[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für einen Mobilkran.
[0002] Ein Mobilkran zeichnet sich gegenüber anderen Krantypen dadurch aus, dass er über
einen eigenen Antrieb zum Verfahren des Krans verfügt und daher besonders flexibel
in Bezug auf seinen Einsatzort ist. Ein typischer Mobilkran besteht aus einem Trägerfahrzeug
und einem darauf montierten Kran. Das Trägerfahrzeug ist in der Regel entweder eine
Art LKW-Chassis oder ein speziell konstruiertes Fahrzeugchassis, das über einen Drehkranz
mit dem darauf montierten drehbaren Kran verbunden ist.
[0003] Mit fortschreitender Elektrifizierung der Antriebe ist es auch bei Mobilkranen nun
möglich, insbesondere den Kranbetrieb mithilfe eines Elektromotors durchzuführen.
So wird beispielsweise das Betätigen der für den Kranbetrieb erforderlichen Hydraulikpumpen
mithilfe eines Elektromotors durchgeführt, wobei aber nach dem Stand der Technik beim
Verfahren des Mobilkrans weiterhin auf einem Verbrennungsmotor zurückgegriffen wird.
[0004] Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung eine verbesserte hybride Antriebsvorrichtung
für einen Mobilkran vorzusehen, welche mit möglichst wenig Komponenten auskommt und
dabei gleichzeitig eine Vielzahl von wünschenswerten Funktionen aufweist.
[0005] Dies gelingt mit der Antriebsvorrichtung für einen Mobilkran, welche in dem unabhängigen
Anspruch 1 festgehalten ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Antriebsvorrichtung
finden sich dabei in den abhängigen Ansprüchen. Ferner umfasst die Erfindung auch
ein vorteilhaftes Verfahren zum Betreiben einer solchen Antriebsvorrichtung, die besondere
Vorteile in Bezug auf einen Fahrantrieb des Mobilkrans bzw. in Bezug auf die Verringerung
von Emissionen mit sich bringt.
[0006] Nach der Erfindung ist eine Antriebsvorrichtung für einen Mobilkran vorgesehen, die
eine Brennkraftmaschine, insbesondere ein Dieselmotor, zum Abgeben einer Leistung,
eine elektrische Maschine zum Abgeben einer Leistung in ihrem Motormodus und/oder
zum Erzeugen einer Leistung in ihrem Generatormodus, und ein Verteilergetriebe zum
wahlweisen Verteilen einer an das Verteilergetriebe abgegebenen Leistung an einen
Antriebsmechanismus zum Fortbewegen des Mobilkrans und an eine Pumpenanordnung zum
Ausüben eines Kranbetriebs aufweist, wobei die Brennkraftmaschine mit einer Eingangswelle
des Verteilergetriebes zusammenwirkt, die Eingangswelle mit dem Antriebsmechanismus
zusammenwirkt, die elektrische Maschine mit einer Zwischenwelle des Verteilergetriebes
zusammenwirkt, und die Pumpenanordnung mit einer Ausgangswelle des Verteilergetriebes
zusammenwirkt. Die Antriebsvorrichtung ist gekennzeichnet durch eine erste Kupplung,
die zwischen der Eingangswelle und der Zwischenwelle angeordnet ist, um bei Bedarf
die Eingangswelle und die Zwischenwelle miteinander zu koppeln oder voneinander zu
lösen, und eine zweite Kupplung, die zwischen der Zwischenwelle und der Ausgangswelle
angeordnet ist, um bei Bedarf die Zwischenwelle und die Ausgangswelle miteinander
zu koppeln oder voneinander zu lösen.
[0007] Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ist, dass das Verteilergetriebe
eine Ausgangswelle aufweist, die bei entsprechenden Stellungen der ersten Kupplung
und der zweiten Kupplung sowohl von der Brennkraftmaschine wie auch von der elektrischen
Maschine angetrieben werden kann. Ist es beispielsweise gewünscht, einen Kranbetrieb
rein elektrisch auszuführen, kann beispielsweise die erste Kupplung geöffnet und die
zweite Kupplung geschlossen werden, sodass die elektrische Maschine die Zwischenwelle
antreibt und über die geschlossene zweite Kupplung auch die Ausgangswelle des Verteilergetriebes
betätigt, sodass der Kranbetrieb (über das Betätigen der Pumpen) möglich ist.
[0008] Das Verteilergetriebe ist demnach so ausgebildet, dass sowohl die Brennkraftmaschine
wie auch die elektrische Maschine dem Verteilergetriebe Leistung bereitstellen können.
Diese Leistung kann das Verteilergetriebe an den Antriebsmechanismus und an die Pumpenanordnung
weitergeben. Ist die erste Kupplung (K1) offen, dann kann also gleichzeitig die elektrische
Maschine über das Verteilergetriebe die Pumpenanordnung und die Brennkraftmaschine
über das Verteilergetriebe den Antriebsmechanismus zum Fortbewegen des Mobilkrans
versorgen.
[0009] Das Design der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung für den Mobilkran ist dabei
in Bezug auf den Antrieb der Ausgangswelle redundant ausgelegt, da bei einem Ausfall
der elektrischen Maschine zum Antreiben der Ausgangswelle (die den Kranbetrieb mithilfe
der Hydraulikpumpen bedient) auch alternativ noch die Brennkraftmaschine zur Verfügung
steht. Durch das Schließen der ersten Kupplung und das Schließen der zweiten Kupplung
entsteht ein Kraftschluss zwischen der Eingangswelle und der Ausgangswelle des Verteilergetriebes,
sodass die Ausgangswelle auch mithilfe der Brennkraftmaschine angetrieben werden kann.
Demnach ist der Kranbetrieb auch dann weiterhin noch möglich, wenn die elektrische
Maschine defekt ist, sodass es nicht zu einem Stillstand des Krans kommt, sondern
der Kranbetrieb fortgeführt werden kann.
[0010] Weiter vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Systematik der Antriebsvorrichtung ist,
dass bei einem Antreiben der Ausgangswelle des Verteilergetriebes mit Hilfe der Brennkraftmaschine
die elektrische Maschine auch im Generatormodus betreibbar ist, sodass Nebenverbraucher
mit Strom versorgt werden können.
[0011] Eine separate Lichtmaschine, wie sie ansonsten bei den Umsetzungen aus dem Stand
der Technik üblich ist, kann demnach entfallen.
[0012] Nach der vorliegenden Erfindung kann also vorgesehen sein, dass die Brennkraftmaschine
dazu dient, die Eingangswelle des Verteilergetriebes anzutreiben. Die Brennkraftmaschine
ist so an die Eingangswelle koppelbar, dass sie die Eingangswelle des Verteilergetriebes
antreibt.
[0013] Weiter kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass die elektrische Maschine dazu
dient, die Zwischenwelle des Verteilergetriebes anzutreiben oder von dieser angetrieben
zu werden. Die elektrische Maschine ist so an die Zwischenwelle koppelbar, dass sie
die Zwischenwelle des Verteilergetriebes antreibt.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Modifikation dient die Ausgangswelle des Verteilergetriebes
zum Antreiben von Kranpumpen, insbesondere Hydraulikpumpen, um ein Hydraulikfluid
zu fördern, welches zum Durchführen einer Kranfunktion verwendet wird.
[0015] Nach einer vorteilhaften Modifikation der vorliegenden Findung kann vorgesehen sein,
dass die Antriebsvorrichtung ferner einen Energiespeicher umfasst, der mit der elektrischen
Maschine verbunden ist, um von der elektrischen Maschine im Generatormodus Energie
zu speichern oder der elektrischen Maschine im Motormodus Energie zuzuführen. Der
Energiespeicher dient also zum Aufnehmen von durch die elektrische Maschine erzeugter
Leistung oder zum Speisen der elektrischen Maschine, falls diese in einem Motormodus
betrieben wird.
[0016] Darüber hinaus kann die in den Energiespeicher gespeicherte Leistung auch dazu verwendet
werden, Nebenverbraucher mit Energie zu versorgen.
[0017] Nach einer optionalen Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann darüber hinaus
auch vorgesehen sein, dass der Energiespeicher mittels eines Ladeanschlusses durch
eine externe Energiequelle geladen werden kann. Bei einem Betrieb der elektrischen
Maschine im Motormodus kann die über den Ladeanschluss zugeführte Energie auch dazu
verwendet werden, die elektrische Maschine in dem Motormodus zu betreiben, sodass
es in einem solchen Zustand nicht mehr oder nur zu einem verlangsamten Laden des Energiespeichers
kommt.
[0018] Nach einer optionalen Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann ferner vorgesehen
sein, dass die Antriebsvorrichtung ferner mindestens einen Nebenverbraucher umfasst,
insbesondere ein Heizelement zum Temperieren einer Kabine und/oder Fahrerhauses des
Mobilkrans und/oder ein Kompressor einer Klimaanlage zum Temperieren einer Kabine
des Mobilkrans, und/oder eine Wärmepumpe zum Temperieren eines Energiespeichers und/oder
ein Heizelement zum Temperieren eines Energiespeichers, wobei vorzugsweise der mindestens
eine Nebenverbraucher zur Energieversorgung mit der elektrischen Maschine in einem
Zwischenkreis verbunden ist.
[0019] Dabei kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Nebenverbraucher mit der elektrischen
Maschine derart verbunden ist, dass diese in einem Generatormodus den mindestens einen
Nebenverbraucher mit Energie versorgt. So kann der mindestens eine Nebenverbraucher,
vorzugsweise zusammen mit dem Energiespeicher, in einem Zwischenkreis, insbesondere
einem DC-Zwischenkreis angeordnet sein, in welchem die von der elektrischen Maschine
generierte Energie eingespeist wird. Eine Energieversorgung mit Energie aus dem Energiespeicher
ist ebenfalls möglich.
[0020] Der Vorteil aus der erfindungsgemäßen Umsetzung ist hierbei, dass die elektrische
Maschine bei einem elektrischen Kranbetrieb zum Antrieb der Hydraulikpumpen verwendet
wird und bei einem Betrieb mittels der Brennkraftmaschine sowohl beim Kranbetrieb
wie auch bei einem Verfahren des Mobilkrans dazu verwendet werden kann, um die mindestens
einen Nebenverbraucher mit Energie zu versorgen. Es wird also nur eine elektrische
Maschine benötigt, sodass die üblicherweise an die Brennkraftmaschine angekoppelte
24V Lichtmaschine entfallen kann. Im elektrischen Kranbetrieb wirkt die elektrische
Maschine als Motor zum Antrieb der Krankomponenten, wohingegen bei einem Antrieb mittels
der Brennkraftmaschine für den Fahr- und/oder Kranbetrieb die elektrische Maschine
als Generator genutzt wird.
[0021] Konventionelle Heizungen nutzen die Abwärme der Brennkraftmaschine oder greifen auf
eine brennstoffbetriebene Standheizung zurück. Nach der Erfindung kann aber vorgesehen
sein, dass eine Heizeinheit bzw. ein Kompressor eines Kühlkreislaufs mit Energie aus
dem Zwischenkreis bzw. der elektrischen Maschine oder des Energiespeichers betrieben
wird, sodass eine Klimatisierung auch unabhängig von einem Betrieb der Brennkraftmaschine
bzw. einem Verbrauch eines Brennstoffs durchführbar ist.
[0022] Nach einer weiteren optionalen Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen
sein, dass der Zwischenkreis über eine Anschlussmöglichkeit an eine externe Energieversorgung
verfügt. Die Anschlussmöglichkeit an die externe Energieversorgung ermöglicht nicht
nur das Laden des Energiespeichers, sondern darüber hinaus auch das kontinuierliche
Betreiben der elektrischen Maschine in einem Motormodus für den Kranbetrieb. So kann
es bei der Verwendung eines Mobilkrans wünschenswert sein, diesen nach dem Verbringen
des Krans an seinem Arbeitsort ohne die Verwendung der Brennkraftmaschine zu betreiben,
damit davon ausgehende Abgas- und Schallemissionen nicht auftreten. Zu diesem Zweck
kann dann eine externe Energieversorgung angeschlossen werden, sodass die für den
Kranbetrieb notwendige Energie hierüber bezogen wird.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen
sein, dass der Zwischenkreis über mindestens einen Schütz und/oder einen Inverter
mit der elektrischen Maschine verbunden ist. Dadurch kann die elektrische Maschine
vom Inverter und dem Zwischenkreis getrennt werden, was beispielsweise bei Ausfall
des Inverters im Fahrbetrieb vorteilhaft ist.
[0024] Ferner kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass ein Bordnetz, insbesondere ein
12 V oder 24 V-Bordnetz, über einen DC-DC-Wandler an den Zwischenkreis angeschlossen
ist.
[0025] Nach der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass der Zwischenkreis ein Spannungsniveau
aufweist, welches mehr als 48 V, vorzugsweise mindestens 200 V, bevorzugterweise mindestens
500 V und ganz besonders bevorzugt mindestens 700 V besitzt.
[0026] Nach der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung ferner
ein Schaltgetriebe zum Schalten verschiedener Gänge umfasst, welches zwischen der
Eingangswelle des Verteilergetriebes und einer Motorausgangswelle des Brennkraftmaschine
angeordnet ist, wobei der Ausgang des Schaltgetriebes mit der Eingangswelle des Verteilergetriebes
zusammenwirkt oder diese ist.
[0027] Zum Fortbewegen des Mobilkrans ist es von Vorteil, wenn die Brennkraftmaschine über
ein Schaltgetriebe unterschiedliche Übersetzungen an die Eingangswelle des Verteilergetriebes
liefern kann. Die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung ermöglicht dabei, dass während
einem Schalten der verschiedenen Gänge des Schaltgetriebes die dabei auftretende Zugkraftunterbrechung
reduziert wird, in dem die erste Kupplung geschlossen wird. Dadurch kann die an der
Zwischenwelle ansetzende elektrische Maschine vorübergehend im Motormodus arbeiten,
sodass kein kompletter Zugkraftverlust während eines Gangwechsels auftritt. Ein Fahren
ohne oder mit geringerer Zugkraftunterbrechung ist für den Fahrer des Mobilkrans angenehmer
und bewirkt ein verbessertes Fahrgefühl.
[0028] Nach einer optionalen Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die elektrische Maschine ein Hochvolt-Elektromotor ist. Vorzugsweise besitzt
ein Hochvolt-Elektromotor eine Ausgangsspannung von mindestens 400 V.
[0029] Nach einer optionalen Modifikation der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein,
dass bei geschlossener erster Kupplung und geöffneter zweiter Kupplung das Verteilergetriebe
dazu ausgelegt ist, eine Leistung der Brennkraftmaschine an den Antriebsmechanismus
(bspw. Radachse) zu liefern, die zu einer Fortbewegung des Mobilkrans nutzbar ist.
Zum Weitergeben der an die Eingangswelle eingegebenen Leistung durch die Brennkraftmaschine
an den Antriebsmechanismus, beispielsweise eine Antriebsachse, die mit Rädern oder
dergleichen verbunden ist, kann auch eine dritte Kupplung vorgesehen sein, welche
einen Kraftschluss zwischen der Eingangswelle und dem Antriebsmechanismus, insbesondere
einer Antriebsachse wahlweise erstellt oder freigibt. Diese dritte Kupplung kann dabei
ebenso in dem Verteilergetriebe angeordnet sein.
[0030] Ferner kann nach einer vorteilhaften Modifikation vorgesehen sein, dass bei geschlossener
erster Kupplung und geöffneter zweiter Kupplung das Verteilergetriebe dazu ausgelegt
ist, eine kraftschlüssige Verbindung mit der elektrischen Maschine herzustellen, so
dass die elektrische Maschine in einem Generatormodus Energie generieren oder in einem
Motormodus die Leistung der Brennkraftmaschine unterstützen kann. Dabei kann auch
vorgesehen sein, dass die elektrische Maschine in ihrem Motormodus allein für den
Fahrbetrieb des Mobilkrans verantwortlich ist, also ohne die Unterstützung der Brennkraftmaschine
für die Fortbewegung des Mobilkrans sorgt.
[0031] Nach einer Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei
geschlossener zweiter Kupplung das Verteilergetriebe dazu ausgelegt ist, den Antriebsmechanismus
von der Eingangswelle mittels einer dritten Kupplung abzukoppeln, um zu ermöglichen,
dass ein Kranbetrieb nur bei stehendem Mobilkran ausgeführt wird.
[0032] Die Erfindung betrifft ferner einen Mobilkran mit einer Antriebsvorrichtung nach
einem der vorhergehenden Aspekte, vorzugsweise wobei der Mobilkran ein großer Mobilkran
mit einem Lastmoment von mindestens 400kNm ist.
[0033] Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Betreiben einer Antriebsvorrichtung
nach einem der diskutierten Aspekte oder eines Mobilkrans nach dem vorhergehenden
Aspekt.
[0034] Dabei kann ferner vorgesehen sein, dass während eines Schaltvorgangs im Schaltgetriebe
ein Motorbetrieb der elektrischen Maschine durchgeführt wird, um eine durch den Schaltvorgang
hervorgerufene Zugkraftunterbrechung zu verringern.
[0035] Es wird also während eines Gangwechsels des Schaltgetriebes zum Ändern der Übersetzung
der Brennkraftmaschine mit der die Brennkraftmaschine die Eingangswelle des Verteilergetriebes
antreibt eine Kraft zum Antreiben des Fahrantriebs von der elektrischen Maschine geliefert,
damit die während eines Gangwechsels auftretende Zugkraftunterbrechung abgemildert
oder sogar vollständig eliminiert wird.
[0036] Ferner kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass in einer Leerlaufphase
eines Kranbetriebs die Brennkraftmaschine dennoch durch einen Generatormodus der elektrischen
Maschine belastet wird, um die Abgastemperatur auf einem vorbestimmten Niveau zu halten,
vorzugsweise um eine Abgasnachbehandlung mit hoher Effizienz durchzuführen und/oder
nach einem vollständigen Laden oder bei Erreichen eines gewünschten Ladezustandes
Laden des Energiespeichers die Brennkraftmaschine abzuschalten und den Kranbetrieb
über den Energiespeicher fortzuführen, um die beim Betrieb der Brennkraftmaschine
entstehenden Schall- oder Abgasemissionen zu beenden. Die Brennkraftmaschine läuft
erst wieder nach Unterschreiten eines vorbestimmten Ladeniveaus des Energiespeichers
an.
[0037] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figurenbeschreibung ersichtlich. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht eines Mobilkrans,
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung einer Antriebsvorrichtung für einen Mobilkran nach dem
Stand der Technik,
- Fig. 3:
- eine Antriebsvorrichtung für einen Kran nach der vorliegenden Erfindung, und
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung der Verbindung der elektrischen Maschine 22 in der erfindungsgemäßen
Antriebsvorrichtung.
[0038] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Mobilkrans.
[0039] Der Mobilkran 1 weist einen Unterwagen 2 und einen Oberwagen 3 auf. Der Unterwagen
2 hat ein Fahrerhaus 4 und der Oberwagen 3 hat eine Kabine 5. Der Unterwagen 2 weist
Fahrachsen 6 mit Rädern 7 auf. Der Kran 1 verfügt über einen Ausleger (auch Kranarm
genannt), der ausfahrbar ist und drehbar gegenüber dem Unterwagen angelenkt ist.
[0040] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Antriebsvorrichtung für einen Mobilkran
1, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist.
[0041] Ein im Unterwagen 2 angeordneter Verbrennungsmotor 8, insbesondere ein Dieselmotor,
treibt über das Lastschaltgetriebe 9 die Fahrachsen 6 und somit die Räder 7 an. Der
Verbrennungsmotor 8 wird über den Starter 10 gestartet. Der Starter 10 erhält seine
Energie von der Fahrzeugbatterie 11 mit typischerweise 12 V oder 24 V Spannung (Verbindung
nicht dargestellt) über das Bordnetz 12. Die Lichtmaschine 13 ist vom Verbrennungsmotor
8 angetrieben, speist das Bordnetz 12 und lädt die Fahrzeugbatterie 11. Diese Konfiguration
stellt ein bekanntes System in einem Fahrzeug dar.
[0042] Das Bordnetz 12 versorgt alle Krankomponenten in Bezug auf Ihre Steuerungssysteme
mit Energie. Dies bedeutet, dass die Leistung, die die meisten Komponenten benötigen,
nicht von der Fahrzeugbatterie 11 bereitgestellt werden muss, sondern die dafür benötigte
Energie vom Verbrennungsmotor 8 stammt. Die Fahrzeugbatterie stellt lediglich die
Energie zur Verfügung, die für die elektronische Steuerung der Komponenten benötigt
wird.
[0043] Zwischen dem Lastschaltgetriebe 9 und dem Verteilergetriebe 14 ist eine Kupplung
(nicht gezeigt) vorgesehen, die bewirkt, dass im Fahrbetrieb eine Energieübertragung
in das Verteilergetriebe 14 ausgeschlossen ist, damit es nicht zu einer Bewegung des
Kranauslegers während eines Fahrens des Mobilkrans kommen kann.
[0044] Im Kranbetrieb treibt der Verbrennungsmotor 8 die Komponenten für die Kranarbeit
(und demzufolge auch die mindestens eine Hydraulikpumpe 15) an. Gemäß dem dargestellten
Schema erfolgt der Kraftfluss über das Lastschaltgetriebe 9 und das Verteilgetriebe
14 über eine mechanische Verbindung zu der mindestens einen Hydraulikpumpe 15. Die
Hydraulikleitungen zu den Kranaktuatoren sind nicht gezeigt. Die mindestens eine Hydraulikpumpe
15 bezieht die für ihre Steuerung notwendige elektrische Energie über das Bordnetz
12 und kann durch unterschiedliche Pumpenarten umgesetzt sein, z.B. durch eine Schwenkpumpe.
[0045] Ist nun ein emissionsfreier Betrieb gewünscht, kann der Mobilkran 1 auch eine externe
Stromversorgung 16 als Primärenergiequelle nutzen. In der Regel ist diese externe
Stromversorgung 16 mit dem Mobilkran 1 über eine Steckverbindung verbindbar. Über
Schütze 17 stellt der Gleichrichter 18 dann einen DC-Zwischenkreis 19 bereit. An diesen
DC-Zwischenkreis 19 sind alle Krankomponenten mit einem hohen Energiebedarf angeschlossen.
Der DC-Zwischenkreis 19 ist beispielsweise im Unterwagen 2 und im Oberwagen 3 vorhanden.
Er ist durch die Drehverbindung zwischen dem Unterwagen 2 und im Oberwagen 3 durchgeführt.
[0046] Die Kabine 5 ist über eine Hochvoltheizung 20 und einen Hochvolt-Klimakompressor
21 temperiert. Die elektrische Steuerung der Komponenten erfolgt im Stand der Technik
über das Bordnetz 12. Der Hochvolt-Elektromotor 22 ist über einen Inverter 23 an den
DC-Zwischenkreis 19 angeschlossen und mit Energie versorgt. Da im emissionsfreien
Kranbetrieb das Lastschaltgetriebe 9 vom Verteilergetriebe 14 getrennt ist, geht keine
Energie einen ungewünschten Pfad in das Lastschaltgetriebe, sodass alle Energie vom
Hochvolt-Elektromotor 22 über mechanische Verbindungen und das Verteilergetriebe 14
in die Hydraulikpumpen 15 geht. Der Verbrennungsmotor 8 ist in diesem Arbeitszustand
(emissionsfreier Betrieb) inaktiv und kann deswegen die Lichtmaschine 13 nicht antreiben,
so dass diese nicht das Bordnetz 12 versorgen kann. Diese Aufgabe übernimmt der DC/DC-Steller
24, der die von der externen Stromversorgung zugeführte Energie entsprechend wandelt,
so dass das Bordnetz mit der entsprechenden Spannung versorgt ist.
[0047] Ohne eine solche Versorgung des Bordnetzes über die externe Energiequelle wäre die
relativ klein dimensionierte Fahrzeugbatterie 11 schnell entladen, da der Leistungsbedarf
des Bordnetzes recht hoch ist und bei ca. 1 kW liegt.
[0048] Nachteilhaft hieran ist, dass mit einer solchen Konfiguration bei einem Kranbetrieb
mittels der Brennkraftmaschine 8 kein DC-Zwischenkreis 19 möglich ist, der bspw. eine
Hochvoltheizung oder einen HV- Klimakompressor mit Energie versorgt. Hierfür ist explizit
ein Generator 25 erforderlich, der anders als die ohnehin vorhandene Lichtmaschine
eine Spannung in einem Hochvoltbereich erzeugen muss. Ist es nun beim Kranbetrieb
mittels Verbrennungsmotor 8 gewünscht, dass die Kabine 5 auch über die Hochvoltheizung
20 sowie den Hochvolt-Klimakompressor 21 temperiert wird, ist also ein zusätzlicher
Hochvolt-Generator 25 am Verbrennungsmotor 8 vorzusehen (wie in Fig. 1 dargestellt),
um diese Nebenverbraucher mit Energie zu versorgen. Dieser geht auch über die Schütze
17 auf den Gleichrichter 18 und ist leistungsfähig genug, um den (relativ geringen)
Energiebedarf im DC-Zwischenkreis 19 zu decken. Der Hochvolt-Elektromotor 22 ist ja
beim Kranbetrieb mittels Verbrennungsmotor abgekoppelt und außer Betrieb.
[0049] Fig. 3 zeigt eine Antriebsvorrichtung für einen Kran nach der vorliegenden Erfindung.
[0050] Im Unterschied zum Stand der Technik wird hierbei die elektrische Maschine 22 auf
eine ganz spezifische Art und Weise in das Verteilergetriebe 14 der Antriebsvorrichtung
des Mobilkrans 1 eingebunden. Man erkennt die Brennkraftmaschine 8, die durch einen
Dieselmotor umgesetzt ist, und das daran angegliederte Schaltgetriebe 9. Die Ausgangswelle
des Schaltgetriebes 9 wirkt dabei auf die Eingangswelle des Verteilergetriebes 14
über welches der Radantrieb 7 des Mobilkrans angetrieben werden kann. Die Eingangswelle
ist dabei mit einer ersten Kupplung K1 mit einer Zwischenwelle koppelbar, an welcher
die elektrische Maschine 22 angebunden ist. Die Zwischenwelle wiederum ist über eine
zweite Kupplung K 2 an die Ausgangswelle des Verteilergetriebes 14 koppelbar. Über
die Ausgangswelle wird die für einen Kranbetrieb notwendige mindestens eine Pumpe
betrieben.
[0051] Fig. 4 zeigt dabei, welche Komponenten an die elektrische Maschine 22 nach der Erfindung
angebunden sind.
[0052] Die elektrische Maschine 22 ist dabei über einen Schütz 28 und einen Inverter 23
an einen Gleichstrom-Zwischenkreis 19 angebunden, an dem mehrere Nebenverbraucher
angeschlossen sind und ihre Energie beziehen.
[0053] Man erkennt einen Energiespeicher 26, der bei einem Betrieb der elektrischen Maschine
22 im Generatormodus dazu ausgelegt ist, die von der elektrischen Maschine 22 erzeugte
Energie zu speichern. Alternativ dazu dient die in dem Energiespeicher 26 aufgenommene
Energie zum Antreiben der elektrischen Maschine 22 in einem Motormodus.
[0054] Daneben erkennt man, dass ein Hochvolt-Heizer 20 sowie ein Klimakompressor 21 zum
Temperieren einer Kabine des Mobilkrans vorgesehen sind und ebenfalls von dem Zwischenkreis
19 ihre Energie beziehen.
[0055] Auch das Bordnetz 12, welches typischerweise mit 12 V oder 24 V arbeitet, ist über
einen DC-DC-Steller 24 an den Zwischenkreis 19 angebunden. Eine Wärmepumpe 101 sowie
ein weiteres Heizelement 102 können ebenfalls vorgesehen sein, und zum Temperieren
des Energiespeichers 26 dienen. Dem Fachmann ist bekannt, dass großvolumige Energiespeicher
empfindlich in Bezug auf ihre Temperatur sind, sodass es für eine verbesserte Leistungsfähigkeit
und eine möglichst lange Lebensdauer von Vorteil ist, diese in einem für sie günstigen
Temperaturbereich zu halten. Insbesondere trifft dies während eines Ladens des Energiespeichers
zu, da nur in einem entsprechenden Temperaturfenster die Energiespeicherung mit hoher
Geschwindigkeit und schonend für die Batterie 26 erfolgen kann.
[0056] Daneben erkennt man noch eine externe Stromversorgung 16, die über mindestens ein
Akku-Ladegerät den Energiespeicher 26 laden kann. Alternativ dazu ist es aber auch
möglich, dass die von der externen Stromversorgung 16 stammende Energie direkt zum
Antreiben der elektrischen Maschine 22 genutzt wird. Für das Steuern der Energieflüsse
in dem Zwischenkreis 19 kann optionaler Weise eine Verteilerbox 29 vorgesehen sein,
die Sicherungen und entsprechende Verbindungen beinhaltet. In einer solchen optionalen
Verteilerbox 29 kann auch mindestens ein Schütz vorgesehen sein, um eine Verbindung
zu dem Akku-Ladegeräten herstellen zu können. Ein jedes Gerät kann sich in den DC-Zwischenkreis
19 einbringen und Leistung aus dem DC-Zwischenkreis 19 beziehen. Die optional vorsehbare
Verteilerbox 29 greift hier nicht ein.
[0057] Wie aus der Zusammenschau der Fig. 3 und Fig. 4 ersichtlich ist, kann durch das Schließen
der Kupplung K1 die elektrische Maschine 22 mit dem Antriebsstrang des Verbrennungsmotors
8 verbunden werden. Bei einem Verfahren des Mobilkrans 1 kann die elektrische Maschine
22 die Brennkraftmaschine 8 im Fahrbetrieb unterstützen oder gar vollständig für einen
Vortrieb des Mobilkrans sorgen.
[0058] Darüber hinaus kann in einem Fahrbetrieb vorgesehen sein, dass die elektrische Maschine
22 im Fahrbetrieb mittels der Brennkraftmaschine über die erste Kupplung K 1 zugeschaltet
ist und als Generator wirkt. So können etwaige Nebenverbraucher (zum Beispiel für
eine Akkuklimatisierung 101, 102, eine Hochvolt-Heizung 20, einen Hochvolt-Klimakompressor
21) versorgt werden und/oder der Energiespeicher in Form einer Hochvolt-Batterie 26
geladen werden. Dies erfolgt über den DC-Zwischenkreis 19, wobei in einem solchen
Zustand die Kupplung K 2 selbstverständlich geöffnet ist.
[0059] Auch ist in einem Fahrbetrieb mittels Brennkraftmaschine eine Rekuperation durch
die elektrische Maschine 22 möglich, sodass es zu einem Laden des Energiespeichers
26 durch den Generatormodus der elektrischen Maschine 22 kommt.
[0060] In einem Kranbetrieb ist die Kupplung K 2 stets geschlossen, da nur so entsprechende
Energie auf die mindestens eine Kranpumpe 15 gebracht wird. Durch das Betätigen der
ersten Kupplung K 1 kann der Kran entweder mittels der Brennkraftmaschine 8 (Kupplung
K 1 geschlossen) oder elektrisch (Kupplung K 1 geöffnet) betrieben werden.
[0061] Ist die erste Kupplung K1 geschlossen, erfolgt der Kranbetrieb mithilfe der Brennkraftmaschine
8 und die elektrische Maschine 22 wirkt als Generator. Die dabei erzeugte Energie
der elektrischen Maschine 22 wird verwendet, um die Nebenverbraucher zu versorgen
bzw. den Energiespeicher 26 zu laden. Vorteil hierbei ist, dass keine Zusatzheizung
und kein zusätzlicher mechanischer Klimakompressor notwendig sind, da der Betrieb
der jeweiligen Komponenten mithilfe des DC-Zwischenkreis 19 und dem Generatormodus
der elektrischen Maschine 22 möglich ist.
[0062] So erfolgt im Kranbetrieb unabhängig vom Betreiben mithilfe der Brennkraftmaschine
oder der elektrischen Maschine 22 die Klimatisierung der Kabine 5 (mittels Hochvolt-Heizung
20 und Hochvolt-Klimakompressor 21) immer über Hochvolt-Komponenten. Dies bringt den
Vorteil mit sich, dass eine Klimatisierung auch dann möglich ist, wenn die Ausgangswelle
27 stillsteht und eine Verbrennung von Kraftstoff nicht erwünscht ist.
[0063] In einem elektrischen Kranbetrieb, bei dem also die Brennkraftmaschine 8 inaktiv
ist, kommt die Energie für die Nebenverbraucher entweder aus dem Energiespeicher 26
oder von der externen Stromversorgung 16.
[0064] Vorteilhaft hierbei ist, dass der Hochvolt-Klimakompressor 21 sowie die Hochvolt-Heizung
20 auch bei Stillstand des gesamten Antriebsstrangs (Motor, Getriebe, Wellen) die
Kabine 5 klimatisieren kann und darüber hinaus beim Betrieb einer Hochvolt-Heizung
20 im Vergleich zu einer brennstoffgetriebenen Standheizung keine Schadstoffemissionen
entstehen.
[0065] Ein vorteilhaftes Verfahren zum Betreiben einer Antriebsvorrichtung liegt darin,
dass Leerlaufphasen im Kranbetrieb, in denen keine Kranaktuation erfolgt, dazu genutzt
werden können, den Verbrennungsmotor 8 weiterhin zu belasten, um die Abgastemperatur
oberhalb einer gewissen Temperaturschwelle zu halten. Dies verbessert eine Abgasnachbehandlung
und führt insgesamt zu einem emissionsärmeren Betrieb. Ist der Energiespeicher 26
voll oder hat einen gewissen Ladezustand überschritten, kann der Verbrennungsmotor
8 abgeschaltet werden und der Kranbetrieb mithilfe der elektrischen Maschine 22 in
Verbindung mit dem Energiespeicher fortgeführt werden. Auch wird durch das Stoppen
der Brennkraftmaschine 8 eine von der Brennkraftmaschine ausgehende Schallemission
gestoppt, sodass es zu weniger Leerlaufbetrieb des Verbrennungsmotors 8 kommt.
[0066] Darüber hinaus kann die Antriebsvorrichtung vorteilhafterweise verwendet werden,
um die beim Schalten entstehenden Zugkraftunterbrechungen eines Schaltgetriebes der
Brennkraftmaschine abzumildern oder vollständig zu eliminieren. Für ein Schalten muss
der Kraftfluss vom Verbrennungsmotor 8 zu den Rädern 7 kurzzeitig unterbrochen werden,
wobei hier aber ein Aufbringen einer entsprechenden Kraft durch die elektrische Maschine
22 im Motormodus die Zugkraftunterbrechung abmildert.
[0067] Darüber hinaus ist von Vorteil, dass der Kran auch bei einem Fehlerfall im Hochvoltsystem
die volle Funktionalität weiter behält, da bei einem Ausfall der elektrischen Maschine
22 weiterhin ein Betrieb mithilfe der Brennkraftmaschine und der entsprechenden mechanischen
Wellen (bei Schließen der ersten Kupplung K1 und der zweiten Kupplung K2) möglich
ist. Bei Verwendung eines Hochvolt-Generators am Dieselmotor und einem Elektromotor
zum Antrieb der Hydraulikpumpe ist dies nicht unbedingt der Fall, da der Verbrennungsmotor
8 dann keine mechanische Verbindung mehr zu der Hydraulikpumpe mehr besitzen muss.
Bezugszeichenliste:
[0068]
Mobilkran 1
Unterwagen 2
Oberwagen 3
Fahrerhaus 4
Kabine 5
Fahrachsen 6
Rädern 7
Verbrennungsmotor 8
Lastschaltgetriebe 9
Starter 10
Fahrzeugbatterie 11
Bordnetz 12
Lichtmaschine 13
Verteilgetriebe 14
Hydraulikpumpen 15
externe Stromversorgung 16
Schütze 17
Gleichrichter 18
DC-Zwischenkreis 19
Hochvoltheizung 20
Hochvolt-Klimakompressor 21
Hochvolt-Elektromotor 22
Inverter 23
DC/DC-Steller 24
Hochvolt-Generator 25
Hochvolt-Batterie 26
Welle 27
AC-Schütz 28
Hochvolt-Verteilerbox 29
Kupplung K1
Kupplung K2
Lenkpumpe 100
Wärmepumpe 101
Hochvoltheizung 102
1. Antriebsvorrichtung für einen Mobilkran, umfassend:
eine Brennkraftmaschine zum Abgeben einer Leistung,
eine elektrische Maschine zum Abgeben einer Leistung in ihrem Motormodus und/oder
zum Erzeugen einer Leistung in ihrem Generatormodus, und
ein Verteilergetriebe zum wahlweisen Verteilen einer an das Verteilergetriebe abgegebenen
Leistung an einen Antriebsmechanismus zum Fortbewegen des Mobilkrans und an eine Pumpenanordnung
zum Ausüben eines Kranbetriebs, wobei
die Brennkraftmaschine mit einer Eingangswelle des Verteilergetriebes zusammenwirkt,
die Eingangswelle mit dem Antriebsmechanismus zusammenwirkt,
die elektrische Maschine mit einer Zwischenwelle des Verteilergetriebes zusammenwirkt,
und
die Pumpenanordnung mit einer Ausgangswelle des Verteilergetriebes zusammenwirkt,
gekennzeichnet durch
eine erste Kupplung, die zwischen der Eingangswelle und der Zwischenwelle angeordnet
ist, um bei Bedarf die Eingangswelle und die Zwischenwelle miteinander zu koppeln
oder voneinander zu lösen, und
eine zweite Kupplung, die zwischen der Zwischenwelle und der Ausgangswelle angeordnet
ist, um bei Bedarf die Zwischenwelle und die Ausgangswelle miteinander zu koppeln
oder voneinander zu lösen.
2. Antriebsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch 1, ferner umfassend einen Energiespeicher,
der mit der elektrischen Maschine verbunden ist, um von der elektrischen Maschine
in dem Generatormodus Energie zu speichern oder der elektrischen Maschine in dem Motormodus
Energie zuzuführen.
3. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend mindestens
einen Nebenverbraucher, insbesondere ein Heizelement zum Temperieren einer Kabine
und/oder Fahrerhauses des Mobilkrans und/oder ein Kompressor einer Klimaanlage zum
Temperieren einer Kabine des Mobilkrans, und/oder eine Wärmepumpe zum Temperieren
eines Energiespeichers und/oder ein Heizelement zum Temperieren eines Energiespeichers,
wobei vorzugsweise der mindestens eine Nebenverbraucher zur Energieversorgung mit
der elektrischen Maschine in einem Zwischenkreis verbunden ist.
4. Antriebsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch 3, wobei der Zwischenkreis über
eine Anschlussmöglichkeit an eine externe Energieversorgung verfügt.
5. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 oder 4, wobei der Zwischenkreis
über mindestens einen Schütz und/oder einen Inverter mit der elektrischen Maschine
verbunden ist.
6. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 5, wobei ein Bordnetz,
insbesondere ein 12 V oder 24 V- Bordnetz über einen DC-DC-Wandler an den Zwischenkreis
angeschlossen ist.
7. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend ein
Schaltgetriebe zum Schalten verschiedener Gänge, welches zwischen der Eingangswelle
des Verteilergetriebes und einer Motorausgangswelle des Brennkraftmaschine angeordnet
ist, wobei der Ausgang des Schaltgetriebes mit der Eingangswelle des Verteilergetriebes
zusammenwirkt oder diese ist.
8. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die elektrische
Maschine ein Hochvolt-Elektromotor ist.
9. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei geschlossener
erster Kupplung und geöffneter zweiter Kupplung das Verteilergetriebe dazu ausgelegt
ist, eine Leistung der Brennkraftmaschine an den Antriebsmechanismus zu liefern, die
zu einer Fortbewegen des Mobilkrans nutzbar ist.
10. Antriebsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch 9, wobei bei geschlossener erster
Kupplung und geöffneter zweiter Kupplung das Verteilergetriebe dazu ausgelegt ist,
eine kraftschlüssige Verbindung mit der elektrischen Maschine herzustellen, so dass
die elektrische Maschine in einem Generatormodus Energie generieren oder in einem
Motormodus die Leistung der Brennkraftmaschine unterstützen kann.
11. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei geschlossener
zweiter Kupplung das Verteilergetriebe dazu ausgelegt ist, den Antriebsmechanismus
von der Eingangswelle mittels einer dritten Kupplung abzukoppeln, um sicherzustellen,
dass ein Kranbetrieb nur bei stehendem Mobilkran möglich ist.
12. Mobilkran mit einer Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, vorzugsweise
wobei der Mobilkran ein großer Mobilkran mit einem Lastmoment von mindestens 400kNm
ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 11 oder eines Mobilkrans nach dem vorhergehenden Anspruch 12.
14. Verfahren nach Anspruch 12, fortgebildet mit dem Merkmalen des Anspruchs 7, wobei
bei einem Schaltvorgang im Schaltgetriebe ein Motorbetrieb der elektrischen Maschine
durchgeführt wird, um eine durch den Schaltvorgang hervorgerufene Zugkraftunterbrechung
zu verringern.
15. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13 wobei in einer Leerlaufphase eines Kranbetriebs
die Brennkraftmaschine dennoch durch einen Generatormodus der elektrischen Maschine
belastet wird, um die Abgastemperatur auf einem vorbestimmten Niveau zu halten, vorzugsweise
um eine Abgasnachbehandlung mit hoher Effizienz durchzuführen und/oder nach einem
vollständigen Laden oder bei Erreichen eines gewünschten Ladezustandes des Energiespeichers
die Brennkraftmaschine abzuschalten und den Kranbetrieb über den Energiespeicher fortzuführen,
um die beim Betrieb der Brennkraftmaschine entstehenden Schall- oder Abgassemissionen
zu beenden.