Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zum Umrüsten einer solchen Vorrichtung.
Technischer Hintergrund
[0002] In einer Behälterbehandlungsanlage kann eine Etikettiereinrichtung zum Etikettieren
von Behältern mit unterschiedlichen Rüstteilen zum Anpassen an unterschiedliche Behälterformate
ausgestattet werden. Zu diesen Rüstteilen zählen beispielsweise Drehteller zum Drehen
der Behälter während des Etikettierens.
[0003] Herkömmlich ist bspw. zum Wechseln der Drehteller ein manueller Eingriff eines Benutzers
(z. B. Operator oder Wartungspersonal) notwendig. Hierfür kann es notwendig sein,
dass ein Schutz geöffnet wird. Der Benutzer kann dann in einem zugänglichen Bereich,
meist zwischen zwei Etikettieraggregaten, eine gewisse Anzahl an Drehtellern einer
ersten Sorte in seiner Reichweite entnehmen und diese bspw. auf einen Rollwagen oder
in eine Kiste ablegen. Anschließend kann der Benutzer Drehteller einer zweiten Sorte,
welche ebenfalls auf einem Rollwagen gelagert sein können und zur Maschine herangeschoben
werden müssen, in die gerade freigewordenen Drehtelleraufnahmen der Etikettiereinrichtung
einsetzen. Nun kann es notwendig sein, die Etikettiereinrichtung um einen gewissen
Winkel weitzudrehen, damit der Benutzer Zugang zu den nächsten Drehtellern der ersten
Sorte erhält. Dieser Ablauf wird so lange wiederholt, bis alle Drehteller getauscht
wurden.
[0004] Nachteilig am herkömmlichen Stand der Technik kann sein, dass der manuelle Umrüstvorgang
oftmals -je nach Ausstattungsvielfalt und Maschinenausprägung - sehr zeitintensiv
sein kann. Der manuelle Umrüstvorgang erfordert ggf. auch, dass Kompromisse beim Schutzkonzept
während der Mensch-Maschine-Interaktion sowie bezüglich der Ergonomie eingegangen
werden müssen, z. B. im Hinblick aus das erforderliche Weiterdrehen der Etikettiereinrichtung
im sogenannten Tippbetrieb.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Technik zum Umrüsten
einer Etikettiervorrichtung zu schaffen, die vorzugsweise eine schnelle, zuverlässige
und sichere Umrüstung ermöglicht.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung angegeben.
[0007] Ein Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft eine Vorrichtung zum Etikettieren
von Behältern (z. B. für eine Behälterbehandlungsanlage). Die Vorrichtung weist eine
Etikettiereinrichtung, vorzugsweise Rundläufer-Etikettiereinrichtung, zum Etikettieren
der Behälter auf, wobei die Etikettiereinrichtung mehrere Rüstteilaufnahmen, vorzugsweise
Drehtelleraufnahmen, zum (z. B. lösbaren und/oder verriegelbaren) Aufnehmen von Rüstteilen,
vorzugsweise Behälterdrehtellern, aufweist. Die Vorrichtung weist ferner ein Umrüstsystem
auf, das dazu ausgebildet ist, die Etikettiereinrichtung durch einen Austausch der
Rüstteile umzurüsten, vorzugsweise bei einem Produkt- und/oder Behälterformatwechsel.
Das Umrüstsystem weist ein Magazin zum Bevorraten der Rüstteile und eine Handhabungseinrichtung,
mit der die Rüstteile zwischen dem Magazin und den mehreren Rüstteilaufnahmen der
Etikettiereinrichtung bewegbar sind, auf.
[0008] Vorteilhaft ermöglicht die Vorrichtung, dass ein Wechsel von Rüstteilen deutlich
effizienter, sicherer und ergonomischer gestaltet werden kann. Durch die schnelle
Wechselzeit können einerseits mehr Produktionszeit zur Verfügung stehen und andererseits
Bedienerressourcen frei werden. Vorteilhaft können durch das automatische Umrüsten
mehrere Schritte parallelisiert werden, da gewisse Sicherheitsmaßnahmen entfallen
können, weil eine Benutzerpräsenz nicht notwendig ist. So kann beispielsweise zeitgleich
eine automatische Verstellung von anderen Teilen der Maschine erfolgen, da keine Klemm-
oder Quetschgefahr mehr für den zuvor notwendigen Benutzer besteht. Insgesamt kann
die Stillstandzeit der Etikettiereinrichtung und damit der Gesamtlinie verringert
werden, was den effektiven Linienoutput pro Zeit erhöht.
[0009] In einem Ausführungsbeispiel ist das Magazin ein, vorzugsweise einspuriges oder mehrspuriges,
Umlaufmagazin, vorzugsweise ein Trommelmagazin, ein Bandmagazin oder ein Kettenmagazin.
Alternativ kann das Magazin bspw. ein Stapelmagazin sein. Vorteilhaft können die genannten
Magazine einerseits besonders platzsparend sein und andererseits eine schnelle Be-
und Entladung ermöglichen.
[0010] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weisen die Rüstteile erste Rüstteile für ein
erstes Behälterformat und zweite Rüstteile für ein zweites Behälterformat auf. Das
Magazin weist mehrere Rüstteilaufnahmen auf, die jeweils zum Aufnehmen sowohl der
ersten Rüstteile als auch der zweiten Rüstteile ausgebildet sind. Vorteilhaft kann
damit ein einziges Magazin zum Umrüsten zwischen zwei Sorten von Rüstteilen ausreichen.
Das Magazin kann entweder mit den ersten Rüstteilen oder anstelle der ersten Rüstteile
mit den zweiten Rüstteilen bestückt sein. Vorteilhaft kann damit zudem eine besonders
platzsparende Lösung ermöglicht werden.
[0011] Vorzugsweise kann die Vorrichtung eine Steuereinrichtung aufweisen, die dazu konfiguriert
ist, das Umrüstsystem derart zu betreiben, dass es während eines Umrüstvorgangs freiwerdende
Plätze (z. B. Rüstteilaufnahmen) im Magazin durch in dem Umrüstvorgang von der Etikettiereinrichtung
übernommene Rüstteile besetzt. Vorteilhaft kann damit ebenfalls ein einziges Magazin
zum Umrüsten zwischen zwei Sorten von Rüstteilen ausreichen, wobei durch die besondere
Betriebsart eine Kapazität des Magazins so gering wie möglich gehalten werden kann.
Vorteilhaft kann damit ebenfalls eine besonders platzsparende Lösung ermöglicht werden.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform ist die Handhabungseinrichtung dazu ausgebildet,
jeweils gleichzeitig mehrere Rüstteile zwischen dem Magazin und den Rüstteilaufnahmen
der Etikettiereinrichtung zu bewegen. Vorteilhaft kann damit ein besonders schneller
Umrüstvorgang ermöglicht werden.
[0013] Alternativ ist es bspw. jedoch auch möglich, dass die Handhabungseinrichtung dazu
ausgebildet ist, jeweils ein einziges Rüstteil zwischen dem Magazin und den Rüstteilaufnahmen
der Etikettiereinrichtung zu bewegen. Vorteilhaft kann damit eine Konstruktion des
Umrüstsystems vereinfacht werden.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform ist die Handhabungseinrichtung eine Pick-and-Place-Handhabungseinrichtung.
Alternativ kann die Handhabungseinrichtung bspw. eine, vorzugsweise aktor- und/oder
kurvengesteuerte, Schiebe-Handhabungseinrichtung sein, vorzugsweise ausgebildet zum
Schieben der Rüstteile von dem Magazin zu den Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung
und/oder zum Schieben der Rüstteile von den Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung
zu dem Magazin. Vorteilhaft kann somit eine vergleichsweise einfache Konstruktion
der Handhabungseinrichtung ermöglicht werden, die dennoch eine hohe Geschwindigkeit
beim Umrüsten erlaubt.
[0015] In einer Ausführungsvariante weist die Handhabungseinrichtung einen angetriebenen
Schwenkmechanismus, vorzugsweise mit einer horizontalen Schwenkachse, auf. Der Schwenkmechanismus
kann vorzugsweise dazu ausgebildet sein:
- jeweils ein oder mehrere Rüstteile von dem Magazin zu übernehmen und zu einer oder
mehreren der Rüstteilaufnahmen zu schwenken, vorzugsweise direkt in einer einzigen
Schwenkbewegung; und/oder
- jeweils ein oder mehrere Rüstteile von den Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung
zu übernehmen und zu dem Magazin zu schwenken, vorzugsweise direkt in einer einzigen
Schwenkbewegung.
[0016] In einer weiteren Ausführungsvariante ist der Schwenkmechanismus ein Parallelschwenkmechanismus.
Alternativ oder zusätzlich weist der Schwenkmechanismus eine Basis, einen Transferkopf
(z. B. Greiferkopf), mindestens einen (z. B. ersten) Schwenkarm und optional mindestens
einen zweiten Schwenkarm auf. Der mindestens eine erste Schwenkarm kann einerseits
schwenkbar an der Basis und andererseits schwenkbar an dem Transferkopf gelagert sein.
Optional kann der mindestens eine zweite Schwenkarm einerseits schwenkbar an der Basis
und andererseits schwenkbar an dem Transferkopf gelagert sein. Optional kann der mindestens
eine zweite Schwenkarm ferner oberhalb von dem mindestens einen ersten Schwenkarm
angeordnet sein. Vorteilhaft kann der Parallelschwenkmechanismus ermöglichen, dass
die Ausrichtung der Rüstteile beim Bewegen mittels der Handhabungseinrichtung gehalten
werden kann, so dass in dieser Hinsicht kein ungewünschter Freiheitsgrad besteht.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel weist die Handhabungseinrichtung einen drehbaren Transferkopf
(z. B. Greiferkopf) auf, der auf einander entgegengesetzten Seiten jeweils mindestens
eine Rüstteilhalterung (z. B. Greifer) zum Halten eines Rüstteils aufweist. Vorteilhaft
können damit für den Transferkopf Wege zwischen dem Magazin und der Etikettiereinrichtung
eingespart werden, wodurch ein schnelleres Umrüsten ermöglicht werden kann.
[0018] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Handhabungseinrichtung eine Führungsschiene
auf, an der die Rüstteile (z. B. seitlich) geführt hin zu und/oder weg von den mehreren
Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung schiebbar sind. Alternativ oder zusätzlich
können die mehreren Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung jeweils eine Führungsschiene
aufweisen, an der jeweils eines der Rüstteile (z. B. seitlich) geführt hin zu und/oder
weg von der jeweiligen Rüstteilaufnahme schiebbar ist. Vorteilhaft kann damit ein
zuverlässiges Verschieben der Rüstteile beim Umrüsten ermöglicht werden, ohne dass
die Rüstteile bspw. ungewünscht ihre Ausrichtung ändern oder zur Seite wegkippen.
[0019] In einer Ausführungsform weist die Handhabungseinrichtung einen, vorzugsweise pneumatischen,
Ausschiebeaktor (z. B. Zylinder-Kolben-Einheit) und/oder eine (z. B. verschiebbare
oder verschwenkbare) Ausschiebesteuerkurve zum Ausschieben der Rüstteile von einer
jeweiligen Rüstteilaufnahme der Etikettiereinrichtung auf. Alternativ oder zusätzlich
kann die Handhabungseinrichtung bspw. einen, vorzugsweise pneumatischen, Einschiebeaktor
(z. B. Zylinder-Kolben-Einheit) und/oder eine Einschiebesteuerkurve zum Einschieben
der Rüstteile zu einer jeweiligen Rüstteilaufnahme der Etikettiereinrichtung aufweisen.
Vorteilhaft kann damit eine einfache Konstruktion der Handhabungseinrichtung ermöglicht
werden.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform weisen die Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung
jeweils einen Verriegelungsmechanismus zum Verriegeln eines jeweiligen Rüstteils auf.
Vorzugsweise kann die Handhabungseinrichtung einen, vorzugsweise pneumatischen, Entriegelungsaktor
(z. B. Zylinder-Kolben-Einheit) und/oder eine (z. B. verschiebbare oder verschwenkbare)
Eintriegelungssteuerkurve zum Betätigen der Verriegelungsmechanismen zum Entriegeln
des jeweiligen Rüstteils aufweist. Vorteilhaft kann damit auf konstruktiv einfache
Weise eine automatische Entriegelung der Rüstteile ermöglicht werden.
[0021] Bevorzugt kann der Entriegelungsaktor, der Ausschiebeaktor, die Entriegelungssteuerkurve
und/oder die Ausschiebesteuerkurve radial innen von den Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung
angeordnet und/oder nicht mitdrehend mit der Etikettiereinrichtung verbunden sein.
[0022] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft eine Behälterbehandlungsanlage
(z. B. zum Herstellen, Reinigen, Beschichten, Prüfen, Abfüllen, Verschließen, Etikettieren,
Bedrucken, Beschriften und/oder Verpacken von Behältern für flüssige oder pastöse
Medien, vorzugsweise Getränke, flüssige Nahrungsmittel oder Produkte aus der Pharma-
oder HealthCareindustrie). Die Behälterbehandlungsanlage kann eine Vorrichtung wie
hierin offenbart aufweisen.
[0023] Beispielsweise können die Behälter als Flaschen, Dosen, Kanister, Kartons, Flakons,
Tuben usw. ausgeführt sein.
[0024] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Verfahren zum Umrüsten
einer Vorrichtung wie hierin offenbart. Das Verfahren weist ein (z. B. automatisches
oder halbautomatischer)
[0025] Austauschen von ersten Rüstteilen, die von den Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung
aufgenommen sind, gegen zweite Rüstteile aus dem Magazin mittels des Umrüstsystems
auf. Vorteilhaft können mit dem Verfahren die gleichen Vorteile erzielt werden, die
bereits unter Bezugnahme auf die Vorrichtung beschrieben wurden. Selbiges gilt für
die nachfolgenden bevorzugten Varianten des Verfahrens.
[0026] Beispielsweise können zuerst alle ersten Rüstteile weg von den Rüstteilaufnahmen
bewegt, bevorzugt verschoben oder verschwenkt, werden und danach alle zweiten Rüstteile
zu den Rüstteilaufnahmen bewegt, bevorzugt verschoben oder verschwenkt, werden. Vorteilhaft
können somit die Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung zuerst erst komplett
leer gefahren werden und danach wieder komplett mit den zweiten Rüstteilen bestückt
werden.
[0027] Alternativ kann beispielsweise abwechselnd jeweils eine Teilmenge (z. B eine oder
mehrere) der ersten Rüstteile weg von den Rüstteilaufnahmen bewegt, bevorzugt verschoben
oder verschwenkt, werden und eine Teilmenge (z. B eine oder mehrere) der zweiten Rüstteile
zu den Rüstteilaufnahmen bewegt, bevorzugt verschoben oder verschwenkt, werden (z.
B. zu denjenigen Rüstteilaufnahmen, von denen die jeweils vorherige Teilmenge der
ersten Rüstteile wegbewegt wurden), bis alle ersten Rüstteile gegen die zweiten Rüstteile
ausgetauscht sind. Vorteilhaft können somit die Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung
abschnittsweise leer gefahren und wieder mit den zweiten Rüstteilen bestückt werden.
[0028] In einem Ausführungsbeispiel weist das Austauschen auf:
- (a) Übernehmen mindestens eines ersten Rüstteils von mindestens einer der Rüstteilaufnahmen
der Etikettiereinrichtung mittels der Handhabungseinrichtung;
- (b) Bewegen, vorzugsweise Verschwenken oder Verschieben, des übernommenen mindestens
einen ersten Rüstteils zu einem freien Platz in dem Magazin mittels der Handhabungseinrichtung;
- (c) Bewegen, vorzugsweise Drehen oder (z. B. Ab-) Stapeln (z. B. in einer Linearbewegung
und/oder federrückgestellt), des Magazins um mindestens einen Takt mittels eines Antriebs
des Magazins;
- (d) Übernehmen mindestens eines zweiten Rüstteils aus dem Magazin mittels der Handhabungseinrichtung;
- (e) Bewegen, vorzugsweise Verschwenken oder Verschieben, des übernommenen mindestens
einen zweiten Rüstteils aus dem Magazin zu der mindestens einen zuvor freigewordenen
Rüstteilaufnahme (von der zuvor das mindestens eine erste Rüstteil übernommen wurde)
der Etikettiereinrichtung mittels der Handhabungseinrichtung;
- (f) Drehen der Etikettiereinrichtung um mindestens einen Takt mittels eines Antriebs
der Etikettiereinrichtung; und optional
- (g) Wiederholen der Schritte (a) bis (f) bis alle ersten Rüstteile von der Etikettiereinrichtung
durch zweite Rüstteile aus dem Magazin ausgetauscht sind; mit oder ohne den Schritt
(f) bei der letzten Wiederholung.
[0029] In einem Ausführungsbeispiel weist das Austauschen ein Ausschieben der ersten Rüstteile
von den Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung mittels eines, vorzugsweise pneumatischen,
Ausschiebeaktors (z. B. Zylinder-Kolben-Einheit) und/oder einer Auschiebesteuerkurve
der Handhabungseinrichtung, während die Etikettiereinrichtung kontinuierlich oder
taktweise mittels eines Antriebs gedreht wird, auf. Das Austauschen weist optional
ferner ein Einschieben der zweiten Rüstteile mittels eines, vorzugsweise pneumatischen,
Einschiebeaktors (z. B. Zylinder-Kolben-Einheit) und/oder einer Einschiebesteuerkurve
der Handhabungseinrichtung, während die Etikettiereinrichtung kontinuierlich oder
taktweise mittels eines Antriebs gedreht wird, vorzugsweise während oder nach dem
Ausschieben, auf. Bevorzugt kann das Austauschen ferner ein Entriegeln der ersten
Rüstteile vor dem Ausschieben mittels eines, vorzugsweise pneumatischen, Entriegelungsaktors
(z. B. Zylinder-Kolben-Einheit) und/oder einer (z. B. verschiebbare) Eintriegelungssteuerkurve
aufweisen.
[0030] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Handhabungseinrichtung einen drehbaren
Transferkopf auf, der auf einer ersten Seite und auf einer (z. B. entgegengesetzten)
zweiten Seite jeweils mindestens eine Rüstteilhalterung (z. B. Greifer) zum Halten
eines Rüstteils aufweist. Beim Austauschen übernimmt der Transferkopf mit seiner zweiten
Seite vom Magazin mindestens ein zweites Rüstteil, dann wird der Transferkopf (z.
B. um 180°) gedreht, und dann übergibt der Transferkopf mindestens ein erstes Rüstteil
von seiner ersten Seite an mindestens einen durch das vorherige Übernehmen freigewordenen
Platz des Magazins. Alternativ oder zusätzlich kann beim Austauschen der Transferkopf
mit seiner ersten Seite von mindestens einer Rüstteilaufnahme der Etikettiereinrichtung
mindestens ein erstes Rüstteil übernehmen, dann kann der Transferkopf (z. B. um 180°)
gedreht werden, und dann kann der Transferkopf mindestens ein zweites Rüstteil von
seiner zweiten Seite an die mindestens eine, durch das vorherige Übernehmen freigewordene
Rüstteilaufnahme der Etikettiereinrichtung übergeben.
[0031] Es ist möglich, dass das Austauschen aufweist:
- (a) Übernehmen mindestens eines zweiten Rüstteils aus dem Magazin mittels der zweiten
Seite des drehbaren Transferkopfes der Handhabungseinrichtung;
- (b) Bewegen, vorzugsweise Verschwenken oder Verschieben, des übernommenen mindestens
einen zweiten Rüstteils zu der Etikettiereinrichtung und Drehen des Transferkopfes,
z. B. um 180°, z. B. des Bewegens;
- (c) Übernehmen mindestens eines ersten Rüstteils von mindestens einer der Rüstteillaufnahmen
der Etikettiereinrichtung mittels der ersten Seite des drehbaren Transferkopfes der
Handhabungseinrichtung;
- (d) Drehen des Transferkopfes, z. B. um 180°;
- (e) Übergeben des übernommenen mindestens einen zweiten Rüstteils von der zweiten
Seite des Transferkopfes an die mindestens eine der Rüstteilaufnahmen der Etikettiereinrichtung;
- (f) Bewegen, vorzugsweise Verschwenken oder Verschieben, des übernommenen mindestens
einen ersten Rüstteils zu dem Magazin mittels der Handhabungseinrichtung und Drehen
des Transferkopfes, z. B. um 180°, z. B. während des Bewegens; und
- (g) Übergeben des übernommenen mindestens einen ersten Rüstteils von der ersten Seite
des Transferkopfes an das Magazin;
- (h) Bewegen, vorzugsweise Drehen oder (z. B. Ab-) Stapeln (z. B. in einer Linearbewegung
und/oder federrückgestellt), des Magazins um mindestens einen Takt mittels eines Antriebs
des Magazins,
- (i) Drehen der Etikettiereinrichtung um mindestens einen Takt; und optional
- (j) Wiederholen der Schritte (a) bis (i) bis alle ersten Rüstteile von der Etikettiereinrichtung
durch zweite Rüstteile aus dem Magazin ausgetauscht sind; mit oder ohne den Schritt
(i) und/oder (j) bei der letzten Wiederholung.
[0032] Vorzugsweise kann sich der hierin verwendete Begriff "Steuereinrichtung" auf eine
Elektronik (z. B. ausgeführt als eine Treiberschaltung oder mit Mikroprozessor(en)
und Datenspeicher) und/oder eine mechanische, pneumatische und/oder hydraulische Steuerung
beziehen, die je nach Ausbildung Steuerungsaufgaben und/oder Regelungsaufgaben und/oder
Verarbeitungsaufgaben übernehmen kann. Auch wenn hierin der Begriff "Steuern" verwendet
wird, kann damit gleichsam zweckmäßig auch "Regeln" bzw. "Steuern mit Rückkopplung"
und/oder "Verarbeiten" umfasst bzw. gemeint sein.
[0033] Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung
sind beliebig miteinander kombinierbar.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0034] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern gemäß
einem Ausführungsbeispiel in Offenbarung;
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines beispielhaften Umrüstsystems der Vorrichtung;
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines beispielhaften Umrüstsystems der Vorrichtung;
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer beispielhaften Handhabungseinrichtung
der Vorrichtung;
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer beispielhaften Handhabungseinrichtung
der Vorrichtung;
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer beispielhaften Handhabungseinrichtung
der Vorrichtung;
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer beispielhaften Handhabungseinrichtung
der Vorrichtung; und
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer beispielhaften Handhabungseinrichtung
der Vorrichtung.
[0035] Die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen stimmen zumindest teilweise überein,
so dass ähnliche oder identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind
und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung der anderen Ausführungsformen bzw.
Figuren verwiesen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
[0036] Der besseren Übersicht halber sind in den Figuren bei einer größeren Anzahl von Komponenten
gleichen Typs (z. B. Rüstteile, Rüstteilaufnahmen, Verriegelungsmechanismen) nicht
alle Komponenten mit einem eigenen Bezugszeichen versehen.
Detaillierte Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen
[0037] Die Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 10 zum Etikettieren von Behältern. Bevorzugt kann
die Vorrichtung 10 in einer Behälterbehandlungsanlage umfasst sein.
[0038] Die Vorrichtung 10 weist eine Etikettiereinrichtung 12 und ein Umrüstsystem 26 auf.
Optional kann die Vorrichtung 10 bspw. noch einen Eingangsförderer 14 und einen Ausgangsförderer
16 aufweisen.
[0039] Die Etikettiereinrichtung 12 kann (behälter-) stromabwärts von dem Eingangsförderer
14 angeordnet sein. Die Etikettiereinrichtung 12 kann zu etikettierende Behälter von
dem Eingangsförderer 14 empfangen. Bevorzugt kann der Eingangsförderer 14 als ein
Einlaufstern ausgebildet sein.
[0040] Die Etikettiereinrichtung 12 kann (behälter-) stromaufwärts von dem Ausgangsförderer
16 angeordnet sein. Die Etikettiereinrichtung 12 kann die etikettierten Behälter an
den Ausgangsförderer 16 übergeben. Bevorzugt kann der Ausgangsförderer 16 als ein
Auslaufstern ausgebildet sein.
[0041] Die Etikettiereinrichtung 12 kann Behälter etikettieren. Beispielsweise kann die
Etikettiereinrichtung 12 mindestens ein Etikettieraggregat 18 aufweisen. Das mindestens
eine Etikettieraggregat 18 kann austauschbar an einer Peripherie der Etikettiereinrichtung
12 an- und abkoppelbar sein, z. B. über einen, vorzugsweise werkzeuglosen, Schnellkoppelmechanismus.
Das mindestens eine Etikettieraggregat kann zur Applikation von Etiketten, z. B. Selbstklebeetiketten,
Kaltleimetiketten oder Rollenetiketten, ausgebildet sein.
[0042] Die Etikettiereinrichtung 12 kann mittels eines Antriebs drehbar sein. Vorzugsweise
kann die Etikettiereinrichtung 12 als eine Rundläufer-Etikettiereinrichtung mit einem
mittels des Antriebs drehbaren Karussell ausgeführt sein. Behälter können beabstandet
voneinander an einem Umfang des Karussells gehalten und mittels des mindestens einen
Etikettieraggregats 18 etikettiert werden. Alternativ kann die Etikettiereinrichtung
12 bspw. als eine Linear-Etikettiereinrichtung ausgeführt sein.
[0043] Die Etikettiereinrichtung 12 kann zum Etikettieren unterschiedlicher Behälterformate
umgerüstet werden. Beim Umrüsten können (erste) Rüstteile 20, die an ein erstes Behälterformat
angepasst sind, durch (zweite) Rüstteile 22, die an ein zweites Behälterformat angepasst
sind, ausgetauscht werden oder umgekehrt.
[0044] Im dargestellten Ausführungsbeispiel von Figur 1 ist die Etikettiereinrichtung 12
bspw. mit den Rüstteilen 20 ausgestattet. Das Umrüstsystem 26 ist mit den Rüstteilen
22 ausgestattet. Entsprechend kann die Etikettiereinrichtung 12 durch Austausch der
Rüstteile 20 gegen die Rüstteile 22 umgerüstet werden. Nach dem Umrüsten kann die
Etikettiereinrichtung 12 mit den Rüstteilen 22 ausgestattet sein, und das Umrüstsystem
26 kann mit den Rüstteilen 20 ausgestattet sein. Es versteht sich, dass ein weiteres
Umrüsten der Etikettiereinrichtung 12 zurück auf die Rüstteile 20 möglich ist.
[0045] Die Rüstteile 20, 22 können bspw. (Behälter-) Drehteller zum Drehen der Behälter
beim Etikettieren, Zentrierglocken zum Festspannen der Behälter oder Greifer zum Aufweiten
von schlauchförmigen Etiketten, usw. sein.
[0046] Die Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung 12 können entsprechend die Rüstteile
20, 22 aufnehmen.
[0047] Im dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Rüstteile 20, 22 als Behälterdrehteller
ausgeführt, und die Rüstteilaufnahmen 24 sind als Drehtelleraufnahmen ausgebildet.
Es versteht sich jedoch, dass die hierin offenbarten Techniken auch vorteilhaft auf
andere Rüstteile der Etikettiereinrichtung 12 angewendet werden können, z. B. auf
Zentrierglocken zum Festspannen der Behälter oder Greifer zum Aufweiten von schlauchförmigen
Etiketten.
[0048] Die Rüstteile 20, 22 können jeweils einen Funktionsbereich aufweisen, der zum Wechselwirken
mit einem Behälter ausgebildet ist. Der Funktionsbereich der Rüstteile 20 kann sich
von dem Funktionsbereich der Rüstteile 22 unterscheiden, z. B. in der Dimensionierung
und/oder dem Aufbau. Der Funktionsbereich der Rüstteile 20 kann an ein erstes Behälterformat
angepasst sein. Der Funktionsbereich der Rüstteile 22 kann ein zweites Behälterformat
angepasst sein. Das erste und zweite Behälterformat können sich voneinander unterscheiden.
[0049] Bei als Drehteller ausgeführten Rüstteilen 20, 22 kann der Funktionsbereich beispielsweise
als eine Behälteraufnahme zum Aufnehmen einer Basis eines Behälters ausgeführt sein.
[0050] Die Rüstteile 20, 22 können lösbar an den Rüstteilaufnahmen 24 aufgenommen sein.
Beispielsweise kann je ein Rüstteil 20,22 lösbar an je einer Rüstteilaufnahme 24 aufgenommen
sein. Bevorzugt können die Rüstteile 20, 22 auf die Rüstteilaufnahmen 24 aufgesteckt
oder aufgesetzt werden. Die Rüstteilaufnahmen 24 können die Rüstteile 20, 22 bspw.
bodenseitig abstützen.
[0051] Besonders bevorzugt können die Rüstteile 20, 22 an den Rüstteilaufnahmen 24 zum Befestigen
verriegelt und zum Freigeben entriegelt werden, z. B. zum Entnehmen des jeweiligen
Rüstteils 20,22.
[0052] Beispielsweise kann das Verriegeln selbsttätig erfolgen, wenn ein Rüstteil 20, 22
gegen eine jeweilige Rüstteilaufnahme 24 gedrückt wird und bspw. einrastet. Das Entriegeln
kann bspw. das Betätigen eines Entriegelungsschalters o.ä. erfordern.
[0053] Die Rüstteilaufnahmen 22 können bspw. verteilt um einen Umfang eines Karussells der
Etikettiereinrichtung 12 angeordnet sein. Entsprechend können die an den Rüstteilaufnahmen
22 aufgenommenen Rüstteile 20, 22 verteilt um den Umfang des Karussells der Etikettiereinrichtung
12 positioniert sein.
[0054] Die Rüstteile 20, 22 können jeweils einen Anbringungsbereich aufweisen, der zum Anbringen
der Rüstteile 20, 22 an den Rüstteilaufnahmen 24 ausgebildet ist. Der Anbringungsbereich
der Rüstteile 20 und der Anbringungsbereich der Rüstteile 22 kann gleich sein.
[0055] Das Umrüstsystem 26 ist zum Umrüsten der Etikettiereinrichtung 12 durch einen Austausch
der Rüstteile 20 und 22 ausgebildet. Die Etikettiereinrichtung 12 kann so durch einen
Wechsel von ersten Rüstteilen 20 zu zweiten Rüstteilen 22 (und umgekehrt) auf ein
anderes Behälterformat umgerüstet werden. Das Umrüstsystem 26 kann bspw. halb- oder
vollautomatisch sein.
[0056] Das Umrüstsystem 26 kann vorzugsweise an die Etikettiereinrichtung 12 ankoppelbar
und von der Etikettiereinrichtung 12 abkoppelbar sein.
[0057] Beim Ankoppeln kann das Umrüstsystem in eine vorbestimmte Positionierung und/oder
Ausrichtung zu der Etikettiereinrichtung 12 gebracht werden. Beispielsweise kann das
Umrüstsystem 26 zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten angehoben werden.
[0058] Bevorzugt besteht im angekoppelten Zustand eine mechanische (physische) Verbindung
zwischen dem Umrüstsystem 26 und der Etikettiereinrichtung 12. Besonders bevorzugt
kann das Umrüstsystem 26 an den gleichen Koppelstellen der Etikettiereinrichtung 12
angekoppelt werden, an die auch die Etikettieraggregaten 18 angekoppelt werden können.
[0059] Vorzugsweise kann im angekoppelten Zustand eine Versorgung des Umrüstsystems 26 mit
elektrischer Energie und/oder Medien (z. B. Sterilluft oder Druckluft) mittels der
Etikettiereinrichtung 12 ermöglicht werden. Alternativ kann das Umrüstsystem 26 bspw.
selbst mit einem elektrischen Energiespeicher und/oder einer Medienquelle (z. B. Druckluftkompressor)
ausgestattet sein.
[0060] Im abgekoppelten Zustand kann das Umrüstsystem 26 von einem Benutzer oder einem Fahrzeug
geschoben oder gezogen werden, z. B. hin zu oder weg von der Etikettiereinrichtung
12. Alternativ kann das Umrüstsystem 26 bspw. mit einem autonomen Transportsystem
verbunden, verbindbar oder integriert sein. Das Transportsystem kann dazu ausgebildet
sein, autonom zu der Etikettiereinrichtung 12 zu fahren und sich an diese anzukoppeln.
Um sich auf dem Anlagenboden bewegen zu können, kann das Umrüstsystem 26 in allen
Varianten bspw. Rollen o. ä. aufweisen.
[0061] Alternativ zum Ankoppeln und Abkoppeln ist es auch möglich, dass das Umrüstsystem
26 fest mit der Etikettiereinrichtung 12 verbunden ist.
[0062] Das Umrüstsystem 26 weist ein Magazin 28 und eine Handhabungseinrichtung 32 auf.
[0063] Im Magazin 28 können sowohl die Rüstteile 20 als auch die Rüstteile 22 aufgenommen
und gelagert (bevorratet) werden. Beispielsweise kann das Magazin 28 mehrere Rüstteilaufnahmen
30 aufweisen. Die Rüstteilaufnahmen 30 können zum Aufnehmen sowohl der Rüstteile 20
als auch der Rüstteile 22 ausgebildet sein.
[0064] Alternativ ist es bspw. möglich, dass ein erstes Magazin zum Aufnehmen der Rüstteile
20 und ein zweites Magazin zum Aufnehmen der Rüstteile 22 umfasst ist.
[0065] Vorzugsweise kann das Magazin 28 ein Umlaufmagazin sein. Beispielsweise kann das
Umlaufmagazin ein Trommelmagazin, ein Bandmagazin oder ein Kettenmagazin sein. Alternativ
kann das Magazin 28 bspw. ein Stapelmagazin sein.
[0066] Das Magazin 28 kann einspurig oder mehrspurig sein. Im einspurigen Magazin können
die Rüstteile 20, 22 in nur einer Reihe (Spur) hintereinander positioniert werden.
Beispielsweise können die Rüstteilaufnahmen 30 in nur einer Reihe hintereinander angeordnet
sein. Im mehrspurigen Magazin können die Rüstteile 20, 22 in mehreren Reihen nebeneinander
positioniert werden. Die Reihen können vorzugsweise parallel zueinander verlaufen.
Beispielsweise können die Rüstteilaufnahmen 30 in mehreren Reihen nebeneinander angeordnet
sein.
[0067] Die Handhabungseinrichtung 32 ist zum Bewegen der Rüstteile 20, 22 zwischen dem Magazin
28 und den Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung 12 ausgebildet. Beispielsweise
kann die Handhabungseinrichtung 32 die Rüstteile 22 von dem Magazin 28 zu den Rüstteilaufnahmen
24 der Etikettiereinrichtung 12 bewegen. Alternativ oder zusätzlich kann die Handhabungseinrichtung
32 die Rüstteile 20 von den Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung 12 zu dem
Magazin 28 bewegen.
[0068] Die Handhabungseinrichtung 32 kann bspw. ein stationärer oder mobiler Roboter oder
jegliche andere Art von Handhabungseinrichtung sein. Beispielsweise kann die Handhabungseinrichtungen
einen verschwenkbaren und/oder verschiebbaren Arm zum Bewegen der Rüstteile 20, 22
zwischen den Rüstteilaufnahmen 24 und dem Magazin 28 aufweisen.
[0069] Bevorzugt kann die Handhabungseinrichtung 32 eine Pick-and-Place-Handhabungseinrichtung
oder eine Schiebe-Handhabungseinrichtung (Überschub-Handhabungseinrichtung) sein.
[0070] Die Pick-and-Place-Handhabungseinrichtung kann vorzugsweise nur eine (einzige) Schwenkbewegung,
z. B. um rd. 180°, zum Bewegen der Rüstteile 20, 22 zwischen dem Magazin 28 und den
Rüsteilaufnahmen 24 durchführen. Die Schwenkbewegung kann bspw. um rund 180° und/oder
um eine horizontal ausgerichtete Schwenkachse erfolgen. Zum Durchführen der Schwenkbewegung
kann die Handhabungseinrichtung 32 bspw. einen Schwenkarm, einen Scara-Roboter oder
einen Mehrachsroboter aufweisen.
[0071] Die Schiebe-Handhabungseinrichtung kann die Rüstteile 22 von dem Magazin 28 hin zu
den Rüstteilaufnahmen 24 schieben. Beispielsweise kann die Schiebe-Handhabungseinrichtung
die Rüstteile 22 in die Rüstteilaufnahmen 24 einschieben oder auf die Rüstteilaufnahmen
24 aufschieben. Alternativ oder zusätzlich kann die Schiebe-Handhabungseinrichtung
die Rüstteile 20 weg von den Rüstteilaufnahmen 24 hin zu dem Magazin 28 schieben.
Das Schieben kann bspw. mittels eines, vorzugsweise pneumatischen, Aktors und/oder
kurvengesteuert erfolgen.
[0072] Bevorzugt kann die Handhabungseinrichtung 32 jeweils gleichzeitig mehrere Rüstteile
20, 22 zwischen dem Magazin 28 und den Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung
12 bewegen. Beispielsweise kann die Handhabungseinrichtung 32 gleichzeitig zwei, drei
oder mehr der Rüstteile 20 von den Rüstteillaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung
12 zu dem Magazin 28 bewegen. Alternativ oder zusätzlich kann die Handhabungseinrichtung
32 bspw. gleichzeitig zwei, drei oder mehr der Rüstteile 22 von dem Magazin 28 zu
den Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung 12 bewegen.
[0073] Alternativ kann die Handhabungseinrichtung 32 bspw. jeweils nur ein einziges der
Rüstteile 20, 22 gleichzeitig zwischen dem Magazin 28 und den Rüstteilaufnahmen 24
der Etikettiereinrichtung 12 bewegen, z. B. von dem Magazin 28 zu einer der Rüstteilaufnahmen
24 oder umgekehrt.
[0074] Vorzugsweise kann das Umrüstsystem 26 derart von einer Steuereinrichtung betrieben
werden, dass während eines Umrüstvorgangs freiwerdende Plätze (z. B. Rüstteilaufnahmen
30) im Magazin 28 durch in diesem Umrüstvorgang von der Etikettiereinrichtung 12 übernommene
Rüstteile 20 besetzt werden. Beispielsweise kann mindestens ein Platz (z. B. Rüstteilaufnahme
30) im Magazin 28 frei werden, wenn von der Handhabungseinrichtung 32 mindestens ein
Rüstteil 22 zu mindestens einer der Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung
12 bewegt wird. Dieser mindestens eine frei gewordene Platz kann durch mindestens
ein Rüstteil 20 nachbesetzt werden, das von der Handhabungseinrichtung 32 von mindestens
einer der Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung 12 zu dem Magazin 28 bewegt
wird.
[0075] Das Umrüstsystem 26 kann zum Umrüsten der Etikettiereinrichtung 12 bspw. wie folgt
von einer Steuereinrichtung betrieben werden. Zunächst kann mindestens eines der Rüstteile
20 von mindestens einer der Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung 12 mittels
der Handhabungseinrichtung 32 übernommen werden. Das übernommene mindestens eine Rüstteil
20 kann mittels der Handhabungseinrichtung 32 zu einem freien Platz in dem als Umlaufmagazin
ausgeführten Magazin 28 bewegt, vorzugsweise verschwenkt oder verschoben, werden.
Das Magazin 28 kann von einem Antrieb des Magazins 28 um mindestens einen Takt weiterbewegt,
vorzugsweise gedreht, werden. Mittels der Handhabungseinrichtung 32 kann mindestens
eines der Rüstteile 22 aus dem Magazin 28 entnommen werden. Das übernommene mindestens
eine Rüstteil 22 kann mittels der Handhabungseinrichtung 32 zu der zuvor geleerten
mindestens einen Rüstteilaufnahme 24 der Etikettiereinrichtung 12 bewegt, vorzugsweise
verschwenkt oder verschoben, werden. Die Etikettiereinrichtung 12 kann um mindestens
einen Takt gedreht und das Verfahren wiederholt werden, bis alle Rüstteile 20 durch
Rüstteile 22 ausgetauscht wurden.
[0076] Die Figur 2 zeigt ein beispielhaftes Umrüstsystem 26 mit einem als Trommelmagazin
ausgeführten Magazin 28. Ein Antrieb kann das Trommelmagazin taktweise drehen. Das
Trommelmagazin kann bspw. um eine horizontale Trommelachse drehbar sein. Das Trommelmagazin
kann mehrere parallele Spuren aufweisen, z. B. drei Spuren wie dargestellt ist.
[0077] Die Figur 2 zeigt ferner eine bevorzugte Ausführung der Handhabungseinrichtung 32.
[0078] Die Handhabungseinrichtung 32 kann einen angetriebenen Schwenkmechanismus 34 aufweisen.
Der Schwenkmechanismus 34 weist vorzugsweise eine einzige Schwenkachse auf, um jeweils
mindestens ein Rüstteil 20, 22 zwischen den Rüstteilaufnahmen 24, 30 in einer einzigen
Schwenkbewegung zu verschwenken. Bevorzugt ist die Schwenkachse horizontal ausgerichtet.
[0079] Der Schwenkmechanismus 34 kann beispielsweise als ein Parallelschwenkmechanismus
ausgebildet sein. Die von dem Schwenkmechanismus 34 geschwenkten Rüstteile 20, 22
können beim Schwenken ihre, bevorzugt aufrechte, Ausrichtung beibehalten.
[0080] Beispielsweise kann der Schwenkmechanismus 34 eine Basis 36, einen Transferkopf 38,
mindestens einen Schwenkarm 40, 42 und einen Antrieb 44 zum Antreiben des mindestens
einen Schwenkarms 40, 42 aufweisen.
[0081] Der Transferkopf 38 ist bevorzugt zum Halten eines oder mehrerer Rüstteile 20, 22
ausgebildet. Beispielsweise kann der Transferkopf 38 mindestens einen Greifer zum
Greifen und Halten eines Rüstteils 20, 22 aufweisen. Der mindestens eine Greifer kann
bspw. ein Lochgreifer oder ein Außengreifer, z. B. Parallelgreifer, sein.
[0082] Der mindestens eine Schwenkarm 40, 42 kann den Transferkopf 38 schwenkbar an der
Basis 36 tragen. Der Transferkopf 38 kann von dem mindestens einen Schwenkarm 40,
42 um die Basis 36 geschwenkt werden.
[0083] Bevorzugt kann mindestens ein erster Schwenkarm 40 einerseits schwenkbar an der Basis
36 und andererseits schwenkbar an dem Transferkopf 38 gelagert sein. Bevorzugt kann
mindestens ein zweiter Schwenkarm 42 einerseits schwenkbar an der Basis 36 und andererseits
schwenkbar an dem Transferkopf 38 gelagert sein. Der mindestens eine zweite Schwenkarm
42 kann oberhalb von dem mindestens einen ersten Schwenkarm 40 angeordnet sein.
[0084] Vorzugsweise können zwei Schwenkarme 40 und zwei Schwenkarme 42 umfasst sein. Der
Transferkopf 38 kann beispielsweise zwischen den zwei Schwenkarmen 40 und den zwei
Schwenkarmen 42 angeordnet sein.
[0085] Die Figur 3 zeigt ein beispielhaftes Umrüstsystem 26 mit einem als Bandmagazin ausgeführten
Magazin 28. Ein Antrieb kann das Bandmagazin taktweise drehen. Das Bandmagazin kann
bspw. um zwei voneinander beabstandete horizontale Bandachsen drehbar sein. Das Bandmagazin
kann mehrere parallele Spuren aufweisen, z. B. drei Spuren wie dargestellt ist.
[0086] Die Figur 4 zeigt eine Ausführungsvariante der Handhabungseinrichtung 32 mit einem
speziellen Transferkopf 38'.
[0087] Der Transferkopf 38' kann, wie bereits erläutert, mittels des mindestens einen Schwenkarms
40 geschwenkt werden. Der mindestens eine Schwenkarm 40 kann von dem Antrieb 44 angetrieben
sein. Zusätzlich kann der Transferkopf 38' drehbar sein, z. B. um eine eigene Längsachse.
Ein Antrieb 46 kann den Transferkopf 38' drehen.
[0088] Wie in Figur 4 schematisch dargestellt ist, kann der drehbare Transferkopf 38' auf
einander entgegengesetzten Seiten jeweils mindestens eine Rüstteilhalterung (z. B.
jegliche Art von Greifer wie hierin offenbart) zum Halten eines Rüstteils 20, 22 aufweisen.
So kann der drehbare Transferkopf 38' gleichzeitig mindesten ein erstes Rüstteil 20
auf seiner ersten Seite halten und mindestens ein zweites Rüstteil 22 auf seiner zweiten
Seite halten oder umgekehrt.
[0089] Das Umrüsten kann dann bspw. wie folgt ablaufen. Mittels der zweiten Seite des Transferkopfes
38' können zweite Rüstteile 22 aus dem Magazin 28 übernommen werden. Der Transferkopf
38' kann zu der Etikettiereinrichtung 12 mittels des Antriebs 44 schwenken und sich
dabei zusätzlich um 180° mittels des Antriebs 46 drehen. Der Transferkopf 38' kann
nun mittels der ersten Seite erste Rüstteile 20 von den Rüstteilaufnahmen 24 übernehmen.
Der Transferkopf 38' kann dann um 180° mittels des Antriebs 46 drehen und die zuvor
übernommenen zweiten Rüstteile 22 an die gerade freigewordenen Rüstteilaufnahmen 24
übergeben. Nun kann der Transferkopf 38' zurück zu dem Magazin 28 mittels des Antriebs
44 schwenken und sich dabei zusätzlich um 180° mittels des Antriebs 46 drehen. Angekommen
am Magazin 28 kann der Transferkopf 38' die zuvor übernommenen ersten Rüstteile 20
an die zuvor freigewordenen Plätze des Magazins 28 übergeben. Die vorherigen Schritte
können wiederholt werden, wobei zuvor das Magazin 28 und die Etikettiereinrichtung
12 um mindestens einen Takt weitergedreht werden können.
[0090] Die Figur 5 zeigt eine Handhabungseinrichtung 32, die beispielhaft einen Einschiebeaktor
48 aufweist.
[0091] Der Einschiebeaktor 48 kann die Rüstteile 22 von dem Magazin 28 zu den Rüstteilaufnahmen
24 der Etikettiereinrichtung 12 schieben. Während des Schiebens können die Rüstteile
22 vorzugsweise geführt sein, z. B. an einer Führungsschiene der Handhabungseinrichtung
32 und/oder an einer Führungsschiene einer jeweiligen Rüstteilaufnahme 24.
[0092] Der Einschiebeaktor 48 kann die Rüstteile 22 bspw. komplett auf die Rüstteilaufnahme
24, teilweise auf die Rüstteilaufnahmen 24 oder nur nahe zu den Rüstteilaufnahmen
24 schieben. Der Einschiebeaktor 48 kann bspw. jeweils eines der Rüstteile 22 oder
gleichzeitig mehrere der Rüstteile 22 zu den Rüstteilaufnahmen 24 schieben. Bevorzugt
können die Rüstteile 22 von dem Einschiebeaktor 48 radial bezüglich einer Mitteldrehachse
der Etikettiereinrichtung 12 geschoben werden.
[0093] Der Einschiebeaktor 48 kann bevorzugt ein pneumatischer Aktor sein. Der Einschiebeaktor
48 kann bspw. als eine Zylinder-Kolben-Einheit ausgeführt sein.
[0094] Der Einschiebeaktor 48 kann bspw. mit einer ein- oder zweiseitigen Schwenktür 50
verbunden sein. Die Schwenktür 50 kann vorzugsweise nur in eine Richtung geöffnet
werden, nämlich nur von nachrückenden Rüstteilen 22 bzw. in einer Richtung zu der
Etikettiereinrichtung 12. Sobald ein Rüstteil 22 die Schwenktür 50 passiert hat, kann
der Einschiebeaktor 48 die Schwenktür 50 zusammen mit dem Rüstteil 22 hin zu der Rüstteilaufnahme
24 schieben.
[0095] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine Handhabungseinrichtung 32, die beispielhaft eine
Einschiebesteuerkurve 52 aufweist. Der besseren Übersicht halber sind in den Figuren
6 und 7 nur ein Rüstteil 22 und nur eine Rüstteilaufnahme 24 eingezeichnet.
[0096] Die Einschiebesteuerkurve 52 kann Rüstteile 22, die bereits nah an den Rüstteilaufnahmen
24 oder teilweise auf den Rüstteilaufnahmen 24 vorpositioniert, z. B. geschoben, wurden,
vollständig auf die Rüstteilaufnahmen 24 schieben. Beispielsweise können die Rüstteile
22 von dem Magazin 28 oder dem Einschiebeaktor 48 (siehe Figur 5) derart vorpositioniert
werden.
[0097] Bevorzugt kann sich die Einschiebesteuerkurve 52 entlang eines Abschnitts der Etikettiereinrichtung
12 länglich und bogenförmig erstrecken. Die Einschiebesteuerkurve 52 kann sich entlang
ihres länglichen und bogenförmigen Verlaufs an einen Teilkreis der Etikettiereinrichtung
12 bzw. an die Rüstteilaufnahmen 24 der Etikettiereinrichtung 12 zum Aufschieben der
Rüstteile 22 auf die Rüstteilaufnahmen 24 stetig annähern.
[0098] Bei einer Drehung der Etikettiereinrichtung 22 können die vorpositionierten Rüstteile
22 mitgenommen und dann von der Einschiebesteuerkurve 52 vollständig auf die Rüstteilaufnahmen
24 geschoben werden.
[0099] Die Figuren 6 und 7 zeigen ferner beispielhafte Führungsschienen 54, 56.
[0100] Die Rüstteile 20, 22 können geführt von der Führungsschiene 54 hin zu und/oder weg
von den mehreren Rüstteilaufnahmen 24 geschoben werden. Alternativ oder zusätzlich
können die Rüstteile 20, 22 geführt von einer Führungsschiene 56 einer jeweiligen
Rüstteilaufnahme 24 hin zu und/oder weg von der jeweiligen Rüstteilaufnahme 24 geschoben
werden. Bevorzugt können die Führungsschienen 54, 56 radial bezüglich einer Mitteldrehachse
der Etikettiereinrichtung 12 ausgerichtet sein.
[0101] Die Rüstteile 20, 22 können mindestens ein Führungselement 58 aufweisen, das zum
Führen in Eingriff mit der Führungsschiene 54 und/oder 56 ist. Das Führungselement
58 kann bspw. als ein Gleitstück ausgeführt sein. Bevorzugt kann das Führungselement
58 die Führungsschiene 54 und/oder 56 umgreifen, z. B. an einer Längsseite oder beiden
Längsseiten der jeweiligen Führungsschiene 54, 56.
[0102] Bevorzugt können die Führungsschienen 54 und/oder 56 die Rüstteile 20, 22 auch bodenseitig
abstützen.
[0103] Die Führungsschienen 54, 56 können besonders bevorzugt als Komponenten einer Schiebe-Handhabungseinrichtung
32 umfasst sein.
[0104] Die Figur 8 zeigt eine Handhabungseinrichtung 32, die beispielhaft einen Entriegelungsaktor
62 und/oder einen Ausschiebeaktor 64 aufweisen kann.
[0105] Wie bereits erwähnt, ist es möglich, dass die Rüstteilaufnahmen 24jeweils einen Verriegelungsmechanismus
60 zum Verriegeln eines jeweiligen Rüstteils 20, 22 an der jeweiligen Rüstteilaufnahme
24 aufweisen.
[0106] Zum Entriegeln der Verriegelungsmechanismen 60 kann der Entriegelungsaktor 62 umfasst
sein. Der Entriegelungsaktor 62 kann bspw. ausfahren, um mindestens einen vor sich
positionierten Verriegelungsmechanismus 60 zum Entriegeln des jeweiligen Rüstteils
20, 22 zu betätigen. Die Etikettiereinrichtung 12 kann weitergedreht werden, um den
nächsten Verriegelungsmechanismen 60 24 vor den Entriegelungsaktor 62 zu positionieren.
[0107] Zum Ausschieben der, vorzugsweise entriegelten, Rüstteile 20, 22 kann der Ausschiebeaktor
64 umfasst sein. Der Ausschiebeaktor 64 kann bspw. ausfahren, um mindestens ein vor
sich positioniertes Rüstteil 20 von der jeweiligen Rüstteilaufnahme 24 hin zu dem
Magazin 28 zu schieben. Die Etikettiereinrichtung 12 kann weitergedreht werden, um
das nächste Rüstteil 24 vor den Ausschiebeaktor 64 zu positionieren.
[0108] Der Entriegelungsaktor 62 und/oder der Ausschiebeaktor 64 kann bevorzugt ein pneumatischer
Aktor sein. Der Entriegelungsaktor 62 und/oder der Ausschiebeaktor 64 kann bspw. als
eine Zylinder-Kolben-Einheit ausgeführt sein.
[0109] Es ist möglich, dass eine Entriegelungssteuerkurve zum Entriegeln der Verriegelungsmechanismen
60 während eines Drehens der Etikettiereinrichtung 12 umfasst ist. Vorzugsweise kann
die Entriegelungssteuerkurve selektiv in Eingriff mit den Verriegelungsmechanismen
60 bringbar sein, z. B. durch Verschieben oder Einschwenken der Entriegelungssteuerkurve.
[0110] Es ist ebenfalls möglich, dass eine Ausschiebesteuerkurve zum Ausschieben der Rüstteile
20, 22 von den Rüstteilaufnahmen 24 während eines Drehens der Etikettiereinrichtung
12 umfasst ist. Vorzugsweise kann die Ausschiebesteuerkurve selektiv in Eingriff mit
den Rüstteilen 20, 22 bringbar sein, z. B. durch Verschieben oder Einschwenken der
Ausschiebesteuerkurve.
[0111] Es versteht sich, dass die einzelnen Merkmale der unter Bezugnahme auf die Figuren
1 bis 8 beschriebenen Ausführungsbeispiele beliebig miteinander kombiniert oder ausgetauscht
werden können.
[0112] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und
die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen.
Insbesondere sind die einzelnen Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 jeweils unabhängig
voneinander offenbart. Zusätzlich sind auch die Merkmale der Unteransprüche unabhängig
von sämtlichen Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und beispielsweise unabhängig
von den Merkmalen bezüglich des Vorhandenseins und/oder der Konfiguration der Etikettiereinrichtung,
des Umrüstsystems, des Magazins und/oder der Handhabungseinrichtung des unabhängigen
Anspruchs 1 offenbart. Alle Bereichsangaben hierin sind derart offenbart zu verstehen,
dass gleichsam alle in den jeweiligen Bereich fallenden Werte einzeln offenbart sind,
z. B. auch als jeweils bevorzugte engere Außengrenzen des jeweiligen Bereichs.
Bezugszeichenliste
[0113]
- 10
- Vorrichtung zum Etikettieren
- 12
- Etikettiereinrichtung
- 14
- Eingangsförderer
- 16
- Ausgangsförderer
- 18
- Etikettieraggregat
- 20
- (erstes) Rüstteil
- 22
- (zweites) Rüstteil
- 24
- Rüstteilaufnahme
- 26
- Umrüstsystem
- 28
- Magazin
- 30
- Rüstteilaufnahme
- 32
- Handhabungseinrichtung
- 34
- Schwenkmechanismus
- 36
- Basis
- 38
- Transferkopf
- 40
- Schwenkarm
- 42
- Schwenkarm
- 44
- Antrieb
- 46
- weiterer Antrieb
- 48
- Einschiebeaktor
- 50
- Schwenktür
- 52
- Einschiebesteuerkurve
- 54
- Führungsschiene
- 56
- Führungsschiene
- 58
- Führungselement
- 60
- Verriegelungsmechanismus
- 62
- Entriegelungsaktor
- 64
- Ausschiebeaktor
1. Vorrichtung (10) zum Etikettieren von Behältern, aufweisend:
eine Etikettiereinrichtung (12), vorzugsweise Rundläufer-Etikettiereinrichtung, zum
Etikettieren der Behälter, wobei die Etikettiereinrichtung (12) mehrere Rüstteilaufnahmen
(24), vorzugsweise Drehtelleraufnahmen, zum Aufnehmen von Rüstteilen (20, 22), vorzugsweise
Behälterdrehtellern, aufweist; und
ein Umrüstsystem (26), das dazu ausgebildet ist, die Etikettiereinrichtung (12) durch
einen Austausch der Rüstteile (20, 22) umzurüsten, vorzugsweise bei einem Produkt-
und/oder Behälterformatwechsel,
wobei das Umrüstsystem (26) ein Magazin (28) zum Bevorraten der Rüstteile (20, 22)
und eine Handhabungseinrichtung (32), mit der die Rüstteile (20, 22) zwischen dem
Magazin (28) und den mehreren Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung (12)
bewegbar sind, aufweist.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei:
das Magazin (28) ein, vorzugsweise einspuriges oder mehrspuriges, Umlaufmagazin, vorzugsweise
ein Trommelmagazin, ein Bandmagazin oder ein Kettenmagazin, ist, oder das Magazin
(28) ein Stapelmagazin ist; und/oder
die Rüstteile (20, 22) erste Rüstteile (20) für ein erstes Behälterformat und zweite
Rüstteile (22) für ein zweites Behälterformat aufweisen, und das Magazin (28) mehrere
Rüstteilaufnahmen (30) aufweist, die jeweils zum Aufnehmen sowohl der ersten Rüstteile
(20) als auch der zweiten Rüstteile (22) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, ferner aufweisend:
Eine Steuereinrichtung, die dazu konfiguriert ist, das Umrüstsystem (26) derart zu
betreiben, dass es während eines Umrüstvorgangs freiwerdende Plätze im Magazin (28)
durch in dem Umrüstvorgang von der Etikettiereinrichtung (12) übernommene Rüstteile
(20, 22) besetzt.
4. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
die Handhabungseinrichtung (32) dazu ausgebildet ist, jeweils gleichzeitig mehrere
Rüstteile (20, 22) zwischen dem Magazin (28) und den Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung
(12) zu bewegen.
5. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
die Handhabungseinrichtung (32) eine Pick-and-Place-Handhabungseinrichtung ist; oder
die Handhabungseinrichtung (32) eine, vorzugsweise aktor- und/oder kurvengesteuerte,
Schiebe-Handhabungseinrichtung ist, vorzugsweise ausgebildet zum Schieben der Rüstteile
(20, 22) von dem Magazin (28) zu den Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung
(12) und/oder zum Schieben der Rüstteile (20, 22) von den Rüstteilaufnahmen (24) der
Etikettiereinrichtung (12) zu dem Magazin (28).
6. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
die Handhabungseinrichtung (32) einen angetriebenen Schwenkmechanismus (34), vorzugsweise
mit einer horizontalen Schwenkachse, aufweist, der dazu ausgebildet ist:
- jeweils ein oder mehrere Rüstteile (20, 22) von dem Magazin (28) zu übernehmen und
zu einer oder mehreren der Rüstteilaufnahmen (24) zu schwenken, vorzugsweise direkt
in einer einzigen Schwenkbewegung; und/oder
- jeweils ein oder mehrere Rüstteile (20, 22) von den Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung
(12) zu übernehmen und zu dem Magazin (28) zu schwenken, vorzugsweise direkt in einer
einzigen Schwenkbewegung.
7. Vorrichtung (10) nach Anspruch 6, wobei:
der Schwenkmechanismus (34) ein Parallelschwenkmechanismus ist; und/oder
der Schwenkmechanismus (34) eine Basis (36), einen Transferkopf (38), mindestens einen
ersten Schwenkarm (40) und mindestens einen zweiten Schwenkarm (42) aufweist, wobei:
- der mindestens eine erste Schwenkarm (40) einerseits schwenkbar an der Basis (36)
und andererseits schwenkbar an dem Transferkopf (38) gelagert ist,
- der mindestens eine zweite Schwenkarm (42) einerseits schwenkbar an der Basis (36)
und andererseits schwenkbar an dem Transferkopf (38) gelagert ist, und optional
- der mindestens eine zweite Schwenkarm (42) oberhalb von dem mindestens einen ersten
Schwenkarm (40) angeordnet ist.
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
die Handhabungseinrichtung (32) einen drehbaren Transferkopf (38') aufweist, der auf
einander entgegengesetzten Seiten jeweils mindestens eine Rüstteilhalterung zum Halten
eines Rüstteils (20, 22) aufweist.
9. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
die Handhabungseinrichtung (32) eine Führungsschiene (54) aufweist, an der die Rüstteile
(20, 22) geführt hin zu und/oder weg von den mehreren Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung
(12) schiebbar sind; und/oder
die mehreren Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung (12) jeweils eine Führungsschiene
(56) aufweisen, an der jeweils eines der Rüstteile (20, 22) geführt hin zu und/oder
weg von der jeweiligen Rüstteilaufnahme (24) schiebbar ist.
10. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
die Handhabungseinrichtung (32) einen, vorzugsweise pneumatischen, Ausschiebeaktor
(64) und/oder eine Ausschiebesteuerkurve zum Ausschieben der Rüstteile (20, 22) von
einer jeweiligen Rüstteilaufnahme (24) der Etikettiereinrichtung (12) aufweist; und/oder
die Handhabungseinrichtung (32) einen, vorzugsweise pneumatischen, Einschiebeaktor
(48) und/oder eine Einschiebesteuerkurve (52) zum Einschieben der Rüstteile (20, 22)
zu einer jeweiligen Rüstteilaufnahme (24) der Etikettiereinrichtung (12) aufweist.
11. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:
die Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung (12) jeweils einen Verriegelungsmechanismus
(60) zum Verriegeln eines jeweiligen Rüstteils (20, 22) aufweisen; und
die Handhabungseinrichtung (32) einen, vorzugsweise pneumatischen, Entriegelungsaktor
(62) und/oder eine Eintriegelungssteuerkurve zum Betätigen der Verriegelungsmechanismen
(60) zum Entriegeln des jeweiligen Rüstteils (20, 22) aufweist.
12. Verfahren zum Umrüsten einer Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
aufweisend:
Austauschen von ersten Rüstteilen (20), die von den Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung
(12) aufgenommen sind, gegen zweite Rüstteile (22) aus dem Magazin (28) mittels des
Umrüstsystems (26), wobei vorzugsweise:
- zuerst alle ersten Rüstteile (20) weg von den Rüstteilaufnahmen (24) bewegt, bevorzugt
verschoben oder verschwenkt, werden und danach alle zweiten Rüstteile (22) zu den
Rüstteilaufnahmen (24) bewegt, bevorzugt verschoben oder verschwenkt, werden; oder
- abwechselnd jeweils eine Teilmenge der ersten Rüstteile (20) weg von den Rüstteilaufnahmen
(24) bewegt, bevorzugt verschoben oder verschwenkt, werden und eine Teilmenge der
zweiten Rüstteile (20) zu den Rüstteilaufnahmen (24) bewegt, bevorzugt verschoben
oder verschwenkt, werden, bis alle ersten Rüstteile (20) gegen die zweiten Rüstteile
(20) ausgetauscht sind.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Austauschen aufweist:
(a) Übernehmen mindestens eines ersten Rüstteils (20) von mindestens einer der Rüstteilaufnahmen
(24) der Etikettiereinrichtung (12) mittels der Handhabungseinrichtung (32);
(b) Bewegen, vorzugsweise Verschwenken oder Verschieben, des übernommenen mindestens
einen ersten Rüstteils (20) zu einem freien Platz in dem Magazin (28) mittels der
Handhabungseinrichtung (32);
(c) Bewegen, vorzugsweise Drehen oder Stapeln, des Magazins (28) um mindestens einen
Takt mittels eines Antriebs des Magazins (28);
(d) Übernehmen mindestens eines zweiten Rüstteils (22) aus dem Magazin (28) mittels
der Handhabungseinrichtung (32);
(e) Bewegen, vorzugsweise Verschwenken oder Verschieben, des übernommenen mindestens
einen zweiten Rüstteils (22) aus dem Magazin (28) zu der mindestens einen zuvor freigewordenen
Rüstteilaufnahme (24) der Etikettiereinrichtung (12) mittels der Handhabungseinrichtung
(32);
(f) Drehen der Etikettiereinrichtung (12) um mindestens einen Takt mittels eines Antriebs
der Etikettiereinrichtung (12); und optional
(g) Wiederholen der Schritte (a) bis (f) bis alle ersten Rüstteile (20) von der Etikettiereinrichtung
(12) durch zweite Rüstteile (22) aus dem Magazin (28) ausgetauscht sind; mit oder
ohne den Schritt (f) bei der letzten Wiederholung.
14. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Austauschen aufweist:
Ausschieben der ersten Rüstteile (20) von den Rüstteilaufnahmen (24) der Etikettiereinrichtung
(12) mittels eines, vorzugsweise pneumatischen, Ausschiebeaktors (64) und/oder einer
Auschiebesteuerkurve der Handhabungseinrichtung (32) während die Etikettiereinrichtung
(12) kontinuierlich oder taktweise mittels eines Antriebs gedreht wird; und
Einschieben der zweiten Rüstteile (22) mittels eines, vorzugsweise pneumatischen,
Einschiebeaktors (48) und/oder einer Einschiebesteuerkurve (52) der Handhabungseinrichtung
(32) während die Etikettiereinrichtung (12) kontinuierlich oder taktweise mittels
eines Antriebs gedreht wird, vorzugsweise während oder nach dem Ausschieben; und optional
Entriegeln der ersten Rüstteile (20) vor dem Ausschieben mittels eines, vorzugsweise
pneumatischen, Entriegelungsaktors (62) und/oder einer Eintriegelungssteuerkurve.
15. Verfahren nach Anspruch 12, wobei:
die Handhabungseinrichtung (32) einen drehbaren Transferkopf (38') aufweist, der auf
einer ersten Seite und auf einer zweiten Seite jeweils mindestens eine Rüstteilhalterung
zum Halten eines Rüstteils (20, 22) aufweist; und
wobei ferner:
beim Austauschen der Transferkopf (38') mit seiner zweiten Seite vom Magazin (28)
mindestens ein zweites Rüstteil (22) übernimmt, dann gedreht wird, und dann mindestens
ein erstes Rüstteil (20) von seiner ersten Seite an mindestens einen durch das vorherige
Übernehmen freigewordenen Platz des Magazins (28) übergibt; und/oder
beim Austauschen der Transferkopf (38') mit seiner ersten Seite von mindestens einer
Rüstteilaufnahme (24) der Etikettiereinrichtung (12) mindestens ein erstes Rüstteil
(20) übernimmt, dann gedreht wird, und dann mindestens ein zweites Rüstteil (22) von
seiner zweiten Seite an die mindestens eine, durch das vorherige Übernehmen freigewordene
Rüstteilaufnahme (24) der Etikettiereinrichtung (12) übergibt.