[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tor, welches zumindest zwei Torsegmente aufweist,
die über Gelenkelemente beweglich miteinander verbunden sind, wobei das Tor Maßnahmen
zur Verbesserung des Brandschutzes aufweist. Insbesondere kann es sich bei dem erfindungsgemäßen
Tor um ein Falttor, ein Schiebefalttor, ein Rundlaufschiebetor oder ein Schiebetor
handeln.
[0002] Tore der oben beschriebenen Art werden dazu eingesetzt, größere Bereiche einer Fassade
oder einer Wand innerhalb eines Gebäudes wahlweise zu öffnen oder zu schließen. Je
nach Art der Ausgestaltung der Segmente sowie deren Beweglichkeit können Tore realisiert
werden, die trotz der Tatsache, dass sie größere Öffnungen verschließen, verhältnismäßig
wenig Platz beanspruchen. Dies ist bspw. für sog. Schiebefalttore der Fall, da die
einzelnen Segmente im Rahmen einer Ziehharmonika-artigen Faltbewegung ein- oder ausgefahren
werden, hierbei allerdings innerhalb des Bereiches des Falttors verbleiben, sodass
an den Seiten kein zusätzlicher Platz beansprucht wird.
[0003] Die erwähnten Schiebefalttore bringen insbesondere dann besondere Vorteile mit sich,
wenn eine Fassade eines Gebäudes großflächig innerhalb kurzer Zeit geöffnet oder verschlossen
werden soll. Grundsätzlich können allerdings Tore dieser Art auch innerhalb von Gebäuden
eingesetzt werden, um Räume oder Bereich eines Gebäudes voneinander zu trennen.
[0004] Insbesondere für den Fall, dass ein derartiges Tor innerhalb eines Gebäudes installiert
ist, kommt dem Tor eine weitere wichtige Funktion hinsichtlich des Brandschutzes zu.
Da derartige Tore wie bereits erwähnt in der Regel relativ große Öffnungen verschließen,
stellen sie großflächige Verbindungen zwischen zwei benachbarten Räumen bzw. Bereichen
dar. Im Falle eines Brands stellt das Tor in der Regel im Vergleich zur umgebenden
Wand eine Schwachstelle dahingehend dar, dass im Bereich des Tors am ehesten ein Übergreifen
eines Feuers von einem Raum auf den nächsten Raum ermöglicht ist. Dies gilt natürlich
insbesondere für den Fall, dass das Tor geöffnet ist, allerdings wird sich auch im
Fall eines geschlossenen Tores Feuer und Rauch in erster Linie über den Bereich des
Tors ausbreiten. Dementsprechend kommt dem Brandschutz bei Türen oder Toren eine große
Bedeutung zu, da diese entscheidend für die Frage sind, wie schnell im Falle eines
Brands sich Feuer und/oder Rauch innerhalb eines Gebäudes ausbreiten kann.
[0005] Grundsätzlich werden sog. Brandschutztore oft aus speziellen Materialien hergestellt,
die hitzebeständig sind und im Falle eines Feuers ihre strukturelle Integrität behalten.
Dabei sind insbesondere die Oberflächen der Tore aus speziellen Materialien gefertigt
oder mit speziellen Brandschutzbeschichtungen versehen, um den hohen Temperaturen
besser standhalten zu können.
[0006] Bei Toren der eingangs beschriebenen Art stellt sich allerdings grundsätzlich das
Problem, dass aufgrund der beweglichen Verbindung der mehreren Torsegmente untereinander
immer Schwachstellen existieren, die in besonderer Weise ausgestaltet sein müssen,
um die Anforderungen eines effizienten Brandschutzes erfüllen zu können.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, hier eine Möglichkeit
anzugeben, den Brandschutz bei derartigen Toren zu verbessern, wobei gleichzeitig
der hiermit verbundene Aufwand geringgehalten werden soll.
[0008] Die Aufgabe wird durch ein Tor, welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist, gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die vorliegende Erfindung geht davon aus, dass zur Realisierung des Tors üblich aufgebaute
Tor-Segmente zum Einsatz kommen, die aus einem umlaufenden Profilrahmen bestehen,
der mit zumindest einem Paneel bestückt ist. Die Profilrahmen verleihen dem einzelnen
Segment die erforderliche Stabilität und bestehen üblicherweise aus Metall, insbesondere
Stahl. Die den offenen Profilrahmen verschließenden Paneele können dann jeweils in
unterschiedlicher Weise gestaltet sein, wobei hier zahlreiche Möglichkeiten bestehen,
Paneele zu realisieren, welche die gewünschten Brandschutzeigenschaften aufweisen.
Die vorliegende Erfindung konzentriert sich dann in erster Linie auf Maßnahmen, mit
deren Hilfe die Brandschutzeigenschaften der Rahmenkonstruktion sowie des Tors insgesamt
im Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten Torsegmenten verbessert werden.
[0010] So ist vorgesehen, dass bei jedem Torsegment, das jeweils einen Profilrahmen aufweist,
der einen Segmentebene befestigt und mit zumindest einem Paneel bestückt ist, der
Profilrahmen in Bezug auf die Segmentebene an zumindest einer Außenfläche des Torsegments
mit einem Brandschutzmaterial versehen ist und dass zwei benachbarte Torsegmente mit
einer den Übergangsbereich zwischen zwei Torsegmenten überspannenden Brandschutztextilie
verbunden sind. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen führen dazu, dass die Übergangsbereiche
zwischen zwei Torsegmenten, welche in der Regel die Schwachstelle des Tors im Hinblick
auf den gewünschten bzw. erforderlichen Brandschutz darstellen, in besonderer Weise
geschützt werden, sodass ich die Brandschutzeigenschaften des Tors insgesamt signifikant
erhöhen.
[0011] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird also ein Tor mit zumindest zwei Torsegmenten,
welche über Gelenkelemente beweglich miteinander verbunden sind, vorgeschlagen, wobei
jedes Torsegment einen Profilrahmen aufweist, der eine Segmentebene festlegt und mit
zumindest einem Paneel bestückt ist, und wobei bei jedem Torsegment der Profilrahmen
in Bezug auf die Segmentebene an zumindest einer Außenfläche des Torsegments mit einem
Brandschutzmaterial versehen ist und zwei benachbarte Torsegmente mit einer den Übergangsbereich
zwischen zwei Torsegmenten überspannenden Brandschutztextilie verbunden sind.
[0012] Bei den Gelenkelementen, welche zwei benachbarte Torsegmente miteinander verbinden,
kann es sich insbesondere um an den Profilrahmen angeordnete Scharnierelemente handeln,
welche dann die Torsegmente schwenkbar miteinander verbinden. Dabei ist vorzugsweise
vorgesehen, dass sich das Brandschutzmaterial mit Ausnahme der Scharnierelemente geschlossen
über den Umfang des Profilrahmens hinweg erstreckt. Lediglich im Bereich der Scharnierelemente
wird der Brandschutz unterbrochen, wobei hier ggf. zwischen dem Profilrahmen und dem
jeweiligen Scharnierelement ein Brandschutzmaterial mit einer geringeren Stärke, bspw.
mit einer Stärke von ca. 5mm angeordnet sein kann.
[0013] Grundsätzlich kann das Brandschutzmaterial sowohl an der Außenseite als auch an der
Innenseite des Tors vorgesehen sein. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass das
Brandschutzmaterial für das gesamte Tor auf der jeweils gleichen Seite der Torsegmente
angeordnet ist.
[0014] Zum Schutz des Brandschutzmaterials sowie zur Optimierung der Befestigung und des
Erscheinungsbilds des Tors kann ferner vorgesehen sein, dass die Torsegmente jeweils
eine zusätzliche Abdeckung für das Brandschutzmaterial aufweisen. Dieses ist vorzugsweise
jeweils lösbar an dem zugehörigen Profilrahmen befestigt, bspw. mit diesem verschraubt,
wobei bei Verwendung der erwähnten Abdeckung besonders bevorzugt vorgesehen sein kann,
dass diese zunächst mit dem entsprechenden Brandschutzmaterial verklebt wird und dann
als Baueinheit an dem Profilrahmen befestigt wird. Die Abdeckung kann jeweils Randbereiche
des Panels übergreifen und ggf. ergänzend auch zu deren Halterung beitragen. Insbesondere
wird allerdings die Ankopplung an die eigenständig mit Brandschutzmaßnahmen versehenen
Paneele optimiert.
[0015] Bei dem Brandschutzmaterial, welches in erfindungsgemäßer Weise an den Profilrahmen
angeordnet ist, kann es sich bspw. um Material aus Calcium Silikat oder gepresster
Steinwolle handeln.
[0016] Die Schnittstelle bzw. der Übergangsbereich zwischen zwei Torsegmenten wird wie oben
erläutert erfindungsgemäß zusätzlich dadurch geschützt, dass eine diesen Übergangsbereich
überspannende Brandschutztextilie vorgesehen ist. Auch diese kann bevorzugt auf der
gleichen Seite der Torsegmente wie das jeweilige Brandschutzmaterial angeordnet sein,
wobei grundsätzlich allerdings auch eine Anordnung auf der gegenüberliegenden Seite
denkbar wäre. Da hier aufgrund der Beweglichkeit der Torsegmente zueinander eine gewisse
Flexibilität vorgesehen sein muss, ist die Brandschutztextilie vorzugsweise derart
gestaltet und dimensioniert, dass sie zwei benachbarte Torsegmente jeweils schlaufenartig
miteinander verbindet. Die Beweglichkeit der Torsegmente zueinander wird also durch
die erfindungsgemäßen zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen nicht negativ beeinträchtigt.
[0017] Gemäß einer ersten Ausführungsform kann hierbei die Brandschutztextilie eingeklemmt
zwischen einer Außenfläche des Profilrahmens und dem Brandschutzmaterial fixiert sein,
wobei die ggf. vorhandenen Gelenkelemente vorzugsweise die Brandschutztextilie umgreifen.
Alternativ hierzu wäre denkbar, dass die Brandschutztextilie an einer Außenfläche
des Profilrahmens fixiert ist, wobei in diesem Fall die Brandschutztextilie vorzugsweise
die ggf. vorhandenen Gelenkelemente umgreift.
[0018] Eine besondere Schutzfunktion hat die Brandschutztextilie dabei insbesondere auf
am Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten Torsegmenten vorgesehene Dichtungen,
die im geschlossenen Zustand des Tors dafür sorgen, dass bspw. das Durchströmen von
Luft und damit das Ausbreiten von Rauch ggf. erschwert wird. Derartige Dichtungen
bestehen in der Regel aus EPDM und sind für sich genommen verhältnismäßig anfällig
gegen hohe Temperaturen, wie sie Bränden vorliegen können. Die erfindungsgemäß vorgesehene
Brandschutztextilie stellt hier eine zusätzliche Schutzmaßnahme dar, die verhindert,
dass die Dichtungen frühzeitig im Falle eines Brands beschädigt werden und dementsprechend
ihre Dichtfunktion verlieren.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Tor kann es sich wie bereits erwähnt insbesondere um ein
Falttor, ein Schiebefalttor, ein Rundlaufschiebetor oder ein Schiebetor handeln. Die
erfindungsgemäßen Brandschutzmaßnahmen führen grundsätzlich zu Verbesserungen, unabhängig
davon, in welcher Weise die Torsegmente beweglich miteinander verbunden sind und wie
sich diese im Falle eines Öffnens oder Schließen des Tors zueinander bewegen.
[0020] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine seitliche Ansicht eines Falttors, bei dem die erfindungsgemäßen Brandschutzmaßnahmen
zum Einsatz kommen sollen;
- Figur 2
- eine Aufsicht auf das in Figur 1 dargestellte Falttor;
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung eines Übergangsbereichs zwischen zwei benachbarten Torsegmenten
mit den erfindungsgemäßen Brandschutzmaßnahmen gemäß einer ersten Variante, wobei
die Brandschutztextilie an der dem Scharnier gegenüberliegenden Seite angeordnet ist;
- Figur 4
- eine zu Figur 3 analoge Darstellung des Übergangsbereichs zwischen zwei Torsegmenten
mit Brandschutzmaßnahmen gemäß einer zweiten Variante;
- Figur 5
- eine zu Figur 3 analoge Darstellung des Übergangsbereichs zwischen zwei Torsegmenten
mit Brandschutzmaßnahmen, wobei die Brandschutztextilie an der Seite des Scharniers
angeordnet ist; und
- Figur 6
- eine zu Figur 5 analoge Darstellung des Übergangsbereichs zwischen zwei Torsegmenten
mit Brandschutzmaßnahmen gemäß einer vierten Variante.
[0021] In den nachfolgend näher erläuterten Figuren ist als erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
ein beidseitig öffnendes Falttor dargestellt, wobei beide Torhälften jeweils aus zwei
erfindungsgemäßen Torsegmenten bestehen. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass sich
das erfindungsgemäße Konzept auch auf andere Torkonstruktionen anwenden lässt, insbesondere
auf alle Konstruktionen, bei denen Torsegmente auf Basis der nachfolgend noch näher
beschriebenen Rahmenkonstruktion zum Einsatz kommen.
[0022] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte, allgemein mit dem Bezugszeichen 100 versehene
Falttor dient also dazu, eine größere Öffnung einer in den Figuren nicht näher dargestellten
Gebäudefassade oder einer Wand innerhalb eines Gebäudes wahlweise zu öffnen oder zu
verschließen. Jede Torhälfte weist hierbei zwei platten- oder flügelartige Torsegmente
auf, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel die linke Torhälfte durch die Torsegmente
10
1 und 10
2 und die rechte Torhälfte durch die Torsegmente 10
3 und 10
4 gebildet wird. Im geschlossenen Zustand, der in den Figuren dargestellt ist, sind
sämtliche Torsegmente 10
1 bis 10
4 fluchtend in einer Ebene zueinander ausgerichtet und verschließen die entsprechende
Öffnung des Tors 100 vollständig.
[0023] Die Torsegmente 10
1 - 10
4 einer jeden Torhälfte werden hierbei über Scharniere 50 miteinander verbunden bzw.
im Falle der beiden äußeren Torsegmente 10
1 und 10
4 über Scharniere 50 mit einer Torzarge 110 gekoppelt, sodass im Rahmen eines Öffnens
oder Schließens des Tors 100 das jeweils äußere bzw. erste Torsegment 10
1 bzw. 10
4 um eine vertikal verlaufende Achse verschwenkt werden kann. Das daran anschließende
zweite Segment 10
2 bzw. 10
3 einer jeden Torhälfte ist über die bereits erwähnten Scharniere 50 mit dem jeweils
zugehörigen äußeren Segment 10
1 bzw. 10
4 verbunden und an der den Scharnieren 50 gegenüberliegenden Seite jeweils mittels
Führungselementen 115 an einer an der Oberseite des Tors 100 verlaufenden, sich geradlinig
erstreckenden Führungsschiene 120 geführt (bei anderen Tortypen wie Rundlaufschiebetoren
weißt die Führung eine Kurve auf, bei Falttoren mit 180° Öffnung einen Knick). Beide
Segmente 10
2 und 10
3 können somit entlang dieser Führungsschiene 120 gleiten, gleichzeitig allerdings
auch um eine wiederum vertikal verlaufende Achse gegenüber dem an der Führungsschiene
120 entlanglaufenden Führungselement 115 gedreht werden.
[0024] Wenn also im Rahmen des Öffnens des Tors 100 zunächst das äußere Torsegment 10
1 bzw. 10
4 um die entsprechende Drehachse ausgeschwenkt wird, führt dies dazu, dass das jeweils
innere Falttorsegment 10
2 bzw. 10
3 ebenfalls eine Schwenkbewegung durchführt und gleichzeitig mit seinem der Zarge 110
abgewandten Ende entlang der Führungsschiene 120 nach außen gezogen wird. Diese Faltbewegung
endet in einem Zustand, in dem beide Segmente 10
1 und 10
2 bzw. 10
3 und 10
4 jeder Torhälfte senkrecht zur Ebene der Toröffnung ausgerichtet sind und somit das
Tor 100 maximal geöffnet ist. Diese grundlegende Ausgestaltung entsprechender Falttore
ist bereits seit längerem bekannt.
[0025] Die für die oben erläuterte Öffnungs- bzw. Schließbewegung erforderliche Beweglichkeit
der einzelnen Torsegmente 10 zueinander führt dazu, dass an den Übergangsbereichen
aufgrund der entsprechenden beweglichen Ankopplung Spalten oder Öffnungen auftreten,
welche die Brandschutzeigenschaften des Tors 100 negative beeinträchtigen können.
Zwar sind hier in der Regel nachfolgend noch näher beschriebene Dichtungen vorgesehen,
diese bestehen allerdings üblicherweise aus einem Material, welches den hohen Temperaturen,
die im Falle eines Brands auftreten, nur für kurze Zeit widerstehen kann. Mithilfe
der nachfolgend näher beschriebenen Erfindung ist gewährleistet, dass auch an diesen
Übergangsbereichen geeignete Brandschutzmaßnahmen implementiert werden können, die
letztendlich dazu führen, dass das Tor insgesamt einen ausreichend hohen Brandschutz
bietet.
[0026] Jedes Torsegment 10 weist hierbei zunächst einen umlaufenden Profilrahmen 20 auf,
der im dargestellten Fall eine rechteckige Konfiguration aufweist, welche durch zwei
horizontal verlaufende Quersprossen 28 unterteilt ist. Hierdurch ergeben sich drei
Teilbereiche, die jeweils mit einem entsprechenden Paneel 25 befüllt sind, wobei hierfür
verschieden aufgebaute Paneele verwendet werden können und im Falle eines Brandschutzes
selbstverständlich derartige Konstruktionen bevorzugt werden, die ausreichend hitzebeständig
sind. Paneele, welche derartige Anforderungen erfüllen, sind aus dem Stand der Technik
bekannt und können in analoger Weise auch im vorliegenden Fall zum Einsatz kommen.
Die Erfindung betrifft wie bereits erwähnt in erster Linie die Frage, in welcher Weise
der Brandschutz auch im Übergangsbereich zwischen zwei beweglich miteinander verbundenen
Torsegmenten 10 verbessert werden kann.
[0027] Der Profilrahmen 20 selbst ist hierbei in der Regel aus Metall, beispielsweise aus
Aluminium oder Stahl gefertigt und weist entsprechend der Darstellung von Figur 3
im Schnitt senkrecht zur Ebene E des Torsegments 10 entsprechend den Darstellungen
eine etwa quadratisch, hohle Konfiguration aus. Bei den Ausführungsbeispielen der
Figuren 3 und 4 ist die zur Außenseite des Tors weisende Wand 21 in Richtung der von
dem Rahmen 20 umschlossenen Öffnung leicht verlängert und mit einem umgefalteten Endbereich
der der Öffnung zugewandten Wand 22 zusammengeführt, so dass ein zu dem entsprechenden
Paneel 25 hinweisender flanschartiger Auflagebereich 21a gebildet ist. Dieser dient
der Lagerung des Paneels 25, wobei die Fixierung des Paneels 25 an der gegenüberliegenden
Torseite im dargestellten Ausführungsbeispiel mithilfe einer später noch näher beschriebenen
Abdeckung 40 erfolgt. Grundsätzlich kann allerdings die Halterung der Paneele 25 auch
in anderer Weise erfolgen.
[0028] An den Seitenwänden 24, die den Wänden 22 gegenüberliegen, sind ferner jeweils keilartige
Dichtungen 47 vorgesehen, welche im geschlossenen Zustand des Tors 100 mit der jeweiligen
Dichtung 47 des benachbarten Torsegments 10 zusammenwirken. In dem in den Figur 3
und 4 dargestellten geschlossenen Zustand dichten die beiden Dichtungen 47 also den
Zwischenbereich zwischen zwei benachbarten Segmentrahmen 20 ab und dienen dabei dazu,
die Anforderungen an einen Klemmschutz zu erfüllen. Üblicherweise bestehen derartige
Dichtungen aus EPDM (Ethylen-Prophylen-Dien), einem synthetischen Kautschuk, der für
gute Dichteigenschaften sorgt. Andererseits handelt es sich hierbei um ein Material,
welches nur unzureichende Brandschutzeigenschaften aufweist.
[0029] Zur Optimierung des Brandschutzes ist nunmehr vorgesehen, dass an einer der beiden
Außenseiten 21, 22 der Rahmen 20 (in Bezug auf die Ebene E der Torsegmente 10) ein
Brandschutzmaterial 30 angeordnet wird, mit dessen Hilfe zunächst insbesondere die
Brandschutzeigenschaften des Rahmens 20 selbst verbessert werden.
[0030] Bei diesem Brandschutzmaterial 30 handelt es sich um ein Material basierend auf Calcium
Silikat oder gepresster Steinwolle, welches in einer schalenartigen Konfiguration
die entsprechende Innenseite 21 des Rahmens 20 möglichst vollständig und umlaufend
geschlossen überdeckt. In den Figuren 3 und 4 ist das Brandschutzmaterial 30 jeweils
an der dem zugehörigen Scharnier 50 gegenüberliegenden Seite des Rahmens 20 angeordnet.
Wie allerdings der obigen Erläuterung und der Darstellung in den Figuren 1 und 2 entnommen
werden kann, sind die Scharniere 50 sowie eventuelle weitere Führungs- oder Halterungselemente
115 jeweils alternierend an den beiden Seiten der Torsegmente 10 angeordnet. Da das
Brandschutzmaterial 20 in Bezug auf ein einzelnes Torsegment 10 immer auf der gleichen
Seite des Rahmens 20 angeordnet ist, führt dies dazu, dass das Brandschutzmaterial
30 im Bereich der Scharniere 50 oder der anderen Führungselemente 115 ggf. kurzfristig
unterbrochen ist. Hier kann dann vorgesehen sein, dass zwischen Scharnier 50 bzw.
Führungselement 115 und zugehöriger Rahmenoberfläche ein Brandschutzmaterial mit einer
geringeren Dicke von etwa 5 mm vorgesehen ist, um auch hier die Brandschutzeigenschaften
der Gesamtkonstruktion zu verbessern. Alle weiteren Bereiche des entsprechenden Rahmens
20 hingegen sind umlaufend geschlossen von dem Brandschutzmaterial 30 überdeckt, so
dass hier ein möglichst vollständig geschlossener Schutz realisiert wird. Die Dicke
des Brandschutzmaterials 30 in diesen Bereichen liegt dabei bei etwa 10 bis 30 mm.
[0031] Die Anordnung bzw. Befestigung des Brandschutzmaterials 30 an dem Rahmen 20 kann
dabei in unterschiedlicher Weise erfolgen, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass das
Brandschutzmaterial 30 einerseits zum Schutz, andererseits aus optischen Gründen mit
einer zusätzlichen Abdeckung 40 versehen ist. Bei den Ausführungsbeispielen der Figuren
3 und 4 wird die Abdeckung 40 durch einen im Querschnitt abgewinkelten, metallischen
Steg gebildet, der hinsichtlich seiner Gesamtform derjenigen des Rahmens 20 entspricht
und - im dargestellten Ausführungsbeispiel - von der Torinnenseite her mithilfe von
Schrauben 45 mit dem Rahmen 20 verschraubt wird. In diesem Fall kann vorgesehen sein,
dass zunächst das Brandschutzmaterial 30 an der Abdeckung 40 befestigt, beispielsweise
mit dieser verklebt wird. Die resultierende Baueinheit bestehend aus Abdeckung 40
Brandschutzmaterial 30 wird dann mit dem Rahmen 20 verschraubt. Es ergibt sich hierdurch
eine besonders stabile Konstruktion, welche es ermöglicht, dass die zur Innenseite
des jeweiligen Torsegments 10 hin verlängerte Abdeckung 40 gleichzeitig auch der Fixierung
des Paneels 25 dient. Wie bereits erwähnt, werden allerdings auch anderweitige Maßnahmen
zur Halterung des Paneels 25 denkbar.
[0032] Grundsätzlich führt allerdings dieser erste Schritt der erfindungsgemäßen Maßnahmen
dazu, dass zunächst der Rahmen 20 eines jeden Torsegments 10 nahezu vollständig umlaufend
geschlossen mit einem Brandschutzmaterial 30 versehen ist und hierdurch die Brandschutzeigenschaften
des Segments 10 selbst deutlich verbessert werden.
[0033] Um ferner den Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten Torsegmenten 10 zu verbessern,
ist die in den Figuren 3 bis 6 schematisch dargestellte Brandschutztextilie 35 vorgesehen,
welche den Übergangsbereich entsprechend überbrückt. Diese Brandschutztextilie 35
besteht aus einem Material, wie es beispielsweise von Brandschutzdecken her bekannt
ist, und führt dazu, dass der Verbindungsbereich zwischen zwei Torsegmenten 10 einerseits
zusätzlich gegenüber Gasen abgedichtet wird und andererseits die dahinterliegenden
Komponenten des Übergangsbereichs, insbesondere die Dichtungen 47 zusätzlich thermisch
geschützt sind. Um die Beweglichkeit der Torsegmente 10 zueinander beizubehalten,
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Brandschutztextilie 35 zwei benachbarte Torsegmente
10 in der dargestellten Art und Weise schlaufenartig überbrückt, wobei die Größe der
Schlaufen im Vergleich zu den gewählten Darstellungen auch deutlich größer sein kann.
Entscheidend ist, dass selbst bei vollständigem Verschwenken der Torsegmente 10 zueinander
die Brandschutztextilie 35 nach wie vor ausreichend Spielraum für eine Bewegung der
Segmente 10 zueinander ermöglicht.
[0034] Die Befestigung der Brandschutztextilie 35 erfolgt in den ersten beiden Ausführungsbeispielen
der Figuren 3 und 4 auf der gleichen Seite, auf der auch das Brandschutzmaterial 30
auf die jeweiligen Segmentrahmen 20 aufgebracht ist, und damit an der den Scharnieren
50 gegenüberliegenden Seite. Dabei kann wiederum die bereits erläuterte Schraubverbindung
zur Befestigung des Brandschutzmaterials 30 (ggf. inklusive der Abdeckung 40) an dem
Rahmen 20 genutzt werden, wobei einerseits die Randbereiche der Brandschutztextilie
35 zwischen der Rahmenaußenfläche und dem Brandschutzmaterial 30 fixiert sein können
(Variante gemäß Figur 3) oder andererseits an der Außenseite der Abdeckung 40 befestigt
werden können (Variante gemäß Figur 4). Im zweiten Fall kann die Befestigung der Brandschutztextilie
40, die sich über die gesamte Höhe der Torsegmente 10 erstrecken sollte, mithilfe
eines zusätzlichen Stegs 37 verbessert werden, der ebenfalls mithilfe der Schrauben
45 an der Außenseite der Abdeckung 40 fixiert wird.
[0035] Da die Brandschutztextilie 35 bevorzugt mit dem Brandschutzmaterial 30 zusammenwirkt,
sollte diese idealerweise immer auf der gleichen Seite des Tors angeordnet sein, an
der sich auch das Brandschutzmaterial 30 befindet. Dies bedeutet, dass an zumindest
einigen Übergangsbereichen die Brandschutztextilie 35 an der gleichen Seite vorgesehen
ist, an der sich auch die Scharniere 50 des Tors befinden. Zwei entsprechende Ausführungsbeispiele
hierfür sind in den Figuren 5 und 6 dargestellt.
[0036] Bei der Variante gemäß Figur 5 ist analog zu Figur 3 die Brandschutztextilie 35 eingeklemmt
zwischen der Rahmenaußenfläche und dem Brandschutzmaterial 30 fixiert. In diesem Fall
ist die Schlaufe der Brandschutztextilie 35 innerhalb des Bereichs des Scharniers
50 angeordnet und dementsprechend derart klein bemessen, dass sie nicht mit den Scharnierteilen
kollidiert.
[0037] Figur 6 zeigt eine Variante, bei der analog zu Figur 4 die Brandschutztextilie 35
wiederum mit Hilfe eines separaten Stegs 37 bzw. einer Halteleiste an der Außenseite
der Abdeckung 40 fixiert ist. In diesem Fall übergreift die Brandschutztextilie 35
das Scharnier 50 vollständig bzw. deckt es zur Außenseite hin ab und ist dementsprechend
verhältnismäßig groß bemessen, um trotz allem ein Schwenken der Torsegmente 10 zueinander
zu ermöglichen.
[0038] Abweichend von den Darstellungen wäre es grundsätzlich allerdings auch denkbar, die
Brandschutztextilie 35 unabhängig von der Position des Brandschutzmaterials 30 auf
bestimmten Seiten der Torsegmente anzuordnen.
[0039] Letztendlich führen die beschriebenen Maßnahmen dazu, dass die Brandschutzeigenschaften
eines Tores signifikant verbessert werden. Ein wesentlicher Vorteil besteht hierbei
auch darin, dass es sich um Maßnahmen handelt, die mit einem verhältnismäßig geringen
Aufwand bei bereits existierenden Standardkonstruktionen zum Einsatz kommen können.
D. h. es kann auf existierende Torsegmente für bewegliche Tore zurückgegriffen werden,
die dann in der oben beschriebenen Weise mit dem Brandschutzmaterial 30 und der Brandschutztextilie
35 ergänzt werden, um letztendlich ein Tor zur erzielen, welches insgesamt gesehen
gute Brandschutzeigenschaften aufweist. Ausgehend von einem gemeinsamen Grundprofil
können also wahlweise einfache Rahmen oder speziell im Hinblick auf einen Brandschutz
optimierte Rahmen und damit Torsegmente zur Verfügung gestellt werden, was zu reduzierten
Herstellungskosten führt, da der Aufwand zur Lagerung entsprechender Ausgangsmaterialien
insgesamt deutlich reduziert wird.
1. Tor (100) mit zumindest zwei Torsegmenten (10), welche über Gelenkelemente beweglich
miteinander verbunden sind,
wobei jedes Torsegment (10) einen Profilrahmen (20) aufweist, der eine Segmentebene
(E) festlegt und mit zumindest einem Paneel (25) bestückt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei jedem Torsegment (10) der Profilrahmen (20) in Bezug auf die Segmentebene (E)
an zumindest einer Außenfläche des Torsegments (10) mit einem Brandschutzmaterial
(30) versehen ist und
dass zwei benachbarte Torsegmente (10) mit einer den Übergangsbereich zwischen den beiden
Torsegmenten (10) überspannenden Brandschutztextilie (35) verbunden sind.
2. Tor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei den Gelenkelementen um an den Profilrahmen (20) angeordnete Scharnierelemente
(50) zur schwenkbaren Verbindung der Torsegmente (10) handelt,
wobei sich das Brandschutzmaterial (30) mit Ausnahme der Scharnierelemente (50) geschlossen
über den Umfang des Profilrahmens (20) erstreckt.
3. Tor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Scharnierelemente (50) zwischen dem Profilrahmen (20) und dem jeweiligen
Scharnierelement (50) Brandschutzmaterial mit einer geringen Stärke, beispielsweise
mit einer Stärke von ca. 5 mm angeordnet ist.
4. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Brandschutzmaterial (30) für das gesamte Tor (100) auf der jeweils gleichen Seite
der Torsegmente (10) angeordnet ist.
5. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Torsegmente (10) jeweils eine zusätzliche Abdeckung (40) für das Brandschutzmaterial
(30) aufweisen.
6. Tor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Brandschutzmaterial (30) jeweils lösbar an dem zugehörigen Profilrahmen (20)
befestigt ist, insbesondere mit diesem verschraubt ist.
7. Tor nach Anspruch 5 und Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (40) mit dem Brandschutzmaterial (30) verklebt und als Baueinheit an
dem Profilrahmen (20) befestigt ist.
8. Tor nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (40) jeweils Randbereiche des Paneels (25) übergreift.
9. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Brandschutzmaterial (30) aus Calcium Silikat oder gepresster Steinwolle gebildet
ist.
10. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brandschutztextilie (35) auf der gleichen Seite der Torsegmente (10) wie das
jeweilige Brandschutzmaterial (30) angeordnet ist.
11. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brandschutztextilie (35) zwei benachbarte Torsegmente (10) jeweils schlaufenartig
miteinander verbindet.
12. Tor nach Anspruch 10 und Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brandschutztextilie (35) eingeklemmt zwischen einer Außenfläche des Profilrahmens
(20) und dem Brandschutzmaterial (30) fixiert ist, wobei die Gelenkelemente vorzugsweise
die Brandschutztextilie (35) umgreifen.
13. Tor nach Anspruch 10 und Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brandschutztextilie (35) an einer Außenfläche des Profilrahmens (20) fixiert
ist, wobei die Brandschutztextilie (35) vorzugsweise die Gelenkelemente (50) umgreift.
14. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten Torsegmenten (10) Dichtungen (47)
angeordnet sind, welche vorzugsweis aus EPDM bestehen.
15. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich um ein Falttor, ein Schiebefalttor, ein Rundlaufschiebetor und oder ein Schiebetor
handelt.