(19)
(11) EP 4 528 210 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.03.2025  Patentblatt  2025/13

(21) Anmeldenummer: 24202295.2

(22) Anmeldetag:  24.09.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F42B 12/38(2006.01)
F42B 33/02(2006.01)
F42B 33/00(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F42B 12/38; F42B 33/00; F42B 33/025
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 25.09.2023 DE 102023125957

(71) Anmelder: RWS GmbH
90765 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Rost, Henning
    91056 Erlangen (DE)
  • Bley, Ulrich
    90766 Fürth (DE)
  • Hoschenko, Aleksej
    90765 Fürth (DE)

(74) Vertreter: Schmid, Nils T.F. 
SKM-IP PartGmbB Oberanger 45
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) LEUCHTSPURPROJEKTIL MIT MINDESTENS EINEM FARBWECHSEL


(57) Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Projektilherstellung. Insbesondere handelt sie von Leuchtspurprojektilen. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass sich die Präzision, mit welcher in der Leuchtspur von abgefeuerten Leuchtspurprojektilen ein Farbumschlag erfolgt, durch den Einsatz verdichteter Leuchtsätze erhöhen lässt. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils und verschiedene Leuchtspurprojektile, welche verdichtete Leuchtsätze enthalten, sowie eine Leuchtspurpatrone. Des Weiteren werden Leuchtsätze offenbart, die in den verdichteten Leuchtspurprojektilen verwendet werden können, und ein Bausatz, welcher Komponenten zur Herstellung erfindungsgemäßer Leuchtspurprojektile enthält. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Distanz- und Flugzeitbestimmung eines abgefeuerten Leuchtspurprojektils mit mindestens einem Farbumschlag.




Beschreibung

GEBIET DER ERFINDUNG



[0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Projektilherstellung. Insbesondere handelt sie von Leuchtspurprojektilen. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass sich die Präzision, mit welcher in der Leuchtspur von abgefeuerten Leuchtspurprojektilen ein Farbumschlag erfolgt, durch den Einsatz verdichteter Leuchtsätze erhöhen lässt. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils und verschiedene Leuchtspurprojektile, welche verdichtete Leuchtsätze enthalten, sowie eine Leuchtspurpatrone. Des Weiteren werden Leuchtsätze offenbart, die in den verdichteten Leuchtspurprojektilen verwendet werden können, und ein Bausatz, welcher Komponenten zur Herstellung erfindungsgemäßer Leuchtspurprojektile enthält. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Distanz- und Flugzeitbestimmung eines abgefeuerten Leuchtspurprojektils mit mindestens einem Farbumschlag.

STAND DER TECHNIK



[0002] Leuchtspurprojektile enthalten in der Regel eine pyrotechnische Zusammensetzung (auch Leuchtsatz genannt). Beim Abfeuern eines Leuchtspurprojektils wird die pyrotechnische Zusammensetzung entzündet und brennt in einer hellen Farbe, so dass die Flugbahn des Projektils in der Regel mit bloßem Auge sichtbar ist.

[0003] Leuchtspurprojektile werden eingesetzt, um beispielsweise eine Trefferlage zu beobachten bzw. zu korrigieren, aber auch um einem Schützen mehr Orientierung über die Lage der Trefferfläche oder der Position seiner Kameraden zu geben. Es besteht darüber hinaus schon lange Interesse daran, dass der Schütze auch die momentane Entfernung des Projektils im Flug einschätzen kann.

[0004] Im Stand der Technik sind verschiedene Leuchtspurprojektile, deren Leuchtspur mehrere Farben oder Farbabstufungen aufweisen können, bekannt. Diese Projektile sind dadurch gekennzeichnet, dass in ihnen nacheinander verschiedenfarbig leuchtende Leuchtsätze angeordnet sind.

[0005] Das Patent GB 392,477 beschreibt Leuchtspurprojektile mit einem Farbwechsel von grün nach orange, in welchen ein orange leuchtender Leuchtsatz in Flugrichtung des Leuchtspurprojektils vor einem grün leuchtenden Leuchtsatz positioniert ist. Der orange leuchtende Leuchtsatz erzeugt durch seine Verbrennung, die an die Verbrennung des grün leuchtenden Leuchtsatzes anschließt, für den Beobachter die Illusion einer "roten" Leuchtspur. Tatsächlich würde ein Beobachter, der leidglich die orange-leuchtende Leuchtspur wahrnimmt, oder ein Spektrometer, die orangene Leuchtspur als orange wahrnehmen. Ein tatsächlicher Farbumschlag von grün nach rot ist nicht offenbart. Die in dem Patent offenbarte Zusammensetzung, welche in den dortigen Leuchtspurprojektilen zur Erzeugung der orange leuchtenden Leuchtspur verwendet wird, ist außerdem stark eingeschränkt und basiert auf einer Mischung von Strontiumnitrat und Bariumnitrat. Dies hängt mit der nachteiligen Hygroskopie des eingesetzten Strontiumnitrats zusammen, welche die Beimischung von Bariumnitrat voraussetze. Davon abgesehen werden auch keine Massenverhältnisse der Komponenten der Zusammensetzungen bereitgestellt, die über das Verhältnis von Strontiumnitrat zu Bariumnitrat hinausgehen.

[0006] Bei Leuchtspurprojektilen wie sie in GB 392,477 offenbart sind kann nur ein unsauberer Farbübergang erzeugt werden. Bei Abfeuern dieser Projektile, während deren Abrennens und deren Flugs, sowie bei unsachgemäßer Handhabung (wenn die Projektile Vibration ausgesetzt sind) können sich die Leuchtsätze innerhalb des Leuchtspurprojektils an deren Grenzflächen vermischen. Dies sorgt dafür, dass die Dauer des erzeugten Farbumschlags verlängert wird und sich weniger präzise einstellen lässt. Außerdem weisen Leuchtsätze, wie sie in GB 392,477 offenbart sind, eine geringe Haltbarkeit auf, da sie von Feuchtigkeit leicht durchdrungen werden können.

[0007] Das deutsche Patent 1 040 437 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Leuchtkörpern, welche verschiedenfarbig und in ihrer Intensität abgestuft sein können. Die in den dortigen Leuchtkörpern enthaltenen pyrotechnischen Zusammensetzungen umfassen mit entsprechend leuchtenden Kationen beladene halogenierte lonenaustauscherharze. Im dortigen Herstellungsverfahren werden diese lonenaustauscherharze mittels Chromatographie beladen, getrocknet und zusammen mit den weiteren Komponenten der Leuchtsätze gepresst.

[0008] Die in 1 040 437 offenbarten Zusammensetzungen sind dadurch limitiert, dass sie mit Kationen beladene lonenaustauscherharze beinhalten müssen. Ein Herstellungsverfahren, was auf solchen lonenaustauscherharzen beruht, ist aufwendig. Das entsprechende Harz muss zuerst mit farbgebenden Ionen beladen werden. Das dazu gelöste Metallsalz muss im verwendeten Lösungsmittel löslich sein und sollte mit diesem nicht reagieren. Des Weiteren ist ein Trocknungsschritt erforderlich, um das Lösungsmittel, welches durch das Beladen in den Poren des ionenaustauscherharzes vorhanden ist, zu entfernen. Dies ist im Fall von lonenaustauscherharzen besonders wichtig bei wässrigen Lösungsmitteln, da sonst die Haltbarkeit des Leuchtspurprojektils beeinträchtigt werden kann. Weitere Nachteile von lonenaustauscherharz-basierten Leuchtspurprojektilen sind, dass die maximale Konzentration an farbgebenden Metall-Ionen in einem solchen Projektil durch die Kapazität des ionenaustauscherharzes limitiert ist.

[0009] Insgesamt fehlen im Stand der Technik Leuchtspurprojektile welche saubere Farbumschläge erzeugen, eine hohe Haltbarkeit aufweisen, und ohne lonenaustauscherharze und den damit verbundenen Nachteilen hergestellt werden können. Es fehlt außerdem ein einfach anwendbares Verfahren, mit welchem metallsalzbasierte Leuchtspurprojektile bereitgestellt werden können, und welches eine große Auswahl an Farben zulässt. Diese Probleme werden durch die erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile gelöst.

[0010] Außerdem wird mit der vorliegenden Schrift eine für den Schützen praktische Möglichkeit der die Distanzeinschätzung der momentanen Entfernung eins Projektils im Flug offenbart. Diese basiert auf dem Einsatz von Leuchtspurprojektilen. In einem solchen Verfahren kann ein Schütze die Distanz von Objekten über den Farbumschlag der Leuchtspur eines Leuchtspurprojektils bestimmen.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG



[0011] In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, umfassend in der nachfolgenden Reihenfolge folgende Schritte:
  1. (i) Einbringen eines ersten Leuchtsatzes einer ersten Farbe in ein Projektil und anschließendes Verdichten des im Projektil befindlichen ersten Leuchtsatzes der ersten Farbe;
  2. (ii) Einbringen eines zweiten Leuchtsatzes einer zweiten Farbe in das Projektil, so dass der zweite Leuchtsatz der zweiten Farbe innerhalb des Projektils heckseitig vom ersten Leuchtsatz der ersten Farbe positioniert ist;
  3. (iii) Einbringen eines Anfeuerungssatzes in das Projektil, so dass der Anfeuerungssatz innerhalb des Projektils heckseitig vom zweiten Leuchtsatz der zweiten Farbe positioniert ist und anschließendes Verdichten des im Projektil befindlichen Anfeuerungssatzes.


[0012] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, das mit einem Verfahren nach einem der hier offenbarten Aspekte hergestellt wurde.

[0013] In einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, umfassend mindestens zwei verdichtete Leuchtsätze.

[0014] In einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung eine Leuchtspurpatrone zur Erzeugung einer Leuchtspur, umfassend ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag nach einem der anderen erfindungsgemäßen Aspekte.

[0015] In einem fünften Aspekt betrifft die Erfindung einen Leuchtsatz zur Verwendung in einem Leuchtspurprojektil gemäß einem anderen Aspekt dieser Erfindung, umfassend
  1. (i) Oxidationsmittel, welches ein farbgebendes Metallsalz umfasst;
  2. (ii) Reduktionsmittel, welches ein Leichtmetall umfasst, wobei das Leichtmetall einen Massenanteil von mindestens 20% des Leuchtsatzes darstellt;
    wobei die Gesamtmasse an farbgebendem Metallsalz in dem Leuchtsatz einen Massenanteil von mindestens 50% des Leuchtsatzes darstellt.


[0016] In einem sechsten Aspekt betrifft die Erfindung einen Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur, umfassend
  1. (i) Bariumsalz, vorzugsweise Bariumnitrat, Bariumperoxid und/oder Bariumcarbonat;
  2. (ii) Magnesium;
  3. (iii) Pergut und/oder PVC;
  4. (iv) Hilfsmittel, vorzugsweise Calciumstearat und Malachitgrün.


[0017] In einem siebten Aspekt betrifft die Erfindung einen Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur, umfassend
  1. (i) Strontiumsalz, vorzugweise Strontiumdichlorphthalat, Strontiumcarbonat, Strontiumnitrat, Strontiumoxalat und/oder Strontiumperoxid;
  2. (ii) Magnesium;
  3. (iii) Pergut und/oder PVC;
  4. (iv) Hilfsmittel, vorzugsweise Calciumstearat, Calciumoxalat und/oder Calciumfluorid.


[0018] In einem achten Aspekt betrifft die Erfindung eine Verwendung eines hier offenbarten Leuchtsatzes in einem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils mit mindestens einem Farbumschlag.

[0019] In einem neunten Aspekt betrifft die Erfindung einen Bausatz zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, oder einer Leuchtspurpatrone zur Erzeugung einer Leuchtspur, umfassend mindestens zwei Leuchtsätze eines der anderen Aspekte die hier beschrieben sind, und optional einen verdichteten Anfeuerungssatz.

[0020] In einem zehnten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Distanz-Bestimmung, umfassend die aufeinanderfolgenden Schritte:
  1. (i) Abfeuern eines Leuchtspurprojektils, wobei die Leuchtspur mindestens einen Farbumschlag aufweist, der nach der vorbestimmten zurückgelegten Distanz beginnt;
  2. (ii) Bestimmung der Farbe der Leuchtspur an einer Stelle x;
wodurch anhand der Farbe der Leuchtspur an der Stelle x die Distanz bestimmt wird.

[0021] In einem elften Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Flugdauerbestimmung eines Leuchtspurprojektils, umfassend die aufeinanderfolgenden Schritte:
  1. (i) Abfeuern des Leuchtspurprojektils, wobei die Leuchtspur des Leuchtspurprojektils mindestens einen Farbumschlag aufweist, der nach einer vorbestimmten Flugdauer beginnt;
  2. (ii) Bestimmung der Farbe der Leuchtspur an einer Stelle x;
wodurch anhand der Farbe der Leuchtspur an der Stelle x die Flugdauer des Leuchtspurprojektils bestimmt wird.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG



[0022] Im Folgenden werden die Elemente der Erfindung beschrieben. Diese Elemente sind mit spezifischen Ausführungsformen aufgeführt, aber es soll verstanden werden, dass diese in beliebiger Weise und in beliebiger Anzahl kombiniert werden können, um zusätzliche Ausführungsformen zu schaffen. Die verschiedenen beschriebenen Beispiele und bevorzugten Ausführungsformen sind nicht so auszulegen, dass die vorliegende Erfindung nur auf die ausdrücklich beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist. Die Beschreibung ist so zu verstehen, dass sie Ausführungsformen unterstützt und einschließt, die zwei oder mehr der ausdrücklich beschriebenen Ausführungsformen kombinieren oder die eine oder mehrere der ausdrücklich beschriebenen Ausführungsformen mit einer beliebigen Anzahl der offengelegten und/oder bevorzugten Elemente kombinieren. Darüber hinaus sollen jegliche Permutationen und Kombinationen aller in dieser Anmeldung beschriebenen Elemente als durch die Beschreibung der vorliegenden Anmeldung offenbart angesehen werden, sofern sich aus dem Kontext nichts anderes ergibt.

[0023] Die oben genannten Probleme werden von der vorliegenden Erfindung gelöst. Die Erfinder waren in der Lage, die Präzision des Farbumschlags der Leuchtspur von Leuchtspurprojektilen zur steigern, indem sie die innerhalb des Projektils befindlichen Leucht-, Übertragungs- und Anfeuerungssätze verdichten. Neben den hier beschriebenen Vorteilen ermöglichen diese Projektile, wegen ihres Farbumschlags mit erhöhter Präzision, die Distanz eines Ziels, die Flugdauer des Leuchtspurprojektils oder die Distanz des Leuchtspurprojektils anhand der Farbe der Leuchtspur zu bestimmen. Durch die erhöhte Präzision des Farbumschlags der Leuchtspurprojektile der Erfindung werden außerdem auch Leuchtspurprojektile bereitgestellt, die mehrere Farbumschläge aufweisen können.

[0024] In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, umfassend in der nachfolgenden Reihenfolge folgende Schritte:
  1. (i) Einbringen eines ersten Leuchtsatzes einer ersten Farbe in ein Projektil und anschließendes Verdichten des im Projektil befindlichen ersten Leuchtsatzes der ersten Farbe;
  2. (ii) Einbringen eines zweiten Leuchtsatzes einer zweiten Farbe in das Projektil, so dass der zweite Leuchtsatz der zweiten Farbe innerhalb des Projektils heckseitig vom ersten Leuchtsatz der ersten Farbe positioniert ist;
  3. (iii) Einbringen eines Anfeuerungssatzes in das Projektil, so dass der Anfeuerungssatz innerhalb des Projektils heckseitig vom zweiten Leuchtsatz der zweiten Farbe positioniert ist und anschließendes Verdichten des im Projektil befindlichen Anfeuerungssatzes.


[0025] Der Begriff "Projektil" im Sinne der Erfindung beschreibt ein Geschoss, das vorzugsweise mit Hilfe einer Handfeuerwaffe auf ein Ziel geschossen werden kann. Ein "Projektil" im Sinne der Erfindung ist vorzugsweise zur Verwendung in einer Handfeuerwaffe. Ein Projektil in diesem Sinne kann insbesondere Teil einer Patrone sein, die ferner eine Treibladung enthält, wobei das Projektil bei Aktivierung der Treibladung durch den Lauf der Handfeuerwaffe abgefeuert wird. Vorzugweise ist das Projektil ein Projektil einer Kleinkalibermunition, einer Mittelkalibermunition oder einer Großkalibermunition. Vorzugsweise ist das Projektil ein Projektil einer Mittelkalibermunition. Vorzugsweise weist das Projektil einen Projektildurchmesser bis einschließlich 6.5 mm auf. Vorzugsweise weist das Projektil einen Projketildurchmesser zwischen 6.5 mm bis einschließlich 9 mm auf. Vorzugsweise weist das Projektil einen Projektildurchmesser zwischen 9 mm bis einschließlich 20 mm auf. Vorzugsweise ist das Projektil ein Projektil für das Kaliber 7.62 mm.

[0026] Im Sinne der Erfindung handelt es sich bei dem Leuchtsatz um eine pyrotechnische Zusammensetzung, die bei Abfeuern des Projektils eine Leuchtspur in der Flugbahn des Projektils erzeugt.

[0027] Der Ausdruck "Leuchtsatz einer ersten Farbe", "Metallsalz einer ersten Farbe" oder Ähnliches bedeutet im Zusammenhang der Erfindung, dass der Leuchtsatz oder das Metallsalz nach Abfeuern des Leuchtspurprojektils eine Leuchtspur erzeugt, welche besagte erste Farbe aufweist.

[0028] Ohne von der Theorie gebunden sein zu wollen beschreibt der Begriff "Leuchtspur" im Kontext der Erfindung eine Flugbahn, welche das Leuchtspurprojektil nach Abfeuern hinterlässt, von welcher elektromagnetische Strahlung, welche die optische Verfolgung der Flugbahn des Leuchtspurprojektils zulässt, ausgeht, wobei die elektromagnetische Strahlung vorzugsweise eine Wellenlänge in einem Wellenlängenbereich vom Nahinfrarotbereich (von 1400 nm) bis einschließlich des sichtbaren Lichts (bis 380 nm) umfasst.

[0029] Bei der von der Leuchtspur ausgehenden elektromagnetischen Strahlung handelt es sich vorzugsweise um "Licht".

[0030] Der Begriff "Farbe" im Kontext der Leuchtspur beschreibt entweder eine Intensität der von der Leuchtspur ausgehenden elektromagnetischen Strahlung oder eine Wellenlänge der von der Leuchtspur ausgehenden elektromagnetischen Strahlung. Die Leuchtspur, von welcher die elektromagnetische Strahlung ausgeht, weist diese Farbe auf.

[0031] Vorzugsweise ist die "Farbe" der Leuchtspur die Intensität der von der Leuchtspur ausgehenden elektromagnetischen Strahlung. Vorzugsweise ist die "Farbe" die Wellenlänge der von der Leuchtspur ausgehenden elektromagnetischen Strahlung.

[0032] Die von der Leuchtspur ausgehende elektromagnetische Strahlung umfasst vorzugsweise eine Wellenlänge im Bereich von sichtbarem Licht bis einschließlich nahinfrarotem Licht (daher 380 nm - 1400 nm Wellenlänge), vorzugsweise eine Wellenlänge von Licht im sichtbaren Bereich (daher 380 nm - 750 nm). Vorzugsweise umfasst die elektromagnetische Strahlung eine Wellenlänge im nahinfraroten Bereich (daher 750 nm - 1400 nm).

[0033] Elektromagnetische Strahlung im Nahinfrarotbereich ist nicht für das bloße Auge sichtbar. Dies hat den Vorteil, dass eine Detektion der Leuchtspur eine Ausrüstung notwendig macht. Dies verschafft für einen Verwender der Leuchtspurprojektile mit entsprechender Ausrüstung einen Informationsvorteil gegenüber Beobachtern, welche nicht über die entsprechende Ausrüstung verfügen.

[0034] Bei einem "Farbumschlag" im Sinne der Erfindung handelt es sich um einen Übergangzustand, in welchem eine Leuchtspur von einer ersten Farbe zu einer zweiten (oder weiteren) Farbe wechselt. Ein Leuchtspurprojektil, welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, erzeugt daher eine Leuchtspur, die sich durch einen Farbwechsel mit den folgenden Zuständen charakterisieren lässt:
"Alte Farbe" → "Farbumschlag" → "Neue Farbe".

[0035] Im Zustand "Alte Farbe" weist die Leuchtspur ausschließlich eine alte Farbe auf. Im Zustand "Farbumschlag" befindet sich die Leuchtspur in einem Übergangszustand, in welchem sie sowohl die alte Farbe, als auch eine neue Farbe und/oder eine Mischfarbe der alten Farbe und neuen Farbe aufweist. Im Zustand "Neue Farbe" weist die Leuchtspur ausschließlich die neue Farbe auf.

[0036] Der Zustand "Farbumschlag" weist eine Umschlagszeit auf, die von Beginn des Farbumschlags bis zum Ende des Farbumschlags andauert.

[0037] Ein erfindungsgemäßer Farbwechsel kann somit ein Wechsel der Intensität und/oder der Wellenlänge der von der Leuchtspur ausgehenden elektromagnetischen Strahlung sein.

[0038] Ein erfindungsgemäßer Farbumschlag kann somit ein Übergangszustand sein, in dem die alte Intensität und/oder die alte Wellenlänge der von der Leuchtspur ausgehenden elektromagnetischen Strahlung zu einer neuen Intensität und/oder neuen Wellenlänge der von der Leuchtspur ausgehenden elektromagnetischen Strahlung wechselt.

[0039] In bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag ferner einen Schritt (i-a) und/oder (ii-a):
(i-a) oder (ii-a): Einbringen mindestens eines weiteren Leuchtsatzes und anschließendes Verdichten des im Projektil befindlichen mindestens einen weiteren Leuchtsatzes.

[0040] Wie von der Nummerierung dieser Schritte angezeigt wird der optionale Schritt (i-a) nach Schritt (i) durchgeführt. Wie von der Nummerierung dieser Schritte angezeigt wird der optionale Schritt (ii-a) nach Schritt (ii) durchgeführt. Die Schritte (i-a) und (ii-a) ermöglichen jeweils, dass das dadurch hergestellte Leuchtspurprojektil einen weiteren Farbumschlag aufweist. Die Schritte (i-a) und (ii-a) können jeweils unabhängig voneinander mehrere Schritte (i-a) und (ii-a) darstellen, wobei in jedem der mehreren Schritte jeweils ein weiterer Leuchtsatz eingebracht wird. Der weitere Leuchtsatz, der in den optionalen Schritten (i-a) und (ii-a) eingebracht wird, muss nicht identisch sein. Daher muss der weitere Leuchtsatz, der in Schritt (i-a) eingebracht wird, nicht identisch mit dem weiteren Leuchtsatz sein, der in Schritt (ii-a) eingebracht wird. Daher muss ein erster weiterer Leuchtsatz der in einem ersten der optionalen Schritte (i-a) eingebracht wird, nicht identisch mit zweiten weiteren Leuchtsatz sein, der in einem zweiten der weiteren optionalen Schritte (i-a) eingebracht wird.

[0041] Vorzugweise weist der weitere Leuchtsatz eine weitere Farbe auf, die von der ersten Farbe und zweiten Farbe abweicht. Dadurch lassen sich Farbumschläge erzeugen, bei denen eine Leuchtspur von einer ersten Farbe zu einer zweiten Farbe und anschließend zu einer dritten Farbe wechselt. Vorzugsweise weist der weitere Leuchtsatz die erste Farbe (oder die zweite Farbe) auf. Dadurch lassen sich Farbumschläge erzeugen, bei denen eine Leuchtspur von einer ersten Farbe zu einer zweiten Farbe und anschließend zur ersten Farbe wechselt. Im Fall von mehreren weiteren Leuchtsätzen sind somit beispielhaft Leuchtspuren ermöglicht, bei denen eine Leuchtspur von einer ersten Farbe zu einer zweiten Farbe anschließend zu einer weiteren Farbe und danach zur zweiten Farbe wechselt.

[0042] In bevorzugten Ausführungsformen werden die in das Leuchtspurprojektil eingebrachten Leuchtsätze sukzessive verdichtet. Eine sukzessiver Verdichtung im Zusammenhang der Erfindung bedeutet, dass die Leuchtsätze nacheinander verdichtet werden, daher zuerst wird der erste in das Projektil eingebrachte Leuchtsatz innerhalb des Projektils verdichtet, anschließend wird der nächste in das Projektil eingebrachte Leuchtsatz, vorzugsweise der zweite Leuchtsatz, innerhalb des Projektils verdichtet und so weiter.

[0043] In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils wird nach jedem Schritt, in welchem ein Leuchtsatz in das Projektil eingebracht wird, eine Verdichtung des eingebrachten im Projektil befindlichen Leuchtsatzes durchgeführt.

[0044] Durch die Verdichtung der Leuchtsätze innerhalb des Leuchtspurprojektils werden unsaubere Grenzbereiche (welche zum Beispiel beim Abfeuern des Leuchtspurprojektils oder während des Abbrennens der im Leuchtspurprojektil befindlichen Leuchtsätze während des Fluges des Leuchtspurprojektils entstehen können) zwischen eingebrachten Leuchtsätzen (zum Beispiel zwischen dem zweiten Leuchtsatz und einem weiteren Leuchtsatz, oder zwischen einem ersten weiteren Leuchtsatz und einem zweiten weiteren Leuchtsatz) oder zwischen eingebrachten Leuchtsätzen und dem Anfeuerungssatz (zum Beispiel zwischen dem zweiten Leuchtsatz und dem Anfeuerungssatz oder zwischen dem weiteren Leuchtsatz und dem Anfeuerungssatz) vermieden. In nicht-erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektilen führen solche unsauberen Grenzbereiche zwischen zwei Leuchtsätzen zu einer Durchmischung der Leuchtsätze und dadurch zu durch einer Durchmischung der Farbe der Leuchtspur. Die erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile weisen dagegen eine Grenzfläche zwischen aneinander liegenden Sätzen auf, welche die Sätze räumlich voneinander trennen. Zum Beispiel weisen die erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile eine Grenzfläche zwischen dem ersten und zweiten Leuchtsatz auf. Durch die dadurch erzeugte Trennung der im Projektil befindlichen Leuchtsätze, lässt erhöht sich die Präzision des Farbumschlags.

[0045] Vorzugsweise ist der Leuchtsatz ein Leuchtsatz gemäß eines der anderen Aspekte, die hier offenbart werden. Vorzugsweise ist der erste und/oder zweite Leuchtsatz ein Leuchtsatz gemäß eines der anderen Aspekte, die hier offenbart werden. Vorzugsweise ist der erste, zweite und/oder weitere Leuchtsatz ein Leuchtsatz gemäß eines der anderen Aspekte, die hier offenbart werden.

[0046] In bevorzugten Ausführungsformen ist wird das Verdichten des ersten Leuchtsatzes, des zweiten Leuchtsatzes, optional des weiteren Leuchtsatzes, und/oder des Anfeuerungssatzes durch Pressen des entsprechenden Satzes durchgeführt, wobei das Pressen vorzugsweise bei einer Stempelkraft von 500-1000 N durchgeführt wird. Vorzugsweise wird das Pressen bei einer Stempelkraft von 700-1000 N, vorzugsweise bei einer Stempelkraft von 850-1000 N durchgeführt. Vorzugsweise wird das Pressen bei einer Stempelkraft von 500-800 N, vorzugsweise bei einer Stempelkraft von 500-650 N durchgeführt.

[0047] In bevorzugten Ausführungsformen wird beim Pressen eine Satzpresse verwendet. Vorzugsweise umfasst die Satzpresse ein Stempel, der eine Ausbuchtung umfasst. Ein Satz, der mit einem solchen Stempel verdichtet wird, weist einen negativen Abdruck der Ausbuchtung (daher eine Einbuchtung) auf. Dieser Abdruck kann die Oberfläche des Satzes, zum Beispiel an der Grenzfläche zwischen zwei Sätzen (wie z.B. zwischen zwei Leuchtsätzen) erhöhen. Durch die hier beschriebene Erhöhung der Oberfläche kann ein Satz leichter entzündet werden und/oder der Übergang des Abrennens zwischen zwei Sätzen erleichtert werden.

[0048] Vorzugsweise ist die Ausbuchtung zentral auf einer Pressfläche des Stempels angeordnet. Vorzugsweise ist die Ausbuchtung halbkugelförmig ausgestaltet. Vorzugsweise weist die halbkugelförmig ausgestaltete Ausbuchtung einen Radius von 1.2-1.4 mm, vorzugsweise einen Radius von ca. 1.3 mm auf.

[0049] Durch das erfindungsgemäße Verdichten werden die Sätze im Leuchtspurprojektil weniger locker. Die Substanzen, aus welchen die Sätze zusammengesetzt sind, kommen in einen engeren Kontakt. Dadurch verringert sich die Oberfläche, welche die Sätze, mit eindringendem Sauerstoff oder eindringender Feuchtigkeit teilen. Folglich verringert sich auch die Geschwindigkeit, mit welcher Feuchtigkeit oder Sauerstoff in die Sätze eindringen und diese zu Durchdringen vermag. Insgesamt wird somit die Zeitdauer, in der die erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile gelagert werden können, erhöht. Durch das Verdichten wird das Vermischen der Sätze innerhalb des Projektils, wie es zum Beispiel bei grober Handhabung, beim Abbrennen der im Projektil befindlichen Leuchtsätze, und beim Abfeuern des Leuchtspurprojektils auftreten kann, verringert. Beides hat zur Folge, dass die erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile beim Abfeuern eine Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag hinterlassen, bei denen die einzelnen Farben mit größerer Präzision als bei Projektilen aus dem Stand der Technik umschlagen. "Präzision" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Zeitdauer des Farbumschlags minimiert ist.

[0050] In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist einer der Leuchtsätze, vorzugsweise der zweite Leuchtsatz, ein Übertragungssatz. Die erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile und Leuchtspurprojektile, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden, weisen mindestens zwei verdichtete Leuchtsätze auf. Im Zusammenhang der Erfindung kann ein Leuchtsatz ein Übertragungssatz sein. Im Zusammenhang der Erfindung kann einer der mindestens zwei Leuchtsätze ein Übertragungssatz sein. Ein Übertragungssatz ist ein Leuchtsatz der mindestens zwei Leuchtsätze, der leichter zu initiieren ist, als ein anderer der mindestens zwei Leuchtsätze.

[0051] Vorzugsweise weist der Übertragungssatz eine höhere Abbrennrate auf, als ein anderer der mindestens zwei Leuchtsätze. Vorzugsweise weist der Übertragungssatz einen höheren Massenanteil an Leichtmetall als ein anderer der mindestens zwei Leuchtsätze auf. Vorzugsweise weist der Übertragungssatz einen höheren Massenanteil an Magnesium als ein anderer der mindestens zwei Leuchtsätze auf. Vorzugsweise beginnt beim Abfeuern des Leuchtspurprojektils der Übertragungssatz zeitlich nach dem Anfeuerungssatz abzubrennen, ist aber nicht der letzte Leuchtsatz des Projektils, der abzubrennen beginnt.

[0052] Vorzugsweise ist der Übertragungssatz ein Leuchtsatz, der leichter zu initiieren ist, als ein Leuchtsatz, welcher im Leuchtspurprojektil in Flugrichtung des Übertragungssatzes positioniert ist. Vorzugsweise ist der Übertragungssatz ist ein Leuchtsatz, der eine höhere Abbrennrate aufweist, als ein Leuchtsatz, welcher im Leuchtspurprojektil in Flugrichtung des Übertragungssatzes positioniert ist. Vorzugsweise ist der Übertragungssatz ein Leuchtsatz, der sich innerhalb eines erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektils in Flugrichtung des Leuchtspurprojektils vom Anfeuerungssatz befindet und der heckseitig von dem Leuchtsatz positioniert ist, welcher am weitesten in Flugrichtung des Leuchtspurprojektils positioniert ist. Vorzugsweise weist der Übertragungssatz eine höhere Abbrennrate auf als der Leuchtsatz, welcher im Leuchtspurprojektil in Flugrichtung des Leuchtspurprojektils vom Übertragungssatzes positioniert ist. Vorzugsweise weist der Übertragungssatz einen höheren Massenanteil an Leichtmetall als der Leuchtsatz auf, welcher innerhalb des Leuchtspurprojektils in Flugrichtung des Leuchtspurprojektils positioniert ist. Vorzugsweise weist der Übertragungssatz einen höheren Massenanteil an Magnesium als der Leuchtsatz auf, welcher innerhalb des Leuchtspurprojektils in Flugrichtung des Leuchtspurprojektils positioniert ist.

[0053] In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag wird der zeitliche Eintritt des mindestens einen Farbumschlags durch das Massenverhältnis der Leuchtsätze gesteuert. In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag wird die Distanz, welches das Leuchtspurprojektil bis zum Eintritt des mindestens einen Farbumschlags zurücklegt, und/oder die Flugdauer, welche das Leuchtspurprojektil bis zum Eintritt des Farbumschlags zurücklegt durch das Massenverhältnis der Leuchtsätze gesteuert. Vorzugsweise ist das Massenverhältnis der Leuchtsätze das Massenverhältnis des ersten und zweiten Leuchtsatzes.

[0054] In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag wird der zeitliche Eintritt des mindestens einen Farbumschlags durch die Masse des zweiten Leuchtsatzes, vorzugsweise des Übertragungssatzes, gesteuert. In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag wird die Distanz, welches das Leuchtspurprojektil bis zum Eintritt des mindestens einen Farbumschlags zurücklegt, und/oder die Flugdauer, welche das Leuchtspurprojektil bis zum Eintritt des Farbumschlags zurücklegt durch die Masse des zweiten Leuchtsatzes, vorzugsweise des Übertragungssatzes, gesteuert.

[0055] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, das mit einem Verfahren nach einem der hier offenbarten Aspekte hergestellt wurde.

[0056] Ein Leuchtspurprojektil, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, weist mindestens zwei verdichtete Leuchtsätze und einen verdichteten Übertragungssatz auf. Durch die Verdichtung der Leuchtsätze lassen sich, wie oben beschrieben, unter anderem die Haltbarkeit der Projektile verbessern, und die Zeitdauer des Farbumschlags minimieren.

[0057] Ein erfindungsgemäßes Leuchtspurprojektil umfasst einen ersten und einen zweiten (daher mindestens zwei) Leuchtsätze und einen Anfeuerungssatz, die innerhalb des Projektils vorhanden sind. Die mindestens zwei Leuchtsätze, die innerhalb eines erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektils vorhanden sind, können unterschiedliche Abbrennraten aufweisen und unterschiedlich schwer zu initiieren sein.

[0058] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag wird ein zeitlicher Eintritt des mindestens einen Farbumschlags durch das Massenverhältnis der Leuchtsätze gesteuert. In bevorzugten Ausführungsformen wird die Distanz, welches das Leuchtspurprojektil bis zum Eintritt des mindestens einen Farbumschlags zurücklegt, und/oder die Flugdauer, welche das Leuchtspurprojektil bis zum Eintritt des Farbumschlags zurücklegt, durch das Massenverhältnis der Leuchtsätze gesteuert. Das Verdichten der Leuchtsätze erhöht zusätzlich die Kontrolliertheit der Abbrennrate der Leuchtsätze. Dadurch erhöht sich die Verbrennungsdauer eines verdichteten Leuchtsatzes im erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektil mit der Masse des Leuchtsatzes. Die Verbrennungsdauer eines verdichteten Leuchtsatzes im erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektil im Vergleich zur Gesamtverbrennungsdauer der Leuchtsätze im erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektils steigt mit dem Massenanteil des besagten verdichteten Leuchtsatzes im Leuchtspurprojektil. Die Leuchtsätze innerhalb eines erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektils brennen gemäß der Reihenfolge ihrer Anordnung im Projektil ab, wobei ein Leuchtsatz, der näher am Projektilheck angeordnet ist, früher mit dem Abrennen beginnt als ein Leuchtsatz, der weiter entfernt vom Projektilheck angeordnet ist. Wie oben bereits erläutert minimiert der Einsatz von verdichteten Leuchtsätzen die Dauer des Farbumschlags. In einem Leuchtspurprojektil, in welchem die Leuchtsätze in der Richtung von Projektilheck zu Projektilbug in der Reihenfolge "(1) Anfeuerungssatz - (2) Leuchtsatz 2 - (3) Leuchtsatz 1" angeordnet sind, bedeutet dies, dass Leuchtsatz 1 erst mit dem Abbrennen beginnt, wenn Leuchtsatz 2 fast vollständig abgebrannt ist. Damit lässt sich durch Steigerung eines Massenanteils eines verdichteten Leuchtsatzes im Leuchtspurprojektil der Eintritt des Farbumschlags verzögern. Vorzugsweise umfasst das Leuchtspurprojektil 150-350 mg des ersten Leuchtsatzes und 50-150 mg des zweiten Leuchtsatzes. Vorzugsweise umfasst das Leuchtspurprojektil 200-350 mg des ersten Leuchtsatzes und 80-200 mg des zweiten Leuchtsatzes. Vorzugsweise umfasst das Leuchtspurprojektil 240-260 mg des ersten Leuchtsatzes und 170-190 mg des zweiten Leuchtsatzes. Vorzugsweise umfasst das Leuchtspurprojektil ca. 250 mg des ersten Leuchtsatzes und 180 mg des zweiten Leuchtsatzes. Vorzugsweise umfasst das Leuchtspurprojektil 290-310 mg des ersten Leuchtsatzes und 90-110 mg des zweiten Leuchtsatzes. Vorzugsweise umfasst das Leuchtspurprojektil ca. 300 mg des ersten Leuchtsatzes und 100 mg des zweiten Leuchtsatzes. Vorzugsweise umfasst das Leuchtspurprojektil ca. 200 mg des ersten Leuchtsatzes und 100-200 mg des zweiten Leuchtsatzes.

[0059] In bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Projektil zwei Leuchtsätze. Vorzugweise umfasst das Projektil zwei Leuchtsätze, von denen der näher am Projektilheck angeordnete Leuchtsatz ein Übertragungssatz ist.

[0060] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag wird ein zeitlicher Eintritt des mindestens einen Farbumschlags durch die Masse des zweiten Leuchtsatzes, vorzugsweise des Übertragungssatzes, gesteuert. In bevorzugten Ausführungsformen wird die Distanz, welches das Leuchtspurprojektil bis zum Eintritt des Farbumschlags zurücklegt und/oder die Flugdauer, welche das Leuchtspurprojektil bis zum Eintritt des Farbumschlags zurücklegt, durch die Masse des zweiten Leuchtsatzes, vorzugsweise des Übertragungssatzes, gesteuert. Je höher die Masse des zweiten Leuchtsatzes ist, desto mehr Zeit vergeht, bis der zweite Leuchtsatz abgebrannt und der erste Leuchtsatz, welcher näher am Projektilbug angeordnet ist als der zweite Leuchtsatz, zu brennen beginnt.

[0061] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag ist ein Eintritt des mindestens einen Farbumschlags zeitlich durch das Massenverhältnis der Leuchtsätze gesteuert. In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag ist ein Eintritt des mindestens einen Farbumschlags zeitlich durch das Massenverhältnis des ersten und zweiten Leuchtsatzes gesteuert.

[0062] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag ist eine Distanz des Eintritts des mindestens einen Farbumschlags durch das Massenverhältnis der Leuchtsätze gesteuert. In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag ist eine Distanz des Eintritts des mindestens einen Farbumschlags durch das Massenverhältnis des ersten und zweiten Leuchtsatzes bestimmt.

[0063] Vorzugsweise sind der erste und zweite Leuchtsatz in einem Massenverhältnis erster Leuchtsatz : zweiter Leuchtsatze von 2.8 : 1.0 bis 3.3 : 1.0, vorzugsweise ca. 3.0 : 1.0. Vorzugsweise sind der erste und zweite Leuchtsatz in einem Massenverhältnis erster Leuchtsatz : zweiter Leuchtsatz von 1.2 : 1.0 bis 1.6 : 1.0, vorzugsweise ca. 1.4 : 1.0. Vorzugsweise sind der erste und zweite Leuchtsatz in einem Massenverhältnis erster Leuchtsatz : zweiter Leuchtsatz von 3.5 : 1.0 bis 0.8 : 1.0, vorzugsweise von 3.0 : 1.0 bis 1.0 : 1.0. Vorzugsweise sind der erste und zweite Leuchtsatz in einem Massenverhältnis erster Leuchtsatz : zweiter Leuchtsatz 1.1 : 1.0 bis 0.9 : 1.0, vorzugsweise 1.0 : 1.0.

[0064] In einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, umfassend mindestens zwei innerhalb des Projektils in Flugrichtung hintereinander angeordnete verdichtete Leuchtsätze.

[0065] Ein erfindungsgemäßes Leuchtspur Projektil erzeugt eine Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag. Daher weist die Leuchtspur, welche mit einem solchen Leuchtspurprojektil erzeugt wird, insgesamt mindestens zwei Farben auf.

[0066] Die erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile weisen mindestens zwei verdichtete Leuchtsätze auf. Vorzugsweise wurden die Leuchtsätze dadurch verdichtet, dass sie bei der Herstellung des Leuchtspurprojektils durch Pressen mit einer Stempelkraft von 500-1000 N verdichtet wurden.

[0067] Zwischen zwei aneinander liegenden verdichteten Leuchtsätzen des Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag befindet sich eine Grenzfläche, welche die jeweiligen Leuchtsätze voneinander trennt. Die Grenzfläche ist kein separater Einsatz, der in das Projektil eingeführt wird. Im Zusammenhang der Erfindung ist unter dieser Grenzfläche der Übergang von zwei aneinander liegenden Sätzen innerhalb des Projektils zu verstehen. Die aneinander liegenden Sätze werden durch diese Grenzfläche, welche von der Oberfläche der beiden aneinander liegenden Sätze gebildet wird, getrennt. Vorzugsweise weist die Grenzfläche eine Einbuchtung auf. Eine solche Einbuchtung erhöht die Oberfläche der Sätze der Grenzfläche. Vorzugsweise ist die Einbuchtung zentral auf der Oberfläche eines Satzes. Vorzugsweise ist die Einbuchtung halbkugelförmig ausgestaltet. Vorzugsweise weist die halbkugelförmig ausgestaltete Einbuchtung einen Radius von 1.2-1.4 mm, vorzugsweise einen Radius von ca. 1.3 mm auf. Durch diese Erhöhung der Oberfläche kann ein Satz leichter entzündet werden und/oder der Übergang des Abrennens zwischen zwei Sätzen erleichtert werden.

[0068] Wie oben bereits beschrieben, weisen Leuchtspurprojektile mit diesen mindestens zwei verdichteten Leuchtsätzen eine erhöhte Haltbarkeit und eine verbesserte Trennung der im Projektil befindlichen Leuchtsätze im Vergleich zu den Projektilen aus dem Stand der Technik auf, was die Dauer des Farbumschlags minimiert.

[0069] Vorzugsweise ist in dieser Anordnung mindestens einer der mindestens zwei verdichteten Leuchtsätze ein Übertragungssatz.

[0070] In besonders bevorzugten Ausführungsformen sind die mindestens zwei verdichteten Leuchtsätze innerhalb des Projektils in Flugrichtung des Projektils in folgender Reihenfolge angeordnet: verdichteter Übertragungssatz (weiter heckseitig im Leuchtspurprojektil) verdichteter Leuchtsatz (weiter bugseitig im Leuchtspurprojektil).

[0071] In bevorzugten Ausführungsformen sind die Sätze innerhalb des Projektils in Flugrichtung des Projektils in folgender Reihenfolge angeordnet: Anfeuerungssatz, verdichteter Übertragungssatz, verdichteter Leuchtsatz.

[0072] In diesen Anordnungen ist der verdichtete Übertragungssatz näher am Anfeuerungssatz als der verdichtete Leuchtsatz. Beide dieser Anordnungen haben zur Folge, dass der verdichtete Übertragungssatz zeitlich vor dem verdichteten Leuchtsatz abzubrennen beginnt. Die erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile in diesen Anordnungen weisen einen Farbumschlag auf, der eine erhöhte Präzision im Vergleich zum Farbumschlag der Leuchtspurprojektile aus dem Stand der Technik aufweist.

[0073] In bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag ferner einen verdichteten Anfeuerungssatz.

[0074] Wie oben bereits beschrieben werden durch das erfindungsgemäße Verdichten die Sätze im Leuchtspurprojektil weniger locker, wodurch sich unter anderem die Haltbarkeit des Leuchtspurprojektils erhöht. Dadurch, dass das erfindungsgemäße Leuchtspurprojektil ferner einen verdichteten Anfeuerungssatz enthält, erhöht sich die Haltbarkeit des Leuchtspurprojektils noch weiter, außerdem kann eine erhöhte Menge an Anfeuerungssatz in das Projektil gepackt werden.

[0075] In bevorzugten Ausführungsformen weist das Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag eine Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag auf.

[0076] In bevorzugten Ausführungsformen weist die Leuchtspur einen einzigen, zwei, drei, oder n Farbumschläge auf.

[0077] Bei dem Farbumschlag handelt es sich um einen Farbumschlag, wie er bereits im Zusammenhang des Herstellungsverfahrens beschrieben wurde. In diesem Zusammenhang steht "n" für eine beliebige Zahl an Farbumschlägen.

[0078] In bevorzugten Ausführungsformen beginnt der Farbumschlag nach einer vorbestimmten Flugdauer und/oder vorbestimmten zurückgelegten Distanz des Projektils. Vorbestimmt in diesem Zusammenhang bedeutet, dass bereits vor Abfeuern des Projektils bekannt ist, bei welcher Flugdauer und/oder bei welcher Distanz der Farbumschlag erfolgt. Vorzugsweise ist, wie oben bereits beschrieben, der Beginn des Farbumschlags zeitlich, oder auf eine Distanz bezogen, durch das Massenverhältnis der Leuchtsätze bestimmt.

[0079] In bevorzugten Ausführungsformen ist die vorbestimmte zurückgelegte Distanz des Projektils 150-250 m, 250-300 m, 350-450 m, 350-400 m, 550-650 m, 750-850 m, und/oder 950-1000 m. Vorzugsweise ist die vorbestimmte zurückgelegte Distanz 550-650 m. Vorzugsweise ist die vorbestimmte zurückgelegte Distanz 250-300 m. Vorzugsweise ist die vorbestimmte zurückgelegte Distanz 350-400 m. Vorzugsweise ist die vorbestimmte zurückgelegte Distanz 750-850 m. Diese vorbestimmte zurückgelegte Distanz steht für die zurückgelegte Distanz des Leuchtspurprojektils, nach welcher Farbumschlag der Leuchtspur einsetzt. Der Begriff "und", soll in diesem Zusammenhang anzeigen, dass die Leuchtspur mehrere Farbumschläge aufweist, beispielsweise wenn der Farbumschlag nach 150-250 m und nach 550-650 m beginnt.

[0080] In bevorzugten Ausführungsformen ist die vorbestimmte Flugdauer des Projektils 150-250 ms, 500-600 ms, 800-900 ms, und/oder 1200-1300 ms. Vorzugsweise ist die vorbestimmte Flugdauer 500-600 ms. Diese vorbestimmt Flugdauer steht für die Flugdauer des Leuchtspurprojektils, nach welcher Farbumschlag der Leuchtspur einsetzt. Der Begriff "und" soll in diesem Zusammenhang anzeigen, dass die Leuchtspur mehrere Farbumschläge aufweist, beispielsweise wenn der Farbumschlag nach 150-250 ms und nach 500-600 ms beginnt.

[0081] In besonders bevorzugten Ausführungsformen erfolgt der Farbumschlag innerhalb einer Flugdauer von 150 ms und/oder innerhalb einer Distanz von 150 m. In besonders bevorzugten Ausführungsformen erfolgt der Farbumschlag innerhalb einer Flugdauer von 100 ms und/oder innerhalb einer Distanz von 100 m. In besonders bevorzugten Ausführungsformen erfolgt der Farbumschlag innerhalb einer Flugdauer von 50 ms und/oder innerhalb einer Distanz von 50 m. Wie oben bereits beschreiben handelt es sich bei dem Farbumschlag um einen Übergangszustand einer alten Farbe der Leuchtspur zu einer neuen Farbe der Leuchtspur. In diesem Übergangszustand weist die Leuchtspur sowohl die alte Farbe, als auch die neue Farbe, und/oder eine Mischfarbe der alten Farbe und neuen Farbe auf.

[0082] Mit dem erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektil lassen sich gegenüber den im Stand der Technik bekannten Leuchtspurprojektilen Farbumschläge mit erhöhter Präzision erzielen. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn das Leuchtspurprojektil nur eine kurze Distanz zurücklegt, innerhalb welcher ein sauberer Farbübergang erzielt werden soll. Außerdem ist die erhöhte Präzision des Farbumschlags vorteilhaft bei Verfahren, in welchen die Distanz eines Objekts anhand des Farbumschlags bestimmt werden soll. Des Weiteren ist diese erhöhte Präzision des Farbumschlags vorteilhaft, wenn das Projektil mehrere Farbwechsel aufweist, da die Gesamtzahl der Farbwechsel während der Flugdauer des Leuchtspurprojektils erhöht werden kann. Es wird daher die mögliche zeitliche und räumliche Dichte an Farbwechseln (daher Farbwechsel/Zeit oder Farbwechsel/Distanz) erhöht.

[0083] In bevorzugten Ausführungsformen ist die Farbe ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus infrarot, rot, grün, weiß, gelb und blau. Am meisten bevorzugt ist die Farbe ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus rot, grün, weiß, gelb und blau.

[0084] In diesem Zusammenhang beschreibt der Begriff "infrarot" eine elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von 750-1400 nm, vorzugweise mit einer Wellenlänge von 750-1000 nm, am meisten bevorzugt mit einer Wellenlänge von 750-850 nm. In diesem Zusammenhang beschreibt der Begriff "rot" eine elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von 590-750 nm, vorzugsweise mit einer Wellenlänge von 590-650 nm oder 650-750 nm. In diesem Zusammenhang beschreibt der Begriff "gelb" eine elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von 565-590 nm. In diesem Zusammenhang beschreibt der Begriff "grün" eine elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von 490-565 nm. In diesem Zusammenhang beschreibt der Begriff "blau" eine elektronmagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von 380-490 nm, vorzugsweise 420-490 nm oder 380 - 420 nm. In diesem Zusammenhang beschreibt der Begriff "weiß" eine elektromagnetische Strahlung, deren einzelne spektralen Bestandteile in der Gesamtheit einen weißen Farbeindruck hinterlassen.

[0085] In besonders bevorzugten Ausführungsformen umfasst die elektromagnetische Strahlung eine Wellenlänge von 665-685 nm und 596-616 nm. In besonders bevorzugten Ausführungsformen umfasst die elektromagnetische Strahlung eine Wellenlänge von 612-632 nm und 543-563 nm. In besonders bevorzugten Ausführungsformen umfasst die elektromagnetische Strahlung eine Wellenlänge von 504-534 nm.

[0086] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag ist der Leuchtsatz ein Leuchtsatz nach einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung.

[0087] In einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung eine Leuchtspurpatrone zur Erzeugung einer Leuchtspur, umfassend ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag nach einem der anderen erfindungsgemäßen Aspekte.

[0088] Im Zusammenhang der Erfindung wird unter dem Begriff "Patrone" die zusammengesetzten Komponenten, die zum Abfeuern eines Projektils notwendig sind, verstanden. Eine erfindungsgemäße Leuchtspurpatrone umfasst das Leuchtspurprojektil und weitere Komponenten, welche eine Hülse, ein Zündsystem, und eine Treibladung umfassen.

[0089] In einem fünften Aspekt betrifft die Erfindung einen Leuchtsatz zur Verwendung in einem Leuchtspurprojektil gemäß einem anderen Aspekt dieser Erfindung, umfassend
  1. (a) Oxidationsmittel, welches ein farbgebendes Metallsalz umfasst;
  2. (b) Reduktionsmittel, welches ein Leichtmetall umfasst, wobei das Leichtmetall einen Massenanteil von mindestens 20% des Leuchtsatzes darstellt;
wobei die Gesamtmasse an farbgebendem Metallsalz in dem Leuchtsatz einen Massenanteil von mindestens 50% des Leuchtsatzes darstellt.

[0090] Das "Oxidationsmittel" im Zusammenhang der Erfindung beschreibt eine Substanz, die in dem Leuchtsatz als Elektronenakzeptor wirkt. Insbesondere ist das Oxidationsmittel ein Sauerstoffgeber.

[0091] Das "Reduktionsmittel" im Zusammenhang der Erfindung beschreibt eine Substanz, die in dem Leuchtsatz als Elektronendonor wirkt. Reduktionsmittel werden oftmals als "Brennstoffe" bezeichnet.

[0092] Das Oxidationsmittel des erfindungsgemäßen Leuchtsatzes umfasst ein farbgebendes Metallsalz. Vorzugsweise ist ein farbgebendes Metallsalz auch im Reduktionsmittel des Leuchtsatzes vorhanden.

[0093] In bevorzugten Ausführungsformen ist der Leuchtsatz verdichtet.

[0094] In bevorzugen Ausführungsformen ist der Leuchtsatz zur Verwendung in einem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils nach einem anderen Aspekt der Erfindung.

[0095] Vorzugsweise stellt das farbgebende Metallsalz einen Massenanteil von mindestens 50%, mindestens 55%, mindestens 60%, mindestens 65%, mindestens 70%, mindestens 80% des Leuchtsatzes dar. Vorzugsweise stellt das farbgebende Metallsalz einen Massenanteil von mindestens 30-80%, 40-80%, 50-80%, 55-75%, 60-70% des Leuchtsatzes dar. Am meisten bevorzugt stellt das farbgebende Metallsalz einen Massenanteil von mindestens 60-70% des Leuchtsatzes dar.

[0096] Vorzugsweise besteht das Oxidationsmittel zu einem Massenanteil von mindestens 20%, mindestens 30%, mindestens 40%, mindestens 50%, mindestens 60%, mindestens 70%, mindestens 80%, mindestens 90%, mindestens 95%, mindestens 97%, mindestens 98%, mindestens 99% oder 100% aus dem farbgebenden Metallsalz. Vorzugsweise ist das Oxidationsmittel das farbgebende Metallsalz.

[0097] Vorzugsweise stellt das Leichtmetall einen Massenanteil von mindestens 15%, mindestens 20%, mindestens 22%, mindestens 24%, mindestens 26% des Leuchtsatzes dar. Vorzugsweise stellt das Leichtmetall einen Massenanteil 15-35%, 20-35%, 20-30%, am meisten bevorzugt 25-28% des Leuchtsatzes dar. Besonders bevorzugt stellt das Leichtmetall einen Massenanteil von 23-27%, am meisten bevorzugt 25% des Leuchtsatzes dar. In anderen besonderen Ausführungsformen stellt das Leichtmetall einen Massenanteil von 26-30%, am meisten bevorzugt 28% des Leuchtsatzes dar. Vorzugsweise stellt das Leichtmetall einen Massenanteil von 25% des Leuchtsatzes dar. In anderen besonderen Ausführungsformen stellt das Leichtmetall einen Massenanteil von 28% des Leuchtsatzes dar.

[0098] Vorzugsweise besteht das Reduktionsmittel zu einem Massenanteil von mindestens 20%, mindestens 30%, mindestens 40%, mindestens 50%, mindestens 60%, mindestens 70%, mindestens 80%, mindestens 90%, mindestens 95%, mindestens 97%, mindestens 98%, mindestens 99% oder 100% aus dem Leichtmetall. In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist das Reduktionsmittel das Leichtmetall. In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist das Leichtmetall Magnesium.

[0099] Vorzugsweise stellt das Magnesium einen Massenanteil von mindestens 15%, mindestens 20%, mindestens 22%, mindestens 24%, mindestens 26% des Leuchtsatzes dar. Vorzugsweise stellt das Magnesium einen Massenanteil 15-35%, 20-35%, 20-30% am meisten bevorzugt 25-28% des Leuchtsatzes dar. Besonders bevorzugt stellt das Magnesium einen Massenanteil von 23-27%, am meisten bevorzugt 25% des Leuchtsatzes dar. In anderen besonderen Ausführungsformen stellt das Magnesium einen Massenanteil von 26-30%, am meisten bevorzugt 28% des Leuchtsatzes dar. Vorzugsweise stellt das Magnesium einen Massenanteil von 25-28% des Leuchtsatzes dar. Vorzugsweise stellt das Magnesium einen Massenanteil von 28% des Leuchtsatzes dar. Vorzugsweise stellt das Magnesium einen Massenanteil von 25% des Leuchtsatzes dar.

[0100] Das erfindungsgemäße Leichtmetall liegt in dem Leuchtsatz vorzugsweise in elementarer Form und/oder in einer Legierung vor. Vorzugsweise liegt das Reduktionsmittel in elementarer Form vor. Ein Leichtmetall ist ein Metall, welches eine Dichte von 5 g/cm3 oder weniger aufweist. Der Fachmann ist sich bewusst, welche Leichtmetalle sich zum Herstellen des erfindungsgemäßen Leuchtsatzes eigenen. Vorzugsweise ist das Leichtmetall elementares Magnesium, Aluminium, Zirkonium, Titan und/oder eine Legierung der vorgenannten Substanzen.

[0101] Vorzugsweise umfasst das Reduktionsmittel einen metallischen Bestandteil, ein halbmetallischen Bestandteil, einen organischen Bestandteil und/oder einen kovalenten anorganischen Bestandteil. Vorzugsweise umfasst das Reduktionsmittel ein Metall oder Halbmetall. Vorzugsweise umfasst das Reduktionsmittel elementares Magnesium, Aluminium, Silizium, Bor, Zirkonium, Zink, Mangan, Eisen, Titan und/oder eine Legierung der vorgenannten Substanzen. Vorzugsweise umfasst das Reduktionsmittel einen organischen und/oder kovalenten anorganischen Bestandteil. Der kovalente anorganische Bestandteil kann beispielsweise ein Schwefel und/oder ein Posphor sein. Der organische Bestandteil kann beispielsweise ein organisches Molekül oder Salz (vorzugsweise ein Dicyandiamid, Dichlorphthalat, Oxalat und/oder Stearat, am meisten bevorzugt ein Dichlorphthalat, Oxalat und/oder Stearat) und/oder ein kohlenstoffhaltiges Substrat wie ein Polymer, Kohle, Holzmehl, Harz, Graphitfasern, und/oder Nitrobaumwolle sein. In bevorzugten Ausführungsformen, in welchen das Reduktionsmittel ein Harz oder Polymer umfasst, ist das Harz oder Polymer nicht mit Metall-Kationen beladen und ist kein Metallsalz. Durch die Zusammensetzung des Reduktionsmittels können zusätzliche Parameter der Leuchtspur wie der Brenndauer, Helligkeit, das Entstehen von Rauch und/oder das Entstehen von Funken eingestellt werden.

[0102] In bevorzugten Ausführungsformen ist das Leichtmetall ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aluminium, Magnesium und Titan, vorzugsweise Magnesium.

[0103] Im Zusammenhang der hier genannten Leuchtsätze soll der Begriff "und/oder" bedeuten, dass die aufgeführten Substanzen entweder einzeln (in der Bedeutung "oder") oder als Mischung (in der Bedeutung "und") vorliegen. Wenn nicht explizit anders erwähnt soll der Begriff "Gegenstand ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus" sowohl die einzelnen Gegenstände der in der Gruppe aufgezählten Gegenstände, als auch eine Mischung der in der Gruppe aufgezählten Gegenstände bedeuten.

[0104] In bevorzugten Ausführungsformen ist das Oxidationsmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Nitrat, Chlorat, Carbonat, Perchlorat, Peroxid, Dinitramid, Chromat und Permanganat. Vorzugsweise umfasst das Oxidationsmittel ein Nitrat, Chlorat, Carbonat, Perchlorat, Peroxid, Dinitramid, Chromat und/oder ein Permanganat. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Oxidationsmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Nitrat, Chlorat, Perchlorat, Peroxid, Dinitramid, Chromat und Permanganat. Vorzugsweise umfasst das Oxidationsmittel ein Nitrat, Chlorat, Perchlorat, Peroxid, Dinitramid, Chromat und/oder ein Permanganat. Vorzugsweise umfasst das Oxidationsmittel ein Nitrat und/oder ein Peroxid. Vorzugsweise umfasst das Oxidationsmittel ein Nitrat. Vorzugsweise ist das Oxidationsmittel ein Nitrat.

[0105] In bevorzugten Ausführungsformen ist das farbgebende Metallsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Lithiumsalz, Natriumsalz, Kaliumsalz, Rubidiumsalz, Caesiumsalz, Calciumsalz, Strontiumsalz, Bariumsalz, Borsalz, Kupfersalz, Arsensalz, Antimonsalz, Bleisalz, Indiumsalz, Europiumsalz, Thalliumsalz, und Radiumsalz, vorzugsweise bestehend aus einem Bariumsalz, Strontiumsalz, Kupfersalz, Natriumsalz und Kaliumsalz.

[0106] Ein farbgebendes Metallsalz im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung ist ein Metallsalz, dessen Metall-Kation ein farbgebendes Metall-Kation ist, daher nach Abfeuern des Projektils elektromagnetische Strahlung aussendet, welche eine Wellenlänge im Wellenlängenbereich vom Nahinfrarotbereich (von 1400 nm) bis zum sichtbaren Licht (380 nm) aufweist. Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist ein Metallsalz, welches aus einem farbgebenden Metall-Kation und einem Anion besteht, allerdings erst als ein "farbgebendes Metallsalz" eines Leuchtsatzes zu betrachten unter der Voraussetzung, dass der Gesamt-Massenanteil der Salze des jeweiligen farbgebenden Metallkations mindestens 10% der Gesamtmasse des Leuchtsatzes darstellt.

[0107] Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist das "Metall" des farbgebenden Metallsalzes (und des farbgebenden Metall-Kations) so zu verstehen, dass damit ein Kation eines Elements erfasst ist, welches zur Kategorie der Metalle, Halbmetalle, Erdalkalimetalle, Alkalimetalle, Übergangsmetalle, Lanthanoide zugeordnet wird. Wasserstoff ist kein Metall im Sinne der Erfindung.

[0108] Das erfindungsgemäße farbgebende Metallsalz ist kein Polymer, wie zum Beispiel ein kovalentes Polymer oder ein Koordinationspolymer. Das farbgebende Metallsalz ist kein lonenaustauscherharz. Das farbgebende Metall-Kation der Erfindung liegt nicht auf ein Polymer oder Harz, z.B. ein lonenaustauscherharz geladen vor und ist kein Koordinationszentrum in einem Koordinationspolymer.

[0109] Vorzugsweise schließt dies nicht aus, dass ein Polymer, Koordinationspolymer und/oder Harz als "Bindemittel" und/oder Reduktionsmittel in einem erfindungsgemäßen Leuchtsatz eingesetzt wird. Sollte ein Polymer, Koordinationspolymer und/oder Harz in einem Leuchtsatz der Erfindung eingesetzt werden, dann ist das Polymer, Koordinationspolymer und/oder Harz nicht mit Metall-Kationen beladen und ist kein Metallsalz.

[0110] In bevorzugten Ausführungsformen ist das farbgebende Metallsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Strontiumsalz, Calciumsalz, Bariumsalz, Kupfersalz, Bleisalz und Borsalz.

[0111] In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist das farbgebende Metallsalz ein Bariumsalz oder ein Strontiumsalz. Vorzugsweise ist das farbgebende Metallsalz ein Bariumsalz. Vorzugsweise ist das farbgebende Metallsalz ein Strontiumsalz.

[0112] In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist das farbgebende Metallsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Chlorid, Sulfat, Chlorat, Nitrat, Dichlorphthalat, Carbonat, Stearat, Oxalat, und Peroxid. In bevorzugten Ausführungsformen ist das farbgebende Metallsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Nitrat, Dichlorphthalat, Carbonat, Stearat, Oxalat, und Peroxid.

[0113] Vorzugsweise umfasst das Anion des farbgebenden Metallsalzes ein Oxidationsmittel und/oder ein Reduktionsmittel. Insgesamt lässt sich durch diese effiziente Auswahl an Komponenten, in welcher das farbgebende Metallsalz ein Oxidationsmittel und/oder Reduktionsmittel ist oder umfasst, der Gesamtmassenanteil der farbgebenden Metall-Kationen und des Oxidationsmittels und/oder Reduktionsmittels in dem Leuchtsatz maximieren.

[0114] In bevorzugten Ausführungsformen ist das Bariumsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Bariumcarbonat, Bariumchlorat, Bariumnitrat, Bariumoxalat, Bariumphthalat, und Bariumsulfat. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Bariumsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Bariumnitrat und Bariumcarbonat.

[0115] In bevorzugten Ausführungsformen ist das das Strontiumsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Strontiumcarbonat, Strontiumchlorid, Strontiumnitrat, Strontiumoxalat, Strontiumphthalat, Strontiumdichlorphthalat, Strontiumsulfat und Strontiumperoxid. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Strontiumsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Strontiumnitrat, Strontiumdichlorphthalat, Strontiumperoxid und Strontiumcarbonat.

[0116] In bevorzugten Ausführungsformen weist das Magnesium einen Massenanteil von 15-35%, 20-35% vorzugsweise 20-30%, am meisten bevorzugt 25-28% in dem Leuchtsatz auf. Vorzugsweise weist das Magnesium einen Massenanteil von 25-28% in dem Leuchtsatz auf.

[0117] Vorzugsweise weist das Magnesium einen Massenanteil von 24-26% in dem Leuchtsatz, am meisten bevorzugt von 25%, auf. Vorzugsweise weist das Magnesium einen Massenanteil von 27-29% in dem Leuchtsatz, am meisten bevorzugt 28%, auf. Vorzugsweise weist das Magnesium einen Massenanteil von 28% in dem Leuchtsatz auf.

[0118] In bevorzugten Ausführungsformen ist der Leuchtsatz ein Übertragungssatz.

[0119] Vorzugsweise weist der Übertragungssatz einen höheren Massenanteil an Leichtmetall auf, als der Massenanteil an Leichtmetall in einem weiteren Leuchtsatz, der sich im erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektil befindet. Vorzugsweise weist der Übertragungssatz einen höheren Massenanteil an Magnesium auf, als der Massenanteil an Magnesium in einem weiteren Leuchtsatz, der sich im erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektil befindet. Vorzugsweise weist in dem Übertragungssatz das Magnesium einen Massenanteil von 20-35%, vorzugsweise 25-35% vorzugsweise 25-30%, am meisten bevorzugt 27-29% auf. Vorzugsweise weist in dem Übertragungssatz das Magnesium einen Massenanteil von 27-29% auf. Vorzugsweise weist der Übertragungssatz einen Massenanteil von 26-30% Magnesium, vorzugsweise von 28% Magnesium auf. Vorzugsweise weist der Übertragungssatz einen Massenanteil 28% Magnesium auf.

[0120] In bevorzugten Ausführungsformen umfasst der Leuchtsatz ein Hilfsmittel.

[0121] In bevorzugten Ausführungsformen ist das Hilfsmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus halogenhaltigem Farbverstärker, organischem Farbstoff, Bindemittel, Stabilisator, kohlenstoffhaltigem Substrat, Moderiermittel, und Verarbeitungshilfsmittel.

[0122] In bevorzugten Ausführungsformen ist das Bindemittel ein Harz oder Polymer. In diesem Fall ist das Harz oder das Polymer aber nicht mit Metall-Kationen beladen und ist kein Metallsalz.

[0123] In bevorzugten Ausführungsformen umfasst der halogenhaltige Farbverstärker einen Chlorgeber, insbesondere ein chlorhaltiges Polymer. Vorzugsweise ist das chlorhaltige Polymer ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Chlorparaffin, Chlorkautschuk, Parlon, Pergut, Polyvinylidenchlorid und Polyvinylchlorid (PVC). In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist das chlorhaltige Polymer Pergut und/oder PVC.

[0124] Vorzugsweise ist der Chlorgeber ein organischer Chlorgeber wie zum Beispiel Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylidenchlorid, Chlorparaffin, Chlorkautschuk, Hexachlorethan und/oder Hexachlorbenzol. Vorzugsweise ist der Chlorgeber ein anorganischer Chlorgeber wie zum Beispiel Ammoniumchlorid, Quecksilberchlorid und/oder Zinkchlorid. Ein Chlorgeber kann die Farbe, welches vom farbgebenden Metallsalz und/oder dem organischen Farbstoff erzeugt wird verstärken.

[0125] Das chlorhaltige Polymer kann in dem erfindungsgemäßen Leuchtsatz als Bindemittel und als Chlorgeber wirken. In Ausführungsformen, in welchen der halogenhaltige Farbverstärker ein chlorhaltiges Polymer umfasst, ist das chlorhaltige Polymer aber nicht mit Metall-Kationen beladen und ist kein Metallsalz.

[0126] In bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Verarbeitungshilfsmittel Calciumoxalat, Calciumstearat, und/oder Calciumfluorid. Vorzugsweise führen diese Verarbeitungshilfsmittel zu einer besseren Verarbeitbarkeit des Leuchtsatzes, zum Beispiel durch Änderung der Trenn- , und/oder Gleiteigenschaften des Leuchtsatzes.

[0127] Vorzugsweise kann eine erfindungsgemäßer Leuchtsatz einen organischen Farbstoff enthalten. Dieser organische Farbstoff weist vorzugsweise ein delokalisiertes pi-Elektronensystem auf. Vorzugsweise kann der organische Farbstoff auch ein Metall-Kation umfassen, welches eine elektromagnetische Strahlung gemäß der Definition der farbgebenden Metall-Kationen aussendet. Dies ist beispielsweise der Fall bei Natrium-4-[(2-hydroxy-1-naphthyl)azo]benzolsulfonat. Sollte in einem solchen Fall der Gesamtmassenanteil der Salze, welche das entsprechende Metall-Kation beinhalten, mindestens 10% der Gesamtmasse des Leuchtsatzes darstellen, dann wird der organische Farbstoff auch als farbgebendes Metallsalz im Sinne der Erfindung angesehen.

[0128] In bevorzugten Ausführungsformen ist der organischer Farbstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Methylenblau, Phthalocyanin (blau), Lysin (blau), Lysin (grün), 1,4-di-p-toluidino-anthraquinon (auch bekannt als Alizarincyaningrün) , Natrium-4-[(2-hydroxy-1-naphthyl)azo]benzolsulfonat, 3,6-bis(4-tert-butylphenyl)-1H,2H,4H,5H-pyrrolo[3,4-c]pyrrole-1,4-dion, 1-(Methylamino)anthrachion, 1-(4-Nitrophenylazo)-2-naphthol, 1,4-Diamino-2,3-dihydroanthrachinon, Rhodamin B, Chinolingelb A, Dibenzo[c,pqr]tetraphen-7,14-dion (auch bekannt als Golden Yellow GK, Vat Yellow 4, Tyrian Yellow I-GOK oder Dibenzo[b,def]chrysen-7,14-dion), N,N-Dimethyl-4-[(E)-phenyldiazenyl]-anilin (auch bekannt als Methylgelb), 4,4'-Bis(dimethylamino)benzophenonimid-hydrochlorid (auch bekannt als Auramin O) und Malachitgrün. Vorzugsweise ist der organische Farbstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Methylenblau, Phthalocyanin (vorzugsweise ein blaues Phthalocyanin wie Kupferphthalocyanin), 1,4-di-p-toluidino-anthraquinon (auch bekannt als Alizarincyaningrün), Natrium-4-[(2-hydroxy-1-naphthyl)azo]benzolsulfonat, 3,6-bis(4-tert-butylphenyl)-1H,2H,4H,5H-pyrrolo[3,4-c]pyrrole-1,4-dion, 1-(Methylamino)anthrachion, 1-(4-Nitrophenylazo)-2-naphthol, 1,4-Diamino-2,3-dihydroanthrachinon, Rhodamin B, Chinolingelb A, Dibenzo[c,pqr]tetraphen-7,14-dion (auch bekannt als Golden Yellow GK, Vat Yellow 4, Tyrian Yellow I-GOK oder Dibenzo[b,def]chrysen-7,14-dion), N,N-Dimethyl-4-[(E)-phenyldiazenyl]-anilin (auch bekannt als Methylgelb), 4,4'-Bis(dimethylamino)benzophenonimid-hydrochlorid (auch bekannt als Auramin O) und Malachitgrün. In bevorzugten Ausführungsformen ist der organische Farbstoff Malachitgrün.

[0129] Das Vorhandensein des organischen Farbstoffes hat den Vorteil, dass die Farbe, die ein Beobachter der Leuchtspur wahrnimmt, durch den organischen Farbstoff angepasst oder verstärkt werden kann. Dabei kann der organische Farbstoff nach Abfeuern des Projektils z.B. den Rauch färben, der vom Projektil ausgeht.

[0130] Der Einsatz eines kohlenstoffhaltigen Substrats und/oder eines Moderiermittels kann die Brenndauer des Leuchtsatzes erhöhen. Vorzugsweise umfasst das Moderiermittel ein Dicyandiamid und/oder ein Oxalat. Vorzugsweise umfasst das kohlenstoffhaltige Substrat ein Polymer, Harz, Baumwolle, Graphitfasern und/oder Nitrobaumwolle. In Ausführungsformen, in welchen das kohlenstoffhaltige Substrat ein Polymer und/oder ein Harz umfasst, ist das Polymer und/oder Harz nicht mit Metall-Kationen beladen und ist kein Metallsalz.

[0131] Ein Stabilisator kann dem erfindungsgemäßen Leuchtsatz beigefügt sein, um dessen Haltbarkeit weiter zu erhöhen. Beispielsweise kann es sich bei dem Stabilisator um einen Säurefänger, und einen Stabilisator gegen Feuchtigkeit, Korrosionsschutz und/oder einen Stabilisator gegen eine spontane Entzündung des Leuchtsatzes handeln. Vorzugsweise umfasst der Stabilisator ein Stearat.

[0132] Eine erfindungsgemäßer Leuchtsatz enthält kein Polymer, Koordinationspolymer oder Harz, welches ein Metallsalz ist oder mit einem Metall-Kationen beladen ist.

[0133] Vorzugsweise ist der Leuchtsatz ein Leuchtsatz zur Verwendung in einem Verfahren, einer Leuchtspurpatrone und/oder einem Leuchtspurprojektil nach einem beliebigen Aspekt der

[0134] Erfindung. Vorzugsweise ist der Leuchtsatz der erster Leuchtsatz einer ersten Farbe und/oder der zweiter Leuchtsatz einer zweiten Farbe. Vorzugsweise ist der Leuchtsatz ein weiterer Leuchtsatz.

[0135] In einem sechsten Aspekt betrifft die Erfindung einen Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur, umfassend
  1. (i) Bariumsalz, vorzugsweise Bariumnitrat, Bariumperoxid und/oder Bariumcarbonat;
  2. (ii) Magnesium;
  3. (iii) Pergut und/oder PVC; und
  4. (iv) Hilfsmittel, vorzugsweise Calciumstearat und/oder Malachitgrün.


[0136] Vorzugsweise besteht der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur aus
  1. (i) Bariumsalz, vorzugsweise Bariumnitrat, Bariumperoxid und/oder Bariumcarbonat;
  2. (ii) Magnesium;
  3. (iii) Pergut und/oder PVC; und
  4. (iv) Stearat und/oder Malachitgrün, wobei das Stearat vorzugsweise Calciumstearat ist.


[0137] Insbesondere bevorzugt besteht der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur aus
  1. (i) 60-70% Bariumnitrat und 1-3% Bariumcarbonat;
  2. (ii) 23-27% Magnesium;
  3. (iii) 3-7% Pergut und/oder 3-7% PVC, wobei die Summe der Massenanteile von Pergut und PVC einen Massenanteil von 3-12% des Leuchtsatzes beträgt; und
  4. (iv) 0.5-1.5% Calciumstearat; und
  5. (v) optional 5% Malachitgrün.


[0138] Diese Prozentangaben beziehen sich auf den Massenanteil der jeweiligen Komponenten an der Masse des Leuchtsatzes.

[0139] In bevorzugten Ausführungsformen weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur Magnesium mit einen Massenanteil von 15-35%, vorzugsweise 20-30%, vorzugsweise 23-27%, am meisten bevorzugt 25% in dem Leuchtsatz auf. Vorzugweise weist das Magnesium einen Massenanteil von 25% in dem Leuchtsatz auf.

[0140] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtsatzes zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur ist das Bariumsalz Bariumnitrat und/oder Bariumcarbonat.

[0141] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtsatzes zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur ist das Bariumsalz Bariumnitrat und Bariumcarbonat.

[0142] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von Bariumnitrat von 55-75%, am meisten bevorzugt von 60-70%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist das Bariumnitrat einen Massenanteil von 60% in dem Leuchtsatz auf.

[0143] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von Bariumcarbonat von 1-3%, am meisten bevorzugt von 2%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist das Bariumnitrat einen Massenanteil von 2% in dem Leuchtsatz auf.

[0144] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur Bariumionen in einer Konzentration von 2.0-3.0 mmol/g, vorzugsweise 2.0-2.5 mmol/g in dem Leuchtsatz auf.

[0145] Vorzugsweise stellt das Bariumsalz einen Massenanteil von 30-80%, 40-80%, 50-80%, 55-75%, 60-70% des Leuchtsatzes zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur dar. Vorzugsweise stellt das Bariumsalz einen Massenanteil von 60-70% des Leuchtsatzes zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur dar.

[0146] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von Calciumstearat von 0.5-1.5%, vorzugsweise 1% auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von Calciumstearat von 1% auf.

[0147] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtsatzes zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur, beträgt die Summe der Massenanteile von Pergut und PVC in dem Leuchtsatz einen Massenanteil von 3-15%, vorzugsweise 3-12%, vorzugsweise 3-10%, vorzugsweise 5-7% des Leuchtsatzes. Vorzugsweise beträgt die Summe der Massenanteil Pergut und PVC im dem Leuchtsatz einen Massenanteil von 5-7% des Leuchtsatzes.

[0148] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von Pergut von 3-10%, vorzugsweise 5-9%, am meisten bevorzugt 7%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von Pergut von 7% des Leuchtsatzes auf.

[0149] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von PVC von 3-10%, vorzugsweise 3-7%, am meisten bevorzugt 5%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von PVC von 5% des Leuchtsatzes auf.

[0150] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von Malachitgrün von 3-10%, vorzugsweise 3-7%, am meisten bevorzugt 5%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einen Massenanteil von Malachitgrün von 5% des Leuchtsatzes auf.

[0151] In bevorzugten Ausführungsformen ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur verdichtet.

[0152] Vorzugsweise ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur ein Übertragungssatz.

[0153] Vorzugsweise ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur ein Leuchtsatz zur Verwendung in einem Verfahren, einer Leuchtspurpatrone und/oder einem Leuchtspurprojektil nach einem beliebigen Aspekt der Erfindung.

[0154] Vorzugsweise ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur einer der Leuchtsätze, die in Tabelle 1 genannt sind.

[0155] In bevorzugen Ausführungsformen ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur zur Verwendung in einem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils nach einem anderen Aspekt der Erfindung. In bevorzugen Ausführungsformen ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur zur Verwendung als erster Leuchtsatz einer ersten Farbe in dem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils nach dem ersten Aspekt der Erfindung. Vorzugsweise ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur der erste Leuchtsatz einer ersten Farbe in dem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils nach dem ersten Aspekt der Erfindung.

[0156] In einem siebten Aspekt betrifft die Erfindung einen Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur, umfassend
  1. (i) Strontiumsalz, vorzugweise Strontiumdichlorphthalat, Strontiumcarbonat, Strontiumnitrat, Strontiumoxalat und/oder Strontiumperoxid;
  2. (ii) Magnesium;
  3. (iii) Pergut und/oder PVC; und
  4. (iv) Hilfsmittel, vorzugsweise Calciumstearat, Calciumoxalat und/oder Calciumfluorid.


[0157] Vorzugsweise besteht der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur aus
  1. (i) einem Stontiumsalz, vorzugsweise Strontiumdichlorphthalat, Strontiumcarbonat, Strontiumnitrat, Strontiumoxalat und/oder Strontiumperoxid;
  2. (ii) Magnesium;
  3. (iii) Pergut und/oder PVC, vorzugsweise PVC; und
  4. (iv) ein Calciumsalz, wobei das Calciumsalz vorzugsweise Calciumstearat, Calciumoxalat und/oder Calciumfluorid ist.


[0158] Insbesondere bevorzugt besteht der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur aus
  1. (i) 21-25% Strontiumdichlorphthalat, 3-7% Strontiumcarbonat, 27-33% Strontiumnitrat, und 2-6% Strontiumoxalat;
  2. (ii) 25-30% Magnesium;
  3. (iii) 5-7% Pergut oder 5-7% PVC, vorzugsweise 5-7% PVC; und
  4. (iv) 2-4% Calciumstearat, und/oder 2-4% Calciumfluorid.


[0159] Diese Prozentangaben beziehen sich auf den Massenanteil der jeweiligen Komponenten an der Masse des Leuchtsatzes.

[0160] In bevorzugten Ausführungsformen der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur, ist das Strontiumsalz ein Strontiumnitrat, Strontiumdichlorphthalat, Strontiumcarbonat und/oder Strontiumoxalat.

[0161] Vorzugsweise ist das Strontiumsalz Strontiumnitrat, Strontiumdichlorphthalat, Strontiumcarbonat und Strontiumoxalat. In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtsatzes zur Erzeugung einer roten Leuchtspur, ist das Strontiumsalz Strontiumnitrat, Strontiumdichlorphthalat, Strontiumcarbonat und Strontiumoxalat.

[0162] Vorzugsweise ist das Calciumsalz Calciumstearat und/oder Calicumfluorid. Vorzugsweise ist das Calciumsalz Calciumstearat und Calciumfluorid.

[0163] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumsalz von 30-80%, 30-70%, 40-68%, 50-65%, 55-65%, besonders bevorzugt 60-65%, am meisten bevorzugt 62% auf. Vorzugweise wiest der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumsalz von 62% auf.

[0164] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur Strontiumionen in einer Konzentration von 2-3.5 mmol/g, vorzugsweise 2,5-5 mmol/g in dem Leuchtsatz auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz einen Massenanteil von Calciumsalz von 3-9%, vorzugsweise von 5-8%, am meisten bevorzugt 6% auf in dem Leuchtsatz. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz einen Massenanteil von Calciumsalz von 6% auf.

[0165] Vorzugsweise ist das Pergut und/oder PVC in dem Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur ein PVC.

[0166] Vorzugsweise beträgt die Summe der Massenanteile von Pergut und PVC (vorzugsweise der Massenanteil von PVC) in dem Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von 2-10%, 2-8%, vorzugsweise 2-6%, am meisten bevorzugt 4% des Leuchtsatzes. Vorzugsweise beträgt die Summe der Massenanteile von Pergut und PVC in dem Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von 4%.

[0167] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumnitrat von 25-35%, vorzugsweise 27-33%, 29-31%, am meisten bevorzugt 30%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumnitrat von 30% es Leuchtsatzes auf.

[0168] Vorzugweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumdichlorphthalat von 19-27%, vorzugsweise von 21-25%, am meisten bevorzugt 23%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumdichlorphthalat von 23% des Leuchtsatzes auf.

[0169] Vorzugweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumcarbonat von 3-7%, am meisten bevorzugt 5%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumcarbonat von 5% des Leuchtsatzes auf.

[0170] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumoxalat von 2-10%, 2-8%, vorzugsweise 2-6%, am meisten bevorzugt 4% des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Strontiumoxalat von 4% des Leuchtsatzes auf.

[0171] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von Calciumfluorid von 1-5%, vorzugsweise 2-4%, am meisten bevorzugt 3%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten leuchtspur einen Massenanteil von 3% des Leuchtsatzes auf.

[0172] Vorzugsweise weist der Leuchtsatz einen Massenanteil von Calciumstearat von 1-5%, vorzugsweise 2-4%, am meisten bevorzugt 3%, des Leuchtsatzes auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz einen Massenanteil von Calciumstearat von 3% des Leuchtsatzes auf.

[0173] In besonders bevorzugten Ausführungsformen es Leuchtsatzes zur Erzeugung einer roten Leuchtspur enthält der Leuchtsatz kein Bariumsalz.

[0174] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtsatzes zur Erzeugung einer roten Leuchtspur weist das Magnesium einen Massenanteil von 15-35%, vorzugsweise 25-30%, am meisten bevorzugt 28%, in dem Leuchtsatz auf. Vorzugsweise weist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur einen Massenanteil von 28% Magnesium in dem Leuchtsatz auf.

[0175] In bevorzugten Ausführungsformen des Leuchtsatzes zur Erzeugung einer roten Leuchtspur weisen das Pergut und/oder das PVC zusammen einen Massenanteil von 3-10%, vorzugsweise 5-7% in dem Leuchtsatz auf. Vorzugsweise weisen im Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur das Pergut und/oder das PVC zusammen einen Massenanteil von 5-7% des Leuchtsatzes auf.

[0176] In bevorzugten Ausführungsformen ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur verdichtet.

[0177] In bevorzugen Ausführungsformen ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur zur Verwendung in einem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils nach einem anderen Aspekt der Erfindung. In bevorzugen Ausführungsformen ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur zur Verwendung als zweiter Leuchtsatz einer zweiten Farbe in dem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils nach dem ersten Aspekt der Erfindung. Vorzugsweise ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur der zweite Leuchtsatz einer zweiten Farbe in dem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils nach dem ersten Aspekt der Erfindung.

[0178] Vorzugsweise ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur ein Leuchtsatz, der in Tabelle 2 genannt ist. Vorzugsweise ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur ein Leuchtsatz, vorzugsweise ein Übertragungssatz, der in Tabelle 2 genannt ist.

[0179] Vorzugsweise ist der Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur ein Leuchtsatz zur Verwendung in einem Verfahren, einer Leuchtspurpatrone und/oder einem Leuchtspurprojektil nach einem beliebigen Aspekt der Erfindung.

[0180] In einem achten Aspekt betrifft die Erfindung eine Verwendung eines hier offenbarten Leuchtsatzes in einem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils mit mindestens einem Farbumschlag.

[0181] Vorzugsweise ist das Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils mit mindestens einem Farbumschlag ein Verfahren gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung.

[0182] In einem neunten Aspekt betrifft die Erfindung einen Bausatz zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, oder einer Leuchtspurpatrone zur Erzeugung einer Leuchtspur, umfassend mindestens zwei Leuchtsätze eines der anderen Aspekte die hier beschrieben sind, und optional einen verdichteten Anfeuerungssatz.

[0183] Dieser Bausatz ermöglicht einem Erwerber, zum Beispiel einem Betreiber einer Schießanlage, erfindungsgemäße Leuchtspurprojektile und/oder Leuchtspurpatronen herzustellen.

[0184] Durch die Auswahl der mindestens zwei Leuchtsätze kann ein Erwerber nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäße Leuchtspurprojektile mit den hier beschriebenen Eigenschaften herstellen, und dabei deren Farbe und/oder Farbumschlag auf seine spezifischen Bedürfnisse abstimmen.

[0185] Des Weiteren ermöglich der erfindungsgemäße Bausatz Leuchtspurprojektile und/oder Leuchtspurpatronen kurz vor deren Einsatz herzustellen. Durch die Herstellung eines Leuchtspurprojektils und/oder einer Leuchtspurpatrone kurz vor deren Einsatz erhöht die saubere Trennung der erfindungsgemäßen Leuchtsätze weiter, da ein potentielles Durchmischen der Leuchtsätze innerhalb des Leuchtspurprojektils durch unsachgemäße Handhabung minimiert wird. Somit wird durch den erfindungsgemäßen Bausatz die Präzision des Farbumschlags der Leuchtspur der erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile weiter erhöht.

[0186] In einem zehnten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Distanz-Bestimmung, umfassend die aufeinanderfolgenden Schritte:
  1. (i) Abfeuern eines Leuchtspurprojektils, wobei die Leuchtspur mindestens einen Farbumschlag aufweist, der nach der vorbestimmten zurückgelegten Distanz beginnt;
  2. (ii) Bestimmung der Farbe der Leuchtspur an einer Stelle x;
wodurch anhand der Farbe der Leuchtspur an der Stelle x die Distanz bestimmt wird.

[0187] Die Leuchtspur eines Leuchtspurprojektils, welches in dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Distanz-Bestimmung eingesetzt wird, weist eine Leuchtspur mit einem Farbumschlag auf, der nach einer vorbestimmten zurückgelegten Distanz beginnt. Ein Beobachter kann anhand des Farbumschlags die vom Projektil zurückgelegte Distanz bestimmen.

[0188] Vorzugsweise ist die Stelle x an einer beliebigen Stelle x1 der Leuchtspur. Anhand der Farbe der Leuchtspur an der Stelle x1 ist erkennbar, ob das Projektil eine größere oder niedrigere Distanz zurückgelegt hat, als die vorbestimmte zurückgelegte Distanz, bei welcher der Farbumschlag von einer alten Farbe zu einer neuen Farbe beginnt.

[0189] Ein erfindungsgemäßes Leuchtspurprojektil weist einen Farbumschlag mit erhöhter Präzision auf. Vorzugsweise ist die Stelle x an einer Stelle x2, an welcher die Leuchtspur im Zustand "Farbumschlag" ist. Anhand der vorbestimmten zurückgelegten Distanz, bei welcher der Farbumschlag von einer alten Farbe zu einer neuen Farbe beginnt, weiß der Beobachter die Mindest-Distanz, die das Projektil bis zum Beginn des Farbumschlags zurückgelegt hat. Anhand der vorbestimmten zurückgelegten Distanz, innerhalb welcher der Farbumschlag erfolgt, kann ein Beobachter somit bestimmen, dass die Stelle x2 sich in einer Distanz befindet, die sich innerhalb der Summe der vom Projektil bis zum Beginn des Farbumschlag zurückgelegten vorbestimmten Distanz und der Distanz innerhalb welcher der Farbumschlag des Projektils erfolgt, liegen muss. Durch die erhöhte Präzision des Farbumschlags der erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Distanz-Bestimmung genauer als mit Projektilen aus dem Stand der Technik.

[0190] Vorzugsweise ist die Stelle x an einer Stelle x3, an welcher der Farbumschlag der Leuchtspur beginnt. In diesen Ausführungsformen kann ein Beobachter somit exakt feststellen, welche Distanz das Projektil an der Stelle x3 zurückgelegt hat.

[0191] Wie oben bereits beschrieben kann das erfindungsgemäße Leuchtspurprojektil mehrere Farbumschläge aufweisen. Mit einer höheren Anzahl an Farbumschlägen erhöht sich die Information, die durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Distanzbestimmung gewonnen werden kann. So können innerhalb einer Flugbahn mehrere Distanzen bestimmt werden. Die Farbumschläge der erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile weisen eine erhöhte Präzision auf. Somit ist, wie oben bereits beschrieben, eine erhöhte Dichte an Farbumschlägen möglich. Durch die gesteigerte Anzahl von Farbumschlägen pro Distanz oder pro Zeit, erhöht sich auch die Anzahl an Distanzen, die im erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt werden können.

[0192] Wie oben bereits beschrieben ist elektromagnetische Strahlung im Nahinfrarotbereich nicht für das bloße Auge sichtbar. Vorzugsweise ist zur Bestimmung der Farbe der Leuchtspur eine Ausrüstung notwendig. Dies hat den Vorteil, dass nur Beobachter, welche über die Ausrüstung verfügen, in der Lage sind, die Farbe der Leuchtspur zu bestimmen oder die Leuchtspur überhaupt zu detektieren.

[0193] Vorzugsweise ist die Ausrüstung, welche zur Detektion der Leuchtspur oder der Bestimmung der Leuchtspur notwendig ist, ein UV/Vis Spektrometer und/oder in Infrarotspektrometer.

[0194] Vorzugsweise ist die Ausrüstung, welche zur Detektion der Leuchtspur oder der Bestimmung der Leuchtspur notwendig ist, ein tragbares UV/Vis Spektrometer und/oder ein tragbares Infrarotspektrometer.

[0195] In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens Distanzbestimmung wird die Farbe der Leuchtspur an der Stelle x mit einer Referenz verglichen.

[0196] Vorzugsweise ordnet die Referenz einer Farbe eine jeweilige Distanz zu. Vorzugsweise ist die Referenz eine Informationstafel, welches einer Verpackung der erfindungsgemäßen Leuchtspurpatrone oder des erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektils beigefügt ist. Durch diese Referenz ist ein Zuordnen von Farben zu Distanzen erleichtert, was vor allem bei mehreren Farbumschlägen hilfreich ist.

[0197] In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens zur Distanz-Bestimmung ist das Leuchtspurprojektil ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag gemäß einem der anderen Aspekte dieser Erfindung.

[0198] In einem elften Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Flugdauerbestimmung eines Leuchtspurprojektils, umfassend die aufeinanderfolgenden Schritte:
  1. (i) Abfeuern des Leuchtspurprojektils, wobei die Leuchtspur des Leuchtspurprojektils mindestens einen Farbumschlag aufweist, der nach einer vorbestimmten Flugdauer beginnt;
  2. (ii) Bestimmung der Farbe der Leuchtspur an einer Stelle x;
wodurch anhand der Farbe der Leuchtspur an der Stelle x die Flugdauer des Leuchtspurprojektils bestimmt wird.

[0199] Die Leuchtspur eines Leuchtspurprojektils, welches in dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Flugdauerbestimmung eines Leuchtspurprojektils eingesetzt wird, weist eine Leuchtspur mit einem Farbumschlag auf, der nach einer vorbestimmten Flugdauer beginnt. Ein Beobachter kann anhand des Farbumschlags die Flugdauer des Leuchtspurprojektils bestimmen.

[0200] Vorzugsweise ist die Stelle x an einer beliebigen Stelle x1 der Leuchtspur. Anhand der Farbe der Leuchtspur an der Stelle x1 ist erkennbar, ob das Projektil eine größere oder niedrigere Flugdauer zurückgelegt hat, als die vorbestimmte Flugdauer, bei welcher der Farbumschlag von einer alten Farbe zu einer neuen Farbe beginnt.

[0201] Ein erfindungsgemäßes Leuchtspurprojektil weist einen Farbumschlag mit erhöhter Präzision auf. Vorzugsweise ist die Stelle x an einer Stelle x2, an welcher die Leuchtspur im Zustand "Farbumschlag" ist. Anhand der vorbestimmten Flugdauer, welche das Projektil zurückgelegt hat, bei welcher der Farbumschlag von einer alten Farbe zu einer neuen Farbe beginnt, weiß der Beobachter die Mindest-Flugdauer, die das Projektil bis zum Beginn des Farbumschlags zurückgelegt hat. Anhand der vorbestimmten Flugdauer, innerhalb welcher der Farbumschlag erfolgt, kann ein Beobachter somit bestimmen, dass die Stelle x2 sich in einer Distanz befindet, die sich innerhalb der Summe der vom Projektil bis zum Beginn des Farbumschlags vorbestimmten Flugdauer und der Flugdauer, innerhalb welcher der Farbumschlag des Projektils erfolgt, liegen muss. Anhand der Flugdauer, innerhalb welcher der Farbumschlag erfolgt, lässt sich somit bestimmen, welche Flugdauer das Projektil an der Stelle x2 zurückgelegt haben muss. Durch die erhöhte Präzision des Farbumschlags der erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Flugdauerbestimmung eines Leuchtspurprojektils genauer, als mit Projektilen aus dem Stand der Technik.

[0202] Vorzugsweise ist die Stelle x an einer Stelle x3, an welcher der Farbumschlag der Leuchtspur beginnt. In diesen Ausführungsformen kann ein Beobachter somit exakt feststellen, welche Flugdauer das Projektil an der Stelle x3 zurückgelegt hat.

[0203] Wie oben bereits beschrieben kann das erfindungsgemäße Leuchtspurprojektil mehrere Farbumschläge aufweisen. Mit einer höheren Anzahl an Farbumschlägen erhöht sich die Information, die durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Flugdauerbestimmung eines Leuchtspurprojektils gewonnen werden kann. So können innerhalb einer Flugbahn mehrere Flugdauern bestimmt werden. Die Farbumschläge der erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektile weisen eine erhöhte Präzision auf. Somit ist, wie oben bereits beschrieben, eine erhöhte Dichte an Farbumschlägen möglich. Durch die gesteigerte Anzahl von Farbumschlägen pro Distanz oder pro Zeit, erhöht sich auch die Anzahl an Flugdauern, die im erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt werden können.

[0204] In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens zur Distanzbestimmung wird die Farbe der Leuchtspur an der Stelle x mit einer Referenz verglichen.

[0205] Vorzugsweise ordnet die Referenz einer Farbe eine jeweilige Flugdauer des Leuchtspurprojektils zu. Vorzugsweise ist die Referenz eine Informationstafel, welche einer Verpackung der erfindungsgemäßen Leuchtspurpatrone oder des erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektils beigefügt ist. Durch diese Referenz ist das Zuordnen von Farben zu Flugdauern erleichtert, was vor allem bei mehreren Farbumschlägen hilfreich ist.

[0206] In bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens zur Bestimmung zur Flugdauer eines Leuchtspurprojektils ist das Leuchtspurprojektil ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag gemäß einem der anderen Aspekte dieser Erfindung.

[0207] Die hier verwendeten Ausdrücke "der [vorliegenden] Erfindung", "gemäß der Erfindung", "nach der Erfindung" und dergleichen sollen sich auf alle Aspekte und Ausführungsformen der hier beschriebenen und/oder beanspruchten Erfindung beziehen.

[0208] Wie hierin verwendet, ist der Begriff "umfassend" so auszulegen, dass er sowohl "einschließlich" als auch "bestehend aus" umfasst, wobei beide Bedeutungen ausdrücklich beabsichtigt sind, und daher einzeln offengelegte Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Begrif "und/oder" ist als spezifische Offenbarung jedes der beiden angegebenen Merkmale oder Komponenten mit oder ohne das andere zu verstehen. So ist z. B. "A und/oder B" als spezifische Offenbarung von (i) A, (ii) B und (iii) A und B zu verstehen, so als ob jedes Merkmal hier einzeln aufgeführt wäre. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bezeichnen die Begriffe "ungefähr" und "annähernd" ein Genauigkeitsintervall, das der Fachmann so versteht, dass die technische Wirkung des betreffenden Merkmals noch gewährleistet ist. Wie dem Fachmann klar sein dürfte, hängt die spezifische Abweichung für einen numerischen Wert für einen bestimmten technischen Effekt von der Art des technischen Effekts ab. Wird ein unbestimmter oder bestimmter Artikel verwendet, wenn auf ein singuläres Substantiv Bezug genommen wird, z. B. "ein", "ein" oder "die", so schließt dies einen Plural dieses Substantivs ein, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.

[0209] Es versteht sich, dass die Anwendung der Lehren der vorliegenden Erfindung auf ein spezifisches Problem oder eine spezifische Situation und die Einbeziehung von Variationen der vorliegenden Erfindung oder zusätzlicher Merkmale dazu (wie weitere Aspekte und Ausführungsformen) im Rahmen der Fähigkeiten eines gewöhnlichen Fachmannes im Lichte der hierin enthaltenen Lehren liegen werden.

[0210] Sofern der Kontext nichts anderes vorgibt, sind die Beschreibungen und Definitionen der oben dargestellten Merkmale nicht auf einen bestimmten Aspekt oder eine bestimmte Ausführungsform der Erfindung beschränkt und gelten gleichermaßen für alle beschriebenen Aspekte und Ausführungsformen.

BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN



[0211] Weitere Eigenschaften, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen deutlich. Es zeigt

Figur 1: einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Leuchtspurprojektil mit zwei verdichteten Leuchtsätzen.

Figur 2: (A) Leucht- und Übertragungssatz in einem erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektil sowie die in erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektilen vorhandene präzise Grenzfläche zwischen diesen Sätzen. (B) Leucht- und Übertragungssatz in einem nicht-erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektil



[0212] In Fig.1 kennzeichnet F die Flugrichtung des Leuchtspurprojektils. Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektils weist einen Projektilmantel 1, mit einem vorderen Abschnitt 2 und einen hinteren Abschnitt 3, auf, wobei der hintere Abschnitt 3 zylindrisch sein kann. Der vordere Abschnitt 2 und hintere Abschnitt 3 können durch eine Rille 4 getrennt sein. Eine solche Rille 4 kann zur Befestigung des Leuchtspurprojektils mit einer Hülse verwendet werden, zum Beispiel wenn das erfindungsgemäße Leuchtspurprojektil Teil einer Leuchtspurpatrone ist.

[0213] Der Projektilmantel 1, vorzugsweise der vordere Abschnitt 2 des Projektilmantels, kann ferner eine Rändelung 5 aufweisen, welche die Wärmeableitung erhöhen, den Projektilwiderstand im Lauf verringern und/oder als optisches Unterscheidungsmerkmal dienen kann.

[0214] Der Projektilmantel 1 enthält einen schweren Kern 6, der sich im vorderen Abschnitt des Projektilmantels befindet und sich in den hinteren Abschnitt des Projektilmantels erstreckt.

[0215] Innerhalb des Projektilmantels im hinteren Abschnitt 3 der in Fig. 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform befindet sich von Projektilbug 7 nach Projektilheck 8 ein erster Leuchtsatz 9, ein zweiter Leuchtsatz 10, welcher ein Übertragungssatz 10, sein kann, und ein Anfeuerungssatz 11.

[0216] Die einzelnen Leuchtsätze 10, 11 können eben eingeschichtet sein. Vorzugsweise, um ein gutes Durchbrennen zu erzielen, sind die Leuchtsätze, wie in Fig. 1 abgebildet, ineinander geschichtet.

[0217] Das Leuchtspurprojektil kann im Projektilmantel im hinteren zylindrischen Abschnitt an den Anfeuerungssatz angrenzend heckseitig vom Anfeuerungssatz ein Zündmittel 12 enthalten. Ferner kann in den Anfeuerungssatz ein Hohlraum 13 eingerichtet sein, der die Oberfläche des Anfeuerungssatzes erhöht und damit für eine leichtere Zündung sorgt.

[0218] Nach hinten, vorzugsweise am Projektilheck 8, kann das erfindungsgemäße Leuchtspurprojektil durch eine Abschlusskappe 14 verschlossen sein.

[0219] Der erste Leuchtsatz 9 kann ein grüner Leuchtsatz sein. Vorzugsweise ist der grüne Leuchtsatz ein grüner Leuchtsatz mit einer Zusammensetzung, wie sie in Tabelle 1 offenbart ist.
Tabelle 1: Prozentuale Massenanteile der Komponenten erfindungsgemäßer grüner Leuchtsätze.
Leuchtsatz Grüner Leuchtsatz 1 Grüner Leuchtsatz 2 Grüner Leuchtsatz 3
Bariumnitrat 60 65 60
Magnesium 25 25 25
Calciumstearat 1 1 1
Bariumcarbonat 2 2 2
Pergut 7 7 7
Malachitgrün 5 0 0
PVC 0 0 5


[0220] Der zweite Leuchtsatz 10 kann ein roter Übertragungssatz sein. Vorzugsweise ist der rote Übertragungssatz ein roter Übertragungssatz mit einer Zusammensetzung, wie sie in Tabelle 2 offenbart ist.
Tabelle 2: Prozentuale Massenanteile der Komponenten eines erfindungsgemäßen roten Leuchtsatzes, welcher ein Übertragungssatz ist.
  Roter Übertragungssatz 1
Magnesium 28
Strontiumnitrat 30
Strontiumdichlorphthalat 23
Strontiumcarbonat 5
Cacliumfluorid 3
Calciumstearat 3
Strontiumoxalat 4
PVC 4


[0221] Wie in Fig. 2A dargestellt, weisen die erfindungsgemäß hergestellten Leuchtspurprojektile einen verdichteten ersten Leuchtsatz 9 und einen verdichteten zweiten Leuchtsatz 10 auf. Zwischen diesen beiden verdichteten Leuchtsätzen befindest sich eine Grenzfläche 15, durch welche die Leuchtsätze voneinander getrennt sind. Die Durchmischung der Leuchtsätze wird in erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektilen daher minimiert. Leuchtspurprojektile, die nicht mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden (Fig. 2B), weisen dagegen keine solche Grenzfläche auf, welche die Leuchtsätze voneinander trennen. In solchen nicht-erfindungsgemäßen Leuchtspurprojektilen liegt ein Bereich 16 vor, in welchem sich ein lockerer erster Leuchtsatz befindet, und ein Bereich 18, in welchem sich ein lockerer zweiter Leuchtsatz befindet. Zwischen dem Bereich 16 und 18 liegt ein Bereich 17, in welchem der erste und zweite Leuchtsatz in durchmischter Form vorliegen.

[0222] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils mit mindestens einem Farbumschlag an dem in Fig. 1 dargestellten Leuchtspurprojektil erläutert. In dieser Ausführungsform wird der Projektilmantel 1, in welchem sich der schwere Kern 2 befindet, mit seinem Projektilheck 8 nach oben ausgerichtet. Anschließend wird ein erster Leuchtsatz 9 mit einer Masse von ca. 200 mg in den Projektilmantel eingebracht. Der im Leuchtspurprojektil befindliche erste Leuchtsatz 9 wird mit einer Satzpresse bei einer Stempelkraft von 500-1000 N durch Pressen verdichtet. Anschließend wird ein Übertragungssatz 10 mit einer Masse von 100-200 mg in das Leuchtspurprojektil eingebracht. Danach wird ein Anfeuerungssatz 11 in das Leuchtspurprojektil eingeführt. Anschließend werden die im Projektilmantel befindlichen Sätze 9, 10, 11 mit einer Satzpresse bei einer Stempelkraft von 500-1000 N durch Pressen verdichtet. Vorzugsweise weist die Satzpresse in einem der Verdichtungsschritte einen Pressstempel mit einer Ausbuchtung auf, wobei die Ausbuchtung beim Pressen des jeweiligen Satzes zu einer erhöhten Oberfläche des gepressten Satzes führt. Dies ist beispielsweise durch den in Fig. 1 gezeigten Hohlraum 13 der Fall. Anschließend werden die möglichen weiteren Komponenten, z.B. das Zündmittel 12 und die Abschlusskappe 14 des Projektils angebracht.

AUSFÜHRUNGSBEISPIEL



[0223] Im Folgenden werden die Herstellung erfindungsgemäßer Leuchtspurprojektile und deren Eigenschaften beschrieben. Dabei wurden bei der Herstellung der Leuchtspurprojektile die in Tabelle 3 gezeigten Leuchtsätze verwendet.
Tabelle 3: Zusammensetzung der im Ausführungsbeispiel verwendeten Sätze in Massenanteilen
Leuchtsatz Grüner Leuchtsatz 1   Roter Übertragungssatz
Bariumnitrat 60 Strontiumnitrat 30
Magnesium 25 Magnesium 28
Calciumstearat 1 Strontiumdichlorphthalat 23
Bariumcarbonat 2 Strontiumcarbonat 5
Pergut 7 Calciumfluorid 3
Malachitgrün 5 Calciumstearat 3
    Strontiumoxalat 4
    PVC 4


[0224] Der Projektilmantel eines 7.62 mm Projektils, in welchem sich bereits der schwere Kern befindet, wurde mit dem Projektilbug nach unten in einer Satzpresse fixiert. Anschließend wurde der pulverförmige grüne Leuchtsatz in den Geschossmantel eingefüllt und mit Hilfe der Satzpresse bei einem Druck von ca. 500-1000 N verdichtet. Dabei wurde bei der Verdichtung ein Stempel verwendet, dessen Stempelfläche eine zentral angeordnete halbkugelförmige Ausbuchtung mit einem Radius von 1.3 mm aufweist. Im nächsten Schritt wurde der pulverförmige rote Übertragungssatz in den in der Satzpresse fixierten Geschossmantel gefüllt. In der Satzpresse wurde erneut ein Verdichtungsschritt bei einem Druck von ca. 500-1000 N durchgeführt, wobei bei diesem Verdichtungsschritt auf den roten Übertragungssatz und auf den darunter befindlichen grünen Leuchtsatz Druck ausgeübt wurde. Schließlich wurde der pulverförmige Anfeuerungssatz in den in der Satzpresse fixierten Geschossmantel gefüllt. Erneut wurde ein Verdichtungsschritt bei einem Druck von ca. 500-1000 N durchgeführt. Dabei wurde bei der Verdichtung ein Stempel verwendet, dessen Stempelfläche eine zentral angeordnete halbkugelförmige Ausbuchtung mit einem Radius von 1.3 mm aufweist. Das Projektil wurde dann aus der Satzpresse entnommen, die noch fehlenden Komponenten des Projektils hinzugefügt, und daraus eine Patrone hergestellt.

[0225] Mit dem hier beschriebenen Verfahren wurden Projektile mit unterschiedlichen Massenverhältnissen des grünen Leuchtsatzes und roten Übertragungssatzes hergestellt. Experimentell wurden für diese Projektile, in Abhängigkeit der eingesetzten Massen, die in Tabelle 4 gezeigten von den Projektilen zurückgelegte Distanzen bestimmt, ab welchen ein Farbumschlag erfolgt.
Tabelle 4: Einwaagen des Leucht- und Übertragungssatzes im Projektil und damit erzielte Farbumschlagsdistanzen
  Absolute Masse grüner Leuchtsatz Absolute Masse roter Übertragungssatz Distanz, ab welcher der Farbumschlag beginnt
Projektil 1 250 mg 180 mg 350 bis 400 m
Projektil 2 300 mg 100 mg 250 bis 300 m


[0226] Die Erfinder konnten feststellen, dass ein Verringern der Masse des roten Übertragungssatzes und ein Erhöhen der Masse des grünen Leuchtsatzes zu einer Verkürzung der Distanz führt, die das Projektil zurücklegt, bis die Leuchtspur mit dem Farbumschlag von rot nach grün beginnt. Ebenfalls konnten die Erfinder feststellen, dass die Distanz, welche ein Projektil bis zum Eintritt des Farbumschlags zurücklegt, von der Masse des Übertragungssatzes abhängig ist. Ein Verringern der Masse des roten Übertragungssatzes verkürzt dabei die Distanz, welche das Projektil bis zum Eintritt des Farbumschlags zurücklegt.

[0227] Es wird darauf hingewiesen, dass die vorgenannten Ausführungsformen und Ausführungsbeispiele lediglich beispielhaft für die vorhegende Erfindung sind und diese nicht einschränken. Der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung wird allein durch die beigefügten Ansprüche bestimmt.

BEZUGSZEICHEN



[0228] 
F
Flugrichtung des Projektils
1
Projektilmantel
2
vorderer Abschnitt
3
hinterer Abschnitt
4
Rille
5
Rändelung
6
schwerer Kern
7
Projektilbug
8
Projektilheck
9
erster Leuchtsatz
10
zweiter Leuchtsatz
11
Anfeuerungssatz
12
Zündmittel
13
Hohlraum
14
Abschlussklappe
15
Grenzfläche
16
lockerer erster Leuchtsatz
17
Grenzbereich zwischen dem lockeren ersten und dem lockeren zweiten Leuchtsatz
18
lockerer zweiter Leuchtsatz



Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, umfassend in der nachfolgenden Reihenfolge folgende Schritte:

(i) Einbringen eines ersten Leuchtsatzes einer ersten Farbe in ein Projektil und anschließendes Verdichten des im Projektil befindlichen ersten Leuchtsatzes der ersten Farbe;

(ii) Einbringen eines zweiten Leuchtsatzes einer zweiten Farbe in das Projektil, so dass der zweite Leuchtsatz der zweiten Farbe innerhalb des Projektils heckseitig vom ersten Leuchtsatz der ersten Farbe positioniert ist;

(iii) Einbringen eines Anfeuerungssatzes in das Projektil, so dass der Anfeuerungssatz innerhalb des Projektils heckseitig vom zweiten Leuchtsatz der zweiten Farbe positioniert ist und anschließendes Verdichten des im Projektil befindlichen Anfeuerungssatzes.


 
2. Das Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag nach Anspruch 1, wobei das Verfahren ferner einen Schritt (i-a) und/oder (ii-a) umfasst:

(i-a) und/oder (ii-a): Einbringen mindestens eines weiteren Leuchtsatzes und anschließendes Verdichten des im Projektil befindlichen mindestens einen weiteren Leuchtsatzes, und/oder

wobei nach jedem Schritt, in welchem ein Leuchtsatz in das Projektil eingebracht wird, eine Verdichtung des eingebrachten im Projektil befindlichen Leuchtsatzes durchgeführt wird, und/oder wobei das Verdichten des ersten Leuchtsatzes, des zweiten Leuchtsatzes, optional des weiteren Leuchtsatzes, und/oder des Anfeuerungssatzes durch Pressen des entsprechenden Satzes durchgeführt wird, wobei das Pressen vorzugsweise bei einer Stempelkraft von 500-1000 N durchgeführt wird, und/oder

wobei ein zeitlicher Eintritt des mindestens einen Farbumschlags durch ein Massenverhältnis der Leuchtsätze gesteuert wird und/oder wobei der zeitliche Eintritt des mindestens einen Farbumschlags durch eine Masse des zweiten Leuchtsatzes gesteuert wird.


 
3. Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, wobei das Leuchtspurprojektil mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 hergestellt wurde.
 
4. Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag, umfassend mindestens zwei verdichtete Leuchtsätze, wobei die mindestens zwei verdichteten Leuchtsätze innerhalb des Projektils in Flugrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei das Leuchtspurprojektil optional einen verdichteten Anfeuerungssatz umfasst.
 
5. Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag nach Anspruch 4, wobei die Leuchtspur einen einzelnen, zwei, drei, oder n Farbumschläge aufweist und/oder wobei ein zeitlicher Eintritt des mindestens einen Farbumschlags durch das Massenverhältnis der Leuchtsätze gesteuert wird und/oder wobei der zeitliche Eintritt des mindestens einen Farbumschlags durch eine Masse des zweiten Leuchtsatzes gesteuert wird, und/oder
wobei der Farbumschlag nach einer vorbestimmten Flugdauer und/oder vorbestimmten zurückgelegten Distanz des Projektils beginnt, wobei vorzugsweise die vorbestimmte zurückgelegte Distanz des Projektils 150-250 m, 350-450 m, 550-650 m, 750-850 m, und/oder 950-1000 m ist, wobei vorzugsweise die vorbestimmte Flugdauer des Projektils 150-250 ms, 500-600 ms, 800-900 ms, und/oder 1200-1300 ms ist, und/oder wobei der Farbumschlag innerhalb einer Flugdauer von 100 ms und/oder innerhalb einer Distanz von 100 m erfolgt.
 
6. Leuchtspurpatrone zur Erzeugung einer Leuchtspur, umfassend ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag nach Anspruch 3 oder ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag nach einem der Ansprüche 4 oder 5.
 
7. Leuchtsatz zur Verwendung in einem Leuchtspurprojektil, umfassend

(a) Oxidationsmittel, welches ein farbgebendes Metallsalz umfasst;

(b) Reduktionsmittel, welches ein Leichtmetall umfasst, wobei das Leichtmetall einen Massenanteil von mindestens 20% des Leuchtsatzes darstellt;

wobei die Gesamtmasse an farbgebendem Metallsalz in dem Leuchtsatz einen Massenanteil von mindestens 50% des Leuchtsatzes darstellt, wobei der Leuchtsatz vorzugsweise verdichtet ist.
 
8. Leuchtsatz zur Verwendung in einem Leuchtspurprojektil nach Anspruch 7, wobei das Oxidationsmittel ein Nitrat, Chlorat, Carbonat, Perchlorat, Peroxid, Dinitramid, Chromat und/oder ein Permanganat umfasst, und/oder

wobei das farbgebende Metallsalz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem Lithiumsalz, Natriumsalz, Kaliumsalz, Rubidiumsalz, Caesiumsalz, Calciumsalz, Strontiumsalz, Bariumsalz, Borsalz, Kupfersalz, Arsensalz, Antimonsalz, Bleisalz, Indiumsalz, Europiumsalz, Thalliumsalz, und Radiumsalz, vorzugsweise bestehend aus einem Bariumsalz, Strontiumsalz, Kupfersalz, Natriumsalz und Kaliumsalz, vorzugsweise wobei das farbgebende Metallsalz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem Strontiumsalz, Calciumsalz, Bariumsalz, Kupfersalz, Bleisalz und Borsalz, vorzugsweise wobei das farbgebende Metallsalz ein Bariumsalz oder ein Strontiumsalz, am meisten bevorzugt ein Strontiumsalz, ist, und/oder

wobei das farbgebende Metallsalz ausgewählt ist aus einem farbgebenden Metallsalz der Gruppe bestehend aus einem Chlorid, Sulfat, Chlorat, Nitrat, Dichlorphthalat, Carbonat, Stearat, Oxalat, und Peroxid, vorzugsweise aus der Gruppe Nitrat, Dichlorphthalat, Carbonat, Stearat, Oxalat, und Peroxid, und/oder

wobei das Bariumsalz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Bariumcarbonat, Bariumchlorat, Bariumnitrat, Bariumoxalat, Bariumphthalat, und Bariumsulfat, vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus Bariumnitrat und Bariumcarbonat und/oder wobei Strontiumsalz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Strontiumcarbonat, Strontiumchlorid, Strontiumnitrat, Strontiumoxalat, Strontiumphthalat, Strontiumdichlorphthalat, Strontiumsulfat und Strontiumperoxid, vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus Strontiumnitrat, Strontiumdichlorphthalat, Strontiumperoxid und Strontiumcarbonat, und/oder

wobei das Leichtmetall ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Aluminium, Magnesium, und Titan, vorzugsweise Magnesium vorzugsweise wobei das Magnesium einen Massenanteil von 15-35%, vorzugsweise 20-35% vorzugsweise 20-30%, am meisten bevorzugt 25-28% in dem Leuchtsatz aufweist, und/oder

wobei der Leuchtsatz ein Hilfsmittel umfasst, wobei das Hilfsmittel vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus halogenhaltigem Farbverstärker, organischer Farbstoff, Bindemittel, Stabilisator, kohlenstoffhaltigem Substrat, Moderiermittel, und Verarbeitungshilfsmittel, wobei der organischer Farbstoff vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Methylenblau, Phthalocyanin (blau), Lysin (blau), Lysin (grün), Alizarincyaningrün (1,4-di-p-toluidino-anthraquinon), Natrium-4-[(2-hydroxy-1-naphthyl)azo]benzolsulfonat, 3,6-bis(4-tert-butylphenyl)-1H,2H,4H,5H-pyrrolo[3,4-c]pyrrole-1,4-dion, 1-(Methylamino)anthrachion, 1-(4-Nitrophenylazo)-2-naphthol, 1,4-Diamino-2,3-dihydroanthrachinon, Rhodamin B, Chinolingelb A, Dibenzo[c,pqr]tetraphen-7,14-dion, N,N-Dimethyl-4-[(E)-phenyldiazenyl]-anilin, 4,4'-Bis(dimethylamino)benzophenonimid-hydrochlorid und Malachitgrün, vorzugsweise Malachitgrün.


 
9. Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur, umfassend

(iv) Bariumsalz, vorzugsweise Bariumnitrat, Bariumperoxid und/oder Bariumcarbonat;

(v) Magnesium;

(vi) Pergut und/oder PVC; und

(vii) Hilfsmittel, vorzugsweise Calciumstearat und/oder Malachitgrün,

wobei der Leuchtsatz vorzugsweise verdichtet ist.
 
10. Leuchtsatz zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur nach Anspruch 9, wobei

das Bariumsalz Bariumnitrat und Bariumcarbonat ist,

das Magnesium einen Massenanteil von 15-35%, vorzugsweise 20-30%, vorzugsweise 23-27%, am meisten bevorzugt 25% in dem Leuchtsatz aufweist, und/oder

die Summe der Massenanteile von Pergut und PVC in dem Leuchtsatz einen Massenanteil von 3-12%, vorzugsweise 3-10%, vorzugsweise 5-7% des Leuchtsatzes beträgt,


 
11. Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur, umfassend

(viii) Strontiumsalz, vorzugweise Strontiumdichlorphthalat, Strontiumcarbonat, Strontiumnitrat, Strontiumoxalat und/oder Strontiumperoxid;

(ix) Magnesium;

(x) Pergut und/oder PVC; und

(xi) Hilfsmittel, vorzugsweise Calciumstearat, Calciumoxalat und/oder Calciumfluorid,

wobei der Leuchtsatz vorzugsweise verdichtet ist.
 
12. Leuchtsatz zur Erzeugung einer roten Leuchtspur nach Anspruch 11, wobei

das Strontiumsalz vorzugsweise Strontiumnitrat, Strontiumdichlorphthalat, Strontiumcarbonat und Strontiumoxalat ist,

das Magnesium einen Massenanteil von 15-35%, vorzugsweise 25-30%, am meisten bevorzugt 28%, in dem Leuchtsatz aufweist,

das Pergut und/oder das PVC zusammen einen Massenanteil von 3-10%, vorzugsweise 2-6% in dem Leuchtsatz aufweisen, und/oder

der Leuchtsatz kein Bariumsalz enthält.


 
13. Verwendung eines Leuchtsatzes zur Erzeugung einer Leuchtspur nach einem der Ansprüche 7 oder 8, eines Leuchtsatzes zur Erzeugung einer grünen Leuchtspur nach Anspruch 9 oder 10, und/oder eines Leuchtsatzes zur Erzeugung einer roten Leuchtspur nach Anspruche 11 oder 12 in einem Verfahren zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils mit mindestens einem Farbumschlag.
 
14. Bausatz zur Herstellung eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag nach Anspruch 3, eines Leuchtspurprojektils zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag nach einem der Ansprüche 4 oder 5, oder einer Leuchtspurpatrone zur Erzeugung einer Leuchtspur nach Anspruch 6 umfassend mindestens zwei Leuchtsätze nach einem der Ansprüche 7 oder 8, nach Anspruch 9 oder 10 und/oder nach Anspruch 11 oder 12, und optional einen verdichteten Anfeuerungssatz.
 
15. Verfahren zur Distanz-Bestimmung, umfassend die aufeinanderfolgenden Schritte:

(xii) Abfeuern eines Leuchtspurprojektils, wobei die Leuchtspur des Leuchtspurprojektils mindestens einen Farbumschlag aufweist, der nach einer vorbestimmten zurückgelegten Distanz beginnt;

(xiii) Bestimmung der Farbe der Leuchtspur an einer Stelle x;

wodurch anhand der Farbe der Leuchtspur an der Stelle x die Distanz bestimmt wird, wobei vorzugsweise das Leuchtspurprojektil ein Leuchtspurprojektil mit mindestens einem Farbumschlag nach Anspruch 3 oder ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag der Ansprüche 4 oder 5 ist.


 
16. Verfahren zur Flugdauerbestimmung eines Leuchtspurprojektils, umfassend die aufeinanderfolgenden Schritte:

(xiv) Abfeuern des Leuchtspurprojektils, wobei die Leuchtspur des Leuchtspurprojektils mindestens einen Farbumschlag aufweist, der nach einer vorbestimmten Flugdauer beginnt;

(xv) Bestimmung der Farbe der Leuchtspur an einer Stelle x,

wodurch anhand der Farbe der Leuchtspur an der Stelle x die Flugdauer des Leuchtspurprojektils bestimmt wird, wobei vorzugsweise das Leuchtspurprojektil ein Leuchtspurprojektil mit mindestens einem Farbumschlag nach Anspruch 3 oder ein Leuchtspurprojektil zur Erzeugung einer Leuchtspur mit mindestens einem Farbumschlag der Ansprüche 4 oder 5 ist.


 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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