[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines mit einem Bildschirm ausgerüsteten
Gargeräts. Die Erfindung betrifft auch ein Gargerät, aufweisend einen Garraum mit
mehreren Heizkörpern, eine Nutzerschnittstelle einschließlich eines Bildschirms und
eine Datenverarbeitungseinrichtung. Die Erfindung betrifft außerdem ein System mit
einem solchen Gargerät und einem Einschubzubehör. Die Erfindung ist besonders vorteilhaft
für Haushalts-Backöfen.
[0002] DE 102 35 015 A1 offenbart ein Verfahren zur zeitlichen Steuerung eines Haushaltsgargerätes, bei dem
ein Nutzer in eine Steuerung Zeitdaten eingibt, die die Dauer und die tageszeitliche
Einordnung wenigstens eines Garvorgangs definieren, wobei die Steuerung aus den eingegebenen
Zeitdaten Steuersignale erzeugt, die den tageszeitlichen Beginn des Garvorgangs, den
Anschluss eines Warmhaltevorgangs an den Garvorgang und das tageszeitliche Ende des
Warmhaltevorgangs sicherstellen. Darüber hinaus wird eine entsprechende Vorrichtung
offenbart.
[0003] DE 103 55 138 A1 offenbart ein Elektrogerät umfassen eine Mehrzahl von von einem Benutzer betätigbaren
Bedienelementen, denen jeweils eine Statusanzeigeeinrichtung zugeordnet ist, und eine
Steuerlogik, die zum Erfassen von Benutzerbetätigungen an die Bedienelemente gekoppelt
ist und eingerichtet ist, einen Betriebszustand des Elektrogeräts entsprechend den
Benutzerbetätigungen einzustellen. Die Steuerlogik versetzt in Abhängigkeit von dem
eingestellten Betriebszustand die Statusanzeige jedes Bedienelements von dem sie eine
Benutzerbetätigung zu verarbeiten imstande ist, in einen ersten Zustand und die Statusanzeige
jedes Bedienelements, von dem sie eine Benutzerbetätigung zu verarbeiten nicht imstande
ist, in einen zweiten Zustand.
[0004] DE 10 2004 013 553 A1 offenbart ein Gargerät, bei dem mindestens ein Parameter für zumindest ein vorgegebenes
Programm, wie in Form eines Garprogramms und/oder Reinigungsprogramms, und/oder für
zumindest eine vorgegebene Betriebsart, wie in Form einer Garbetriebsart oder Reinigungsbetriebsart,
voreingestellt ist, der voreingestellte Parameter über zumindest ein Änderungsfunktionselement
eines Bedienelements des Gargeräts veränderbar und die Änderung während einer bestimmten
Zeitdauer über zumindest ein Bestätigungs- und/oder Speicherfunktionselement des Bedienelements
des Gargeräts und nach Ablauf dieser bestimmten Zeitdauer automatisch von dem Gargerät
bestätigbar, annehmbar und/oder speicherbar ist.
[0005] DE 10 2006 047 813 A1 offenbart ein Gargerät, bei dem eine Vielzahl von Programmen, insbesondere Garprogrammen,
in Abhängigkeit von zumindest einem Parameter vorauswählbar ist, wobei zumindest ein
erster Parameter durch die Uhrzeit, insbesondere Tageszeit, am Aufstellungsort des
Gargeräts bestimmt ist und/oder zumindest ein zweiter Parameter durch den Tag, insbesondere
ausgewählt aus Werktag oder Feiertag, am Aufstellungsort des Gargeräts bestimmt ist
und/oder zumindest ein dritter Parameter durch die Saison, insbesondere ausgewählt
durch die Jahreszeit und/oder das Wetter, auf Aufstellungsort des Gargeräts bestimmt
ist; sowie ein Verfahren zum Einstellen solch eines Gargeräts.
[0006] DE 10 2008 005 720 A1 offenbart ein Gargerät zum Garen von Gargut in einem Garraum, mit zumindest einer
Gargutbehandlungseinrichtung, einer Steuer- oder Regeleinrichtung und einer Anzeige-
und/oder Bedieneinrichtung, wobei der Garraum zumindest eine sich im Wesentlichen
horizontal erstreckende Behandlungsebene aufweist, über die Anzeige- und/oder Bedieneinrichtung
zumindest eine für ein Gargut und/oder ein Garverfahren charakteristische erste Größe
für die Behandlungsebene anzeigbar, einstellbar, veränderbar und/oder speicherbar
ist und die Steuer- oder Regeleinrichtung die Gargutbehandlungseinrichtung zumindest
in Abhängigkeit von der ersten Größe führt, wobei jede Behandlungsebene zumindest
zwei Behandlungszonen umfasst, jeder Behandlungszone zumindest eine erste Größe zugeordnet
oder zuordbar ist und die Anzeige- und/oder Bedieneinrichtung für jede Behandlungszone
ein Anzeigefeld aufweist; und ein Verfahren hierzu.
[0007] DE 10 2008 057 319 A1 offenbart ein Verfahren zum zumindest zeitweisen Anzeigen eines Fortschritts eines
Arbeitsprogramms in einem Garraum, wobei das Arbeitsprogramm eine Vielzahl von Schritten
aufweist, jedem Schritt des Arbeitsprogramms zumindest ein Anzeigeelement zugeordnet
wird und während des Ablaufs des Arbeitsprogramms die Anzeigeelemente aller Schritte
des Arbeitsprogramms gleichzeitig auf einer Anzeigeeinrichtung angezeigt werden, wobei
auch angezeigt wird, in welchem Schritt sich das Arbeitsprogramm jeweils befindet;
sowie ein Gargerät.
[0008] DE 10 2009 006 182 A1 offenbart ein Verfahren zum Anordnen von Repräsentanten von über zumindest eine Eingabeeinrichtung
aus einer Vielzahl von Programmen für Gargeräte ausgewählten Programmen auf zumindest
einer Anzeigeeinrichtung, die mit der Eingabeeinrichtung und einer Steuer- oder Regeleinrichtung
in Wirkverbindung steht, wobei jeder Programmrepräsentant, insbesondere in Form eines
virtuellen Bons, in mindestens einem, zumindest zweidimensionalen Bereich, insbesondere
in Form eines virtuellen Bonbretts, mit entweder einer Zeitachse und zumindest einer
Positionsachse oder zumindest zwei Positionsachsen angeordnet werden kann, wobei auf
einer ersten Positionsachse wenigstens eine Behandlungsebene eines Garraums eines
Gargeräts, auf einer zweiten und/oder dritten Positionsachse zumindest eine Behandlungszone
einer Behandlungsebene eines Garraums eines Gargerätes, und/oder auf der Zeitachse
mindestens ein Zeitpunkt und/oder ein Zeitraum zumindest eines ausgewählten Programms,
Funktionsplans und/oder Funktionsablaufs visualisiert wird bzw. werden; und ein Gargerät
zum Durchführen solch eines Verfahrens sowie ein Küchennetzwerk mit einer Vielzahl
solcher Gargeräte.
[0009] DE 10 2009 006 224 A1 offenbart ein Verfahren zum Visualisieren von zumindest einem über zumindest eine
Eingabeeinrichtung aus einer Vielzahl von Programmen für Gargeräte ausgewählten Programm
in Form von wenigstens einem Programmrepräsentanten auf zumindest einer Anzeigeeinrichtung,
die mit der Eingabeeinrichtung und einer Steuer- oder Regeleinrichtung in Wirkverbindung
steht, wobei jeder Programmrepräsentant, insbesondere in Form eines virtuellen Bons,
in mindestens einem Bereich, insbesondere in Form eines virtuellen Bonbretts, angeordnet
werden kann, wobei in Abhängigkeit von mindestens einem Parameter zumindest eines
in dem Bereich angeordneten Programmrepräsentanten ein Anordnen mindestens eines anderen
in dem Bereich anzuordnenden Programmrepräsentanten mit mindestens einem anderen Parameter
stattfindet, und jeder Parameter zumindest charakteristisch für ein Gargerät, eine
Funktionseinrichtung des Gargeräts, eine Behandlungsebene des Gargeräts, eine Behandlungszone
der Behandlungsebene, einen Zeitpunkt, einen Zeitraum, eine Priorisierung und/oder
eine Klimagröße des dem jeweiligen Programmrepräsentanten entsprechenden Programms
ist, und ein Gargerät zum Durchführen solch eines Verfahrens sowie ein Küchennetzwerk
mit einer Vielzahl solcher Gargeräte.
[0010] DE 10 2011 050 509 A1 offenbart eine Bedienvorrichtung für ein Gargerät zur Einstellung zumindest eines
Parameters mindestens eines Arbeitsprogramms des Gargeräts mit zumindest einem berührungsempfindlichen
Stellglied auf einer Touch-Anzeige, wobei das Stellglied eine Vielzahl von über Touch-Koordinaten
bestimmte Stellbereiche aufweist, denen gemäß einer Stellkurve Soll-Werte des Parameters
zuordbar sind, wobei zumindest einem ersten Soll-Wert n benachbarte Touch-Koordinaten
zuordbar sind, und zweiten Soll-Werten jeweils m benachbarte Touch-Koordinaten zuordbar
sind, wobei zur Erleichterung der Einstellung des ersten Soll-Werts n > m gilt; und
ein Gargerät mit solch einer Vorrichtung.
[0011] DE 10 2013 017 200 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts, wobei von dem Gargerät mehrere
zuletzt verwendete Betriebsabläufe angezeigt und zur Auswahl angeboten werden. Ein
Gargerät ist dazu eingerichtet, das Verfahren durchzuführen und weist dazu eine graphische
Benutzerschnittstelle, insbesondere einen berührungsempfindlichen Bildschirm, auf.
[0012] EP 2 431 664 A1 offenbart einen Herd und ein Steuerungsverfahren dafür. Der Herd umfasst einen Korpus
mit einen Innenraum, wobei der Korpus ein äußeres Erscheinungsbild definiert, ein
Kochfeld, das an einem oberen Ende des Hauptkörpers angeordnet ist, um ein Lebensmittel
oder einen die Lebensmittel enthaltenden Behälter, der auf einer oberen Oberfläche
davon angeordnet ist, zu erhitzen, einen Ofen, der unter dem Kochfeld angeordnet ist,
um die im Innenraum aufgenommenen Speisen zu garen, ein Bedienpaneel mit einem Bedienteil
zum Bedienen von Bedienvorgängen des Kochfelds und des Ofens sowie eine Anzeige, in
der das Kochen nach Kategorie gemäß einem Signal des Bedienpanels in einem oberen
Menü angezeigt wird, ein unteres Menü des oberen Menüs, in dem ein erstes Eingabesignal,
das von einem Benutzer eingegeben wird, angezeigt wird, und eine Bedienung des unteren
Menü, in dem ein zweites Eingangssignal des Benutzers angezeigt wird. Das Kochgerät
und das Steuerungsverfahren dafür bieten einem Benutzer verschiedene Kochmöglichkeiten.
[0013] EP 3 505 026 A1 offenbart ein Verfahren zum Anzeigen wenigstens eines Bedienmenüs eines Gargeräts
auf einem Touchscreen und zum Ansteuern des Gargeräts. Es sieht vor, dass in der ersten
Menüebene gleichzeitig ein erstes Übersichtsfeld zumindest eines durch eine ebene
Heizfläche, auf die Gargut aufgelegt oder geschüttet werden kann, definierten Garraums
mit zur separaten Aktivierung in der ersten Menüebene direkt anwählbaren Bereichen
des Garraums und, zusätzlich, ein zweites Übersichtsfeld mit verschiedenen vorgegebenen
Garraumunterteilungen und/oder ein drittes Übersichtsfeld mit mehreren verschiedenen
Garanwendungen und/oder ein viertes Übersichtsfeld mit verschiedenen vorgegebenen
Garraumunterteilungen mit bereits zugeordneten Garanwendungen angezeigt werden.
[0014] US 7 381 930 B2 offenbart ein Kochgerät, beispielsweise ein Konvektionskochgerät. Das Gerät umfasst
ein Heizelement, eine Anzeige und eine Benutzerschnittstelle zum Empfangen mehrerer
Steuereinstellungen von einem Benutzer. Zu den Steuerungseinstellungen gehört eine
Zeiteinstellung. Das Gerät umfasst außerdem einen Controller, der operativ mit der
Benutzerschnittstelle verbunden ist, um dem Controller mehrere Steuerungseinstellungen
bereitzustellen. Die Steuerung umfasst einen Signalpunkt-Bestimmungsabschnitt zum
Bestimmen eines Alarmpunkts basierend auf der Zeiteinstellung, einen Melder-Steuerabschnitt
zum Steuern des Melders basierend auf dem Alarmpunkt, wobei der Melder periodische
Meldungen erzeugt, und einen Wiederholungsperiode-Bestimmungsabschnitt zur Bestimmung
eines Wiederholungszeitraums für die periodischen Meldungen.
[0015] Es ist die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise
zu überwinden und eine besonders nutzerfreundliche Möglichkeit bereitzustellen, einen
Garvorgang einzustellen.
[0016] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
[0017] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines mit einem Bildschirm
gekoppelten Gargeräts mit einem in einen Garraum davon eingesetzten Einschubzubehör
mit einer Auflagefläche zur Auflage einer zu garenden Speise, bei dem
- über den Bildschirm eine Art einer zu garenden Speise (auch kurz als "Speisenart"
bezeichenbar) ausgewählt wird bzw. zur Auswahl angeboten wird und dann (d.h., insbesondere
nach Auswahl der Speiseart)
- auf dem Bildschirm für zumindest eine mögliche ausgewählte Speiseart Auswahlfelder
mindestens betreffend eine Dicke der Speise und einen gewünschten Zielgarzustand der
Speise gemeinsam angezeigt werden,
- nach Auswahl von jeweiligen Einstellungen über diese Auswahlfelder ein Garvorgang
durchgeführt wird, bei dem eine Temperatur an der Auflagefläche zumindest phasenweise
anhand der ausgewählten Einstellungen eingestellt wird.
[0018] Durch das gemeinsame Anzeigen der relevanten Auswahlfelder wird eine Übersichtlichkeit
erhöht und Eingabe durch einen Nutzer erleichtert, insbesondere eine Notwendigkeit
der Eingabe über eine komplexe Menüstruktur vermieden. Zudem kann die Zahl der Auswahlfelder
bei hoher Aussagekraft zum Bestimmen der Betriebsparameter des Garvorgangs gering
gehalten werden, wodurch das Auswählen noch weiter erleichtert wird.
[0019] Dass der Bildschirm mit dem Gargerät "gekoppelt" ist, kann insbesondere umfassen,
dass der Bildschirm eine Komponente des Gargeräts ist. Alternativ oder zusätzlich
kann der Bildschirm ein bezüglich des Gargeräts externer Bildschirm sein. Der externe
Bildschirm kann beispielsweise Teil eines Nutzerendgeräts, insbesondere eines mobilen
Nutzerendgeräts sein, z.B. eines Smartphones oder Tablet-PCs. Das Nutzerendgerät kann
beispielsweise über ein entsprechendes Applikationsprogramm oder "App" mit dem Gargerät
datentechnisch gekoppelt sein und beispielsweise eine Fernbedienung bilden.
[0020] Der Bildschirm ist insbesondere eine Komponente einer Nutzerschnittstelle. Es ist
eine Weiterbildung, dass der Bildschirm ein berührungsempfindlicher Bildschirm bzw.
"Touchscreen" ist. Es ist eine Weiterbildung, dass die Nutzerschnittstelle zusätzlich
mindestens ein Bedienelement aufweist, z.B. eine Taste (z.B. Kurzhub- oder Sensortaste),
einen Drehknebel, einen Schieber, usw. Es ist eine Weiterbildung, dass über das zusätzliche
mindestens eine Bedienelement eine Steuerung einer Anzeige des Bildschirmes erfolgen
kann, z.B. ein Durchschalten zwischen verschiedenen gleichzeitig angezeigten Feldern,
deren Auswählen, ein Wechsel einer Menüebene, usw. Letztere Weiterbildung ist besonders
vorteilhaft, falls der Bildschirm kein berührungsempfindlicher Bildschirm ist, kann
aber auch zusammen mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm verwendet werden,
um ein verbessertes Nutzererlebnis bereitzustellen.
[0021] Das Gargerät ist insbesondere ein Haushalts-Gargerät. Das Gargerät weist insbesondere
einen mittels einer insbesondere frontseitigen Tür verschließbaren Garraum auf. Es
ist eine Weiterbildung, dass der Garraum mehrere horizontale Einschubebenen zum Einschieben
eines oder mehrerer Einschubzubehöre aufweist. Das Gargerät kann mindestens eine Energieeinbringungseinheit
zum Einbringen von Energie zum Wärmebehandeln der Speise(n) in den Garraum aufweisen.
Die mindestens eine Energieeinbringungseinheit kann beispielsweise mindestens einen
Heizkörper wie einen Unterhitze-, Oberhitze- und/oder Heißluft-Heizkörper beispielsweise
in Form mindestens eines elektrischen Widerstandsheizkörpers und/oder IR-Strahlers,
eines Mikrowellengenerators, eines Dampferzeugers usw. umfassen.
[0022] Das Gargerät ist insbesondere dazu eingerichtet, die mindestens eine Energieeinbringungseinheit
in einer bestimmten Heizart aus einer Gruppe unterschiedlicher Heizarten zu betreiben.
Eine Heizart entspricht insbesondere einer bestimmten Betriebsart ("Garbetriebsart"),
die zum Wärmebehandeln des Garguts vorgesehen ist und eine bestimmte Einstellung der
mindestens einen Energieeinbringungseinheit umfasst, z.B. ob eine Energieeinbringungseinheit
ein- oder ausgeschaltet ist, deren Heizleistung, usw. Die Heizart kann beispielsweise
eine Unterhitze-, Oberhitze, Umluft-, Dampfgar-, Mikrowellen-, usw. Heizart bzw. Betriebsart
oder eine beliebige Kombination davon sein, z.B. eine kombinierte Unter-/Oberhitze-Betriebsart.
[0023] Das Gargerät ist insbesondere ein Backofen, Mikrowellenofen, Dampfgargerät oder beliebige
Kombination davon, z.B. ein Backofen mit Mikrowellen- und/oder Dampfgarfunktionalität.
Es ist eine Weiterbildung, dass das Gargerät ein eigenständiger Backofen mit oder
ohne Mikrowellen- und/oder Dampfgarfunktionalität ist. Es ist eine Weiterbildung,
dass das Gargerät eine Kombination aus einem Backofen mit oder ohne Mikrowellen- und/oder
Dampfgarfunktionalität und einem Kochfeld ist, das dann auch als Herd bezeichnet werden
kann.
[0024] Das Einschubzubehör ist insbesondere ein Zubehörteil, dass dazu eingerichtet ist,
in eine Einschubebene des Garraums eingeschoben zu werden, und weist mindestens eine
Auflagefläche zur Auflage der zu garenden Speise auf.
[0025] Die Art der Speise bzw. Speisenart kann Information über die Zutat(en) der Speise
und/oder deren Zubereitungsform umfassen. Die Zutat(en) der Speise können beispielsweise
eine Fleischart (wie Rind, Kalb, Schwein, Geflügel, reines oder gemischtes Hackfleisch,
usw.), Fisch, bestimmte Teigsorten (wie Brotteig, Croissantteig, usw.) oder eine Speisenkombination
wie Pizza usw. umfassen. Die Zubereitungsform kann auf die Zutat(en) der Speise abgestimmt
sein und für eine Fleischart z.B. die Zubereitungsformen Steak, Patty / Frikadelle,
Schnitzel, Nuggets, halbes Geflügel, Geflügelbrust, usw. umfassen.
[0026] Dass für zumindest eine mögliche ausgewählte Speiseart Auswahlfelder mindestens betreffend
eine Dicke der Speise und einen gewünschten Zielgarzustand der Speise gemeinsam angezeigt
werden, kann umfassen, dass für mindestens eine auswählte Speiseart aus einer Gruppe
mehrerer auswählbarer Speisearten zumindest diese Auswahlfelder angezeigt werden,
während für mindestens eine weitere ausgewählte Speiseart andere nachgeordnete Auswahlfelder
angeboten werden, falls überhaupt. So können für "Rindersteak" und "Burgerpatties"
Auswahlfelder mindestens betreffend eine Dicke der Speise und einen gewünschten Zielgarzustand
der Speise gemeinsam angezeigt werden, während für "Hähnchenschnitzel" auf das Auswahlfeld
für den Zielgarzustand verzichtet werden kann, da Geflügel immer durchgegart werden
sollte.
[0027] Die Speisenart kann über ein Auswahlfeld ausgewählt werden, das gleichzeitig mit
den Auswahlfeldern betreffend die Dicke der Speise und den gewünschten Zielgarzustand
angezeigt wird. Die Speisenart kann alternativ über ein Auswahlfeld ausgewählt werden,
das auf dem Bildschirm zur Auswahl angeboten wird, bevor zur Anzeige der Auswahlfelder
mindestens betreffend die Dicke der Speise und den gewünschten Zielgarzustand der
Speise umgeschaltet bzw. weitergeschaltet wird.
[0028] Dass auf dem Bildschirm (mehrere) Auswahlfelder gemeinsam angezeigt werden, umfasst,
dass dort mehrere Auswahlfelder gemeinsam bzw. zeitgleich angezeigt werden. Sie können
in einer Weiterbildung von einem Nutzer in beliebiger Reihenfolge zum Auswählen betätigt,
z.B. angetippt, werden. Dass die Auswahlfelder mindestens eine Dicke der Speise und
einen gewünschten Zielgarzustand der Speise betreffen, umfasst insbesondere, dass
für mindestens eine ausgewählte Speisenart mindestens diese zwei Auswahlfelder gemeinsam
angezeigt werden und ausgewählt werden können oder müssen, um den Garvorgang durchzuführen.
[0029] Es ist eine Weiterbildung, dass jedem Auswahlfeld mindestens zwei Auswahlmöglichkeiten
bzw. auswählbare Einstellungen hinterlegt sind. Zumindest die Temperatur des Garvorgangs
wird dann automatisch in Abhängigkeit der insbesondere durch einen Nutzer ausgewählten
Einstellungen bestimmt bzw. festgelegt. Die Auswahl kann beispielsweise über eine
Drop-Down-Leiste erfolgen.
[0030] Die Einstellungen für die Dicke können in einer Weiterbildung an die ausgewählte
Speisenart angepasst werden, beispielsweise für Steaks in Zentimetern (z.B. "unter
1 cm", "1 cm", "2 cm", "3 cm", usw.), für Lasagne in Zentimetern (z.B. "5 cm", "10
cm", usw.), für Pizza nach Pizzaart ("dünner Boden" oder "dicker Boden") .
[0031] Die Einstellungen für den Zielgarzustand können in einer Weiterbildung an die ausgewählte
Speisenart angepasst werden, beispielsweise für Fleisch als Garstufe angegeben werden
("rare", "medium rare", "medium", "well done", usw.), für Geflügel als Grad der Krossheit
(z.B. "weich" oder "knusprig", usw.).
[0032] Dass die Temperatur an der Auflagefläche des eingesetzten Einschubzubehörs zumindest
phasenweise anhand der ausgewählten Einstellungen eingestellt wird, umfasst, dass
der Garvorgang optional mehrere Phasen aufweisen kann. Die Phase können sich beispielsweise
mindestens bezüglich der Temperatur an der Auflagefläche unterschieden. Beispielsweise
kann ein Garvorgang als Phasen optional eine Vorheizphase, mindestens eine Garphase
sowie optional eine anschließende Warmhaltephase aufweisen. Jedoch können sich die
Phasen auch anhand anderer Merkmale unterscheiden, z.B. bezüglich einer Heizart, einer
Lage der Speise, usw.
[0033] Der Garvorgang kann beispielsweise durchgeführt werden, bis der Zielgarzustand der
Speise erreicht oder wahrscheinlich erreicht ist. Dazu kann der Ist-Garzustand in
einer Weiterbildung überwacht werden, beispielsweise mittels eines Kerntemperaturfühlers
oder einer Kamera. In einer Weiterbildung kann der angenommen werden, dass der Zielgarzustand
erreicht ist, wenn eine bestimmte Gardauer abgelaufen ist.
[0034] Es ist eine Ausgestaltung, dass außerdem ein Auswahlfeld für eine Stückzahl von Speisestücken
der Speise gleichzeitig zur Auswahl angezeigt wird, also zusätzlich zumindest zu den
Auswahlfeldern für Dicke und Zielgarzustand. Die Temperatur an der Auflagefläche des
eingesetzten Einschubzubehörs kann dann zumindest phasenweise auch anhand der durch
dieses zusätzliche Auswahlfeld ausgewählten Einstellungen eingestellt werden. Dadurch
wird der Vorteil erreicht, dass eine Leistung eines Wärmeeintrags in die Speise an
die Zahl der Speisestücke angepasst werden kann. Tendenziell kann die Wärmeleistung
insbesondere umso höher eingestellt werden, je höher die Zahl der Stücke ist. Dieses
Auswahlfeld kann abhängig von der zuvor ausgewählten Art der Speise angezeigt werden.
[0035] Es ist eine Weiterbildung, dass außerdem ein Auswahlfeld für einen gewünschten (Ziel-)
Bräunungsgrad der Speise gleichzeitig zur Auswahl angezeigt wird, also zusätzlich
zumindest zu den Auswahlfeldern für Dicke und Zielgarzustand. Die Temperatur an der
Auflagefläche des eingesetzten Einschubzubehörs kann dann zumindest phasenweise auch
anhand der durch dieses zusätzliche Auswahlfeld ausgewählten Einstellungen eingestellt
werden. Der Ist-Bräunungsgrad kann beispielsweise mittels einer Kamera bestimmt werden.
[0036] Es ist eine Weiterbildung, dass außerdem ein Auswahlfeld für eine gewünschten Heizart
gleichzeitig zur Auswahl angezeigt wird, z.B. z.B. mit den möglichen Einstellungen
Grillen, Unter-/Oberhitze, Heißluft usw. Die Temperatur an der Auflagefläche des eingesetzten
Einschubzubehörs kann dann zumindest phasenweise auch anhand der durch dieses zusätzliche
Auswahlfeld ausgewählten Einstellungen eingestellt werden. So kann sie bei Heißluft
z.B. niedriger sein als bei Unter-/Oberhitze. Alternativ kann die Heizart bereits
vor der Anzeige der gemeinsam angezeigten Auswahlfelder ausgewählt werden. Die Zahl
und/oder Art der gemeinsam angezeigten Auswahlfelder kann dann in einer Weiterbildung
abhängig von der zuvor ausgewählten Heizart bzw. Garbetriebsart sein. Alternativ kann
die Heizart durch das Gargerät automatisch ausgewählt werden. So kann bei Wahl von
"Steak" oder "Burgerpatty" automatisch die Heizart "Grillen" ausgewählt werden, da
dies die dafür typische Heizart ist.
[0037] Es ist eine Weiterbildung, dass außerdem ein Auswahlfeld für das verwendete Einschubzubehör
gleichzeitig zur Auswahl angezeigt wird, z.B. mit den möglichen Einstellungen "Gitterrost",
"Backblech", "Grillplatte", usw. Alternativ kann das verwendete Einschubzubehör bereits
vor der Anzeige der gemeinsam angezeigten Auswahlfelder ausgewählt werden. Die Zahl
und/oder Art der gemeinsam angezeigten Auswahlfelder kann dann in einer Weiterbildung
abhängig von dem zuvor ausgewählten Einschubzubehör sein. Alternativ kann das eingesetzte
bzw. eingeschobene Einschubzubehör durch das Gargerät automatisch erkannt werden,
ggf. auch dessen Einschubebene. Das Einschubzubehör und ggf. die Einschubebene kann
bzw. können z.B. mittels einer Kamera, durch Betätigung elektrischer und/oder mechanischer
Kontakte, Hallsensoren, kapazitiven Sensoren usw. erkannt werden.
[0038] Es ist eine Ausgestaltung, dass der Garvorgang mehrere Phasen aufweist und die Zeitdauern
der Phasen beruhend auf den ausgewählten Einstellungen bestimmt werden. So lässt sich
das Garverhältnis vorteilhafterweise verbessern. Mögliche Phasen können beispielsweise
umfassen:
- Aufheizphase;
- Grillphase für eine erste Seite einer zu grillenden Speise;
- Grillphase für eine erste Seite einer zu grillenden Speise;
- Warmhaltephase
usw. Die Phasen können sich in ihren Betriebseinstellungen, einschließlich Heizart
und/oder Temperatur, unterscheiden oder können gleiche Betriebseinstellungen aufweisen.
Beispielsweise kann eine Grillphase für eine Seite einer zu grillenden Speise länger
dauern, je dicker die zu grillende Speise ist und/oder je weiter fortgeschritten der
Zielgarzustand der Speise ist.
[0039] Es ist eine Ausgestaltung, dass im Rahmen des Garvorgangs Nutzerhinweise betreffend
den Garvorgang ausgegeben werden, insbesondere Nutzerhinweise zum Handhaben der Speise,
insbesondere für einen Übergang zwischen zwei Phasen. Die Nutzerhinweise können Hinweise
oder Tipps betreffend Vorbereitungshandlungen, Handlungen zur Durchführung während
des Garvorgangs und/oder mit Beendigung des Garvorgangs durchzuführende Handlungen
umfassen. Handlungen zur Durchführung während des Garvorgangs können beispielsweise
ein Umrühren oder Wenden betreffen. Mit Beendigung des Garvorgangs durchzuführende
Handlungen können beispielsweise ein Entnehmen der Speise betreffen. Es ist eine Weiterbildung,
dass die Ausgabe von Nutzerhinweisen nutzerseitig ein- und ausschaltbar ist und/oder
durch einen Nutzer aktiv abfragbar ist.
[0040] Dies kann beispielsweise so umgesetzt sein, dass außerdem ein Auswahlfeld für Ausgabe
von Nutzerhinweisen gleichzeitig zur Auswahl angezeigt wird, also zusätzlich zumindest
zu den Auswahlfeldern für Dicke und Zielgarzustand.
[0041] Es ist eine Ausgestaltung, dass die Dicke der Speise eine maximale Dicke der Speise
umfasst. Dadurch wird vorteilhafterweise einem Beenden des Garvorgangs entgegengewirkt,
bevor die Speise an der dicksten Stelle oder das dickste Speisenstück den gewünschten
Gargrad erreicht hat. Es ist eine Weiterbildung, dass "die Dicke der Speise" bei mehreren
Speisestücken, z.B. mehreren Steaks, der Dicke des dicksten Stücks entspricht. Ist
die Speise hingegen zumindest ungefähr gleichmäßig dick, z.B. Lasagne oder Pizza,
ist mit der Dicke der Speise insbesondere die einheitliche oder mittlere Dicke gemeint.
[0042] Es ist eine Ausgestaltung, dass die Temperatur an der Auflagefläche einer an dem
Einschubzubehör gemessenen Temperatur entspricht. Dies ermöglicht vorteilhafterweise
eine besonders genaue Temperaturbestimmung an der Speise, insbesondere an der Kontaktfläche
zu dem Einschubzubehör. Die Temperatur kann beispielsweise durch einen Temperatursensor
wie einen IR-Sensor kontaktlos gemessen werden. Es ist eine Weiterbildung, dass die
Temperatur mittels eines Temperatursensors in Form eines Kontakttemperaturfühlers
gemessen wird. Dieser kann ein oder mehrere Temperaturmesspunkte aufweisen, beispielsweise
ein oder mehrere Thermoelemente wie PtRh-Thermoelemente und/oder ein oder mehrere
temperaturabhängige elektrische Widerstände wie Kalt- oder Heißleiter aufweisen. Der
Kontakttemperaturfühler kann beispielsweise über ein Kabel mit dem Gargerät verbunden
werden oder fernabfragbar sein.
[0043] Es ist eine Weiterbildung, dass die Temperatur an der Auflagefläche indirekt aus
einer Temperaturmessung an anderer Stelle (z.B. im Bereich einer Garraumwandung oder
in der Mitte des Garraums) abgeleitet wird, beispielsweise unter Nutzung entsprechender
Tabellen oder Kennlinien, insbesondere, falls die Einschubebene bekannt ist, an der
sich das Einschubzubehör befindet. Die verwendete Einschubebene kann durch einen Nutzer
eingegeben werden oder automatisch durch das Gargerät festgestellt werden.
[0044] Es ist eine Ausgestaltung, dass das Einschubzubehör ein passives bzw. passiv heizbares
Einschubzubehör ist, also ein Einschubzubehör, das kein eigenes elektrisch betriebenes
Heizelement aufweist. Vielmehr wird das passive Einschubzubehör durch seine Umgebung
aufgeheizt, insbesondere durch die Garraumatmosphäre. Dies ist besonders einfach und
preiswert umsetzbar. Das passive Einschubzubehör kann beispielsweise ein Backblech
oder ein Gitterrost sein.
[0045] Es ist eine Weiterbildung, dass das Einschubzubehör eine Grillplatte aufweist oder
ist.
[0046] Dies ist besonders vorteilhaft, um typischerweise oder häufig gegrillte Speisen auf
besonders ähnliche Weise in einem Backofen zubereiten zu können zuzubereiten. Die
Grillplatte kann insbesondere eine Auflagefläche mit mehreren erhöhten Bereichen (z.B.
als gerippte Struktur oder Riffelung) aufweisen. Es ist eine Weiterbildung, dass die
Grillplatte eine zweiseitige Grillplatte ist, die auf einer Seite eine glatte Auflagefläche
aufweist, z.B. für Teigwaren oder Pizza, und auf der anderen Seite eine gerippte oder
geriffelte Auflagefläche aufweist, z.B. für Fleisch.
[0047] Es ist eine Weiterbildung, dass das Einschubzubehör ein aktives bzw. elektrisch beheizbares
Einschubzubehör, insbesondere in Form einer elektrisch beheizbaren Grillplatte, ist.
Unter einem elektrisch beheizbaren Einschubzubehör wird insbesondere ein Einschubzubehör
verstanden, das mindestens einen elektrisch betriebenen Heizkörper aufweist, z.B.
mindestens einen Widerstandsheizkörper. Das elektrisch betriebene Einschubzubehör
kann beispielsweise über einen Stromversorgungsanschluss des Gargeräts mit elektrischer
Energie versorgt werden. Der Stromversorgungsanschluss kann beispielsweise offene
Stromkontakte oder ein Steckverbindungselement umfassen, die beim vollständigen Einschieben
mit entsprechenden Gegenkontakten bzw. einem Steckverbindungsgegenelement des Einschubzubehörs
in Kontakt gebracht werden.
[0048] Es ist eine Ausgestaltung, dass eine mögliche Heizart eine Grillbetriebsart umfasst.
Diese ist besonders vorteilhaft, um Steaks zu grillen bzw. zu braten. Die Grillbetriebsart
kann beispielsweise automatisch ausgewählt werden, wenn die Form der Fleischart als
"Steak" oder "Burger" ausgewählt worden ist. Mögliche Phasen können dann beispielsweise
zumindest die Grillphase für eine erste Seite einer zu grillenden Speise und eine
Grillphase für eine zweite Seite der zu grillenden Speise umfassen. Mögliche Nutzerhinweise
können beispielsweise einen Hinweis zum Wenden der Speise gegen Ende der Grillphase
für eine erste Seite umfassen.
[0049] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Gargerät, aufweisend einen Garraum mit mehreren
Einschubebenen zur Aufnahme von Einschubzubehör, eine Nutzerschnittstelle einschließlich
eines Bildschirms und eine Datenverarbeitungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist,
- über den Bildschirm eine Art einer zu garenden Speise zur Auswahl anzubieten;
- auf dem Bildschirm für zumindest eine mögliche ausgewählte Speiseart Auswahlfelder
mindestens betreffend eine Dicke der Speise und einen gewünschten Zielgarzustand der
Speise gemeinsam anzuzeigen,
- eine Temperatur an einer Auflagefläche eines in den Garraum eingesetzten bzw. eingeschobenen
Einschubzubehörs zumindest phasenweise anhand der ausgewählten Einstellungen einzustellen;
und
- diesen Garvorgang durchzuführen.
[0050] Das Gargerät kann analog zu dem Verfahren ausgebildet werden, und umgekehrt, und
weist die gleichen Vorteile auf.
[0051] So ist es eine Ausgestaltung, dass das Gargerät ein Backofen ist oder einen Backofen
aufweist. Auch kann der Garraum mehrere Einschubebenen aufweisen. Auch kann die Nutzerschnittstelle
eine Komponente des Gargeräts sein und/oder an einer von dem Gargerät externen Einheit,
z.B. einem mobilen Nutzerendgerät, vorhanden sein.
[0052] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein System mit einem Gargerät wie oben beschrieben
und mindestens einem insbesondere in den Garraum eingeschobenen Einschubzubehör, wobei
die Datenverarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet ist, den Garvorgang unter Berücksichtigung
des Einschubzubehörs zu bestimmen oder durchzuführen. Die Aufgabe wird folglich auch
gelöst durch ein System mit einem Gargerät und mindestens einem insbesondere in den
Garraum eingeschobenen Einschubzubehör, wobei das System dazu eingerichtet ist, das
Verfahren wie oben beschrieben durchzuführen. Das System kann analog zu dem Gargerät
und/oder dem Verfahren ausgebildet werden, und umgekehrt, und weist die gleichen Vorteile
auf.
[0053] So ist es eine Ausgestaltung, dass das Einschubzubehör ein passives Einschubzubehör,
insbesondere in Form einer Grillplatte, ist und über mindestens einen Temperatursensor
verfügt, der drahtlos oder über ein Kabel mit dem Gargerät datentechnisch koppelbar
ist.
[0054] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
- Fig. 1
- zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein System aus einem Backofen mit einem
darin eingeschobenen Einschubzubehör;
- Fig.2
- zeigt einen möglichen Ablauf zum Betreiben des Systems; und
- Fig.3
- zeigt eine mögliche gleichzeitige Darstellung von Auswahlfeldern in einem Bildschirm
des Backofens.
[0055] Fig.1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein System aus einem Gargerät in Form
eines Backofens 1 mit einem darin eingeschobenen Einschubzubehör in Form einer passiven
bzw. nicht selbst beheizbaren Grillplatte 2. Der Backofen 1 weist einen Garraum 3
auf, dessen frontseitige Beschickungsöffnung mittels einer Tür 4 verschließbar ist.
Der Garraum 3 weist mehrere Einschubebenen E1, E2, E3 auf, in welche die Grillplatte
2 horizontal einschiebbar ist. Der Garraum 3 ist durch ein oder mehrere elektrische
Widerstandsheizkörper heizbar, hier z.B. durch einen Unterhitze-Heizkörper 5, einen
zweikreisigen Oberhitze-Heizkörper 6 und einen einem Umluftventilator zugeordneten
Ringheizkörper (o. Abb.). Die Heizleistung der Widerstandsheizkörper 5, 6 ist mittels
einer Datenverarbeitungseinrichtung in Form einer Steuereinrichtung 7 einstellbar
oder regelbar. Die Steuereinrichtung 7 ist außerdem mit einem Touchscreen 8 einer
Nutzerschnittstelle 9 des Backofen 1 gekoppelt und kann in einer Weiterbildung mit
einer externen Nutzerschnittstelle z.B. eines mobilen Nutzerendgeräts datentechnisch
gekoppelt sein (o. Abb.), beispielsweise über ein Kommunikationsmodul des Backofens
(o. Abb.) wie ein Ethernet-, WLAN-, Bluetooth- usw. Modul.
[0056] Die Grillplatte 2 kann ein zweiseitiges Einschubzubehör mit unterschiedlichen Auflageflächen
10, 11 auf den beiden Seiten sein, wobei dann nur die aktuell nach oben zeigende Auflagefläche
10 zur Auflage von Gargut G dienen kann. Die Grillplatte 2 verfügt über einen Temperatursensor
12 mit ein oder mehreren Messpunkten bzw. Messelementen, der beispielsweise über ein
Einsteckkabel 13 mit dem Backofen 1, insbesondere dessen Steuereinrichtung 7, koppelbar
ist.
[0057] Fig.2 zeigt einen möglichen Ablauf zum Betreiben des Systems. Dazu wird in einem Schritt
S1 der Backofen 1 angeschaltet oder aus einem Standby-Modus aufgeweckt, falls er sich
nicht schon im angeschalteten bzw. aufgeweckten Zustand befunden hat.
[0058] In einem Schritt S2 kann ein Nutzer über den Touchscreen 8 eine Heizart auswählen
(hier: Grillen mit Grillplatte 2), alternativ oder zusätzlich kann mit Angabe oder
automatischer Erkennung der Grillplatte 2 im Garraum 3 automatisch Grillen als Heizart
eingestellt werden. Es kann durch den Backofen 1 ein Nutzerhinweis ausgegeben werden,
z.B. betreffend eine bevorzugte Einschubebene E1, E2, E3. Außerdem kann der Nutzer
eine Speisenart des Garguts G angeben bzw. auswählen, im Folgenden rein beispielhaft
"Rindersteak".
[0059] In einem Schritt S3 werden für die Speisenart "Rindersteak" auf dem Touchscreen 8
vier als Touch- oder Sensorfelder ausgebildete Auswahlfelder F1 bis F4 gleichzeitig
(hier: nebeneinander mit gleicher Größe) bereitgestellt, wie in Fig.3 gezeigt. Die
Auswahlfelder F1 bis F4 umfassen hier beispielhaft ein erstes Auswahlfeld F1 zur Auswahl
einer Zahl von Speisenstücken, ein zweites Auswahlfeld F2 zur Auswahl der Dicke des
dicksten Stücks, ein drittes Auswahlfeld F3 zur Auswahl des gewünschten Ziel-Gargrads
und ein viertes Auswahlfeld F4 zur Auswahl von Nutzerhinweisen.
[0060] Die z.B. über eine bei Antippen öffnende Drop-Down-Liste auswählbaren Einstellungen
des ersten Auswahlfelds F1 für die Zahl der Speisenstücke umfassen ganze Zahlen n
mit n ≥ 1. Die aktuelle bzw. ausgewählte Zahl wird vorteilhafterweise auf dem Auswahlfeld
F1 angezeigt, ggf. mit einer Beschreibung der Auswahl, z.B. "Zahl". Es ist möglich,
eine der Zahlen als Standard- bzw. Defaultwert vorzugeben, vorteilhafterweise n =
1. In diesem Fall besteht ein "Auswählen" insbesondere daran, dass der Defaultwert
nicht geändert wird.
[0061] Die z.B. über eine bei Antippen öffnende Drop-Down-Liste auswählbaren Einstellungen
des zweiten Auswahlfelds F2 zur Auswahl der Dicke des dicksten Stücks umfassen hier
beispielhaft Angaben in Zentimetern, z.B. "< 1 cm", "1 cm", "2 cm", "3 cm", usw. Die
aktuelle bzw. ausgewählte Dicke wird vorteilhafterweise auf dem Auswahlfeld F1 angezeigt,
ggf. mit einer Beschreibung der Auswahl, z.B. "Dicke". Es ist möglich, eine der Zahlen
als Defaultwert vorzugeben, z.B. "1 cm". In diesem Fall besteht ein "Auswählen" insbesondere
daran, dass der Defaultwert nicht geändert wird.
[0062] Die z.B. über eine bei Antippen öffnende Drop-Down-Liste auswählbaren Einstellungen
des dritten Auswahlfelds F3 zur Auswahl des gewünschten Ziel-Gargrads umfassen Beschreibungen
bekannter Gargrade für Steaks, beispielsweise "rare", "medium rare", "medium", "well
done" o.ä.. Der aktuelle bzw. ausgewählte Gargrad wird vorteilhafterweise auf dem
Auswahlfeld F3 angezeigt, ggf. mit einer Beschreibung der Auswahl, z.B. "Gargrad".
Es ist möglich, eine der Beschreibungen als Defaultwert vorzugeben, beispielsweise
"medium". In diesem Fall besteht ein "Auswählen" insbesondere daran, dass der Defaultwert
nicht geändert wird.
[0063] Die z.B. über eine bei Antippen öffnende Drop-Down-Liste auswählbaren Einstellungen
des vierten Auswahlfelds F4 Auswahl von Nutzerhinweisen umfassen z.B. mögliche Stati
oder Modi des Backofens 1 betreffend Nutzerhinweise, beispielsweise "ein" oder "aus"
Der aktuelle bzw. ausgewählte Status wird vorteilhafterweise auf dem Auswahlfeld F3
angezeigt, ggf. mit einer Beschreibung der Auswahl, z.B. "Info". Es ist möglich, eine
der Stati als Defaultwert vorzugeben, beispielsweise "aus". In diesem Fall besteht
ein "Auswählen" insbesondere daran, dass der Defaultwert nicht geändert wird.
[0064] Wie in Fig.3 gezeigt, sind auf den Touchscreen 8 außerdem noch ein Anzeigefeld F5
zur Anzeige der gewählten Speisenart, ein Betätigungsfeld F6 zum Starten des Garvorgangs
und ein Feld F7 zum Anzeigen diverser Informationen wie einer Uhrzeit, einer Timerzeit,
usw. bereitgestellt worden.
[0065] Zurückkehrend zu Fig.2 kann einem Schritt S4 nach Auswahl der Einstellungen der Auswahlfelder
F1 bis F4 mit Betätigen des Start-Felds F6 der Garvorgang gestartet werden, wobei
die Heizkörper 4, 5 durch die Steuereinrichtung 7 so eingestellt oder eingeregelt
werden, dass sich bei Garende das Gargut G so gegrillt worden ist, dass sich der gewünschte
Zielgargrad ergibt. Dazu wird, ggf. nach einer Vorheizphase, die Temperatur an der
Auflagefläche 10 der Grillplatte 2 anhand der ausgewählten Einstellungen eingestellt
bzw. eingeregelt. In der Grillbetriebsart kann beispielsweise der Oberhitze-Heizkörper
5 mit beiden Heizkreisen betrieben werden, von denen einer auch als "Grillheizkörper"
bezeichenbar ist. Auch kann die Länge von Garphasen anhand der nutzerseitig ausgewählten
Einstellungen eingestellt werden. Schritt S4 kann bei eingeschalteten Nutzerhinweisen
umfassen, dass auch während des Garvorgangs Nutzerhinweise ausgegeben werden, insbesondere
als Text auf dem Touchscreen 8, z.B. "bitte Fleischstücke wenden" usw.
[0066] In Schritt S5 wird der Garvorgang nach Erreichen mindestens eines Abbruchkriteriums,
z.B. dem Erreichen des Zielgargrads, beendet oder in eine Warmhaltephase übergegangen.
[0067] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
[0068] Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden
werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange
dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
[0069] Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich
umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Backofen
- 2
- Grillplatte
- 3
- Garraum
- 4
- Tür
- 5
- Unterhitze-Heizkörper
- 6
- Oberhitze-Heizkörper
- 7
- Steuereinrichtung
- 8
- Touchscreen
- 9
- Nutzerschnittstelle
- 10
- Auflagefläche
- 11
- Auflagefläche
- 12
- Temperatursensor
- 13
- Einsteckkabel
- E1-E3
- Einschubebenen
- F1-F4
- Auswahlfelder
- F5-F7
- Weitere Felder
- S1-S5
- Verfahrensschritte
1. Verfahren (S1 - S5) zum Betreiben eines mit einem Bildschirm (8) gekoppelten Gargeräts
(1), insbesondere Backofens, mit einem in einen Garraum (3) davon eingesetzten Einschubzubehör
(2) mit einer Auflagefläche (10, 11) zur Auflage einer zu garenden Speise (G), bei
dem
- über den Bildschirm (8) zumindest eine Art der auf der Auflagefläche (10) zu garenden
Speise (G) ausgewählt wird (S2) und dann
- auf dem Bildschirm (8) für zumindest eine mögliche ausgewählte Speiseart Auswahlfelder
(F2 - F3) mindestens betreffend eine Dicke der Speise (G) und einen gewünschten Zielgarzustand
der Speise (G) gemeinsam angezeigt werden (S3),
- nach Auswahl von jeweiligen Einstellungen über diese Auswahlfelder (F2 - F3) ein
Garvorgang durchgeführt wird (S4), bei dem eine Temperatur an der Auflagefläche (10)
des eingesetzten Einschubzubehörs (2) zumindest phasenweise anhand der ausgewählten
Einstellungen eingestellt wird (S4).
2. Verfahren (S1 - S5) nach Anspruch 1, bei dem außerdem ein Auswahlfeld (F1) für eine
Stückzahl von Speisestücken der Speise (G) zur Auswahl gemeinsam damit angezeigt wird
(S3).
3. Verfahren (S1 - S5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Garvorgang
mehrere Phasen aufweist und die Zeitdauern der Phasen beruhend auf den ausgewählten
Einstellungen bestimmt werden (S4).
4. Verfahren (S1 - S5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem im Rahmen des
Garvorgangs Nutzerhinweise betreffend den Garvorgang ausgegeben werden (S4), insbesondere
Nutzerhinweise zum Handhaben der Speise (G), insbesondere für einen Übergang zwischen
zwei Phasen.
5. Verfahren (S1 - S5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Dicke der
Speise (G) eine maximale Dicke der Speise (G) umfasst.
6. Verfahren (S1 - S5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Temperatur
an der Auflagefläche (10) einer an dem Einschubzubehör (2) gemessenen Temperatur entspricht.
7. Verfahren (S1 - S5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Einschubzubehör
(2) ein passives Einschubzubehör (2) ist.
8. Verfahren (S1 - S5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Einschubzubehör
(2) eine Grillplatte aufweist oder ist.
9. Verfahren (S1 - S5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Heizart eine
Grillbetriebsart umfasst.
10. Verfahren (S1 - S5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Speise (G)
ein oder mehrere Stücke umfasst, die Art der zu garenden Speise (G) eine Fleischart
umfasst und der gewünschte Zielgarzustand eine gewünschte Garstufe umfasst.
11. Gargerät (1), insbesondere Backofen, aufweisend einen Garraum (3) mit mehreren Einschubebenen
(E1 - E3) zur Aufnahme von Einschubzubehör (2), eine Nutzerschnittstelle (9) einschließlich
eines Bildschirms (8) und eine Datenverarbeitungseinrichtung (7), die dazu eingerichtet
ist,
- über den Bildschirm (8) eine Art einer zu garenden Speise (8) zur Auswahl anzubieten
(S2);
- auf dem Bildschirm (8) für zumindest eine mögliche ausgewählte Speiseart Auswahlfelder
(F1 - F4) mindestens betreffend eine Dicke der Speise (G) und einen gewünschten Zielgarzustand
der Speise (G) gemeinsam anzuzeigen,
- eine Temperatur an einer Auflagefläche (10) eines in den Garraum (3) eingesetzten
bzw. eingeschobenen Einschubzubehörs (2) zumindest phasenweise anhand der ausgewählten
Einstellungen einzustellen (S4); und
- diesen Garvorgang durchzuführen (S4).
12. System (1, 2) mit einem Gargerät (1) nach Anspruch 11 und einem Einschubzubehör (2),
wobei die Datenverarbeitungseinrichtung (7) dazu eingerichtet ist, den Garvorgang
unter Berücksichtigung des Einschubzubehörs (2) durchzuführen.
13. System (1, 2) nach Anspruch 12, wobei das Einschubzubehör (2) ein passives Einschubzubehör
(2), insbesondere in Form einer Grillplatte (2), ist und die Datenverarbeitungseinrichtung
(7) dazu eingerichtet ist, zum Durchführen des Garvorgangs als Heizart eine Grillbetriebsart
einzustellen.