[0001] Die Erfindung betrifft eine Sporthelmanordnung umfassend einen Helm und ein am Helm
gelagertes Visier, welches durch den Benutzer bedarfsweise verstellbar ist, wie dies
in den Ansprüchen angegeben ist.
[0002] Es gibt Sporthelmanordnungen, bei denen der Helm mit seiner Helmschale nicht als
Vollvisierhelm ausgebildet ist, und der ansonsten offene Gesichtsbereich des Benutzers
oder des Trägers des Helms zur Bildung der Schutzstellung, insbesondere für den Augenbereich,
vom herabgeklappten Visier abgedeckt wird. So wird beispielsweise bei der Sportausübung,
wie z.B. beim Skilauf, der Fahrtwind und gegebenenfalls noch auftretender Niederschlag
an einem direkten Zutritt hin zu den Augen gehindert.
[0003] Die
AT521369B1, welche auf die Anmelderin zurückgeht, beschreibt eine Sporthelmanordnung umfassend
einen Helm mit einer Helmschale, ein Visier und eine Lagervorrichtung mit einer linken
und rechten Lageranordnung. Das Visier ist mittels der Lageranordnungen an der Helmschale
schwenkbar gelagert und zwischen einer eine Gesichtsöffnung größtenteils abdeckenden
Schutzstellung und einer die Gesichtsöffnung größtenteils freigebenden Freigabestellung
verlagerbar. Der Helm definiert im Bereich seines die Gesichtsöffnung begrenzenden
Helmschalenrandes einen Stützabschnitt für das Visier. Jede der Schwenkachsen ist
jeweils von einer zu einer Helmschalenoberseite näher liegenden oberen Position in
eine von der Helmschalenoberseite weiter beabstandete untere Position verlagerbar.
Dadurch kann die Sporthelmanordnung verbessert an die unterschiedlichen Anforderungen
von Nicht-Brillenträgern und Brillenträgern angepasst werden. Die Verwendbarkeit dieser
Sporthelmanordnung in Zusammenhang mit einer größeren Bandreite an unterschiedlichen
Kopfgrößen oder Gesichtsformen ist jedoch nur teilweise zufriedenstellend.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden und eine Sporthelmanordnung zur Verfügung zu stellen, die den Gesichtsbereich
für eine größere Bandbreite von Benutzern möglichst gut vor Witterungseinflüssen schützt,
für die Benutzer aber trotzdem komfortabel und in der Handhabung möglichst einfach
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Sporthelmanordnung gemäß den Ansprüchen gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Sporthelmanordnung umfasst einen Helm mit einer Helmschale,
welcher Helm zur zumindest teilweisen Aufnahme eines zu schützenden Kopfes eines Benutzers
ausgebildet ist, wobei die Helmschale an ihrer Frontseite mit einem Helmschalenrand
eine nach oben hin, d.h. in Richtung zur Stirn, begrenzte Gesichtsfreistellung definiert
und diese Gesichtsfreistellung nach unten hin, d.h. in Richtung zum Kinn, von der
Helmschale nicht begrenzt ist. Der Helm ist dementsprechend eine kinnfreie Ausführung
bzw. ein sogenannter Halbschalenhelm, welcher vorteilhaft leichtgewichtig umsetzbar
ist und hohen Tragekomfort bieten kann. Insbesondere ist der Helm kein sogenannter
Vollvisier- bzw. Integralhelm mit einer von der Helmschale vollständig umgrenzten
Gesichtsfreistellung. Die Helmschale bildet weiters eine Helmschalenoberseite sowie
beidseitig einen Schläfenbereich aus. Ein baulich eigenständiger Kinnschutzbügel,
wie er für die Ausübung mancher Wintersportarten zweckmäßig sein kann, kann an der
Helmschale jedoch befestigt sein, insbesondere an den Schläfenbereichen der Helmschale
montiert sein.
[0007] Die Sporthelmanordnung umfasst weiters ein Visier, welches Visier einen oberen Visierrandbereich
und einen unteren Visierrandbereich aufweist, wobei der untere Visierrandbereich einer
Nase bzw. einem Kinn des Benutzers nächstliegend zuwendbar ist. Die Sporthelmanordnung
umfasst weiters eine Lagervorrichtung mit einer linken Lageranordnung und einer rechten
Lageranordnung für das Visier, welche Lageranordnungen jeweils in einem der Schläfenbereiche
an der Helmschale angeordnet oder ausgebildet sind, wobei die linke Lageranordnung
wenigstens eine linke Schwenkachse und die rechte Lageranordnung wenigstens eine rechte
Schwenkachse definiert, sodass das Visier zwischen einer die Gesichtsfreistellung
größtenteils abdeckenden Geschlossen-Stellung bzw. Schutzstellung und einer die Gesichtsfreistellung
größtenteils freigebenden Offen-Stellung bzw. Freigabestellung und Viceversa verlagerbar
ist. Zudem umfasst die Sporthelmanordnung ein formelastisches Dichtelement, welches
im unteren Visierrandbereich des Visiers befestigt ist und zumindest abschnittsweise
zumindest entlang des unteren Visierrandbereiches verläuft.
[0008] Wesentlich ist, dass bei dieser gattungsgemäßen Sporthelmanordnung die linke Lageranordnung
zusätzlich zur linken Schwenkachse eine linke Schiebeführung aufweist, und die rechte
Lageranordnung zusätzlich zur rechten Schwenkachse eine rechte Schiebeführung aufweist,
sodass das Visier mittels der Lageranordnungen an der Helmschale im Zuge einer manuell
ausgeführten Verlagerungsbewegung vom Benutzer verschwenk- und verschiebbar ist. Dementsprechend
ist das Visier mittels einem linken und rechten Schiebegelenk am Helm befestigt. Wesentlich
ist weiters, dass eine baulich vorbestimmte bzw. verfügbare Verschiebelänge der linken
und rechten Schiebeführung sowie eine von einer Innenseite des Visiers in Richtung
zu einer Hinterkopfseite des Helms gemessene Dicke des Dichtelementes derart dimensioniert
sind, dass das Dichtelement am unteren Visierrandbereich in der Geschlossen-Stellung
des Visiers mittels der linken und rechten Schiebeführung an Gesichtsabschnitte unterhalb
der Augen des Benutzers andrückbar ist. Vorzugsweise erstreckt sich das Dichtelement
derart im unteren Visierrandbereich des Visiers, dass es auch im Bereich zwischen
den Augen bzw. im Bereich des Nasenrückens gegen die entsprechenden Gesichtsflächen
des Benutzers andrückbar bzw. anlegbar ist und dadurch eine umfassende Abdicht- bzw.
Abschottwirkung gegenüber Zugluft oder kalter Luft entfalten kann.
[0009] Durch die angegebenen Maßnahmen wird das Dichtelement frontal bzw. tendenziell in
Normalrichtung (überwiegend rechtwinkelig) gegen die Gesichtsflächen des Benutzers
gedrückt und eben nicht durch eine Schwenkbewegung ausgehend von den Schwenkachsen
scherend gegen Gesichtspartien des Benutzers gedrängt. Durch die angegebenen Maßnahmen
kann sichergestellt werden, dass das Dichtelement möglichst weitreichend gegen die
zugeordneten Gesichtspartien des jeweiligen Benutzers gedrückt wird. Scherkräfte gegenüber
der Gesichtspartie können vermieden werden oder sind diese minimal bis unauffällig.
Im Ergebnis kann so ein hoher Tragekomfort der Sporthelmanordnung in Bezug auf unterschiedliche
Gesichtspartien erzielt werden. Es ist aber auch eine hohe Dichtheit gegenüber unerwünschter
Zugluft oder Witterung zumindest im Bereich der Augen des Benutzers für eine relativ
große Bandbreite an unterschiedlichen Kopfgrößen und Gesichtsformen erzielbar. Die
umfassende Anpassungsfähigkeit der Sporthelmanordnung bzw. seines Visiers an eine
Vielzahl von Benutzern ist dabei ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen verfügbar.
[0010] Die erfindungsgemäße Sporthelmanordnung kann auch möglichst leichtgewichtig und trotzdem
relativ dicht gegenüber Zug- oder Kaltluft im Bereich der Augenpartien eines Benutzers
ausgeführt werden. Im Vergleich dazu würde ein Vollvisierhelm mit vollumfänglich begrenzter
Gesichtsfreistellung und mit einer dieser Gesichtsfreistellung vorgeordneten Visierblende
tendenziell relativ hohes Gewicht aufweisen und im Bereich unterhalb der Augenpartien
nur mäßig vor Zug- oder Kaltluft schützen können, weil über den offenen Abschnitt
unterhalb des Kinnschutzes Zugluft oder feucht-kalte Luft hinter die Visierblende
gelangen kann.
[0011] Die linke Schwenkachse und die linke Schiebeführung können Teile eines linken Schiebegelenks
sein und die rechte Schwenkachse und die rechte Schiebeführung können Teile eines
rechten Schiebegelenks sein.
[0012] Des Weiteren kann es zweckmäßig sein, wenn wenigstens einer der beiden Schiebeführungen,
vorzugsweise sowohl der linken und der rechten Schiebeführung, wenigstens ein Federelement
zugeordnet ist, mit welchem wenigstens einen Federelement das Visier in Richtung zu
einer der Hinterkopfseite nächstliegenden Endstellung bzw. Andrückstellung gedrängt
ist. Das wenigstens eine Federelement kann als Schraubenfeder, insbesondere als Schraubendruckfeder
ausgeführt sein. Durch dieses wenigstens eine Federelement kann eine klassische Skibrille
mit Gummiband bzw. Bandzugbefestigung quasi imitiert werden, insbesondere im Trage-
oder Anwendungsverhalten weitestgehend nachgestellt werden. Dadurch kann eine Sporthelmanordnung
geschaffen werden, welche sich für die Ausübung von Wintersport, insbesondere von
Skisport, besonders eignet. Die Federkraft des wenigstens einen Federelements kann
in einfacher Art und Weise derart eingestellt bzw. dimensioniert werden, dass einerseits
eine zuverlässige Abdichtwirkung bzw. eine teilweise Kompression des Dichtelements
im unteren Visierrandbereich erfolgt, und andererseits keine unangenehmen Druckstellen
an den Gesichtsflächen des Benutzers auftreten.
[0013] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Federkraft des wenigstens einen Federelements
derart dimensioniert ist, dass das Visier von dem Benutzer durch Ergreifen des Visiers,
insbesondere durch Erfassen des Visiers in jedem der beiden Schläfenbereiche, in wenigstens
eine von der Hinterkopfseite vergleichsweise weiter distanzierte Distanzstellung verlagerbar
ist. Dadurch ist ein manuelles Wegheben bzw. Abheben des Visiers relativ zum Gesicht
des Benutzers ermöglicht, ohne dabei den Helm gegenüber dem Kopf des Benutzers lockern
bzw. entfernen zu müssen. Ein Vorteil dieser Maßnahme liegt auch darin, dass dadurch
das Visier aus einer Überdeckungs- bzw. Begrenzungsposition im Verhältnis zum Helmschalenrand
verbracht werden kann und in weiterer Folge ungehindert nach oben in seine Offen-
bzw. Freigabestellung verschwenkt werden kann. Die entsprechende Bedienhandlung ist
darüber hinaus für eine Vielzahl von Benutzern intuitiv umsetzbar und auch beim Tragen
von Handschuhen relativ problemlos ausführbar.
[0014] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der obere Visierrandbereich in der Geschlossen-Stellung
des Visiers zumindest abschnittsweise, insbesondere zumindest im Mittenabschnitt zwischen
der linken und rechten Lageranordnung, vom Helmschalenrand in Richtung zur Fronseite
überragt wird, sodass in dieser Geschlossen- bzw. Gebrauchs-Stellung des Visiers eine
Verschwenkung des Visiers zumindest in Richtung der Offen-Stellung durch den vorspringenden
Helmschalenrand bzw. den vorragenden Helm-Überstand unterbunden ist bzw. anschlagbegrenzt
verhindert ist. Dadurch kann eine hohe Stabilität bzw. Robustheit der Sporthelmanordnung
erzielt werden. Insbesondere kann dadurch eine mechanische Überlastung der linken
und rechten Lageranordnung des Visiers hintangehalten werden. Zudem ist quasi ein
"Dachvorsprung" geschaffen, mit welchem das Eindringen von Wasser oder Schnee vermieden
bzw. eine Benetzung der Innenseite des Visiers hintangehalten werden kann.
[0015] Vorteilhaft ist auch eine Ausprägung, gemäß welcher vorgesehen sein kann, dass die
linke Schiebeführung ein linkes Linear-Führungselement umfasst und die rechte Schiebeführung
ein rechtes Linear-Führungselement umfasst, welche Linear-Führungselemente gegenüber
der Innenseite des Visiers jeweils keilförmige verlaufende Vorsprünge ausbilden, wobei
diese keilförmig verlaufenden Vorsprünge in korrespondierenden, keilförmig auslaufenden
Ausnehmungen in jedem der beiden Schläfenbereiche der Helmschale verschiebbar aufgenommen
sind. Diese keilförmig verlaufenden Vorsprünge können weiters als Aufnahmeräume für
Elemente der linken und rechten Lageranordnung dienen. Durch die nach innen bzw. in
Richtung zu den Schläfenbereichen des Kopfes eines Benutzers vorragenden Vorsprünge
kann die Außenseite des Visiers möglichst ebenflächig bzw. homogen verlaufend ausgeführt
werden. Störende Windgeräusche im Zuge der Benutzung der Sporthelmanordnung oder verhakungs-
bzw. verletzungskritische Ausbuchtungen können dadurch vermieden werden.
[0016] Vor allem dann, wenn die Helmschale eine EPS (expandiertes Polystyrol) aufweisende
Schutzschale umfasst, können die keilförmigen Ausnehmungen an der Außenseite der Helmschale
vorteilhaft implementiert bzw. untergebracht sein. Die Dicke der Helmschale kann unter
anderem in den Seiten- bzw. Schläfenbereichen, in welchen die keilförmigen Ausnehmungen
positioniert sind, zumindest 10 mm, insbesondere zumindest 15 mm, beispielsweise zwischen
10 mm bis 30 mm betragen.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung ist es möglich, dass die keilförmig verlaufenden Vorsprünge
an der Innenseite des Visiers einander nächstliegend zugewandte Basisflächen ausbilden,
welche Basisflächen zueinander parallel verlaufen und an parallel zueinander verlaufenden
Grundflachen in jeder der beiden Ausnehmungen in der Helmschale gleitbeweglich abgestützt
sind.
[0018] Elastische Verformungen des Visiers im Zuge einer Verschiebung des Visiers relativ
zur Helmschale können dadurch vermieden oder hintangehalten werden. Die manuelle Verschiebbarkeit
des Visiers relativ zur Helmschale kann dadurch erleichtert werden bzw. relativ leichtgängig
gestaltet werden. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn der Benutzer
Handschuhe trägt, beispielsweise in Zusammenhang mit der Ausübung von Wintersport.
[0019] Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn die Linear-Führungselemente in jeweils einen
Durchbruch in den seitlichen Endabschnitten des Visiers eingesteckt und darin gehaltert
sind. Die Linear-Führungselemente können dabei formschlüssig in den jeweiligen Durchbrüchen
des Visiers gehaltert sein, insbesondere eingerastet sein. Dadurch ist eine stabile
Verbindung zwischen den Linear-Führungselementen und dem Visier ermöglicht. Darüber
hinaus kann so die Bauhöhe der linken und rechten Lageranordnung für das Visier geringgehalten
werden, weil die Dicke des Visiers bereits als Aufnahmeraum für die Linear-Führungselemente
genutzt wird. Außerdem kann so ein möglichst leichtgewichtiger Aufbau der Lageranordnungen
respektive des Visiers erzielt werden.
[0020] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das Dichtelement einen Tragkörper aus einem
elastomeren Kunststoff umfasst, welcher Tragkörper mit dem unteren Visierrandbereich
verbunden ist, und dass das Dichtelement weiters einen am Tragkörper befestigten Ausgleichskörper
aus einem vergleichsweise weichen Schaumkunststoff umfasst, welcher Ausgleichskörper
zur unmittelbaren Anlage oder zur indirekten Anlage unter Zwischenschaltung eines
dünnen Filz- oder Textilstreifens an den vorbestimmten Gesichtsabschnitten des Benutzers
vorgesehen ist. Dadurch kann eine relativ hohe Dicke des Dichtelementes in Bezug auf
die Normalrichtung zur Innenseite des Visiers geschaffen werden, sodass eine große
Bandbreite an unterschiedlichen Gesichtskonturen gut bedient werden kann. Darüber
hinaus ist es dadurch möglich, einen ausreichend bzw. angenehm großen Abstand zwischen
der Innenseite des Visiers und den vom Visier überdeckten Gesichtsbereichen, insbesondere
der Augenpartie, bereitzustellen. Durch den Multicompound-Aufbau des Dichtelementes
ist außerdem ein guter Kompromiss zwischen Stabilität und An- bzw. Ausgleichsvermögen
des Dichtelementes erzielbar.
[0021] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die linke und rechte Schwenkachse von einer
linken und rechten Schraube definiert sind, welche mit dem Helm positionsfest verschraubt
sind.
[0022] Dadurch können robuste, langfristig funktionszuverlässige und zugleich kostengünstig
implementierbare Schwenkachsen geschaffen werden.
[0023] Gemäß einer besonderen Ausprägung ist es möglich, dass die linke und rechte Schraube
jeweils einen linken und rechten Kulissenstein durchsetzen, wobei das linke und rechte
Linear-Führungselement in Bezug auf den linken und rechten Kulissenstein relativverschieblich
sind, insbesondere Führungspartner oder Führungsteile für das linke und rechte Linear-Führungselement
darstellen, und welche Kulissensteine um Schraubenachsen der linken und rechten Schraube
verschwenkbar sind.
[0024] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das linke
und rechte Linear-Führungselement und das linke und rechte Federelement, von einem
an der Außenseite des Visiers angeordneten linken und rechten Deckelement jeweils
überdeckt sind. Dadurch kann die plangemäße Funktion der Lagervorrichtung für das
Visier auch unter widrigen Umgebungsbedingungen, beispielsweise bei Schneefall oder
unter Vereisungsbedingungen, zuverlässig beibehalten werden. Diese Federelemente können
insbesondere als Schraubenfedern ausgeführt sein und dadurch bei kompaktem bzw. platzsparendem
Bauvolumen eine definierte Feder- bzw. Rückstellkraft gegenüber dem Visier bereitstellen.
[0025] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0026] Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform der Sporthelmanordnung in perspektivischer Ansicht von schräg
oben;
- Fig. 2
- die Sporthelmanordnung nach Fig. 1 in perspektivischer Ansicht von schräg unten;
- Fig. 3
- die rechte Lageranordnung für das Visier der Sporthelmanordnung bei abgenommenem Deckelelement;
- Fig. 4
- einen partiellen Vertikalschnitt durch die Sporthelmanordnung nach Fig. 1;
- Fig. 5a-5e
- einzelne Bewegungssequenzen des Visiers ausgehend von einer Geschlossen-Stellung des
Visiers der Sporthelmanordnung nach Fig. 1 hin zu einer Offen-Stellung des Visiers;
- Fig. 6
- die Sporthelmanordnung nach Fig. 1 getragen auf einem Kopf eines Benutzers, wobei
das Visier an Gesichtsflächen des Benutzers angedrückt und daran abgestützt ist;
- Fig. 7
- einen Horizontalschnitt durch die Sporthelmanordnung nach Fig. 1 im Bereich der beiden
Lageranordnungen für das Visier.
[0027] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0028] In den Fig. 1 bis 7 ist eine mögliche Ausbildung einer Sporthelmanordnung 1 gezeigt,
welche vor allem für den Wintersport, aber auch für den Sommersport eingesetzt werden
kann. Bei den Wintersportarten kann es sich unter anderem um Skisport, Snowboardsport,
Eishockey usw. handeln. Als Sommersportarten können z.B. der Radsport, Skateboard
Sport, Wassersport usw. angesehen werden.
[0029] Die Sporthelmanordnung 1 umfasst zumindest einen Helm 2 mit einer Helmschale 3 und
einem relativ zur Helmschale 3 verschwenkbar und auch translatorisch verstellbarem
Visier 4. Der Helm 2 kann weiters nicht dargestellte Befestigungsmittel, wie beispielsweise
ein Kinnband, zur Halterung und Befestigung des Helms 2 an einem nicht dargestellten
Kopf eines Benutzers, und/oder seitliche Lappen zum Schutz der Ohren des Benutzers
vor Kälte umfassen. In einem von der Helmschale 3 gebildeten Aufnahmeraum 5 für den
Kopf des Benutzers ist zumeist eine Auskleidung vorgesehen, insbesondere eine Polsterung
angeordnet oder aufgenommen. Zur Weiteneinstellung und der damit verbundenen Anpassung
an den Kopfumfang des Benutzers kann eine Kopfweiteneinstellvorrichtung (Fig. 2) vorgesehen
sein. Da diese zuletzt beschriebenen Bauteile oder Einheiten nicht in direktem Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung stehen, wurden diese auch nicht mit eigenen Bezugszeichen
versehen.
[0030] Der Helm 2 mit seiner Helmschale 3 ist nicht als Vollvisier- oder Integralhelm, sondern
in Art einer Hohlkuppel bzw. in Art eines Halbschalenhelms ausgebildet, wobei die
Helmschale 3 sich seitlich erstreckt, nämlich linksseitig und rechtsseitig zumindest
einen Schläfenbereich 6 ausbildet und diesen beim Benutzer zumindest abschnittsweise
auch abdeckt. Die Helmschale 3 und/oder die Polsterung kann sich weiters auch noch
über einen Ohrbereich erstrecken oder diesen beidseitig ausbilden. Weiters definiert
der Helm 2 bzw. dessen Helmschale 3 bei normaler Gebrauchsstellung und aufrecht stehendem
Benutzer eine Helmschalenoberseite 7, eine Frontseite 8 sowie eine Hinterkopfseite
9. Zur besseren und leichteren Definition von Lageangaben und Anordnungen zueinander,
wird eine Mittelebene 10 definiert. Die Mittelebene 10 bildet bei der zuvor beschriebenen
Gebrauchsstellung eine Vertikalebene aus, welche zentrisch zwischen den beiden Schläfenbereichen
6 verlaufend angeordnet ist. Weiters erstreckt sich die Mittelebene 10 ausgehend von
der Frontseite 8 hin zur Hinterkopfseite 9 des Helms 2 oder dessen Helmschale 3.
[0031] Die Helmschale 3 definiert an ihrer Frontseite 8 mit einem Helmschalenrand 11 eine
Gesichtsfreistellung 12, welche sich über einen Stirnbereich bis hin zu den beiden
Schläfenbereichen 6 erstreckt. Die Gesichtsfreistellung 12 dient dazu, zumindest einen
Teilabschnitt der Stirn des Benutzers, die Augenpartie und vorzugsweise auch noch
die Nase des Benutzers freizugeben und nicht abzudecken. Zumindest die Augenpartie
und gegebenenfalls auch noch die Nase des Benutzers soll von dem sich in Schutzstellung
bzw. Geschlossen-Stellung befindlichen Visier 4 (Fig. 1, 2) abdeckbar sein.
[0032] Das Visier 4 umfasst eine im Wesentlichen bogenförmig gekrümmte Scheibe aus einem
transparenten oder durchscheinenden, insbesondere transluzenten Kunststoff.
[0033] Wie vorstehend bereits ausgeführt, ist das Visier 4 sowohl gelenkig bzw. schwenkbar
als auch verschiebbar an der Helmschale 3 gelagert. Diese Lagerung erfolgt mittels
der beiden Endabschnitte, nämlich einem linken Endabschnitt 13 und einem rechten Endabschnitt
14 des Visiers 4. Dazu ist eine Lagervorrichtung 15 vorgesehen, welche ihrerseits
eine linke Lageranordnung 16 und eine rechte Lageranordnung 17 umfasst. Jede der Lageranordnungen
16, 17 ist auch im jeweiligen Schläfenbereich 6 des Helms 2 angeordnet oder ausgebildet.
Zumeist handelt es sich dabei um eigenständige Bauteile oder Bauteilkomponenten. Die
linke Lageranordnung 16 definiert oder bildet eine linke Schwenkachse 18 und die rechte
Lageranordnung 17 definiert oder bildet eine rechte Schwenkachse 19 für das daran
gelagerte Visier 4. Die Schwenkachse 18, 19 kann durch eine körperliche Achse gebildet
sein oder nur eine imaginäre Achse darstellen. Vorzugsweise sind die linke Schwenkachse
18 und die rechte Schwenkachse 19 fluchtend oder wenigstens annähernd fluchtend ausgerichtet.
[0034] Das Visier 4 umfasst einen oberen Visierrandbereich 20 und einen unteren Visierrandbereich
21 oder bildet diese aus. Die beiden Visierrandbereiche 20, 21 erstrecken sich zwischen
den beiden Endabschnitten 13, 14 des Visiers 4. Das Visier 4 weist über seine Umfangserstreckung
zwischen den beiden Endabschnitten 13, 14 oder den Lageranordnungen 16, 17 einen gekrümmten
oder bogenförmigen Längsverlauf auf. Der untere Visierrandbereich 21 ist der Nase
bzw. dem Kinn des Benutzers zuwendbar, insbesondere diesen Körperabschnitten näherliegend
als der obere Visierrandbereich 20.
[0035] Durch die schwenkbare und auch relativverschiebliche Lagerung des Visiers 4 an der
Helmschale 3 des Helms 2 kann das Visier 4 nach Bedarf zwischen einer die Gesichtsfreistellung
12 größtenteils oder komplett abdeckenden Geschlossen-Stellung (Schutzstellung) und
einer die Gesichtsfreistellung 12 größtenteils oder komplett freigebenden Offen-Stellung
(Freigabestellung) und Viceversa um die Schwenkachsen 18, 19 verschwenkt werden. Die
beiden Stellungen (Geschlossen-Stellung und Offen-Stellung) definieren jeweils Maximalstellungen,
wobei zwischen diesen auch noch Zwischenstellungen des Visiers 4 möglich sind. Unter
größtenteils wird dabei verstanden, dass in der abdeckenden Geschlossen-Stellung (Fig.
1 bis 4) mehr als 50%, bevorzugt bis hin zu 80%, 90% von der Gesichtsfreistellung
12 der Helmschale 3 überdeckt sind oder diese sogar vollständig abgedeckt ist. Bei
der Offen-Stellung (Fig. 5e) wird verstanden, dass von der Gesichtsfreistellung 12
der Helmschale 3 mehr als 50%, bevorzugt bis hin zu 80%, 90% nicht abgedeckt und somit
freigestellt sind. Die Gesichtsfreistellung 12 kann vom Visier 4 auch vollständig
freigegeben sein und damit keinerlei Abdeckung gegeben sein.
[0036] Befindet sich das Visier 4 in seiner Geschlossen-Stellung, kann dessen oberer Visierrandbereich
20 zumindest im Bereich der Mittelebene 10 von einem Überstand 22 an der Helmschale
3 bzw. seitens der Helmschale 3 selbst überragt sein, wie dies am besten aus den Fig.
2 und 4 ersichtlich ist. Der dachartige bzw. ähnlich einem Dachvorsprung wirkende
Überstand 22 relativ zum oberen Visierrandbereich 20 befindet sich zumindest im Bereich
oder entlang des die Gesichtsfreistellung 12 begrenzenden Helmschalenrandes 11. Dieser
Überstand 22 relativ zur Oberkante des Visiers 4 kann als Tropfschutz dienen bzw.
ein Eindringen von Schnee oder Feuchtigkeit in den Aufnahmeraum 5 bzw. an eine Innenseite
23 des Visiers 4 hintanhalten. Zweckmäßig kann es sein, wenn sich der helmschalenseitige
Überstand 22 relativ zum Visier 4 in der Geschlossen-Stellung des Visiers 4 über zumindest
40%, vorzugsweise über 50% bis 80%, besonders bevorzugt über 50% bis 100% einer Länge
der oberen Begrenzungskante des Visiers 4 bzw. des oberen Visierrandbereiches 20 erstreckt.
Dadurch ist es möglich, auf eine elastische Dichtung bzw. auf eine Dichtungs-Anschlagfläche
am oberen Helmschalenrand 11 bzw. am oberen Visierrandbereich 20 zu verzichten und
trotzdem eine ausreichende und zufriedenstellende Abdichtwirkung zwischen dem oberen
Helmschalenrand 11 und dem oberen Visierrandbereich 20 zu erzielen.
[0037] Ein maximal verfügbarer, translatorischer Stellweg des Visiers 4, insbesondere eine
maximal verfügbare Verschiebelänge 24 des Visiers 4 in Richtung zur Hinterkopfseite
9 kann durch einen hinteren Begrenzungsanschlag 25 begrenzt sein, welcher hintere
Begrenzungsanschlag 25 an der linken und rechten Lageranordnung 16, 17 (Fig. 3) und/oder
im Bereich des oberen Helmschalenrandes 11 bzw. Überstands 22 (Fig. 4) ausgebildet
oder angeordnet sein kann. Der allfällig ausgebildete Begrenzungsanschlag 25 im Bereich
des oberen Helmschalenrandes 11 kann dabei als winkelig, insbesondere rechtwinkelig,
zum Überstand 22 verlaufende Stützfläche 26 für den oberen Visierrandbereich 20 ausgebildet
oder ausgeführt sein (Fig. 4).
[0038] Im unteren Visierrandbereich 21 ist am Visier 4 ein Dichtelement 27 vorgesehen (Fig.
2, 4), welches in der Geschlossen-Stellung des Visiers 4 zwischen dem Visier 4 und
dem Gesicht angeordnet ist, insbesondere zwischen dem Visier 4 und Teilabschnitten
der Gesichtshaut des Benutzers angeordnet ist. Damit kann ein Eindringen von Zugluft,
Schnee, Wasser, Schmutz oder dergleichen in den Aufnahmeraum 5 hinein verhindert oder
minimiert werden. Das Dichtelement 27 ist zumeist flachprofilförmig oder stabförmig
ausgebildet und aus einem Werkstoff mit einem geringen Elastizitätsmodul gebildet.
Deshalb ist das Dichtelement 27 leicht verformbar und weist auch noch selbstrückstellende
Eigenschaften nach dessen Verformung und Entlastung auf. Das Dichtelement 27 ist zumindest
abschnittsweise entlang des unteren Visierrandbereichs 21 verlaufend am Visier 4 angeordnet.
Die Anordnung oder Befestigung am Visier 4 kann derart erfolgen, dass das Dichtelement
27 ausgehend von einer der Hinterkopfseite 9 der Helmschale 3 zugewendeten Innenfläche
des Visiers 4 in Richtung auf die Hinterkopfseite 9 der Helmschale 3 vorragend angeordnet
ist. Das Dichtelement 27 kann im unteren Visierrandbereich 21 aufgesteckt und/oder
angeklebt sein.
[0039] Wie vorstehend bereits erläutert, sind die linke Lageranordnung 16 und die rechte
Lageranordnung 17 jeweils in Art von Schiebegelenken ausgeführt. Dementsprechend weist
die linke Lageranordnung 16 zusätzlich zur linken Schwenkachse 18 eine linke Schiebeführung
28 auf, und die rechte Lageranordnung 17 weist zusätzlich zur rechten Schwenkachse
19 eine rechte Schiebeführung 29 auf, sodass das Visier 4 im Zuge einer manuell ausgeführten
Verlagerungsbewegung von der Geschlossen-Stellung in die Offen-Stellung - und umgekehrt
- mittels der Lageranordnungen 16, 17 relativ zur Helmschale 3 verschwenk- und verschiebbar
ist.
[0040] Das wenigstens eine Dichtelement 27 im unteren Visierrandbereich 21 kann ein- oder
mehrteilig ausgeführt sein. Insbesondere kann es aus einem homogenen Schaumkunststoff
gebildet sein. Vorzugsweise ist das Dichtelement 27 aus mehreren weichelastischen
bzw. elastisch nachgiebigen Materialien gebildet, welche sandwichartig aufgebaut bzw.
einander überlagernd angeordnet sein können. Eine Dicke 30 des ein- oder mehrteiligen
Dichtelements 27 bemisst sich ausgehend von der Innenseite 23 des Visiers 4 in Richtung
zur Hinterkopfseite 9.
[0041] Eine verfügbare Verschiebelänge 24 der linken und rechten Schiebeführung 28, 29 sowie
die von der Innenseite 23 des Visiers 4 in Richtung zur Hinterkopfseite 9 des Helms
2 gemessene Dicke 30 des Dichtelementes 27 sind derart dimensioniert, dass das Dichtelement
27 in der Geschlossen-Stellung des Visiers 4 mittels der linken und rechten Schiebeführung
28, 29 an Gesichtsabschnitte unterhalb der Augen des Benutzers andrückbar ist. Insbesondere
sind die geradlinig oder auch leicht bogenförmig verlaufenden Schiebeführungen 28,
29 zur Bereitstellung der jeweiligen Verschiebelänge 24 des Visiers 4 derart dimensioniert,
dass sich das Dichtelement 27 an eine Vielzahl bzw. wenigstens an einen Großteil von
Kopfgrößen oder Gesichtsformen von Benutzern andrücken kann bzw. gegen die Gesichtsabschnitte
unterhalb des Augenbereiches angedrückt werden kann und so für ein gute Abschottung
der Augenpartie gegenüber Zugluft bzw. Kaltluft sorgen kann. In der Geschlossen-Stellung
des Visiers 4 (Fig.1 bis 4) sollen dabei zumindest Teilabschnitte der Länge des Dichtelementes
27 leicht gegen die korrespondierenden Hautflächen im Nasenbereich und/oder im Bereich
unterhalb der Augen des Benutzers gedrückt werden und so einen Eintritt von Kalt-
oder Zugluft ausgehend vom unteren Visierrandbereich 21 in den Raum zwischen der Innenseite
23 des Visiers 4 und der vom Visier 4 überdeckten Gesichtspartie vermeiden oder minimieren.
Dies kann vor allem im Zuge der Ausübung von Skisport vorteilhaft sein, unter anderem
erhöhten Komfort und erhöhte Nutzungssicherheit gewährleisten.
[0042] Um eine fortwährende bzw. kontrollierte Andrückkraft des Visiers 4 bzw. seines Dichtelementes
27 gegenüber dem Gesicht eines Benutzers zu erzielen, ist es zweckmäßig, wenn wenigstens
einer der beiden Schiebeführungen 28 oder 29, vorzugsweise sowohl der linken als auch
der rechten Schiebeführung 28 und 29, jeweils wenigstens ein Federelement 31, 32 zugeordnet
ist. Das wenigstens eine Federelement 31, 32 wirkt dabei derart, dass das Visier 4
fortwährend in Richtung zu einer zur Hinterkopfseite 9 nächstliegenden Endstellung
33 - Fig. 3, Fig. 5a - gedrängt ist. Wie vorstehend ausgeführt, sind die Dicke 30
des Dichtelementes 27 und die maximal verfügbare Verschiebelänge 24 der Schiebeführungen
28, 29 derart dimensioniert, dass das Visier 4 in seiner Geschlossen-Stellung eine
Andrückstellung 34 gegenüber einem Gesicht des jeweiligen Benutzers einnehmen kann,
wie dies in Fig. 6 beispielhaft gezeigt ist. Unterschiedliche Kopfgrößen bzw. Gesichtskonturen
werden dabei von den Schiebeführungen 28, 29 und vom Dichtelement 27 zumindest teilweise
ausgeglichen. Im Vergleich dazu zeigt Fig. 5a die maximale, anschlagbegrenzte Endstellung
33 des Visiers 4 in Bezug auf die Hinterkopfseite 9 des Helms 2, weil bei dem in Fig.5a
gezeigten Zustand in dem Helm 2 ein Kopf eines Benutzers nicht aufgenommen ist, das
heißt die Sporthelmanordnung 1 nicht benutzt ist. Die Anschlagbegrenzung bzw. die
Andrückstellung 34 des translatorisch verstellbaren Visiers 4 in Richtung zur Hinterkopfseite
9 ist bei dem Verwendungszustand nach Fig. 6 durch Gesichtsflächen des Benutzers definiert.
Die Andrückkraft wird dabei maßgeblich durch die Federkraft des wenigstens einen Federelements
31, 32 bestimmt.
[0043] Die Federkraft des wenigstens einen Federelements 31, 32 kann derart dimensioniert
sein, dass das Visier 4 von dem Benutzer durch Ergreifen des Visiers 4, insbesondere
durch Erfassen des Visiers 4 in jedem der beiden Schläfenbereiche 6, in von der Hinterkopfseite
9 vergleichsweise weiter distanzierte Distanzstellungen 35 verlagerbar ist, wie dies
in den Fig. 5b und 5c mit strichlierten Linien beispielhaft veranschaulicht ist. Die
Distanzstellung 35 des Visiers 4 ist dabei beim Zustand gemäß Fig. 5c von der hinteren
Endstellung 33 weiter entfernt als beim Zustand gemäß Fig 5b.
[0044] Wie den Fig. 5a und 5b entnehmbar ist, kann die Sporthelmanordnung 1 derart ausgeführt
sein, dass der obere Visierrandbereich 20 in der Geschlossen-Stellung des Visiers
4 zumindest abschnittsweise, insbesondere zumindest im Mittenabschnitt zwischen der
linken und rechten Lageranordnung 18 und 19, vom Helmschalenrand 11 in Richtung zur
Fronseite 8 überragt wird. Dadurch kann in der Geschlossen-Stellung eine Verschwenkung
des Visiers 4 zumindest in Richtung der Offen-Stellung, also nach oben hin, durch
den vorragenden Helmschalenrand 11 unterbunden sein oder anschlagbegrenzt verhindert
sein, um eine hohe Robustheit der Sporthelmanordnung 1 bzw. eine Entlastung der Lageranordnungen
18, 19 zu erzielen. Der gegenüber dem Visier 4 vorragende Helmschalenrand 11 kann
wenigstens abschnittsweise durch den zuvor genannten Überstand 22 gebildet sein.
[0045] In den Fig. 5a bis 5e ist eine Bewegungsabfolge des Visiers 4 ausgehend von seiner
Geschlossen-Stellung (Fig. 5a) zu dessen Offen-Stellung (Fig. 5e) veranschaulicht,
also eine vom Benutzer ausführbare Hochklapp-Bewegung des Visiers 4 gezeigt.
[0046] In Fig. 5a nimmt das Visier 4 durch die Wirkung der Federelemente 31, 32 in Zusammenhang
mit den Schiebeführungen 28, 29 (Fig. 3, 4) die hintere Endstellung 33 ein, nachdem
keine Gesichtsflächen eines Benutzers vorhanden sind, welche eine vorgelagerte Andrückstellung
34 des Visiers 4 - beispielsweise gemäß Fig. 6 - definieren würden.
[0047] Die Fig. 5b und 5c zeigen, wie das Visier 4 unter Nutzung der Schiebeführungen 28,
29 von einem Benutzer translatorisch in Richtung der Frontseite 8 bzw. nach vorne
verschiebbar ist und dabei eine Stellkraft entgegen der Federkraft der Federelemente
31, 32 aufzubringen ist. Ab einer vorbestimmten Stellweite bzw. Distanzstellung 35
des Visiers 4 relativ zur Hinterkopfseite 9 ist das Visier 4 vom Helmschalenrand 11
freigegeben bzw. vom Überstand 22 nach oben hin nicht mehr begrenzt und kann der Benutzer
unter Nutzung der Schwenkachsen 18, 19 sodann die Hochklappbewegung des Visiers 4
gemäß Fig. 5d einleiten. In Fig. 5e ist eine hochgeklappte Stellung, also eine Offen-Stellung
des Visiers 4 veranschaulicht.
[0048] Ferner kann die linke und/oder rechte Lageranordnung 16, 17 wenigstens ein Rastelement
36 umfassen (Fig. 5e), welches dazu ausgebildet ist die Offen-Stellung des Visiers
4 zu fixieren, ohne dass der Benutzer eine fortwährende Haltekraft auf das Visier
3 ausüben muss. Es können mehrere zueinander distanzierte Rastelemente 36 vorgesehen
sein, um unterschiedliche Offen-Stellungen bzw. Winkelstellungen des Visiers 4 relativ
zur Helmschale 3 zu definieren. Sobald der Benutzer das wenigstens eine Rastelement
36 außer Eingriff setzt bzw. durch eine Lösebewegung überwindet, kann das Visier 4
wieder in seine Geschlossen-Stellung bzw. Andrückstellung 34 gegenüber dem Gesicht
- beispielsweise gemäß Fig. 6 - rückgeführt werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass
die Rückführbewegung des Visiers 4 von der Offen-Stellung (Fig. 5e) in die Endstellung
(Fig. 5a) bzw. in eine vorgelagerte Andrückstellung 34 (Fig. 6) zumindest zum Teil
auf der Federkraft des wenigstens einen Federelements 31, 32 basiert.
[0049] In Fig. 7 ist eine zweckmäßige Ausführungsform der linken und rechten Schiebeführung
28, 29 für das Visier 4 im Längsschnitt gezeigt. Die linke und rechte Schiebeführung
28, 29 können in Bezug auf die vertikale Mittelebene 10 der Sporthelmanordnung 1 spiegelbildlich
ausgeführt sein.
[0050] Die linke Schiebeführung 28 umfasst ein linkes Linear-Führungselement 37 und die
rechte Schiebeführung 29 umfasst ein rechtes Linear-Führungselement 38, welche Linear-Führungselemente
37, 38 auf dem Visier 4 gehaltert sind und gegenüber der Innenseite 23 des Visiers
4 jeweils keilförmige verlaufende Vorsprünge 39, 40 ausbilden. Diese keilförmig verlaufenden
Vorsprünge 39, 40 sind in korrespondierenden, keilförmig auslaufenden Ausnehmungen
41, 42 in jedem der beiden Schläfenbereiche 6 der Helmschale 3 verschiebbar aufgenommen.
Die Helmschale 3 ist hierbei inklusive einer Innenauskleidung bzw. Polsterung veranschaulicht
und weist eine ausreichende Dicke auf, um die Ausnehmungen 41, 42 an der Außenseite
der Helmschale 3 ausbilden zu können.
[0051] Die keilförmig verlaufenden Vorsprünge 39, 40 an der Innenseite 23 des Visiers 4
können einander nächstliegende bzw. zugewandte Basisflächen 43, 44 ausbilden, welche
Basisflächen 43, 44 zueinander parallel bzw. weitgehend parallel zueinander verlaufen.
Diese möglichst parallel zueinander verlaufenden Basisflächen 43, 44 an der Visier-Innenseite
23 sind an parallel oder weitgehend parallel zueinander verlaufenden Grundflächen
45, 46 in jeder der beiden Ausnehmungen 41, 42 in der Helmschale 3 gleitbeweglich
abgestützt. Dementsprechend kann das Visier 4 mit seinen Basisflächen 43, 44 in Richtung
der Frontseite 9 und auch in Richtung der Hinterkopfseite 9 relativ zur Helmschale
3 gleitbeweglich verlagert werden.
[0052] Zweckmäßig ist es, wenn die beispielsweise rahmenartig ausgeführten Linear-Führungselemente
37, 38 in jeweils einen Durchbruch 47, 48 in den seitlichen Endabschnitten 13, 14
des Visiers 4 eingesteckt und darin gehaltert sind. Diese Halterung kann zweckmäßig
als formschlüssig wirkende Rastverbindung zwischen den Linear-Führungselementen 37,
38 und dem Visier 4 umgesetzt sein (beispielhaft dargestellt).
[0053] Wie der Fig. 7 weiters zu entnehmen ist, kann es zweckmäßig sein, wenn die linke
und rechte Schwenkachse 18, 19 für das Visier 4 von einer linken und rechten Schraube
49, 50 definiert sind, welche mit dem Helm 2 bzw. mit der Helmschale 3 positionsfest
verschraubt sind. Diese Schrauben 49, 50 können in Schraubeneinsätzen gehaltert sein,
welche Schraubeneinsätze in der Helmschale 3 einfach und dennoch ausreissicher verankert
sein können.
[0054] Zur Erzielung einer langfristig verschleißfreien, robusten und zudem leichtgängigen
Schiebe- und Schwenklagerung (Schiebegelenk) für das Visier 4 kann vorgesehen sein,
dass die linke und rechte Schraube 49, 50 jeweils einen linken und rechten Kulissenstein
51, 52 durchsetzen und dabei diese Kulissensteine 51, 52 um deren Schraubenachsen
verdrehbar lagern. Zudem sind das linke und rechte Linear-Führungselement 37, 38 am
Visier 4 in Bezug auf den linken und rechten Kulissenstein 51, 52 relativverschieblich.
Die Schraubenachsen der linken und rechten Schraube 49, 50 definieren die linke und
rechte Schwenkachse 18, 19, welche positionsunveränderlich an der Helmschale 3 festgelegt
sind.
[0055] Die Kulissensteine 51, 52 und die Schraubenköpfe der Schrauben 49, 50 sind in den
an der Innenseite 23 des Visiers 4 ausgebildeten, keilförmigen Vorsprüngen 39, 40,
welche definierte, keilförmig zulaufende Aufnahmeräume ausbilden, aufgenommen. Gleiches
gilt für die in den Fig. 2 bis 4 ersichtlichen Federelemente 31, 32. Um auch unter
widrigen Bedingungen eine planmäßige Funktion sicherstellen zu können, kann es zweckmäßig
sein, wenn zumindest das linke und rechte Linear-Führungselement 37, 38 und das linke
und rechte Federelement 31, 32 von einem an der Außenseite des Visiers 4 angeordneten
linken und rechten Deckelement 53, 54 jeweils überdeckt sind. Die Deckelelemente 53,
54 können mittels korrespondierender Rastkupplungen 55, 56 mit dem Visier 4 bzw. mit
den Linear-Führungselementen 37, 38 des Visiers 4 formschlüssig gekoppelt sein.
[0056] Wie weiters der Ausführungsform gemäß Fig. 7 entnehmbar ist, kann es zweckmäßig sein,
wenn das wenigstens eine Dichtelement 27 im unteren Visierrandbereich 21 mehrteilig
bzw. mehrschichtig aufgebaut ist. Insbesondere kann das Dichtelement 27 einen Tragkörper
57 aus einem elastomeren Kunststoff umfassen, welcher Tragkörper 57 mit dem unteren
Visierrandbereich 21 vorzugsweise formschlüssig verbunden ist. Der Tragkörper kann
Belüftungsdurchbrüche umfassen, welche vorzugsweise von einem strömungsmindernden
Schaumkunststoff überdeckt sind (nicht dargestellt). Das mehrteilige Dichtelement
27 umfasst weiters einen am Tragkörper 57 befestigten Ausgleichskörper 59 aus einem
vergleichsweise weichen Schaumkunststoff, welcher Ausgleichskörper 59 zur unmittelbaren
Anlage oder zur indirekten Anlage unter Zwischenschaltung eines Filz- oder Textilstreifens
60 an den vorbestimmten Gesichtsabschnitten des Benutzers vorgesehen ist.
[0057] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle
bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten
derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen
Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund
der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf
diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0058] Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen
sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen
aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen können
für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen
Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
[0059] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert
dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
| 1 |
Sporthelmanordnung |
32 |
Federelement |
| 2 |
Helm |
33 |
Endstellung |
| 3 |
Helmschale |
34 |
Andrückstellung |
| 4 |
Visier |
35 |
Distanzstellung |
| 5 |
Aufnahmeraum |
36 |
Rastelement |
| 6 |
Schläfenbereich |
37 |
linkes Linear-Führungselement |
| 7 |
Helmschalenoberseite |
38 |
rechtes Linear-Führungselement |
| 8 |
Frontseite |
39 |
Vorsprung |
| 9 |
Hinterkopfseite |
40 |
Vorsprung |
| 10 |
Mittelebene |
41 |
Ausnehmung |
| 11 |
Helmschalenrand |
42 |
Ausnehmung |
| 12 |
Gesichtsfreistellung |
43 |
Basisfläche |
| 13 |
linker Endabschnitt |
44 |
Basisfläche |
| 14 |
rechter Endabschnitt |
45 |
Grundfläche |
| 15 |
Lagervorrichtung |
46 |
Grundfläche |
| 16 |
linke Lageranordnung |
47 |
Durchbruch |
| 17 |
rechte Lageranordnung |
48 |
Durchbruch |
| 18 |
linke Schwenkachse |
49 |
Schraube |
| 19 |
rechte Schwenkachse |
50 |
Schraube |
| 20 |
oberer Visierrandbereich |
51 |
Kulissenstein |
| 21 |
unterer Visierrandbereich |
52 |
Kulissenstein |
| 22 |
Überstand |
53 |
Deckelelement |
| 23 |
Innenseite |
54 |
Deckelelement |
| 24 |
maximale Verschiebelänge |
55 |
Rastkupplung |
| 25 |
hinterer Begrenzungsanschlag |
56 |
Rastkupplung |
| 26 |
Stützfläche |
57 |
Tagkörper |
| 27 |
Dichtelement |
58 |
Belüftungsdurchbrüche |
| 28 |
linke Schiebeführung |
59 |
Ausgleichskörper |
| 29 |
rechte Schiebeführung |
60 |
Filz- oder Textilstreifen |
| 30 |
Dicke |
|
|
| 31 |
Federelement |
|
|
1. Sporthelmanordnung (1), umfassend
- einen Helm (2) mit einer Helmschale (3), welcher Helm (2) zur zumindest teilweisen
Aufnahme eines zu schützenden Kopfes eines Benutzers ausgebildet ist, und die Helmschale
(3) an ihrer Frontseite (8) mit einem Helmschalenrand (11) eine nach oben hin begrenzte
Gesichtsfreistellung (12) definiert und diese Gesichtsfreistellung (12) nach unten
hin von der Helmschale (3) nicht begrenzt ist, und die Helmschale (3) weiters eine
Helmschalenoberseite (7) sowie beidseitig einen Schläfenbereich (6) ausbildet,
- ein Visier (4), welches Visier (4) einen oberen Visierrandbereich (20) und einen
unteren Visierrandbereich (21) umfasst, wobei der untere Visierrandbereich (21) einer
Nase des Benutzers nächstliegend zuwendbar ist,
- eine Lagervorrichtung (15) mit einer linken Lageranordnung (16) und einer rechten
Lageranordnung (17) für das Visier (4), welche Lageranordnungen (16, 17) jeweils in
einem der Schläfenbereiche (6) an der Helmschale (3) angeordnet oder ausgebildet sind,
und die linke Lageranordnung (16) eine linke Schwenkachse (18) und die rechte Lageranordnung
(17) eine rechte Schwenkachse (19) definiert, sodass das Visier (4) zwischen einer
die Gesichtsfreistellung (12) größtenteils abdeckenden Geschlossen-Stellung und einer
die Gesichtsfreistellung (12) größtenteils freigebenden Offen-Stellung und Viceversa
verlagerbar ist,
- und ein formelastisches Dichtelement (27), welches im unteren Visierrandbereich
(21) des Visiers (4) befestigt ist und zumindest abschnittsweise zumindest entlang
des unteren Visierrandbereiches (21) verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die linke Lageranordnung (16) zusätzlich zur linken Schwenkachse (18) eine linke
Schiebeführung (28) aufweist, und die rechte Lageranordnung (17) zusätzlich zur rechten
Schwenkachse (19) eine rechte Schiebeführung (29) aufweist, sodass das Visier (4)
im Zuge einer manuell ausgeführten Verlagerungsbewegung mittels der Lageranordnungen
(16, 17) verschwenk- und verschiebbar ist, und
- dass eine verfügbare Verschiebelänge (24) der linken und rechten Schiebeführung (28, 29)
sowie eine von einer Innenseite (23) des Visiers (4) in Richtung zu einer Hinterkopfseite
(9) des Helms (2) gemessene Dicke (30) des Dichtelementes (27) derart dimensioniert
sind, dass das Dichtelement (27) in der Geschlossen-Stellung des Visiers (4) mittels
der linken und rechten Schiebeführung (28, 29) an Gesichtsabschnitte unterhalb der
Augen des Benutzers andrückbar ist.
2. Sporthelmanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der beiden Schiebeführungen (28, 29), vorzugsweise sowohl der linken
und der rechten Schiebeführung (28, 29), wenigstens ein Federelement (31, 32) zugeordnet
ist, mit welchem wenigstens einen Federelement (31, 32) das Visier (4) in Richtung
zu einer zur Hinterkopfseite (9) nächstliegenden Endstellung (33) gedrängt ist.
3. Sporthelmanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft des wenigstens einen Federelements (31, 32) derart dimensioniert ist,
dass das Visier (4) von dem Benutzer durch Ergreifen des Visiers (4), insbesondere
durch Erfassen des Visiers (4) in jedem der beiden Schläfenbereiche (6), in wenigstens
eine von der Hinterkopfseite (9) vergleichsweise weiter distanzierte Distanzstellung
(35) verlagerbar ist.
4. Sporthelmanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Visierrandbereich (20) in der Geschlossen-Stellung des Visiers (4) zumindest
abschnittsweise, insbesondere zumindest im Mittenabschnitt zwischen der linken und
rechten Lageranordnung (16, 17), vom Helmschalenrand (11) in Richtung zur Fronseite
(8) überragt wird, sodass in der Geschlossen-Stellung eine Verschwenkung des Visiers
(4) zumindest in Richtung der Offen-Stellung durch den vorragenden Helmschalenrand
(11) verhindert ist oder anschlagbegrenzt unterbunden ist.
5. Sporthelmanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die linke Schiebeführung (28) ein linkes Linear-Führungselement (37) umfasst und
die rechte Schiebeführung (29) ein rechtes Linear-Führungselement (38) umfasst, welche
Linear-Führungselemente (37, 38) gegenüber der Innenseite (23) des Visiers (4) jeweils
keilförmige verlaufende Vorsprünge (39, 40) ausbilden, wobei diese keilförmig verlaufenden
Vorsprünge (39, 40) in korrespondierenden, keilförmig auslaufenden Ausnehmungen (41,
42) in jedem der beiden Schläfenbereiche (6) der Helmschale (3) verschiebbar aufgenommen
sind.
6. Sporthelmanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die keilförmig verlaufenden Vorsprünge (39, 40) einander nächstliegend zugewandte
Basisflächen (43, 44) ausbilden, welche Basisflächen (43, 44) zueinander parallel
verlaufen und an parallel zueinander verlaufenden Grundflächen (45, 46) in jeder der
beiden Ausnehmungen (41, 42) in der Helmschale (3) gleitbeweglich abgestützt sind.
7. Sporthelmanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Linear-Führungselemente (37, 38) in jeweils einen Durchbruch (47, 48) in den
seitlichen Endabschnitten (13, 14) des Visiers (4) eingesteckt und darin gehaltert
sind.
8. Sporthelmanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (27) einen Tragkörper (57) aus einem elastomeren Kunststoff umfasst,
welcher Tragkörper (57) mit dem unteren Visierrandbereich (21) verbunden ist, und
dass das Dichtelement (27) weiters einen am Tragkörper (57) befestigten Ausgleichskörper
(59) aus einem vergleichsweise weichen Schaumkunststoff umfasst, welcher Ausgleichskörper
(57) zur unmittelbaren Anlage oder zur indirekten Anlage unter Zwischenschaltung eines
Filz- oder Textilstreifens (60) an den genannten Gesichtsabschnitten des Benutzers
vorgesehen ist.
9. Sporthelmanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die linke und rechte Schwenkachse (18, 19) von einer linken und rechten Schraube
(49, 50) definiert sind, welche mit dem Helm (2) positionsfest verschraubt sind.
10. Sporthelmanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die linke und rechte Schraube (49, 50) jeweils einen linken und rechten Kulissenstein
(51, 52) durchsetzen, wobei das linke und rechte Linear-Führungselement (37, 38) in
Bezug auf den linken und rechten Kulissenstein (51, 52) relativverschieblich sind,
und welche Kulissensteine (51, 52) um Schraubenachsen der linken und rechten Schraube
(49, 50) verschwenkbar sind.
11. Sporthelmanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das linke und rechte Linear-Führungselement (37, 38) und das linke und rechte Federelement
(31, 32) von einem an der Außenseite des Visiers (4) angeordneten linken und rechten
Deckelement (53, 54) jeweils überdeckt sind.