[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschattungseinrichtung zum Beschatten und/oder Verschließen
einer Gebäudeöffnung, zumindest aufweisend eine Vielzahl von Lamellen, wobei die Lamellen
jeweils mittels Führungsbolzen in mindestens einer seitlichen Führungsschiene beweglich
gelagert und hoch und runter bewegbar sind, zwischen benachbarten Lamellen in einem
zumindest teilweise heruntergelassenen Zustand der Lamellen Zwischenöffnungen vorliegen,
und die Lamellen jeweils mindestens einen separaten spannungspotentialführenden Leiter
aufweisen, wobei die Leiter alternierend mit einem ersten Spannungspotential und einem
zweiten Spannungspotential beaufschlagbar sind, sodass sich bei anliegender Spannung
zwischen benachbarten Lamellen ein elektrisches Feld ausbildet, welches Insekten davon
abhält, sich durch die Zwischenöffnungen hindurch zu bewegen.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung eine Gebäudesteuerung/- automation sowie ein Gebäude.
[0003] Lästige Insekten, vor allem Stechmücken, sind gerade in der warmen Jahreszeit ein
permanentes Ärgernis und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, zum
Beispiel durch Störungen beim Schlafen oder juckende und schmerzhafte Stiche. Klimawandel
und Globalisierung tragen dazu bei, dass sie sich verstärkt auch in den europäischen
Breitengraden verbreiten. Dabei haben Insekten zunehmende Bedeutung auch als Krankheitsüberträger
für Menschen und Tiere. Krankheiten wie zum Beispiel Malaria, Gelbfieber, Denguefieber,
Chikungunya, West-Nil-Fieber oder bestimmte parasitäre Würmer können durch Stechmücken
übertragen werden. Durch invasive Überträgermücken wie die Asiatische Tigermücke gewinnt
dieser Aspekt auch in Europa erheblich an Bedeutung.
[0004] Herkömmliche Methoden zur Mücken-, Fliegen- und Schädlingsbekämpfung liegen zunächst
darin, den Insekten den Zugang in ein Gebäude zu versperren. Das bedeutet, die Fenster
oder Türen müssen bisher entweder geschlossen bleiben oder mit einem dünnmaschigen
Insektengitter ausgerüstet werden. Dabei gibt es Insektengitter, die fest am Fenster
oder an der Türe montiert sind, und die relativ transparent oder in stabiler Ausführung
sogar kratzfest ausgeführt sind. Nachteilhaft an den Insektengittern ist, dass diese
als eine zusätzliche physische Barriere an Türen und Fenstern angebracht werden müssen.
Diese Barrieren sind jedoch anfällig gegen versehentliche Berührungen oder Beschädigungen
durch Haustiere. Außerdem beeinträchtigen sie das Gesamterscheinungsbild eines Gebäudes
sowohl von innen als auch von außen. Die Verschmutzung des Gewebes der Insektengitter
durch Hausstaub und Umwelteinflüsse ist ein weiterer Nachteil. Zudem schränken diese
Gitter die Belüftung und die Sicht ein.
[0005] Alternative Möglichkeiten zur Abwehr oder Vernichtung von Insekten liegen beispielsweise
in der Verwendung von Pestiziden oder von Köder- und Fallensystemen. Dabei besteht
jedoch oftmals das Problem, dass nicht nur lästige Stechmücken getötet werden, sondern
auch nützliche Insekten wie Falter oder Bienen. Zusätzlich besteht das Problem, dass
die verwendeten chemischen Substanzen zwar abschreckend für Insekten wirken, aber
für Kinder, Haustiere und empfindliche Menschen durchaus gesundheitsgefährlich sein
können.
[0006] Eine andere Methode sind elektronische Abwehrmittel. Diese erzeugen einen Schall
mit Frequenzen, welche Insekten vertreiben können. Allerdings ist diese Methode in
der Regel wenig effektiv.
[0007] Es sind zu dem Thema Insektenschutz/-abwehr verschiedene Druckschriften bekannt,
beispielsweise:
Die Druckschrift
US 2010/0053935 A1 beschreibt eine Art Mückenabwehrlampe, die als Sterilisation, Mückenabwehr, Desodorierung
und Luftreinigung wirkt, und dient gleichzeitig auch als Beleuchtung.
[0008] Die Druckschrift
US 2019/0261636 A1 bezieht sich auf ein mückenabweisendes Pflaster und insbesondere auf eines, das leicht
auf den menschlichen Körper, persönliche Gegenstände oder irgendein anderes Objekt
geklebt werden kann, um Mücken davon fernzuhalten.
[0009] Das US-Design
US D754,278 S zeigt ein dekorative Design für einen Mückenschutzclip.
[0010] Die Druckschrift
JP 2001136890 A bezieht sich auf einen elektrischen Mückenfänger, der im Freien in kleiner Größe
unter Verwendung einer Trockenbatterie als Energiequelle verwendet werden kann.
[0011] Alle bekannten Varianten zum Insektenschutz/-abwehr sind jedoch entweder umständlich,
wenig effektiv oder mit unschönen Nebeneffekten verbunden.
[0012] Die Druckschrift
EP 3697207 B1 beschreibt nun eine Möglichkeit zur Abwehr von Stechmücken beziehungsweise wie Stechmücken
daran gehindert werden können, durch offene Fenster oder dergleichen in Häuser einzudringen.
Es wird ein System beschrieben, wie zwischen den Lamellen eines Raffstores oder einer
Jalousie mittels Hochspannung ein elektrisches Feld erzeugt wird, welches Stechmücken
davon abhält, in das Gebäude einzudringen. Es handelt sich dabei um eine sogenannte
Mückenvergrämung. Die Stechmücken und damit auch andere Insekten wie Falter oder Bienen
werden durch das elektrische Feld nicht getötet.
[0013] Bei diesem System werden abwechselnd die Lamellen des Raffstores auf unterschiedliche
Spanungspotentiale gelegt, sodass zwischen benachbarten Lamellen eine Potentialdifferenz
vorliegt, die zur Ausbildung eines elektrischen Feldes führt. Als Elektroden hierfür
beziehungsweise als spannungsführende Leiter dienen die Lamellen selbst. Bei einem
Abstand der Lamellen von 10 mm bis 30 mm werden Hochspannungen von idealerweise 3,5
kV angelegt, um ein elektrisches Feld aufzubauen, welches Stechmücken und andere Insekten
davon abhält, hindurch zu fliegen, aber nicht tötet.
[0014] Nachteilhaft an der Spannungsführung durch die Lamellen ist jedoch, dass zum einen
bei Regen oder hoher Feuchtigkeit Kurzschlüsse und auch Funktionsausfälle geschehen
können. Zum anderen kann das Berühren der Lamellen einen unangenehmen Stromschlag
verursachen.
[0016] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes System zum Insektenschutz/-abwehr
zu schaffen, welches die eingangs im Stand der Technik erwähnten Nachteile behebt.
[0017] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
[0018] Die Erfinder haben erkannt, dass das aus der Druckschrift
EP 3697207 B1 bekannte System, an den Lamellen eines Raffstores ein elektrisches Feld zur Insektenvergrämung
zu erzeugen, verbessert werden kann, insbesondere sicherer gemacht werden kann.
[0019] Demgemäß schlagen die Erfinder vor, eine Beschattungseinrichtung, insbesondere ein
Raffstore oder eine Jalousie, zum Beschatten und/oder Verschließen einer Gebäudeöffnung,
zumindest aufweisend eine Vielzahl von Lamellen, wobei die Lamellen jeweils mittels
Führungsbolzen in mindestens einer seitlichen Führungsschiene beweglich gelagert und
hoch und runter bewegbar sind, zwischen benachbarten Lamellen in einem zumindest teilweise
heruntergelassenen Zustand der Lamellen Zwischenöffnungen vorliegen, und die Lamellen
jeweils mindestens einen separaten spannungspotentialführenden Leiter aufweisen, wobei
die Leiter alternierend mit einem ersten Spannungspotential und einem zweiten Spannungspotential
beaufschlagbar sind, sodass sich bei anliegender Spannung zwischen benachbarten Lamellen
ein elektrisches Feld ausbildet, welches Insekten davon abhält, sich durch die Zwischenöffnungen
hindurch zu bewegen, dahingehend zu verbessern, dass zumindest die Leiter, deren Spannungspotential
sich von Masse unterscheidet, eine Isolierung aufweisen.
[0020] Bei der Beschattungseinrichtung handelt es sich bevorzugt um einen Raffstore oder
eine Jalousie in den bekannten Ausführungen mit einer Vielzahl von Lamellen, die jeweils
mittels Führungsbolzen in seitlichen Führungsschienen beweglich gelagert sind. Die
Lamellen können nach Bedarf um ihre Längsachse verkippt werden und hoch und runter
gelassen werden, entweder manuell oder elektrisch. Zwischen benachbarten Lamellen
liegen in einem zumindest teilweise heruntergelassenen Zustand der Lamellen Zwischenöffnungen
vor, durch die bei herkömmlichen Raffstoren beziehungsweise Jalousien Insekten hindurch
fliegen können. Die Lamellen können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein,
das heißt vor allem sowohl metallische Materialien, wie zum Beispiel Aluminium, als
auch aus nicht-metallischen Materialien, wie zum Beispiel Kunststoff oder Holz.
[0021] Zur Erzeugung eines elektrischen Feldes weisen vorzugsweise alle Lamellen einen Leiter
auf, an welchem ein Spannungspotential anliegt. Das Spannungspotential alterniert,
das heißt die Leiter sind abwechselnd mit einem ersten Spannungspotential und einem
zweiten Spannungspotential beaufschlagt. Im Folgenden wird zur Vereinfachung dieses
Sachverhaltes von alternierenden Lamellen beziehungsweise geraden und ungeraden Lamellen
gesprochen. Zählt man die Lamellen von oben nach unten durch, würden die Lamellen
mit einer gerader Nummer auf einem ersten Spannungspotential liegen und die Lamellen
mit ungerader Nummer auf einem zweiten Spannungspotential. Das zweite Spannungspotential
ist entweder seinem Betrag nach invers zu dem ersten Spannungspotential oder gleich
Null.
[0022] Im Betrieb, also bei anliegender Spannung, bildet sich zwischen benachbarten Lamellen
in den Zwischenöffnungen ein elektrisches Feld aus, welches Insekten davon abhält,
sich durch die Zwischenöffnungen hindurch zu bewegen. Die Spannung beziehungsweise
die Stärke des elektrischen Feldes ist so gewählt, dass die Insekten von dem elektrischen
Feld lediglich vergrämt werden und nicht hindurch fliegen, aber nicht getötet werden.
Eine zu niedrige Spannung bildet ein zu schwaches elektrisches Feld aus, welches Insekten
nicht abhält. Eine zu große Spannung bildet ein zu starkes elektrisches Feld aus und
tötet die Insekten, was mit der Erfindung grundsätzlich vermieden werden soll.
[0023] Die optimale Spannung ist abhängig von dem Abstand benachbarter Lamellen sowie von
deren Breite. Je größer der Abstand und je breiter die Lamellen, umso größer muss
die angelegte Spannung sein, um ein ausreichend starkes elektrisches Feld zu erzeugen,
welches Stechmücken davon abhält, zwischen Lamellen hindurch in Gebäudeinneres zu
fliegen. Vorzugsweise liegt eine Spannung von mindestens 1 kV an, also bereits im
Bereich der Hochspannung. Bei herkömmlich ausgestalteten Raffstoren beziehungsweise
Jalousien mit einer Lamellenbreite von 60 mm bis 95 mm und einem Abstand der Lamellen
von 55 mm bis 85 mm scheint eine Spannung zwischen 10 kV und 15 kV besonders günstig
zu sein und besonders gute Ergebnisse bei der Insektenvergrämung zu erzielen.
[0024] Entsprechend ist eine Spannungsquelle ausgebildet, die die Leiter mit unterschiedlichen
Spannungspotentialen beaufschlagen kann. Die Spannungsquelle beispielsweise eine konstante,
gepulste oder zyklisch zu-/abnehmende Spannung erzeugen, sodass auch das elektrische
Feld konstant, gepulst oder zyklisch zu-/abnehmend ausgebildet wird.
[0025] Erfindungsgemäß sind zumindest die Leiter, deren Spannungspotential sich von Masse
unterscheidet, also nicht Null ist, mit einer Isolierung ausgestattet. Bei den Leitern,
deren Spannungspotential Null ist, beziehungsweise bei den geerdeten Leitern, ist
diese Vorsichtsmaßnahme nicht notwendig. In einer Ausführungsform sind daher lediglich
die Leiter jeder zweiten Lamelle isoliert. In einer anderen Ausführungsform sind alle
Leiter isoliert.
[0026] Die erfindungsgemäße Isolierung der Leiter schützt vor allem gegen Spannungs-/Stromdurchschläge,
insbesondere bei unbeabsichtigten Berührungen der Leiter beziehungsweise Lamellen.
Die Isolierung ist dabei vorteilhafterweise auch wasserdicht, sodass auch bei Feuchtigkeit
oder Regen ein Schutz vor Durchschlägen und auch Korrosion besteht. Bei der Wahl des
verwendeten Isolierungsmaterials sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dieses
das elektrische Feld nur möglichst gering abschwächt beziehungsweise möglichst gut
durchlässig ist für das elektrische Feld.
[0027] Herkömmliche Lamellen weisen oftmals eine zusätzliche Farbschicht für eine ansprechende
Optik auf. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Farbschicht der Lamellen zwar
in gewisser Weise auch eine isolierende und abschwächende Wirkung auf das elektrische
Feld hat. Diese Farbschicht ist aber nicht als Isolierung im Sinne der Erfindung zu
verstehen.
[0028] Durch die erfindungsgemäße Isolierung kann vorteilhafterweise auf sonstige Sicherheitsmaßnahmen
wie einen zusätzlichen Widerstand verzichtet werden.
[0029] Eine Ausführungsform sieht vor, dass die geraden beziehungsweise ungeraden Lamellen
jeweils einen gemeinsamen Leiter aufweisen, der auf einem bestimmten Spannungspotential
liegt. Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass jede gerade beziehungsweise ungerade
Lamelle einen eigenen Leiter aufweist. Kombinationsformen hiervon sind möglich. Die
genannten Ausführungsformen sind nicht einschränkend zu verstehen.
[0030] Um das elektrische Feld zwischen benachbarten Lamellen auszubilden, liegen die Leiter
benachbarter Lamellen jeweils auf unterschiedlichen Spannungspotentialen, sodass sich
eine Spanungspotentialdifferenz ausbildet. Vorteilhafterweise hierfür, ist der Leiter
jeder zweiten Lamelle mit einem von Null unterschiedlichen ersten Spannungspotential
beaufschlagt ist und der Leiter der anderen Lamellen entweder mit einem zweiten, zum
ersten Spannungspotential inversen Spannungspotential oder mit einem Spannungspotential
gleich Null beaufschlagt. Die Isolierung ist vorteilhafterweise nur bei den Leitern
notwendig, die nicht geerdet sind beziehungsweise deren Spannungspotential ungleich
Null ist. Ist das Spannungspotential gleich Null, also der Leiter geerdet, ist keine
Isolierung notwendig.
[0031] Erfindungsgemäß ist der isolierte Leiter als Hochspannungskabel mit einer Isolierung
ausgebildet. Mit anderen Worten ist die Isolierung des Leiters beziehungsweise der
Leiter einschließlich Isolierung als Hochspannungskabel ausgebildet. Das Hochspannungskabel,
im Folgenden kurz als Kabel bezeichnet, weist eine Isolierung in Form einer Ummantelung
aus Kunststoff, insbesondere Ethylen-Propylen-Polymer (EPR), Silikon oder Silikonkautschuk,
auf. Der Querschnitt des Leiters ist vorzugsweise rund für bessere und leichtere Kabelführung.
Andere Querschnittsformen sind jedoch ebenso möglich. Der Durchmesser des Kabels beträgt
vorteilhafterweise 5 mm bis 7 mm oder ist vorzugsweise kleiner. Hinsichtlich der Kabelführung
gilt allgemein, je dünner, desto besser.
[0032] Es hat sich als besonders günstig erwiesen, einen gemeinsamen Leiter für alle geraden
beziehungsweise ungeraden Lamellen zu verwenden. Zum Beispiel kann der isolierte Leiter
beziehungsweise das Kabel von gerader Lamelle zu gerader Lamelle geführt werden und
die ungeraden Lamellen zu überspringen, oder andersherum. Somit werden vorteilhafterweise
alle geraden beziehungsweise ungeraden Lamellen mittels eines gemeinsamen Leiters
beziehungsweise Kabels mit einem einheitlichen Spanungspotential versorgt.
[0033] Beispielsweise verläuft ein isoliertes Kabel durch alle geraden Lamellen und ist
mit einem Spanungspotential von zum Beispiel +10 kV beaufschlagt. Die ungerade Lamellen
können dann entweder geerdet sein oder durch die ungeraden Lamellen kann ein weiteres
isoliertes Kabel verlaufen, welches mit dem zweitem Spannungspotential, in diesem
Beispiel -10 kV, beaufschlagt ist.
[0034] Es sind verschiedene Möglichkeiten für die Führung des Kabels entlang der Lamellen
denkbar. Für die Wahl der Kabelführung ist insbesondere das Material der Lamellen
ausschlaggebend, also ob diese aus einem metallischen oder nicht-metallischen Material
bestehen. Sind die Lamellen aus einem metallischen Material gefertigt, besteht das
Problem, dass die Leiter von den Lamellen zu den Leitern der benachbarten Lamelle
abgeschirmt werden und sich das elektrische Feld nicht ausbilden kann. Dies kann durch
eine entsprechende Kabelführung verhindert beziehungsweise umgangen werden. Erstrebenswert
ist es, dass jeder Leiter beziehungsweise Kabel sozusagen freie Sicht auf den Leiter
beziehungsweise das Kabel der benachbarten Lamelle hat. Dies gilt vor allem bei metallischen
Lamellen und ist bei nicht-metallischen Lamellen zumindest vorteilhaft.
[0035] In einer einfachen Ausführungsform wird das Hochspannungskabel entlang der Längsausrichtung
der Lamelle geführt, vorzugsweise nur in eine Richtung, sodass Anfang und Ende des
Kabels an den entgegengesetzten Enden der Lamelle sind. Dabei verläuft das Kabel der
Einfachheit halber bevorzugt im Wesentlichen gerade, also parallel zur Längsachse
der Lamelle. Selbstverständlich kann das Kabel auch in Kurven geführt werden. Dies
hat jedoch keine Auswirkung auf die Ausbildung des elektrischen Feldes oder die notwendige
Spannung, bedeutet jedoch einen größeren Materialaufwand.
[0036] In einer anderen Ausführungsform ist das Hochspannungskabel in mindestens einer Schlaufe
zumindest teilweise über die Längsausrichtung der Lamelle geführt. Das Kabel ist vorteilhafterweise
mit einer oder mit zwei Schlaufen geführt. Ist das Kabel in einer Schlaufe gelegt,
läuft es in einer ersten Längsrichtung der Lamelle, ist dann in einer Schlaufe zum
Wenden gelegt und verläuft in der entgegengesetzten Längsrichtung der Lamelle zurück.
Anfang und Ende des Kabels sind dabei an einem Ende der Lamelle. Das Kabel beschreibt
quasi eine U-Form. Vorteilhaft ist es dabei, das Kabel möglichst über die gesamte
Länge der Lamelle zu führen. Bei zwei Schlaufen wird das Kabel vorzugsweise nach dem
Zurückführen nochmals in einer Schlaufe gewendet und das Ende des Kabels befindet
sich dann an dem entgegengesetzten Ende der Lamelle. Das Kabel beschreibt quasi eine
S-Form. Andere Formen des Kabelverlaufs sind ebenso denkbar.
[0037] Wie bereits kurz ausgeführt, ist es vor allem bei metallischen Lamellen ungünstig,
wenn die Sicht des Kabels auf die benachbarte Lamelle durch die Lamelle abgeschirmt
wird und sich das elektrische Feld dadurch nicht ausbreiten kann beziehungsweise abgeschirmt
wird. Um dieses Problem zu umgehen, wird im einfachsten Fall eine nicht-metallische
Lamelle verwendet und/oder die Kabelführung, also die Position des Kabels an der Lamelle,
entsprechend variiert.
[0038] Eine Ausführungsform hierfür sieht vor, dass das Hochspannungskabel sowohl auf der
Unterseite als auch auf der Oberseite der Lamelle geführt ist. Beispielsweise kann
das Kabel in der ersten Richtung auf der Oberseite der Lamelle verlegt werden, beschreibt
dann eine Schlaufe zur Unterseite der Lamelle und wird dort in die entgegengesetzte
Richtung zurückgeführt. Dabei kann das Kabel zum Beispiel außen um die kurze Endseite
der Lamelle oder durch ein Loch im Bereich des Endes der Lamelle geführt werden. Verläuft
das Kabel auf der Unterseite hat es freie Sicht auf die darunterliegende Lamelle,
ggf. mit einem Kabel auf der Oberseite dieser Lamelle. Analog gilt das für das Kabel
auf der Oberseite der Lamelle.
[0039] Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass das Hochspannungskabel zumindest
teilweise außen entlang der Längskanten der Lamelle geführt ist. Auch hier wird das
Kabel so geführt, dass es an der Längskante stets freie Sicht auf die benachbarte
Lamelle hat. Das elektrische Feld wird an der Längskante nicht durch das Material
der Lamelle abgeschirmt.
[0040] Auch ein Kippen der Lamellen um ihre Längsachse beeinflusst bei einem derartigen,
sozusagen freien, Kabelverlauf vorteilhafterweise nicht die Ausbildung des elektrischen
Feldes.
[0041] Wird das Kabel an der Oberfläche der Lamelle entlanggeführt, wird es vorteilhafterweise
an der Lamelle befestigt. Beispielsweise kann das Hochspannungskabel an die Lamelle
angeklipst oder angeklebt werden. Das Anklipsen ist vorteilhaft, da die Position der
Kabel mittels unterschiedlicher Klipsmittel beliebig variiert werden kann.
[0042] Alternativ zu einer Kabelführung an der Oberfläche der Lamellen sieht eine weitere
Ausführungsform vor, dass das Hochspannungskabel in einer Bördelung der Längskante
der Lamelle verläuft. Je nach Material der Lamelle schirmt die Bördelung das Kabel
ab und verhindert das elektrische Feld, weswegen diese einfache Führung in der Bördelung
vor allem für nicht-metallische Lamellen geeignet ist. Ist die Lamelle aus einem metallischen
Material gefertigt, so kann eine Abschirmung vorteilhafterweise dadurch vermeiden
werden, indem in der Bördelung Aussparungen im Material der Lamelle ausgebildet sind.
Vorteilhafterweise sind mindestens 50 % des Materials der Bördelung ausgespart, sodass
das Kabel zwar sicher in der Bördelung gehalten wird, aber die Abschirmung durch das
verbleibende Material keinen wesentlichen Effekt auf das elektrische Feld hat. Weiterhin
vorteilhaft sind bei dieser Kabelführung keine separaten Befestigungsmittel notwendig
und die Optik der Lamelle wird nicht beeinflusst.
[0043] Die Kabel werden sinnvollerweise derart geführt, dass jede zweite Lamelle ausgelassen
wird. Für die Führung und Positionierung der Kabel zwischen jeder zweiten Lamellen
gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich gilt jedoch vorteilhafterweise,
dass die Länge des Kabels zwischen jeder zweiten Lamelle mindestens dem doppelten
maximalen Abstand der Lamellen entspricht, um ein hoch und runter Bewegen der Lamellen
nicht zu behindern.
[0044] Es ist besonders günstig und erstrebenswert, dass Kabel für ein optisch angenehmes
Erscheinungsbild der Beschattungseinrichtung in den Führungsschienen verlaufen zu
lassen. Daher sieht eine Ausführungsform vor, dass das Hochspannungskabel zwischen
jeder zweiten Lamelle in der seitlichen Führungsschiene geführt ist.
[0045] Grundsätzlich ist aber auch eine Kabelführung außerhalb der Führungsschienen möglich.
[0046] Wird das Kabel in der Führungsschiene geführt, ist es weiterhin vorteilhaft, dass
Hochspannungskabel durch den Führungsbolzen in die Führungsschiene zu führen. Um zu
verhindern, dass das Kabel in der Führungsschiene das hoch und runter Bewegen der
Lamellen behindert, ist das Hochspannungskabel zwischen jeder zweiten Lamelle bevorzugt
mindestens einmal spiralförmig verdreht. Diese Kabelführung ähnelt einem spiralförmigen
Telefonhörerkabel. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Führungsbolzen,
durch die die Kabel geführt werden, sich mit der Bewegung des Kabels beim hoch und
runter Bewegen der Lamelle um ihre Längsachse beziehungsweise die Längsachse der Lamelle
mitdrehen können. Das heißt, der Führungsbolzen ist vorteilhafterweise rotierbar gelagert.
[0047] In einer zweiten Variante der Erfindung ist der isolierte Leiter als eine mittlere,
leitende Schicht in einer Sandwich-artig aufgebauten Lamelle mit äußeren, nicht-leitenden
Schichten ausgebildet. Für diese Variante des Leiters sind die Lamellen als eine Art
Sandwich aufgebaut. Die beiden äußeren Schichten sind vorzugsweis aus einem nicht-leitenden,
idealerweise sogar isolierendem, Material ausgebildet und die mittlere, innere Schicht
stellt den eigentlichen Leiter dar.
[0048] In einer Ausführungsform ist die leitende Schicht eine bedampfte Oberfläche mindestens
einer äußeren Schicht. Zum Bedampfen eignen sich beispielsweise Materialien wie Kupfer
oder Aluminium. Bei dieser Variante wird das äußere Erscheinungsbild der Lamellen
vorteilhafterweise nicht verändert.
[0049] Günstig ist es zudem, dass zwischen den leitenden Schichten der jeweils zweiten Lamellen
eine elektrische Verbindung vorliegt, welche durch die Führungsbolzen und entlang
der Führungsschiene geführt ist. Die elektrische Verbindung kann zum Beispiel mittels
eines Kupfer- oder Messingstabes hergestellt werden, welcher von der leitenden, inneren
Schicht durch den Führungsbolzen geführt wird und in der Führungsschiene mit einer
Sammelschiene in Kontaktsteht. Beim hoch und runter Bewegen der Lamellen bleibt der
Kontakt des Führungsbolzens mit der Sammelschiene vorteilhafterweise bestehen. Vorteilhaft
an dieser Ausführungsform ist auch, dass die Beschattungseinrichtung optisch nicht
durch zusätzliche Kabel beeinflusst wird.
[0050] Eine weitere Variante der Erfindung kann auch darin liegen, eine Art Längsgitter
in einem Rahmen auszubilden, wobei die Leiter vorteilhafterweise in nur einer Richtung
verlaufen und parallel beabstandet sind. Die Leiter können alternierend mit unterschiedlichen
Spannungspotentialen beaufschlagt sein.
[0051] Eine derartige Konstruktion kann beispielsweise als Vorsatz für ein Fenster oder
eine Tür ausgebildet werden.
[0052] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Beschattungseinrichtung
sieht vor, dass eine Schnittstelle zu einer Gebäudesteuerung/-automation vorliegt.
Mittels der Gebäudesteuerung beziehungsweise Gebäudeautomation (Smart Home-Steuerung)
können diverse Geräte und Einrichtungen in einem Gebäude angesteuert und miteinander
verknüpft werden, zum Beispiel Raffstore, Jalousien, Rollladen, Beleuchtung etc. Zum
Beispiel kann die Beschattungseinrichtung automatisch mit Einbruch der Dämmerung in
einen Betriebszustand gebracht werden, sodass das elektrische Feld zur Mückenvergrämung
automatisch aktiviert wird. Weiterhin beispielhaft kann die Beschattungseinrichtung
derart angesteuert und programmiert werden, dass diese in Abhängigkeit von einer Beleuchtung
im Gebäude betrieben wird. Dies sind lediglich beispielhafte Anwendungs- und Steuerungsmöglichkeiten.
[0053] Zudem betrifft die Erfindung somit noch eine Gebäudesteuerung/-automation zum Ansteuern
und Verknüpfen diverser Gebäudeeinrichtungen, zumindest aufweisend mindestens eine
Schnittstelle zu einer voranstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Beschattungseinrichtung.
[0054] Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Gebäude, zumindest aufweisend mindestens
eine voranstehend beschriebene, erfindungsgemäße Beschattungseinrichtung sowie mindestens
eine voranstehend beschriebene, erfindungsgemäße Gebäudesteuerung/-automation.
[0055] Besonders vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen System zur Insektenvergrämung bei
Beschattungseinrichtungen ist, dass dieses im Gegensatz zu dem bereits aus der Druckschrift
EP 3697207 B1 bekannten System einfach an vorhandene Beschattungseinrichtungen nachgerüstet werden
kann.
[0056] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele mit Hilfe
der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen
Merkmale dargestellt sind.
[0057] Es zeigen im Einzelnen:
- FIG 1:
- eine schematische Unteransicht einer Lamelle mit einem als Hochspannungskabel ausgebildeten
isolierten Leiter,
- FIG 2:
- eine schematische Längsseitenansicht der Lamelle gemäß der Figur 1,
- FIG 3:
- ein erster schematischer Querschnitt durch eine Lamelle,
- FIG 4:
- ein zweiter schematischer Querschnitt durch eine Lamelle,
- FIG 5:
- eine schematische Darstellung einer Vielzahl von Lamellen mit alternierend mit einem
Spannungspotential beaufschlagten Leitern in einer ersten Ausführungsform, und
- FIG 6:
- eine schematische Darstellung der Vielzahl von Lamellen mit alternierend mit einem
Spannungspotential beaufschlagten Leitern in einer zweiten Ausführungsform.
[0058] Die
Figur 1 zeigt eine schematische Unteransicht einer Lamelle 1 mit einem als Hochspannungskabel
2 ausgebildeten isolierten Leiter. Der Leiter ist von einer hier nicht dargestellten
Spannungsquelle mit einem von Null verschiedenen Spannungspotential beaufschlagt und
weist daher erfindungsgemäß eine Isolierung auf. In der hier beispielhaft gezeigten
Ausführungsform ist der isolierte Leiter als Hochspannungskabel 2 beziehungsweise
kurz Kabel 2 ausgebildet. Das Kabel 2 wird an einem Ende der Lamelle 1 durch den Führungsbolzen
4 geführt und verläuft dann nahezu über die gesamte Länge der Lamelle 1 bis es am
anderen Ende der Lamelle 1 mit einer Schlaufe wieder in die entgegengesetzte Richtung
zurückgeführt wird. Das Kabel 2 wird dann erneut durch den Führungsbolzen 4 geführt.
Gehalten wird das Kabel 2 durch mehrere klipsartige Kabelhalter 3, die an die Unterseite
der Lamelle 1 beziehungsweise in die Bördelung der Längskanten der Lamelle 1 eingeklipst
werden können. Die Position der Kabelhalter 3 bezüglich der Längsausrichtung der Lamelle
1 kann beliebig variiert werden.
[0059] Die
Figur 2 zeigt eine schematische Längsseitenansicht der Lamelle 1 gemäß der Figur 1. In dieser
Ausführungsform sind die Kabelhalter 3 gleichmäßig beanstandet angeordnet. Die Lamelle
1 ist im Querschnitt halbrund ausgebildet. Dadurch sind sowohl das auf der Unterseite
angeordnete Kabel 2 als auch die Kabelhalter 3 von der Seite aus nahezu nicht zu sehen.
[0060] Die Figuren 3 und 4 zeigen verschiedene Querschnitte durch eine Lamelle 1 mit unterschiedlicher
Kabelführung. Die Kabelführung gemäß der
Figur 3 entspricht der Kabelführung gemäß der Figur 1. Zu erkennen ist weiterhin, dass der
Kabelhalter 3 unter die Bördelung der Lamelle 1 geklemmt beziehungsweise geklipst
ist.
[0061] Gemäß der
Figur 4 ist das Kabel 2 in zwei Schlaufen entlang der Lamelle 1 geführt. Der Kabelhalter
3 ist entsprechend so ausgebildet, dass er das Kabel 2 an drei Stellen hält.
[0062] Diese Kabelführung an der Unterseite der Lamelle 1 eignet sich vor allem für nicht-metallische
Lamellen 1, da sonst der Leiter von der Lamelle 1 abgeschirmt und das Ausbilden des
elektrischen Feldes verhindert werden würde.
[0063] Die hier gezeigten Kabelführungen und Befestigung des Kabels an der Lamelle sind
lediglich beispielhaft und in keiner Weise einschränkend auszulegen.
[0064] Die Figuren 5 und 6 zeigen jeweils eine schematische Darstellung einer Vielzahl von
Lamellen 1 mit alternierend mit einem Spannungspotential beaufschlagten Leitern. Zum
besseren Verständnis und leichteren Erklärung sind die Lamellen 1 von oben nach unten
durchnummeriert. Alle Lamellen 1 weisen einen mit einer Spannung beaufschlagten Leiter
5.0 beziehungsweise 5.1 auf, wobei der Wert der Spannung von Lamelle 1 zu Lamelle
1 alterniert, sodass zwischen benachbarten Leitern 1 jeweils eine Spanungspotentialdifferenz
beziehungsweise Spannungsdifferenz besteht. Dadurch wird zwischen benachbarten Lamellen
1 jeweils ein elektrisches Feld erzeugt, welches jeweils die Zwischenöffnungen abdeckt
und Insekten vom Hindurchfliegen abhält.
[0065] Zum Erzeugen der unterschiedlichen Spannungen beziehungsweise der Spannungsdifferenz
ist eine Spanungsquelle 10 vorgesehen. Die Spannung kann beispielsweise konstant,
gepulst oder zyklisch zu-/abnehmend angelegt sein, sodass auch das elektrische Feld
konstant, gepulst oder kontinuierlich zu-/abnehmend ausgebildet wird.
[0066] In der Ausführungsform der
Figur 5 weisen die ungeraden Lamellen 1a einen gemeinsamen Leiter 5.1 auf, der mittels der
Spannungsquelle 10 mit einer positiven Spannung, zum Beispiel 10kV, beaufschlagt ist.
Erfindungsgemäß weist der Leiter 5.1 eine Isolierung auf, da er mit einer Spannung
ungleich Null beaufschlagt ist. Hier ist der Leiter 5.1 als isoliertes Hochspannungskabel
ausgebildet.
[0067] Die Führung des Leiters 5.1 entlang der Lamellen 1a entspricht der in der Figur 1
gezeigten Kabelführung. Der Leiter 5.1 überspringt dabei die geraden Lamellen 1b.
Der Leiter 5.1 wird jeweils durch die Führungsbolzen in die seitliche Führungsschiene
geführt, wo er zwischen den ungeraden Lamellen 1a geführt wird (hier nicht dargestellt).
[0068] Die Lamellen 1a sind aus einem nicht-metallischen Material ausgebildet, um zu verhindern,
dass die Lamellen 1a das elektrische Feld abschirmen.
[0069] Die geraden Lamellen 1b sind der Einfachheit halber aus einem metallischen Material
ausgebildet und über die Führungsbolzen (hier nicht dargestellt) mit einem Leiter
5.0 verbunden, welcher geerdet ist, also ein Spanungspotential von Null aufweist.
Eine Isolierung ist hier erfindungsgemäß nicht notwendig.
[0070] Somit sind abwechselnd die ungeraden Lamellen 1a mit Leitern 5.1 mit einer positiven
Spannung und die geraden Lamellen 1b mit geerdeten Leitern 5.0 angeordnet. Zwischen
den Leitern 5.1 und 5.0 besteht eine Spanungspotentialdifferenz, welche zur Erzeugung
des elektrischen Feldes führt.
[0071] Die Ausführungsform der
Figur 6 unterscheidet sich in der Kabelführung des Leiters 5.1 der ungeraden Lamellen 1a.
Der Leiter 5.1 ist in zwei Schlaufen entlang der Längserstreckung der Lamellen 1a
geführt, sodass der Anfang und das Ende des Leiters 5.1 an den entgegengesetzten Enden
der Lamellen 1a durch die Führungsbolzen in die Führungsschiene geführt wird (hier
nicht dargestellt). Zwischen den Lamellen 1a verläuft der Leiter 5.1 somit abwechselnd
in der linken und in der rechten Führungsschiene (hier nicht dargestellt).
[0072] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere beschränkt sich die
Erfindung nicht auf die angegebenen Merkmalskombinationen, sondern es können auch
für den Fachmann offensichtlich ausführbare andere Kombinationen und Teilkombinationen
aus den offenbarten Merkmalen gebildet werden. Es sind somit auch Ausführungen als
von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit
gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den
erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Ebenso liegt es auch im Rahmen
der Erfindung, eine mechanische Umkehr der Funktionen der einzelnen mechanischen Elemente
der Erfindung zu bewirken.
[0073] Nachfolgend werden besonders günstige Variationen erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele
der voranstehend ausgeführten Erfindung beschrieben:
- I. Beschattungseinrichtung, insbesondere ein Raffstore oder eine Jalousie, zum Beschatten
und/oder Verschließen einer Gebäudeöffnung, zumindest aufweisend
I.1. eine Vielzahl von Lamellen (1), wobei
I.1.1. die Lamellen (1) jeweils mittels Führungsbolzen (4) in mindestens einer seitlichen
Führungsschiene beweglich gelagert und hoch und runter bewegbar sind,
I.1.2. zwischen benachbarten Lamellen (1) in einem zumindest teilweise heruntergelassenen
Zustand der Lamellen (1) Zwischenöffnungen vorliegen, und
I.1.3. die Lamellen (1) jeweils mindestens einen separaten spannungspotentialführenden
Leiter (5.0, 5.1) aufweisen, wobei
die Leiter (5.0, 5.1) alternierend mit einem ersten Spannungspotential und einem zweiten
Spannungspotential beaufschlagbar sind,
sodass sich bei anliegender Spannung zwischen benachbarten Lamellen (1) ein elektrisches
Feld ausbildet, welches Insekten davon abhält, sich durch die Zwischenöffnungen hindurch
zu bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass
I.2. zumindest die Leiter (5.1), deren Spannungspotential sich von Masse unterscheidet,
eine Isolierung aufweisen.
- II. Beschattungseinrichtung gemäß dem voranstehenden Ausführungsbeispiel I, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leiter (5.1) jeder zweiten Lamelle (1) mit einem von Null
unterschiedlichen ersten Spannungspotential beaufschlagt ist und der Leiter (5.0)
der anderen Lamellen (1) entweder mit einem zweiten, zum ersten Spannungspotential
inversen Spannungspotential oder mit einem Spannungspotential gleich Null beaufschlagt
ist.
- III. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I
bis II, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) entlang der Längsausrichtung
der Lamelle (1) geführt ist.
- IV. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I
bis III, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) in mindestens einer
Schlaufe zumindest teilweise über die Längsausrichtung der Lamelle (1) geführt ist.
- V. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I bis
IV, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) sowohl auf der Unterseite
als auch auf der Oberseite der Lamelle (1) geführt ist.
- VI. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I
bis V, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) zumindest teilweise
außen entlang der Längskanten der Lamelle (1) geführt ist.
- VII. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I
bis VI, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) an die Lamelle (1)
angeklipst oder angeklebt ist.
- VIII. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis VII, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) in einer Bördelung
der Längskante der Lamelle (1) verläuft.
- IX. Beschattungseinrichtung gemäß dem voranstehenden Ausführungsbeispiel VIII, dadurch
gekennzeichnet, dass in der Bördelung Aussparungen im Material der Lamelle (1) ausgebildet
sind.
- X. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I bis
IX, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) zwischen jeder zweiten
Lamelle (1) in der seitlichen Führungsschiene geführt ist.
- XI. Beschattungseinrichtung gemäß dem voranstehenden Ausführungsbeispiel X, dadurch
gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) durch den Führungsbolzen (4) in die
Führungsschiene geführt ist.
- XII. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I
bis XI, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) zwischen jeder zweiten
Lamelle (1) mindestens einmal spiralförmig verdreht ist.
- XIII. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis XII, dadurch gekennzeichnet, dass der isolierte Leiter (5.0) als eine mittlere,
leitende Schicht in einer Sandwich-artig aufgebauten Lamelle (1) mit äußeren, isolierenden
Schichten ausgebildet ist.
- XIV. Beschattungseinrichtung gemäß dem voranstehenden Ausführungsbeispiel XIII, dadurch
gekennzeichnet, dass die leitende Schicht eine bedampfte Oberfläche mindestens einer
äußeren Schicht ist.
- XV. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele XIII
bis XIV, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den leitenden Schichten der jeweils
zweiten Lamellen (1) eine elektrische Verbindung vorliegt, welche durch die Führungsbolzen
(4) und entlang der Führungsschiene geführt ist.
- XVI. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I
bis XV, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schnittstelle zu einer Gebäudesteuerung/-
automation vorliegt.
- XVII. Gebäudesteuerung/-automation zum Ansteuern und Verknüpfen diverser Gebäudeeinrichtungen,
zumindest aufweisend mindestens eine Schnittstelle zu einer Beschattungseinrichtung
gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele I bis XVI.
- XVIII. Gebäude, zumindest aufweisend mindestens eine Beschattungseinrichtung gemäß
einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis XVI sowie mindestens eine Gebäudesteuerung/-automation
gemäß dem voranstehenden Patentanspruch XVII.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1
- Lamelle
- 1a
- ungerade Lamelle
- 1b
- gerade Lamelle
- 2
- isoliertes Hochspannungskabel (Kabel)
- 3
- Kabelhalter
- 4
- Führungsbolzen
- 5.0
- geerdeter Leiter
- 5.1
- mit einer positiven Spannung beaufschlagter Leiter
- 10
- Spannungsquelle
1. Beschattungseinrichtung, insbesondere ein Raffstore oder eine Jalousie, zum Beschatten
und/oder Verschließen einer Gebäudeöffnung, zumindest aufweisend
1.1. eine Vielzahl von Lamellen (1), wobei
1.1.1. die Lamellen (1) jeweils mittels Führungsbolzen (4) in mindestens einer seitlichen
Führungsschiene beweglich gelagert und hoch und runter bewegbar sind,
1.1.2. zwischen benachbarten Lamellen (1) in einem zumindest teilweise heruntergelassenen
Zustand der Lamellen (1) Zwischenöffnungen vorliegen, und
1.1.3. die Lamellen (1) jeweils mindestens einen separaten spannungspotentialführenden
Leiter (5.0, 5.1) aufweisen, wobei
die Leiter (5.0, 5.1) alternierend mit einem ersten Spannungspotential und einem zweiten
Spannungspotential beaufschlagbar sind,
sodass sich bei anliegender Spannung zwischen benachbarten Lamellen (1) ein elektrisches
Feld ausbildet, welches Insekten davon abhält, sich durch die Zwischenöffnungen hindurch
zu bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass
1.2. zumindest die Leiter (5.1), deren Spannungspotential sich von Masse unterscheidet,
eine Isolierung aufweisen.
2. Beschattungseinrichtung gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (5.1) jeder zweiten Lamelle (1) mit einem von Null unterschiedlichen ersten
Spannungspotential beaufschlagt ist und der Leiter (5.0) der anderen Lamellen (1)
entweder mit einem zweiten, zum ersten Spannungspotential inversen Spannungspotential
oder mit einem Spannungspotential gleich Null beaufschlagt ist.
3. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) entlang der Längsausrichtung der Lamelle (1) geführt ist.
4. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) in mindestens einer Schlaufe zumindest teilweise über
die Längsausrichtung der Lamelle (1) geführt ist.
5. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) sowohl auf der Unterseite als auch auf der Oberseite der
Lamelle (1) geführt ist.
6. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) zumindest teilweise außen entlang der Längskanten der
Lamelle (1) geführt ist.
7. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) an die Lamelle (1) angeklipst oder angeklebt ist.
8. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) in einer Bördelung der Längskante der Lamelle (1) verläuft.
9. Beschattungseinrichtung gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bördelung Aussparungen im Material der Lamelle (1) ausgebildet sind.
10. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) zwischen jeder zweiten Lamelle (1) in der seitlichen Führungsschiene
geführt ist.
11. Beschattungseinrichtung gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) durch den Führungsbolzen (4) in die Führungsschiene geführt
ist.
12. Beschattungseinrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochspannungskabel (2) zwischen jeder zweiten Lamelle (1) mindestens einmal spiralförmig
verdreht ist.
13. Gebäudesteuerung/-automation zum Ansteuern und Verknüpfen diverser Gebäudeeinrichtungen,
zumindest aufweisend mindestens eine Schnittstelle zu einer Beschattungseinrichtung
gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 12.
14. Gebäude, zumindest aufweisend mindestens eine Beschattungseinrichtung gemäß einem
der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 12 sowie mindestens eine Gebäudesteuerung/-automation
gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 13.