[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung in einer Kartoniermaschine,
mit einem Vorratsschacht, in dem ein Faltschachtel-Stapel angeordnet ist, einem Gegensauger,
einem Ablageplatz und einer Transportvorrichtung, mittels der zumindest ein Sauger
zwischen dem Faltschachtel-Stapel, dem Gegensauger und dem Ablageplatz verfahrbar
ist.
[0002] Mit einer Kartoniermaschine werden Produkte oder Produktstapel in eine Faltschachtel
eingebracht, woraufhin diese verschlossen wird. Eine Kartoniermaschine üblichen Aufbaus
besitzt einen Faltschachtel-Förderer mit einer Vielzahl von in Reihe hintereinander
angeordneten Aufnahmeplätzen für jeweils eine Faltschachtel und einen Produktförderer
mit einer Vielzahl von in Reihe hintereinander angeordneten Aufnahmeplätzen für jeweils
ein Produkt oder eine Produktgruppe. Der Faltschachtel-Förderer und der Produkt-Förderer
verlaufen zumindest abschnittsweise nebeneinander und in einer Übergabeeinheit werden
die Produkte üblicherweise seitlich in die benachbarte offene Faltschachtel eingeschoben.
[0003] Um die Aufnahmeplätze des Faltschachtel-Förderers mit leeren, aufgerichteten Faltschachteln
zu bestücken, ist eine stromauf der Übergabeeinheit angeordnete Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung
angeordnet. Die Faltschachteln werden in einem zusammengelegten, flachen Zustand in
Form eines Faltschachtel-Stapels einem Vorratsschacht zugeführt. Aus dem Vorratsschacht
kann die jeweils untere Faltschachtel des Faltschachtel-Stapels mittels eines Saugers
ergriffen und aus dem Vorratsschacht herausgezogen und entnommen werden. Der Sauger
hält die noch flach liegende Faltschachtel fest und fährt mit dieser gegen einen Gegensauger,
der die Faltschachtel auf einer anderen Seite ansaugt und hält. Durch eine Relativbewegung
des Saugers relativ zum Gegensauger kann die Faltschachtel auseinandergezogen und
somit aufgerichtet werden. Gegebenenfalls wird die Faltschachtel zum Erreichen einer
gewünschten aufgerichteten Form gegen Anschläge gefahren und abschließend entweder
direkt auf dem Faltschachtel-Förderer oder einem Zwischenablageplatz abgelegt.
[0004] Der Sauger fährt auf einer relativ komplizierten geschlossenen Kurvenbahn, einer
sogenannten Zykloide, die durch Überlagerung von mehreren Bewegungen erreicht wird,
die üblicherweise durch Steuerkurven vorgegeben sind. Diese durch Steuerkurven definierten
Bewegungen haben den Nachteil, dass sie einerseits konstruktiv sehr aufwändig sind
und andererseits einem fest vorgegebenen Ablauf folgen, so dass eine Änderung der
Kurve mit einem großen konstruktiven Aufwand zu erreichen ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung
der genannten Art zu schaffen, die in einfacher Weise an geänderte Rahmenbedingungen,
beispielsweise eine andere Faltschachtelart oder Faltschachtelgröße angepasst werden
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung mit
dem Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Transportvorrichtung
einen Schlitten, der längs einer linearen 1. Führung in Richtung einer 1. Achse X
bidirektional verfahrbar ist, und einen Tragschlitten aufweist, der längs einer am
Schlitten angeordneten linearen 2. Führung in Richtung einer 2. Achse Y bidirektional
verfahrbar ist, wobei auf dem Tragschlitten ein Halter angeordnet ist, der den Sauger
trägt und zusammen mit diesem relativ zum Tragschlitten um eine 3. Achse Z drehangetrieben
ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird von der Grundüberlegung ausgegangen, die Bewegung des Saugers
nicht über eine oder mehrere Steuerkurven zu definieren, sondern aus der Bewegung
von zwei linearen Verschiebungen und einer Drehung zusammenzusetzen. Für die Bewegung
in Richtung der 1. Achse (X-Achse) wird der Schlitten mittels einer Antriebsvorrichtung
insbesondere in Form eines Servomotors längs der linearen 1. Führung bidirektional,
d.h. hin- und her verfahren. Auf dem 1. Schlitten ist die lineare 2. Führung ausgebildet,
die in Richtung der 2. Achse (Y-Achse) verläuft. Längs der 2. Führung kann mittels
einer Antriebsvorrichtung beispielsweise in Form eines Servomotors der Tragschlitten
bidirektional, d.h. hin- und her verfahren werden. Die 1. Achse (X-Achse) und die
2. Achse (Y-Achse) verlaufen vorzugsweise senkrecht zueinander, so dass durch entsprechende
Ansteuerung der Antriebsvorrichtungen viele Punkte in der von der 1. Achse (X-Achse)
und der 2. Achse (Y-Achse) aufgespannten Ebene angefahren werden können.
[0008] Auf dem Tragschlitten sitzt der Halter, der den Sauger trägt. Der Halter ist um die
3. Achse (Z-Achse) mittels einer Antriebsvorrichtung beispielsweise in Form eines
Servomotors drehangetrieben. Zu diesem Zweck kann auf den Tragschlitten eine drehangetriebene
Hauptwelle vorgesehen sein, um die der Halter zusammen mit dem Sauger dreht.
[0009] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die 1. Achse (X-Achse) und die 2. Achse (Y-Achse)
und die 3. Achse (Z-Achse) jeweils senkrecht zueinander verlaufen.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die 1. Achse (X-Achse)
in Entnahmerichtung einer Faltschachtel aus dem Vorratsschacht verläuft. Üblicherweise
wird die untere Faltschachtel des Faltschachtel-Stapels in Stapelrichtung entnommen,
so dass vorzugsweise die 1. Achse (X-Achse) in Stapelrichtung bzw. in Längsrichtung
des Faltschachtel-Stapels verläuft.
[0011] Vorzugsweise verläuft die 2. Achse (Y-Achse) senkrecht zu einer Saug- und Anlagefläche
des Gegensaugers. Der Gegensauger kommt mit der Faltschachtel-Oberfläche an seiner
Saug- und Anlagefläche in Kontakt und hält diese dort aufgrund eines erzeugten Unterdrucks.
Vorzugsweise ist die Transportvorrichtung so ausgerichtet, dass die 2. Achse (Y-Achse)
senkrecht zu der Saug- und Anlagefläche des Gegensaugers und bei angesaugter Faltschachtel
auch senkrecht zu der angesaugten Oberfläche der Faltschachtel verläuft.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung kann dem Sauger ein Aufrichtfinger zugeordnet sein,
der mit der Faltschachtel bei deren Aufrichtung in Anlage bringbar ist. Der Aufrichtfinger
kann relativ zum Sauger geschwenkt werden, wobei die Schwenkbewegung über ein Getriebe
und insbesondere eine Rolle, die an einer Steuerkurve abrollt, gesteuert wird. Vorzugsweise
wird die Schwenkbewegung des Aufrichtfingers von der Drehbewegung des Halters und
somit des Saugers um die 3. Achse (Z-Achse) abgeleitet.
[0013] Der Aufrichtfinger kann die Faltschachtel aufgrund seiner Drehbewegung in eine aufgerichtete
Soll-Position drücken. Auf diese Weise stellt er sicher, dass die Faltschachtel vollständig
aufgerichtet ist.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung sind zumindest zwei und vorzugsweise genau zwei in
entgegengesetzte Richtungen weisende Sauger an dem Halter angeordnet. Die Saug- und
Anlageflächen der Sauger, die in entgegengesetzte Richtungen weisen, sind somit in
Umfangsrichtung um 180° versetzt.
[0015] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann eine Überwachungsvorrichtung vorgesehen
sein, mittels der die Form der teilweise oder vollständig aufgerichteten Faltschachtel
erfasst werden kann. Die Überwachungsvorrichtung kann eine Kamera und/oder Sensoren
umfassen, mit denen festgestellt wird, ob die Faltschachtel vor dem Ablegen auf dem
Ablageplatz eine vorgegebenen Soll-Form aufweist. Insbesondere bei Faltschachteln,
die einen quadratischen Querschnitt aufweisen, kann es passieren, dass durch eine
fehlerhafte Aufrichtung eine Faltschachtel mit einem L-Querschnitt in Doppellage gegeben
ist. Um diese Faltschachteln gar nicht erst auf dem Faltschachtel-Förderer abzulegen,
kann die Form der aufgerichteten Faltschachtel mittels der Überwachungsvorrichtung
erfasst werden. Wenn festgestellt wird, dass die gewünschte Soll-Form nicht erreicht
ist, wird die fehlerhaft aufgerichtete Faltschachtel nicht auf dem Ablageplatz abgelegt,
sondern entweder ausgeworfen oder es wird versucht, beim nächstmaligen Passieren des
Gegensaugers die Faltschachtel doch noch korrekt aufzurichten.
[0016] Wenn die Überwachungsvorrichtung feststellt, dass die Faltschachtel korrekt aufgerichtet
wurde, wird die Faltschachtel an den Ablageplatz übergeben.
[0017] Die Überwachungsvorrichtung kann zusätzlich oder alternativ Kraft-Sensoren aufweisen,
mit denen überprüft wird, welche Kraft notwendig ist, um die untere Faltschachtel
des Faltschachtel-Stapels aus dem Vorratsschacht abzuziehen. Wenn die für das Abziehen
der Faltschachtel notwendigen Kräfte zu groß sind, kann der Vorratsschacht beispielsweise
an den sogenannten Rückhaltefingern, die den Faltschachtel-Stapel im Vorratsschacht
halten, verstellt werden.
[0018] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Halter
kontinuierlich mit konstanter oder variierender Geschwindigkeit um die 3. Achse (Z-Achse)
gedreht wird. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass der Halter schrittweise um
die 3. Achse (Z-Achse) gedreht wird, wobei insbesondere eine Drehung in Schritten
von 45° oder 60° vorgesehen ist, so dass jeder Sauger nach acht bzw. sechs Schritten
wieder seine Ausgangsposition erreicht hat.
[0019] Im Folgenden wird der Ablauf der Aufrichtung einer Faltschachtel beispielhaft beschrieben:
In einer Ausgangsstellung liegt der Sauger mit seiner Saug- und Anlagefläche an der
Unterseite der unteren Faltschachtel des Faltschachtelstapels an. Der andere Sauger
trägt an seiner Saug- und Anlagefläche eine vorher aufgerichtete Faltschachtel, die
zusätzlich durch den Aufrichtfinger gestützt ist und sich in einer Zwischenposition
zwischen dem Gegensauger und dem Ablageplatz befindet.
[0020] Ausgehend von dieser Ausgangsstellung kann der Schlitten zusammen mit seinen Aufbauten
in Richtung der 1. Achse X von den Faltschachtel-Stapel weg bewegt werden, wodurch
die untere Faltschachtel des Faltschachtel-Stapels aus dem Vorratsschacht 11 abgezogen
wird. Der Aufrichtfinger kann dabei in einer Ebene mit der Saug- und Anlagefläche
des Saugers liegen und die noch flachliegende Faltschachtel abstützen.
[0021] Die Hauptwelle wird dann um 45° gedreht, so dass sich die soeben abgezogene, noch
flachliegende Faltschachtel in einer Zwischenposition zwischen dem Vorratsschacht
und dem Gegensauger befindet, während die am gegenüberliegend Sauger bereits aufgerichtete
Faltschachtel auf dem Ablageplatz 29 abgelegt wird.
[0022] Die Hauptwelle wird dann nochmals um 45° gedreht, so dass die vom 1. Sauger ergriffene,
noch flachliegende Faltschachtel parallel zu der Saug- und Anlagefläche des Gegensaugers
liegt. Der Tragschlitten wird dann zusammen mit dem Halter und den Saugern entlang
der 2. Achse Y in Richtung des Gegensaugers bewegt, bis die dem Sauger abgewandte
Oberfläche der Faltschachtel an der Saug- und Anlagefläche des Gegensaugers anliegt.
[0023] Der Tragschlitten wird dann entlang der 2. Achse Y zurückgefahren, wobei der Gegensauger
die Faltschachtel auf ihrer Außenseite noch zurückhält, wodurch die Faltschachtel
ausgerichtet wird. Beim Zurückfahren des Tragschlittens wird der Aufrichtfinger über
ein Getriebe um 90° gedreht und unterstützt damit die Aufrichtbewegung der Faltschachtel.
[0024] Nachdem die Faltschachtel aufgerichtet ist, wird die Hauptwelle nochmals gedreht
und gleichzeitig wird der Schlitten in Richtung des Faltschachtel-Stapels entlang
der 1. Achse X verfahren, so dass nunmehr wieder ein Zustand erreicht ist, der dem
Ausgangszustand mit dem Unterschied entspricht, dass nunmehr der andere Sauger an
dem Faltschachtel-Stapel anliegt.
[0025] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung bei Entnahme einer Faltschachtel
aus dem Vorratsschacht,
- Fig. 2
- die Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer um 45° gedrehten Stellung,
- Fig. 3
- die Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung gemäß Fig. 2 in einer um weitere 45° gedrehten
Stellung und
- Fig. 4
- die Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung gemäß Fig. 3 in einer nochmals um 90° gedrehten
Stellung.
[0026] Eine in Fig. 1 dargestellte Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung 10 für eine Kartoniermaschine
besitzt einen gestellfesten Grundrahmen 24, an dem auf einer Seite ein von Seitenwänden
13 begrenzter Vorratsschacht 11 angeordnet ist, in dem ein Faltschachtel-Stapel 12
abgelegt ist. Der Vorratsschacht 11 öffnet zum Inneren des Grundrahmens 24, so dass
eine unsere Faltschachtel FS des Faltschachtel-Stapels 12 aus dem Vorratsschacht 11
nach innen in eine Entnahmerichtung E abgezogen werden kann, die mit einer 1. Achse
X zusammenfällt.
[0027] Um 90° zu dem Vorratsschacht 11 versetzt ist ein Gegensauger 30 angeordnet, der eine
zum Inneren des Grundrahmens 24 weisende Saug- und Anlagefläche 30.1 besitzt. Ferner
ist am Grundrahmen 24 ein Ablageplatz 29 ausgebildet, auf dem die Faltschachtel FS
nach ihrer Aufrichtung abgelegt werden kann.
[0028] Der Grundrahmen 24 trägt eine Transportvorrichtung 14 mit einer linearen 1. Führung
17, die von zwei auf Abstand angeordneten Führungsstangen 18 gebildet ist. Auf den
Führungsstangen 18 sitzt ein Schlitten 19, der mittels einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung
in Längsrichtung der 1. Führung 17 und in Richtung der 1. Achse X bidirektional, d.h.
hin und her bewegt werden kann, wie es durch die Doppelpfeile A angedeutet ist.
[0029] Auf einem Querträger 20 des Schlittens 19 sitzt ein Tragschlitten 21, der entlang
einer linearen 2. Führung 23, die von dem Querträger 20 des Schlittens 19 gebildet
ist, mittels einer nicht dargestellten Anriebsvorrichtung entlang einer 2. Achse Y
bidirektional, d.h. hin- und herbewegt werden kann, wie es durch den Doppelpfeil B
angedeutet ist. Die 2. Achse Y verläuft senkrecht zur 1. Achse X.
[0030] Auf dem Tragschlitten 21 sitzt eine Hauptwelle 26 die in Richtung einer 3. Ache Z
verläuft, wobei die 3. Achse Z sowohl senkrecht zur 1. Achse X als auch senkrecht
zur 2. Achse Y und senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 1 verläuft. Die Hauptwelle 26
ist drehangetrieben und kann um die 3. Achse Z gedreht werden, wie es durch den Pfeil
D angedeutet ist.
[0031] Auf der Hauptwelle 26 sitzt ein Halter 16, der zusammen mit der Hauptwelle 26 dreht.
An dem Halter 16 sind zwei mit ihren Saug- und Anlageflächen 15.1, 25.1 in entgegengesetzte
Richtungen weisende Sauger 15, 25 vorgesehen. Die Sauger 15, 25 sind jeweils über
einen Saugerhalter 22 mit dem Halter 16 verbunden, wobei die Saugerhalter 22 zusätzlich
jeweils einen Aufrichtfinger 27 schwenkbar lagern.
[0032] Die Hauptwelle 26 kann in Stufen zu beispielsweise jeweils 45° gedreht werden, bis
sie wieder ihre Ausgangsposition erreicht.
[0033] In einer in Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung liegt der Sauger 15 mit seiner
Saug- und Anlagefläche 15.1 an der Unterseite der unteren Faltschachtel FS des Faltschachtelstapels
12 an. Der andere Sauger 25 trägt an seiner Saug- und Anlagefläche 25.1 eine vorher
aufgerichtete Faltschachtel FS', die zusätzlich durch den Aufrichtfinger 27 gestützt
ist und sich in einer Zwischenposition zwischen dem Gegensauger 30 und dem Ablageplatz
29 befindet.
[0034] Ausgehend von der Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 wird der Schlitten 19 zusammen mit
seinen Aufbauten in Richtung der 1. Achse X von den Faltschachtel-Stapel 12 weg bewegt,
wodurch die untere Faltschachtel FS des Faltschachtel-Stapels 12 aus dem Vorratsschacht
11 abgezogen wird. Der Aufrichtfinger 27 liegt dabei in einer Ebene mit der Saug-
und Anlagefläche 15.1 des Saugers 15 und stützt die noch flachliegende Faltschachtel
FS ab.
[0035] Die Hauptwelle 26 wird dann um 45° gedreht, so dass sich die soeben abgezogene, noch
flachliegende Faltschachtel FS in einer Zwischenposition zwischen dem Vorratsschacht
11 und den Gegensauger 30 befindet, während die am gegenüberliegenden Sauger 25 bereits
aufgerichtete Faltschachtel FS auf dem Ablageplatz 29 abgelegt wird. Die Stellung
ist in Fig. 2 dargestellt.
[0036] Die Hauptwelle 26 wird dann nochmals um 45° gedreht, so dass die vom 1. Sauger 15.1
ergriffene, noch flachliegende Faltschachtel FS parallel zu der Saug- und Anlagefläche
30.1 des Gegensaugers 30 liegt. Der Tragschlitten 21 wird dann zusammen mit dem Halter
16 und den Saugern 15, 25 entlang der 2. Achse Y in Richtung des Gegensaugers 30 bewegt,
bis die dem Sauger 15 abgewandte Oberfläche der Faltschachtel FS an der Saug- und
Anlagefläche 30.1 des Gegensaugers 30 anliegt. Dieser Zustand ist in Fig. 3 dargestellt.
[0037] Der Tragschlitten 21 wird dann entlang der 2. Achse Y zurückgefahren, wobei der Gegensauger
30 die Faltschachtel FS auf ihrer Außenseite noch zurückhält, wodurch die Faltschachtel
FS ausgerichtet wird. Beim Zurückfahren des Tragschlittens 21 wird der Aufrichtfinger
27 über ein nicht dargestelltes Getriebe um 90° gedreht und unterstützt damit die
Aufrichtbewegung der Faltschachtel FS.
[0038] Nachdem die Faltschachtel FS aufgerichtet ist, wird die Hauptwelle 26 nochmals gedreht
und gleichzeitig wird der Schlitten 19 in Richtung des Faltschachtel-Stapels 12 entlang
der 1. Achse X verfahren, so dass nunmehr wieder ein Zustand erreicht ist, der dem
Zustand gemäß Fig. 1 mit dem Unterschied entspricht, dass nunmehr der Sauger 25 an
dem Faltschachtel-Stapel 12 anliegt.
[0039] In der Bewegungsbahn zwischen dem Gegensauger 30 und dem Ablageplatz 29 ist eine
nur schematisch angedeutete Überwachungsvorrichtung 28 vorgesehen, die eine Kamera
und/oder Sensoren aufweisen kann, um zu überprüfen, ob die Faltschachtel FS, die kurz
vor dem Absetzen am Ablageplatz steht, ordnungsgemäß aufgerichtet ist. Wenn dies nicht
der Fall sein sollte, wird die fehlerhaft aufgerichtete Faltschachtel FS nicht am
Ablageplatz 29 abgelegt, sondern entweder ausgeworfen oder es wird nochmals versucht,
die Faltschachtel FS mittels der Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung 10 aufzurichten.
1. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung (10) in einer Kartoniermaschine, mit einem Vorratsschacht
(11), in dem ein Faltschachtel-Stapel (12) angeordnet ist, einem Gegensauger (30),
einem Ablageplatz (29) und einer Transportvorrichtung (14), mittels der zumindest
ein Sauger (15, 25) zwischen dem Faltschachtel-Stapel (12), dem Gegensauger (30) und
dem Ablageplatz (29) verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (14) einen Schlitten (19), der längs einer linearen 1. Führung
(17) in Richtung einer 1. Achse X bidirektional verfahrbar ist, und einem Tragschlitten
(21) aufweist, der längs einer am Schlitten (19) angeordneten linearen 2. Führung
(23) in Richtung einer 2. Achse Y bidirektional verfahrbar ist, wobei auf dem Tragschlitten
(21) ein Halter (16) angeordnet ist, der den Sauger (15, 25) trägt und zusammen mit
diesem relativ zum Tragschlitten (21) um eine 3. Achse Z drehangetrieben ist.
2. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die 1. Achse X und die 2. Achse Y und die 3. Achse Z jeweils senkrecht zueinander
verlaufen.
3. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die 1. Achse X in Entnahmerichtung E einer Faltschachtel (FS) aus dem Vorratsschacht
(11) verläuft.
4. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die 2. Achse Y senkrecht zu einer Saug- und Anlagefläche (30.1) des Gegensaugers
(30) verläuft.
5. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Sauger (15, 25) ein Aufrichtfinger (27) zugeordnet ist, der mit der Faltschachtel
(FS) bei deren Aufrichtung in Anlage bringbar ist.
6. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei in entgegengesetzte Richtungen weisende Sauger (15, 25) an dem Halter (16) angeordnet
sind.
7. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwachungsvorrichtung (28) vorgesehen ist, mittels der die Form der Faltschachtel
(FS) erfassbar ist.
8. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (16) schrittweise um die 3. Achse Z drehbar ist.
9. Faltschachtel-Aufrichtvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (16) in Schritten von 45° bis 60° drehbar ist.