[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entkuppeln eines Kupplungskopfs einer Kupplung
eines Schienenfahrzeugs, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 5.
[0002] Im Schienenverkehr werden insbesondere bei nicht automatisierten Fahrzeugen Arbeiten,
wie insbesondere Kuppeln, Einstellen der Bremsen, Herstellen und Lösen von pneumatischen,
mechanischen und elektrischen Verbindungen manuell durchgeführt. So werden zum Beispiel
in Rangierbahnhöfen Züge über einen Ablaufberg mit einem Gefälle geschoben bzw. gefahren,
bei denen die gekuppelten Fahrzeuge während der üblicherweise in Schritttempo erfolgenden
Fahrt entkuppelt werden müssen, so dass sie einzeln oder mehrere zusammen in ihr entsprechendes
Richtungsgleis geführt und dort gegebenenfalls wieder gekuppelt werden können. Zu
diesem Zweck werden dabei Handbedienelemente, an denen vorzugsweise Griffe befestigt
sind, an den Wagenlängsseiten derart platziert, dass sie von einem neben dem Gleis
bzw. von einem neben einem passierenden Fahrzeug stehenden Bediener leicht gezogen
oder geschwenkt werden können.
[0003] Bei einer bekannten Vorrichtung zum Entkuppeln eines Kupplungskopfs ist ein Kabelzug
mit dem einen Ende mit einem Kupplungs- und Verriegelungsmechanismus am Kupplungskopf
und am andern Ende mit einem betätigbaren mechanischen Verstellelement am Schienenfahrzeug
verbunden. Insbesondere durch eine manuelle Bewegung in Längsrichtung des Kabelzugs
wird ein Entkuppeln des Kupplungskopfs von einem solchen eines benachbarten Schienenfahrzeugs
bewirkt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entkuppeln einer Kupplung
eines Schienenfahrzeugs zu verbessern bzw. eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zu schaffen, derart, dass mit diesem Verfahren das Entkuppeln von einem neben dem
Schienenfahrzeug bzw. neben dem Gleis stehenden Rangierarbeiter sehr sicher und einfach
ausgeführt werden kann und die Vorrichtung entsprechend bedienerfreundlich ausgebildet
ist und bei einem bestehenden Schienenfahrzeug montiert werden kann. Zudem wird bezweckt,
dass ein automatisiertes Entkuppeln anstelle dieser Tätigkeit durch einen Rangierarbeiter
ermöglicht wird, bzw. dass zumindest ein Manipulator unterstützend zu den manuell
auszuführenden Entkupplungsarbeiten einsetzbar ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs
5 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäss ist die mechanische Verstelleinrichtung des Kabelzugs mit beidseitig
am Schienenfahrzeug jeweils einem mit dem Kabelzug verbindbaren und betätigbaren Verstellelement
versehen, mittels welchem jeweils zumindest ein Entkuppeln bzw. ein Entkuppeln und
eine Pufferposition des Kupplungskopfs bewirkt wird, wobei in dieser Pufferposition
der Kupplungskopf nicht kuppelbar ist.
[0007] Sehr vorteilhaft wird mit dem ersten Verstellelement ein Entkuppeln und mit dem zweiten
Verstellelement auf der andern Seite am Schienenfahrzeug ein Entkuppeln und eine Pufferposition
des Kupplungskopfs manuell oder automatisiert bewirkt, wobei in dieser Pufferposition
der Kabelzug zurückgehalten wird, so dass der Kupplungskopf nicht kuppelbar ist. Damit
kann zum einen von beiden Seiten des Fahrzeugs eine Entkupplung vorgenommen und zum
andern diese Pufferposition gewählt werden.
[0008] Die Erfindung sieht vor, dass die seitlich am Schienenfahrzeug befestigten Verstellelemente
jeweils mit einem Bediengerät verbindbar sind und via die mechanische Verstelleinrichtung
den Kabelzug vorzugsweise durch ein Ziehen bewegen und damit ein Entkuppeln bzw. ein
Entkuppeln und die Pufferposition des Kupplungskopfs bewirken.
[0009] Mit Vorteil weist diese mechanische Verstelleinrichtung eine Schienenführung und
einen darin verschiebbaren Schlitten auf. Dabei sind zwei beidseitig der Schienenführung
und dem Schlitten drehgelagerte Scheibenrollen mit je einem an ihrem Aussenumfang
gewickelten Längselement zum Drehen derselben und bei der Schienenführung längsgeführte
Schiebeelemente vorgesehen, die mit den Scheibenrollen drehverbunden sind.
[0010] Diese vorzugsweise als Zahnstangen ausgebildeten Schiebeelemente sind für ihre lineare
Verstellbarkeit mit jeweils einem Zahnrad der Scheibenrollen drehverbunden und sie
sind mit wenigstens einem Schwenkelement mit einer Führungsrampe zusammenwirkend ausgebildet.
Auf dieser Führungsrampe ist zumindest ein höhenverstellbares Führungselement des
Schlittens von der gekuppelten bis in die entkuppelte Endstellung des Kabelzugs geführt
und dabei in dieser Endstellung arretierbar, in derselben diese Pufferposition des
Kupplungskopfs gebildet ist. Damit kann so rangiert werden, dass mit dieser Arretierbarkeit
des Kabelzugs der Kupplungskopf wie ein Puffer funktioniert, der auch bei einem Bewegen
des Schienenfahrzeugs gegen ein anderes nicht mit dem in Kontakt gelangenden Kupplungskopf
des nächsten Fahrzeugs kuppelt.
[0011] Zweckmässigerweise ist die mechanische Verstelleinrichtung in einer am Schienenfahrzeug
neben dem Kupplungskopf montierbaren Gehäusebox angeordnet, so dass sie einfach stirnseitig
beim Fahrzeug montierbar und damit gut geschützt ist, da sie im gekuppelten Zustand
zwischen zwei Fahrzeugen befindlich ist.
[0012] Die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines mit einem Kupplungskopf versehenen Schienenfahrzeugs
mit einem Schnitt der erfindungsgemässen Verstelleinrichtung;
- Fig. 2
- einen Schnitt der Verstelleinrichtung der Vorrichtung für das Entkuppeln des Kupplungskopfs
nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine teilweise Ansicht der Verstelleinrichtung mit einem Schwenkelement mit einer
Führungsrampe und ein Schlitten mit einem höhenverstellbaren Führungselement, dessen
Verlauf bei einem Bewegen des Schlittens auf dieser Führungsrampe durch einen Pfeil
veranschaulicht ist;
- Fig. 4
- eine Ansicht der Verstelleinrichtung wie nach Fig. 3, jedoch mit gehobenem Schwenkelement,
durch das der Verlauf des Führungselementes bei einem Bewegen des Schlittens unterhalb
des Schwenkelementes erfolgt, wie durch Pfeile veranschaulicht ist;
- Fig. 5
- eine Ansicht der Verstelleinrichtung mit einem betätigbaren Zusatzelement mit einer
Verlängerung der Führungsrampe des-Schwenkelementes, um eine Pufferposition des Kupplungskopfs
trotz gehobenem Schwenkelement zu bewirken;
- Fig. 6
- eine perspektivische Teilansicht der Verstelleinrichtung mit dem Schlitten, den als
Zahnstangen ausgebildeten Schiebeelementen und dem Kolben der Kolben/Zylinder-Einheit
im vorderen Bereich.
- Fig. 7
- eine perspektivische Teilansicht der Verstelleinrichtung mit dem Schlitten, den als
Zahnstangen ausgebildeten Schiebeelementen und dem Kolben der Kolben/Zylinder-Einheit
im vorderen Bereich;
- Fig. 8
- eine Teilansicht des Kupplungskopfs mit einem Hebelgestänge für den Kabelzug im gekuppelten
Zustand sowie die Drehverbindung mit einem nicht ersichtlichen Kupplungs- und Verriegelungsmechanismus;
und
- Fig. 9
- die Teilansicht des Kupplungskopfs nach Fig. 8 mit dem Hebelgestänge im ungekuppelten
Zustand.
[0013] Von dem prinziphaft in Fig. 1 teilweise gezeigten Schienenfahrzeug 15 sind ein angedeuteter
Wagen mit Rädern 13 und bei seiner einen Stirnseite 15' ein in der Mitte angelenkter
Kupplungskopf 11 für das Kuppeln bzw. Entkuppeln mit bzw. von einem Kupplungskopf
eines benachbarten Schienenfahrzeugs ersichtlich. Letzterer ist identisch wie der
gezeigte Kupplungskopf 11 ausgebildet, jedoch um 180° horizontal geschwenkt seitenverkehrt
beim zu kuppelnden Fahrzeug befestigbar. Vom Kupplungskopf 11 ist sein trichterförmiges
Gehäuse 16 mit einer vorderen Stirnplatte 17, ein Leitelement 19 und eine Kuppe 18
mit einem Führungselement 14 dargestellt. Es sind bei der Stirnplatte 17 zwei in dieser
nebeneinander angeordneten Durchgangsöffnungen 12 vorgesehen.
[0014] Als Schienenfahrzeuge eignen sich primär Güterwagen. Es können aber ebenso Personenwagen,
Lokomotiven oder andersartige Wagen vorgesehen sein. Das Verfahren nach der Erfindung
eignet sich vor allem für Güterwagen vorzugsweise in Rangierbahnhöfen, bei denen zum
Beispiel jeweils ein solcher Ablaufberg mit einem Gefälle vorgesehen ist. Dabei können
einzelne oder gekuppelte Fahrzeuge während der üblicherweise in Schritttempo erfolgenden
Fahrt rangiert werden, so dass sie einzeln oder mehrere zusammen in ihr entsprechendes
Richtungsgleis geleitet und dort gegebenenfalls wieder mit andern Wagen oder Einheiten
gekuppelt werden können.
[0015] Fig. 8 und Fig. 9 zeigen den Kupplungskopf 11, von dem sein trichterförmiges Gehäuse
16 mit der vorderen Stirnplatte 17, das Leitelement 19 sowie die Kuppe 18 mit einer
mechanischen Kupplungsverbindung ersichtlich sind. Zudem ist ein im Gehäuse 20 integrierter,
aber nicht näher gezeigter Kupplungs- und Verriegelungsmechanismus vorhanden. Bei
der vorderseitigen Stirnplatte 17 ist eine Stossfläche 17' für eine Auflage mit einer
Stossfläche eines zu kuppelnden Kupplungskopfs gebildet, der nicht gezeigt ist.
[0016] Ein solcher Kupplungskopf ist ausführlich in der Druckschrift
CH-A-01486/2022 dargetan, auf die ausdrücklich verwiesen wird. Es ist darin ein Kupplungs- und Verriegelungsmechanismus
erläutert, der via dieses Führungselement 14 gekuppelt und verriegelt werden kann,
hingegen für ein Entkuppeln dieser Kabelzug 23 vorgesehen ist, welcher durch ein Hebelgestänge
25 am Gehäuse 16 mit einer Achswelle 26 des Kupplungs- und Verriegelungsmechanismus
drehverbunden ist. Der Kabelzug 23 ist mit dem einen Ende an einem Schwenkhebel 24
des Hebelgestänges 25 und der Schwenkhebel 24 seinerseits an dieser mit dem Kupplungs-
und Verriegelungsmechanismus drehverbundenen Achswelle 26 gelagert.
[0017] Fig. 8 zeigt den Kabelzug 23 mit dem Hebelgestänge 25 in gekuppeltem, während Fig.
9 den Kabelzug 23 im ungekuppelten Zustand veranschaulicht, bei dem der Schwenkhebel
24 von einer annähernd parallelen Ausrichtung zu der Stirnplatte 17 in einem Winkel
von ca. 70° von dieser weggeschwenkt und der Kabelzug 23 in seiner Längsrichtung zurückgezogen
ist. Es kann ein Sensor beim Hebelgestänge 25 angeordnet sein, mittels welchem das
Entkuppeln feststellbar ist und ein entsprechendes Signal zu einer zentralen Stelle
zum Beispiel in einer Lokomotive übermittelbar ist.
[0018] Fig. 1 bis Fig. 7 zeigen die erfindungsgemässe mechanische Verstelleinrichtung 20
der Vorrichtung 10, die in einer bei der Stirnseite 15' des Schienenfahrzeugs 15 von
Befestigungselementen 22 montierten Gehäusebox 21 angeordnet ist.
[0019] Erfindungsgemäss ist die mechanische Verstelleinrichtung 20 des Kabelzugs 23 mit
beidseitig am Schienenfahrzeug 15 jeweils einem mit dem Kabelzug 23 verbindbaren und
betätigbaren Verstellelement 31, 32 versehen. Es wird dabei ein Entkuppeln mit dem
ersten Verstellelement 31 bzw. ein Entkuppeln und eine Pufferposition des Kupplungskopfs
11 mit dem zweiten Verstellelement 32 bewirkt, wobei in dieser Pufferposition der
Kupplungskopf 11 nicht kuppelbar ist, weil der Kabelzug 23 in der in Fig. 9 gezeigten
Position zurückgehalten wird und damit der Kupplungskopf 11 wie ein Puffer wirkt,
der bei einem Bewegen des Schienenfahrzeugs gegen ein anderes nicht mit dem in Kontakt
gelangenden Kupplungskopf des nächsten Fahrzeugs kuppelt, sondern puffert.
[0020] Diese an der Stirnseite 15' am Schienenfahrzeug 15 vorzugsweise aussen befestigten
Verstellelemente 31, 32 sind jeweils mit einem Bediengerät verbindbar und via die
mechanische Verstelleinrichtung 20 den Kabelzug 23 durch ein Ziehen bewegen und damit
dieses Entkuppeln bzw. Entkuppeln und diese Pufferposition des Kupplungskopfs 11 bewirken.
Eine solche Verstelleinrichtung 20 der Vorrichtung 10 ist ebenso auf der gegenüberliegenden
Stirnseite des Fahrzeugs installiert, was nicht gezeigt ist.
[0021] Diese mechanische Verstelleinrichtung 20 weist eine Schienenführung 27 als ein U-förmiges
Profil und einen darin verschiebbaren Schlitten 30 auf. Dieser Schlitten 30 ist zusammen
mit dem an ihm befestigten Kabelzug 23 in der Schienenführung 27 von der gekuppelten
in die entkuppelte Stellung und wieder zurück bewegbar, dies mit dem gleichen Hub,
wie er vom Kabelzug 23 von der einen in die andere Stellung gemäss Fig. 8 und Fig.
9 verstellt wird.
[0022] Zudem umfasst die Verstelleinrichtung 20 zwei beidseitig der Schienenführung 27 und
dem Schlitten 30 drehgelagerte Scheibenrollen 33, 34 mit je einem an ihrem Aussenumfang
gewickelten Längselement 35, 36 zum Drehen derselben, wobei diese Längselemente 35,
36 mit den Verstellelementen 31, 32 korrespondieren und mit dem Bediengerät koppelbar
sind und von diesem gezogen werden können. Die beiden Scheibenrollen 33, 34 sind durch
jeweils ein nicht näher gezeigtes Federorgan derart beaufschlagt, dass sie wieder
zurück in die Ausgangsposition drehen und dabei die Längselemente 35, 36 zurückziehen.
Der Kabelzug 23 und die Längselemente 35, 36, die vorzugsweise als Drähte oder Litzen
hergestellt sind, sind zwischen der Gehäusebox 21 und dem Kupplungskopf 11 bzw. den
Verstellelementen 31, 32 durch von diesen gehaltenen Röhrchen längsgeführt.
[0023] Ausserdem sind der Schienenführung 27 längsbewegliche Schiebeelemente 37, 38 zugeordnet,
wobei die Schiebeelemente 37, 38 für jeweils eine lineare Verstellbarkeit mit den
Scheibenrollen 33, 34 drehverbunden sind und mit einem Schwenkelement 40 mit vorzugsweise
zwei beidseitig beim Schlitten 30 je einer angeordneten Führungsrampe 41 zusammenwirken.
[0024] Diese in der Schienenführung 27 längsbeweglichen Schiebeelemente 37, 38 sind vorzugsweise
als Zahnstangen ausgebildet, in die jeweils ein Zahnrad der drehgelagerten Scheibenrolle
33, 34 eingreift, so dass bei einem Ziehen des einen oder anderen Längselementes 35,
36 ein Drehen der jeweiligen Scheibenrolle 33, 34 und folglich ein Verschieben der
ihr zugehörigen Zahnstange erfolgt. Mit dem Verschieben der Zahnstange 37 wird das
Schwenkelement 40 durch einen Längsnocken 46 auf der Unterseite der Zahnstange 37
vorne bei der Führungsrampe 41 nach oben geschwenkt, während bei einer Verstellung
der andern Zahnstange 38 diese Führungsrampe 41 unverändert verbleibt. Die beiden
jeweils durch dieses Federorgan beaufschlagten Scheibenrollen 33, 34 werden wieder
zurück in die Ausgangsposition gedreht und ziehen dabei die Längselemente 35, 36 zurück
und schieb en die Zahnstangen zurück, wie in Fig. 7 zu der Zahnstange 38 verdeutlicht
ist.
[0025] Diese Führungsrampen 41, 43 erstrecken sich jeweils bis zu einer das Schwenkelement
40 und die jeweilige Scheibenrolle 33, 34 drehbar lagernden Stütze 42. Von dieser
verlängerten Führungsrampe 43 bei der Stütze 42 ist eine sich unterhalb dieser befindlichen
Arretieröffnung 44 und ein unterer Absatz 44' in der Stütze 42 ausgebildet.
[0026] Auf diesen Führungsrampen 41, 43 ist ein im Schlitten 30 höhenverstellbares Führungselement
39 von der gekuppelten bis in die entkuppelte Endstellung des Kabelzugs 23 geführt
und dabei in dieser Arretieröffnung 44 in der Stütze 42 fixierbar, durch die diese
Pufferposition des Kupplungskopfs gebildet ist, weil der Schlitten 30 mit dem Führungselement
39 in dieser Endposition gehalten ist.
[0027] Der Schlitten 30 und mit ihm dieses Führungselement 39 werden vom jeweiligen Schiebeelement
37, 38 mitgenommen, wenn dieses durch die jeweilige Scheibenrolle 33, 34 verschoben
wird, dazu beim Schlitten 30 beidseitig je ein Nocken 48 seitlich vorsteht, der jeweils
in einer Längsnut 47 im einen oder andern Schiebeelement 37 eingreift. Das Führungselement
39 ist von einem am Schlitten 30 vertikal verlaufenden Gleitbolzen 39' oder ähnlichem
höhenverstellbar gehalten, wobei vorzugsweise eine nicht gezeigte Druckfeder das Führungselement
39 nach unten drückt.
[0028] Zudem ist parallel zur Schienenführung 27 eine Kolben/Zylinder-Einheit 50 mit Versorgungsanschlüssen
51 angeordnet, durch welche der Schlitten 30 und damit der Kabelzug 23 gesteuert von
einer Steuerzentrale verschiebbar sind und ein Entkuppeln des Kupplungskopfs 11 ermöglicht
wird. Der Schlitten 30 ist dabei von der Kolben/Zylinder-Einheit 50 unabhängig von
den Schiebeelementen 37, 38 verschiebbar und umgekehrt nehmen diese Schiebeelemente
als Zahnstangen jeweils einzeln den Schlitten 30 zusammen mit dem Kabelzug 23 mit
und bewirken die Entkupplung. Die Kolben/Zylinder-Einheit 50 ist mit der in der Ausgangsposition
ausgefahrenen Kolbenstange 52 und einem Mitnehmer 53 versehen, der beim Zurückziehen
für das Entkuppeln den Schlitten 30 mitnimmt, wie dies in Fig. 6 ersichtlich ist.
[0029] Es ist somit im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass die eine Zahnstange 37 bei
einer Linearbewegung das Schwenkelement 40 mit der Führungsrampe 41 in der Ausgangsposition
belässt, so dass das höhenverstellbare Führungselement 39 des Schlittens 30 von der
gekuppelten bis in die entkuppelte Endstellung des Kabelzugs 23 im Kupplungskopf 11
auf dieser Führungsrampe geführt und arretierbar ist, während bei einer Betätigung
der anderen Zahnstange 38 das wenigstens eine Schwenkelement 40 vorne angehoben wird
und dadurch dieses höhenverstellbare Führungselement 39 des Schlittens 30 ohne Führung
unterhalb des Schwenkelementes 40 verstellbar ist und der Schlitten 30 ohne eine Arretierung
hin- und herbewegbar ist.
[0030] Von der am Schienenfahrzeug 15 neben dem Kupplungskopf 11 montierten Gehäusebox 21
der Verstelleinrichtung 20 sind die vorzugsweise als Drähte oder als Litzen ausgebildeten
Längselemente 35, 36 zu dem jeweiligen Verstellelement 31, 32 geführt, wobei letztere
vorzugsweise im Aussenbereich bei der Stirnseite 15' des Schienenfahrzeugs 15 für
einen schnellen Zugang von Bedienern, die neben dem Schienenfahrzeug bzw. neben den
Gleisen stehen, platziert sind. Die Längselemente 35, 36 können dann je nach Bedarf
bei den Verstellelementen 31, 32 durch solche verbindbare, zum Beispiel einhakbare
Stangen mit einem endseitigen Griff als Bediengeräte gezogen werden.
[0031] Fig. 5 zeigt als Variante ein Zusatzelement 55 mit einer Führungsrampe 55' und einer
Stossstange 56, welches derart angeordnet ist, dass es von der Stossstange 56 von
einer neutralen in eine solche Stellung schwenkbar ist, dass es als Verlängerung der
Führungsrampe 41 des Schwenkelementes 40 positioniert ist und damit das Führungselement
39 mit dem Schlitten 30 via diese Führungsrampen 55', 41 in diese nach unten verlaufende
Arretieröffnung 44 in der Stütze 42 von der Zahnstange 37 bewegt wird. Damit kann
das erste Verstellelement 31 trotz gehobenem Schwenkelement 40 Führungselement ebenso
derart verstellt werden, dass eine Pufferposition des Kupplungskopfs bewirkt werden
kann.
[0032] Die Erfindung ist mit den oben erläuterten Ausführungsbeispielen ausreichend dargetan.
Sie könnte aber noch durch andere Varianten erläutert sein. Insbesondere könnten die
Längselemente 35, 36 bei den Verstellelementen 31, 32 auch durch entsprechend angeordnete
Manipulatoren oder Roboterzellen neben den Gleisen automatisiert betätigt werden.
[0033] Bei sich relativ schnellem Schritttempo bewegenden Schienenfahrzeugen kann für ein
sicheres Bedienen der Längselemente 35, 36 bei den Verstellelementen 31, 32 mit den
vorzugsweise als Stangen ausgebildeten Bediengeräten erforderlich sein, dass sich
die Rangierarbeiter an Stützstangen oder Geländereinrichtungen halten können.
1. Verfahren zum Entkuppeln eines Kupplungskopfs einer Kupplung eines Schienenfahrzeugs,
bei dem wenigstens ein Kabelzug (23) mit dem einen Ende mit einem Kupplungs- und Verriegelungsmechanismus
am Kupplungskopf (11) und am andern Ende mit einer betätigbaren mechanischen Verstelleinrichtung
(20) am Schienenfahrzeug (15) verbunden ist, wobei durch eine manuelle oder automatisierte
Bewegung in Längsrichtung des Kabelzugs (23) ein Entkuppeln des Kupplungskopfs (11)
von einem solchen eines benachbarten Schienenfahrzeugs bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die mechanische Verstelleinrichtung (20) des Kabelzugs (23) mit beidseitig am Schienenfahrzeug
(15) jeweils einem mit dem Kabelzug verbindbaren und betätigbaren Verstellelement
(31, 32) versehen ist, mittels welchem jeweils zumindest ein Entkuppeln bzw. ein Entkuppeln
und eine Pufferposition des Kupplungskopfs (11) bewirkt werden, wobei in dieser Pufferposition
der Kupplungskopf nicht kuppelbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem ersten Verstellelement (31) ein Entkuppeln und mit dem zweiten Verstellelement
(32) auf der andern Seite am Schienenfahrzeug ein Entkuppeln und eine Pufferposition
des Kupplungskopfs (11) manuell oder automatisiert bewirkt werden kann, wobei in dieser
Pufferposition der Kabelzug (23) zurückgehalten wird, so dass der Kupplungskopf nicht
kuppelbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verstellelement (31) nur für das Entkuppeln mit einem manuell oder automatisiert
betätigbaren Zusatzelement (55) versehen und dabei derart verstellt werden kann, dass
ebenso eine Pufferposition des Kupplungskopfs (11) bewirkt werden kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlich am Schienenfahrzeug (15) befestigten Verstellelemente (31, 32) jeweils
mit einem Bediengerät verbindbar sind und via die mechanische Verstelleinrichtung
(20) den Kabelzug (23) vorzugsweise durch ein Ziehen bewegen und damit ein Entkuppeln
bzw. ein Entkuppeln und diese Pufferposition des Kupplungskopfs (11) bewirken.
5. Vorrichtung zum Entkuppeln eines Kupplungskopfs einer Kupplung eines Schienenfahrzeugs
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verstelleinrichtung (20) mit beidseitig am Schienenfahrzeug (15)
jeweils einem mit dem Kabelzug (23) verbindbaren und betätigbaren Verstellelement
(31, 32) versehen ist, mittels denen jeweils ein Entkuppeln bzw. ein Entkuppeln und
eine Pufferpositionierung des Kupplungskopfs bewirkt wird, wobei der Kabelzug (23)
durch eine Bewegung in seiner Längsrichtung ein Entkuppeln des Kupplungs- und Verriegelungsmechanismus
im Kupplungsgehäuse (16) und damit des Kupplungskopfs (11) bewirkt, der mit einem
Kupplungskopf des benachbarten Schienenfahrzeugs gekoppelt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verstelleinrichtung (20) eine Schienenführung (27) und einen darin
verschiebbaren Schlitten (30) aufweist, wobei der Schlitten (30) zusammen mit dem
an ihm befestigten Kabelzug (23) in der Schienenführung (27) von der gekuppelten in
die entkuppelte Stellung und wieder zurück bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die mechanische Verstelleinrichtung (20) zwei beidseitig der Schienenführung (27)
und dem Schlitten (30) drehgelagerte Scheibenrollen (33, 34) mit je einem an ihrem
Aussenumfang gewickelten Längselement (35, 36) zum Drehen derselben aufweist, wobei
diese Längselemente (35, 36) zu den Verstellelementen (31, 32) geführt und mit dem
Bediengerät koppelbar und von diesem vorzugsweise ziehbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schienenführung (27) längsgeführte Schiebeelemente (37, 38) vorhanden sind,
wobei die Schiebeelemente (37, 38) für ihre lineare Verstellbarkeit mit den Scheibenrollen
(33, 34) drehverbunden sind und mit wenigstens einem Schwenkelement (40) mit mindestens
einer Führungsrampe (41) zusammenwirken, wobei auf dieser Führungsrampe (41) zumindest
ein höhenverstellbares Führungselement (39) des Schlittens (30) von der gekuppelten
bis in die entkuppelte Endstellung des Kabelzugs (23) geführt und dabei in dieser
Endstellung arretierbar ist, in derselben diese Pufferposition des Kupplungskopfs
(11) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Schiebeelement (38) bei einer Linearbewegung das wenigstens eine Schwenkelement
(40) mit der Führungsrampe (41) in der Ausgangsposition belässt, so dass das höhenverstellbare
Führungselement (39) des Schlittens (30) von der gekuppelten bis in die entkuppelte
Endstellung des Kabelzugs (23) auf dieser Führungsrampe (41) geführt und arretierbar
ist, während durch das andere Schiebeelement (37) bei einer Betätigung das wenigstens
eine Schwenkelement (40) in eine Position angehoben wird, und dadurch dieses höhenverstellbare
Führungselement (39) des Schlittens (30) ohne Führung verstellbar ist und der Schlitten
ohne eine Arretierung hin- und herbewegbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die längsgeführten Schiebeelemente (37, 38) als Zahnstangen ausgebildet sind, an
die jeweils ein Zahnrad der drehgelagerten Scheibenrolle (33, 34) eingreift, so dass
bei einem Verstellen des einen oder anderen Längselementes (35, 36) ein Drehen der
jeweiligen Scheibenrolle (33, 34) und folglich ein Verschieben der Zahnstange erfolgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die mechanische Verstelleinrichtung (20) in einer am Schienenfahrzeug (15) neben dem
Kupplungskopf (11) montierbaren Gehäusebox (21) angeordnet ist, und die vorzugsweise
als Drähte oder als Litzen ausgebildeten Längselemente (35, 36) stirnseitig bei der
Gehäusebox (21) zu dem jeweiligen ebenfalls am Schienenfahrzeug (15) angebrachten
Verstellelement (31, 32) geführt sind, die vorzugsweise aussen bei der Stirnseite
(15') des Schienenfahrzeugs (15) für einen schnellen Zugang von Bedienern neben dem
Schienenfahrzeug platziert sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
parallel zur Schienenführung (27) eine Kolben/Zylinder-Einheit (50) angeordnet ist,
durch welche der Schlitten (30) und damit der Kabelzug (23) gesteuert von einer zentralen
Stelle verschiebbar ist und ein Entkuppeln ermöglicht wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (30) von der Kolben/Zylinder-Einheit (50) unabhängig von den Schiebeelementen
(37, 38) verschiebbar ist und umgekehrt, dass die Schiebeelemente (37, 38) jeweils
einzeln mit dem Schlitten (30) koppelbar sind und diesen mitnehmen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der wenigstens eine Kabelzug (23) mit dem einen Ende an einem Schwenkhebel (24) eines
Hebelgestänges (25) am Kupplungsgehäuse (16) und der Schwenkhebel (24) seinerseits
an einer mit dem Kupplungs- und Verriegelungsmechanismus drehverbundenen Achswelle
(26) drehverbunden ist, wobei ein Sensor beim Hebelgestänge (25) angeordnet ist, mittels
welchem das Entkuppeln feststellbar ist und ein entsprechendes Signal zu einer zentralen
Stelle zum Beispiel in einer Lokomotive übermittelbar ist.