[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmeübertrageranordnung mit Abtaufunktion, welche als
Verdampfer in Kälteanlagen, wie beispielsweise in Kühlhäusern, eingesetzt wird.
[0002] Gattungsgemäße Wärmeübertrageranordnungen besitzen häufig lamellierte Wärmeübertrager.
Diese werden als Verdampfer und Luftkühler betrieben, über welche die Abkühlung der
Luft mittels Oberflächenkühlung erfolgt. Dabei weist die Lamellenoberfläche zur Kühlung
der Luft Temperaturen von +5 °C bis -50 °C auf. Innerhalb des Abkühlprozesses kann
somit eine Kondensat- oder Reifabscheidung einsetzen, wenn die mittlere Flächentemperatur
kleiner als die Taupunkttemperatur der zu kühlenden Luft ist. Dabei fällt das in der
zu kühlenden Luft enthaltene Wasser an der Lamellenoberfläche aus und gefriert entsprechend
bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
[0003] Die Reifbildung an der Lamellenoberfläche stellt sich als fortschreitender Prozess
dar und mindert zunehmend die Leistungsfähigkeit des Verdampfers und damit insgesamt
die Effizienz der Wärmeübertrageranordnung. Bei einem großen Reifansatz bildet sich
im Bereich der Kältemittel führenden Rohre die niedrigste Oberflächentemperatur.
[0004] Eine nachteilige Veränderung der Leistungsdaten der Kälteanlage erfolgt durch eine
fortschreitende Bereifung der Verdampfer. Es kommt überdies zu einer Zunahme des luftseitigen
Druckverlustes beim Luftstrom durch den vereisten Wärmeübertrager hindurch und zu
einer Abnahme des Wärmeübertragungskoeffizienten sowie zu einer Abnahme des Luftvolumenstroms
durch eine Verengung des Strömungsquerschnittes durch die Reifablagerungen am Verdampfer.
[0005] Im Stand der Technik sind diverse Abtausysteme bekannt, um den am Verdampfer gebildeten
Reif beziehungsweise das entstandene Eis abzutauen.
[0006] Bei der Umluftabtauung wird die Kältemittelversorgung des Gerätes unterbrochen und
der Verdampfer wird mit Kühlraumumluft abgetaut. Diese Vorgehensweise ist bei Lufteintrittstemperaturen
von größer oder gleich 3 °C geeignet, erfordert jedoch zu lange Abtauzeiten.
[0007] Eine weitere Möglichkeit stellt die elektrische Abtauung der Verdampfer dar. Dabei
werden Rundrohrheizkörper in Kontaktrohren innerhalb des Lamellenblocks des Verdampfers
untergebracht, welche den Verdampfer direkt erwärmen. Allerdings sind diese Systeme
mit einem relativ schlechten Wirkungsgrad, bedingt durch die Kontaktrohranordnung
im Lamellenbereich beziehungsweise dem Kältemittel beziehungsweise Kälteträger führenden
Rohren, belastet. Die Kontaktrohrtemperaturen von zirka 200 °C führen zur Verdampfung
von Schmelzwasser und damit zur Bildung von Dampfschwaden, was ein unerwünschter Nebeneffekt
dieses Systems ist.
[0008] Alternativ zu vorgenannten Strategien ist im Stand der Technik die Heißgas-/Kaltgasabtauung
bekannt. Dabei wird das Kältemittel für den Abtauprozess vor dem Verflüssiger entnommen
und über ein zusätzliches Rohrsystem durch den Verdampfer geleitet. Das Heißgas gibt
dann Wärme an den Verdampfer ab. Diesen Prozess bezeichnet man als Heißgasabtauung.
[0009] Wird das Kältemittel für die Abtauung aus der Dampfphase des Sammlers entnommen und
über ein zusätzliches Rohrsystem durch den Verdampfer geleitet, dann wird dies als
Kaltgasabtauung bezeichnet.
[0010] Nachteilig an diesen Systemen ist, dass mehrere Verdampfer notwendig sind und ein
höherer Steuer- und Regelungsaufwand erforderlich ist.
[0011] Eine Abtauung der Verdampfer kann alternativ zum Kältemittel mit Wärmeträgern erfolgen.
Dabei wird Abwärme, beispielsweise in Form von Warmsole, genutzt und es wird ein Kälteträgerkreislauf
oder die Abtauung über ein zusätzliches Rohrsystem im Verdampfer realisiert.
[0012] Bei einer Wasserabtauung wird erwärmtes Wasser über eine Abtaubrause auf dem Wärmeübertragerblock
verrieselt. Dazu ist eine große Abtauwanne und ein entsprechender Bedarf an warmem
Wasser erforderlich.
[0013] Die Reifentfernung mit Pressluft erfolgt durch ein Verteilrohr mit Düsenaufsätzen
für die Pressluftverteilung unterhalb des Verdampfers. Der Reif wird dabei abgeblasen
mit einem Überdruck von 2 bis 3 bar.
[0014] Im Stand der Technik sind weiterhin Zusatzsysteme bekannt, welche an den Abtausystemen
an den Wärmeübertrageranordnungen installiert werden, um einen Wärmeaustrag aus dem
Verdampfer in den Kühlraum während der Abtauung zu vermeiden.
[0015] Die Installation von Jalousieklappen oder Stauhauben an der Lufteintrittsseite in
die Wärmeübertrageranordnung ist eine häufig ausgeführte Technik.
[0016] Die Jalousieklappen haben den Vorteil eines geringen Wärmeverlustes und einer schnellen
Abtauung bei gleichzeitiger Vermeidung von Vereisung der Kühlraumdecke vom Lufteintritt
und das System ist auch bei hohen Feuchtigkeitseinträgen in den Kühlraum sehr robust.
Nachteilig ist, dass Klappenantriebsmotoren mit Einbindung in eine Steuerung erforderlich
sind. Weithin sind zusätzliche Begleitheizungen an der Jalousieklappe für einen reibungslosen
Betrieb der Anlage häufig erforderlich und es wird somit der zusätzliche Einsatz von
ShutUps empfohlen.
[0017] Sogenannte ShutUps werden verwendet, um die Wärmeübertrageranordnungen während des
Abtauvorgangs thermisch vom Kühlraum zu separieren.
[0018] ShutUps haben den Vorteil eines geringen Wärmeverlustes und einer schnellen Abtauung
sowie gleichfalls die Vermeidung von Vereisung an der Kühlraumdecke am Luftaustritt.
Allerdings führen ShutUps jedoch zu einem erhöhten luftseitigen Druckverlust sowie
zu einer Verschmutzungs- und Vereisungsgefahr.
[0019] Ansaughauben besitzen einen geringen Wärmeverlust und ermöglichen eine schnelle Abtauung
und führen gleichzeitig zur Vermeidung von Vereisung an der Kühlraumdecke am Lufteintritt.
Nachteilig ist jedoch die Eisbildung an der Haube bei hohem Feuchtigkeitseintrag in
den Kühlraum sowie bei hohen Abtautemperaturen. Ein zusätzlicher Einsatz eines ShutUps
ist in der Regel erforderlich.
[0020] ShutUps werden aufgrund der vergleichsweise geringen Anschaffungskosten vermehrt
als Zusatzkomponenten für den Abtauvorgang an Verdampfern eingesetzt. Es handelt sich
dabei um Textilien in Schlauchform, die im Kälteprozess durch den vom Ventilator erzeugten
Luftstrom aufgerichtet werden und beim Nachlassen des Lufstroms durch ein Zusammenfallen
des Schlauches den Strömungspfad verschließen.
[0021] Bei fehlerhafter Abtausteuerung oder kundenseitigen Abweichungen von den Herstellerempfehlungen
können sich allerdings aufgrund von stehenden Dampfschwaden auch innerhalb des ShutUps
Reif und Eis bilden. Dies hat zur Folge, dass sich der Textilschlauch im Kälteprozess
aufgrund der Steifigkeit nicht mehr ausreichend aufstellen kann und der luftseitige
Druckverlust am Ventilator stark ansteigt. Infolge dessen verschiebt sich der Betriebspunkt
des Ventilators. Eine Überschreitung der vom Ventilatorhersteller freigegebenen Kennlinie
kann die Lebensdauer der Kugellager drastisch verkürzen und zu Lagerschäden führen.
Dies hat letztlich den Stillstand der Anlage zur Folge. Im Abtauvorgang schließt der
mit Reif besetzte Textilschlauch die Ventilatoröffnung nicht vollständig ab und kann
somit den Wärmeeintrag in den Kühlraum nicht mehr vollständig unterbinden.
[0022] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Wärmeübertrageranordnung mit Abtaufunktion
zur Verfügung zu stellen, welche eine effiziente Abtauung der Lamellenoberfläche des
Verdampfers ermöglicht und einen erhöhten Wärmeeintrag in den Kühlraum während des
Abtauvorgangs verhindert. Weiterhin soll ein zusätzlicher luftseitiger Druckverlust
vermindert beziehungsweise im Mindesten deutlich verringert werden.
[0023] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Gegenstand gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung werden in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
[0024] Die Aufgabe der Erfindung wird insbesondere durch eine Wärmeübertrageranordnung mit
Abtaufunktion gelöst, welche eine erwärmbare Ventilatorkammer mit einem Verdampfer
und einer in einem Verdampferbetrieb offenen vertikalen Lufteintritts- und Luftaustrittsfläche
aufweist. Die Lufteintritts- und/oder Luftaustrittsfläche werden im Abtaubetrieb der
Wärmeübertrageranordnung durch den Luftschleier einer Luftschleiervorrichtung vom
Luftaustausch mit der Umgebung der Wärmeübertrageranordnung abgegrenzt beziehungsweise
abgeschottet. Die Luftschleiervorrichtung ist in der Ventilatorkammer angeordnet und
aus einem Luftschleierlüfter, einem Luftkanal und einem dazwischen angeordneten Einlaufelement
ausgebildet. Der Luftkanal weist einen Luftauslass auf, der sich mindestens bereichsweise
über die Lufteintritts- und/oder die Luftaustrittsfläche der Ventilatorkammer erstreckt.
[0025] Unter einem Verdampferbetrieb der Wärmeübertrageranordnung wird der Kühlbetrieb der
Kälteanlage verstanden, wobei der Verdampfer die vorbeiströmende Luft kühlt.
[0026] Unter einem Abtaubetrieb wird verstanden, dass der Verdampfer zum Abtauen des Eises
beziehungsweise des Reifs erwärmt wird. Warme Luft aus der Ventilatorkammer wird erfindungsgemäß
durch den von der Luftschleiervorrichtung erzeugten Luftschleier gehindert über die
Lufteintritts- und/oder die Luftaustrittsfläche in den Kühlraum zu gelangen.
[0027] Bevorzugt ist in Strömungsrichtung der Luft im Verdampferbetrieb nach der Luftaustrittsfläche
mindestens ein Lüfter und vor der Luftaustrittsfläche die Luftschleiervorrichtung
in der Ventilatorkammer angeordnet. Der Lüfter der Wärmeübertrageranordnung saugt
den zu kühlenden Luftstrom durch den Verdampfer hindurch an.
[0028] Alternativ dazu kann der zu kühlende Luftstrom durch den Verdampfer hindurch gedrückt
werden.
[0029] Die Luftschleiervorrichtung ist vorteilhaft an der Lufteintritts- und/oder der Luftaustrittsfläche
oben angeordnet, wobei der Luftauslass nach unten gerichtet ausgebildet ist und somit
einen Luftschleier in der Art eines strömenden Luftfilms erzeugt. Der Luftschleier
strömt als zweidimensionaler Film bevorzugt parallel zur Lufteintritts- und/oder der
Luftaustrittsfläche der Ventilatorkammer nach unten und verhindert weitgehend Konvektionsbewegungen
der warmen Luft durch den Luftschleier hindurch in den Kühlraum. Die warme Luft wird
mitgerissen vom Luftschleier und in der Ventilatorkammer im Kreislauf geführt.
[0030] Der Luftschleierlüfter der Luftschleiervorrichtung ist vorteilhaft als Axialventilator
ausgebildet und erwärmte Luft aus der Ventilatorkammer ansaugend in dieser angeordnet.
Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Luftschleierlüfter
warme Luft aus der Umgebung oder aber auch warme Abluft aus anderen Prozessen ansaugend
angeordnet ist.
[0031] Eine Lufteintritts- oder Luftaustrittsfläche, welche nicht mit der Luftschleiervorrichtung
ausgestattet ist, wird vorteilhaft mit einer Verschlusseinrichtung verschlossen und
damit ein Wärmeeintrag durch warme Luft aus dem Abtauprozess in den Kühlraum verringert
beziehungsweise verhindert.
[0032] Die ergänzend beziehungsweise alternativ eingesetzte Verschlusseinrichtung ist als
Jalousieklappe oder als Stauhaube ausgebildet.
[0033] Bevorzugt ist im Luftkanal vor dem Luftauslass ein Luftgleichrichter angeordnet.
Der Luftgleichrichter ist ein Strömungsleitelement und erzeugt eine gleichgerichtete
Strömung von Luft, welche den Luftschleier ausbildet.
[0034] Der Luftgleichrichter ist insbesondere als Loch- oder Wabenblech ausgebildet. Die
Strömunsleitelemente führen zu einer vergleichmäßigten Strömung der Luft, welche im
sich nachfolgend ausbildenden Luftschleier abwärtsgerichtet ist.
[0035] Bevorzugt ist im Luftkanal eine Begleitheizung angeordnet. Damit wird ein zufrieren
der Strömungsleitelemente im Verdampferbetrieb verhindert und/oder zusätzliche Wärmeenergie
für den Abtaubetrieb in die Wärmeübertrageranordnung eingebracht.
[0036] Der Lüfter ist für Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit aus der Ebene der Lufteintritts-
oder der Luftaustrittsfläche herausklappbar an der Wärmeübertrageranordnung angeordnet.
[0037] Die Konzeption der Erfindung besteht somit darin, dass ein Abtausystem einer Wärmeübertrageranordnung
durch eine Luftschleiervorrichtung mit einem zusätzlichen Axialventilator als Luftschleierlüfter
ergänzt wird. Der Luftschleierlüfter ist innerhalb der Ventilatorkammer angeordnet
und saugt während des Abtauvorgangs erwärmte Luft an. Über einen Luftkanal und mittels
Leitblechen wird die Luft als Luftschleier über die gesamte Länge der Lufteintritts-
oder Luftaustrittsfläche beziehungsweise mindestens die Länge des Düsenblechs verteilt.
Der dabei erzeugte, nach unten gerichtete Luftschleier vor dem Hauptventilator realisiert
somit eine thermische Separation während der Abtauung und gewährleistet eine stetige
Umwälzung der erwärmten Luft.
[0038] Ein ansaugseitig montiertes Zusatzsystem, welches eine Abschottung der Ansaugseite
über eine Jalousieklappe oder Stauhaube beziehungsweise Ähnliches umsetzt, verhindert
ebenfalls Wärmeverluste über die Ansaugseite des Wärmeübertragerblocks in den Kühlraum
hinein.
[0039] Für eine gleichmäßige Luftverteilung über den Luftkanal sind Luftgleichrichter in
Form von Loch- beziehungsweise Wabenblechen in dem Kanal vorgesehen. Somit wird sichergestellt,
dass sich der Luftschleier homogen über die Kanalfläche einstellt.
[0040] Die Luft im Inneren des Wärmeübertragers erwärmt sich während des Abtauvorgangs im
oberen Bereich des Lamellenpakets deutlich schneller als im unteren Teil. Durch die
Umwälzung der Luft und die damit verbundene erzwungene Konvektion wird die Erwärmung
des gesamten Wärmeübertragerblocks schneller erreicht und folglich eine effizientere
Abtauung sowie eine vergleichsweise geringere Abtauzeit realisiert. Eine Begleitheizung
unterbindet eine Vereisung des Luftkanals.
[0041] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass keine Arbeitspunktverschiebung des
Ventilators durch die Vermeidung von zusätzlichen Druckverlusten erfolgt. Dies führt
zu einer höheren Betriebssicherheit der Anlage und es kann eine vollständige Abtauung
sichergestellt werden. Die Verkürzung der Abtauzeiten durch Luftumwälzung und dauerhaft
geringe Wärmeverluste führen zu einer Effizienzsteigerung des Kälteprozesses der Anlage.
Die Sicherstellung und Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit durch klappbare Ventilatoren
rundet die Vorteile der erfindungsgemäßen Realisierung der Wärmeübertrageranordnung
ab. Der Luftschleier verhindert weiterhin die Vereisung des Lüfters und Hauptventilators
der Wärmeübertrageranordnung.
[0042] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf
die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1:
- perspektivische Ansicht einer Wärmeübertrageranordnung, Luftaustrittsseite,
- Fig. 2:
- perspektivische Ansicht einer Wärmeübertrageranordnung, Lufteintrittsseite,
- Fig. 3:
- Ventilatorkammer der Wärmeübertrageranordnung ohne Gehäuse und Verdampfer,
- Fig. 4:
- Luftaustrittsfläche in schräger Draufsicht mit Luftschleiervorrichtung,
- Fig. 5:
- Luftschleiervorrichtung an der Oberseite der Luftaustrittsfläche,
- Fig. 6:
- Luftschleiervorrichtung in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 7:
- Luftschleiervorrichtung in der Seitenansicht,
- Fig. 8:
- Luftschleiervorrichtung in perspektivischer Ansicht von schräg unten mit Luftauslass,
- Fig. 9:
- Luftkanal Querschnitt in perspektivischer Ansicht und
- Fig. 10:
- Luftkanal im Querschnitt.
[0043] In
Figur 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Wärmeübertrageranordnung 1 in Richtung der
Luftaustrittsseite dargestellt. Die Luftaustrittsseite weist mindestens in einem Teilbereich
eine Luftaustrittsfläche auf. Die Wärmeübertrageranordnung 1 wird gebildet durch ein
Gehäuse 5, welches die Ventilatorkammer 6 umschließt. In der Ventilatorkammer 6 ist
der Verdampfer 3 angeordnet. Die seitlichen Gehäuseelemente sind aus Gründen der Übersichtlichkeit
weggelassen. Nach unten wird die Ventilatorkammer 6 begrenzt durch eine Ablaufeinrichtung
7 für das Tauwasser. Die dargestellte Ausführungsform zeigt eine Verschlusseinrichtung
4 an der der Luftaustrittsfläche gegenüberliegenden Lufteintrittsfläche, welche mittels
der Verschlusseinrichtung im Abtaubetrieb der Wärmeübertrageranordnung verschlossen
werden kann. Die Luftaustrittsfläche der Wärmeübertrageranordnung 1 wird im Wesentlichen
abgedeckt durch zwei Lüfter 2, welche die zu kühlende Luft durch die Wärmeübertrageranordnung
1 hindurch ansaugen. Die Luft tritt im Verdampferbetrieb in die Wärmeübertrageranordnung
1 über die Lufteintrittsfläche ein, durchströmt in der Ventilatorkammer 6 den Verdampfer
3 und wird dabei gekühlt. Die gekühlte Luft wird vom Lüfter 2 angesaugt und verlässt
über die Luftaustrittsfläche die Wärmeübertrageranordnung 1.
[0044] In
Figur 2 ist die in Figur 1 beschriebene Wärmeübertrageranordnung 1 von der anderen Seite,
der Lufteintrittsseite, dargestellt, wobei die Lufteintrittsseite in der Darstellung
gemäß Figur 2 durch die Verschlusseinrichtung 4 verschlossen ist. Die Lufteintrittsseite
weist mindestens in einem Teilbereich eine Lufteintrittsfläche auf. Damit befindet
sich die Wärmeübertrageranordnung 1 im Abtaubetrieb.
[0045] Figur 3 zeigt eine Wärmeübertrageranordnung 1, in welcher aus Gründen der Übersichtlichkeit
einige Komponenten weggelassen wurden. Die Luftschleiervorrichtungen 8 sind oberhalb
der Lüfter 2 und damit außerhalb der Luftaustrittsfläche angeordnet, wobei die Luftaustrittsfläche
auf die Ansaugfläche der Lüfter begrenzt ist. Damit befinden sich keine apparativen
Komponenten der Wärmeübertrageranordnung 1 unmittelbar im Strömungspfad der Kühl-Luft
und es entsteht durch die Luftschleiervorrichtung 8 kein erhöhter Strömungswiderstand
für die Luft im Verdampferbetrieb. Dies ist ein besonderer Vorteil der dargestellten
Ausführungsform.
[0046] Die Lufteintrittsfläche mit der Verschlusseinrichtung 4 sowie die untere Begrenzung
der Wärmeübertrageranordnung 1 mit der Ablaufeinrichtung 7 für das Tauwasser im Abtaubetrieb
der Wärmeübertrageranordnung 1 ergänzen die Darstellung in Figur 3.
[0047] Figur 4 zeigt in einer Ansicht von schräg oben die Luftaustrittsfläche, welche durch den
Luftschleier der Luftschleiervorrichtung 8 im Abtaubetrieb begrenzt beziehungsweise
geschlossen wird. An der Luftaustrittsfläche außen ist der Lüfter 2 angeordnet, welcher
im Verdampferbetrieb als Axialventilator die gekühlte Luft aus der nicht dargestellten
Ventilatorkammer 6 ansaugt und in den Kühlraum hinein fördert.
[0048] In
Figur 5 ist die Luftschleiervorrichtung 8 mit ihren Komponenten Luftschleierlüfter 9, Einlaufelement
11 und Luftkanal 10 in ihrer Anordnung in der Wärmeübertrageranordnung 1 an der Oberseite
der Luftaustrittsfläche gezeigt. Die die Ventilatorkammer 6 begrenzende Verschlusseinrichtung
4 sowie der Lüfter 2 sind teilweise dargestellt. Die Luftschleiervorrichtung 8 ist
innerhalb der Ventilatorkammer 6 angeordnet und wird von dem nicht dargestellten Gehäuse
5 abgedeckt. Der Luftschleierlüfter 9 ist über das Einlaufelement 11 leicht nach unten
abgewinkelt und saugt somit aus Richtung der Lufteintrittsfläche warme Luft im Abtaubetrieb
an. Dadurch kann sich bei geschlossener Verschlusseinrichtung 4 im Abtaubetrieb eine
Warmluftwalze ausbilden.
[0049] Zur besseren Darstellung der Konstruktion der Luftschleiervorrichtung 8 ist diese
in den Figuren 6 bis 10 in Alleinstellung und in Details vergrößert dargestellt.
[0050] Figur 6 zeigt die Luftschleiervorrichtung 8 mit dem Luftschleierlüfter 9, welcher warme Luft
ansaugt und über ein Einlaufelement 11 in einen Luftkanal 10 fördert. Der Luftkanal
10 ist waagerecht angeordnet, wohingegen der Luftschleierlüfter 9 in einem Winkel
von ca. 15° nach unten gerichtet ist.
[0051] Figur 7 zeigt eine Seitenansicht der Luftschleiervorrichtung 8. Das Einlaufelement 11 ist
auf einer Seite mit dem Luftschleierlüfter 9, einem Axialventilator, und auf der anderen
Seite mit dem Luftkanal 10 verbunden. Der Luftschleierlüfter 9 ist gegenüber der Horizontalen
schräg nach unten abgewinkelt und in das Innere der Ventilatorkammer gerichtet. Die
warme Luft beim Abtauvorgang wird vom Luftschleierlüfter 9 angesaugt und über das
Einlaufelement 11 in den Luftkanal 10 gefördert. Das Einlaufelement 11 verjüngt seinen
Querschnitt vom Anschluss des Luftschleierlüfters 9 hin zum Eingang in den Luftkanal
10.
[0052] Figur 8 zeigt schließlich die Luftschleiervorrichtung 8 in einer Ansicht perspektivisch und
schräg von unten, in welcher der Luftauslass 12 im Luftkanal 10 dargestellt ist. Der
Luftauslass 12 ist über die Länge des Luftkanals 10 entlang der Luftaustrittsfläche
nach unten ausgebildet. Über den Luftauslass 12 strömt die Luft des sich ausbildenden
Luftschleiers abwärts entlang der Luftaustrittsfläche der Wärmeübertrageranordnung
1.
[0053] Figur 9 zeigt den Aufbau des Luftkanals 10 der Luftschleiervorrichtung 8. Der Luftkanal 10
wird gebildet aus einem Deckblech 14, welches an beiden Seiten abgewinkelt nach unten
die Seitenbleche 15 beidseits an ihren oberen Seiten umschließt. Die Seitenbleche
15 sind in ihrem unteren Bereich nach innen abgewinkelt und bilden somit auch die
Unterseite des Luftkanals 10 aus. In der Unterseite des Luftkanals 10 befindet sich
der Luftauslass 12, der in der Art eines Spaltes ausgebildet ist, durch den die warme
Luft im Abtaubetrieb als Luftschleier nach unten strömt. Über dem Luftauslass 12 ist
innerhalb des Luftkanals 10 der Luftgleichrichter 13 in Form eines Wabenbleches angeordnet.
Zusammengehalten werden beide Seitenbleche 15 durch einen Abstandshalter 16, welcher
nach oben den Luftgleichrichter 13 begrenzend arretiert. Der Querschnitt des Luftkanals
10 weist durch die im unteren Bereich abgewinkelten Seitenbleche 15 eine trapezartige
Kontur auf. Im oberen Bereich des Luftkanals 10 strömt die warme Luft, die aus der
Ventilatorkammer 6 vom Luftschleierlüfter 9 angesaugt und über das Einlaufelement
11 in den Luftkanal 10 gefördert wird. Bevor die Luft den Luftkanal 10 nach unten
zum Luftauslass 12 verlassen kann, durchströmt diese den Luftgleichrichter 13. Die
Durchströmung der nach unten weisenden Strömungspfade des Luftgleichrichters 13 führt
zu einer Gleichrichtung der Luftströmung. In der Ausgestaltung des Luftgleichrichters
13 als Wabenblech strömt die Luft durch in Wabenform aneinandergereihte, zylindrische
Strukturen, welche der Luft eine Strömungsrichtung aufprägen, die auch nach dem Verlassen
der Luft über den Luftauslass 12 beibehalten wird und den Luftschleier bilden.
[0054] In
Figur 10 ist der Luftkanal 10 im Querschnitt mit den Komponenten Deckblech 14, Seitenbleche
15 und Abstandshalter 16 dargestellt. Der Luftauslass 12 wird von der in den Luftkanal
10 geförderten Luft von dessen Oberseite zur Unterseite hin über den Luftgleichrichter
13 geführt und eine entsprechende geradlinige Strömung nach unten dieser Luft aufgeprägt.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Wärmeübertrageranordnung
- 2
- Lüfter
- 3
- Verdampfer
- 4
- Verschlusseinrichtung
- 5
- Gehäuse
- 6
- Ventilatorkammer
- 7
- Ablaufeinrichtung
- 8
- Luftschleiervorrichtung
- 9
- Luftschleierlüfter
- 10
- Luftkanal
- 11
- Einlaufelement
- 12
- Luftauslass
- 13
- Luftgleichrichter
- 14
- Deckblech
- 15
- Seitenblech
- 16
- Abstandshalter
1. Wärmeübertrageranordnung (1) mit Abtaufunktion, aufweisend eine erwärmbare Ventilatorkammer
(6) mit einem Verdampfer (3) und einer in einem Verdampferbetrieb offenen vertikalen
Lufteintritts- und Luftaustrittsfläche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteintritts- und/oder die Luftaustrittsfläche im Abtaubetrieb durch eine Luftschleiervorrichtung
(8) vom Luftaustausch mit der Umgebung der Wärmeübertrageranordnung (1) abgrenzbar
ist, wobei die Luftschleiervorrichtung (8) in der Ventilatorkammer (6) angeordnet
ist und aus einem Luftschleierlüfter (9), einem Luftkanal (10) und einem dazwischen
angeordneten Einlaufelement (11) ausgebildet ist, wobei der Luftkanal (10) einen Luftauslass
(12) aufweist, der sich mindestens bereichsweise über die Lufteintritts- und/oder
die Luftaustrittsfläche erstreckt.
2. Wärmeübertrageranordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung der Luft im Verdampferbetrieb nach der Luftaustrittsfläche mindestens
ein Lüfter (2) und vor der Luftaustrittsfläche die Luftschleiervorrichtung (8) angeordnet
ist.
3. Wärmeübertrageranordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftschleiervorrichtung (8) an der Lufteintritts- und/oder der Luftaustrittsfläche
oben angeordnet und der Luftauslass (12) nach unten gerichtet ausgebildet sind.
4. Wärmeübertrageranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftschleierlüfter (9) der Luftschleiervorrichtung (8) als Axialventilator ausgebildet
ist und erwärmte Luft aus der Ventilatorkammer (6) ansaugend angeordnet ist.
5. Wärmeübertrageranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteintritts- oder die Luftaustrittsfläche mit einer Verschlusseinrichtung (4)
verschließbar ausgebildet ist.
6. Wärmeübertrageranordnung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinrichtung (4) als Jalousieklappe oder als Stauhaube ausgebildet ist.
7. Wärmeübertrageranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Luftkanal (10) vor dem Luftauslass (12) ein Luftgleichrichter (13) angeordnet
ist.
8. Wärmeübertrageranordnung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftgleichrichter (13) als Loch- oder Wabenblech ausgebildet ist.
9. Wärmeübertrageranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Luftkanal (10) eine Begleitheizung angeordnet ist.
10. Wärmeübertrageranordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (2) aus der Ebene der Lufteintritts- oder der Luftaustrittsfläche herausklappbar
angeordnet ist.