[0001] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Setzgerät für gegurtete Befestiger,
insbesondere mit der Vereinzelung der Befestiger aus einem als Magazinstreifen ausgeführten
Gurt.
HINTERGRUND
[0002] Bei der Montage von Flachdachelementen, insbesondere auf Industriedächern, ist es
erforderlich, eine Vielzahl solcher Dachsegmente untereinander und mit einer tragenden
Unterkonstruktion zu verbinden. Solche Flachdachelemente werden häufig als Trapezbleche
aus wenige mm dicken Stahl- oder Aluminiumblechen ausgeführt und entsprechend verschraubt,
häufig mit selbstbohrenden und gewindeformenden Schrauben. Für den Monteur ist es
dabei wichtig, diese Befestiger in einer schonenden Körperhaltung setzen zu können,
in dem Fall bevorzugt stehend. Daher finden seit langem entsprechend ausgelegte Setzgeräte
Verwendung, sogenannte Stand-Up Tools.
[0003] Die Begriffe, die nachfolgend zur Erläuterung der Position von Merkmalen und Bauteilen
eines Setzgeräts verwendet werden, beziehen sich auf die aufrechte (vertikale) Arbeitsposition.
Die Arbeitsposition eines Bedieners ist stehend hinter dem Gerät, eine Ansicht "von
vorne" bedeutet also die Sicht auf die dem Bediener entgegengesetzte Seite.
STAND DER TECHNIK
[0004] Im Dokument
EP 1 445 072 A1 ist ein Setzgerät der beschriebenen Art gezeigt. Es besteht im Wesentlichen aus einem
in einer Hülse geführten, motorisch drehangetriebenen Setzdorn, einer achsparallel
dazu versetzten Befestiger-Zuführung, einem Gurtkanal für einen Magazinstreifen und
einer Vereinzelungsvorrichtung. Die Hülse weist an ihrem unteren Ende ein Mundstück
auf, das einen Befestiger mindestens zu Beginn des Setzvorganges zentriert. Das untere
Ende des drehangetriebenen Setzdorns ist als Abtrieb ausgelegt und weist eine Klinge
bzw. Bit auf, das mechanisch in den Kraftangriff am Kopf des Befestigers eingreifen
und so den Befestiger setzen kann. Der Setzdorn ist in der Hülse axial verschieblich
gelagert und mit einer Feder so vorgespannt, dass der Setzvorgang (bzw. die Abwärtsbewegung
des Setzdorns) in den Untergrund unter Überwindung der Federkraft stattfinden kann.
[0005] Die Befestiger-Zuführung ist als achsparalleles Fallrohr ausgeführt, das vor dem
Mundstück über eine seitliche Zuführung in die Hülse einmündet. Am oberen Fallrohr
ist die Vereinzelungsvorrichtung am Schnittpunkt zwischen dem Fallrohr und dem unteren
Ende des Gurtkanals angeordnet. Die im Magazinstreifen gegurteten Befestiger werden
im Gurtkanal so geführt, dass der in Arbeitsrichtung vorderste Befestiger seitlich
in das Fallrohr gelangen kann. Ein oberhalb des Schnittpunktes angeordnete Ausstossfinger
drückt in einer Abwärtsbewegung den Befestiger aus dem Magazinstreifen, worauf dieser
durch das Fallrohr unterhalb des Schnittpunktes via die seitliche Zuführung in das
Mundstück fällt. Da die Bewegung von Setzdorn und Ausstossfinger gekoppelt sind, greift
die Klinge des Setzdorns in den Kraftangriff des Befestigers und treibt diesen an.
[0006] Üblicherweise wird durch die Rückkehrbewegung des Setzdorns bzw. des Ausstossfingers
der Magazinstreifen um eine Position so weiterbewegt, dass der nächste Befestiger
im Fallrohr fertig zum Ausstossen bereit ist.
[0007] Dieses Grundprinzip ist, für nicht gegurtete Befestiger, ebenfalls in der Schrift
US 3,960,191 gezeigt.
[0008] In der Schrift
WO 2012/014 084 A1 wird ein Setzgerät der beschriebenen Art zur Verwendung mit einem Magazinstreifen
gezeigt. Die Besonderheit ist hierbei, dass der Magazinstreifen, nachdem die Befestiger
vereinzelt wurden, in einen Ausstoss-Gurtkanal geführt werden, der tordiert ist. Dies
führt dazu, dass der leere Magazinstreifen seitlich abgelenkt wird, welcher ansonsten
die Tendenz hat, sich zum Setzgerät hinzukrümmen und dort mit dem Setzgerät bzw. seiner
Mechanik zu kollidieren.
[0009] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben gezeigten Funktionsprinzipien
weiterzuentwickeln, insbesondere in Bezug auf Anwendungssicherheit und Robustheit.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Setzgerät für Befestiger, die in einem Magazinstreifen
angeordnet sind, mit den nachfolgenden Merkmalen bzw. Baugruppen gelöst, welche an
einem tragenden Gehäuse angeordnet sind. Angaben wie "oben", "unten" oder "in Arbeitsposition"
beziehen sich dabei auf die vorgesehene vertikale Ausrichtung des Setzgerätes bei
der Nutzung. Mit Befestiger sind grundsätzlich alle Befestiger gemeint, die sich sinnvoll
durch eine Drehbewegung in einen Untergrund einsenken lassen. Dies können Schrauben,
insbesondere Selbstbohrschrauben sein. Die Erfindung ist aber nicht zwangsläufig darauf
eingeschränkt.
[0011] Ein motorisch antreibbarer Setzdorn dient zum Setzen der Befestigers; die Art des
Antriebs kann durch einen fest installierten Motor oder eine angekoppelte Bohrmaschine
erfolgen. Eine Transportvorrichtung dient dazu, den Magazinstreifen im Arbeitstakt
um jeweils eine Position von einem Befestiger zum nächsten zu befördern. Eine Vereinzelungsvorrichtung
dient dazu, einen Befestiger aus dem Magazinstreifen zum richtigen Zeitpunkt herauszulösen
bzw. zu vereinzeln.
[0012] Die Magazinstreifen werden in am Gehäuse angebrachten Führungskanälen geführt. Dazu
zählen ein Zuführkanal für den gefüllten Magazinstreifen, ein in Arbeitsposition horizontal
angeordneter Gurtkanal durch die Vereinzelungsvorrichtung und einen Ausstosskanal
für den entleerten Magazinstreifen. Zuführkanal wie auch Ausstosskanal sind im Wesentlichen
krümmungsfrei ausgebildet und je über mindestens eine Verbindungskurve mit je einem
freien Ende des Gurtkanals verbunden.
[0013] Die Vereinzelungsvorrichtung umfasst einen Ausstossdorn mit einem Ausstossfinger;
letzterer kann universell ausgebildet sein, um Befestiger aller Art aus dem Magazinstreifen
auszustossen oder auch austauschbar, um besonders sicher oder schonend die Vereinzelung
zu erzielen. Der Ausstossdorn ist in einer Hülse - in Arbeitsposition - vertikal geführt,
wobei diese Hülse oberhalb von und senkrecht zum Gurtkanal angeordnet ist und koaxial
unterhalb des Gurtkanals als Fallrohr weiterführt.
[0014] Diese Auslegung führt dazu, dass die die Führungskanäle für den Magazinstreifen -
wiederum in Arbeitsposition betrachtet - zusammen mit den Verbindungskurven eine U-Form
bilden, wobei der Gurtkanal den Boden und der Zuführkanal sowie der Ausstosskanal
die beiden Schenkel der U-Form bilden. Dabei schliesst der Ausstosskanal mit der Hülse
bzw. dem Fallrohr einen grösseren Winkel ein als der Zuführkanal. Die verbessert sowohl
die Zuführung wie auch die Handhabung, weil sich schon äusserlich Zuführ- und Ausstosskanal
durch ihre Anordnung unterscheiden. Weitere Vorteile werden bei der Figurenbeschreibung
genannt.
[0015] Vorteilhaft wird der Zuführkanal im Wesentlichen parallel zur Hülse bzw. dem Fallrohr
geführt. Dies führt zu einem sehr spitzen Winkel zwischen Zuführkanal und Hülse /
Fallrohr bis hin zu einer Parallelführung. Die Verbindungskurve zum Gurtkanal wäre
in letzterem Fall eine 90 Grad Kurve. Deren Radius wird so gewählt, dass einerseits
die Reibung zwischen einem Magazinstreifen und dem Führungskanal nicht zu gross wird,
gleichzeitig aber der Platzbedarf der U-Form nicht zu gross wird.
[0016] Die Handhabung kann noch weiter verbessert werden, indem die - in Arbeitsposition
- oben offene Einführung in den Zuführkanal höher angelegt wird als das obere Ende
des Ausstosskanals. Für den Bediener ergeben sich dann drei Kriterien für die Beladung
des Geräts mit einem neuen Magazinstreifen: Die Lage am Gerät (rechts/links), der
Einführwinkel sowie die Höhe der Einführöffnung. Die Einführöffnung wie auch die Entnahmeöffnung
für Magazinstreifen kann so gestaltet werden, dass das Einführen bzw. das Entnehmen
erleichtert wird. Trichterförmige Öffnungen oder ähnliche Einlege- bzw. Entnahmehilfen
seien als Beispiel genannt.
[0017] Die Transportvorrichtung des Setzgeräts setzt sich als Baugruppe aus mehreren Elementen
bzw. Merkmalen zusammen. Zentral angeordnet ist ein in Arbeitsposition vertikaler
Schwenkarm, der an seinem oberen Ende im Gehäuse mittels eines Drehlagers schwenkbar
befestigt ist. Diese Schwenkbewegung wird bewirkt durch einen Führungsbolzen am Ausstossdorn;
dieser Führungsbolzen greift in eine im Schwenkarm eingelassene Führungsnut ein. Es
wird also nach Art einer Kulissenführung die in der Hülse geführte Vertikalbewegung
des Ausstossdorns in eine zwangsgeführte Pendelbewegung des Schwenkarms umgesetzt.
Weiterhin ist am unteren Ende des Schwenkarms eine federnd gelagerte Vorschubklinke
angebracht. Im Gehäuse wiederum sind zwei am Gurtkanal angeordnete, federnd gelagerte
Sperrklinken befestigt. Sowohl die Vorschubklinke und die Sperrklinken ragen in den
Gurtkanal. Bei eingelegtem Magazinstreifen greifen die Klinken in eine Perforation
im Magazinstreifen ein. Die Federunterstützung drückt also die Klinken jeweils in
Richtung des Magazinstreifens.
[0018] Bevorzugt wird die Vorschubklinke von oben und die Sperrklinken von unten in den
Gurtkanal ragen.
[0019] Der für dieses Setzgerät verwendete Magazinstreifen ist einreihig und hält die Befestiger
in einem Abstand D, gemessen jeweils Mitte-Mitte einer Halteöffnung. Der Magazinstreifen
wird als im Wesentlichen flacher Streifen eines Trägermaterials ausgeführt mit Halteöffnungen
für die Befestiger. Um den Transport durch die Vereinzelungsvorrichtung zu erlauben,
wird der Magazinstreifen zusätzlich zu den Halteöffnungen mindestens eine seitlich
angeordnete Perforation aufweisen. Die Abstände D der Perforationsöffnungen entsprechen
dabei dem Abstand der Halteöffnungen für die Befestiger.
[0020] Das Trägermaterial des Magazinstreifens kann aus Kunststoff, Karton oder einem biologisch
abbaubaren Material mit vergleichbaren Eigenschaften bestehen. Perforation und Halteöffnungen
lassen sich durch Stanzen aus diesem Trägermaterial günstig herstellen.
[0021] Bevorzugt wird man die Halteöffnungen so dimensionieren, dass sie zur Aufnahme von
Befestigern verschiedenen Durchmessers geeignet sind. Dies erhöht die Flexibilität
beim Einsatz des Setzgerätes. Erreichen lässt sich dies, indem man die Halteöffnungen
mit radial nach innen weisenden Haltezungen versieht, die die die Befestiger in der
Halteöffnung zentrieren. Bevorzugt werden sie so elastisch ausgelegt, dass eine Wiederverwendung
bzw. erneute Wiederbefüllung des Magazinstreifens mit Befestigern möglich ist.
[0022] Die Vereinzelung der Befestiger in einem Setzgerät der beschriebenen Art läuft ab
wie nun folgend beschrieben. Ausgehend von einem Setzgerät mit einem korrekt eingelegten,
mit Befestigern versehenen Magazinstreifen in einer betriebsbereiten, aufrechten (im
Wesentlichen vertikalen) Arbeitsposition umfasst der Vereinzelungsvorgang folgende
Schritte:
Der Ausstossdorn wird in eine vertikale Abwärtsbewegung versetzt, wodurch eine geführte
Schwenkbewegung des Schwenkarms bewirkt wird. Dadurch kann die Vorschubklinke, die
sich im Eingriff in die Perforation des Magazinstreifens befindet, diesen in Arbeitsrichtung
bewegen, wobei die Sperrklinken in Freilaufrichtung überschoben werden. Freilaufrichtung
bedeutet hierbei entgegen der Richtung, in der die Sperrklinken hemmend wirken.
[0023] Durch die Bewegung der Vorschubklinke im Magazinstreifen wird der in Arbeitsrichtung
vorderste Befestiger im Magazinstreifen in eine Ausstossposition befördert. Diese
ist dadurch charakterisiert, dass der Ausstossdorn, der Befestiger und das Fallrohr
eine gemeinsame Längsachse bzw. Linie bilden. Danach erreicht der Ausstossdorn durch
die vertikale Abwärtsbewegung den Befestiger und stösst ihn aus dem Magazinstreifen
in das Fallrohr.
[0024] Der Setzvorgang erfolgt danach wie im Stand der Technik bekannt.
KURZBEZEICHNUNG DER FIGUREN
[0025]
Figur 1 zeigt ein Setzgerät gemäss Stand der Technik mit seinen wesentlichen Bestandteilen.
Figur 2 zeigt den Transport- und Vereinzelungsmechanismus in einem Setzgerät gemäss
vorliegender Erfindung.
Figur 3 zeigt eine Erläuterung zur Arbeitsrichtung eines Setzgerätes und den Verlauf
der Führungskanäle für den Magazinstreifen.
Figur 4 zeigt detailliert den Transportmechanismus im Bereich des Gurtkanals.
Figur 5 zeigt exemplarisch einen Magazinstreifen mit seinen Bestandteilen
BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0026] Figur 1 zeigt ein Setzgerät wie es im Stand der Technik bekannt ist. Aufgeführt sind
die Bestandteile, die für das Verständnis der vorliegenden Erfindung wichtig sind
bzw. die im Vergleich zur Erfindung verändert wurden.
[0027] Das Setzgerät 100 umfasst im Wesentlichen zwei parallel zueinander angeordnete Rohrsysteme
und einen Zuführkanal 105 für einen gefüllten Magazinstreifen. Das in der Zeichnung
links angeordnete Rohrsystem besteht aus zwei ineinandergleitend verschieblichen Rohren,
einem äusseren Hüllrohr 127 und einer inneren Hülse 125. Ein Setzdorn 320 ist axial
mittig in Hüllrohr 127 und innerer Hülse 125 gelagert und weist an seinem (im Bild
unteren) Ende ein Bit 330 auf, das so gewählt wird, dass es geeignet ist, um mit dem
Kraftangriff eines zu setzenden Befestigers 310 zusammenzuwirken. Das obere Ende des
Setzdorns kann üblicherweise mit einem Antriebsaggregat (hier nicht gezeigt) gekoppelt
werden, das den Setzdorn 320 in Drehbewegung versetzt.
[0028] Im oberen Bereich des Hüllrohrs 127 ist eine Feder 135, hier eine Spiralfeder, angeordnet,
die sich auf dem oberen Rand der Hülse 125 abstützt und einer Abwärtsbewegung des
Hüllrohrs 127 relativ zur Hülse 125 entgegenwirkt.
[0029] Parallel zu Hüllrohr 127 und Hülse 125 (im Bild rechts) befindet sich ein Führungsrohr
175, das einen darin axial mittig geführten Ausstossdorn 170 aufnehmen kann. Der Ausstossdorn
170 ist mechanisch mit dem Hüllrohr 127 verbunden und kann daher synchron mit dem
Setzdorn 320 im Führungsrohr 175 abwärts bewegt werden.
[0030] Wiederum parallel zum Hüllrohr 127 ist ein Zuführkanal 105 für Magazinstreifen gezeigt.
An seinem oberen Ende befindet sich eine Einführöffnung 115, hier als Trichter dargestellt.
Der Zuführkanal ist üblicherweise so lang ausgelegt, dass ein Magazinstreifen mit
einer vorbestimmten Anzahl von Befestigern 310 auf voller Länge eingeführt und sicher
gehalten werden kann. Das zuerst eingeführte Ende des Magazinstreifens kommt also
bei korrekter Einführung an der Vereinzelungsvorrichtung 120 des Setzgerätes 100 zu
Liegen. In Figur 1 sind nur wenige Befestiger 310 exemplarisch dargestellt.
[0031] Die Vereinzelung findet dadurch statt, dass durch eine gemeinsame Abwärtsbewegung
von Ausstossdorn 170 und Setzdorn 320 der Ausstossfinger 150 auf den vordersten der
gegurteten Befestiger 310 trifft und ihn nach unten aus dem Magazinstreifen herauslöst,
üblicherweise ausstösst. Das Führungsrohr 175 ist koaxial zu einem Fallrohr 140 angeordnet,
in dem der vereinzelte Befestiger 310 nach unten fällt, wenn das Setzgerät 100 in
Arbeitsposition ist. Durch eine seitliche Zuführung 145 gleitet der vereinzelte Befestiger
310 seitlich in die Hülse 125 und wird an deren unterem Ende von einem Mundstück 130
aufgehalten und zentriert. Durch die abgestimmten Längen von Setzdorn 320 und Ausstossdorn
170 wird erreicht, dass die Vereinzelungsvorrichtung 120 einen Befestiger 310 aus
einem Magazinstreifen herauslöst, bevor der Setzdorn 320 das Mundstück erreicht. Trifft
der Setzdorn auf den Befestiger, kann er diesen in den Untergrund eintreiben. In einer
einzigen Abwärtsbewegung kann somit ein gegurteter Befestiger automatisch vereinzelt
und gesetzt werden.
[0032] Gehen Setzdorn 320 und Ausstossdorn 170 wieder zurück in die obere Ausgangsposition,
wird der Magazinstreifen freigegeben und ein neuer Befestiger 310 positioniert. Die
Förderbewegung kann sowohl durch die Abwärtsbewegung wie auch die Aufwärtsbewegung
erreicht werden, je nach Konstruktion.
[0033] Figur 2 zeigt eine Zusammenschau aus einer speziellen Vereinzelungsvorrichtung sowie
einer Transportvorrichtung 160 gemäss vorliegender Erfindung.
[0034] Mit Führungskanälen für einen Magazinstreifen 300 seien die folgenden Elemente gemeint:
Die Einführöffnung 115 ist in der Zeichnung oben rechts dargestellt, sie mündet in
den Zuführkanal 105. Eine anschliessende Verbindungskurve 107 mündet in den Gurtkanal
155, der in der Vereinzelungsvorrichtung liegt und ebenfalls einen Teil der Transportvorrichtung
160 bildet. Danach führt eine weitere Verbindungskurve 112 in den Ausstosskanal 110,
der mit einer Entnahmeöffnung 117 abschliesst. Diese Führungskanäle bilden also ein
weites U mit einem mindestens im Bereich der Transportvorrichtung 160 flachen Boden
und zwei nach oben weisenden Schenkeln. Wie im Bild gezeigt, sind die Winkel von Ausstosskanal
110 und Zuführkanal 105 mit dem Führungsrohr 175 unterschiedlich, wobei der Zuführkanal
105 steiler ausgelegt ist.
[0035] Die Dimensionierung der Führungskanäle wird durch die Abmessungen des Magazinstreifens
definiert. Der Magazinstreifen soll eng geführt werden, aber nicht klemmen. Der Fachmann
wird die Führungskanäle aufbauend auf Erfahrungswerten bestimmen.
[0036] Als Arbeitsrichtung 340 (siehe Fig. 3) eines Magazinstreifens sei die Bewegung durch
die Führungskanäle von der Einführöffnung 115 bis zur Entnahmeöffnung 117 gemeint.
[0037] Die Auslegung der Führungskanäle bewirkt, dass ein im Zuführkanal 105 eingelegter
Magazinstreifen (mit Befestigern) durch sein Eigengewicht die Förderbewegung der Transportvorrichtung
unterstützt, während der leere Magazinstreifen im Ausstosskanal 100 flacher auslaufen
kann. Dies wirkt sich insbesondere positiv aus, wenn der Magazinstreifen teilgeleert
ist und im Ausstosskanal in Richtung Entnahmeöffnung bewegt werden muss. Man mag sich
fragen, warum eine so aufwändige, aufwärts gerichtete Führung des leeren Magazinstreifens
vorteilhaft ist. In der Praxis hat sich gezeigt, dass der geleerte Magazinstreifen,
je nach Art und Stärke des Materials, sich selbst überlassen entweder herunterhängt
oder dem Bediener des Setzgeräts störend in die Quere kommt. Durch die Führungskanäle
112, 110 plus die Entnahmeöffnung 117 wird ein im Ausstosskanal 110 geführter Magazinstreifen
zusätzlich vor Beschädigungen geschützt, was bei möglicherweise zur Wiederverwendung
vorgesehen Streifen ein Vorteil ist. Auch ein Transport eines Setzgerätes mit teilgeleertem
Magazinstreifen kann erfolgen, ohne dass der Magazinstreifen verklemmt, abreisst,
hängenbleibt oder versehentlich herausgezogen wird. Nicht zuletzt wird dadurch auch
bewirkt, dass der Magazinstreifen in der Entnahmeöffnung sichtbar wird, wenn der Vorrat
an Befestigern zur Neigung geht. Insbesondere wenn der Pfad im Führungskanal nach
der Transport- bzw. Vereinzelungsvorrichtung 160 kürzer ist als im Zuführkanal 105,
wird ein definiertes Ende des Magazinstreifens sichtbar, das auch ein sicheres Greifen
und Entfernen des geleerten Magazinstreifens erlaubt. Somit erhöht die Auslegung mit
unterschiedlichen Winkeln von Zuführkanal 105 und Ausstosskanal 110 die Handhabungssicherheit.
[0038] Die tragende Struktur, die die Führungskanäle (115, 105, 107, 155, 112, 110, 117)
des Magazinstreifens sowie die Transportvorrichtung 160 und die Vereinzelungsvorrichtung
aufnimmt und deren Position zueinander definiert, ist hier mit dem Begriff Gehäuse
190 beschrieben. Jedes Gerüst, das diese Aufgabe leisten kann, sei als Gehäuse 190
anzusehen. Seine Gestaltung ergibt sich aus der Funktion.
[0039] Die Transportvorrichtung 160 ist in Figur 2 in Übersicht und in Figur 4 im Detail
gezeigt. Der Übersicht wegen sind Befestiger in diesen Figuren weggelassen. Die Transportvorrichtung
160 besteht im Kern aus der Vorschubklinke 230 und den beiden Sperrklinken 240 und
240'. Diese können, hintereinander und parallel zum Gurtkanal 155 angeordnet, in ein
und dieselbe Perforationsreihe im Magazinstreifen eingreifen. Ebenso können die Sperrklinken
doppelt angelegt werden (also insgesamt 4) wie auch ein oder zwei parallele Sperrklinken.
Das würde zwei separate (parallele) Perforationsreihen in demselben Magazinstreifen
erlauben. Die grundlegende Funktionalität bleibt jeweils dieselbe.
[0040] Die Sperrklinken 240 und 240' sind im Gehäuse 190 federnd (Federn 265, 265') so gelagert,
dass sie, im Eingriff in einen Magazinstreifen 300, eine Bewegung in Arbeitsrichtung
erlauben. Bewegt sich der Magazinstreifen in Arbeitsrichtung, werden die Sperrklinken
aus der Perforation des Magazinstreifens nach unten, also gegen die Federkraft herausgedrückt.
Danach können die Sperrklinken 240, 240' am Magazinstreifen so lange entlang gleiten,
bis das nächste Perforationsloch erreicht ist. Dort rasten sie, durch die Feder betätigt,
nach oben erneut ein. Die Sperrklinken 240, 240' verhindern im Gegenzug aber eine
Bewegung entgegen der Arbeitsrichtung.
[0041] Die Vorschubklinke 230 ist im Schwenkarm ebenfalls federnd gelagert; sie wird daher
durch die Schwenkbewegung des Schwenkarms 200 im Bereich des Gurtkanals 155 zu einer
Bewegung in Arbeitsrichtung gezwungen. Wenn die Rastnase 275 der Vorschubklinke 230
sich im Eingriff in der Perforation befindet, wird der Magazinstreifen 300 in Arbeitsrichtung
vorwärtsbewegt. Eine Wegbegrenzungsvorrichtung 280 (in Figur 2 als in einem Langloch
geführter Finger realisiert) definiert und begrenzt den Vorschub des Magazinstreifens
300 in Arbeitsrichtung.
[0042] Kehrt der Schwenkarm 200 nach Erreichen seiner Endposition seine Bewegung um, halten
die Sperrklinken 240, 240' den Magazinstreifen fest. Die Rastnase 275 der Vorschubklinke
230 wird - entgegen ihrer Feder 260 - nach oben aus der Perforation gedrückt und gleitet
über den Magazinstreifen 300 entgegen der Arbeitsrichtung zurück, bis sie in der Ausgangsposition
wieder nach unten in eine Perforation eingreifen kann. Die Feder 260 sichert erneut
die Rastnase 275 in dieser Position.
[0043] Durch die exakt definierten Positionen der Sperrklinken 240, 240' und der Vorschubklinke
230 kann ein im Magazinstreifen gehaltener Befestiger präzise ausgestossen werden.
Wie in Figur 4 gezeigt, wird die Vorschubklinke 230 bevorzugt so zwischen zwei längs
hintereinander liegenden Sperrklinken 240, 240' angeordnet, dass ihr Arbeitsbereich
innerhalb des von den Sperrklinken definierten Abschnitts liegt. Die Sperrklinken
halten also den Magazinstreifen vor und hinter der Ausstossvorrichtung gestrafft fest.
[0044] Ein Fachmann kann anhand der Figur 4 ohne weiteres erkennen, dass der Abstand D zwischen
den Positionen der Befestiger im Magazinstreifen 300 auch den Lochabstand der Perforation
und die Auslegung der Transportvorrichtung bestimmt. Der Weg der Vorschubklinke pro
Arbeitstakt beträgt somit auch D und der Abstand der Haltenasen der Sperrklinken beträgt
ebenfalls ein ganzzahlig Vielfaches von D.
[0045] Anhand von Figur 2 soll abschliessend noch erläutert werden, wie die Schwenkbewegung
des Schwenkarms 200 bewirkt wird. Schwenkarm 200 ist an seinem oberen Ende (in Arbeitsposition)
über ein Drehlager 210 im Gehäuse 190 schwenkbar befestigt. Im Schwenkarm eingearbeitet
ist eine Führungsnut 220, die zusammen mit einem Führungsbolzen 180 nach Art einer
Kulissenführung zusammenwirkt. Der Führungsbolzen 180 ist am Ausstossdorn 170 befestigt
und begleitet daher seine Abwärtsbewegung im Arbeitstakt. Wie Figur 2 zu entnehmen
ist, hat die Führungsnut 220 eine Art gestreckte S-Form. Die lineare Abwärtsbewegung
von Ausstossdorn 170 / Führungsbolzen 180 bewirkt eine seitliche Schwenkbewegung des
Schwenkarms 200. Unabhängig von einem Anschlag des Führungsbolzens 180 am unteren
Ende der Führungsnut 220 sorgt die Wegbegrenzung 280 dafür, dass die Schwenkbewegung
nur einen definierten Winkelbereich umfasst. Beim Hochlaufen bzw. Rückführen des Ausstossdorns
wird die Rückkehr des Schwenkarms 200 in die Ausgangsposition wiederum durch die Kulissenführung
erzwungen. Bei Bedarf kann diese Rückkehr durch eine Rückholfeder unterstützt werden.
[0046] Figur 3 wurde eingefügt, um die Arbeitsrichtung 340 in den Führungskanälen zu verdeutlichen.
Die Lage von Zuführkanal 105, Verbindungskurve 107, Gurtkanal 155, Verbindungskurve
117 und Ausstosskanal 110 wird schematisiert angedeutet.
[0047] Weggelassen wurde in allen Figuren üblicherweise vorgesehene Handgriffe, Verkleidungsteile
und die Antriebsmaschine für den Setzdorn.
[0048] Figur 5 zeigt exemplarisch die Bestanteile eines Magazinstreifens, wie er in einem
beschriebenen Setzgerät eingesetzt werden kann. Die Figur zeigt einen Ausriss mit
drei Halteöffnungen 390, 390' und 390". Der Abstand in Längsrichtung gemessen von
Mitte zu Mitte zweier benachbarter Halteöffnungen beträgt D. Zwei aussenliegend angeordnete
Reihen von Perforationsöffnungen 355, 355'... im (Längs-)Abstand D bilden die Perforation
350. Bevorzugt werden zwei Reihen von Perforationslöchern verwendet, weil dies die
Transportsicherheit erhöht. Die Sperr- und Vorschubklinken werden entsprechend beidseitig
angeordnet. Ein Transport mit einer einseitigen Perforation ist aber nicht ausgeschlossen.
[0049] In untersten der gezeigten Halteöffnungen 390 ist ein Befestiger 310 von oben gezeigt,
er wird durch die Haltezungen 360, 360'... zentral in der Öffnung gehalten. Die Zahl
von 8 Haltezungen ist rein illustrativ, ebenso die Dimensionierung und Anordnung der
Perforationsöffnungen.
[0050] Eine nicht-explizite Darstellung einer Kombination von Merkmalen dieser Erfindung
bedeutet nicht, dass eine solche Kombination nicht sinnvoll oder nicht möglich ist.
Umgekehrt bedeutet eine gemeinsame Darstellung von Merkmalen nicht, dass zwischen
den Merkmalen in jedem Fall ein zwingender struktureller und/oder funktioneller Zusammenhang
besteht.
1. Setzgerät (100) für Befestiger, die in einem Magazinstreifen (300) angeordnet sind;
umfassend
- ein tragendes Gehäuse (190)
- einen motorisch antreibbaren Setzdorn (320) zum Setzen eines Befestigers;
- eine Transportvorrichtung (160) für einen solchen Magazinstreifen (300) und
- eine Vereinzelungsvorrichtung (120) zum Vereinzeln der Befestiger aus einem solchen
Magazinstreifen (300);
- einen Zuführkanal (105) für einen gefüllten Magazinstreifen,
- einen - in Arbeitsposition horizontal angeordneten - Gurtkanal (155) für den Magazinstreifen
(300) durch die Vereinzelungsvorrichtung (120) und
- einen Ausstosskanal (110) für einen entleerten Magazinstreifen
wobei die Vereinzelungsvorrichtung (120) einen Ausstossdorn (170) mit einem Ausstossfinger
(150) aufweist, der in einer Hülse (125) - in Arbeitsposition - vertikal geführt ist;
wobei diese Hülse (125) oberhalb von und senkrecht zum Gurtkanal (155) angeordnet
ist und koaxial unterhalb des Gurtkanals (155) als Fallrohr (140) weiterführt; und
wobei sowohl der Zuführkanal (105) wie auch der Ausstosskanal (110) selbst im Wesentlichen
krümmungsfrei ausgebildet sind und je über mindestens eine Verbindungskurve (107,
112) mit je einem freien Ende des Gurtkanals (155) verbunden sind;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungskanäle (105, 155, 110) für den Magazinstreifen - in Arbeitsposition betrachtet
- zusammen mit den Verbindungskurven (107, 112) eine U-Form bilden, wobei der Gurtkanal
(155) den Boden und der Zuführkanal (105) sowie der Ausstosskanal (110) die beiden
Schenkel der U-Form bilden und der Ausstosskanal (110) mit der Hülse (125) bzw. dem
Fallrohr (140) einen grösseren Winkel einschliesst als der Zuführkanal (105).
2. Setzgerät (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuführkanal (105) im Wesentlichen parallel zur Hülse (125) bzw. dem Fallrohr
(140) geführt ist.
3. Setzgerät (100) nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass die - in Arbeitsposition - oben offene Einführung (115) in den Zuführkanal (105)
höher liegt als das obere Ende des Ausstosskanals (110).
4. Setzgerät nach Anspruch 1-3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (160) umfasst:
- Ein in Arbeitsposition vertikal angeordneter Schwenkarm (200), der an seinem oberen
Ende im Gehäuse (190) mittels eines Drehlagers (210) schwenkbar befestigt ist;
- wobei die Schwenkbewegung des Schwenkarms (200) durch einen Führungsbolzen (180)
am Ausstossdorn (170) bewirkt werden kann und
- dieser Führungsbolzen (180) in eine im Schwenkarm (200) eingelassene Führungsnut
(220) eingreift und so nach Art einer Kulissenführung die in der Hülse (125) geführte
Vertikalbewegung des Ausstossdorns (170) in eine zwangsgeführte Pendelbewegung des
Schwenkarms (200) überführt;
- Eine am unteren Ende des Schwenkarms (200) angebrachte, federnd gelagerte Vorschubklinke
(230)
- Mindestens zwei im Gehäuse (190) am Gurtkanal (155) angeordnete, federnd gelagerte
Sperrklinken (240, 240')
- Wobei die Vorschubklinke (230) und die Sperrklinken (240, 240') in den Gurtkanal
(155) ragen.
5. Setzgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubklinke (230) von oben und die Sperrklinken (240, 240') von unten in den
Gurtkanal (155) ragen.
6. Magazinstreifen (300) zur Verwendung in einem Setzgerät (100) nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinstreifen (300) als im Wesentlichen flacher Streifen eines Trägermaterials
ausgeführt ist und Halteöffnungen (390, 390'...) für Befestiger (310) aufweist.
7. Magazinstreifen (300) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinstreifen (300) zusätzlich zu den Halteöffnungen (390, 390'...) mit mindestens
einer seitlich angeordneten Perforation versehen ist, wobei die Abstände D der Perforationsöffnungen
(355, 355',...) dem Abstand der Halteöffnungen (390, 390'...) für Befestiger (310)
entspricht.
8. Magazinstreifen (300) nach Anspruch 6-7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial des Magazinstreifens (300) aus Kunststoff, Karton oder einem biologisch
abbaubaren Material mit vergleichbaren Eigenschaften besteht.
9. Magazinstreifen (300) nach Anspruch 6-8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteöffnungen (390, 390'...) Haltezungen (360, 360'...) für die Befestiger (310)
aufweisen, die so elastisch ausgelegt sind, dass eine Wiederverwendung bzw. Wiederbefüllung
des Magazinstreifens (300) mit Befestigern (310) möglich ist.
10. Verfahren zum Vereinzeln von Befestigern in einem Setzgerät (100) nach Anspruch 1
- 9, mit einem korrekt eingelegten, mit Befestigern versehenen Magazinstreifen (300),
wobei das Setzgerät (100) in einer betriebsbereiten, aufrechten Arbeitsposition ist
umfassend die folgenden Schritte:
Versetzen des Ausstossdorns (170) in eine vertikale Abwärtsbewegung, wodurch eine
geführte Schwenkbewegung des Schwenkarms (200) bewirkt wird; wodurch die Vorschubklinke
(230), im Eingriff in die Perforation (350) des Magazinstreifens (300) den Magazinstreifen
(340) in Arbeitsrichtung (340) bewegt, wobei die Sperrklinken (240, 240'...) in Freilaufrichtung
überschoben werden; so lange bis
der in Arbeitsrichtung (340) vorderste Befestiger (310) im Magazinstreifen (300) in
eine Ausstossposition gefördert wird;
wobei in dieser Ausstossposition der Ausstossdorn (170), der Befestiger und das Fallrohr
eine gemeinsame Längsachse bilden; und danach
der Ausstossdorn (170) durch die vertikale Abwärtsbewegung den Befestiger (310) aus
dem Magazinstreifen (300) in das Fallrohr (140) stösst.