ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen Einstellen einer veränderbaren
Maststellung eines verstellbaren Verteilermasts einer Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung
und ein System.
[0002] Die
EP 2 813 643 A1 offenbart ein Stabilitätskontrollsystem für Pumpwagen, das eine Erfassungsvorrichtung
und eine Kontrollvorrichtung umfasst, wobei die Erfassungsvorrichtung zum Erfassen
aktueller Pumpzustandsparameter, Auslegerhaltungsparameter, Landebeinhaltungsparameter,
Pumpwagen-Karosseriepositionszustandsparameter und aktueller numerischer Signale von
externen Lastparametern, die auf ein Auslegersystem des Pumpwagens einwirken, verwendet
wird, und wobei die Kontrollvorrichtung zum Empfangen der aktuellen numerischen Signale
der obigen Parameter, zum Berechnen der Gesamtmaschinenschwerpunktposition des Betonpumpenwagens
entsprechend den Parametern und zum Durchführen einer Stabilitätskontrolle für den
Pumpwagen entsprechend der Position des Gesamtmaschinenschwerpunkts in einem Pumpwagen-Stabilitätsbereich
verwendet wird. Das Stabilitätskontrollsystem berücksichtigt umfassend die Eigenfaktoren
des Pumpwagens und die Einflussfaktoren externer Last, die Berechnungsgenauigkeit
des Schwerpunkts ist hoch und die Bausicherheit des Betonpumpenwagens wird verbessert.
Darüber hinaus offenbart die
EP 2 813 643 A1 ein Verfahren zur Stabilitätskontrolle eines Pumpwagens und einen Pumpwagen, der
das Stabilitätskontrollsystem des Pumpwagens umfasst.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0004] Der Erfindung liegt als Aufgabe die Bereitstellung eines Verfahrens zum automatischen
Einstellen einer veränderbaren Maststellung eines verstellbaren Verteilermasts einer
Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung und eines Systems zugrunde, insbesondere
das jeweils verbesserte Eigenschaften aufweist.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Bereitstellung eines Verfahrens mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und eines Systems mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Vorteilhafte
Weiterbildungen und/oder Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0006] Das erfindungsgemäße, insbesondere automatische, Verfahren ist zum automatischen
Einstellen einer veränderbaren Maststellung eines, insbesondere flexibel, verstellbaren
Verteilermasts einer Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung ausgebildet bzw. konfiguriert
bzw. vorgesehen. Mindestens eine selbe Spitzenposition einer Mastspitze des Verteilermasts
ist durch verschiedene Maststellungen bzw. Mastposen, insbesondere des Verteilermasts,
erreichbar. Das Verfahren umfasst bzw. weist den Schritt auf: Ermitteln, insbesondere
automatisches Ermitteln, und Einstellen, insbesondere automatisches Einstellen, einer
Maststellung, insbesondere mindestens eines Werts der Maststellung, insbesondere des
Verteilermasts, in Abhängigkeit einer vorgegebenen Größe bzw. eines Parameters, insbesondere
eines Werts der Größe, bestimmend eine Spitzenposition, insbesondere einen Wert der
Spitzenposition, insbesondere der Mastspitze, und anhand, insbesondere mindestens,
eines Optimierungskriteriums. Das Optimierungskriterium ist ein minimiertes bzw. reduziertes,
insbesondere mechanisches, Kipp- bzw. Lastmoment, insbesondere ein minimierter Wert
des Kippmoments, des Verteilermasts in Bezug auf ein Abstützungssystem, insbesondere
des Verteilermasts, der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung. Das Kippmoment hängt
von der Maststellung ab.
[0007] Dies ermöglicht ein Risiko eines Umkippens bzw. Umstürzens der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung
zu minimieren bzw. zu reduzieren bzw. zu erniedrigen und/oder, insbesondere somit,
eine Sicherheit beim Arbeiten mit bzw. Betrieb der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung,
insbesondere beim Verstellen des Verteilermasts, zu erhöhen. Zusätzlich oder alternativ
ermöglicht dies einen maximierten verfügbaren Arbeitsraum, insbesondere des Verteilermasts,
insbesondere wobei der Arbeitsraum von der Maststellung abhängen kann.
[0008] Insbesondere kann der Begriff "selbstständig" synonym für den Begriff "automatisch"
verwendet werden.
[0009] Der Verteilermast kann ein Bau- und/oder Dickstoffverteilermast sein.
[0010] Die Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung kann mobil, insbesondere fahrbar, insbesondere
eine Auto-Bau- und/oder Dickstoffpumpe, sein.
[0011] Die Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung kann zur Förderung von Bau- und/oder
Dickstoff ausgebildet sein.
[0012] Baustoff kann Mörtel, Zement, Estrich, Beton und/oder Putz bezeichnen. Zusätzlich
oder alternativ kann Dickstoff Schlamm bezeichnen.
[0013] Mindestens dieselbe Spitzenposition der Mastspitze kann durch mindestens drei, insbesondere
mindestens zehn, verschiedene Maststellungen erreichbar sein.
[0014] Mehrere, insbesondere mindestens drei, insbesondere mindestens zehn, Spitzenpositionen
der Mastspitze können, insbesondere zu verschiedenen Zeitpunkten, durch, insbesondere
jeweils, verschiedene Maststellungen des Verteilermasts erreichbar sein.
[0015] Die Mastspitze kann ein freies Ende des Verteilermasts sein.
[0016] Die Größe bestimmend die Spitzenposition kann eine Soll-Größe und/oder bestimmend
eine Soll-Spitzenposition, insbesondere der Mastspitze, sein. Zusätzlich oder alternativ
kann die Größe eine Richtung, insbesondere eine Soll-Richtung, und/oder eine Geschwindigkeit,
insbesondere eine Soll-Geschwindigkeit, einer Bewegung, insbesondere einer Soll-Bewegung,
der Mastspitze sein. Weiter zusätzlich oder alternativ kann die Größe ein Fahrbefehl
bzw. Fahrkommando, insbesondere zu einer Erreichung der Spitzenposition, sein. Weiter
zusätzlich oder alternativ kann die Größe durch einen Bediener bzw. Benutzer, insbesondere
des Verteilermasts und/oder der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung, vorgegeben
sein. Weiter zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren den Schritt aufweisen:
Ermitteln, insbesondere Erfassen, einer Vorgabe der Größe, insbesondere durch den
Bediener.
[0017] Ein, insbesondere weiteres, Optimierungskriterium kann ein Halten eines Abstands
zu mindestens einem Hindernis, wie z.B. einem Rest der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung
und/oder einem weiteren Verteilermast, durch den Verteilermast sein.
[0018] Das Kippmoment des Verteilermasts kann in Bezug auf einen bzw. an einem Mastfuß,
insbesondere einem Vierpunktlager, des Verteilermasts sein. Zusätzlich oder alternativ
kann das Kippmoment durch die Maststellung verursacht sein.
[0019] Das Abstützungssystem ist, insbesondere flexibel, verstellbar. Das Verfahren umfasst
bzw. weist den Schritt auf: Sperren, insbesondere automatisches Sperren, von Maststellungen,
insbesondere Werten der Maststellungen, und/oder Kippmomenten, insbesondere Werten
der Kippmomente, in Abhängigkeit einer ermittelten Größe bzw. eines ermittelten Parameters,
insbesondere eines ermittelten Werts der Größe, bestimmend mindestens eine veränderbare
Abstützkonfiguration bzw. -stellung, insbesondere mindestens einen veränderbaren Wert
der Abstützkonfiguration und/oder eine Ist-Abstützkonfiguration, des verstellbaren
Abstützungssystems zur Entgegenwirkung des Kippmoments, insbesondere des Ist-Kippmoments.
Dies, insbesondere das verstellbare Abstützungssystem, ermöglicht eine Anpassung an
eine, insbesondere örtliche, Baustellengegebenheit, insbesondere an eine kleine Abstützfläche.
Zusätzlich oder alternativ ermöglicht dies, insbesondere das Sperren der Maststellungen
und/oder der Kippmomente in Abhängigkeit der ermittelten Größe bestimmend mindestens
die veränderbare Abstützkonfiguration, ein Risiko eines Umkippens bzw. Umstürzens
der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung zu minimieren bzw. zu reduzieren bzw.
zu erniedrigen und/oder, insbesondere somit, eine Sicherheit beim Arbeiten mit bzw.
Betrieb der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung, insbesondere beim Verstellen
des Verteilermasts, zu erhöhen. Weiter zusätzlich oder alternativ ermöglicht dies,
insbesondere die Minimierung des Kippmoments, einen maximierten verfügbaren Arbeitsraum,
insbesondere des Verteilermasts. In anderen Worten: Dadurch wird dem Bediener bzw.
Benutzer ohne eigene Kenntnis zu den Zusammenhängen zwischen Kipp- bzw. Lastmoment
und Maststellung ermöglicht, die Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung, insbesondere
den Verteilermast, im maximal möglichen Bereich bei minimaler Abstützbreite zu betreiben.
Insbesondere kann das Abstützungssystem, insbesondere in einer Abstützweite und/oder
flexibel, verstellbare Stützausleger, insbesondere Stützbeine, aufweisen. Zusätzlich
oder alternativ kann das Verfahren den Schritt aufweisen: Ermitteln, insbesondere
Erfassen, der Abstützkonfiguration, insbesondere der Ist-Abstützkonfiguration.
[0020] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst bzw. weist der Verteilermast mehrere,
insbesondere flexibel, verstellbare Mastgelenke auf. Die Maststellung ist durch eine
veränderbare Gelenkstellungs-Kombination bzw. -Konfiguration der Mastgelenke veränderbar.
Insbesondere mindestens, dieselbe Spitzenposition ist durch verschiedene Gelenkstellungs-Kombinationen,
insbesondere der Mastgelenke, erreichbar. Insbesondere haben bzw. weisen die Mastgelenke
verschiedene Verstellbereiche, insbesondere verschiedene Werte der Verstellbereiche,
auf. Der Schritt weist auf: Ermitteln, insbesondere automatisches Ermitteln, und Einstellen,
insbesondere automatisches Einstellen, einer Gelenkstellungs-Kombination, insbesondere
mindestens eines Werts der Gelenkstellungs-Kombination, insbesondere der Mastgelenke,
in Abhängigkeit der vorgegebenen Größe und anhand, insbesondere mindestens, des Optimierungskriteriums,
insbesondere und unter Berücksichtigung der Verstellbereiche. Das Kippmoment hängt
von der Gelenkstellungs-Kombination ab. Insbesondere kann mindestens eines der Mastgelenke
ein Knick-, Dreh- und/oder Schubgelenk aufweisen, insbesondere sein. Zusätzlich oder
alternativ kann mindestens einer der Verstellbereiche einen Winkelbereich aufweisen,
insbesondere sein. Weiter zusätzlich oder alternativ kann mindestens einer der Verstellbereiche
durch mindestens einen, insbesondere mechanischen, Anschlag mindestens eines der Mastgelenke
definiert, insbesondere begrenzt, sein. Weiter zusätzlich oder alternativ kann die
Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung, insbesondere der Verteilermast, mehrere
Gelenkantriebe zur Verstellung der Mastgelenke bzw. zur Veränderung bzw. Einstellung
der Gelenkstellungs-Kombination aufweisen. Weiter zusätzlich oder alternativ kann
eines der Mastgelenke an einem nicht-freien bzw. festen Ende bzw. dem Mastfuß des
Verteilermasts sein.
[0021] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Verteilermast mittels der Mastgelenke
Roll- und/oder Z-faltbar, insbesondere Roll-Z-faltbar.
[0022] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst bzw. weist der Verteilermast mehrere,
insbesondere zueinander und/oder flexibel, verstellbare Mastsegmente bzw. -abschnitte
auf. Die Maststellung ist durch eine veränderbare Verstellungs-Kombination bzw. -Konfiguration
der Mastsegmente, insbesondere zueinander, veränderbar. Insbesondere mindestens, dieselbe
Spitzenposition ist durch verschiedene Verstellungs-Kombinationen, insbesondere des
Mastsegmente zueinander, erreichbar. Insbesondere haben bzw. weisen die Mastsegmente
verschiedene Massen, insbesondere verschiedene Werte der Massen, und/oder verschiedene
Längen, insbesondere verschiedene Werte der Längen, und/oder verschiedene Schwerpunktspositionen
bzw. Schwerpunkte, insbesondere Werte der Schwerpunktspositionen, auf. Der Schritt
weist auf: Ermitteln, insbesondere automatisches Ermitteln, und Einstellen, insbesondere
automatisches Einstellen, einer Verstellungs-Kombination, insbesondere mindestens
eines Werts der Verstellungs-Kombination, in Abhängigkeit der vorgegebenen Größe und
anhand, insbesondere mindestens, des Optimierungskriteriums, insbesondere und unter
Berücksichtigung der Massen und/oder der Längen und/oder der Schwerpunktspositionen.
Das Kippmoment hängt von der Verstellungs-Kombination ab. Insbesondere können die
Mastsegmente mittels der Mastgelenke verstellbar sein. Zusätzlich oder alternativ
kann die Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung, insbesondere der Verteilermast,
mehrere Segmentantriebe zur Verstellung der Mastsegmente bzw. zur Veränderung bzw.
Einstellung der Verstellungs-Kombination aufweisen.
[0023] Insbesondere kann der Schritt aufweisen: Ermitteln, insbesondere Suchen, in Abhängigkeit
der Größe bestimmend die Spitzenposition, insbesondere alle, Maststellungen, durch
welche die Spitzenposition erreichbar ist. Ermitteln basierend auf den ermittelten
Maststellungen, insbesondere alle und/oder zugehörigen, Kippmomente. Ermitteln, insbesondere
Suchen, basierend auf den ermittelten Kippmomenten das minimierteste bzw. minimale
Kippmoment. Ermitteln basierend auf dem ermittelten minimiertesten Kippmoment die
zugehörige Maststellung. Einstellen der ermittelten zugehörigen Maststellung. In anderen
Worten: Ermitteln und Einstellen einer Maststellung eines global minimierten bzw.
minimalen Kippmoments. Insbesondere dies unabhängig von einer Ist-Maststellung, insbesondere
des Verteilermasts.
[0024] In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Schritt auf: Ermitteln, insbesondere
automatisches Ermitteln und/oder Suchen und/oder Berechnen, und Einstellen, insbesondere
automatisches Einstellen, einer Veränderung, insbesondere der Maststellung, insbesondere
direkt bzw. ohne Umweg, ausgehend von, insbesondere an, einer, insbesondere momentanen
bzw. aktuellen, Ist-Maststellung, insbesondere des Verteilermasts, insbesondere mindestens,
basierend auf, insbesondere zu, einer, insbesondere größten, Minimierung, insbesondere
des Kippmoments, insbesondere direkt bzw. ohne Umweg, ausgehend von, insbesondere
an, einem, insbesondere momentanen bzw. aktuellen, Ist-Kippmoment des Verteilermasts
in Bezug auf das Abstützungssystem. Das Ist-Kippmoment hängt von der Ist-Maststellung
ab. In anderen Worten: Ermitteln und Einstellen einer Maststellung zu einem, insbesondere
nächsten, lokal minimierten bzw. minimalen Kippmoment. Dies ermöglicht eine lokale
und/oder, insbesondere somit, einfache und/oder schnelle Minimierung des Kippmoments,
insbesondere und dabei eine Erreichung und/oder eine Haltung der Spitzenposition,
insbesondere der Soll-Spitzenposition. Insbesondere braucht oder kann das, insbesondere
derart, minimierte Kippmoment kein global minimiertes bzw. minimales Kippmoment zu
sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Formulierung "einem, insbesondere steilsten,
Abfall bzw. Abstieg" synonym für die Formulierung "einer, insbesondere größten, Minimierung"
verwendet werden. Weiter zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren als gradientenbasiertes
Verfahren bezeichnet werden. Weiter zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren
den Schritt aufweisen: Ermitteln, insbesondere Erfassen, der Ist-Maststellung.
[0025] In einer Weiterbildung, insbesondere einer Ausgestaltung, der Erfindung weist der
Schritt auf: Steuern, insbesondere automatisches Steuern und/oder Regeln, der Maststellung
zu einer, insbesondere der, Erreichung und/oder einer Haltung der Spitzenposition,
insbesondere der Soll-Spitzenposition, insbesondere ausgehend von einer, insbesondere
momentanen bzw. aktuellen, Ist-Spitzenposition des Verteilermasts und/oder während
des Ermittelns und des Einstellens der Veränderung und/oder solange das Ist-Kippmoment
minimiert wird, soweit vorgesehen. Dies ermöglicht die Erreichung und/oder die Haltung
der Spitzenposition, insbesondere und dabei die Minimierung des Kippmoments. Insbesondere
kann das Verfahren den Schritt aufweisen: Ermitteln, insbesondere Erfassen, der Ist-Spitzenposition.
[0026] In einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Schritt auf: Ermitteln und Einstellen
der Veränderung und Steuern, insbesondere Regeln, der Maststellung mittels Ermittelns,
insbesondere automatischen Ermittelns und/oder Suchens und/oder Berechnens, einer
Lösung, insbesondere eines Werts der Lösung, für einen kinematischen Zusammenhang,
insbesondere mindestens, der Minimierung des Ist-Kippmoments und der Erreichung und/oder
der Haltung der Spitzenposition miteinander. Dies ermöglicht eine Verknüpfung bzw.
eine Kombination, insbesondere von Forderungen bzw. Funktionen, der Minimierung des
Kippmoments und der Erreichung und/oder der Haltung der Spitzenposition miteinander.
Insbesondere kann der kinematische Zusammenhang die Minimierung des Kippmoments und
die Erreichung und/oder die Haltung der Spitzenposition beschreiben, insbesondere
modellieren. Zusätzlich oder alternativ kann die Erreichung und/oder die Haltung der
Spitzenposition vor der, insbesondere weiteren, Minimierung des Kippmoments vorrangig
sein. In anderen Worten: die Mastspitze kann die Spitzenposition erreichen und/oder
halten und das Kippmoment braucht oder kann nicht ein, insbesondere nächstes, lokales
Minimum, insbesondere vollständig, zu erreichen. Weiter zusätzlich oder alternativ
kann der kinematische Zusammenhang die Verstellbereiche berücksichtigen, insbesondere
aufweisen.
[0027] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst bzw. weist der Verteilermast eine, insbesondere
flexibel verstellbare, Förderleitung zur Förderung von Bau- und/oder Dickstoff auf.
Insbesondere kann die Förderleitung eine Rohrleitung aufweisen, insbesondere sein.
[0028] Das erfindungsgemäße System umfasst bzw. weist eine Einstellungseinrichtung auf.
Die Einstellungseinrichtung ist zum, insbesondere zu dem, automatischen Einstellen
einer, insbesondere der, veränderbaren Maststellung eines, insbesondere des, verstellbaren
Verteilermasts einer, insbesondere der, Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung ausgebildet
bzw. konfiguriert. Mindestens eine selbe, insbesondere dieselbe, Spitzenposition einer,
insbesondere der, Mastspitze des Verteilermasts ist durch verschiedene, insbesondere
die verschiedenen, Maststellungen erreichbar. Des Weiteren ist die Einstellungseinrichtung
zum, insbesondere zu dem, Ermitteln und Einstellen einer, insbesondere der, Maststellung
in Abhängigkeit einer, insbesondere der, vorgegebenen Größe bestimmend eine, insbesondere
die, Spitzenposition und anhand eines, insbesondere des, Optimierungskriteriums ausgebildet
bzw. konfiguriert. Das Optimierungskriterium ist ein minimiertes, insbesondere das
minimierte, Kippmoment des Verteilermasts in Bezug auf ein, insbesondere das, Abstützungssystem
der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung. Das Kippmoment hängt von der Maststellung
ab. Außerdem ist das Abstützungssystem verstellbar. Die Einstellungseinrichtung ist
zum, insbesondere zu dem Sperren, von, insbesondere den, Maststellungen und/oder Kippmomenten
in Abhängigkeit einer, insbesondere der, ermittelten Größe bestimmend mindestens eine,
insbesondere die, veränderbare Abstützkonfiguration des verstellbaren Abstützungssystems
zur, insbesondere zu der, Entgegenwirkung des Kippmoments ausgebildet bzw. konfiguriert.
Das System kann die gleichen Vorteile ermöglichen wie das vorhergehende genannte bzw.
beschriebene Verfahren. Insbesondere kann das System, insbesondere die Einstellungseinrichtung,
zum, insbesondere automatischen, Ausführen eines, insbesondere des, vorhergehend genannten
Verfahrens ausgebildet bzw. konfiguriert sein. Zusätzlich oder alternativ kann das
System den Verteilermast, insbesondere die Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung,
aufweisen. Weiter zusätzlich oder alternativ kann die Einstellungseinrichtung elektrisch,
hydraulisch und/oder pneumatisch sein. Insbesondere kann die Einstellungseinrichtung
eine Recheneinheit, insbesondere einen Prozessor, und/oder eine Speichereinheit aufweisen.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0029] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein erfindungsgemäßes System und ein erfindungsgemäßes Verfahren zum automatischen
Einstellen einer veränderbaren Maststellung eines verstellbaren Verteilermasts einer
Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung, insbesondere einen Zusammenhang zwischen
der Maststellung und einem Kippmoment des Verteilermasts,
- Fig. 2
- schematisch ein Blockschaltschild des Systems und des Verfahrens der Fig. 1, insbesondere
zu einer Minimierung des Kippmoments, und
- Fig. 3 bis 10
- schematisch Beispiele für die Funktionsweise des Systems und des Verfahrens der Fig.
1.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0030] Fig. 1, 2, und 3 bis 10 zeigen ein erfindungsgemäßes System 1, insbesondere aufweisend
eine Einstelleinrichtung 2, ausgebildet und ein erfindungsgemäßes Verfahren zum automatischen
Einstellen einer veränderbaren Maststellung MS eines verstellbaren Verteilermasts
3 einer Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung 4. Mindestens eine selbe Spitzenposition
SPO einer Mastspitze 3S des Verteilermasts 3 ist durch verschiedene Maststellungen
MS, MS' erreichbar.
[0031] Des Weiteren ist das System 1, insbesondere die Einstellungseinrichtung 2, zum Ermitteln
und Einstellen einer Maststellung MS in Abhängigkeit einer vorgegebenen Größe VG bestimmend
eine Spitzenposition SPO und anhand eines Optimierungskriteriums OK ausgebildet, insbesondere
ermittelt und stellt ein.
[0032] Außerdem weist das Verfahren den Schritt auf: Ermitteln und Einstellen der Maststellung
MS in Abhängigkeit der vorgegebenen Größe VG bestimmend die Spitzenposition SPO und
anhand des Optimierungskriteriums OK, insbesondere mittels des Systems 1, insbesondere
der Einstellungseinrichtung 2.
[0033] Das Optimierungskriterium OK ist ein minimiertes Kippmoment KM des Verteilermasts
3 in Bezug auf ein Abstützungssystem 7 der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung
4, insbesondere einen Mastfuß 3F des Verteilermasts 3. Das Kippmoment KM hängt von
der Maststellung MS ab.
[0034] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist das System 1 den Verteilermast 3, insbesondere
die Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung 4, auf.
[0035] Im Detail weist der Verteilermast 3 mehrere verstellbare Mastgelenke 5a, 5b, 5c,
5d, 5e auf. Die Maststellung MS ist durch eine veränderbare Gelenkstellungs-Kombination
GSK der Mastgelenke 5a-e veränderbar. Dieselbe Spitzenposition SPO ist durch verschiedene
Gelenkstellungs-Kombinationen GSK, GSK' erreichbar. Insbesondere weisen die Mastgelenke
5a, 5b, 5c, 5d, 5e verschiedene Verstellbereiche 5Va, 5Vb, 5Vc, 5Vd, 5Ve auf. Der
Schritt weist auf: Ermitteln und Einstellen einer Gelenkstellungs-Kombination GSK
in Abhängigkeit der vorgegebenen Größe VG und anhand des Optimierungskriteriums OK,
insbesondere und unter Berücksichtigung der Verstellbereiche 5Va-e, insbesondere mittels
des Systems 1, insbesondere der Einstellungseinrichtung 2. Das Kippmoment KM hängt
von der Gelenkstellungs-Kombination GSK ab.
[0036] Im Detail ist der Verteilermast 3 mittels der Mastgelenke 5a-e Roll- und/oder Z-faltbar,
insbesondere Roll-Z-faltbar.
[0037] Weiter weist der Verteilermast 3 mehrere, insbesondere zueinander, verstellbare Mastsegmente
6a, 6b, 6c, 6d, 6e auf. Die Maststellung MS ist durch eine veränderbare Verstellungs-Kombination
VSK der Mastsegmente 6a-e, insbesondere zueinander, veränderbar. Dieselbe Spitzenposition
SPO ist durch verschiedene Verstellungs-Kombinationen VSK, VSK' erreichbar. Insbesondere
weisen die Mastsegmente 6a, 6b, 6c, 6d, 6e verschiedene Massen ma, mb, mc, md, me
und/oder verschiedene Längen La, Lb, Lc, Ld, Le und/oder verschiedene Schwerpunktspositionen
GPa, GPb, GPc, GPd, GPe auf. Der Schritt weist auf: Ermitteln und Einstellen einer
Verstellungs-Kombination VSK in Abhängigkeit der vorgegebenen Größe VG und anhand
des Optimierungskriteriums OK, insbesondere und unter Berücksichtigung der Massen
ma-e und/oder der Längen La-e und/oder der Schwerpunktspositionen GPa-e, insbesondere
mittels des Systems 1, insbesondere der Einstellungseinrichtung 2. Das Kippmoment
KM hängt von der Verstellungs-Kombination VSK ab.
[0038] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Verteilermast 3 fünf verstellbare
Mastgelenke 5a-e auf. In alternativen Ausführungsbeispielen kann der Verteilermast
mindestens drei Mastgelenke aufweisen.
[0039] Zudem weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Verteilermast 3 fünf Mastsegmente
6a-e auf. In alternativen Ausführungsbeispielen kann der Verteilermast mindestens
drei Mastsegmente aufweisen.
[0040] Zum Hintergrund: Ein Mastgelenk und/oder ein Mastsegment ermöglichen/ermöglicht eine
Bewegung der Mastspitze. Zwei Mastgelenke und/oder zwei Mastsegmente ermöglichen eine
freie Bewegung der Mastspitze, insbesondere wobei Höhe und Radius, insbesondere in
gewissen Grenzen, voneinander unabhängig sind. Mindestens drei Mastgelenke und/oder
mindestens drei Mastsegmente ermöglichen eine freie Bewegung der Mastspitze und eine
Einstellung der Maststellung über mindestens einen Freiheitsgrad. In anderen Worten:
N Mastgelenke und/oder N Mastsegmente mit N >= drei ermöglichen eine freie Bewegung
der Mastspitze und eine Einstellung der Maststellung über N-zwei Freiheitsgrade.
[0041] Des Weiteren sind/ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Radius bzw. ein Abstand
r und/oder eine Richtung bzw. ein Winkel RI des Verteilermasts 3, insbesondere seiner
Mastspitze 3S, insbesondere in Bezug auf seinen Mastfuß 3F und/oder das Abstützungssystem
7, durch die veränderbare Gelenkstellungs-Kombination GSK und/oder die veränderbare
Verstellungs-Kombination VSK veränderbar.
[0042] Außerdem weist der Schritt auf: Ermitteln und Einstellen einer Veränderung VMS ausgehend
von einer Ist-Maststellung IMS basierend auf einer, insbesondere größten, Minimierung
ausgehend von einem Ist-Kippmoment IKM des Verteilermasts 3 in Bezug auf das Abstützungssystem
7, insbesondere mittels des Systems 1, insbesondere der Einstellungseinrichtung 2.
Das Ist-Kippmoment IKM hängt von der Ist-Maststellung IMS ab.
[0043] Zum Hintergrund: das Kippmoment KM, insbesondere das Ist-Kippmoment IKM, insbesondere
eine Funktion des Kippmoments KM in Abhängigkeit der Maststellung MS, ist z.B.:
g.. Erdbeschleunigung

lG,i.. Hebelarm für die Gewichtskraft von Mastsegment i
mi.. Masse von Mastsegment i
[0045] Insbesondere größte, Minimierung des Kippmoments KM, insbesondere ausgehend von dem
Ist-Kippmoment IKM, bedeutet z.B. Ableitung der Funktion des Kippmoments KM nach der
Veränderung VMS der Maststellung MS, insbesondere der Verstellkoordinate bzw. der
Winkel der Mastgelenke 5a-e, insbesondere ausgehend von der Ist-Maststellung IMS:

mit

[0046] Ein Ermitteln, insbesondere ein Bestimmen, von Geschwindigkeiten der Mastgelenke
5a-e, insbesondere nur bzw. rein, zur Minimierung des Kippmoments KM ist z.B. über
Pseudoinverse bzw. eine inverse direkte Kinematik möglich:

[0047] Weiter weist der Schritt auf: Steuern, insbesondere Regeln, der Maststellung MS zu
einer Erreichung und/oder einer Haltung der Spitzenposition SPO, insbesondere einer
Soll-Spitzenposition SSPO, insbesondere ausgehend von einer Ist-Spitzenposition ISPO
des Verteilermasts 3 und/oder während des Ermittelns und des Einstellens der Veränderung
VMS und/oder solange das Ist-Kippmoment IKM minimiert wird, insbesondere mittels des
Systems 1, insbesondere der Einstellungseinrichtung 2.
[0048] Zum Hintergrund: Erreichen und/oder Halten, insbesondere Festhalten, der Mastspitze
3S z.B. über einen Regler, insbesondere der Einstelleinrichtung 2.
[0049] Eine Abweichung der Spitzenposition SPO, insbesondere der Ist-Spitzenposition ISPO,
von der Soll-Spitzenposition bzw. dem Sollwert SSPO führt auf einen Positionsfehler
z.B.:

[0050] Um den Positionsfehler zu minimieren kann oder soll eine Bewegung der Mastspitze
3S auf die Soll-Spitzenposition SSPO zu eingeleitet werden, z.B. über eine einfaches
proportionales Regelgesetz:

[0051] Eine Abbildung auf die Geschwindigkeiten der Mastgelenke 5a-e ist z.B. über den Zusammenhang
möglich:

[0052] Zudem weist der Schritt auf: Ermitteln und Einstellen der Veränderung VMS und Steuern,
insbesondere Regeln, der Maststellung MS mittels Ermittelns einer Lösung LS für einen
kinematischen Zusammenhang KIZ der Minimierung des Ist-Kippmoments IKM und der Erreichung
und/oder der Haltung der Spitzenposition SPO miteinander, insbesondere mittels des
Systems 1, insbesondere der Einstellungseinrichtung 2.
[0053] Zum Hintergrund: die letzte genannte Funktion bzw. Forderung kann mit der Minimierung
des Kippmoments KM, insbesondere dieser Funktion bzw. Forderung, z.B. durch die Vektorgleichung

kombiniert werden, insbesondere zu einer kombinierten Jacobi-Matrix, insbesondere
zusammengesetzt aus, insbesondere der Funktion, der Veränderung des Kippmoments und,
insbesondere der Funktion, einer Bewegung der Mastspitze, bzw. zu dem kinematischen
Zusammenhang KIZ. Für drei Mastsegmente ist dieser kinematische Zusammenhang KIZ bzw.
diese Gleichung exakt lösbar. Allgemein kann es sinnvoll sein, mindestens eine zusätzliche
Forderung an die Geschwindigkeiten der Mastgelenke 5a-e direkt zu stellen. Diese kann
entweder dazu dienen, möglichst effizient zu verfahren, wie z.B.:

oder auch um mindestens einen, insbesondere alle, der Verstellbereiche 5Va-e zu berücksichtigen.
Um die Effizienz des Verfahrens in die Betrachtung zu integrieren kann z.B. die Forderung
dienen:

[0054] Um mindestens einen, insbesondere alle, der Verstellbereiche 5Va-e zu berücksichtigen,
kann z.B. in Abhängigkeit einer Gelenkstellung GS eines der Mastgelenke 5a-e ein Fahr-
bzw. Bewegungsbefehl in den, insbesondere zugehörigen, Verstellbereich 5Va-e hinein
gefordert werden. Ist z.B. der Winkel des ersten Mastgelenks 5a, insbesondere an dem
Mastfuß 3F, in der Nähe eines Grenzwerts, kann zusätzlich z.B.:

, insbesondere mit D < 0 in der Nähe eines oberen Grenzwerts und/oder D > 0 in der
Nähe eines unteren Grenzwerts, gefordert werden. Der Zusammenhang des Vektors der
geforderten Geschwindigkeiten der Mastgelenke 5a-e lässt sich z.B. über die Einheitsmatrix
darstellen:

[0055] Mit dieser zusätzlichen Forderung bzw. Bedingung bzw. Funktion ergibt sich der kinematische
Zusammenhang KIZ, insbesondere Gesamtzusammenhang, bzw. die kombinierte Jacobi-Matrix:

[0056] Dieser kinematische Zusammenhang KIZ stellt ein überbestimmtes Gleichungssystem dar,
das im Allgemeinen nicht exakt gelöst werden kann. Stattdessen kann z.B. die beste
Lösung LS dieses Gleichungssystems im Sinne der kleinsten Fehlerquadrate ermittelt
werden. Dafür kann eine Summe der Quadrate der Fehler in der obigen Gleichung minimiert
werden. Das Kostenfunktional dieser Optimierung ist dabei:

[0057] Um die einzelnen Bestandteile des Verfahrens bzw. Vorgangs (Minimierung des Kippmoments
KM, Erreichung und/oder Haltung der Soll-Spitzenposition SSPO und die Umsetzung der
geforderten Geschwindigkeiten der Mastgelenke 5a-e), insbesondere verschieden, priorisieren
zu können, können diese mit verschiedenen Gewichtungen im Kostenfunktional K berücksichtigt
werden. Die Diagonalmatrix W kann diese Gewichte aufweisen, insbesondere enthalten.
[0058] Da es sich um einen linearen Zusammenhang handelt, kann dieser z.B. direkt über eine
allgemeine Least-Squares Lösung erfolgen:

[0059] Alternativ, insbesondere und in diesem bzw. dem vorliegenden Fall vorteilhaft, kann
die Minimierung des Kostenfunktionals auch iterativ anhand seines Gradienten:

erfolgen:

mit dem Schrittweitenparameter
λ und einem Startwert
ωopt,0, der im einfachsten Fall einfach gleich dem Nullvektor gewählt werden kann.
[0060] Des Weiteren ist das Abstützungssystem 7 verstellbar. Das Verfahren weist den Schritt
auf: Sperren von Maststellungen MS" und/oder Kippmomenten KM" in Abhängigkeit einer
ermittelten Größe EG bestimmend mindestens eine veränderbare Abstützkonfiguration
ASK des verstellbaren Abstützungssystems 7 zur Entgegenwirkung des Kippmoments KM,
insbesondere mittels des Systems 1, insbesondere der Einstellungseinrichtung 2.
[0061] Außerdem weist der Verteilermast 3 eine Förderleitung 8 zur Förderung von Bau- und/oder
Dickstoff BDS auf, insbesondere fördert.
[0062] Im Übrigen weist der Verteilermast 3 einen, insbesondere frei hängenden, Endschlauch
auf.
[0063] Insbesondere kann der Endschlauch bei der Masse me und/oder der Schwerpunktsposition
GPe des, insbesondere letzten, Mastsegments 6e berücksichtigt werden.
[0064] Wie die gezeigten und oben erläuterten Ausführungsbeispiele deutlich machen, stellt
die Erfindung ein vorteilhaftes Verfahren zum automatischen Einstellen einer veränderbaren
Maststellung eines verstellbaren Verteilermasts einer Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung
und ein vorteilhaftes System bereit, insbesondere das jeweils verbesserte Eigenschaften
aufweist.
[0065] In anderen Worten: das Verfahren und/oder das System zur automatischen Minimierung
des Kippmoments ermöglichen/ermöglicht dem Bediener bzw. Benutzer die maximale Ausnutzung
des Arbeitsraums bei einer Freigabe des Arbeitsraums auf Basis des Ist-Kippmoments.
Beim Erreichen der Grenze des freigegebenen Arbeitsraums kann der Verteilermast durch
einen einfachen Knopfdruck derart umgestellt werden, dass das Ist-Kippmoment minimiert
wird, wodurch weitere Teile des Arbeitsraums freigegeben werden. Dadurch wird dem
Bediener bzw. Benutzer ohne eigene Kenntnis zu den Zusammenhängen zwischen Kippmoment
und Maststellung ermöglicht, die Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung im maximal
möglichen Bereich bei minimaler Abstützbreite zu betreiben.
1. Verfahren zum automatischen Einstellen einer veränderbaren Maststellung (MS) eines
verstellbaren Verteilermasts (3) einer Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung (4),
wobei mindestens eine selbe Spitzenposition (SPO) einer Mastspitze (3S) des Verteilermasts
(3) durch verschiedene Maststellungen (MS, MS') erreichbar ist, wobei das Verfahren
den Schritt aufweist:
- Ermitteln und Einstellen einer Maststellung (MS) in Abhängigkeit einer vorgegebenen
Größe (VG) bestimmend eine Spitzenposition (SPO) und anhand eines Optimierungskriteriums
(OK), wobei das Optimierungskriterium (OK) ein minimiertes Kippmoment (KM) des Verteilermasts
(3) in Bezug auf ein Abstützungssystem (7) der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung
(4) ist, wobei das Kippmoment (KM) von der Maststellung (MS) abhängt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Abstützungssystem (7) verstellbar ist, wobei das Verfahren den Schritt aufweist:
Sperren von Maststellungen (MS") und/oder Kippmomenten (KM") in Abhängigkeit einer
ermittelten Größe (EG) bestimmend mindestens eine veränderbare Abstützkonfiguration
(ASK) des verstellbaren Abstützungssystems (7) zur Entgegenwirkung des Kippmoments
(KM).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
- wobei der Verteilermast (3) mehrere verstellbare Mastgelenke (5a, 5b, 5c, 5d, 5e)
aufweist, wobei die Maststellung (MS) durch eine veränderbare Gelenkstellungs-Kombination
(GSK) der Mastgelenke (5a-e) veränderbar ist, wobei dieselbe Spitzenposition (SPO)
durch verschiedene Gelenkstellungs-Kombinationen (GSK, GSK') erreichbar ist, insbesondere
wobei die Mastgelenke (5a, 5b, 5c, 5d, 5e) verschiedene Verstellbereiche (5Va, 5Vb,
5Vc, 5Vd, 5Ve) aufweisen,
- wobei der Schritt aufweist: Ermitteln und Einstellen einer Gelenkstellungs-Kombination
(GSK) in Abhängigkeit der vorgegebenen Größe (VG) und anhand des Optimierungskriteriums
(OK), wobei das Kippmoment (KM) von der Gelenkstellungs-Kombination (GSK) abhängt,
insbesondere und unter Berücksichtigung der Verstellbereiche (5Va-e).
3. Verfahren nach Anspruch 2,
- wobei der Verteilermast (3) mittels der Mastgelenke (5a-e) Roll- und/oder Z-faltbar,
insbesondere Roll-Z-faltbar, ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei der Verteilermast (3) mehrere, insbesondere zueinander, verstellbare Mastsegmente
(6a, 6b, 6c, 6d, 6e) aufweist, wobei die Maststellung (MS) durch eine veränderbare
Verstellungs-Kombination (VSK) der Mastsegmente (6a-e), insbesondere zueinander, veränderbar
ist, wobei dieselbe Spitzenposition (SPO) durch verschiedene Verstellungs-Kombinationen
(VSK, VSK') erreichbar ist, insbesondere wobei die Mastsegmente (6a, 6b, 6c, 6d, 6e)
verschiedene Massen (ma, mb, mc, md, me) und/oder verschiedene Längen (La, Lb, Lc,
Ld, Le) und/oder verschiedene Schwerpunktspositionen (GPa, GPb, GPc, GPd, GPe) aufweisen,
- wobei der Schritt aufweist: Ermitteln und Einstellen einer Verstellungs-Kombination
(VSK) in Abhängigkeit der vorgegebenen Größe (VG) und anhand des Optimierungskriteriums
(OK), wobei das Kippmoment (KM) von der Verstellungs-Kombination (VSK) abhängt, insbesondere
und unter Berücksichtigung der Massen (mae) und/oder der Längen (La-e) und/oder der
Schwerpunktspositionen (GPa-e).
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei der Schritt aufweist: Ermitteln und Einstellen einer Veränderung (VMS) ausgehend
von einer Ist-Maststellung (IMS) basierend auf einer, insbesondere größten, Minimierung
ausgehend von einem Ist-Kippmoment (IKM) des Verteilermasts (3) in Bezug auf das Abstützungssystem
(7), wobei das Ist-Kippmoment (IKM) von der Ist-Maststellung (IMS) abhängt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere Anspruch 5,
- wobei der Schritt aufweist: Steuern, insbesondere Regeln, der Maststellung (MS)
zu einer Erreichung und/oder einer Haltung der Spitzenposition (SPO), insbesondere
ausgehend von einer Ist-Spitzenposition (ISPO) des Verteilermasts (3) und/oder während
des Ermittelns und des Einstellens der Veränderung (VMS) und/oder solange das Ist-Kippmoment
(IKM) minimiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei der Verteilermast (3) eine Förderleitung (8) zur Förderung von Bau- und/oder
Dickstoff (BDS) aufweist.
8. System (1), insbesondere zum Ausführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei das System (1) aufweist:
- eine Einstellungseinrichtung (2),
- wobei die Einstellungseinrichtung (2) zum automatischen Einstellen einer veränderbaren
Maststellung (MS) eines verstellbaren Verteilermasts (3) einer Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung
(4) ausgebildet ist, wobei mindestens eine selbe Spitzenposition (SPO) einer Mastspitze
(3S) des Verteilermasts (3) durch verschiedene Maststellungen (MS, MS') erreichbar
ist, und
- wobei die Einstellungseinrichtung (2) zum Ermitteln und Einstellen einer Maststellung
(MS) in Abhängigkeit einer vorgegebenen Größe (VG) bestimmend eine Spitzenposition
(SPO) und anhand eines Optimierungskriteriums (OK) ausgebildet ist, wobei das Optimierungskriterium
(OK) ein minimiertes Kippmoment (KM) des Verteilermasts (3) in Bezug auf ein Abstützungssystem
(7) der Bau- und/oder Dickstoffpumpenvorrichtung (4) ist, wobei das Kippmoment (KM)
von der Maststellung (MS) abhängt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Abstützungssystem (7) verstellbar ist, wobei die Einstellungseinrichtung (2)
zum Sperren von Maststellungen (MS") und/oder Kippmomenten (KM") in Abhängigkeit einer
ermittelten Größe (EG) bestimmend mindestens eine veränderbare Abstützkonfiguration
(ASK) des verstellbaren Abstützungssystems (7) zur Entgegenwirkung des Kippmoments
(KM) ausgebildet ist.