[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konfiguration eines Pumpenaggregats in einem
hydraulischen System.
[0002] Pumpenaggregate müssen hinsichtlich ihrer Leistung und Regelungsart an das hydraulische
System angepasst sein, in dem sie eine Flüssig fördern. Moderne Pumpenaggregate besitzen
eine Steuer- und Regelungselektronik, nachfolgend Pumpenelektronik genannt, die eine
Vielzahl unterschiedlicher Steuer- und Regelungsarten und umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten
bereitstellt, um das Pumpenaggregat individuell zu konfigurieren. Wichtige Einstellungen
sind beispielsweise der durch die Förderhöhe bzw. den Differenzdruck und die Fördermenge
(Volumenstrom) des Pumpenaggregats definierte Betriebspunkt, die Regelungsart, gemäß
derer der Betriebspunkt in Abhängigkeit wenigstens einer Führungsgröße automatisch
geändert wird, z.B. entlang einer Kennlinie, und Zusatzfunktionen wie beispielsweise
eine Maximalförderstromgrenze.
[0003] Hydraulischen Systeme sind im Sinne der vorliegenden Erfindung industrielle, kommerzielle
oder häusliche Anlagen zur Förderung einer Flüssigkeit, beispielsweise Heizungs- oder
Kühlsysteme, Trink- oder Abwassersysteme oder auch Rohrleitungen zur Förderung bestimmter
Flüssigkeiten. Nach der Planung des hydraulischen Netzes (Rohrleitungen, Ventile,
ggf. Erzeuger (Brenner, Chiller etc.), ggf. Verbraucher (Heizkörper, Entnahmestelle
etc.) derartiger Anlagen durch den Architekten oder Ingenieur, nachfolgend Planer
genannt, wird das für die Förderung der Flüssigkeit in dieser Anlage benötigte Pumpenaggregat
ausgewählt. Das Pumpenaggregat muss nach der Installation in der Anlage durch den
Installateur konfiguriert, d.h. eingestellt, und damit an das hydraulische System
angepasst werden. Problematisch ist hierbei, dass der Installateur für eine korrekte
Konfiguration des Pumpenaggregats entsprechende Informationen benötigt, beispielsweise
über die erforderliche Förderhöhe bzw. den Arbeitspunkt, die ihm häufig nicht vorliegen
bzw. vom Planer nicht weitergegeben worden sind. Er wird somit das Pumpenaggregat
nach eigenem Ermessen einstellen, was zu einer Abweichung von der ursprünglich geplanten
Konfiguration und somit zu Fehlern führen kann. Die Aktivierung einer erforderlichen
oder zumindest geplanten Zusatzfunktion kann vergessen werden.
[0004] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitzustellen,
das eine Konfiguration des Pumpenaggregats in dem hydraulischen System ermöglicht,
die genau den Vorgaben und Absichten des Planers entspricht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend beschrieben.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Konfiguration eines Pumpenaggregats in einem
hydraulischen System vorgeschlagen, bei dem einer Pumpenelektronik des Pumpenaggregats
oder einer damit in Wirkverbindung stehenden, tragbaren Kommunikationseinrichtung
ein Konfigurationscode aus alphabetischen und/ oder numerischen Zeichen vorgegeben
wird und die Pumpenelektronik oder Konfigurationseinrichtung diesen Konfigurationscode
verwendet, insbesondere entschlüsselt, indem sie, d.h. die Pumpenelektronik oder die
Konfigurationseinrichtung, daraus Werte von Einstellungsparametern eines zuvor für
das Pumpenaggregat festgelegten Konfigurationssatzes ermittelt, wobei sich die Pumpenelektronik
anschließend gemäß der ermittelten Werte konfiguriert. Ermittelt die Konfigurationseinrichtung
die Werte, werden diese von der Konfigurationseinrichtung zunächst zur Pumpenelektronik
übertragen, welche sich dann gemäß der ermittelten Werte konfiguriert.
[0007] Der Konfigurationssatz umfasst die Werte der Einstellungsparameter, die gemeinsam
die Betriebsweise des Pumpenaggregats festlegen. Als Konfiguration wird im Sinne der
Erfindung die datentechnische Einstellung (Parametrierung) des Pumpenaggregats verstanden.
Der erfindungsgemäße Grundgedanke besteht darin, anstelle nacheinander die einzelnen
Werte der Einstellungsparameter am Pumpenaggregat einzustellen, dem Pumpenaggregat
oder der Konfigurationseinrichtung einen Code in Gestalt einer einzigen Zeichenfolge
vorzugeben oder einzugeben, aus der dann die Werte ermittelt werden können. Dieser
Code stellt ein anderes Format oder eine andere Repräsentanz des Konfigurationssatzes
bzw. der Gesamtheit der Werte der Einstellungsparameter dar, das/die einfacher und
kürzer als die Gesamtheit der Werte der Einstellungsparameter ist. Der Konfigurationscode
ist Träger der Einstellungsparameterwerte oder ein Pointer zu diesen Werten, wie nachfolgend
erläutert wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Pumpenaggregats exakt
diejenige Konfiguration, genauer gesagt diejenigen Betriebseinstellungen erhält, die
der Planer bei der Planung des hydraulischen Systems für das Pumpenaggregat vorgesehen
und festgelegt hat. Die Gefahr einer fehlerhaften oder bewusst anderen Betriebseinstellung
des Pumpenaggregats, sei es, weil der Installateur meint, dass eine andere Einstellung
besser wäre, wird somit vermieden.
[0008] Ferner wird der Vorgang der Konfiguration des Pumpenaggregats einfacher und zeitlich
verkürzt, weil der Konfigurationscode eine einzige Zeichenfolge ist und diese bevorzugt
viel kürzer ist, d.h. aus weniger Zeichen besteht, als es zur Darstellung aller Werte
der Einstellungsparameter in einer Weise erforderlich wäre, dass der Installateur
diese Darstellung verstehen und die Werte am Pumpenaggregat einstellen kann. Beispielsweise
kann der Konfigurationscode aus 4 bis 12, vorzugsweise 6 bis 9 Zeichen bestehen. Da
der Konfigurationscode eine einzige Zeichenfolge ist, muss die Konfiguration des Pumpenaggregats
nicht mehr in mehreren Einstellungsmenüs erfolgen.
[0009] Zwar muss der Installateur für die Eingabe des Konfigurationscodes an der Pumpenelektronik
oder der Konfigurationseinrichtung den Konfigurationscode selbstverständlich kennen
und somit erhalten. Da der Konfigurationscode jedoch nur eine einzige und vergleichsweise
kurze Zeichenfolge ist, kann er einfacherweise in einen oder mehrere Informationsträger
aufgenommen werden, der oder die die Kommissionierung des Pumpenaggregats betreffen,
wie beispielsweise in die Auftrags- oder Bestellbestätigung, den Lieferschein, die
Rechnung und/ oder elektronische Mitteilungen.
[0010] Es sei angemerkt, dass der Konfigurationssatz auch nur eine unvollständige Konfiguration
des Pumpenaggregats erreichen kann. Mit anderen Worten kann der Konfigurationssatz
auch nur eine Teilkonfiguration erreichen und einen oder mehrere Einstellungsparameter
des Pumpenaggregats nicht festlegen, so dass diese später von einem Installateur oder
Nutzer des Pumpenaggregats eingegeben werden können. In dem Konfigurationssatz können
diese nicht festgelegten Einstellungsparameter dann wertfrei sein oder den Wert 0
haben. Beispielsweise kann ein Einstellungsparameter des Konfigurationssatzes eine
besondere Regelungsart oder Regelungsfunktion spezifizieren, die dann am Pumpenaggregat
eingestellt wird, jedoch bleibt die Parameterwahl für diese Regelungsart oder Regelungsfunktion
offen.
[0011] Bei dem Pumpenaggregat handelt es sich bevorzugt um ein Kreiselpumpenaggregat für
industrielle öder häusliche Anwendungen, beispielsweise eine Heizungspumpe in einer
Zentralheizungsanlage, eine Kühlmittelpumpe in einer zentralen Kühlanlage, eine Boosterpumpe
in einer Druckerhöhungsanlage z.B. der Trinkwasserversorgung, oder eine Abwasserpumpe
in einem Abwassersystem, um nur einige Beispiele zu nennen. Das hydraulische System
kann dementsprechend beispielsweise eine Zentralheizungsanlage, eine zentrale Kühlanlage,
eine Druckerhöhungsanlage oder ein Abwassersystem sein.
[0012] Das Pumpenaggregat umfasst eine Pumpeneinheit, einen Elektromotor, der die Pumpeneinheit
antreibt, und die Pumpenelektronik, die den Elektromotor steuert oder regelt. Dabei
kann der Elektromotor als Nassläufer oder Trockenläufer ausgeführt sein. in gleicher
Weise kann die Pumpenelektronik baulich eine Einheit mit dem Elektromotor und/ oder
der Pumpeneinheit bilden. Sie kann in einem Elektronikgehäuse angeordnet sein, das
am Elektromotor montiert ist. Es ist aber auch möglich, dass die Pumpenelektronik
abnehmbar ist und fernab des Elektromotors angeordnet werden kann, wobei elektrische
Versorgungsleitungen von dieser zum Elektromotor führen. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn die Pumpeneinheit samt Elektromotor in einem unzugänglichen oder
schlecht zugänglichen Bereich eines Technikraumes angeordnet sind und die Bedienung
der Pumpenelektronik im Falle einer Anordnung am Elektromotor und/ oder der Pumpeneinheit
eingeschränkt oder erschwert werden würde.
[0013] Bei Pumpen höherer Leistung, die zur Drehzahlregelung einen Frequenzumrichter aufweisen,
der aufgrund der Leistungsdichte nicht mehr baulich am Elektromotor montiert werden
kann, sondern einen hierfür eigens vorgesehenen Schaltschrank erfordert, kann die
Pumpenelektronik auch Teil eines solchen, abseits der Pumpeneinheit aufgestellten
Schaltschranks sein. Ebenfalls möglich ist es, dass ein Teil der Pumpenelektronik
baulich am Elektromotor und/ oder der Pumpeneinheit montiert ist, und ein anderer
Teil, insbesondere der übrige Teil, in dem Schaltschrank angeordnet ist.
[0014] Bei der tragbaren Konfigurationseinrichtung kann es sich beispielsweise um einen
Laptop, ein Smartphone oder ein Tablet mit einer Applikationssoftware handeln, die
eingerichtet ist, die Werte von Einstellungsparametern der Parameterkonfiguration
aus dem Konfigurationscode zu ermitteln.
[0015] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante kann der Konfigurationscode selbst Träger
der Werte der Einstellungsparameter sein. Die Werte sind in diesem Fall in dem Konfigurationscode
verschlüsselt und können durch eine entsprechende Entschlüsselung wiedergewonnen werden.
Es kann dann vorgesehen sein, dass die Pumpenelektronik oder die Konfigurationseinrichtung
die Werte der Einstellungsparameter ermittelt, indem der Konfigurationscode entschlüsselt
wird. Beispielsweise kann die Pumpenelektronik oder die Konfigurationseinrichtung
den Konfigurationscode selbst entschlüsseln. Alternativ kann die Pumpenelektronik
oder die Konfigurationseinrichtung den Konfigurationscode an einen entfernten Server
übertragen, der den Konfigurationscode entschlüsselt und die ermittelten Werte der
Einstellungsparameter anschließend an die Pumpenelektronik oder Konfigurationseinrichtung
zurück überträgt. Anschließend können die ermittelten Werte der Einstellungsparameter
eingestellt werden.
[0016] In einer zweiten Ausführungsvariante kann der Konfigurationscode eine Kennung für
den Konfigurationssatz sein, die den Konfigurationssatz eindeutig identifiziert, so
dass er in einer Menge von Konfigurationssätzen aufgefunden werden kann. Der Konfigurationscode
bildet insoweit einen Pointer zu dem Konfigurationssatz, der auf einem externen Speicher
liegt, von dem der Konfigurationssatz bzw. die Werte der Einstellungsparameter abgerufen
werden kann/ können. Es kann dann vorgesehen sein, dass die Pumpenelektronik oder
die Konfigurationseinrichtung die Werte der Einstellungsparameter ermittelt, indem
sie den Konfigurationssatz aus einer Datenbank von einem entfernten Server mit Hilfe
des Konfigurationscodes abruft, der den Konfigurationssatz eindeutig identifiziert.
Die Pumpenelektronik oder die Konfigurationseinrichtung kann den Konfigurationscode
hierzu an den Server und/ oder die Datenbank übertragen, welcher oder welche daraufhin
den Konfigurationssatz mit den Werten der Einstellungsparameter zurückgibt. Anschließend
können die erhaltenen, in dem Konfigurationssatz enthaltenen Werte der Einstellungsparameter
eingestellt werden.
[0017] Der Konfigurationssatz kann zumindest die folgenden Einstellungsparameter umfassen:
eine Regelungsart des Pumpenaggregats, einen Sollwert für diese Regelungsart, eine
erste Funktionsangabe über eine Steuerungs- oder Regelungsfunktion, einen der ersten
Funktionsangabe zugeordneten Sollwert, eine zweite Funktionsangabe über eine Steuerungs-
oder Regelungsfunktion, und einen der zweiten Funktionsangabe zugeordneten Sollwert.
[0018] Die Regelungsart legt fest, ob und auf welche Weise eine erste Größe des Pumpenaggregats
(Ausgangsgröße) in Abhängigkeit wenigstens einer zweiten Größe (Eingangsgröße) eingestellt
oder sogar eingeregelt werden soll. Dies kann unter Verwendung einer einfachen mathematischen
Funktion wie z.B. bei einer linearen Abhängigkeit, oder unter Verwendung eines komplizierteren
Algorithmusses erfolgen. Die Regelungsart kann somit auch eine Regelungsfunktion sein.
Die zweite Größe kann ebenfalls eine Größe des Pumpenaggregats oder auch eine Größe
des hydraulischen Systems wie z.B. des Rohrleitungsnetzes, der Umgebung des Pumpenaggregats
oder einer anderen Einrichtung sein, zu der das Pumpenaggregats eine Wirkverbindung
hat. Die erste und zweite Größe können beispielsweise eine der Größen Drehmoment,
Drehzahl, Förderhöhe bzw. Differenzdruck, Volumenstrom, Leistung, Temperatur, Vibration
etc. sein. Beispielsweise kann die Regelungsart eine solche sein, bei der
- die Drehzahl des Pumpenaggregats konstant gehalten wird (n-const),
- die Förderhöhe des Pumpenaggregats konstant geregelt wird (delta pc),
- die Förderhöhe des Pumpenaggregats in Abhängigkeit des Volumenstroms entlang einer
definierten Kennlinien geregelt wird (delta pv),
- eine Temperatur, beispielsweise des Fördermediums an einem bestimmten Ort des hydraulischen
Systems, oder Temperaturdifferenz zwischen zwei Ort des hydraulischen Systems konstant
gehalten wird (T-const, delta T), oder
- die Förderhöhe des Pumpenaggregats in Abhängigkeit der Last des Pumpenaggregats bzw.
der Steilheit der Anlagenkennlinien (Rohrnetzparabel, Rohrleitungswiderstand) oder
dem Betrag und der Richtung einer Betriebspunktänderung des Pumpenaggregats eingestellt
wird (automatic), so dass die Förderhöhe des Pumpenaggregats automatisch an den Bedarf
des hydraulischen Systems angepasst wird.
[0019] Der Wert des Einstellungsparameters ,Regelungsart` ist sinnvollerweise numerisch,
weil dies eine einfacherer Datenverarbeitung ermöglicht. So kann im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens eine erste Codier-Liste "Codier-Liste Regelungsart" verwendet werden, die
in der Art einer Tabelle jeder Regelungsart einen numerischen Wert zuordnet. Diese
erste Codier-Liste ist der Pumpenelektronik bekannt, so dass sie weiß, welche Regelungsart
sie bei welchem numerischen Wert einstellen soll.
[0020] Bei dem Sollwert für die Regelungsart handelt es sich um einen numerischen Wert,
der die Regelungsart genauer spezifiziert. Die Bedeutung des Sollwerts ist abhängig
von der jeweiligen Regelungsart. Beispielsweise kann der Sollwert ein solcher im regelungstechnischen
Sinn sein, d.h. der Wert, der von der durch die Regelungsart ausgeführten Regelung
oder Steuerung für die erste Größe eingestellt oder eingeregelt wird. Alternativ kann
der Sollwert die Lage einer Kennlinie festlegen, gemäß der die erste Größe in Abhängigkeit
der zweiten Größe eingestellt wird. Der Sollwert kann auch den Wert null haben, beispielsweise
dann, wenn er nicht benötigt wird, um die Regelungsart genauer zu spezifizieren, wie
dies beispielsweise bei einer Automatik-Regelung der Fall sein kann, bei die Förderhöhe
des Pumpenaggregats automatisch an den Bedarf des hydraulischen Systems angepasst
wird.
[0021] Die erste und zweite Funktionsangabe definieren Zusatzfunktionen, die im Betrieb
des Pumpenaggregats bei der Regelungsart wirken können. Beispielsweise kann die erste
oder zweite Funktionsangabe eine solche Zusatzfunktionen bezeichnen, bei der die erste
oder zweite Größe auf einen Maximalwert oder einen Minimalwert begrenzt wird, beispielsweise
eine Maximaldrehzahl, eine Mindestdrehzahl, eine maximale Leistung, eine maximale
Temperatur, eine Mindesttemperatur, einen maximalen Volumenstrom oder einen minimalen
Volumenstrom. Die Funktionsangabe kann auch eine andere Zusatzfunktion benennen, die
bei dem Pumpenaggregat eingeschaltet sein soll, wie z.B. eine Nachtabsenkung bei einer
Heizungsanlage, eine Stand-By-Funktion, bei der die Pumpe sich temporär abschaltet,
wenn sie aufgrund eines geringen Volumenstroms merkt, dass sie nicht gebraucht wird,
oder eine Speicherung aller oder bestimmter, z.B. maximaler oder minimaler Betriebswerte,
idealerweise zum Zwecke deren späteren Auslesens.
[0022] Die Werte der Einstellungsparameter ,erste Funktionsangabe' und 'zweite Funktionsangabe'
sind ebenfalls sinnvollerweise numerisch, um eine einfachere Datenverarbeitung zu
ermöglichen. So kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eine zweite Codier-Liste
"Codier-Liste Funktionen" verwendet werden, die in der Art einer Tabelle jeder Funktionsangabe
einen numerischen Wert zuordnet. Diese zweite Codier-Liste ist der Pumpenelektronik
ebenfalls bekannt, so dass sie weiß, welche Funktion sie bei welchem numerischen Wert
einstellen soll.
[0023] Der der ersten Funktionsangabe zugeordnete Sollwert und der der zweiten Funktionsangabe
zugeordnete Sollwert kann jeweils einen numerischen Wert spezifizieren, der die jeweilige
Zusatzfunktion konkretisiert. Handelt es sich bei der Zusatzfunktion um eine Begrenzung
der ersten oder zweiten Größe, kann der Sollwert definieren, auf welchen Wert diese
Größe begrenzt werden soll oder welcher Wert nicht unterschritten werden soll. Der
Sollwert kann aber auch eine andere Bedeutung haben, die für die entsprechende Funktion
erforderlich ist, beispielsweise einen Zielwert, einen Verstärkungs- oder Dämpfungsfaktor
oder eine Häufigkeit angeben.
[0024] Selbstverständlich kann der Konfigurationssatz beliebige weitere Einstellungsparameter
umfassen, die für die gewünschte Konfiguration des Pumpenaggregats bzw. dessen Betrieb
erforderlich sind. So kann z.B. die Art der Anwendung, in der das Pumpenaggregat betrieben
wird, einen Einstellungsparameter bilden. Die Art der Anwendung kann z.B. Heizen,
Kühlen, die Förderung in einen Warmwasserspeicher oder die Förderung in einem Zubringerkreis
zwischen einem Primär- und einem Sekundärkreis.
[0025] Der Wert des Einstellungsparameters ,Anwendung' ist ebenfalls sinnvollerweise numerisch.
So kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eine dritte Codier-Liste "Codier-Liste
Anwendung" verwendet werden, die in der Art einer Tabelle jeder Anwendung einen numerischen
Wert zuordnet. Diese dritte Codier-Liste ist der Pumpenelektronik ebenfalls bekannt,
so dass sie weiß, welche Anwendung sie bei welchem numerischen Wert einstellen soll.
[0026] Die genannten Einstellungsparameter und deren Werte sind jene, die der Planer für
den ordnungsgemäßen Betrieb des Pumpenaggregats in dem hydraulischen System mit Hilfe
einer Konfigurationssoftware des Pumpenherstellers festlegt.
[0027] Des Weiteren kann der Konfigurationssatz auch Ergänzungsparameter umfassen, die zwar
nicht für die Konfiguration des Pumpenaggregats bzw. dessen Betrieb, wohl jedoch für
das Konfigurationsverfahren benötigt werden, wie z.B. eine Prüfsumme. Ein solcher
Parameter wird dann nicht vom Planer, sondern von der Konfigurationssoftware festgelegt.
[0028] Die Entschlüsselung des Konfigurationscodes zur Ermittlung der Werte der Einstellungsparameter
und die Verschlüsselung der Werte zum Erhalt des Konfigurationscodes sind im Wesentlichen
reziproke Verfahren. Insbesondere werden die Verfahrensschritte des einen Verfahrens
bei dem anderen Verfahren rückwärts durchgeführt. Die Verschlüsselung der Werte kann
auf vielfältige Weise erfolgen. Ausschlaggebend ist hierbei lediglich, dass die Verschlüsselung
zu einem alphabetischen, numerischen oder alphanumerischen Code führt, der auch wieder
entschlüsselt werden kann.
[0029] Es sei angemerkt, dass ein alphabetischer oder alphanumerischer Konfigurationscode
im Sinne der Erfindung auch Sonderzeichen enthalten kann, wie beispielsweise: "! §
$ % & / ( ) = ? \ + - *# : > <" usw.
[0030] Nachfolgend wird zunächst der Vorgang der Entschlüsselung betrachtet, weil er auf
Seiten des zu konfigurierenden Pumpenaggregats abläuft. Die Entschlüsselung des Konfigurationscodes
kann von der Pumpenelektronik oder der Konfigurationseinrichtung selbst erfolgen.
Das Entschlüsselungsverfahren findet in diesem Fall also in der Pumpenelektronik oder
der Konfigurationseinrichtung statt, mit anderen Worten kennt die Pumpenelektronik
oder die Konfigurationseinrichtung die Art und Weise, wie die Werte verschlüsselt
worden sind und kann sie entsprechend entschlüsseln. Der Vorteil dieses Ausführungsvariante
besteht darin, dass kein weiteres Gerät benötigt wird, um die Werte bzw. den Konfigurationssatz
zu ermitteln.
[0031] Sofern die Pumpenelektronik die Entschlüsselung durchführt, ist allerdings zu berücksichtigen,
dass dann das Entschlüsselungsverfahren seitens des Pumpenherstellers nicht oder nur
in eingeschränkter Weise geändert werden kann, weil eine Änderung des Entschlüsselungsverfahren
der Pumpenelektronik mitgeteilt werden müsste. Anders ausgedrückt, bräuchte die Pumpenelektronik
nach einer Änderung des Entschlüsselungsverfahren ein Firmware Update, um anschließend
das neue Entschlüsselungsverfahren anwenden zu können. Um diesen Nachteil zu überwinden,
kann die Pumpenelektronik oder die Konfigurationseinrichtung den Konfigurationscode
an einen entfernten Server übertragt, der den Konfigurationscode entschlüsselt und
die ermittelten Werte der Einstellungsparameter anschließend an die Pumpenelektronik
oder Konfigurationseinrichtung zurück überträgt.
[0032] Beispielsweis kann die Entschlüsselung die folgenden Schritte umfassen:
- a. Umwandlung der einzelnen Zeichen des Konfigurationscodes, insbesondere nacheinander,
in jeweils eine Dezimalzahl gemäß einer definierten Zuordnungstabelle,
- b. Umwandlung der Dezimalzahlen, insbesondere nacheinander, in jeweils einen zeichenbezogenen
Binärcode,
- c. Verkettung der zeichenbezogenen Binärcodes zu einem verschlüsselten oder unverschlüsselten
binären Vollcode,
- d. Aufteilung des unverschlüsselten Vollcodes oder eines aus dem verschlüsselten Vollcode
abgeleiteten, entschlüsselten Vollcodes in binäre Teilcodes, wobei jeder Teilcode
einem der Einstellungsparameter zugeordnet ist, und
- e. Umwandlung jedes binären Teilcodes in einen Dezimalwert, wobei jeder Dezimalwert
dem Wert des jeweiligen Einstellungsparameters entspricht.
[0033] Durch diese Verfahrensschritte ist es möglich, aus der vergleichsweise einfachen
und kurzen alphabetischen und/ oder numerischen Zeichenfolge, die den Konfigurationscode
bildet, eine Vielzahl von Informationen zu gewinnen, die gemeinsam eine vollständige
Konfiguration eines Pumpenaggregats ermöglichen.
[0034] Eine einfache Implementierung der Schritte wird erreicht, wenn die Anzahl an Stellen
(Bits) der zeichenbezogenen Binärcodes für alle Dezimalzahlen gleich ist. Beispielsweise
kann die Anzahl an Stellen, d.h. die Zeichenlänge, zwischen sechs und zehn Bits betragen.
[0035] Demgegenüber ist es von Vorteil, wenn die Anzahl an Stellen (Bits) der Teilcodes
variiert, insbesondere abhängig vom Einstellungsparameter ist. Genauer gesagt kann
die Anzahl an Stellen (Bits) der Teilcodes abhängig von der Größe des Wertebereichs
des jeweiligen Einstellungsparameters sein, d.h. wie viele verschiedenen Werte der
Einstellungsparameter annehmen kann. So kann die Anzahl an Stellen der Teilcodes minimal
gehalten werden, was die Länge des Vollcodes und dessen Verarbeitung minimiert. Hat
ein Einstellungsparameter beispielsweise nur einen Wertebereich von 1 bis 8, genügen
3 Bits, um diese 8 Werte zu unterscheiden. Es müssen also nicht mehr als diese Anzahl
an Bits verwendet werden, um den Teilcode dieses Einstellungsparameters zu bilden.
Die Anzahl an Stellen (Bits) der Teilcodes ist für die Verschlüsselung der Werte der
Einstellungsparameter festgelegt und bei der Entschlüsselung bekannt.
[0036] Wie bereits veranschaulicht, kann bei den Einstellungsparametern zwischen numerischen
Einstellungsparametern und nicht-numerischen Einstellungsparametern unterschieden
werden. Numerische Einstellungsparameter sind jene, deren Wert numerisch dargestellt
werden kann und in dieser Form unmittelbar verständlich ist für eine Person und eine
Datenverarbeitungseinrichtung wie der Pumpenelektronik. Beispielsweise sind die zuvor
genannten Sollwerte, d.h. der der Betriebsart, der der ersten Funktionsangabe und
der der zweiten Funktionsangabe zugeordnete Sollwert, numerische Einstellungsparameter.
[0037] Der Wert eines numerischen Einstellungsparameters kann jedoch unterschiedliche Bedeutung
haben, und dementsprechend unterschiedlich interpretiert werden, je nachdem welchen
Wert derjenige Einstellungsparameter hat, dem der Sollwert zugeordnet ist. Ein Wert
von 50 für den Einstellungsparameter, der den der Regelungsart zugeordneten Sollwert
festlegt, sagt z.B. bei einem Betrieb mit konstanter Drehzahl aus, dass das Pumpenaggregat
mit 50% der Maximaldrehzahl betrieben werden soll. Dagegen sagt ein Wert von 5 für
diesen Einstellungsparameter bei einem Betrieb mit konstanter Förderhöhe, d.h. bei
einer anderen Betriebsart aus, dass das Pumpenaggregat eine Förderhöhe von 5m haben
soll. Die Bedeutung des Werts eines Einstellungsparameters "Sollwert", genauer gesagt
dessen physikalische Einheit, wird somit in Abhängigkeit des Werts desjenigen Einstellungsparameters
interpretiert, dem der Einstellungsparameters "Sollwert" zugeordnet ist.
[0038] Nicht-numerische Einstellungsparameter sind dagegen jene, deren Wert in einer numerischen
Darstellung für eine Person nicht unmittelbar verständlich ist und auch bei einer
Datenverarbeitungseinrichtung wie der Pumpenelektronik interpretiert werden muss.
Dies kann anhand der bereits genannten Codier-Listen erfolgen. So ist beispielsweise
in der ersten Codier-Liste jeder einstellbaren Regelungsart ein Dezimalwert zugeordnet,
beispielsweise wie folgt:
Regelungsart |
Dezimalwert |
n-const |
0 |
delta pc |
1 |
delta pv |
2 |
delta T |
3 |
T-const |
4 |
automatic |
5 |
... |
... |
Diese erste Codier-Liste ist der Pumpenelektronik und/ oder der Konfigurationseinrichtung
bekannt, so dass sie weiß, welche Regelungsart sie bei welchem Dezimalwert einstellen
soll. In gleicher Weise erfolgt die Einstellung der Einstellungsparameter "erste Funktionsangabe",
"zweite Funktionsangabe" und "Anwendung" in der Pumpenelektronik mit Hilfe der zweiten
und dritten Codier-Liste, die der Pumpenelektronik und/ oder der Konfigurationseinrichtung
ebenfalls bekannt sind.
[0039] Aus Sicht der Pumpenelektronik und/ oder der Konfigurationseinrichtung identifiziert
also eine einem nicht numerischen Einstellungsparameter in Schritt e. zugeordnete
Dezimalzahl den Wert eines Listenelements in einer Codier-Liste, wobei die Listenelemente
dieser Codier-Liste jeweils eine Einstellungsmöglichkeit des nicht numerischen Einstellungsparameters
definieren und jene Einstellungsmöglichkeit in der Pumpenelektronik eingestellt wird,
die durch den in Schritt e. ermittelten, dem nicht numerischen Einstellungsparameter
zugeordneten Dezimalwert identifiziert ist.
[0040] In einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Konfigurationssatz
einen Ergänzungsparameter in Gestalt eines Prüfungsparameters mit einem Wert umfasst,
der eine aus den Werten der Einstellungsparameter nach einer mathematischen Vorschrift
gebildete Prüfsumme ist. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass der Begriff "Prüfsumme"
nicht auf reine Summen im mathematischen Sinn beschränkt ist. Vielmehr kann die mathematische
Vorschrift die Werte der Einstellungsparameter auch auf andere Weise als durch eine
reine Summenbildung miteinander verknüpfen. Insbesondere nach Schritt e. wird dann
unter Anwendung derselben mathematischen Vorschrift eine Prüfsumme aus den ermittelte
Werten, mit Ausnahme des Werts des Prüfungsparameters, berechnet und mit dem ermittelten
Wert des Prüfungsparameters verglichen wird, und dass die Pumpenelektronik nur dann
gemäß der ermittelten Werte konfiguriert wird, wenn die berechnete Prüfsumme dem ermittelten
Wert des Prüfungsparameters entspricht. Auf diese Weise kann geprüft werden, ob die
ermittelten Werte der Einstellungsparameter korrekt sind. Der Wert des Prüfungsparameters
wird von der Konfigurationssoftware des Pumpenherstellers ermittelt, mit der der Planer
die für den ordnungsgemäßen Betrieb des Pumpenaggregats in dem hydraulischen System
erforderlichen Werte der Einstellungsparameter festlegt. Obgleich der Prüfungsparameter
kein echter Einstellungsparameter ist, weil er keinen beim Pumpenaggregat einzustellenden
Wert beinhaltet, wird er im Rahmen des Verfahrens als Einstellungsparameter betrachtet,
da er Teil des Konfigurationssatzes ist, der deshalb als erweiterter Konfigurationssatz
betrachtet werden kann. Der Prüfungsparameter kann den letzten Parameter des Konfigurationssatzes
bilden.
[0041] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Konfigurationssatz
einen Ergänzungsparameter in Gestalt eines Kopfelements (Header) mit einem Wert umfasst,
der festlegt, wie die Werte der Einstellungsparameter zu ermitteln sind. Mit anderen
Worten gibt der Wert das anzuwendende Entschlüsselungs- bzw. angewendete Verschlüsselungsverfahren
(Codiertyp) an. Als Entschlüsselungs- bzw. Verschlüsselungsverfahren ist in diesem
Zusammenhang die Gesamtheit der zur Erzeugung und Entschlüsselung des Konfigurationscodes
erforderlichen Verfahrensschritte, die Länge bzw. Anzahl der Stellen des Konfigurationscodes,
die Länge bzw. Anzahl der Stellen der zeichenbezogenen Binärcodes, die Definition
des Konfigurationssatzes sowie der Zuordnungstabelle und der Codier-Listen zu verstehen,
insbesondere hinsichtlich deren Aufbau und Länge, jedenfalls sofern sich diese Informationen
ändern. Mit anderen Worten gibt das Kopfelement an, ob die Erzeugung des Konfigurationscodes
mit einem ersten, einem zweiten oder einem anderen Verschlüsselungsverfahren erfolgt
ist. Jedes dieser Verschlüsselungsverfahren kann eine eigene Zuordnungstabelle und/
oder eigene Codier-Listen und/ oder gegebenenfalls besondere Verfahrensschritte und/
oder eine bestimmte Länge bzw. Anzahl der Stellen des Konfigurationscodes und/ oder
der zeichenbezogenen Binärcodes umfassen. Die Pumpenelektronik oder Konfigurationseinrichtung
weiß dann nach dem Lesen des Kopfelements, welches Entschlüsselungsverfahren bzw.
welche Verfahrensschritte, welche Zuordnungstabelle und welche Codier-Listen für die
Entschlüsselung des Konfigurationscodes angewendet werden müssen. Dies ermöglicht
es, das Ver- und Entschlüsselungsverfahren weiter zu entwickeln und zu verändern,
gleichzeitig aber eine Abwärtskompatibilität zu älteren Pumpenaggregaten zu gewährleisten,
deren Pumpenelektroniken ein bestimmtes Entschlüsselungsverfahren nicht kennen oder
nicht anwenden können. Das Kopfelement kann den ersten Parameter des Konfigurationssatzes
bilden, damit es der erste Einstellungsparameter ist, der von der Pumpenelektronik
oder Konfigurationseinrichtung gelesen wird, so dass diese dann über die anzuwendenden
Folgeschritte Bescheid weiß.
[0042] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung kann der binäre Vollcode mit Hilfe
eines Schlüssels verschlüsselt sein, wobei nach Schritt c. als Zwischenschritt zunächst
eine Entschlüsselung des binären Vollcodes mit Hilfe des Schlüssels erfolgt und in
Schritt d. dann der entschlüsselte Vollcode verwendet wird. Dies ermöglicht es, ein
Sicherheitsmerkmal in das Verfahren einzubauen und sicherzustellen, dass die Konfiguration
nur dann bei dem Pumpenaggregat erfolgreich ist, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt
sind. Der Schlüssel kann eine alphabetischen und/ oder numerischen Zeichenfolge sein.
[0043] Die genannte Bedingung kann beispielsweise sein, dass das Pumpenaggregat ein bestimmtes
Pumpenaggregat ist, so dass nur bei diesem bestimmten Pumpenaggregat die Konfiguration
erfolgen kann. Um dies zu erreichen kann der Schlüssel ein dem Pumpenaggregat zugeordneter,
individueller Schlüssel sein. Beispielsweise eignet sich als Schlüssel die Seriennummer
des Pumpenaggregats oder eines seiner Bestandteile, z.B. des Elektromotors oder der
Pumpenelektronik. Auf diese Weise kann einerseits vermieden werden, dass bei mehreren
zu konfigurierenden Pumpenaggregaten eine aus technischer Sicht nur für ein bestimmtes
Pumpenaggregat vorgesehene individuelle Konfiguration versehentlich bei einem anderen
der zu konfigurierenden Pumpenaggregate verwendet wird. Andererseits kann dadurch
vermieden werden, dass eine aus wirtschaftlicher Sicht nur für ein bestimmtes Pumpenaggregat
vorgesehene Konfiguration, nämlich eine kostenpflichtige Konfiguration, beispielsweise,
weil sie die Anwendung einer besonderen, gekauften Regelungsart (Regelungsfunktion)
oder Zusatzfunktion beinhaltet, nicht auf zwei oder mehr weiteren Pumpenaggregaten
verwendet wird.
[0044] In dem Anwendungsfall, dass mit dem Konfigurationscode eine bestimmte kostenpflichtige
Konfiguration, beispielsweise eine gekaufte Regelungsart (Regelungsfunktion) oder
Zusatzfunktion freigeschaltet wird, kann der Konfigurationscode auch als Freischaltcode
betrachtet werden. Die gekaufte Regelungsart (Regelungsfunktion) oder Zusatzfunktion
wird dann nach der Eingabe des Konfigurationscodes wenigstens freigeschaltet, so dass
ein Nutzer sie am Pumpenaggregat manuell auswählen und einstellen kann. Sie kann alternativ
aber auch sogleich automatisch eingestellt oder aktiviert werden. Die gekaufte Regelungsart
(Regelungsfunktion) oder Zusatzfunktion ist in dem Pumpenaggregat respektive in seiner
Pumpenelektronik bereits softwaretechnisch implementiert, jedoch mit der Auslieferung
des Pumpenaggregats (noch) nicht anwählbar oder aktivierbar. Dies wird erst nach der
Eingabe des Konfigurationscodes möglich, beispielswiese indem die gekaufte Regelungsart
(Regelungsfunktion) oder Zusatzfunktion in einem Konfigurationsmenü zur Auswahl angezeigt
wird oder in einem Konfigurationsmenü bereits sichtbar, aber nicht auswählbar vorhanden
(z.B. ausgegraut) war und nach der Eingabe des Konfigurationscodes auswählbar wird.
[0045] Der für die Entschlüsselung des binären Vollcodes erforderliche Schlüssel ist seitens
der Pumpenelektronik oder Konfigurationseinrichtung bekannt, indem er vom Pumpenhersteller
in der Pumpenelektronik hinterlegt worden ist. Sofern die Konfigurationseinrichtung
die Ermittlung der Werte der Einstellungsparameter vornimmt, kann die Pumpenelektronik
den Schlüssel an die Konfigurationseinrichtung übertragen, um zu ermöglichen, dass
die Konfigurationseinrichtung die Entschlüsselung des binären Vollcodes durchführen
kann. Der Schlüssel kann also nicht etwa vom Installateur an der Pumpenelektronik
oder Konfigurationseinrichtung eingegeben werden. Dies verhindert eine Umgehung dieses
Sicherheitsmerkmals durch Vorgabe eines Schlüssels, der zwar die Entschlüsselung des
binären Vollcodes ermöglicht, jedoch nicht dem zu konfigurierenden Pumpenaggregat
zugeordnet ist.
[0046] Sofern zwischen einem ersten Verschlüsselungsverfahren ohne Verschlüsselung des binären
Vollcodes und einem zweiten Verschlüsselungsverfahren mit dieser Verschlüsselung unterschieden
wird, ist es sinnvoll, wenn die Verschlüsselung nur einen Abschnitt des binären Vollcodes
betrifft, der frei von Informationen ist, die das das Verfahren angebende Kopfelement
betreffen. Somit kann das Kopfelement von der Pumpenelektronik oder Konfigurationseinrichtung
gelesen werden, ohne den Schlüssel zu verwenden oder gar zu kennen. Das Kopfelement
gibt dann an, ob das erste oder zweite Verschlüsselungsverfahren angewendet wurde,
so dass die Pumpenelektronik entscheiden kann, welches Entschlüsselungsverfahren anzuwenden
ist. Im Falle des ersten Verschlüsselungsverfahrens wird dann ein erstes Entschlüsselungsverfahren
verwendet, bei dem auf Schritt c. sogleich Schritt d. folgt. Im Falle des zweiten
Verschlüsselungsverfahrens wird dann ein zweites Entschlüsselungsverfahren verwendet,
bei dem auf Schritt c. zunächst der oben genannte Zwischenschritt folgt, um den verschlüsselten
binären Vollcode zu entschlüsseln. Anschließend wird dann Schritt d. ausgeführt.
[0047] Die Entschlüsselung im Zwischenschritt kann derart erfolgen, dass der Schlüssel in
einen Binärcode mit einer Anzahl von x Stellen umgewandelt und die letzten x Stellen
des verschlüsselten binären Vollcodes mit dem Binärcode durch ein logisches exklusives
ODER (XOR) verknüpft wird, wobei der entschlüsselte binäre Vollcode in den letzten
x Stellen durch das Ergebnis der Verknüpfung gebildet ist und im Übrigen dem verschlüsselten
binären Vollcode entspricht, da der Anfang des binären Vollcodes nicht verschlüsselt
war.
[0048] Auch bei der Weiterbildung mit dem verschlüsselten binären Vollcode ist es von Vorteil,
wenn der Konfigurationssatz den ergänzenden Einstellungsparameter in Gestalt des Prüfungsparameters
umfasst, und sich die Pumpenelektronik nur dann gemäß der ermittelten Einstellungswerte
konfiguriert, wenn die aus den ermittelten Einstellungswerten (ohne den ergänzenden
Einstellungsparameter) berechnete Prüfsumme dem ermittelten Wert des Prüfungsparameters
entspricht. Wurde der binäre Vollcode mit einem anderen Schlüssel entschlüsselt als
derjenige, der bei der Verschlüsselung des binären Vollcodes verwendet worden ist,
sind die ermittelten Werte der Einstellungsparameter sowie der ermittelte Wert des
Prüfungsparameters falsch und die Prüfsumme wird nicht dem Wert des Prüfungsparameters
entsprechen. Eine Fehlkonfiguration oder unerlaubte Konfiguration wird somit verhindert.
[0049] Nachfolgend wird der Vorgang der Erzeugung des Konfigurationscodes durch Verschlüsselung
der Werte der Einstellungsparameter betrachtet. Die Erzeugung des Konfigurationscodes
erfolgt mit Hilfe der Konfigurationssoftware des Pumpenherstellers. Beispielsweise
kann diese Konfigurationssoftware auf einem Server im Internet ablaufen, d.h. über
ein vom Server bereitgestelltes Webportal bedienbar sein. Alternativ kann sie in einer
Applikation (App) auf einem tragbaren Kommunikationsendgerät ablaufen. Der Planer
kann die Konfiguration des Pumpenaggregats, d.h. die Festlegung der Werte der Einstellungsparameter
über diese Konfigurationssoftware vornehmen, die daraus anschließend den Konfigurationscode
erzeugt.
[0050] Die Erfindung betrifft deshalb auch ein Verfahren zur Erzeugung eines aus alphabetischen
und/ oder numerischen Zeichen gebildeten Konfigurationscodes zur Konfiguration des
Pumpenaggregats in einem hydraulischen System wobei der Konfigurationscode aus den
festgelegten Werten der Einstellungsparameter des zuvor für das Pumpenaggregat festgelegten
Konfigurationssatzes erzeugt wird, indem die Werte in dem Konfigurationscode verschlüsselt
werden. Durch die Verschlüsselung werden die vielen einzelnen Werte der Einstellungsparameter
in einer einzigen und vergleichsweise kurzen alphabetischen, numerischen oder alphanumerischen
Zeichenfolge verdichtet, die den Konfigurationscode bildet.
[0051] Die zuvor in Bezug auf die Entschlüsselung genannten Merkmale und Vorteile, können
auf die Verschlüsselung sinngemäß angewendet werden.
[0052] Die Verschlüsselung kann die folgenden Schritte umfassen:
- a. Umwandlung der Werte, insbesondere nacheinander, in jeweils einen binären Teilcode,
- b. Verkettung der binären Teilcodes zu einem binären Vollcode,
- c. Aufteilung des Vollcodes oder eines daraus abgeleiteten, verschlüsselten Vollcodes
in zeichenbezogene Binärcodes (identischer Länge),
- d. Umwandlung der zeichenbezogenen Binärcodes jeweils in eine Dezimalzahl,
- e. Umwandlung der Dezimalzahlen (nacheinander) jeweils in ein alphanumerisches Zeichen
gemäß einer definierten Zuordnungstabelle, und
- f. Verkettung der Zeichen zu dem Konfigurationscode.
[0053] Um die Zeichenlänge des Konfigurationscodes gering zu halten, ist es von Vorteil,
wenn die binären Teilcodes eine parameterspezifische minimale Länge, d.h. Bitanzahl
aufweisen. Somit werden die Werte der Einstellungsparameter in unterschiedlich langen,
minimalen Bitfolgen wiedergegeben. Die Anzahl der Bits können an der Größe des Wertebereichs
orientiert sein. Besitzt ein Einstellungsparameter beispielsweise nur 4 verschiedene
Werte, muss der ihn repräsentierende binäre Teilcode keine 6 oder 8 Bits umfassen,
es genügen vielmehr 2 Bits, um die 4 verschiedenen Werte darzustellen: 0=00, 1=01,
2=10, 3=11.
[0054] Sinnvollerweise wird auch bei der Verschlüsselung zwischen numerischen Einstellungsparametern
und nicht numerischen Einstellungsparametern unterschieden. Dabei sind nicht numerische
Einstellungsparameter hier ebenso solche, deren Grundwert als alphanumerische Zeichenfolge
angegeben wird bzw. vom Datentyp "String" ist und einen sprechenden Aussagengehalt
hat.
[0055] Um Schritt a. in diesem Fall ausführen zu können, kann beispielsweise der Wert eines
nicht numerischen Einstellungsparameters vor Schritt a. in einen Dezimalwert umgewandelt
werden, der den Wert eines Listenelements in einer Codier-Liste identifiziert, wobei
die Listenelemente dieser Codier-Liste jeweils eine Einstellungsmöglichkeit des nicht
numerischen Einstellungsparameters definieren, und dass dieser Dezimalwert anschließend
in Schritt a. in den binären Teilcode umgewandelt wird. Mit anderen Worten wird der
Wert des nicht numerischen Einstellungsparameters gemäß der Codier-Liste in einen
Dezimalwert umgewandelt. Bei der
Codier-Liste kann es sich, je nach Einstellungsparameter, um die zuvor beschriebe
erste, zweite oder dritte Codier-Liste handeln.
[0056] Die Erfindung betrifft außerdem die Kombination des beschriebenen Verschlüsselungsverfahrens
und des beschriebenen Entschlüsselungsverfahrens. Insbesondere umfasst das Verfahren
die folgenden Schritte:
- a. Erzeugung eines aus alphabetischen und/ oder numerischen Zeichen gebildeten Konfigurationscodes
aus Werten von Einstellungsparametern eines zuvor für das Pumpenaggregat festgelegten
Konfigurationssatzes mittels einer Konfigurationssoftware zur Planung des Betriebs
des Pumpenaggregats,
- b. Aufnahme und/ oder Widergabe des Konfigurationscodes in wenigstens einen! einem
Informationsträger und
- c. Bereitstellung des Informationsträgers bei einer Person, die zur Inbetriebnahme
und Konfiguration des Pumpenaggregats bestimmt ist und
- d. Entnahme des Konfigurationscodes aus dem Informationsträger und dessen Verwendung
durch diese Person gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
[0057] Der Informationsträger betrifft idealerweise die Kommissionierung des Pumpenaggregats.
Er kann beispielsweise die Auftrags- oder Bestellbestätigung, der Lieferschein, die
Rechnung oder eine elektronische Mitteilung sein.
[0058] In einer Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Erzeugung des aus alphabetischen
und/ oder numerischen Zeichen gebildeten Konfigurationscodes aus Werten von Einstellungsparametern
eines zuvor für das Pumpenaggregat festgelegten Konfigurationssatzes mittels einer
Konfigurationssoftware erfolgt, die in dem Pumpenaggregat respektive in der Pumpenelektronik
vorhanden ist. In diesem Fall erzeugt die Pumpenelektronik also selbst einen erfindungsgemäßen
Konfigurationscode, insbesondere nach dem beschriebenen Verfahren. Ein Anwendungsfall
für diese Ausführungsvariante besteht beispielsweise darin, dass ein Installateur
eine optimale Einstellung (Konfiguration) des Pumpenaggregats gefunden hat und diese
notieren möchte, um bei einem Austausch des Pumpenaggregats gegen ein Ersatzgerät
die Einstellungen übernehmen zu können, was durch eine entsprechende Eingabe des Konfigurationscodes
an dem Ersatzgerät ermöglicht wird.
[0059] Die Erfindung betrifft ferner ein Pumpenaggregat für ein hydraulisches System, umfassend
eine Pumpenelektronik mit einem Prozessor zur Ausführung einer Betriebssoftware zur
Steuerung und/oder Regelung des Pumpenaggregats, wenigstens einen Speicher zur Speicherung
der Betriebssoftware und der Werten der Einstellungsparameter sowie Anzeige- und Eingabemittel
zur Eingabe eines Konfigurationscodes an der Pumpenelektronik, wobei die Pumpenelektronik
eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
[0060] Vorzugsweise umfassen die Anzeige- und Eingabemittel ein Display und einen dreh-
und drückbaren Einstellknopf, um den Konfigurationscode einzugeben. Über den dreh-
und drückbaren Einstellknopf lässt sich der Konfigurationscode besonders schnell und
einfach eingeben. Die Pumpenelektronik kann eingerichtet sein, mittels einer Drehung
des Einstellknopfes ein Zeichen des Konfigurationscodes an einer ausgewählten Stelle
zu ändern, und mittels Drücken des Einstellknopfes das Zeichen zu bestätigen.
[0061] Es sei angemerkt, dass, obgleich die Erfindung auf ein Verfahren zur Konfiguration
eines Pumpenaggregats gerichtet ist, auf identische Weise auch andere zu konfigurierende
Geräte konfiguriert werden können, beispielsweise Mischer, wie sie in Klärbecken in
Kläranlagen zum Einsatz kommen.
[0062] Weitere Merkmale, Eigenschaften, Wirkungen und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten Figuren näher erläutert. Die
in den Figuren enthaltenen Bezugszeichen behalten von Figur zu Figur ihre Bedeutung.
In den Figuren bezeichnen Bezugszeichen stets dieselben oder äquivalente Komponenten,
Bereiche, Richtungs- oder Ortsangaben.
[0063] Es sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der vorliegenden Beschreibung die Begriffe
"aufweisen", "umfassen" oder "beinhalten" keinesfalls das Vorhandensein weiterer Merkmale
ausschließen. Ferner schließt die Verwendung des unbestimmten Artikels bei einem Gegenstand
nicht dessen Plural aus.
[0064] Es zeigen:
Figur 1: ein Ablaufdiagramm der allgemeinen Verfahrensschritte eines erfindungsgemäßen
Verfahrens
Figuren 1a-1d: eine Darstellung verschiedener Verfahrensweisen zur Konfiguration des
Pumpenaggregats
Figuren 2a, 2b: ein erstes und zweites Beispiel von Datensatzdefinitionen
Figur 3a, 3b, 3c: ein erstes, zweites und drittes Beispiel für die Erstellung eines
Konfigurationssatzes aus festgelegten Werten der Einstellungsparameter.
Figur 4a, 4b, 4c: ein erstes, zweites und drittes Beispiel für die Erstellung eines
Konfigurationscodes aus einem Konfigurationssatzes durch Verschlüsselung der Werte
der Einstellungsparameter
Figur 5a, 5b, 5c: ein erstes, zweites und drittes Beispiel für die Entschlüsselung
eines Konfigurationscodes
[0065] Figur 1 veranschaulicht die allgemeinen Verfahrensschritte eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Konfiguration eines Pumpenaggregats in einem hydraulischen System.
Die Konfiguration dient dem Zweck, den Betrieb des Pumpenaggregats festzulegen, insbesondere
Betriebseinstellungen vorzunehmen, um das Pumpenaggregat hinsichtlich seiner Förderleistung
an das hydraulische System anzupassen und etwaige Funktionen zu aktivieren und gegebenenfalls
zu parametrieren, so dass das Pumpenaggregat im Betrieb die Aufgaben erfüllt, die
ein Planer vorgesehen hat. Der Planer ist als Architekt des hydraulischen Systems
zu betrachten. Das Verfahren kann in die Abschnitte eingeteilt werden, nämlich die
Konzeptionsphase I, die Kommissionierungsphase II und die Installationsphase II.
[0066] Das Verfahren umfasst in Schritt S1 den Entwurf des hydraulischen Systems durch den
Planer mit einem elektromotorischen Kreiselpumpenaggregat, nachfolgend auch kurz Pumpe
genannt, das bzw. die in dem hydraulischen System ein Fördermedium fördert. Der Entwurf
umfasst auch die konzeptionelle Festlegung der erforderlichen und gewünschten Betriebseigenschaften
der Pumpe, was allgemein als "Auslegung der Pumpe" bezeichnet wird.
[0067] In einem nächsten Schritt S2 erfolgt die Auswahl einer realen Pumpe und deren Konfigurierung
durch den Planer zum Erhalt der gewünschten Betriebseigenschaften mit Hilfe eines
Konfigurators. Der Konfigurator ist eine proprietäre Konfigurationssoftware des Pumpenherstellers,
die bei der Auswahl eines geeigneten Pumpenaggregats aus einem bestehenden Angebot
einer Vielzahl unterschiedlicher Pumpenaggregate und Festlegung dessen Eigenschaften
hinsichtlich Bauart, Baugröße, Leistung, Typ/ Serie, Sensorik, Kommunikationsschnittstellen
und den Betriebsmerkmalen etc. unterstützt. Dabei bezieht sich die Konfigurierung
einerseits auf die Zusammenstellung und Festlegung der Hardware-Komponenten des Pumpenaggregats,
wie Pumpengehäuse, Laufrad, Elektromotor, Pumpenelektronik etc., die seitens des Pumpenherstellers
oft modular angeboten werden, um ein Pumpenaggregat optimal an einen gewünschten Förderzweck
anzupassen. Die Konfigurierung umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung allerdings
andererseits auch die Festlegung erforderlicher Betriebsmerkmale des Pumpenaggregats
in Gestalt von Werten von Einstellungsparametern für den Betrieb, die später durch
eine entsprechende Parametrierung der Betriebssoftware in der Pumpenelektronik eingestellt
werden. Diese Betriebseigenschaften umfassen die Regelungsart, einen oder mehrere
Sollwerte für die Regelung oder Steuerung, und die Festlegung etwaiger Funktionen
samt deren Eigenschaften, die im Betrieb des Pumpenaggregats im Rahmen der Regelung
oder Steuerung wirken sollen. Die Gesamtheit der festgelegten Werte der Einstellungsparameter
bildet einen Konfigurationssatz. Die Konfigurationssoftware ermöglich dem Planer also
die vollständige Festlegung! Konfigurierung eines realen Pumpenaggregats, das die
Förderaufgabe in dem entworfenen hydraulischen System erfüllt.
[0068] Die Konfigurationssoftware kann in einem Webportal auf einem Server im Internet oder
in einer Applikation (App) auf einer tragbaren Kommunikationseinrichtung (Smartphone,
Tablet) oder einem mobilen oder festen Computer (Laptop) betrieben werden.
[0069] Die Schritte S1 und S2 bilden die Konzeptionsphase I. Am Ende der Konfiguration in
Schritt S2 stellt die Konfigurationssoftware in Schritt S3 den Konfigurationssatz
bereit, der die Werte der Einstellungsparameter umfasst, um diese später am installierten
Pumpenaggregat einzustellen. Diese Bereitstellung ist quasi eine Zusammenfassung der
festgelegten Werte der Einstellungsparameter. Sie kann im einfachsten Fall in Gestalt
einer grafischen Darstellung auf dem Display oder Monitor erfolgen, auf dem die Konfigurationssoftware
bedient wurde. Alternativ oder zusätzlich kann der Konfigurationssatz in Dokumentationsunterlagen
aufgenommen werden, die anschließend gedruckt werden können.
[0070] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die Konfigurationssoftware einen alphanumerischen
Konfigurationscode erzeugt, indem sie den Konfigurationssatz codiert, Schritt S4.
Beispiele für einen solchen Konfigurationscode sind "6H86dI", "6H86dID" oder "EH8APBN",
siehe Figuren 4a, 4b, 4c. Der Konfigurationscode kann alternativ rein numerisch oder
rein alphabetisch sein. Für eine einfache Handhabung kann der Konfigurationscode optisch
gruppiert sein, indem er aus durch ein Trennelement voneinander getrennten Eingabegruppen
zusammengesetzt ist, wie in dem Beispiel "XXX.XXX", bei dem das Trennelement ein Punkt
ist.
[0071] Das konfigurierte Pumpenaggregat kann anschließend beim Pumpenhersteller bestellt
werden, Schritt S5, der das Pumpenaggregat dann assembliert und ausliefert, Schritt
S6. Parallel wird der Konfigurationscode in Schritt S7 auf oder in wenigstens einem
Informationsträger bereitgestellt, beispielsweise in Dokumenten betreffend die Bestellung
und Lieferung der Pumpe wie der Bestellbestätigung, dem Lieferschein, der Rechnung,
einer etwaigen Pumpendokumentation und/ oder ggf. auch in einer elektronischen Nachricht
(Email) betreffend die Pumpe. Selbstverständlich kann die Konfigurationssoftware den
Konfigurationscode auch anzeigen. Der Informationsträger wird dann dem Installateur
verfügbar gemacht, Schritt S8, damit dieser den Konfigurationscode bei dem installierten
Pumpenaggregat verwenden kann.
[0072] Die Schritte S3 bis S8 können der Kommissionierungsphase II zugeordnet werden. Als
dritte Phase folgt die Installationsphase III, die die Schritte S9 bis S13 umfasst.
In Schritt S9 erfolgt die mechanische Installation der unkonfigurierten Pumpe in dem
hydraulischen System durch einen Installateur. Selbstverständlich umfasst dies auch
die elektrische Verkabelung, einschließlich dem Anschluss einer etwaigen Sensorik
und einer Kommunikationsverbindung (z.B. Ethernet, CAN, LON, MODBUS etc.). Anschließend
wird der Konfigurationscode verwendet, indem er entweder an der Pumpe, genauer gesagt
an der Pumpenelektronik, oder in einer Softwareapplikation einer damit in Wirkverbindung
stehenden, tragbaren Kommunikationseinrichtung vom Installateur eingegeben wird. Die
Kommunikationseinrichtung kann ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop sein.
[0073] Es erfolgt dann in Schritt S11 die Ermittlung des Konfigurationssatzes durch Entschlüsselung
des Konfigurationscodes. Dies findet in der Pumpenelektronik oder in der Softwareapplikation
auf der Kommunikationseinrichtung statt. In letzterem Fall wird der Konfigurationssatz
von der Kommunikationseinrichtung auf die Pumpenelektronik übertragen, Schritt S12,
beispielsweise mittels einer Bluetooth-Verbindung. Im letzten Schritt konfiguriert
sich die Pumpe bzw. Pumpenelektronik gemäß dem Konfigurationssatz, Schritt S13, d.h.
sie übernimmt die Werte der Einstellungsparameter in ihre Betriebseinstellungen.
[0074] Durch die Verwendung des Konfigurationscodes ist die Konfiguration des Pumpenaggregats,
d.h. die Vornahme seiner Betriebseinstellung, besonders einfach, schnell und sicher.
Der Installateur muss nicht mehr jeden Einstellungsparameter einzeln am Pumpenaggregat
einstellen.
[0075] Figuren 1a bis 1d veranschaulichen verschiedene Vorgehensweisen, die Konfiguration
des Pumpenaggregats 1 umzusetzen. Das Pumpenaggregat 1 besteht hierbei aus der baulichen
Vereinigung einer Pumpeneinheit 2 mit einem diese antreibenden Elektromotor 2 und
einer Pumpenelektronik 4, die den Elektromotor 3 ansteuert. Die Pumpenelektronik 4
umfasst einen Frequenzumrichter, um den Elektromotor 2 mit einer Spannung variabler
Frequenz und Höhe zu versorgen. Die Pumpenelektronik 4 umfasst außerdem Anzeige- und
Bedienmittel 5a, 5b, die hier rein beispielhaft in Gestalt eines Displays 5a und eines
dreh- und drückbaren Einstellknopfes 5b ausgebildet sind. Schließlich weist die Pumpenelektronik
4 einen Prozessor zur Ausführung einer Betriebssoftware zur Steuerung und/oder Regelung
des Pumpenaggregats 1, wenigstens einen Speicher zur Speicherung einer Betriebssoftware
und von Werten von Einstellungsparametern 10. Des Weiteren kann das Pumpenaggregat
hier nicht dargestellte Sensoren und/ oder Kommunikationseinrichtungen aufweisen.
[0076] Figur 1a veranschaulicht eine erste Vorgehensweise, bei der der Installateur 7 den
Konfigurationscode 6 direkt an der Pumpenelektronik 4 eingibt. Die Eingabe des Konfigurationscodes
erfolgt hier mit Hilfe der Anzeige- und Bedienmittel 5a, 5b. Durch Drehen des Einstellknopfes
5b kann ein Zeichen des Konfigurationscodes ausgewählt und durch Drücken des Einstellknopfes
5b bestätigt werden. Die Pumpenelektronik 4 ist hier eingerichtet, den Konfigurationscode
6 zu entschlüsseln und die Werte der Einstellungsparameter 10 zu ermitteln und sich
anschließend gemäß dieser Werte zu konfigurieren.
[0077] In Figur 1b ist eine zweite Vorgehensweise gezeigt, bei der der Installateur 7 den
Konfigurationscode 6 an der tragbaren Konfigurationseinrichtung 8 eingibt. Diese ist
eingerichtet, den Konfigurationscode 6 zu entschlüsseln und die Werte der Einstellungsparameter
10 zu ermitteln. Danach überträgt sie die Werte in Gestalt des Konfigurationssatzes
9 per Funkverbindung, z.B. Bluetooth, an die Pumpenelektronik 4, die sich anschließend
gemäß dieser Werte konfiguriert. Die Pumpenelektronik 4 weist hier folglich eine funkbasierte
Kommunikationsschnittstelle auf, um eine Nahbereichsfunkverbindung zur Konfigurationseinrichtung
8 einzurichten.
[0078] Figur 1c veranschaulicht eine dritte Vorgehensweise. Bei dieser ist vorgesehen, dass
der Installateur 7 den Konfigurationscode 6 zwar an der Pumpenelektronik 4 eingibt,
diese den Konfigurationscode 6 jedoch nicht entschlüsselt. Vielmehr ist die Pumpenelektronik
4 eingerichtet, den Konfigurationscode 6 an einen entfernten Server 13 zu übertragen.
Dies kann beispielsweise über ein Netzwerk, vorzugsweise das Internet, erfolgen, mit
dem die Pumpenelektronik 4 in diesem Beispiel verbunden ist, beispielsweise über einen
industriellen Bus (CAN, LON, MODBUS, PROFINET, Ethernet), WLAN oder einem zellulären
Mobilfunknetz (3G, LTE, 5G). Die Pumpenelektronik 4 weist hier folglich eine Kommunikationsschnittstelle
zum Anschließen an das Netzwerk auf. Der Server 13 steht mit einer Datenbank 14 in
Verbindung, welche eine Vielzahl von Konfigurationssätzen enthält, die jeweils durch
einen Konfigurationscode identifizierbar sind. Diese Konfigurationssätze sind beispielsweise
nach jeweiligen Pumpenkonfigurierungen gemäß Schritt S2 in Figur 1, z.B. bei oder
nach Schritt S3 von Figur 1, in der Datenbank 14 hinterlegt worden. Mittels des erhaltenen
Konfigurationscodes 6 fragt der Server 13 die Datenbank 14 ab und erhält von dieser
den dem Konfigurationscodes 6 zugeordneten Konfigurationssatz 9 mit den Werten der
Einstellungsparameter 10. Der Konfigurationssatz 9 wird anschließend vom Server 13
an die Pumpenelektronik 4 übertragen, welche eingerichtet ist, sich gemäß der Werte
im empfangenen Konfigurationssatz 9 zu konfigurieren. Bei dieser Ausführungsvariante
identifiziert der Konfigurationscode 6 den Konfigurationssatz 9 lediglich. In ihm
müssen nicht unbedingt die Werte der Einstellungsparameter verschlüsselt sein, obgleich
dies selbstverständlich möglich wäre. Letzteres hat aber den Vorteil, dass sowohl
Pumpenelektroniken 4 mit Kenntnis der und ausreichend Rechenleistung und Speicherressourcen
zur Entschlüsselung des Konfigurationscodes 6 mit diesem beschickt werden können,
als auch solche, die zu wenig Rechenleistung oder Speicherressourcen haben oder das
Entschlüsselungsverfahren nicht kennen. Diese können dann mit Hilfe des Konfigurationscodes
6 den Konfigurationssatz 9 bei dem Server 13 bzw. der Datenbank 14 abfragen, wie in
Figur 1c veranschaulicht.
[0079] Figur 1d zeigt eine vierte Vorgehensweise. Wie im zweiten Beispiel gibt der Installateur
7 den Konfigurationscode 6 an der tragbaren Konfigurationseinrichtung 8 ein. Diese
ist jedoch nicht eingerichtet, den Konfigurationscode 6 zu entschlüsseln, sondern
analog zu Figur 1c an einen entfernten Server 13 zu übertragen. Dies kann ebenfalls
über ein Netzwerk, vorzugsweise das Internet, erfolgen, mit dem die Konfigurationseinrichtung
8 in diesem Beispiel verbunden ist, beispielsweise über WLAN oder einem zellulären
Mobilfunknetz (3G, LTE, 5G). Der Server 13 steht hier ebenfalls mit einer Datenbank
14 in Verbindung, welche eine Vielzahl von Konfigurationssätzen enthält, die jeweils
durch einen Konfigurationscode identifizierbar sind. Diese Konfigurationssätze können
auch hier nach jeweiligen Pumpenkonfigurierungen gemäß Schritt S2 in Figur 1, z.B.
bei oder nach Schritt S3 von Figur 1, in der Datenbank 14 hinterlegt worden sein.
Mittels des erhaltenen Konfigurationscodes 6 fragt der Server 13 die Datenbank 14
ab und erhält von dieser den dem Konfigurationscodes 6 zugeordneten Konfigurationssatz
9 mit den Werten der Einstellungsparameter 10. Der Konfigurationssatz 9 wird anschließend
vom Server 13 an die Konfigurationseinrichtung 8 übertragen, welche ihn danach an
die Pumpenelektronik 4 per Funk weiterleitet. Dies ist identisch zu der zweiten Vorgehensweise
in Figur 1b. Die Pumpenelektronik 4 ist hier ebenfalls eingerichtet, sich gemäß der
Werte im empfangenen Konfigurationssatz 9 zu konfigurieren. Auch in dieser Variante
muss der Konfigurationscode 6 die Werte der Einstellungsparameter nicht unbedingt
verschlüsselt enthalten, da er den Konfigurationssatz 9 lediglich identifiziert.
[0080] Nachfolgend werden drei Verfahrensbeispiele zur Verschlüsselung und Entschlüsselung
der Werte der Einstellungsparameter 10 erläutert.
[0081] Figur 2a zeigt ein erstes Beispiel der Struktur einer Datensatzdefinition 25, gemäß
welcher der Konfigurationssatz 9 aufgebaut sein kann. Die Datensatzdefinition 25 ist
durch eine Tabelle gebildet und umfasst beispielhaft zumindest die folgenden Einstellungsparameter
10 in der nachfolgend ebenfalls beispielhaft wiedergegebenen Reihenfolge:
- die Regelungsart des Pumpenaggregats 1,
- einen Sollwert für diese Regelungsart,
- eine erste Funktionsangabe (Funktion 1) über eine Steuerungs- oder Regelungsfunktion,
- einen der ersten Funktionsangabe zugeordneten Sollwert,
- eine zweite Funktionsangabe (Funktion 2) über eine Steuerungs- oder Regelungsfunktion,
- einen der zweiten Funktionsangabe zugeordneten Sollwert und
- die Anwendung, in der Pumpenaggregat 1 betrieben wird.
[0082] Diese Einstellungsparameter 10 sind jene Parameter, die zur Betriebskonfiguration
des Pumpenaggregats 1 erforderlich sind. Es sei angemerkt, dass die Datensatzdefinition
25 auch weitere Einstellungsparameter 10 umfassen kann, und dass auch die Reihenfolge
der Einstellungsparameter 10 in der Datensatzdefinition 25 anders sein kann. Jede
Tabellenzeile beinhaltet Informationen zu jeweils einem Einstellungsparameter 10.
[0083] In der Datensatzdefinition 25 ist für jeden Einstellungsparameter 10 der Wertebereich
festgelegt, bzw. wie viele verschiedene Werte der jeweilige Einstellungsparameter
10 aufweisen kann. Diese Information ist in der zweiten Tabellenspalte der Datensatzdefinition
25 enthalten. Bei dem Einstellungsparameter "Regelungsart" wird z.B. zwischen 64 verschiedenen
Werten unterschieden, mithin zwischen 64 unterschiedlichen Regelungs- oder Steuerungsverfahren,
die jeweils durch einen Wert zwischen 0 und 63 identifiziert werden. Der der Regelungsart
zugeordnete Sollwert umfasst 100 verschiedene Wert, so dass er als Prozentangabe fungieren
kann und als Maximalwert den Wert 100 besitzt. Bei der ersten und zweiten Funktionsangabe
(Funktion 1, Funktion 2) wird demgegenüber jeweils zwischen 8 verschiedenen Funktionen
unterschieden, die durch einen Wert zwischen 0 und 7 identifiziert werden.
[0084] Des Weiteren ist in der Datensatzdefinition 25 für jeden Einstellungsparameter 10
festgelegt, durch wie viele Stellen sein Wert in binärer Darstellung repräsentiert
wird. So genügen zur Unterscheidung der 64 verschiedenen Regelungsarten 6 Bits, mithin
eine 6 Bit-Zahl, da der Maximalwert von 63 der Binärzahl 111111 entspricht. Weiter
genügt für den der Regelungsart zugeordneten Sollwert eine Binärzahl mit 7 Bits, und
für die erste und zweite Funktionsangabe (Funktion 1, Funktion 2) eine Binärzahl mit
3 Bits. Die Information, durch wie viele Stellen der Wert eines Einstellungsparameters
10 in binärer Darstellung repräsentiert wird, ist in der dritten Tabellenspalte der
Datensatzdefinition 25 enthalten.
[0085] Wie Figur 2a erkennen lässt, umfasst die Datensatzdefinition 25 einen ersten Ergänzungsparameter
11. Der Wert dieses ersten Ergänzungsparameters 11 legt fest, wie die Werte der Einstellungsparameter
10 zu ermitteln sind. Mit anderen Worten gibt der Wert des ersten Ergänzungsparameters
11 das anzuwendende Entschlüsselungs- bzw. das angewendete Verschlüsselungsverfahren
an, das in Figur 2a als Codiertyp bezeichnet ist. Dies bedeutet im Umkehrschluss,
dass man auf den Ergänzungsparameter "Codiertyp" grundsätzlich verzichten kann, sofern
es nur ein einziges Entschlüsselungs- bzw. Verschlüsselungsverfahren gibt. Möchte
man jedoch zwischen verschiedenen Entschlüsselungs- bzw. Verschlüsselungsverfahren
unterscheiden, ist es erforderlich, der Pumpenelektronik 4 oder der Konfigurationseinrichtung
8 in dem Konfigurationscode 6 mitzuteilen, welches dieser Verfahren anzuwenden ist.
Dies erfolgt mit dem Ergänzungsparameter 11, der sinnvollerweise der erste Parameter
in der Datensatzdefinition 25 ist, also quasi ein Kopfelement 11 (Header) bildet,
damit er zuerst gelesen bzw. ausgewertet werden kann. Bei der Datensatzdefinition
25 gemäß dem ersten Beispiel in Figur 2a wird rein beispielhaft zwischen 8 verschiedenen
Entschlüsselungs- bzw. Verschlüsselungsverfahren unterschieden, die jeweils durch
einen Wert zwischen 0 und 7 identifiziert werden können, so dass der Ergänzungsparameter
11 als Binärzahl mit 3 Bits dargestellt werden kann.
[0086] Figur 3a veranschaulicht das jeweilige Ergebnis der Schritte S2 und S3 aus Figur
1, oder mit anderen Worten, wie aus der Festlegung der Werte der Einstellungsparameter
10 durch den Planer der Konfigurationssatz 9 erstellt wird. Die Festlegung der Werte
der Einstellungsparameter 10 durch den Planer erfolgt hier mit Hilfe eines Konfigurators,
der als Web-Anwendung in einem Webportal 23 des Pumpenherstellers läuft. Der Konfigurator
zeigt eine Eingabemaske 24, in der die Werte der Einstellungsparameter 10 eingetragen
sind. Dabei kann es sich um Werte handeln, die der Planer selbst eingegeben oder der
Konfigurator vorgeschlagen hat.
[0087] Für den Einstellungsparameter "Regelungsart" ist hier als Wert eine "delta_pv"-Regelung
(Δ p-v - Differenzdruck variabel) ausgewählt, bei der die Pumpenelektronik 4 den Differenzdruck
des Pumpenaggregats 1 (die Förderhöhe) in Abhängigkeit vom Volumenstrom durch das
Pumpenaggregat 1 gemäß einer Regelungskennlinie, z.B. linear regelt. Die Lage dieser
Kennlinie im HQ-Diagramm wird durch den der "Regelungsart" zugeordneten Einstellungsparameter
"Sollwert" festgelegt, der hier 50% beträgt. Die Bedeutung dieser Angabe ist abhängig
vom Pumpenhersteller und seiner Definition der Regelungskennlinie für diese Regelungsart.
Der Sollwert kann beispielsweise den maximalen Differenzdruck (Förderhöhe) auf der
Regelungskennlinie bei maximaler Drehzahl des Pumpenaggregats 1 angeben, wobei die
Pumpenelektronik 4 den Differenzdruck zwischen diesem Sollwert und dem halben Sollwert
verändert kann, z.B. linear. Selbstverständlich kann die "delta_pv"-Regelung auch
anders implementiert sein.
[0088] Der Wert des Einstellungsparameters "erste Funktionsangabe" (Funktion 1) ist in der
Eingabemaske 24 "Flow-Limit Max". Damit ist die gleichnamige Funktion "Flow-Limit
Max" als erste Funktion ausgewählt, die im Betrieb des Pumpenaggregats 1 aktiv sein
soll. Es handelt sich dabei um eine Betriebsbereichsbegrenzung, bei der Volumenstrom
des Pumpenaggregats 1 auf einen Maximalwert begrenzt wird. Dieser Maximalwert ist
durch den dem Einstellungsparameter "erste Funktionsangabe" (Funktion 1) zugeordneten
Sollwert definiert und beträgt hier 8 m
3/h.
[0089] Der Wert des Einstellungsparameters "zweite Funktionsangabe" (Funktion 2) ist in
der Eingabemaske 24 "Flow-Limit Min". Damit ist die gleichnamige Funktion "Flow-Limit
Min" als zweite Funktion ausgewählt, die im Betrieb des Pumpenaggregats 1 aktiv sein
soll. Es handelt sich dabei um eine Betriebsbereichsbegrenzung, bei der Volumenstrom
des Pumpenaggregats 1 auf einen Minimalwert begrenzt wird. Dieser Minimalwert ist
wiederum durch den dem Einstellungsparameter "zweite Funktionsangabe" (Funktion 2)
zugeordneten Sollwert definiert und beträgt hier 5 m
3/h.
[0090] Der Einstellungsparameter "Anwendung" ist mit dem Wert "Kühlen" belegt. Mit anderen
Worten soll das Pumpenaggregat in einer Kühlanwendung betrieben werden.
[0091] Die Einstellungsparameter "Regelungsart", "erste Funktionsangabe", "zweite Funktionsangabe"
und "Anwendung" sind nicht numerische Einstellungsparameter, weil ihr Wert gemäß der
Eingabemaske eine alphanumerische Zeichenfolge, mithin vom Datentyp String ist. Um
später den Konfigurationscode 6 zu erzeugen, werden die Werte der nicht numerischen
Einstellungsparameter in Dezimalwerte umformatiert, siehe Schritt S14 in Fig. 3a.
[0092] Dies erfolgt mit Hilfe von Codier-Listen 16, 17, 18, die in Fig. 3a ebenfalls gezeigt
sind. Jede Codier-Liste umfasst mehrere Listenelemente, die jeweils einer Einstellungsmöglichkeit
bzw. einem Wert des entsprechenden nicht numerischen Einstellungsparameters entsprechen.
Diese Listenelemente stehen hier jeweils in der ersten Spalte der entsprechenden Codier-Liste
16, 17, 18. Jedem Listenelement einer Codier-Liste 16, 17, 18 ist ein Dezimalwert
zugeordnet, der das jeweilige Listenelement eindeutig identifiziert. Diese Dezimalwerte
stehen in der zweiten Spalte der entsprechenden Codier-Liste 16, 17, 18.
[0093] Eine erste Codier-Liste 16 für den Einstellungsparameter "Regelungsart" umfasst rein
beispielhaft die Listenelemente "n-const", "delta_pc", "delta_pv", "delta_T", "T-const"
und "automatic", denen die Werte 0 bis 6 zugeordnet sind, wobei die erste Codier-Liste
16 weitere Listenelemente umfasst, die hier nicht dargestellt sind. Dem Listenelement
"delta_pv" ist der Dezimalwert "2" zugeordnet, so dass der diesem Listenelement entsprechende
Wert "delta_pv" des Einstellungsparameters "Regelungsart" in Schritt S14 durch den
Dezimalwert "2" ersetzt bzw. in diesen umformatiert wird. In gleicher Weise erfolgt
dies bei den übrigen Codier-Listen.
[0094] Eine zweite Codier-Liste 17 für die Einstellungsparameter "erste Funktionsangabe"
(Funktion 1) und "zweite Funktionsangabe" (Funktion 2) umfasst rein beispielhaft die
Listenelemente "Nachtabsenkung", "Maximaldrehzahl", "Flow-Limit Max" und "Flow-Limit
Min", denen die Werte 0, 1, 4 und 5 zugeordnet sind, wobei auch die zweite Codier-Liste
17 weitere Listenelemente umfasst, die hier nicht dargestellt sind. Dem Listenelement
"Flow-Limit Max" ist der Dezimalwert "4" zugeordnet, so dass der diesem Listenelement
entsprechende Wert "Flow-Limit Max" des Einstellungsparameters "erste Funktionsangabe"
(Funktion 1) in Schritt S14 durch den Dezimalwert "4" ersetzt bzw. in diesen umformatiert
wird. Dem Listenelement "Flow-Limit Min" ist der Dezimalwert "5" zugeordnet, so dass
der diesem Listenelement entsprechende Wert "Flow-Limit Min" des Einstellungsparameters
"zweite Funktionsangabe" (Funktion 2) in Schritt S14 durch den Dezimalwert "5" ersetzt
bzw. in diesen umformatiert wird.
[0095] Eine dritte Codier-Liste 18 für den Einstellungsparameter "Anwendung" umfasst rein
beispielhaft die Listenelemente "Zubringerkreis", "Warmwasserspeicher", "Heizen" und
"Kühlen", denen die Werte 1 bis 4 zugeordnet sind, wobei die dritte Codier-Liste 18
weitere Listenelemente umfasst, die hier nicht dargestellt sind. Dem Listenelement
"Kühlen" ist der Dezimalwert "4" zugeordnet, so dass der diesem Listenelement entsprechende
Wert "Kühlen" des Einstellungsparameters "Anwendung" in Schritt S14 durch den Dezimalwert
"4" ersetzt bzw. in diesen umformatiert wird.
[0096] Der Konfigurator legt für das zu konfigurierende Pumpenaggregat 1 den Codiertyp fest,
d.h. den Wert des ersten Ergänzungsparameters 11. Er ist in Figur 3a zur Veranschaulichung
des Verfahrens in dem Webportal 23 dargestellt, was jedoch nicht der Fall sein muss.
Beispielhaft ist der Wert des Ergänzungsparameters 11 hier "Code 01", der in Schritt
S14 mit Hilfe einer weiteren Codier-Liste 26 für den Codiertyp in den Dezimalwert
1 umformatiert wird. Alternativ kann der Konfigurator dem Ergänzungsparameters 11
hier natürlich direkt den Wert 1 zuweisen, ohne dass es der weiteren Codier-Liste
26 bedarf.
[0097] Das Ergebnis der Festlegung der Werte der Einstellungsparameter 10 durch den Planer
einschließlich des ersten Ergänzungsparameters 11 durch den Konfigurator, sowie der
Umwandlung der Werte der nicht numerischen Einstellungsparameter in Dezimalwerte in
Schritt S14 manifestiert sich in dem Konfigurationssatz 9, der sich in Figur 3a nach
dem Schritt S14 ergibt und der die Grundlage für die sich nun anschließende Erzeugung
des Konfigurationscodes 6 bildet.
[0098] Wie der Konfigurationscode 6 gemäß der ersten Verfahrensweise erzeugt wird, veranschaulicht
Figur 4a anhand der Schritt V1 bis V6.
[0099] In einem ersten Schritt V1 werden die dezimalen Werte der Einstellungsparameter 10
und des Ergänzungsparameters 11 jeweils in einen binären Teilcode 21 umgewandelt,
dessen Länge parameterspezifisch ist und in der Datensatzdefinition 25 festgelegt
ist. So wird der Wert 1 des Codiertyps in einen ersten, 3-stelligen binären Teilcode
21a mit dem Wert 001, der Wert 2 der Regelungsart in einen zweiten, 6-stelligen binären
Teilcode 21b mit dem Wert 000010 und der Wert "50" des der Regelungsart zugeordneten
Sollwerts in einen dritten, 7-stelligen binären Teilcode 21c mit dem Wert 0110010
umgewandelt, um Beispiele zu nennen. Die Umwandlung der übrigen Werte der Einstellungsparameter
10 in binäre Teilcodes 21d bis 21h geht aus Figur 4a hervor.
[0100] Die binären Teilcodes 21 werden dann in Schritt V2 unter Beibehaltung der Reihenfolge
der Einstellungsparameter im Konfigurationssatz zu einem binären Vollcode 20 hintereinander
gesetzt. Die Gesamtlänge dieses Vollcodes 20 beträgt hier 36 Bits bzw. Stellen.
[0101] Der binäre Vollcode 20 wird anschließend in Schritt V3 in eine Anzahl von Abschnitten
unterteilt, die jeweils einen zeichenbezogenen Binärcode 19 bilden. Die Anzahl der
Abschnitte entspricht der Anzahl an Zeichen des Konfigurationscodes 6, so dass jeder
zeichenbezogene Binärcode 19 ein Zeichen des zu erzeugenden Konfigurationscodes 6
repräsentiert. Die zeichenbezogenen Binärcode 19 haben hier identische Längen von
6 Bits. Es ist aber auch möglich, dass unterschiedliche Längen verwendet werden. Infolge
der Länge von 6 Bits, kann der binäre Vollcode 20 in sechs Abschnitte bzw. 6 zeichenbezogene
Binärcodes 19 unterteilt werden, wie Figur 4a zeigt.
[0102] In Schritt V4 werden die zeichenbezogenen Binärcodes 19 in Dezimalwerte umgewandelt.
So wird aus dem zeichenbezogenen Binärcode 19 des ersten Abschnitts 001000 der Wert
8, und aus dem zeichenbezogenen Binärcode 19 des zweiten Abschnitts 010011 der Wert
19, um Beispiele zu nennen. Die Umwandlung der übrigen zeichenbezogenen Binärcode
19 in Dezimalwerte geht aus Figur 4a hervor.
[0103] In einem weiteren Schritt V5 werden die durch Umwandlung erhaltenen Dezimalwerte
unter Verwendung einer Zuordnungstabelle 15 jeweils in ein alphanumerisches Zeichen
umgewandelt. In der Zuordnungstabelle 15 ist jedem Dezimalwert von 0-63 ein alphanumerisches
Zeichen zugeordnet. Die Zuordnungstabelle 15 kann je nach Codiertyp unterschiedlich
sein. In dem in Figur 4a gezeigten Beispiel wird beispielsweise dem Dezimalwert 8
das Zeichen "6" zugeordnet und dem Dezimalwert 19 das Zeichen "H", um Beispiele zu
nennen. Die Umwandlung der übrigen Dezimalwerte geht aus Figur 4a hervor.
[0104] Als letzter Schritt V6 erfolgt die Erzeugung des gewünschten Konfigurationscodes
6 durch Zusammensetzung der alphanumerischen Zeichen, ohne Änderung der Reihenfolge,
in der sie ermittelt worden sind. Der Konfigurationscode 6 lautet hier: 6H86dl. Seine
Darstellung kann auch segmentiert sein, beispielsweise durch ein Trennzeichen unterteilt,
wie z.B. in "6H8.6dI", um das Lesen des Konfigurationscodes 6 zu vereinfachen. In
diesem Konfigurationscodes 6 sind die Werte der Einstellungsparameter 10 verschlüsselt.
Der Konfigurationscode 6 wird von dem Konfigurator erzeugt, und auf einen oder mehrere
Informationsträger gebracht, beispielswiese gedruckt, und dem Installateur 7 bereitgestellt,
der den Konfigurationscode 6 "6H86dI" dann am Pumpenaggregat 1 oder an der Konfigurationseinrichtung
8 eingeben kann.
[0105] Die dann zur Entschlüsselung seitens des Pumpenaggregats 1 oder der Konfigurationseinrichtung
8 durchgeführten Schritte E1 bis E6 zeigt Figur 5a, wobei diese Schritte E1 bis E6
im Grunde die Schritte V1 bis V6 des Verschlüsselungsverfahrens gemäß Figur 4a rückwärts
sind.
[0106] In einem ersten Schritt E1 wird der Konfigurationscode 6 "6H86dI" in seine einzelnen
Zeichen zerlegt. Jedes Zeichen wird anschließend in Schritt E2 anhand der Zuordnungstabelle
15 in einen Dezimalwert gewandelt, so dass aus der Zeichenfolge "6-H-8-6-d-I" die
Zahlenfolge "8-19-10-8-41-20" wird. Die Dezimalwerte werden dann in Schritt E3 jeweils
in einen zeichenbezogenen Binärcode 19 umgewandelt, wobei die zeichenbezogenen Binärcodes
19 in diesem Beispiel identische Längen von 6 Bits haben. So wird der Dezimalwert
"8" in den Binärcode 001000, der Dezimalwert "10" in den Binärcode 001010 und der
Dezimalwert "41" in den Binärcode 101001 umgewandelt, um Beispiele zu nennen. Die
Umwandlung der übrigen Dezimalwerte geht aus Figur 5a hervor.
[0107] Die zeichenbezogenen Binärcodes 19 werden anschließend in Schritt E4 zu einem binären
Vollcode 20 verknüpft, indem sie der Reihe nach aneinandergehängt werden.
[0108] Der binäre Vollcode 20 wird dann in einzelne binäre Teilcodes 21a bis 21h unterteilt,
Schritt E5. Die Länge der einzelnen binären Teilcodes 21a bis 21h und ihre Reihenfolge
ergibt sich aus der Datensatzdefinition 25, die das Pumpenaggregat 1 bzw. die Konfigurationseinrichtung
8 kennt. So ist der erste Parameter in der Datensatzdefinition 25 der Ergänzungsparameter
11, dem gemäß der Datensatzdefinition 25 drei Bits zugewiesen sind. Folglich ist der
erste binäre Teilcodes 21a durch die ersten drei Bits des binären Vollcodes 20, in
der Lesart von links nach rechts, gebildet. Der zweite Parameter in der Datensatzdefinition
25 ist der Einstellungsparameter "Regelungsart", dem gemäß der Datensatzdefinition
25 sechs Bits zugewiesen sind. Folglich ist der zweite binäre Teilcode 21b durch die
Bits/ Stellen 4 bis 9 des binären Vollcodes 20, in der Lesart von links nach rechts,
gebildet. Der dritte Parameter in der Datensatzdefinition 25 ist der Einstellungsparameter
"Sollwert der Regelungsart", dem gemäß der Datensatzdefinition 25 sieben Bits zugewiesen
sind. Folglich ist der dritte binäre Teilcode 21c durch die Bits/ Stellen 10 bis 16
des binären Vollcodes 20, in der Lesart von links nach rechts, gebildet. In dieser
Weise werden auch die weiteren binäre Teilcode 21d bis 21h aus dem binären Vollcode
20 extrahiert.
[0109] Die einzelnen binären Teilcodes 21a bis 21h werden dann in Schritt E6 in Dezimalwerte
umgewandelt, die die Werte der Einstellungsparameter 10 und des ersten Ergänzungsparameters
11, und in ihrer Gesamtheit den Konfigurationssatz 9 bilden. Somit sind die Werte
der Einstellungsparameter 10 ermittelt.
[0110] Die Pumpenelektronik 4 kann diese Werte nun in ihre Betriebskonfiguration übernehmen,
Schritt S16. Dabei ist der Pumpenelektronik 4 aufgrund des gelesenen ersten Teilcodes
21a mit dem Wert "001" bekannt, dass zur Verschlüsselung der Werte der Code 01 verwendet
worden war, sowie welche Codier-Listen 16, 17, 18 für diesen Code 01 gültig sind und
zur Interpretation der Dezimalwerte verwendet werden müssen. Unter Verwendung der
ersten Codier-Liste 16 ordnet die Pumpenelektronik 4 dann dem Wert "2" des Einstellungsparameters
"Regelungsart" die Regelungsart "delta pv" zu und stellt diese sein. Weiter ordnet
die Pumpenelektronik 4 dem Wert "4" des Einstellungsparameters "erste Funktionsangabe"
(Funktion 1) unter Verwendung der zweiten Codier-Liste 17 die Funktion "Flow-Limit
Max" zu und aktiviert diese. Ferner ordnet die Pumpenelektronik 4 dem Wert "5" des
Einstellungsparameters "zweite Funktionsangabe" (Funktion 2) unter Verwendung der
zweiten Codier-Liste 17 die Funktion "Flow-Limit Min" zu und aktiviert diese. Schließlich
ordnet die Pumpenelektronik 4 dem Wert "4" des Einstellungsparameters "Anwendung"
unter Verwendung der dritten Codier-Liste 18 die Anwendung "Kühlen" zu und stellt
diese ein. Die Werte der numerischen Einstellungsparameter können von der Pumpenelektronik
4 direkt eingestellt werden, d.h. ohne Verwendung einer Codier-Liste. Die Betriebskonfiguration
des Pumpenaggregats 1 ist somit abgeschlossen.
[0111] Wurde der Konfigurationscode 6 an der Konfigurationseinrichtung 8 eingegeben, überträgt
diese nach Schritt E6 den Konfigurationssatz 9 zunächst an die Pumpenelektronik 4,
welche sich dann gemäß der Werte des Konfigurationssatzes 9 wie beschrieben einstellt,
vergleiche Figur 1b.
[0112] Figur 2b zeigt eine Datensatzdefinition 25 gemäß einem zweiten Beispiel. Diese unterscheidet
sich von dem ersten Beispiel in Figur 2a lediglich darin, dass sie durch einen zweiten
Ergänzungsparameter 12 in Gestalt eines Prüfungsparameters 12 mit einem Wert erweitert
ist, der eine aus den Werten der Einstellungsparameter 10 nach einer mathematischen
Vorschrift gebildete Prüfsumme ist. Der Wertebereich des Ergänzungsparameters 12 rangiert
zwischen 0 und 63, so dass er mit einer 6-stelligen Binärzahl repräsentiert werden
kann. Korrespondierend zu dieser erweiterten Datensatzdefinition 25 umfasst auch ein
darauf basierender Konfigurationssatz den Prüfungsparameter 12.
[0113] Ein Verfahrensbeispiel für die Erzeugung eines Konfigurationscodes 6 gemäß der erweiterten
Datensatzdefinition 25 zeigt Figur 3b. Sie unterscheidet sich von der Ausführungsvariante
in Figur 3a lediglich darin, dass nach der Umwandlung der Werte der nicht numerischen
Einstellungsparameter in Dezimalwerte aus den Werten aller Einstellungsparameter 10,
einschließlich dem ersten Ergänzungsparameter 11, jedoch ohne den zweiten Ergänzungsparameter
12, eine Prüfsumme gebildet wird, Schritt S15. Dies ermöglicht es später, Fehleingaben
beim Konfigurationscode 6 zu erkennen. Die mathematische Vorschrift kann z.B. eine
Quersummenbildung sein. Bei dem Beispiel in Figur 3b beträgt die Prüfsumme 15. Sie
entspricht dem Rest aus der Division der Summe der Werte der Einstellungsparameter
10 (=79) durch den Maximalwert des zweiten Ergänzungsparameters 12 (=64). Die Prüfsumme
15 ist der Wert des zweiten Ergänzungsparameters 12, um den der Konfigurationssatz
9 nun erweitert wird.
[0114] Ein Verfahren zur Erzeugung des Konfigurationscodes 6 aus einem Konfigurationssatz
9 mit Prüfsumme 12 zeigt Figur 4b. Es unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen
Verfahren in Figur 4a lediglich darin, dass ein weiterer binärer Teilcode 21i in Schritt
V1 ermittelt wird, nämlich der Binärwert der Prüfsumme "001111". Dieser wird in Schritt
V2 an die übrigen binären Teilcodes 21a bis 21h angehängt und bildet somit die letzten
6 Stellen des binären Vollcodes 20, der nunmehr 42 Stellen umfasst.
[0115] Der binäre Vollcode 20 wird nun in sieben zeichenbezogene Binärcodes 19 unterteilt,
Schritt V3, d.h. einem zeichenbezogenen Binärcodes 19 mehr, als in dem ersten Beispiel.
Alle zeichenbezogenen Binärcodes 19 weisen dieselbe Länge von 6 Bits auf. Der hinzugekommene
zeichenbezogene Binärcodes 19 steht am Ende und entspricht hier dem binären Teilcode
21i, weil auch dieser 6 Bits hatte. Der hinzugekommene zeichenbezogene Binärcodes
19 wird dann in Schritt V4 in den Dezimalwert 15 umgewandelt, welches anschließend
in Schritt V5 unter Verwendung der Zuordnungstabelle 15 in das Zeichen "D" umgewandelt
wird, das das letzte Zeichen des erzeugten Konfigurationscodes 6 bildet, lautend:
6H86dID. Der Konfigurationscode 6 umfasst folglich nunmehr 7 Stellen.
[0116] Figur 5b veranschaulicht das Verfahren zur Entschlüsselung des Konfigurationscodes
6 gemäß dem zweiten Beispiel seitens des Pumpenaggregats 1 oder der Konfigurationseinrichtung
8.
[0117] In einem ersten Schritt E1 wird der Konfigurationscode 6 "6H86dID" in seine einzelnen
Zeichen zerlegt. Jedes Zeichen wird anschließend in Schritt E2 anhand der Zuordnungstabelle
15 in einen Dezimalwert gewandelt, so dass aus der Zeichenfolge "6-H-8-6-d-I-D" die
Zahlenfolge "8-19-10-8-41-20-15" wird. Die Dezimalwerte werden dann in Schritt E3
jeweils in einen zeichenbezogenen Binärcode 19 umgewandelt, wobei die zeichenbezogenen
Binärcodes 19 auch in diesem Beispiel identische Längen von 6 Bits haben. Die Umwandlung
ist analog zum ersten Beispiel, wobei lediglich ein siebter zeichenbezogener Binärcode
19 vorhanden ist, weil der Konfigurationscodes 6 ebenfalls sieben Zeichen hat.
[0118] Die zeichenbezogenen Binärcodes 19 werden anschließend in Schritt E4 zu einem binären
Vollcode 20 verknüpft, indem sie der Reihe nach aneinandergehängt werden.
[0119] Der binäre Vollcode 20 wird dann in einzelne binäre Teilcodes 21a bis 21i unterteilt,
Schritt E5. Die Länge der einzelnen binären Teilcodes 21a bis 21i und ihre Reihenfolge
ergibt sich aus der erweiterten Datensatzdefinition 25 gemäß Figur 2b, die das Pumpenaggregat
1 bzw. die Konfigurationseinrichtung 8 kennt. So sind die ersten drei Bits des binären
Vollcodes 20 in der Lesart von links nach rechts dem ersten Ergänzungsparameter 11
zugeordnet und bilden den ersten binären Teilcode 21a. Die darauffolgenden sechs Bits
sind dem Einstellungsparameter "Regelungsart" zugeordnet und bilden den zweiten binären
Teilcode 21b. Die dann darauffolgenden sieben Bits im Vollcode 20 sind dem Einstellungsparameter
"Sollwert der Regelungsart" zugeordnet und bilden den dritten binären Teilcode 21c,
usw. Schließlich bilden die letzten sechs Bits des Vollcodes 20 den siebten binären
Teilcode 21i und sind dem zweiten Ergänzungsparameter 12 zugeordnet.
[0120] Die einzelnen binären Teilcodes 21a bis 21i werden nun auch hier in Schritt E6 in
Dezimalwerte umgewandelt, die die Werte der Einstellungsparameter 10 und des ersten
und zweiten Ergänzungsparameters 11, 12, und in ihrer Gesamtheit den Konfigurationssatz
9 bilden. Somit sind die Werte der Einstellungsparameter 10 ermittelt.
[0121] Erweitert gegenüber dem ersten Verfahrensbeispiel in Figur 5a ist das zweite Entschlüsselungsverfahren
gemäß Figur 5b dadurch, dass nunmehr noch eine Fehlerprüfung stattfindet. Dies erfolgt
derart, dass unter Anwendung derselben mathematischen Vorschrift wie in Schritt S15
eine Prüfsumme, in Figur 5b als "Prüfsumme_neu" bezeichnet, aus den ermittelte Werten,
mit Ausnahme des Werts des zweiten Ergänzungsparameters 12 (Prüfungsparameters), berechnet
und mit dem ermittelten Wert des zweiten Ergänzungsparameters 12 verglichen wird,
Schritt S15a. Die Pumpenelektronik 4 konfiguriert sich nur dann gemäß der ermittelten
Werte, wenn die berechnete Prüfsumme "Prüfsumme_neu" dem ermittelten Wert des zweiten
Ergänzungsparameters 12 entspricht. Anderenfalls wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
Der Installateur kann daraufhin kontrollieren, ob er den Konfigurationscode 6 korrekt
eingegeben hat.
[0122] Wurde der Konfigurationscode 6 an der Konfigurationseinrichtung 8 eingegeben, überträgt
diese den Konfigurationssatz 9 an die Pumpenelektronik 4 nur dann, wenn die berechnete
Prüfsumme "Prüfsumme_neu" dem ermittelten Wert des zweiten Ergänzungsparameters 12
entspricht, anderenfalls gibt sie eine Fehlermeldung aus.
[0123] Figuren 3c, 4c und 5c zeigen ein drittes Beispiel zur Ver- und Entschlüsselung der
Werte der Einstellungsparameter 10 in einem Konfigurationscode 6a. Die Besonderheit
bei diesem Verfahren besteht darin, dass der erzeugte und zu verwendende Konfigurationscode
6a zusätzlich unter Verwendung eines Schlüssels verschlüsselt ist. Hintergrund dieses
Verfahrens ist ein zusätzlicher Schutzmechanismus. Es soll verhindert werden, dass
eine Betriebskonfiguration bzw. ein Konfigurationssatz 9, die bzw. der nur für ein
bestimmtes Pumpenaggregat 1 vorgesehen ist, bei einem zweiten Pumpenaggregat verwendet
bzw. eingespielt wird. Der Grund hierfür kann beispielsweise sein, dass bei der Festlegung
der Werte der Einstellungsparameter für die gewünschten Betriebseigenschaften des
Pumpenaggregats 1 in Schritt S2 (Figur 1) eine kostenpflichtige Regelungsart oder
Zusatzfunktion ausgewählt wurde.
[0124] Der Schlüssel 22 muss zur Entschlüsselung seitens der Pumpenelektronik 4 bzw. der
Konfigurationseinrichtung 8 bekannt sein, um den verschlüsselten Konfigurationscode
6a zu entschlüsseln. Er kann entweder in der Eingabemaske 24 vorgegeben oder vom Konfigurator
erstellt werden. Der Pumpenhersteller hinterlegt den Schlüssel 22 dann in der Pumpenelektronik
4. Erfolgt die Konfiguration des Pumpenaggregats 1 mit der Konfigurationseinrichtung
8, kann diese den Schlüssel 22 von der Pumpenelektronik 4 abrufen.
[0125] Vorteilhafterweise ist der Schlüssel 22 eine Zahlenfolge, da sie datentechnisch leicht
zu verarbeiten ist. Alternativ kann aber auch eine alphanumerische Zeichenfolge verwendet
werden. Der Schlüssel 22 ist in Figur 3c die Seriennummer des Pumpenaggregats 1. Der
Vorteil einer Seriennummer besteht darin, dass sie das Pumpenaggregat 1 eindeutig
identifiziert. Es könnte alternativ auch die Seriennummer der Pumpenelektronik 4 oder
des Elektromotors 3 sein. In dem Beispiel lautet die Seriennummer "1254985".
[0126] Da es sich um ein anderes Verschlüsselungsverfahren als bei den Beispielen in Figuren
3a-5a und 3b-5b handelt, wählt der Konfigurator einen anderen Codiertyp, die hier
mit der Bezeichnung "Code 02" identifiziert wird. Diese gibt entsprechend an, dass
der Konfigurationscode 6a verschlüsselt ist. Der Pumpenelektronik 4 oder Konfigurationseinrichtung
8 ist bekannt, welche Verfahrensschritt in diesem Fall auszuführen sind, und wählt
diese Schritte entsprechend aus.
[0127] Figur 4c veranschaulicht die Verfahrensschritte zur Erzeugung des verschlüsselten
Konfigurationscodes 6a durch den Konfigurator. Der Konfigurationssatz 9 in Figur 4c
unterscheidet sich von demjenigen in Figur 4b lediglich in den Werten des ersten und
zweiten Ergänzungsparameters 11, 12, d.h. in der Dezimalzahl für den Codiertyp, hier
"2", und in der Prüfsumme, hier "16". Die Werte der Einstellungsparameter 10 und der
Ergänzungsparameter 11, 12 im Konfigurationssatz 9 werden wie zuvor in binäre Teilcodes
21a-21i umgewandelt, Schritt V1, die anschließend in der Reihenfolge der Werte im
Konfigurationssatz 9 aneinandergehängt werden, um den binären Vollcode 20 zu erhalten,
Schritt V2a. Dabei entsprechen wieder die ersten drei Bits (links) im Vollcode 20
dem ersten binären Teilcodes 21a, der dem ersten Ergänzungsparameter 11 zugeordnet
ist, und die letzten sechs Bits (rechts) im Vollcode 20 dem letzten binären Teilcodes
21i, der dem zweiten Ergänzungsparameter 12 zugeordnet ist.
[0128] Zusätzlich wird der Schlüssel 22 in eine Binärzahl B umgewandelt, siehe Schritt V2b.
Dies kann vor, nach oder gleichzeitig zu Schritt V2a erfolgen. Es ist nun vorgesehen,
dass mit Hilfe dieser Binärzahl B nur ein hinterer Abschnitt A des binären Vollcodes
20 verschlüsselt wird, damit der Anfang des binären Vollcodes 20, der den Wert des
ersten Ergänzungsparameters 11, d.h. die Information über den Codiertyp trägt, ohne
einen Schlüssel 22 ausgewertet werden kann. Der den Anfang umfassende restliche Teil
des binären Vollcodes 20 ist in Figur 4c mit C gekennzeichnet. Die Länge des hinteren
Abschnitts A entspricht der Länge der Binärzahl B.
[0129] Auf den hinteren Abschnitt A des binären Vollcodes 20 wird nun in Schritt V2c eine
mathematische Operation in Form einer logischen XOR Verknüpfung angewendet, und der
hintere Abschnitt A des binären Vollcodes 20 durch das Ergebnis "A XOR B" dieser Verknüpfung
in Schritt V2d ersetzt, so dass ein neuer binärer Vollcode 20a entsteht, der verschlüsselt
ist. Dieser wird anschließend, wie der ursprüngliche binäre Vollcode 20 im zweiten
Beispiel weiterverarbeitet. Er wird in sieben gleich lange, zeichenbezogene Binärcodes
19 aufgeteilt, Schritt V3, welche anschließend jeweils in eine Dezimalzahl umgewandelt
werden, Schritt V4, die dann mit Hilfe der Zuordnungstabelle 15 jeweils in ein alphanumerisches
Zeichen umgewandelt werden, Schritt V4. Die alphanumerischen Zeichen werden dann zum
Erhalt des verschlüsselten Konfigurationscodes 6a zusammengesetzt. Der verschlüsselte
Konfigurationscode 6a lautet hier: "EH8APBN".
[0130] Figur 5c veranschaulicht die Verfahrensschritte zur Entschlüsselung des verschlüsselten
Konfigurationscodes 6a und anschließende Konfiguration des Pumpenaggregats 1. Der
verschlüsselte Konfigurationscode 6a "EH8APBN" wird beispielsweise an dem Pumpenaggregat
1, genauer gesagt seiner Pumpenelektronik 4 eingegeben.
[0131] Wie in Figur 5b wird in einem ersten Schritt E1 der verschlüsselte Konfigurationscode
6a in seine einzelnen Zeichen zerlegt. Jedes Zeichen wird anschließend in Schritt
E2 anhand der Zuordnungstabelle 15 in einen Dezimalwert gewandelt, so dass aus der
Zeichenfolge "E-H-8-A-P-B-N" die Zahlenfolge "16-19-10-12-27-13-25" wird. Die Dezimalwerte
werden dann in Schritt E3 jeweils in einen zeichenbezogenen Binärcode 19 umgewandelt,
wobei die zeichenbezogenen Binärcodes 19 auch in diesem Beispiel identische Längen
von 6 Bits haben. Die Umwandlung ist analog zum zweiten Beispiel.
[0132] Die zeichenbezogenen Binärcodes 19 werden anschließend in Schritt E4 zu einem binären
Vollcode 20a verknüpft, indem sie der Reihe nach aneinandergehängt werden. Der binären
Vollcode 20a ist hier verschlüsselt. Genauer betrachtet, ist lediglich der hintere
Abschnitt D des binären Vollcodes 20a verschlüsselt, während der restliche, vordere
Abschnitt C unverschlüsselt ist. Der vordere Teil C umfasst in dem durch die ersten
drei Bits gebildeten Kopfabschnitt H die Information über den verwendeten Codiertyp.
In Schritt E4a wird zunächst der Kopfabschnitt H = 010 gelesen, in den Dezimalwert
"2" umgewandelt und dieser anhand der Codier-Liste 26 "Codiertyp" interpretiert als
"Code 02". Im Folgeschritt E4b wird geprüft, um welchen Codiertyp es sich handelt,
bzw. ob es sich um den Codiertyp "Code 2" handelt. Alternativ könnte direkt geprüft
werden, ob der Kopfabschnitt H den Dezimalwert "2" hat. Ist das nicht der Fall, würde
der binäre Vollcodes 20a als unverschlüsselt betrachtet und das Verfahren bei Schritt
E5 fortgesetzt werden. In dem Beispiel gemäß Figur 5c ist der Codiertyp jedoch "Code
02", so dass zunächst eine Entschlüsselung des verschlüsselten binären Vollcodes 20a
stattfindet.
[0133] Hierzu ruft die Pumpenelektronik 4 aus einem in ihr vorhandenen Speicher den dort
vom Pumpenhersteller hinterlegten Schlüssel 22 ab und wandelt ihn in eine Binärzahl
B um, Schritt E4c. Der hintere Abschnitt D des binären Vollcodes 20a wird nun über
ein logisches XOR mit der Binärzahl B verknüpft, Schritt E4d, und durch das Ergebnis
D XOR B ersetzt, Schritt E4e, so dass man den entschlüsselten binären Vollcode 20
erhält.
[0134] Der entschlüsselte binäre Vollcode 20 wird dann wie im ersten und zweiten Beispiel
in einzelne binäre Teilcodes 21a bis 21i unterteilt, Schritt E5, und die einzelnen
binären Teilcodes 21a bis 21i werden anschließend in Dezimalwerte umgewandelt, die
die Werte der Einstellungsparameter 10 und des ersten und zweiten Ergänzungsparameters
11, 12, und in ihrer Gesamtheit den Konfigurationssatz 9 bilden. Somit sind auch hier
die Werte der Einstellungsparameter 10 ermittelt.
[0135] Bevor dieser Werte nun eingestellt werden, erfolgt auch hier eine Prüfung, ob die
Werte korrekt sind. Das Verfahren ist hier bis auf den Wert der Prüfsumme identisch
wie beim zweiten Bespiel in Figur 5b, sodass auf die dortigen Ausführungen verwiesen
wird. Die berechnete Prüfsumme "Prüfsumme_neu" würde von dem Wert des zweiten Einstellungsparameters
12 abweichen, wenn die Entschlüsselung des Konfigurationscodes 6a, genauer gesagt
des hinteren Abschnitts D des verschlüsselten binären Vollcodes 20a mit einem anderen
Schlüssel 22 erfolgt, als er bei der Erzeugung des Konfigurationscodes 6a verwendet
worden ist. Insoweit wird sichergestellt, dass der Konfigurationssatz 9, d.h. eine
individuelle Pumpenkonfiguration mit einer bestimmten Regelungsart und/ oder Funktion,
tatsächlich nur bei demjenigen Pumpenaggregat verwendet werden kann, für das der Konfigurationssatz
9 bestimmt ist, nämlich bei demjenigen Pumpenaggregat mit der Seriennummer "1254985".
[0136] Es sei darauf hingewiesen, dass die vorstehende Beschreibung lediglich beispielhaft
zum Zwecke der Veranschaulichung gegeben ist und den Schutzbereich der Erfindung keineswegs
einschränkt. Merkmale der Erfindung, die als "kann", "beispielhaft", "bevorzugt",
"optional", "ideal", "vorteilhaft", "gegebenenfalls", "geeignet" oder dergleichen
angegeben sind, sind als rein fakultativ zu betrachten und schränken ebenfalls den
Schutzbereich nicht ein, welcher ausschließlich durch die Ansprüche festgelegt ist.
Soweit in der vorstehenden Beschreibung Elemente, Komponenten, Verfahrensschritte,
Werte oder Informationen genannt sind, die bekannte, naheliegende oder vorhersehbare
Äquivalente besitzen, werden diese Äquivalente von der Erfindung mit umfasst. Ebenso
schließt die Erfindung jegliche Änderungen, Abwandlungen oder Modifikationen von Ausführungsbeispielen
ein, die den Austausch, die Hinzunahme, die Änderung oder das Weglassen von Elementen,
Komponenten, Verfahrensschritte, Werten oder Informationen zum Gegenstand haben, solange
der erfindungsgemäße Grundgedanke erhalten bleibt, ungeachtet dessen, ob die Änderung,
Abwandlung oder Modifikationen zu einer Verbesserung oder Verschlechterung einer Ausführungsform
führt.
[0137] Obgleich die vorstehende Erfindungsbeschreibung eine Vielzahl körperlicher, unkörperlicher
oder verfahrensgegenständlicher Merkmale in Bezug zu einem oder mehreren konkreten
Ausführungsbeispiel(en) nennt, so können diese Merkmale auch isoliert von dem konkreten
Ausführungsbeispiel verwendet werden, jedenfalls soweit sie nicht das zwingende Vorhandensein
weiterer Merkmale erfordern. Umgekehrt können diese in Bezug zu einem oder mehreren
konkreten Ausführungsbeispiel(en) genannten Merkmale beliebig miteinander sowie mit
weiteren offenbarten oder nicht offenbarten Merkmalen von gezeigten oder nicht gezeigten
Ausführungsbeispielen kombiniert werden, jedenfalls soweit sich die Merkmale nicht
gegenseitig ausschließen oder zu technischen Unvereinbarkeiten führen.
1. Verfahren zur Konfiguration eines Pumpenaggregats (1) in einem hydraulischen System,
dadurch gekennzeichnet, dass einer Pumpenelektronik (4) des Pumpenaggregats (1) oder einer damit in Wirkverbindung
stehenden, tragbaren Kommunikationseinrichtung (8) ein Konfigurationscode (6, 6a)
aus alphabetischen und/ oder numerischen Zeichen vorgegeben wird und die Pumpenelektronik
(4) oder Konfigurationseinrichtung (8) diesen Konfigurationscode (6, 6a) verwendet,
indem sie daraus Werte von Einstellungsparametern (10) eines zuvor für das Pumpenaggregat
festgelegten Konfigurationssatzes (9) ermittelt, wobei im Falle der Konfigurationseinrichtung
(8) die Werte von dieser zur Pumpenelektronik (4) übertragen werden, und dass sich
die Pumpenelektronik (4) anschließend gemäß der ermittelten Werte konfiguriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenelektronik (4) oder Konfigurationseinrichtung (8) die Werte der Einstellungsparameter
(10) ermittelt, indem der Konfigurationscode (6, 6a) entschlüsselt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenelektronik (4) oder die Konfigurationseinrichtung (8) den Konfigurationscode
(6, 6a) selbst entschlüsselt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenelektronik (4) oder die Konfigurationseinrichtung (8) den Konfigurationscode
(6, 6a) an einen entfernten Server (13) überträgt, der den Konfigurationscode (6,
6a) entschlüsselt und die ermittelten Werte der Einstellungsparameter (10) anschließend
an die Pumpenelektronik (4) oder Konfigurationseinrichtung (8) zurück überträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entschlüsselung die folgenden Schritte umfasst:
a. Umwandlung der einzelnen Zeichen des Konfigurationscodes (6, 6a) in jeweils eine
Dezimalzahl gemäß einer definierten Zuordnungstabelle (15),
b. Umwandlung der Dezimalzahlen in jeweils einen zeichenbezogenen Binärcode (19),
c. Verkettung der zeichenbezogenen Binärcodes (19) zu einem verschlüsselten oder unverschlüsselten
binären Vollcode (20, 20a),
d. Aufteilung des unverschlüsselten Vollcodes (20) oder eines aus dem verschlüsselten
Vollcode (20a) abgeleiteten, entschlüsselten Vollcodes (20) in binäre Teilcodes (21),
wobei jeder Teilcode (21) einem der Einstellungsparameter (10) zugeordnet ist, und
e. Umwandlung jedes binären Teilcodes (21) in einen Dezimalwert, wobei jeder Dezimalwert
dem Wert des jeweiligen Einstellungsparameters (10) entspricht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl an Stellen der zeichenbezogenen Binärcodes (19) für alle Dezimalzahlen
gleich ist, beispielsweise zwischen sechs und zehn Bits beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl an Stellen der Teilcodes (21) abhängig vom Einstellungsparameter (10)
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein einem nicht numerischen Einstellungsparameter (10) in Schritt e. zugeordneter
Dezimalwert den Wert eines Listenelements in einer Codier-Liste (16, 17, 18) identifiziert,
wobei die Listenelemente dieser Codier-Liste (16, 17, 18) jeweils eine Einstellungsmöglichkeit
des nicht numerischen Einstellungsparameters (10) definieren und jene Einstellungsmöglichkeit
in der Pumpenelektronik (4) eingestellt wird, die durch den in Schritt e. ermittelten,
dem nicht numerischen Einstellungsparameter (10) zugeordneten Dezimalwert identifiziert
ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der binäre Vollcode (20a) mit Hilfe eines Schlüssels (22) verschlüsselt ist, wobei
nach Schritt c. als Zwischenschritt zunächst eine Entschlüsselung des binären Vollcodes
(20a) mit Hilfe des Schlüssels (22) erfolgt und in Schritt d. dann der entschlüsselte
Vollcode (20) verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Konfigurationssatz (9) einen Ergänzungsparameter (12) in Gestalt eines Prüfungsparameters
(12) mit einem Wert umfasst, der eine aus den Werten der Einstellungsparameter (10)
nach einer mathematischen Vorschrift gebildete Prüfsumme ist, wobei unter Anwendung
derselben mathematischen Vorschrift eine Prüfsumme aus den ermittelte Werten, mit
Ausnahme des Werts des Prüfungsparameters (12), berechnet und mit dem ermittelten
Wert des Prüfungsparameters (12) verglichen wird, und dass die Pumpenelektronik (4)
nur dann gemäß der ermittelten Werte konfiguriert wird, wenn die berechnete Prüfsumme
dem ermittelten Wert des Prüfungsparameters (12) entspricht.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Konfigurationssatz (9) einen Ergänzungsparameter (11) in Gestalt eines Kopfelements
(11) mit einem Wert umfasst, der festlegt, wie die Werte der Einstellungsparameter
(10) zu ermitteln sind.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenelektronik (4) oder die Konfigurationseinrichtung (8) die Werte der Einstellungsparameter
(10) ermittelt, indem sie den Konfigurationssatz (9) aus einer Datenbank von einem
entfernten Server (13) mit Hilfe des Konfigurationscodes (6, 6a) abruft, der den Konfigurationssatz
(9) eindeutig identifiziert.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Konfigurationssatz (9) zumindest die folgenden Einstellungsparameter (10) umfasst:
- eine Regelungsart des Pumpenaggregats (1),
- einen Sollwert für diese Regelungsart,
- eine erste Funktionsangabe über eine Steuerungs- oder Regelungsfunktion,
- einen der ersten Funktionsangabe zugeordneten Sollwert,
- eine zweite Funktionsangabe über eine Steuerungs- oder Regelungsfunktion,
- einen der zweiten Funktionsangabe zugeordneten Sollwert.
14. Verfahren zur Erzeugung eines aus alphabetischen und/ oder numerischen Zeichen gebildeten
Konfigurationscodes (6, 6a) zur Konfiguration eines Pumpenaggregats (4) in einem hydraulischen
System nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Konfigurationscode (6, 6a) aus festgelegten Werten von Einstellungsparametern
(10) eines zuvor für das Pumpenaggregat (4) festgelegten Konfigurationssatzes (9)
erzeugt wird, indem die Werte in dem Konfigurationscode (6, 6a) verschlüsselt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlüsselung die Schritte umfasst:
a. Umwandlung der Werte in jeweils einen binären Teilcode (21),
b. Verkettung der binären Teilcodes (21) zu einem binären Vollcode (20),
c. Aufteilung des Vollcodes (20) oder eines daraus abgeleiteten, verschlüsselten Vollcodes
(20a) in zeichenbezogene Binärcodes (19),
d. Umwandlung der zeichenbezogenen Binärcodes (19) jeweils in eine Dezimalzahl,
e. Umwandlung der Dezimalzahlen jeweils in ein alphanumerisches Zeichen gemäß einer
definierten Zuordnungstabelle (15), und
f. Verkettung der Zeichen zu dem Konfigurationscode (6, 6a).
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Wert eines nicht numerischen Einstellungsparameters (10) vor Schritt a. in einen
Dezimalwert umgewandelt wird, der den Wert eines Listenelements in einer Codier-Liste
(16, 17, 18) identifiziert, wobei die Listenelemente dieser Codier-Liste (16, 17,
18) jeweils eine Einstellungsmöglichkeit des nicht numerischen Einstellungsparameters
(10) definieren, und dass dieser Dezimalwert anschließend in Schritt a. in den binären
Teilcode (21) umgewandelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Festlegung der Werte mit einer Konfigurationssoftware auf einem von einem Server
zur Verfügung gestellten Webportal (23) oder in einer Applikation auf einem tragbaren
Kommunikationsendgerät (8) erfolgt, und die Konfigurationssoftware den Konfigurationscode
(6, 6a) anschließend erzeugt.
18. Verfahren zur Konfiguration eines Pumpenaggregats (1) in einem hydraulischen System,
gekennzeichnet durch die Schritte:
a. Erzeugung eines aus alphabetischen und/ oder numerischen Zeichen gebildeten Konfigurationscodes
(6, 6a) aus Werten von Einstellungsparametern (10) eines zuvor für das Pumpenaggregat
festgelegten Konfigurationssatzes (9) nach einem der Ansprüche 15 bis 17 mittels einer
Konfigurationssoftware zur Planung des Betriebs des Pumpenaggregats (1),
b. Aufnahme und/ oder Widergabe des Konfigurationscodes (6, 6a) in wenigstens einen!
einem Informationsträger und
c. Bereitstellung des Informationsträgers bei einer Person (7), die zur Inbetriebnahme
und Konfiguration des Pumpenaggregats (1) bestimmt ist und
d. Entnahme des Konfigurationscodes (6, 6a) aus dem Informationsträger und dessen
Verwendung durch diese Person (7) gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
13.
19. Pumpenaggregat (1) für ein hydraulisches System, umfassend eine Pumpenelektronik (4)
mit einem Prozessor zur Ausführung einer Betriebssoftware zur Steuerung und/oder Regelung
des Pumpenaggregats (1), wenigstens einen Speicher zur Speicherung der Betriebssoftware
und von Werten von Einstellungsparametern (10), sowie Anzeige- und Eingabemittel (5a,
5b) zur Eingabe eines Konfigurationscodes (6, 6a) an der Pumpenelektronik (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenelektronik (4) eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 13 auszuführen.
20. Pumpenaggregat nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige- und Eingabemittel (5a, 5b) ein Display (5a) und einen dreh- und drückbaren
Einstellknopf (5b) umfassen, um den Konfigurationscode (6, 6a) einzugeben.