegebenen Aufrüstzeitpunkts des Schienenfahrzeugs
stets oberhalb des vorgegebenen Grenzwerts zu halten. Nur wenn beide Kriterien erfüllt
sind, wird der wenigstens eine Flüssigkeitsbehälter entleert. Eine nicht zum Aufwärmen
ausreichende verfügbare Energiemenge kann beispielsweise aufgrund eines unzureichenden
Ladezustands einer Bordbatterie bedingt sein. Ist die erforderliche Energiemenge verfügbar,
wird die Flüssigkeit entsprechend aufgewärmt. Liegt hingegen der ermittelte Zeitpunkt
des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur nach dem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt
sind weitere Maßnahmen obsolet, da keine kritische Vereisung droht.
[0044] Es können auch weitere Parameter, wie z.B. eine Temperatur der Flüssigkeit an kritischen
Stellen, wie beispielsweise Rohrleitungen, berücksichtigt werden. Gemäß einer weiteren
Weiterbildung werden weitere Messwerte einer Temperatur der Flüssigkeit in wenigstens
einer oder in mehreren Rohrleitungen des Schienenfahrzeugs in vorgegebenen zeitlichen
Abständen zueinander, erfasst und zumindest über einen vorgegebenen Zeitraum gespeichert,
und es kann ein Zeitpunkts eines Erreichens einer vorgegebenen Grenztemperatur der
Flüssigkeit in der wenigstens einen Rohrleitung anhand des ermittelten zukünftigen
Temperaturverlaufs der Flüssigkeit in der wenigstens einen Rohrleitung ermittelt werden,
wobei das Entleeren der Flüssigkeit aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
und/oder aus der wenigstens einen Rohrleitung in weiterer Abhängigkeit von den weiteren
Messwerten der Temperatur der Flüssigkeit in der wenigstens einen Rohrleitung und/oder
in weiterer Abhängigkeit eines ermittelten Temperaturverlaufs der Temperatur der Flüssigkeit
in der wenigstens einen Rohrleitung erfolgt. Der zukünftige Temperaturverlauf der
Flüssigkeit in der wenigstens einen Rohrleitung kann dabei ebenfalls in weiterer Abhängigkeit
eines zukünftigen Temperaturverlaufs einer Umgebungs- und/oder Außentemperatur ermittelt
werden. Die Kontrolleinheit ist signaltechnisch mit entsprechenden weiteren Temperaturfühlern
in der Rohrleitung bzw. den Rohrleitungen verbunden und deren Signale entsprechend
zu empfangen und auszuwerten, also beispielsweise einen oder für jeden Temperaturfühler
einen Temperaturverlauf zu ermitteln und bei der Bewertung über die Entleerung zu
berücksichtigen. Die Rohrleitungen sind an den wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter,
insbesondere aber an die wenigstens eine Entleerungseinrichtung angeschlossen.
[0045] Es kann auch eine Heizung zum Aufwärmen der Flüssigkeit in der wenigstens einen Rohrleitung
vorgesehen sein, die in oder an der wenigstens einen Rohrleitung angeordnet ist, beispielsweise
in Form einer Rohrbegleitheizung. Analog kann eine notwendige Energiemenge zum Aufwärmen
der Flüssigkeit in der wenigstens einen Rohrleitung ermittelt werden, um eine Temperatur
der Flüssigkeit in der wenigstens einen Rohrleitung bis zum vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt
für das Schienenfahrzeug stets oberhalb des vorgegebenen Grenzwerts zu halten, sowie
die Flüssigkeit in der wenigstens einen Rohrleitung aufgewärmt werden, um eine Temperatur
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter bis zum vorgegebenen Zeitpunkt
des Aufrüstens stets oberhalb des vorgegebenen Grenzwerts zu halten, falls der ermittelte
Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur vor dem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt
für das Schienenfahrzeug liegt und falls die ermittelte verfügbare Energiemenge größer
oder gleich als die ermittelte notwendige Energiemenge ist oder die Flüssigkeit in
der wenigstens einen Rohrleitung wird entleert, falls der ermittelte Zeitpunkt des
Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt
liegt und falls die ermittelte verfügbare Energiemenge kleiner als die ermittelte
notwendige Energiemenge ist. Der Füllstand der Flüssigkeit in der wenigstens einen
Rohrleitung kann zur Ermittlung der notwendige Energiemenge zum Aufwärmen der Flüssigkeit
in der wenigstens einen Rohrleitung, so dass deren Temperatur stets oberhalb des vorgegebenen
Grenzwerts gehalten wird, kann angenommen oder ebenfalls mittels geeigneter Sensorik
erfasst werden.
[0046] Eine weitere Weiterbildung besteht darin, die Energiemenge zum Aufwärmen der Flüssigkeit
im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter und/oder in der wenigstens einen Rohrleitung
zu begrenzen. Es könnte ein Höchstwert für die notwendige Energiemenge zum Aufwärmen
zumindest der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, um die Temperatur
der Flüssigkeit bis zum vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug stets
oberhalb des vorgegebenen Grenzwerts zu halten, vorgegeben werden. Liegt die ermittelte
notwendige Energiemenge also über dem vorgegebenen Höchstwert, wird die Flüssigkeit
dennoch entleert. Damit lässt sich ein hoher Energieverbrauch bei längerfristig abgestellten
Fahrzeugen verhindern, auch wenn diese "unendlich viel" Energie zur Verfügung hätten,
beispielsweise weil sie an einer Fremdeinspeisung hängen.
[0047] Gemäß einer weiteren Weiterbildung folgt ein Erzeugen und Ausgeben einer Meldung
über das erfolgte Entleeren zumindest der Flüssigkeit aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
dem Verfahrensschritt c. nach.
[0048] Insbesondere wird eine Meldung über das erfolgte Entleeren der Flüssigkeit aus dem
wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter und/oder aus der wenigstens einen Rohrleitung
von der Kontrolleinheit erzeugt und an eine landseitige, beispielsweise zentrale,
Serviceleitstelle zur Planung einer Befüllung des wenigstens einen Flüssigkeitsbehälters
übermittelt, wo sie entsprechend verarbeitet werden kann.
[0049] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu und sie weist viele Vorteile
auf. So ist eine Wahrscheinlichkeit, dass Flüssigkeit abgelassen werden muss, durch
die Erfindung signifikant verringert. Die Flüssigkeit wird nur dann abgelassen, wenn
ein Einfrieren als gesichert gelten kann. Dies hat neben der Einsparung von Frischwasser
und gegebenenfalls der Vermeidung einer Verunreinigung der Umwelt durch abgelassenes
Grau- oder Abwasser den Vorteil, dass das Fahrzeug direkt in Betrieb genommen werden
kann, ohne dass das abgelassene Frischwasser erst wieder nachgefüllt werden muss.
Dies vereinfacht den Betriebsablauf erheblich. Ebenso wird die für eine Beheizung
der Flüssigkeit Wassers - sofern technisch vorgesehen - benötigte Energie reduziert,
da nur geheizt wird, wenn unbedingt nötig. Daher ist trägt die Erfindung zum wirtschaftlichen
Betrieb des Fahrzeugs bei, indem sie hilft Personal, Zeit, Wasser, Energie und somit
Kosten zu sparen.
[0050] Unabhängig vom grammatikalischen Geschlecht eines bestimmten Begriffes sind Personen
mit männlicher, weiblicher oder anderer Geschlechteridentität mit umfasst.
1. Verfahren zur Frostentleerung eines Flüssigkeitsbehälters für ein Schienenfahrzeug,
wobei mehrere Messwerte einer Temperatur einer Flüssigkeit im Flüssigkeitsbehälter
in vorgegebenen zeitlichen Abständen zueinander, erfasst und zumindest über einen
vorgegebenen Zeitraum gespeichert werden,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a. Ermitteln eines zukünftigen Temperaturverlaufs der Flüssigkeit zumindest in wenigstens
einem Flüssigkeitsbehälter zumindest anhand der gespeicherten Messwerte der Temperatur
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
b. Ermitteln eines Zeitpunkts eines Erreichens einer vorgegebenen Grenztemperatur
zumindest der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter anhand des ermittelten
zukünftigen Temperaturverlaufs der Flüssigkeit zumindest im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
c. Entleeren der Flüssigkeit zumindest aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter,
falls zumindest der ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur
vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
gemäß Verfahrensschritt a. der zukünftige Temperaturverlauf zumindest der Flüssigkeit
im Flüssigkeitsbehälter in weiterer Abhängigkeit eines zukünftigen Temperaturverlaufs
einer Umgebungs- und/oder Außentemperatur ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zukünftige Temperaturverlauf der Umgebungs- und/oder Außentemperatur anhand von
erfassten und gespeicherten Messwerten der Umgebungs- und/oder Außentemperatur ermittelt
oder durch landseitige meteorologische Systeme vorgegeben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Füllstand der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter erfasst wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Verfahrensschritt c. vorangeht:
- Ermitteln einer verfügbaren Energiemenge zum Aufwärmen der Flüssigkeit im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter;
- Ermitteln einer notwendigen Energiemenge zum Aufwärmen der Flüssigkeit im wenigstens
einen Flüssigkeitsbehälter, um eine Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen
Flüssigkeitsbehälter bis zum vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug
stets oberhalb des vorgegebenen Grenzwerts zu halten;
- Aufwärmen der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, um eine Temperatur
der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter bis zum vorgegebenen Zeitpunkt
des Aufrüstens stets oberhalb des vorgegebenen Grenzwerts zu halten, falls der gemäß
Verfahrensschritt b. ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur
vor dem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt für das Schienenfahrzeug liegt und falls die
ermittelte verfügbare Energiemenge größer oder gleich ist als die ermittelte notwendige
Energiemenge;
wobei Verfahrensschritt c. lautet:
- Entleeren der Flüssigkeit aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, falls der
gemäß Verfahrensschritt b. ermittelte Zeitpunkt des Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur
vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt liegt und falls die ermittelte verfügbare
Energiemenge kleiner ist als die ermittelte notwendige Energiemenge.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
weitere Messwerte einer Temperatur der Flüssigkeit in wenigstens einer Rohrleitung
erfasst werden, wobei das Entleeren der Flüssigkeit aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
in weiterer Abhängigkeit von den weiteren Messwerten der Temperatur der Flüssigkeit
in der wenigstens einer Rohrleitung und/oder in weiterer Abhängigkeit eines ermittelten
Temperaturverlaufs der Temperatur der Flüssigkeit in der wenigstens einer Rohrleitung
erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Verfahrensschritt c. nachfolgt:
- Erzeugen und Ausgeben einer Meldung über das erfolgte Entleeren zumindest der Flüssigkeit
aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter.
8. Schienenfahrzeug umfassend wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, wenigstens eine
Frostentleerungseinrichtung für den wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, wenigstens
einen Temperaturfühler im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, wenigstens eine Kontrolleinheit,
die mit dem wenigstens einen Temperaturfühler im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
und der wenigstens einen Frostentleerungseinrichtung signaltechnisch verbunden ist,
wobei der wenigstens eine Temperaturfühler eingerichtet ist zum Erfassen von Messwerten
einer Temperatur einer Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter in vorgegebenen
zeitlichen Abständen zueinander zumindest über einen vorgegebenen Zeitraum hinweg,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Kontrolleinheit eingerichtet ist zum:
- Empfangen und zum Speichern der vom wenigstens einen Temperaturfühler erfassten
Messwerte der Temperatur der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter
über einen vorgegebenen Zeitraum hinweg;
- Ermitteln eines zukünftigen Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im wenigstens einen
Flüssigkeitsbehälter zumindest anhand der gespeicherten Messwerte der Temperatur der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
- Ermitteln eines Zeitpunkts eines Erreichens einer vorgegebenen Grenztemperatur der
Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter anhand des ermittelten zukünftigen
Temperaturverlaufs der Flüssigkeit im wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter;
- Steuern der wenigstens einen Frostentleerungseinrichtung zum Entleeren der Flüssigkeit
aus dem wenigstens einen Flüssigkeitsbehälter, falls der ermittelte Zeitpunkt des
Erreichens der vorgegebenen Grenztemperatur vor einem vorgegebenen Aufrüstzeitpunkt
liegt.
9. Computerprogrammprodukt umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch
ein geeignetes mobiles Endgerät dieses veranlassen, das Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 7 auszuführen.
10. Bereitstellungsvorichtung für das
Computerprogrammprodukt nach Anspruch 9,
wobei die Bereitstellungsvorrichtung das Computerprogrammprodukt speichert und/oder
bereitstellt.