[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Anzeigen
der Stellung eines Weichenherzens einer zwischen einem ersten und einem zweiten Fahrweg
umschaltbaren Weiche, wobei das Weichenherz zwischen einer ersten Endstellung, in
welcher der erste Fahrweg freigegeben und der zweite Fahrweg gesperrt ist, und einer
zweiten Endstellung verstellbar ist, in welcher der zweite Fahrweg freigegeben und
der erste Fahrweg gesperrt ist.
[0002] Zwischen (zumindest) zwei Endstellungen verstellbare Weichenherzen werden häufig
bei jenen Weichen verwendet, welche mit hoher Geschwindigkeit befahren werden und/oder
einen geringen Weichenwinkel aufweisen ("schlanke Weichen"), einerseits um ein Auffahren
der Räder eines Zuges auf die Weichenherzspitze zu verhindern und anderseits um einen
möglichst geschlossenen Schienenverlauf am jeweiligen Schienenschenkel des Weichenherzens
zu gewährleisten und so eine möglichst unterbrechungsfreie Auflage der Räder beim
Passieren des Weichenherzens zu ermöglichen und dadurch die Weiche und das Fahrwerk
des Zuges zu schonen.
[0003] Im regulären Betrieb der Weiche wird das Weichenherz für gewöhnlich gemeinsam bzw.
synchron mit der Weichenzunge verstellt. Die Stellung der gesamten Weiche wird aus
der Stellung der Weichenzunge, welche von sog. Endlagenprüfern erfasst wird, ermittelt
und angezeigt. Dazu signalisiert der Endlagenprüfer die erfasste Stellung der Weichenzunge
einer Stellwerkzentrale, welche daraufhin den jeweiligen Fahrweg freigibt oder sperrt,
was im Allgemeinen an neben oder über der Fahrbahn fest montierten Signalleuchten
zur Anzeige gebracht wird. Die Stellung des Weichenherzens wird dabei nicht gesondert
angezeigt.
[0004] Im Baustellenbetrieb kann die gemeinsame bzw. synchrone Verstellung der Weichenzunge
und des Weichenherzens hingegen oftmals nicht gewährleistet werden, z.B. wenn die
Weiche selbst gewartet oder erst gebaut wird. Außerdem ist im Baustellenbetrieb eine
elektrische Verbindung zur Stellwerkzentrale häufig unterbrochen, sodass die Signalleuchten
die Weichenstellung gar nicht - oder nicht zuverlässig - anzeigen. Aus diesem Grund
erfolgt die Prüfung der Stellung des Weichenherzens im Baustellenbetrieb durch den
Fahrzeugführer eines (Bau-)Fahrzeugs selbst oder durch eine neben der Weiche dafür
abgestellte Person anhand einer Sichtprüfung des Weichenherzens. Dazu müssen Baufahrzeuge
im Bereich des Weichenherzens auf Sicht, also besonders langsam, fahren, was die Baustellenarbeit
verzögert.
[0005] Dennoch ist insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen, z.B. infolge von Niederschlag,
Luftspiegelungen oder Blendung des Fahrzeugführers oft nur schwer erkennbar, in welcher
End- oder Zwischenstellung sich das Weichenherz gerade befindet, umso mehr bei geringen
Weichenwinkeln, bei denen sich die Endstellungen des Weichenherzens nur geringfügig
voneinander unterscheiden. Somit besteht die Gefahr einer Fehlerkennung und daraus
resultierender Personen- und Sachschäden.
[0006] Es ist Ziel der vorliegenden Erfindung die Sicherheit im Weichenbereich während des
Baustellenbetriebs zu erhöhen und den Betrieb einer eingerichteten Baustelle zu beschleunigen.
[0007] Dieses Ziel wird in einem ersten Aspekt der Erfindung durch eine eingangs genannte
Vorrichtung erreicht, die eine tragbare Sensoreinheit, welche zumindest einen Sensor
zum Erfassen der Stellung des Weichenherzens und für jeden Sensor ein Befestigungsmittel
zur lösbaren Montage des Sensors an oder neben dem Weichenherz aufweist, und eine
mit der Sensoreinheit verbundene, tragbare Anzeigeeinheit umfasst, welche zumindest
eine neben oder zwischen den Schienen der Weiche anordenbare optische Anzeige zum
Anzeigen der vom zumindest einen Sensor erfassten Stellung des Weichenherzens aufweist.
[0008] Mit ihren tragbaren Sensor- und Anzeigeeinheiten kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
einfach, z.B. in einem Koffer oder einer Tasche, transportiert und rasch an einer
Weiche montiert werden, um z.B. eine Baustelle zu sichern. Im montierten Zustand erfasst
der zumindest eine Sensor gesondert, d.h. ganz unabhängig von möglichen Endlagenprüfern
an der Weichenzunge, die Weichenherzstellung, beispielsweise eine der beiden Endstellungen
und/oder eine Zwischenstellung, und die zumindest eine optische Anzeige bringt die
erfasste Stellung dem Baustellenpersonal und dem Fahrzeugführer eines (Bau-)Fahrzeugs
unmittelbar lokal und fehlersicher gesondert zur Anzeige, sodass jedes (Bau-)Fahrzeug
das Weichenherz sicher und schnell passieren kann und kein Personal zur Sichtkontrolle
in der Nähe des Weichenherzens abgestellt werden muss. Im Ergebnis wird durch die
Vorrichtung der Erfindung die Sicherheit im Weichenbereich im Baustellenbetrieb erhöht
und der Baustellenbetrieb selbst beschleunigt.
[0009] Die Sensoreinheit und die Anzeigeeinheit, also deren Sensor/en und optische Anzeige/n,
können über das Stromnetz energieversorgt sein. Um die Vorrichtung besonders flexibel
und mobil betreiben zu können, ist vorteilhaft, wenn die Vorrichtung ferner eine autarke
Energieversorgungseinheit für die Sensoreinheit und die Anzeigeeinheit umfasst. Dadurch
werden lange Kabelwege und eine aufwändige Installation der Vorrichtung vermieden
und selbst bei einem (temporären) Ausfall des Stromnetzes eine sichere Anzeige der
aktuellen Weichenherzstellung gewährleistet.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Befestigungsmittel der Sensoreinheit
einen Magneten oder eine Klemme zur Schnellmontage des jeweiligen Sensors auf. Mithilfe
der Magnete und/oder Klemmen können der oder die Sensoren einfach und schnell montiert
und wieder demontiert werden, sodass die Sensoreinheit rasch und einfach einsetzbar
und besonders mobil ist.
[0011] Der zumindest eine Sensor kann an vielen Orten in der Nähe des Weichenherzens montiert
werden, z.B. an (Flügel-)Schienen, Schwellen, dem Kleineisen, dem Oberbau, usw. In
einer günstigen Ausführungsform ist der zumindest eine Sensor an einem Anschlag für
eine der Endstellungen des Weichenherzens lösbar montierbar. Am Anschlag kann der
Sensor besonders nah am Weichenherzen montiert werden und damit dessen Stellung besonders
präzise erfassen. Darüberhinaus ist der Anschlag gut zugänglich, was die (De-)Montage
des Sensors erleichtert.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Sensoreinheit einen Kontaktsensor,
Abstandssensor und/oder Näherungssensor als Sensor/en auf. Derartige Sensoren sind
platzsparend, zuverlässig und langlebig, insbesondere im harschen Baustellenbetrieb
im Freien.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Sensoreinheit für die in Schienenlängsrichtung
betrachtet linke und rechte Seite des Weichenherzens jeweils einen oder mehrere Sensoren
auf. In dieser Anordnung wird die Stellung des Weichenherzens gleich von zwei Seiten
erfasst, z.B. gleichzeitig mittels Abstands- und/oder Näherungssensoren oder wechselseitig
mittels Kontaktsensoren, womit eine hohe Genauigkeit und/oder eine erhöhte Ausfallssicherheit
der Vorrichtung durch Redundanz erzielt wird.
[0014] Die Anzeigeeinheit kann freistehend angeordnet, z.B. mit integrierten Füßen aufgestellt,
werden, d.h. ohne Fixierung an den Gleisen oder z.B. einem Mast. Alternativ dazu kann
die Anzeigeeinheit für jede optische Anzeige ein Befestigungsmittel zur lösbaren Montage
der jeweiligen optischen Anzeige neben oder zwischen den Schienen der Weiche aufweisen,
um z.B. an den Gleisen während des Baustellenbetriebs temporär verankert zu werden.
Auf diese Weise wird die optische Anzeige stabil direkt am Fahrweg angeordnet, ohne
die Gefahr, dass ein daran vorbeifahrender Zug ihre Stellung verändert. Zur Schnellmontage
der optischen Anzeige kann dabei bevorzugt ein Befestigungsmittel mit einem Magneten
oder einer Klemme vorgesehen sein.
[0015] Zur deutlichen Anzeige der Weichenherzstellung ist vorteilhaft, wenn die Anzeigeeinheit
eine oder mehrere Leuchte/n als optische Anzeige/n aufweist. Leuchten, insbesondere
LED-Leuchten, können eine hohe gerichtete Lichtintensität bereitstellen, sodass sie
selbst bei schlechten Sichtverhältnissen, z.B. bei Nebel, und/oder auf größere Distanz,
von z.B. über 70 m, sicher wahrgenommen werden. Mittels Blinklicht, Farben und/oder
Anzeigesymbolen können Leuchten die Weichenherzstellung deutlich erkennbar anzeigen.
Dabei ist bevorzugt, wenn zumindest eine der Leuchten zum Strahlen in zwei entgegengesetzte
Richtungen ausgebildet ist, um (Bau-)Fahrzeugführern in beiden Fahrtrichtungen die
Weichenherzstellung anzuzeigen.
[0016] In einer günstigen Ausführungsform weist die Anzeigeeinheit für die in Schienenlängsrichtung
betrachtet linke und rechte Seite des Weichenherzens jeweils eine oder mehrere optische
Anzeigen auf. In einer solchen Anordnung wird die Stellung des Weichenherzens gleich
an zwei Seiten angezeigt, z.B. wechselseitig, wenn beispielsweise nur jene Leuchte
an der freigegebenen oder gesperrten Seite aufleuchtet, oder gleichzeitig mit verschiedenen
die Weichenherzstellung anzeigenden Symbolen (wie Pfeilen od.dgl.) oder mit verschiedenen
Farben, etc. Damit werden die Sichtbarkeit und Ausfallssicherheit der Anzeigeeinheit
noch weiter erhöht.
[0017] In einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren der eingangs genannten Art
bereitgestellt, welches umfasst:
lösbares Montieren zumindest eines Sensors einer tragbaren Sensoreinheit neben oder
am Weichenherz mithilfe eines Befestigungsmittels der Sensoreinheit für jeden Sensor;
Anordnen zumindest einer optischen Anzeige einer mit der Sensoreinheit verbundenen,
tragbaren Anzeigeeinheit neben oder zwischen den Schienen der Weiche;
Erfassen der Stellung des Weichenherzens mittels des zumindest einen Sensors; und
Anzeigen der vom zumindest einen Sensor erfassten Stellung des Weichenherzens mittels
der zumindest einen optischen Anzeige.
[0018] Hinsichtlich der Vorteile und bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf die obigen Ausführungen zur erfindungsgemäßen Vorrichtung verwiesen.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten
beispielhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine Weiche mit einem verstellbaren Weichenherzen, dessen Stellung mittels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung angezeigt wird, in einer Draufsicht;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt A der Fig. 1;
Fig. 3 den Ausschnitt A der Fig. 1 mit einer anderen Stellung des Weichenherzens;
Fig. 4 die Weiche und das Weichenherz der Fig. 3 in einer Perspektivansicht in Schienenlängsrichtung;
und
Fig. 5 ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Anzeigen der Stellung des Weichenherzens
der Fig. 1 bis 4 in einem Flussdiagramm.
[0020] Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine mobile Vorrichtung 1, welche die Stellung eines Weichenherzens
2 in einer Weiche 3 während eines Baustellenbetriebes der Weiche 3 zur Anzeige bringt.
Die Weiche 3 ist zwischen einem ersten Fahrweg 4 (hier: zwischen dem Weichenanfang
3
A und dem unteren Weichenende 3
E,u, d.h. vom Stammgleis auf das Zweiggleis oder umgekehrt) und einem zweiten Fahrweg
5 (hier: zwischen dem Weichenanfang 3
A und dem oberen Weichenende 3
E,o, d.h. auf dem Stammgleis) umschaltbar. Dazu weist die Weiche 3 einen ersten Antrieb
6 zum Verstellen der Weichenzunge 7 und einen zweiten Antrieb 8 zum Verstellen des
Weichenherzens 2 auf. Der Antrieb 8 kann das Weichenherz 2 durch Biegen oder Schwenken
zwischen einer ersten Endstellung (Fig. 2) und einer zweiten Endstellung (Fig. 3 und
4) verstellen. In der in Fig. 2 dargestellten ersten Endstellung gibt das Weichenherz
2 den ersten Fahrweg 4 frei und sperrt zugleich den zweiten Fahrweg 5, wogegen in
der in Fig. 3 dargestellten zweiten Endstellung das Weichenherz 2 den zweiten Fahrweg
5 freigibt und den ersten Fahrweg 4 sperrt.
[0021] Im laufenden Betrieb der Weiche 3 werden die Weichenzunge 7 und das verstellbare
Weichenherz 2 gemeinsam bzw. gleichzeitig verstellt. Die Stellung der Weichenzunge
7 wird dabei von einem Endlagenprüfer (nicht gezeigt) erfasst, an eine Zentrale signalisiert
und meist an fix montierten Signalleuchten (nicht gezeigt) angezeigt. In einem Baustellenbetrieb,
d.h. wenn an der Weiche 3 oder an einem der Fahrwege 4, 5 gearbeitet wird, ist dies
sehr häufig nicht möglich. Darum wird gemäß Fig. 1 im Baustellenbetrieb der Weiche
3 dem Baustellenpersonal (hier: einem Bauarbeiter 9) und dem Führer eines (Bau-)Fahrzeuges
(hier: eines Zuges 10) die Stellung des Weichenherzens 2 gesondert mittels der mobilen
Vorrichtung 1 zur Anzeige gebracht.
[0022] Die Vorrichtung 1 umfasst eine tragbare Sensoreinheit 11 und eine damit (hier: über
Kabel K; alternativ: kabellos) verbundene, tragbare Anzeigeeinheit 12. Die Sensoreinheit
11 hat einen oder mehrere Sensor/en 13, hier: zwei Sensoren 13
1, 13
2, welche die Stellung des Weichenherzens 2 erfassen und für jeden Sensor 13
1 bzw. 13
2 ein zugehöriges Befestigungsmittel 14
1, 14
2. Jedes Befestigungsmittel 14
1, 14
2 ist optional einstückig mit dem jeweiligen Sensor 13
1, 13
2 ausgeführt. Mit den Befestigungsmitteln 14
1, 14
2 sind die jeweiligen Sensoren 13
1, 13
2 an oder neben dem Weichenherz 2 lösbar montiert (hier: an einem Anschlag 15 für das
Weichenherz 2). Die Anzeigeeinheit 12 hat eine oder mehrere, neben oder zwischen den
Schienen 16 der Weiche 3 angeordnete optische Anzeigen 17 (hier: zwei als Leuchten
ausgebildete optische Anzeigen 17
1, 17
2). Die optischen Anzeigen 17
1, 17
2 zeigen die von den Sensoren 13
1, 13
2 erfasste Stellung des Weichenherzens 2 an.
[0023] In dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Fall ist das Weichenherz 2 gerade in seiner
ersten Endstellung, was zumindest einer der Sensoren 13
1, 13
2 der Sensoreinheit 11 erfasst. Die hier am zweiten Fahrweg 5 angeordnete optische
Anzeige 17
1 der mit der Sensoreinheit 11 verbundenen Anzeigeeinheit 12 zeigt infolgedessen die
Sperre des (hier: oberen) zweiten Fahrweges 5 bzw. die Freigabe des (hier: unteren)
ersten Fahrweges 4 an. Der sich dem Weichenherz 2 von der (hier: unteren) Weichenende
3
E,u nähernde Zug 10 kann somit ungehindert das Weichenherz 2 passieren ohne Gefahr, auf
das Weichenherz 2 oder eine Flügelschiene 18 der Weiche 3 aufzulaufen. Ebenso kann
der Bauarbeiter 9 seine Arbeit ohne Gefährdung durch einen sich von der Weichenanfang
3
A nähernden Zug verrichten.
[0024] In dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Fall nimmt das Weichenherz 2 hingegen seine
zweite Endstellung ein, in welcher der erste Fahrweg 4 gesperrt und der zweite Fahrweg
5 freigegeben ist. Dies erfasst wieder zumindest einer der Sensoren 13
1, 13
2 der Sensoreinheit 11, und die mit der Sensoreinheit 11 verbundene Anzeigeeinheit
12 zeigt dies über eine (hier: am ersten Fahrweg 4 angeordnete) optische Anzeige 17
2 an. Der Zug 10 würde in diesem Fall warten und der Bauarbeiter 9 sich vom Fahrweg
5 entfernen.
[0025] Die Sensoreinheit 11 kann eine beliebige Anzahl und Art von Sensoren 13 aufweisen,
welche zusammen eine oder mehrere End- und/oder Zwischenstellungen des Weichenherzens
2 für die Anzeigeeinheit 12 erfassen können, z.B. eine beliebige Kombination aus einem
oder mehreren Kontakt-, Abstands- und Näherungssensoren. Im Beispiel der Fig. 1 bis
4 hat die Sensoreinheit 11 zwei Kontaktsensoren 13
1, 13
2, welche jeweils die erste bzw. die zweite Endstellung des Weichenherzens 2 durch
Berührung des Weichenherzens 2 erfassen. Dazu sind die mehreren Sensoren 13
1, 13
2 der Sensoreinheit 11 in Schienenlängsrichtung R betrachtet sowohl zur linken Seite
19 als auch zur rechten Seite 20 des Weichenherzens 2 montiert. Alternativ hat die
Sensoreinheit 11 einen einzigen Kontaktsensor, welcher einseitig montiert ist und
durch Berührung nur erfasst, ob das Weichenherz 2 z.B. in der ersten Endstellung des
Weichenherzens 2 ist oder nicht, und/oder einen oder mehrere Abstands- und/oder Näherungssensoren
13, welche die End- und/oder Zwischenstellungen des Weichenherzens 2 durch Messen
eines Abstands zwischen dem Sensor 13 und dem Weichenherz 2 und/oder einer Annäherung
des Weichenherzens 2 erfassen.
[0026] Die Sensoren 13 können zum Erfassen der Stellung des Weichenherzens 2 auf viele verschiedene
Arten und an unterschiedlichen Orten an oder neben dem Weichenherz 2 lösbar montiert
werden, z.B. an den Flügelschienen 18, den Schienen 16, an Schwellen 21, an Verankerungsmitteln
wie Kleineisen (nicht gezeigt), an Rippenplatten (nicht gezeigt) der Schienen 16,
usw. Die lösbare Montage jedes Sensors 13
1, 13
2 kann unter Werkzeugeinsatz erfolgen, z.B. wenn das jeweilige Befestigungsmittel 14
1, 14
2 eine Schraube oder ein Gewinde umfasst, oder ohne Werkzeugeinsatz, z.B. wenn das
jeweilige Befestigungsmittel 14
1, 14
2 einen Magneten oder eine Klemme zur Schnellmontage umfasst.
[0027] Um die Stellung des Weichenherzens 2 anzuzeigen, kann die Anzeigeeinheit 12 eine
beliebige Anzahl und Art von optischen Anzeigen 17 aufweisen. Jede optische Anzeige
17
1, 17
2 kann beispielsweise als elektro-mechanischer Zeiger oder, wie dargestellt, als Leuchte
ausgeführt sein, insbesondere als LED-Leuchte. Die Leuchten können dabei in nur eine
Richtung oder, wie gezeigt, in zwei entgegensetzte Richtungen strahlen, um die Stellung
des Weichenherzens 2 in beide Fahrtrichtungen anzuzeigen. Das Anzeigen selbst kann
auf verschiedene Weisen erfolgen, z.B. indem die optischen Anzeigen 17
1, 17
2 alternativ aktiviert werden (wie dargestellt) oder verschiedene Symbole, z.B. unterschiedlich
angeordnete Pfeile, darstellen und/oder die Leuchten verschiedenartig bzw. -farbig
leuchten oder blinken.
[0028] Die optischen Anzeigen 17 können zum Anzeigen der von den Sensoren 13 erfassten Stellung
des Weichenherzens 2 an verschiedenen Orten neben oder zwischen den Schienen 16 angeordnet
sein. Beispielsweise kann jede optische Anzeige 17
1, 17
2 am Anschlag 15 oder einem Auflager für das Weichenherz 2 oder an einer Befestigung
22 (Fig. 4) der Schienen 16 angeordnet sein. Im dargestellten Beispiel ist jeweils
eine der optischen Anzeigen 17
1, 17
2 in Schienenlängsrichtung R betrachtet zur linken Seite 19 und zur rechten Seite 20
des Weichenherzens 2 angeordnet, um für jeden Fahrweg 4, 5 die Freigabe oder Sperre
anzuzeigen.
[0029] Jede optische Anzeige 17
1, 17
2 kann entweder freistehend angeordnet sein oder - wie in Fig. 4 dargestellt - mit
einem Befestigungsmittel (hier: mit einer Klammer 23, alternativ oder zusätzlich mit
einem Magneten, einer Schraube, Klebstoff, usw.) lösbar montiert sein.
[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung 1 auch energieautark, da
sie (zumindest) eine Energieversorgungseinheit 24 aufweist, z.B. eine optional aufladbare
Batterie und/oder ein Photovoltaikmodul, welche die Sensor- und Anzeigeeinheiten 11,
12 speist. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Sensoreinheit 11 und/oder die
Anzeigeeinheit 12 einen Anschluss für ein Stromnetz aufweisen (nicht gezeigt).
[0031] Die mobile Vorrichtung 1 kann in einem in Fig. 5 dargestellten Verfahren 25 zum Anzeigen
der Stellung des Weichenherzens 2 wie folgt verwendet werden:
In einem ersten Schritt 26 des Verfahrens 25 wird der zumindest eine Sensor 13 (in
den Fig. 1 bis 4: die Sensoren 13
1, 13
2) der tragbaren Sensoreinheit 11 mithilfe des jeweiligen Befestigungsmittels 14
1, 14
2 der Sensoreinheit 11 neben oder am Weichenherz 2 lösbar montiert, z.B. am Anschlag
15 für eine der Endstellungen des Weichenherzens 2, an den (Flügel-)Schienen 16, 18,
an Schwellen 21, an Verankerungsmitteln wie Kleineisen, an Rippenplatten der Schienen
16, usw. Dabei weist jedes Befestigungsmittel 14
1, 14
2 der Sensoreinheit 11 optional zur Schnellmontage einen Magneten oder eine Klemme
auf bzw. alternativ dazu zur werkzeuggestützten Montage eine Schraube oder ein Gewinde,
usw. Die im dargestellten Beispiel mehreren Sensoren 13
1, 13
2 der Sensoreinheit 11 werden optional in Schienenlängsrichtung R betrachtet auf gegenüberliegenden
Seiten, d.h. zur linken und rechten Seite, 19, 20 des Weichenherzens 2 lösbar montiert.
[0032] In einem weiteren Schritt 27 des Verfahrens 25 wird die zumindest eine optische Anzeige
17 (in den Fig. 1 bis 4: die optischen Anzeigen 17
1, 17
2) der mit der Sensoreinheit 11 verbundenen, tragbaren Anzeigeeinheit 12 neben oder
zwischen den Schienen 16 der Weiche 3 angeordnet, z.B. aufgestellt oder mithilfe eines
optionalen Befestigungsmittels z.B. der Klemme 23 (Fig. 4) oder einem Magneten zur
Schnellmontage am Anschlag 15, einem Auflager für das Weichenherz 2 oder an einer
Befestigung 22 der Schienen 16, usw. lösbar montiert. Die Anzeigeeinheit 12 weist
eine oder mehrere optische Anzeigen 17
1, 17
2 auf, welche jeweils z.B. als elektro-mechanischer Zeiger oder Leuchte ausgebildet
sind, wie weiter oben unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4 erläutert.
[0033] In einen nächsten Schritt 28 des Verfahrens 25 wird die Stellung des Weichenherzens
2, z.B. eine seiner beiden Endstellungen und/oder eine Zwischenstellung, mittels der
Sensoren 13
1, 13
2 erfasst, wozu die Sensoren 13
1, 13
2 optional jeweils als Kontakt-, Abstands- oder Näherungssensoren ausgeführt sind.
[0034] In einem weiteren Schritt 29 des Verfahrens 25 wird die von den Sensoren 13
1, 13
2 erfasste Stellung des Weichenherzens 2 mittels der optischen Anzeigen 17
1, 17
2 angezeigt. Dazu sind die optischen Anzeigen 17
1, 17
2 optional als Leuchten ausgeführt, die zum Strahlen in zwei entgegengesetzte Richtungen
ausgebildet sind, um die Weichenherzstellung 2 bidirektional anzuzeigen.
[0035] Wenn die Stellung des Weichenherzens 2 nicht mehr gesondert ermittelt werden soll
oder muss, kann die mobile Vorrichtung 1 in einem optionalen Schritt 30 des Verfahrens
25 demontiert und an eine weitere Weiche verbracht werden, z.B. um eine weitere Baustelle
in einem weiteren Weichenbereich zu sichern. Demgemäß können die Schritte 26 - 30
des Verfahrens 25 in einer Schleife LP wiederholt ausgeführt werden.
[0036] Es versteht sich, dass Schritt 27 des Verfahrens 25 vor, zugleich mit oder nach den
Schritten 26 und 28 ausgeführt werden kann.
[0037] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern
umfasst alle Varianten, Modifikationen und deren Kombinationen, die in den Rahmen
der angeschlossenen Ansprüche fallen.
1. Vorrichtung zum Anzeigen der Stellung eines Weichenherzens (2) einer zwischen einem
ersten und einem zweiten Fahrweg (4, 5) umschaltbaren Weiche (3), wobei das Weichenherz
(2) zwischen einer ersten Endstellung, in welcher der erste Fahrweg (4) freigegeben
und der zweite Fahrweg (5) gesperrt ist, und einer zweiten Endstellung verstellbar
ist, in welcher der zweite Fahrweg (5) freigegeben und der erste Fahrweg (4) gesperrt
ist, umfassend
eine tragbare Sensoreinheit (11), welche zumindest einen Sensor (131, 132) zum Erfassen der Stellung des Weichenherzens (2) und für jeden Sensor (131, 132) ein Befestigungsmittel (141, 142) zur lösbaren Montage des Sensors (131, 132) an oder neben dem Weichenherz (2) aufweist, und
eine mit der Sensoreinheit (11) verbundene, tragbare Anzeigeeinheit (12), welche zumindest
eine neben oder zwischen den Schienen (16) der Weiche (3) anordenbare optische Anzeige
(171, 172) zum Anzeigen der vom zumindest einen Sensor (131, 132) erfassten Stellung des Weichenherzens (2) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner umfassend eine autarke Energieversorgungseinheit
(24) für die Sensoreinheit (11) und die Anzeigeeinheit (12).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Befestigungsmittel (141, 142) der Sensoreinheit (11) einen Magneten oder eine Klemme zur Schnellmontage des jeweiligen
Sensors (131, 132) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der zumindest eine Sensor (131, 132) an einem Anschlag (15) für eine der Endstellungen des Weichenherzens (2) lösbar
montierbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Sensoreinheit (11) einen Kontaktsensor,
Abstandssensor und/oder Näherungssensor als Sensor/en (131, 132) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Sensoreinheit (11) für die
in Schienenlängsrichtung (R) betrachtet linke und rechte Seite (19, 20) des Weichenherzens
(2) jeweils einen oder mehrere Sensoren (131, 132) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Anzeigeeinheit (12) für jede
optische Anzeige (171, 172) ein Befestigungsmittel zur lösbaren Montage der jeweiligen optischen Anzeige (171, 172) neben oder zwischen den Schienen (16) der Weiche (3) aufweist, bevorzugt ein Befestigungsmittel
mit einem Magneten oder einer Klemme (22).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Anzeigeeinheit (12) eine oder
mehrere Leuchte/n als optische Anzeige/n (171, 172) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei zumindest eine der Leuchten zum Strahlen in zwei
entgegengesetzte Richtungen ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Anzeigeeinheit (12) für die
in Schienenlängsrichtung (R) betrachtet linke und rechte Seite (19, 20) des Weichenherzens
(2) jeweils eine oder mehrere optische Anzeigen (171, 172) aufweist.
11. Verfahren zum Anzeigen der Stellung eines Weichenherzens (2) in einer zwischen einem
ersten und einem zweiten Fahrweg (4, 5) umschaltbaren Weiche (3), wobei das Weichenherz
(2) zwischen einer ersten Endstellung, in welcher der erste Fahrweg (4) freigegeben
und der zweite Fahrweg (5) gesperrt ist, und einer zweiten Endstellung verstellbar
ist, in welcher der zweite Fahrweg (5) freigegeben und der erste Fahrweg (4) gesperrt
ist, umfassend
lösbares Montieren (26) zumindest eines Sensors (131, 132) einer tragbaren Sensoreinheit (11) neben oder am Weichenherz (2) mithilfe eines
Befestigungsmittels (141, 142) der Sensoreinheit (11) für jeden Sensor (131, 132);
Anordnen (27) zumindest einer optischen Anzeige (171, 172) einer mit der Sensoreinheit (11) verbundenen, tragbaren Anzeigeeinheit (12) neben
oder zwischen den Schienen (16) der Weiche (3);
Erfassen (28) der Stellung des Weichenherzens (2) mittels des zumindest einen Sensors
(131, 132); und
Anzeigen (29) der vom zumindest einen Sensor (131, 132) erfassten Stellung des Weichenherzens (2) mittels der zumindest einen optischen
Anzeige (171, 172).
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Sensoreinheit (11) und die Anzeigeeinheit (12)
von einer autarken Energieversorgungseinheit (24) gespeist werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei das Befestigungsmittel (141, 142) der Sensoreinheit (11) einen Magneten oder eine Klemme zur Schnellmontage aufweist,
mithilfe dessen bzw. derer der zumindest eine Sensor (131, 132) lösbar montiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei der zumindest eine Sensor (131, 132) an einem Anschlag (15) für eine der Endstellungen des Weichenherzens (2) montiert
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei die Sensoreinheit (11) einen Kontaktsensor,
Abstandssensor und/oder Näherungssensor als Sensor/en (131, 132) aufweist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, wobei die Sensoreinheit (11) mehrere
Sensoren (131, 132) aufweist, von welchen in Schienenlängsrichtung (R) betrachtet zumindest einer auf
der linken Seite (19) und zumindest einer auf der rechten Seite (20) des Weichenherzens
(2) lösbar montiert wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, wobei die Anzeigeeinheit (12) für jede
optische Anzeige (171, 172) ein Befestigungsmittel aufweist, mithilfe dessen im Schritt des Anordnens (26) die
jeweilige optische Anzeige (171, 172) neben oder zwischen den Schienen (16) der Weiche (3) lösbar montiert wird, bevorzugt
ein Befestigungsmittel mit einem Magneten oder einer Klemme (23).
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, wobei die Anzeigeeinheit (12) eine oder
mehrere Leuchte/n als optische Anzeige/n (171, 172) aufweist.
19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei zumindest eine der Leuchten zum Strahlen in zwei
entgegengesetzte Richtungen ausgebildet ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 19, wobei die Anzeigeeinheit (12) mehrere
optische Anzeigen (171, 172) aufweist, von welchen in Schienenlängsrichtung (R) betrachtet zumindest eine auf
der linken Seite (19) und zumindest eine auf der rechten Seite (20) des Weichenherzens
(2) angeordnet wird.