[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Befestigen einer Werkzeugscheibe
an einer Werkzeugmaschine, wobei die Spannvorrichtung eine Schraube aufweist, die
zum Befestigen der Werkzeugscheibe in eine Antriebsspindel der Werkzeugmaschine einzuschrauben
ist. Die Schraube ist in einem Koppelmodul der Spannvorrichtung gelagert ist, wobei
das Koppelmodul einen ersten Flansch und Innenkontur aufweist, wobei mit der Spannvorrichtung
eine formschlüssige Befestigung der Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine bewirkt
wird und wobei der zweite Flansch ein unerwünschtes Lösen oder Festziehen der Schraube
verhindert. In weiteren Aspekten betrifft die Erfindung eine Werkzeugmaschine mit
einer Antriebsspindel, an der eine Werkzeugscheibe mit Hilfe der vorgeschlagenen Spannvorrichtung
befestigt werden kann, sowie ein Verfahren zur Befestigung einer Werkzeugscheibe an
einer solchen Werkzeugmaschine.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Im Bereich der Werkzeugmaschinen sind Trenn- und Winkelschleifer bekannt, die als
Werkzeuge scheibenförmige Werkzeuge aufweisen. Solche scheibenförmigen Werkzeuge,
die zumeist im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet sind, werden als Werkzeug-, Trenn-
oder Schleifscheiben bezeichnet.
[0003] Aus der
EP 4 227 040 A1 ist ein System zur Befestigung einer gekröpften Schleifscheibe bekannt, die beispielsweise
mit einem Winkelschleifer verbunden werden kann, um Oberflächen abzuschleifen. Ein
wesentlicher Vorteil des in der
EP 4 227 040 A1 beschriebenen Befestigungssystems besteht darin, dass die Werkzeugscheibe ohne weiteres
Werkzeug, d.h. "keyless", an der Werkzeugmaschine befestigt oder von der Werkzeugmaschine
gelöst werden kann.
[0004] Gekröpfte Schleifscheiben, wie sie im Bereich der Winkelschleifer verwendet werden,
sind in der Regel topfförmig ausgebildet, so dass der Handknauf des Befestigungssystems,
das in der
EP 4 227 040 A1 offenbart wird, von dem Versenkung der gekröpften Schleifscheibe aufgenommen werden
kann. Dadurch wird der Handknauf des Befestigungssystems von der Schleifscheibe abgeschirmt
und ein unerwünschter Kontakt zwischen dem zu bearbeitenden Untergrund und dem Handknauf
wird verhindert. Solch ein Kontakt kann - je nach Drehrichtung der Schleifscheibe
- dazu führen, dass die Schleifscheibe nahezu unlösbar festgezogen oder freigegeben
wird. Beide Situationen sind offensichtlich unerwünscht. Wenn die Schleifscheibe nahezu
unlösbar festgezogen wird, ist häufig ein hoher Aufwand erforderlich, um die Schleifscheibe
von der Werkzeugmaschine zu lösen. Wenn sich die Schleifscheibe bei entgegengesetzter
Drehrichtung löst, kann ein Verletzungsrisiko für den Nutzer der Werkzeugmaschine
oder umstehende Personen entstehen.
[0005] Wenn die Werkzeugscheibe einer Werkzeugmaschine keine Versenkung und keine Kröpfung
aufweist, sind im Stand der Technik bisher keine technischen Lösungen bekannt, um
eine Werkzeugscheibe einerseits sicher und keyless an der Werkzeugmaschine zu befestigen
und andererseits einen unerwünschten Kontakt zwischen einem Handknauf des Befestigungssystems
und dem Untergrund sicher zu verhindern.
[0006] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, ein System
zur Befestigung einer Werkzeugscheibe an einer Werkzeugmaschine bereitzustellen, wobei
die Werkzeugscheibe auch ungekröpft, d.h. flach ausgebildet sein kann. Das bereitzustellende
Befestigungssystem soll einerseits sicher und keyless sein, so dass der Nutzer kein
weiteres Werkzeug, wie Schraubenschlüssel oder dergleichen, benötigt, um die Werkzeugscheibe
stabil an der Werkzeugmaschine zu befestigen. Andererseits soll auch für ungekröpfte,
d.h. flach ausgebildete Werkzeugscheiben sichergestellt werden, dass sich die Werkzeugscheibe
im Betrieb weder nahezu unlösbar festzieht, noch von der Werkzeugmaschine löst.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen zu dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche finden sich in den
abhängigen Ansprüchen.
Beschreibung der Erfindung:
[0008] Erfindungsgemäß ist eine Spannvorrichtung zum Befestigen einer Werkzeugscheibe an
einer Werkzeugmaschine vorgesehen, wobei die Spannvorrichtung eine Schraube aufweist,
die zum Befestigen der Werkzeugscheibe in eine Antriebsspindel der Werkzeugmaschine
einzuschrauben ist. Die Schraube ist in einem Koppelmodul der Spannvorrichtung gelagert,
wobei das Koppelmodul einen ersten Flansch und eine Innenkontur aufweist, wobei mit
der Spannvorrichtung eine formschlüssige Befestigung der Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine
bewirkt wird und wobei der zweite Flansch ein unerwünschtes Lösen oder Festziehen
der Schraube verhindert.
[0009] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der erste Flansch so ausgebildet ist,
dass ein unerwünschtes Lösen oder Festziehen der Schraube der Spannvorrichtung verhindert
wird. Dann kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der erste Flansch eine
im Wesentlichen kreisförmige Grundfläche aufweist, wobei die im Wesentlichen kreisförmig
ausgebildete Grundfläche auf ihrem Umfang von einer Seitenwand umgeben ist. In diesem
Fall übernimmt die Ausgestaltung des ersten Flansches die Abschirmung des der Schraube
bzw. ihres Bedienelements gegenüber der Werkzeugscheibe, so dass ein Kontakt zwischen
dem Bedienelement und dem zu bearbeitenden Untergrund wirksam verhindert wird. Gleichzeitig
ermöglicht die vorgeschlagene Spannvorrichtung weiter, dass die Werkzeugscheibe keyless,
d.h. ohne Zuhilfenahme eines weiteren Werkzeugs, an der Werkzeugmaschine befestigt
werden kann. Selbstverständlich kann die Spannvorrichtung weitere, optionale Merkmale
oder Komponenten aufweisen, die zum Teil aus der
EP 4 227 040 A1 bekannt sind.
[0010] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann der erste Flansch eine Grundfläche
aufweisen, die über die Seitenwände des ersten Flansches hinausgeht. Die Seitenwände
des ersten Flansches bilden vorzugsweise einen Kragen, die das Bedienelement der Schraube
von der Werkzeugscheibe abschirmen, so dass eine Berührung oder ein Kontakt zwischen
dem Bedienelement und dem zu bearbeitenden Untergrund wirksam verhindert wird. Die
überstehenden Bereiche der Grundfläche sorgen für eine Vergrößerung der Kontaktfläche
zwischen dem zweiten Flansch und der Werkzeugscheibe, so dass sich die Kräfte durch
das Anziehen der Schraube der Spannvorrichtung besser verteilen können. Der Flansch
kann einen inneren Bereich aufweisen, der gegenüber einem äußerem Umfangsbereich zurückversetzt
ausgebildet sein kann. Dadurch kann einem Sicherungsring Platz geboten werden. Darüber
hinaus kann durch den zurückversetzten inneren Bereich des Flansches ein definierter
Auflagebereich am Außendurchmesser der Werkzeugscheibe erhalten werden.
[0011] Es hat sich gezeigt, dass durch die Vorsehung des ersten Flansches vermieden werden
kann, dass sich die Schraube - je nach Rotationsrichtung der Werkzeugscheibe - nahezu
unlösbar festzieht oder löst. Dieser Vorteil wird insbesondere für ungekröpfte Werkzeugscheiben
ermöglicht, die nicht schon durch ihre Ausgestaltung vor einem solchen unerwünschten
Kontakt geschützt sind. Ungekröpfte Werkzeugscheiben sind insbesondere flach ausgebildet,
so dass sie keine Versenkung aufweisen, in der ein Bedienelement der Schraube der
Spannvorrichtung aufgenommen werden kann. Diese Funktion wird im Kontext der vorgeschlagenen
Spannvorrichtung von dem ersten Flansch übernommen, der Seitenwände zur Abschirmung
des Bedienelements von der Werkzeugscheibe aufweisen kann. Der erste Flansch kann
im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als "Außenflansch" bezeichnet werden, weil der
erste Flansch im befestigten Zustand, also beispielsweise bei Betrieb der Werkzeugmaschine,
auf der Seite der Werkzeugscheibe angeordnet vorliegt, die der Werkzeugmaschine abgewandt
ist. Vorzugsweise kann der erste Flansch bzw. seine Grundfläche unterschiedliche Größen
bzw. Durchmesser aufweisen. Dadurch können vorteilhafterweise unterschiedliche große
Werkzeugscheiben mit der Spannvorrichtung an der Werkzeugmaschine befestigt werden.
[0012] Durch die Innenkontur der Spannvorrichtung kann vorteilhafterweise eine besonders
stabile formschlüssige Befestigung der Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine bewirkt
werden. Die Innenkontur kann vorzugsweise als Zweiflach (engl. Dihedron) ausgebildet
sein oder einen Zweiflach aufweisen. Durch die Innenkontur der Spannvorrichtung kann
die Werkzeugscheibe insbesondere keyless, d.h. werkzeuglos, an der Werkzeugmaschine
befestigt werden. Die Innenkontur weist vorzugsweise ein Innenprofil auf, das mit
einer Antriebsspindel der Werkzeugmaschine zusammenwirken kann, um eine besonders
stabile formschlüssige Welle-Nabe-Verbindung zu erzeugen. Die so erzeugte Welle-Nabe-Verbindung
besteht insbesondere zwischen der Antriebsspindel der Werkzeugmaschine und der Schraube
der vorgeschlagenen Spannvorrichtung, wobei die Schraube der Spannvorrichtung in die
Antriebsspindel der Werkzeugmaschine eingeschraubt wird. Dabei wird die Schraube durch
die Innenkontur und den ersten Flansch der Spannvorrichtung, sowie durch die Werkzeugscheibe
geführt. Die Antriebsspindel der Werkzeugmaschine kann vorzugsweise zweiseitig abgeflacht
ausgebildet sein. Die Spindel stellt im Kontext der Werkzeugmaschine vorzugsweise
eine Abtriebswelle dar, mit der die Werkzeugscheibe der Werkzeugmaschine angetrieben
werden kann. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Welle-Nabe-Verbindung
eine Drehmitnahme ermöglicht, so dass die Drehbewegung der Antriebsspindel der Werkzeugmaschine
auf die Werkzeugmaschine übertragen werden kann.
[0013] Mit der Erfindung kann vorteilhafterweise eine werkzeuglose Trennscheibenbefestigung
für Trenngeräte oder Trennschleifer, wie Gassäge, Winkelschleifer und/oder Akku-Trenngeräte
bereitgestellt werden, ohne darauf beschränkt zu sein. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
besteht darin, dass die Spannvorrichtung durch Verwendung unterschiedlicher erster
Flansche besonders einfach für unterschiedliche Größen bzw. Durchmesser von Werkzeugscheiben
angepasst werden kann. Insbesondere kann mit der Erfindung ein unerwünschter Kontakt
zwischen dem Bedienelement der Spannvorrichtung bzw. der Schraube und dem Untergrund
vermieden werden, wodurch vorteilhafterweise ein unbeabsichtigtes Lösen oder Festziehen
der Schraube während des Betriebs der Werkzeugmaschine verhindert wird.
[0014] Im Vergleich zu dem in der
EP 4 227 040 A1 beschriebenen Befestigungssystem weist die vorgeschlagene Spannvorrichtung einen
Außenflansch auf, der mittelbar oder unmittelbar zwischen der Schraube und der Werkzeugscheibe
angeordnet vorliegen kann. Der Außenflansch, der im Kontext der vorliegenden Erfindung
als "erster Flansch" bezeichnet wird, ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass sichergestellt
wird, dass kein unerwünschter Kontakt zwischen dem Bedienelement und dem Untergrund
entsteht. Dadurch kann vorteilhafterweise verhindert werden, dass sich die Schraube
der Spannvorrichtung während des Betriebs der Werkzeugmaschine löst oder nahezu unlösbar
festzieht. Der erste Flansch kann als separat montierte Komponente der Spannvorrichtung
bereitgestellt werden, so dass er in verschiedenen Größen angeboten werden kann, um
unterschiedliche große Werkzeugscheiben an der Werkzeugmaschine zu befestigen bzw.
zu verspannen. Die Spannvorrichtung kann vorzugsweise eine werkzeuglose Nuss umfassen,
die im Sinne der Erfindung bevorzugt ein Klemmelement darstellt. Die bevorzugt werkzeuglose
Nuss, die im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als "Innenkontur" bezeichnet wird,
weist vorzugsweise ein M8-Gewinde auf, und kann als Zweiflach ausgebildet sein.
[0015] Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt, dass der erste Flansch unlösbar
oder im Wesentlichen unlösbar mit der Spannvorrichtung bzw. der Innenkontur der Spannvorrichtung
verbunden vorliegt. Durch die Verbindung von Innenkontur und erstem Flansch wird ein
Koppelmodul gebildet, mit dem die Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine befestigt
werden kann. Die Vorsehung des Koppelmoduls, welches die Innenkontur und den ersten
Flansch umfasst, ermöglicht vorteilhafterweise sowohl die Anbringung der Werkzeugscheibe
an der Werkzeugmaschine, als auch die Anbringung des Flansches, der dafür benötigt
wird. Die Bestandteile der vorgeschlagenen Spannvorrichtung können in unterschiedlichen
Ausgestaltungen und Größen bereitgestellt werden, um unterschiedliche große Werkzeugscheiben,
Flansche und/ oder Typen von Werkzeugscheiben montieren zu können. Es ist im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass die Innenkontur mit der Schraube eine Vorbaugruppe bildet,
die durch eine Öffnung des ersten Flansches geführt werden kann. Mit anderen Worten
sind die Öffnung des ersten Flansches und der Außendurchmesser der Innenkontur der
Spannvorrichtung so ausgestaltet, dass die Vorbaugruppe aus Innenkontur und Schraube
durch die Öffnung des ersten Flansches gesteckt werden kann. Die Schraube kann anschließend
durch eine zentrale Öffnung der Werkzeugscheibe geführt und in die Antriebsspindel
der Werkzeugmaschine eingeschraubt werden. Die Antriebsspindel kann dazu ein endseitiges
Innengewinde aufweisen, in das die Schraube bzw. die Vorbaugruppe aus Innenkontur
und Schraube eingeschraubt werden kann. Die Schraube der Spannvorrichtung ist in einem
Koppelmodul gelagert, wobei das Koppelmodul den ersten Flansch und die Innenkontur
aufweist.
[0016] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der erste Flansch eine Öffnung und
eine Grundfläche aufweist. Der erste Flansch weist vorzugsweise eine im Wesentlichen
kreisförmige Grundfläche auf, wobei die Öffnung des ersten Flansches vorzugsweise
zentral, d.h. mittig, in dem ersten Flansch angeordnet vorliegt. Die Grundfläche kann
insbesondere flach ausgebildet sein. Wenn die Grundfläche des ersten Flansches flach
oder im Wesentlichen flach ausgebildet ist, ist es im Sinne der Erfindung bevorzugt,
dass der erste Flansch eine Seitenwand aufweist, die auf einem Umfang des ersten Flansches
verläuft und vorzugsweise dafür sorgt, dass der erste Flansch aus topfähnlich Form
aufweist bzw. annimmt. Vorzugsweise weist der erste Flansch eine im Wesentlichen kreisförmige
Grundfläche auf, wobei die im Wesentlichen kreisförmig ausgebildete Grundfläche auf
ihrem Umfang von einer Seitenwand umgeben ist. Die Grundfläche und die Seitenwand
des ersten Flansches schirmen das Bedienelement der Schraube bzw. der Spannvorrichtung
von der Werkzeugscheibe ab und verhindern auf diese Weise einen Kontakt zwischen dem
Bedienelement und dem zu bearbeitenden Untergrund. Mit anderen Worten sind die Grundfläche
und die Seitenwand des ersten Flansches dazu eingerichtet, das Bedienelement der Schraube
bzw. der Spannvorrichtung von der Werkzeugscheibe abzuschirmen, um einen Kontakt zwischen
dem Bedienelement und dem Untergrund zu verhindern. Dadurch kann vorteilhafterweise
vermieden werden, dass sich die Schraube unerwünscht fest- oder losdreht.
[0017] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Schraube ein Bedienelement, sowie
ein Gewinde und einen Schraubenkopf und eine Auflagefläche zum Kontaktieren des ersten
Flansches aufweist. Vorzugsweise kann das Bedienelement als Handknauf oder als Knebel
ausgebildet sein. Um die Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine bzw. ihrer Antriebsspindel
zu befestigen, kann der Nutzer die Schraube an ihrem Bedienelement angreifen und festdrehen.
Dadurch wird vorteilhafterweise ein axiales Verspannen der Werkzeugscheibe an der
Antriebsspindel der Werkzeugmaschine bewirkt, wobei diese Befestigung vorteilhafterweise
ohne die Zuhilfenahme eines weiteren Werkzeugs, wie einem Schraubenschlüssel oder
dergleichen, erfolgen kann. Mithin kann mit der Erfindung eine werkzeuglose, d.h.
keyless Befestigung einer Werkzeugscheibe an einer Werkzeugmaschine ermöglicht werden,
wobei gleichzeitig auch für flache Werkzeugscheiben sichergestellt werden kann, dass
kein Kontakt zwischen dem Bedienelement der Schraube und dem zu bearbeitenden Untergrund
entsteht. Dadurch kann die Werkzeugscheibe mit der vorgeschlagenen Spannvorrichtung
einerseits werkzeuglos an der Werkzeugmaschine befestigt werden, wobei andererseits
sichergestellt wird, dass sich die Schraube der Spannvorrichtung nicht nahezu unlösbar
festdreht oder unerwünschterweise während des Betriebs der Werkzeugmaschine löst.
Damit kann eine sicher zu bedienende und einfach zu handhabende Werkzeugmaschine bereitgestellt
werden, dies auch insbesondere, wenn flache Werkzeugscheiben verwendet werden.
[0018] Neben dem Bedienelement kann die Schraube einen Schraubenkopf aufweisen. Der Schraubenkopf
kann beispielsweise in dem Bedienelement enthalten bzw. versenkt sein (vgl. Figuren).
Beispielsweise kann der Kopf der Schraube eine sechskant- oder sechseckige Form aufweisen.
Neben dem Bedienelement und dem Schraubenkopf kann die Schraube eine Auflagefläche
zum Kontaktieren des ersten Flansches aufweist. Die Auflagefläche der Schraube kann
die Kontaktfläche zwischen der Schraube und dem ersten Flansch vergrößern, wobei die
Auflagefläche der Schraube vorzugsweise in Kontakt mit der Grundfläche des ersten
Flansches vorliegt. Dadurch können die Kräfte, die durch das Fest- oder Anziehen der
Schraube im Innengewinde der Antriebsspindel der Werkzeugmaschine entstehen, auf eine
größere Fläche verteilt werden, wodurch eine besonders stabile und laufruhige Befestigung
der Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine bereitgestellt werden kann. Die Schraube
kann darüber hinaus ein Gewinde aufweisen, mit dem die Schraube in das Innengewinde
der Antriebsspindel eingeschraubt werden kann. Das Gewinde der Schraube ist vorzugsweise
als Außengewinde ausgebildet.
[0019] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Schraube nicht direkt den ersten
Flansch kontaktiert. Vorzugsweise können zwischen der Schraube bzw. ihrer Auflagefläche
und dem ersten Flansch ein Kugellager und/oder eine Lagerring vorgesehen sein. Vorzugsweise
kann der Kontakt zwischen der Auflagefläche der Schraube und dem ersten Flansch mittelbar
oder unmittelbar erfolgen. Die Formulierung "unmittelbarer Kontakt" bedeutet im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass ein Kontakt im Sinne einer Berührung zwischen der Auflagefläche
der Schraube und dem ersten Flansch besteht. Demgegenüber bedeutet die Formulierung
"mittelbarer Kontakt" im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass zusätzliche Gegenstände,
wie das Lagerring oder ein Kugellager, zwischen der Schraube und dem ersten Flansch
angeordnet vorliegen und auf diese Weise eine direkte Berührung zwischen Schraube
und erstem Flansch verhindern.
[0020] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Spannvorrichtung einen zweiten
Flansch aufweist, der in einem befestigten Zustand zwischen der Antriebsspindel und
der Werkzeugscheibe angeordnet vorliegt. Der zweite Flansch kann im Sinne der Erfindung
bevorzugt auch als "Innenflansch" bezeichnet werden, weil der zweite Flansch im befestigten
Zustand, also beispielsweise bei Betrieb der Werkzeugmaschine, auf der Seite der Werkzeugscheibe
angeordnet vorliegt, die der Werkzeugmaschine zugewandt ist. Die Spannvorrichtung
ist insbesondere dazu eingerichtet, die Werkzeugscheibe axial an der Werkzeugmaschine
bzw. ihrer Antriebsspindel zu verspannen. Dabei kann die Werkzeugscheibe an einem
der Antriebsspindel der Werkzeugmaschine zugeordneten zweiten Flansch befestigt werden,
wobei die Spannvorrichtung eine Schraube aufweisen, die zum Festspannen der Werkzeugscheibe
in eine Antriebsspindel der Werkzeugmaschine eingeschraubt werden kann. Vorzugsweise
weist der zweite Flansch eine Auflagefläche und eine Zentrierung auf. Die Auflagefläche
des zweiten Flansches liegt im befestigten Zustand, also beispielsweise bei Betrieb
der Werkzeugmaschine, an der Innenseite der Werkzeugscheibe angeordnet vor, wobei
die Innenseite der Werkzeugscheibe vorzugsweise diejenige Seite der Werkzeugscheibe
ist, der der Werkzeugmaschine zugewandt ist. Die Zentrierung des zweiten Flansches
stellt vorzugsweise eine zentrale Öffnung dar, die vorzugsweise so ausgestaltet, dass
sie die Innenkontur der Spannvorrichtung aufnehmen kann. Es ist im Sinne der Erfindung
bevorzugt, dass die Auflagefläche des zweiten Flansches die Kontaktfläche zwischen
dem zweiten Flansch und der Werkzeugscheibe vergrößert, wobei die Auflagefläche insbesondere
in Kontakt mit der Innenseite der Werkzeugscheibe vorliegt. Dadurch können die Kräfte,
die durch das Fest- oder Anziehen der Schraube im Innengewinde der Antriebsspindel
der Werkzeugmaschine entstehen, auf eine größere Fläche verteilt werden, wodurch eine
besonders stabile und laufruhige Befestigung der Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine
bereitgestellt werden kann. Der zweite Flansch und die Antriebsspindel bilden vorzugsweise
die Werkzeugaufnahme der Werkzeugmaschine, um die Werkzeugscheibe aufzunehmen.
[0021] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der erste Flansch in einem befestigten
Zustand mittelbar oder unmittelbar zwischen der Werkzeugscheibe und der Schraube angeordnet
vorliegt. Wenn der erste Flansch unmittelbar zwischen der Werkzeugscheibe und der
Schraube angeordnet vorliegt, liegen vorzugsweise keine weiteren, optionalen Komponenten
zwischen dem ersten Flansch und der Werkzeugscheibe und dem ersten Flansch und der
Schraube bzw. ihrer Auflagefläche angeordnet vor. Wenn der erste Flansch mittelbar
zwischen der Werkzeugscheibe und der Schraube angeordnet vorliegt, kann beispielsweise
ein Sprengring als zusätzliche, optionale Komponente der Spannvorrichtung zwischen
der Werkzeugscheibe und der Schraube bzw. ihrer Auflagefläche angeordnet vorliegen.
Mit anderen Worten kann die Spannvorrichtung einen Sprengring aufweist, der zwischen
der Werkzeugscheibe und dem zweiten Flansch angeordnet vorliegt. Der Sprengring kann
dazu eingerichtet sein, die Spannvorrichtung mit dem Außenflansch zu verbinden. Dadurch
kann vorteilhafterweise verhindert werden, dass der Außenflansch bei Nicht-Verwendung
durch den Anwender verloren geht. Beispielsweise kann der erste Flansch direkt aufgepresst
werden oder es können Pressringe, Muttern, Madenschrauben und/oder Querstifte zur
Befestigung verwendet werden, ohne darauf beschränkt zu sein. Der erste Flansch kann
auch nietfrei verstemmt werden.
[0022] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Werkzeugmaschine, vorzugsweise
in Form eines Trennschleifers, wobei die Werkzeugmaschine eine Antriebsspindel und
eine vorgeschlagene Spannvorrichtung aufweist. Die Spannvorrichtung ist zum Befestigen
einer Werkzeugscheibe an der Antriebsspindel der Werkzeugmaschine ausgebildet. Die
für die Spannvorrichtung eingeführten Begriffe, Definitionen und technischen Vorteile
gelten vorzugsweise für das Betriebsverfahren für die Werkzeugmaschine analog. Die
Antriebsspindel weist ein endseitiges Innengewinde auf, das mit der Schraube der Spannvorrichtung
verbindbar ist, um die Werkzeugscheibe an der Antriebsspindel der Werkzeugmaschine
zu befestigen. Das Innengewinde der Antriebsspindel ist insbesondere dazu eingerichtet,
die Schraube der Spannvorrichtung aufzunehmen. Das bedeutet, dass die Schraube der
Spannvorrichtung in das Innengewinde der Antriebsspindel eingeschraubt werden kann,
um die Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine zu befestigen bzw. um die Werkzeugscheibe
axial an der Werkzeugmaschine zu verspannen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt,
dass die Antriebsspindel zweiseitig abgeflacht ausgebildet ist. Vorzugsweise kann
die Antriebsspindel eine Außenkontur aufweisen, die in Umfangsrichtung formschlüssig
verdrehsicher mit der Innenkontur des Koppelmoduls verbunden werden kann. Es hat sich
als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Werkzeugmaschine einen zweiten Flansch umfasst,
der mittels einer Verdrehsicherung in Umfangsrichtung formschlüssig verdrehsicher
mit der Antriebsspindel verbunden oder verbindbar ist.
[0023] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Befestigung einer
Werkzeugscheibe an einer Werkzeugmaschine. Die für die Spannvorrichtung und die Werkzeugmaschine
eingeführten Begriffe, Definitionen und technischen Vorteile gelten vorzugsweise für
das Befestigungsverfahren analog. Das Verfahren zur Befestigung der Werkzeugscheibe
an der Werkzeugmaschine ist durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- a) Bereitstellung einer vorgeschlagenen Spannvorrichtung,
- b) Einschrauben der Schraube der Spannvorrichtung in eine Antriebsspindel der Werkzeugmaschine,
wobei die Schraube durch eine Innenkontur und einen ersten Flansch der Spannvorrichtung,
sowie durch die Werkzeugscheibe geführt wird. Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders
bevorzugt, dass die Schraube in ein endseitiges Innengewinde der Antriebsspindel eingeschraubt
wird. Mit dem Verfahren kann einerseits ermöglicht werden, eine Werkzeugscheibe sicher
und keyless an einer Werkzeugmaschine zu befestigen und andererseits einen unerwünschten
Kontakt zwischen einem Handknauf des Befestigungssystems und dem zu bearbeitenden
Untergrund zu verhindern. Dadurch wird vorteilhaferweise sichergestellt, dass sich
die Schraube der Spannvorrichtung nicht nahezu unlösbar festzieht oder dass die sich
Schraubverbindung bei einer entsprechenden Drehrichtung der Werkzeugscheibe löst.
[0024] Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung ist mit dem Vorteil verbunden, dass sich die
Schraube der Spannvorrichtung im Betrieb der Werkzeugmaschine weder festziehen noch
lösen kann, weil das Koppelmodul als Teil der Spannvorrichtung formschlüssig und verdrehsicher
mit der Antriebsspindel gepaart ist. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn
die Innenkontur des Koppelmoduls als Zweiflach mit einem M8-Gewinde ausgebildet ist.
Vorzugsweise weist die Antriebsspindel der Werkzeugmaschine eine korrespondierende
Außenkontur auf, die dazu eingerichtet ist, die Innenkontur und/oder die Schraube
der Spannvorrichtung aufzunehmen. Alternative formschlüssig verdrehsichere Paarungen,
beispielsweise im Sinne einer formschlüssigen Welle-Nabe-Verbindungen, können ebenfalls
zum Einsatz kommen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Innenkontur
bzw. der Zweiflach über eine Standard-M14-Winkelschleifer-Aufnahme gefräst werden
kann.
[0025] Vorzugsweise ist das Innengewinde der Antriebsspindel ein endseitiges Innengewinde.
Das Innengewinde kann in axialer Richtung gegenüber einer Kopffläche der Antriebsspindel
zurückgesetzt sein. Vorzugsweise steht die Schraube in axialer Richtung über das Koppelmodul,
insbesondere gegenüber einem zylinderförmigen Teilabschnitt des Koppelmoduls, vor.
Das Koppelmodul ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet. Vorzugsweise weist das Koppelmodul
einen zylindrischen Teilabschnitt auf, der durch eine zentrale Öffnung der Werkzeugscheibe
hindurchragen kann. Der zylindrische Teilabschnitt des Koppelmoduls kann in eine zentrale
Öffnung des ersten Flansches hineinragen.
[0026] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Spannvorrichtung einen Handknauf auf,
der in Umfangsrichtung formschlüssig verdrehsicher mit der Schraube ausgebildet ist.
Der Handknauf kann ein Bedienelement bilden, wobei im Kontext der Erfindung bevorzugt
auch von dem "Bedienelement der Schraube" oder von dem "Bedienelement der Spannvorrichtung"
die Rede ist. Dadurch ist eine besonders einfache Handhabung der Spannvorrichtung
möglich. Auf ein zusätzliches Montagewerkzeug, wie beispielsweise einen Montageschlüssel,
kann verzichtet werden. Dadurch ermöglicht die Spannvorrichtung insbesondere eine
werkzeuglose, d.h. keyless, Befestigung der Werkzeugscheibe an der Werkzeugmaschine.
[0027] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. Die Figuren,
die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0028] In den Figuren sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert.
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1
- Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung des Befestigungssystems
- Fig. 2
- Ansicht einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung des Befestigungssystems
- Fig. 3
- Ansicht einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Befestigungssystems
- Fig. 4
- Ansicht einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Spannvorrichtung, wobei die Schraube
als Zentrierhilfe einen vorstehenden Bereich aufweist.
Ausführungsbeispiele und Figurenbeschreibung:
[0030] Die Figuren zeigen bevorzugte Ausgestaltungen des vorgeschlagenen Befestigungssystems.
Das in Figur 1 dargestellte Befestigungssystem umfasst eine Spannvorrichtung 10, mit
der eine Werkzeugscheibe 300 mittels eines Koppelmoduls 1 an einer Antriebsspindel
20 einer Werkzeugmaschine 100 (nicht dargestellt) befestigt bzw. verspannt werden
kann. Das Koppelmodul 1 weist einen ersten Flansch 17 und eine Innenkontur 16 auf.
Die Innenkontur 16 und der erste Flansch 17 weisen jeweils zentrale Öffnungen auf,
durch die eine Schraube 2 geführt werden kann. Die Schraube 2 weist einen Schraubenkopf
12, ein Außengewinde 14 und eine Auflagefläche 9 auf. Darüber hinaus weist die Spannvorrichtung
10 ein Bedienelement 3 auf, das am Schraubenkopf 12 angeordnet vorliegen kann und
daher im Kontext der vorliegenden Erfindung wahlweise als «Bedienelement der Spannvorrichtung»
oder als «Bedienelement der Schraube» bezeichnet wird. Das Bedienelement 3 kann als
Handknauf oder als Knebel ausgebildet sein. Der Nutzer der Werkzeugmaschine 100 kann
an dem Bedienelement 3 angreifen und es drehen, so dass die Werkzeugscheibe 300 der
Werkzeugmaschine 100 mit dem Bedienelement 3 der Spannvorrichtung 10 werkzeuglos gelöst
oder festgezogen werden kann.
[0031] Der erste Flansch 17 weist eine zentrale Öffnung 4 zur Durchführung der Schraube
2 auf, sowie eine Grund- bzw. Bodenfläche 5. Die Grundfläche 5 ist vorzugsweise im
Wesentlichen kreisförmig ausgebildet, so dass der äußere Rand des ersten Flansches
17 einen im Wesentlichen kreisförmigen Umfang bildet. An dem Umfang des ersten Flansches
17 kann eine Seitenwand 6 verlaufen, die einen Kragen des ersten Flansches 17 bildet
und dafür sorgt, dass der erste Flansch 17 topfförmig ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung
der Erfindung ist in Figur 2 dargestellt. Die in Figur 2 dargestellte Ausgestaltung
der Erfindung kann vor allem für Durchmesser von 60 Millimeter (mm) verwendet werden,
also beispielsweise für stahlgebundene Diamanttrennscheiben 300. Alternativ kann die
Grundfläche 5 des ersten Flansches 17 über die Seitenwand 6 überstehen. Diese Ausgestaltung
der Erfindung ist in Figur 3 dargestellt. Die in Figur 3 dargestellte Ausgestaltung
der Erfindung kann vor allem für Durchmesser von 90 oder 100 mm verwendet werden,
also beispielsweise für Abrasivscheiben 300 für größere Trennschleifer 100. Die hier
genannten Durchmesser-Angaben beziehen sich vorzugsweise auf den Durchmesser der Flansche
8, 17, wobei sich die Flansch-Durchmesser aus einem vorgegebenen Verhältnis von Durchmesser
der Werkzeugscheibe 300 zu Durchmesser des Flansches 8, 17 ergeben. Ein solches Verhältnis
kann beispielsweise 0,25 betragen und aus Zulassungsnormen oder dergleichen hervorgehen.
Für Abrasivscheiben mit einem Durchmesser von 350 mm kann sich bei einem vorgegebenen
Verhältnis von 0,25 beispielsweise ein Flanschdurchmesser von mindestens 87,5 mm ergeben.
Ein solcher Flanschdurchmesser kann beispielsweise auf 90 mm aufgerundet werden. Es
kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass der Flanschdurchmesser von einer
Getriebekopfgröße abhängt. Dies gilt vorzugsweise vor allem für Werkzeugscheiben 300
aus Stahl oder für Werkzeugscheiben 300, die Stahl umfassen.
[0032] Durch diese Maßnahmen bzw. konstruktiven Ausgestaltungen des ersten Flansches 17
kann erreicht werden, dass das Bedienelement 3 der Spannvorrichtung 10 gegenüber der
Werkzeugscheibe 300 abgeschirmt wird. Dadurch kann ein Kontakt zwischen Untergrund
und Bedienelement 3 der Spannvorrichtung 10 verhindert werden und sichergestellt werden,
dass sich die Schraube 2 der Spannvorrichtung 10 während des Betriebs der Werkzeugmaschine
100 nicht unbeabsichtigt löst oder dass die Schraube 2 - bei entgegengesetzter Drehrichtung
der Werkzeugscheibe 300 - nahezu unlösbar festzieht.
[0033] Die Innenkontur 16 des Koppelmoduls 1 bzw. der Spannvorrichtung 10 kann als werkzeuglose
Nuss ausgebildet sein und ein M8-Gewinde umfassen. Die Innenkontur 16 kann insbesondere
als Zweiflach ausgebildet sein, wobei die Schraube 2 in einem Innenraum 15 der Innenkontur
16 gelagert werden kann. Die Schraube 2 kann etwas länger sein als die Außenwände
der Innenkontur 16, so dass die Schraube 2 aus dem Innenraum 15 der Innenkontur 16
hervorsteht. Die Schraube 2 kann dann vorteilhafterweise auch als Zentrierhilfe verwendet
werden. Darüber hinaus kann als weitere Zentrierhilfe am Ende der Schraube 2 ein Zapfen
18 vorgesehen sein. Diese Ausgestaltung der Erfindung ist in Figur 4 dargestellt.
Die Schraube 2 kann durch die Öffnung 4 des ersten Flansches 17 und durch eine zentrale
Öffnung der Werkzeugscheibe 300 geführt werden. Die Schraube 2 kann anschließend in
ein Innengewinde 22 der Antriebsspindel 20 der Werkzeugmaschine 100 eingeschraubt
werden. Dadurch kann die Werkzeugscheiben 300 axial an der Antriebsspindel 20 verspannt
werden. Zwischen dem ersten Flansch 17 und der Werkzeugscheibe 300 kann ein Sprengring
7 vorgesehen sein.
[0034] Zwischen der Antriebsspindel 20 und der Werkzeugmaschine 100 kann ein zweiter Flansch
8 vorgesehen sein. Der zweite Flansch 8 weist eine zentrale Öffnung auf, die im Sinne
der Erfindung bevorzugt als Zentrierung 13 bezeichnet werden kann. Darüber hinaus
kann der zweite Flansch 8 eine Auflagefläche 11 aufweisen, die bei Befestigung der
Werkzeugscheibe 300 an der Werkzeugmaschine 100 in Kontakt mit der Werkzeugscheibe
300 vorliegt. Außerdem kann der zweite Flansch 8 eine Drehmitnahme aufweisen, die
beispielsweise als Zweiflach oder als Sechskant ausgebildet ist.
[0035] Figur 4 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung der Spannvorrichtung 10, wobei die Schraube
2 als Zentrierhilfe einen vorstehenden Bereich 18 aufweist. Der vorstehende Bereich
18 kann beispielsweise als Zapfen ausgebildet sein. Darüber hinaus ist in Figur 4
das Gewinde 14 der Schraube 2 dargestellt, sowie das Bedienelement 3 der Spannvorrichtung
10 bzw. der Schraube 2. Außerdem zeigt Figur 4 den Außenflansch 17 und die Innenkontur
16.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Koppelmodul
- 2
- Schraube
- 3
- Bedienelement
- 4
- Öffnung des ersten Flansches
- 5
- Grundfläche des ersten Flansches
- 6
- Seitenwand des ersten Flansches
- 7
- Sprengring
- 8
- Zweiter Flansch
- 9
- Auflagefläche der Schraube
- 10
- Spannvorrichtung
- 11
- Auflagefläche des zweiten Flansches
- 12
- Kopf der Schraube
- 13
- Zentrierung des zweiten Flansches
- 14
- Gewinde der Schraube
- 15
- Innenraum der Innenkontur
- 16
- Innenkontur
- 17
- erster Flansch
- 18
- vorstehender Bereich als Zentrierhilfe
- 20
- Antriebsspindel
- 22
- Innengewinde der Antriebsspindel
- 100
- Werkzeugmaschine
- 300
- Werkzeugscheibe der Werkzeugmaschine
1. Spannvorrichtung (10) zum Befestigen einer Werkzeugscheibe (300) an einer Werkzeugmaschine
(100), wobei die Spannvorrichtung (10) eine Schraube (2) aufweist, die zum Befestigen
der Werkzeugscheibe (300) in eine Antriebsspindel (20) der Werkzeugmaschine (100)
einzuschrauben ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraube (2) in einem Koppelmodul (1) der Spannvorrichtung (10) gelagert ist,
wobei das Koppelmodul (1) einen ersten Flansch (17) und Innenkontur (16) aufweist,
wobei mit der Spannvorrichtung (10) eine formschlüssige Befestigung der Werkzeugscheibe
(300) an der Werkzeugmaschine (100) bewirkt wird und wobei der zweite Flansch (17)
ein unerwünschtes Lösen oder Festziehen der Schraube (2) verhindert.
2. Spannvorrichtung (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Flansch (17) eine Öffnung (4), eine Grundfläche (5) und eine kragenförmige
Seitenwand (6) aufweist.
3. Spannvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraube (2) ein Bedienelement (3), sowie einen Schraubenkopf (12), ein Gewinde
(14) und eine Auflagefläche (9) zum Kontaktieren des ersten Flansches (17) aufweist.
4. Spannvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spannvorrichtung (10) einen zweiten Flansch (8) aufweist, der in einem befestigten
Zustand zwischen der Antriebsspindel (20) und der Werkzeugscheibe (300) angeordnet
vorliegt.
5. Spannvorrichtung (10) nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Flansch (8) eine Auflagefläche (11) und eine Zentrierung (13) aufweist.
6. Spannvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Flansch (17) in einem befestigten Zustand mittelbar oder unmittelbar zwischen
der Werkzeugscheibe (300) und der Schraube (2) angeordnet vorliegt.
7. Spannvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spannvorrichtung (10) einen Sprengring (7) aufweist, der zwischen der Werkzeugscheibe
(300) und dem zweiten Flansch (17) angeordnet vorliegt.
8. Spannvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenkontur (16) von einem Zweiflach gebildet wird.
9. Spannvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraube (2) einen vorstehenden Bereich (18) aufweist, der eine Zentrierhilfe
darstellt.
10. Werkzeugmaschine (100), vorzugsweise in Form eines Trennschleifers, wobei die Werkzeugmaschine
(100) eine Antriebsspindel (20) und eine Spannvorrichtung (10) nach einem der vorangehenden
Ansprüche aufweist, wobei die Spannvorrichtung (10) zum Befestigen einer Werkzeugscheibe
(300) an der Antriebsspindel (20) der Werkzeugmaschine (100) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebsspindel (20) ein endseitiges Innengewinde (22) aufweist, das mit der Schraube
(2) der Spannvorrichtung (10) verbindbar ist, um die Werkzeugscheibe (300) an der
Antriebsspindel (20) der Werkzeugmaschine (100) zu befestigen.
11. Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebsspindel (20) zweiseitig abgeflacht ausgebildet ist.
12. Verfahren zur Befestigung einer Werkzeugscheibe (300) an einer Werkzeugmaschine (100),
wobei das
Verfahren die folgenden Verfahrensschritte umfasst:
a) Bereitstellung einer Spannvorrichtung (10) nach einem der Anspruch 1 bis 10,
b) Einschrauben der Schraube (2) der Spannvorrichtung (10) in eine Antriebsspindel
(20) der Werkzeugmaschine (100),
wobei die Schraube (2) durch eine Innenkontur (16) und einen ersten Flansch (17) der
Spannvorrichtung (10), sowie durch die Werkzeugscheibe (300) geführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraube (2) in ein endseitiges Innengewinde (22) der Antriebsspindel (20) eingeschraubt
wird.