[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement, insbesondere für Wertpapiere, Sicherheitspapier
oder Sicherheitsgegenstände, wie Banknoten, Ausweise, Kreditkarten, mit zumindest
einem betrachtungswinkelabhängigen Eindruck, umfassend ein flächiges Trägersubstrat
und zumindest eine Reliefstruktur, wobei die Reliefstruktur in Auflicht zumindest
ein betrachtungswinkelabhängiges oder betrachtungswinkelunabhängiges Motiv darstellt
und die Reliefstruktur strukturbildende dreidimensionale Elemente aufweist.
[0002] Sicherheitselemente der oben genannten Art, werden zur Sicherung gegen Fälschungen
von Wertpapieren, wie beispielsweise Banknoten, Tickets etc., Sicherheitspapieren
und Sicherheitsdokumenten, wie beispielsweise Ausweise, verwendet.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sicherheitselement mit erhöhter Fälschungssicherheit
zu schaffen.
[0004] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich im Kontext der Erfindung bei
dem Begriff Sicherheitselement um verschiedenartige, dem Fachmann geläufige Sicherheitselemente
handeln kann. Beispielsweise können Sicherheitselemente als Sicherheitsfäden, Sicherheitsstreifen,
Sicherheitspatches und dergleichen ausgebildet sein. Natürlich sind auch noch weitere,
dem Fachmann bekannte Typen von Sicherheitselementen denkbar.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheitselement eingangs genannter Art dadurch gelöst,
dass die Reliefstruktur eine Freiformoptik bildet und in Segmente definierter optischer
Eigenschaften, insbesondere strahlenoptischer Eigenschaften, insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe gerichtete Reflexion, diffuse Reflexion, Brechung, Fokussierung, Divergenz,
Diffraktion, unterteilt ist, wobei der zumindest eine betrachtungswinkelabhängige
Eindruck das Motiv in zumindest einem ersten Blickwinkel in einer ersten Farbe erscheinen
lässt und in einem zweiten, von dem ersten Blickwinkel verschiedenen, Blickwinkel
in einer zweiten, von der ersten Farbe verschiedenen, Farbe erscheinen lässt.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird die Fälschungssicherheit dadurch erhöht, dass
die Reliefstruktur eine Freiformoptik bildet und mit einem Farbkippeffekt versehen
ist. Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann ein optisches Erscheinungsbild erzielt
werden, das für einen Betrachter einzigartig, charakteristisch und leicht erkennbar
ist, jedoch für einen Fälscher überaus schwer nachahmbar ist. Da die Reliefstruktur
eine Freiformoptik bildet und in Segmente definierter optischer Eigenschaften unterteilt
ist, ist diese damit hochkomplex, was die Nacharmbarkeit beträchtlich erschwert. Mit
optischen Freiformflächen kann auf die Reliefstrukturen auftreffendes Licht quasi
in beliebige Richtungen gelenkt werden und sie können optimal auf das jeweilig darzustellende
Motiv abgestimmt werden. Eine Kombination mit einem Farbkippeffekt macht das Erscheinungsbild
charakteristisch und damit schwer nachahmbar.
[0007] Für die Herstellung von Reliefstrukturen werden oftmals Masterstrukturen in einem
Prägeverfahren in ein Polymer übertragen. Dies wie an sich bekannt oftmals über mehrmalige
Replikation des Masters. Bei diesen Replikationsschritten konnten Fehler bei Freiformoptiken
bisher nicht zu 100% vermieden werden. Gerade bei Freiformoptiken ist jedoch eine
nahezu perfekte Kopie erforderlich, um die gewünschten Effekte darzustellen. Durch
die erfindungsgemäße Unterteilung der Reliefstrukturen in Segmente definierter optischer
Eigenschaften ist eine fehlerfreie oder zumindest annähernd fehlerfreie Replikation
von Masterstrukturen mit Freiformoptiken möglich geworden. Die Segmente beinhalten
dabei die gewünschte Information der entsprechenden Freiformoptik. Durch diese Segmentierung
wird erreicht, dass die Komplexität der Strukturen verringert wird, ohne die optischen
Eigenschaften zu verlieren. Dies erleichtert das Abformen der Strukturen in polymere
Schichten, beispielsweise in UV-Lacke oder thermisch verformbare Polymere, beispielsweise
in das Trägersubstrat.
[0008] Weiters führt die Segmentierung zu bereichsweise definierten optischen Bedingungen,
was wiederum eine höhere Lichtausbeute zur Folge hat und somit kontrastreichere Darstellungen
ermöglicht.
[0009] Durch den Einsatz der Freiformoptiken können gegenüber einfacheren optischen Elementen
wie Mikrospiegeln, Linsen, Prismen, etc. weitaus komplexere optische Muster generiert
werden, da auf kleinsten Raum unterschiedlichste strahlenoptische Prozesse wie gerichtete
Reflexion, diffuse Reflexion, Brechung, Fokussierung, Divergenz, Diffraktion, realisiert
werden können.
[0010] Durch das Motiv kann ein Porträt, eine Landschaft, ein abstraktes geometrisches Zeichen,
Logo oder ein alphanumerisches Zeichen und/oder ein Ikon und/oder eine Codierung und/oder
eine Abfolge von Zeichen dargestellt sein.
[0011] Im Kontext der Erfindung bezeichnet der Begriff Segment die Summe der darin enthaltenen
Elemente und kann ein einziges Element oder mehrere Elemente umfassen. Ein strukturbildendes
Element ist dabei die kleinste optisch wirksame Einheit, z.B. ein einzelner Mikrospiegel.
[0012] Zweckmäßigerweise kann es sein, dass der betrachtungswinkelabhängige Eindruck des
Motivs durch zumindest eine reflektierende und/oder einen optischen Effekt, insbesondere
einen optisch variablen Effekt, hervorrufende Beschichtung erzeugt ist. Dadurch wird
die Fälschungssicherheit weiter erhöht.
[0013] Dabei kann es auch sein, dass die Reliefstruktur zumindest teilweise mit der Beschichtung
versehen ist. Dadurch wird die Fälschungssicherheit weiter erhöht
[0014] Gemäß einer Weiterbildung kann es sein, dass die Beschichtung als farbkippende Schicht
ausgebildet ist oder eine farbkippende Lage umfasst. Dadurch wird die Fälschungssicherheit
weiter erhöht
[0015] Darüber hinaus ist denkbar, dass die Beschichtung durch ein optisches Dünnschichtelement
in Form eines Interferenzelementes ausgebildet ist. Dadurch wird die Fälschungssicherheit
weiter erhöht.
[0016] In einer weiteren Ausführung kann vorgesehen sein, dass die Beschichtung farbkippende
Pigmente, insbesondere Interferenzpigmente, oder Flüssigkristallpigmente, enthält
oder dass die Beschichtung metallische Pigmente und/oder magnetische Pigmente und/oder
Farbpigmente und/oder Farbstoffe enthält.
[0017] Denkbar ist weiters, dass die Beschichtung an einer einer Sichtseite abgewandten
Seite zumindest eine den Farbkippeffekt verstärkende Schicht aufweist.
[0018] Es kann zudem sein, dass Teilbereiche zumindest eines Teils der Segmente der Reliefstruktur
sich zumindest durch eine mittlere Schichtdicke der Beschichtung voneinander unterscheiden.
Als mittlere Schichtdicke wird hierbei die über ein Segment hinweg gemittelte Schichtdicke
verstanden. Dadurch wird die Fälschungssicherheit weiter erhöht.
[0019] Effektbeschichtungen wie farbkippende Dünnfilmelemente zeigen ihren optischen Effekt
in Abhängigkeit von der jeweils verwendeten Schichtdicke. Bei Freiformoptiken ändern
sich die
[0020] Schichtdicken durch die verwendeten Aufdampfverfahren ständig, was nachteilige optische
Effekte mit sich bringt bzw. Fehler in der Farbdarstellung begünstigt. Durch die Segmentierung
können die Strukturen in den Segmenten so ausgestaltet werden, dass die Änderung der
Schichtdicke nicht zu solchen nachteiligen Effekten führt.
[0021] Weiters können die geprägten Strukturen unterschiedlich zu einer Oberfläche der Trägerfolie
geneigte Abschnitte aufweisen, wobei auf die Strukturen zumindest eine ein Bild erzeugende
Beschichtung mit Bereichen unterschiedlicher Opazität aufgebracht ist und eine Schichtdicke
der zumindest einen Beschichtung von einer Neigung der Abschnitte der geprägten Strukturen
abhängt.
[0022] Als besonders vorteilhaft hinsichtlich der Herstellung des Sicherheitselements hat
sich eine Variante erweisen, bei welcher die Schichtdicke der Beschichtung mit Abnahme
eines Betrags der Neigung der Abschnitte steigt und umgekehrt.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
ein Farb- und/oder Helligkeitseindruck an einer Stelle der Beschichtung bei Tageslicht
von der Schichtdicke der Beschichtung an dieser Stelle abhängig ist.
[0024] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die optische Effektschicht bzw. die
Beschichtung als Dünnschichtelement ausgebildet ist und zumindest eine Absorberschicht
und zumindest eine Distanzschicht aufweist.
[0025] Ein denkbarer Aufbau eines Dünnschichtelements kann folgende Schichtreihenfolge aufweisen:
Reliefstruktur - Distanzschicht - Absorberschicht oder Reliefstruktur - Absorberschicht
- Distanzschicht.
[0026] Weiteres kann die als Dünnschichtelement ausgebildete optische Effektschicht bzw.
die Beschichtung weiters noch zumindest eine Reflexionsschicht umfassen, wobei die
zumindest eine Distanzschicht zwischen der zumindest einen Absorberschicht und der
zumindest einen Reflexionsschicht angeordnet ist.
[0027] Ein denkbarer Aufbau eines Dünnschichtelements kann folgende Schichtreihenfolge aufweisen:
Reliefstruktur - Reflexionsschicht - Distanzschicht - Absorberschicht oder Reliefstruktur
- Absorberschicht - Distanzschicht - Reflexionsschicht. Eine weitere Ausbildung sieht
vor, dass die Reflexionsschicht auf den Reliefstrukturen aufgebracht ist, insbesondere
aufgedruckt und/oder aufgedampft ist.
[0028] Zudem kann es vorteilhaft sein, wenn die einen optischen Effekt hervorrufende Beschichtung
auf die Reliefstrukturen aufgedruckt und/oder aufgedampft ist.
[0029] Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die einen optischen
Effekt hervorrufende Beschichtung zumindest eine Flüssigkristallschicht, insbesondere
eine cholesterische Flüssigkristallschicht aufweist.
[0030] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Sicherheitselement zusätzlich
zu der einen optischen Effekt hervorrufenden Beschichtung eine optisch nicht lineare
Schicht oder eine optisch nicht lineare Lage und/oder eine Schicht, welche fluoreszierende
Pigmente und/oder fluoreszierende Stoffe enthält, vorhanden ist. Optisch nicht lineare
Schichten oder Lagen oder solche diese Schicht bildenden Materialien werden auch als
IR-Upconverter oder UV-Downconverter bezeichnet. Dabei kann es sich um Materialien
handeln, welche unter dem Einfluss von elektromagnetischer Strahlung außerhalb des
sichtbaren Wellenlängenbereiches des Lichtes eine sichtbare Farbe aufweisen. Solche
Materialien können unter diesen Bedingungen, beispielsweise bei Einstrahlung von Infrarot
(IR)- (λ > 780 nm) und/oder Ultraviolett (UV)-Licht (λ < 380 nm), zur Emission von
sichtbarem Licht angeregt werden. Des Weiteren ist es möglich, dass die optische Effektschicht
photolumineszente Pigmente und/oder photolumeneszente Stoffe enthält, welche unter
Anregung mit elektromagnetischer Strahlung eine Emission im IR-Bereich aufweisen.
[0031] Weiters kann als zusätzliche Schicht ein stark absorbierendes dielektrisches Material,
beispielsweise Germanium, zum Einsatz kommen. Diese zusätzliche Schicht kann beispielsweise
auf die farbkippende optische Effektschicht, welche insbesondere in Form eines Dünnschichtelements
ausgebildet sein kann, aufgebracht werden.
[0032] Eine alternative Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Elemente
und/oder Segmente derart zueinander angeordnet sind, dass mittels der Anordnung der
Strukturen mehrere einzelne Symbole gebildet sind, welche Symbole in der Ansicht des
Bildes enthalten sind. Dies bringt einen weiteren Vorteil mit sich, da durch diese
Ausgestaltung ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal enthalten ist.
[0033] Weiteres vorteilhaft kann es sein, dass das Sicherheitselement mit weiteren farbkippenden
Schichten, insbesondere Schichten mit farbkippenden Pigmenten oder Flüssigkristallen
und/oder mit maschinenlesbaren Merkmalen, ausgestattet ist, wobei es sich bei den
maschinenlesbaren Merkmalen insbesondere um Magnetcodierungen, elektrisch leitfähige
Schichten, elektromagnetische Wellen absorbierende und/oder reemittierende Stoffe
handelt.
[0034] Eine weitere mögliche und gegebenenfalls alternative Ausführungsform hat die Merkmale,
dass das Sicherheitselement weitere oder zusätzliche Schichten aufweist, welche zusätzlichen
Schichten insbesondere Schutzlacke, Heißsiegellacke, Kleber, Primer und/oder Folien
umfassen.
[0035] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Sicherheitselement ein Trägersubstrat
bzw. eine Trägerschicht aus einem Kunststoff umfasst, wobei insbesondere der Kunststoff
aus einem lichtdurchlässigen und/oder thermoplastischen Kunststoff gebildet ist, und
dass die Trägerschicht bevorzugt zumindest eines der Materialien aus der Gruppe Polyimid
(PI), Polypropylen (PP), monoaxial orientiertem Polypropylen (MOPP), biaxial orientierten
Polypropylen (BOPP), Polyethylen (PE), Polyphenylensulfid (PPS), Polyetheretherketon,
(PEEK) Polyetherketon (PEK), Polyethylenimid (PEI), Polysulfon (PSU), Polyaryletherketon
(PAEK), Polyethylennaphthalat (PEN), flüssigkristalline Polymere (LCP), Polyester,
Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid (PA), Polycarbonat
(PC), Cycloolefincopolymere (COC), Polyoximethylen (POM), Acrylnitrilbutadienstyrol
(ABS), Polyvinylchlorid (PVC), Ethylentetrafluorethylen (ETFE), Polytetrafluorethylen
(PTFE), Polyvinylfluorid (PVF), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Ethylen-Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Fluorterpolymer
(EFEP), Cellulose- oder Lignin-basierte Kunststoffe, Polyhydroxyalkanoate (PHA), thermoplastische
Stärke (TPS), Polymilchsäure (PLA), Polycaprolacton (PCL), Polybutylensuccinat (PBS),
und Polybutylenadipat-terephthalat (PBAT) und/oder zumindest einen recycelten und/oder
biologisch und/oder marin abbaubare Kunststoff und/oder Mischungen und/oder Co-Polymere
dieser Materialien umfasst oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt
ist.
[0036] Weiters vorteilhaft kann es sein, dass die zumindest eine Absorberschicht zumindest
ein metallisches Material, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Nickel, Titan,
Vanadium, Chrom, Kobalt, Palladium, Eisen, Wolfram, Molybdän, Niob, Aluminium, Silber,
Kupfer und/oder Legierungen dieser Materialien umfasst oder aus zumindest einem dieser
Materialien hergestellt ist.
[0037] Gemäß einer Weiterbildung ist es möglich, dass die zumindest eine Reflexionsschicht
zumindest ein metallisches Material, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber,
Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob, Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom,
Kobalt und Palladium oder Legierungen dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen
oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material mit einem Brechungsindex
von größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid (ZnS), Zinkoxid
(ZnO), Titandioxid (TiO
2), Kohlenstoff (C), Indiumoxid (In
2O
3), Indium-Zinn-Oxid (ITO), Tantalpentoxid (Ta
2O
5), Ceroxid (CeO
2), Yttriumoxid (Y
2O
3), Europiumoxid (Eu
2O
3), Eisenoxide wie zum Beispiel Eisen(II,III)oxid (Fe
3O
4) und Eisen(III)oxid (Fe
2O
3), Hafniumnitrid (HfN), Hafniumcarbid (HfC), Hafniumoxid (HfO
2), Lanthanoxid (La
2O
3), Magnesiumoxid (MgO), Neodymoxid (Nd
2O
3), Praseodymoxid (Pr
6O
11), Samariumoxid (Sm
2O
3), Antimontrioxid (Sb
2O
3), Siliziumcarbid (SiC), Siliziumnitrid (Si
3N
4), Siliziummonoxid (SiO), Selentrioxid (Se
2O
3), Zinnoxid (SnO
2), Wolframtrioxid (WO
3), hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfasst
oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt ist.
[0038] Weiters kann eine Distanzschicht zumindest ein niederbrechendes dielektrisches Material
mit einem Brechungsindex kleiner oder gleich 1,65, insbesondere ausgewählt aus der
Gruppe Aluminiumoxid (Al
2O
3), Metallfluoride, beispielsweise Magnesiumfluorid (MgF
2), Aluminiumfluorid (AlF
3), Cerfluorid (CeF
3), Natrium-Aluminium-Fluoride (z.B. Na
3AlF
6 oder Na
5Al
3F
14), Siliziumoxid (SiO
x), Siliziumdioxid (SiO
2), Neodymfluorid (NdF
3), Lanthanfluorid (LaF
3), Samariumfluorid (SmF
3), Bariumfluorid (BaF
2), Calciumfluorid (CaF
2), Lithiumfluorid (LiF), niederbrechende organische Monomere und/oder niederbrechende
organische Polymere oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material mit
einem Brechungsindex größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid
(ZnS), Zinkoxid (ZnO), Titandioxid (TiO
2), Kohlenstoff (C), Indiumoxid (In
2O
3), Indium-Zinn-Oxid (ITO), Tantalpentoxid (Ta
2O
5), Ceroxid (CeO
2), Yttriumoxid (Y
2O
3), Europiumoxid (Eu
2O
3), Eisenoxide wie zum Beispiel Eisen(II,III)oxid (Fe
3O
4) und Eisen(III)oxid (Fe
2O
3), Hafniumnitrid (HfN), Hafniumcarbid (HfC), Hafniumoxid (HfO
2), Lanthanoxid (La
2O
3), Magnesiumoxid (MgO), Neodymoxid (Nd
2O
3), Praseodymoxid (Pr
6O
11), Samariumoxid (Sm
2O
3), Antimontrioxid (Sb
2O
3), Siliziumcarbid (SiC), Siliziumnitrid (Si
3N
4), Siliziummonoxid (SiO), Selentrioxid (Se
2O
3), Zinnoxid (SnO
2), Wolframtrioxid (WO
3), hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfassen
oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt sein.
[0039] Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Beschichtung eine Metallschicht und/oder
Metalleffektschicht ist oder umfasst, insbesondere eine Metalleffektfarbe und/oder
einen Metalleffektlack und/oder eine Metalleffekttinte und/oder ein metallisches Material,
insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber, Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob,
Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom, Kobalt und Palladium oder Legierungen
dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen, aufweist.
[0040] Die Fälschungssicherheit lässt sich dadurch weiter erhöhen, dass die Beschichtung
eine partielle Beschichtung ist und durch die Beschichtung ein Porträt, eine Landschaft,
ein abstraktes geometrisches Zeichen, Logo oder ein alphanumerisches Zeichen und/oder
ein Ikon und/oder eine Codierung und/oder eine Abfolge von Zeichen dargestellt ist.
[0041] Die Reliefstrukturen können direkt in das Trägersubstrat bzw. in die Trägerschicht
eingeprägt werden. Beispielsweise durch Erwärmen der Trägerschicht und Einprägen der
Strukturen mittels eines Prägewerkzeuges, wie einer Prägewalze. Eine weitere alternative
Möglichkeit bestünde darin, zur Aufnahme der Strukturen eine eigene weitere Schicht,
insbesondere eine Prägelackschicht vorzusehen. Die weitere Schicht kann direkt auf
die Trägerschicht aufgebracht sein. Bei beiden Varianten können die Strukturen mittels
einer Abformvorrichtung oder eines Abformelements in einem Prägeverfahren eingebracht
werden.
[0042] Darüber hinaus ist es denkbar, dass Teilbereiche zumindest eines Teils der Segmente
der Reliefstruktur eine gleiche mittlere Schichtdicke der Beschichtung aufweisen.
[0043] Eine Weiterbildung kann vorsehen, dass eine lokale Schichtdicke der Beschichtung
von Form und/oder Größe und/oder Ausrichtung der Elemente abhängt.
[0044] Gemäß einer Weiterbildung kann es sein, dass jedes Segment einen Bildpunkt bildet,
wobei jedes Segment bevorzugt zumindest ein strukturbildendes Element oder mehrere
strukturbildende Elemente umfasst. Dadurch wird die Fälschungssicherheit weiter erhöht.
[0045] Ein Bildpunkt ist die kleinste mit freiem bzw. unbewaffnetem Auge wahrnehmbare Einheit.
Eine Gruppe von Elementen wird in einem Bildpunkt für das freie bzw. unbewaffnete
Auge sichtbar.
[0046] Zusätzlich kann es auch sein, dass die strukturbildenden Elemente reflektierende
und/oder refraktive und/oder diffraktive und/oder Mikrospiegel und/oder zumindest
ein Hologramm bildende und/oder Mikrolinsen bildende Strukturen umfassen.
[0047] Denkbar ist auch, dass die strukturbildenden Elemente achromatische Elemente sind.
[0048] Zudem kann es sein, dass die Reliefstruktur asymmetrisch bezüglich einer Rotation
um eine normal zu einer Ebene des Trägersubstrates verlaufende Achse und einer Translation
parallel zu der Ebene des Trägersubstrates ausgebildet ist. Dadurch wird die Fälschungssicherheit
weiter erhöht.
[0049] Zudem kann es sein, dass eine Abfolge von Segmenten entlang einer zu dem Trägersubstrat
parallelen Richtung eine konstante oder variierende Raumfrequenz aufweist. Dadurch
wird die Fälschungssicherheit weiter erhöht.
[0050] Darüber hinaus kann es sein, dass zumindest ein Segment oder jedes Segment zumindest
eines Teils der Segmente für sich eine Freiformoptik bildet.
[0051] Eine weitere Ausführung kann vorsehen, dass zumindest ein Teil der Segmente zueinander
rotationssymmetrisch und/oder translationssymmetrisch ausgebildet ist.
[0052] In einer weiteren Ausführung kann vorgesehen sein, dass die Segmente gleiche oder
unterschiedliche Umrissformen aufweisen. Dadurch wird die Fälschungssicherheit weiter
erhöht. Innerhalb der Segmente können die Elemente Unregelmäßigkeiten hinsichtlich
der Form, Größe etc. aufweisen. Die Segmente selbst können dabei regelmäßig, aber
auch unregelmäßig angeordnet sein, je nachdem wie es für die Darstellung des optischen
Effektes vorteilhaft ist.
[0053] Denkbar ist auch, dass benachbarte Segmente durch eine von strukturbildenden Elementen
freie Segmentgrenze oder durch eine Elemente anderer Struktur und Größe als jene innerhalb
der benachbarten Segmente liegenden Elemente aufweisende Segmentgrenze voneinander
getrennt sind. Dadurch wird die Fälschungssicherheit weiter erhöht.
[0054] In einer Weiterbildung kann zudem vorgesehen sein, dass die Elemente eines Segments
zumindest teilweise gleichartiger und/oder unterschiedlicher Form und/oder Größe und/oder
zumindest teilweise gleicher und/oder unterschiedlicher Ausrichtung ausgebildet sind.
Dadurch wird die Fälschungssicherheit weiter erhöht.
[0055] Vorteilhaft ist auch, wenn die Segmente zumindest in einem Teilbereich der Reliefstruktur
regelmäßig und/oder unregelmäßig angeordnet sind. Dadurch wird die Fälschungssicherheit
weiter erhöht.
[0056] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0057] Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- ein Sicherheitselement in Draufsicht,
- Fig. 2
- eine Detailansicht der Fig. 1,
- Fig. 3
- ein möglicher Schichtaufbau eines Sicherheitselements,
- Fig. 4
- ein weiteres Sicherheitselement in Draufsicht,
- Fig. 5
- ein weiterer möglicher Schichtaufbau eines Sicherheitselements.
[0058] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0059] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Formulierung "eine Schicht ist
auf etwas aufgebracht" so zu verstehen ist, dass die Schicht direkt aufgebracht sein
kann, oder dass sich zwischen der aufgebrachten Schicht und dem, worauf die Schicht
aufgebracht ist, noch eine oder mehrere Zwischenschichten befinden können. An dieser
Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass zwischen den in diesem Dokument beschriebenen
Schichten eine oder auch mehrere Zwischenschichten angeordnet sein können. Es ist
somit nicht zwingend erforderlich, dass die beschriebenen Schichten einander kontaktieren.
Weiters sei darauf hingewiesen, dass der Begriff Schicht in diesem Dokument so zu
verstehen ist, dass eine Schicht auch aus mehreren Teilschichten aufgebaut sein kann.
[0060] Soweit als möglich werden die Figuren nachfolgend in einer Zusammenschau beschrieben,
um unnötige Wiederholungen zu vermeiden.
[0061] In den Fig. 1 und 4 ist ein Sicherheitselement 1 mit einem flächigen Trägersubstrat
2 und zumindest einer Reliefstruktur 3 in Draufsicht gezeigt, wobei die Reliefstruktur
3 in Auflicht zumindest ein Motiv darstellt und die Reliefstruktur 3 strukturbildende
dreidimensionale Elemente 4 aufweist. Die Fig. 2 ist eine Detailansicht der Fig. 1
und zeigt beispielhaft ein in einem der Segmente 5 ausgebildetes Element 4. Dabei
ist vorgesehen, dass die Reliefstruktur 3 eine Freiformoptik bildet und in Segmente
5 definierter optischer Eigenschaften, insbesondere strahlenoptischer Eigenschaften,
insbesondere ausgewählt aus der Gruppe gerichtete Reflexion, diffuse Reflexion, Brechung,
Fokussierung, Divergenz, Diffraktion, unterteilt ist, wobei der zumindest eine betrachtungswinkelabhängige
Eindruck das Motiv in zumindest einem ersten Blickwinkel in einer ersten Farbe erscheinen
lässt und in einem zweiten, von dem ersten Blickwinkel verschiedenen, Blickwinkel
in einer zweiten, von der ersten Farbe verschiedenen, Farbe erscheinen lässt.
[0062] Es kann sein, dass jedes Segment 5 einen Bildpunkt bildet, wobei jedes Segment 5
beispielsweise wie in der Fig. 2 grobschematisch gezeigt, bevorzugt zumindest ein
strukturbildendes Element 4 umfasst oder, nicht figürlich gezeigt, mehrere strukturbildende
Elemente 4 umfasst.
[0063] Dabei kann es sein, dass die strukturbildenden Elemente 4 achromatische Elemente
sind.
[0064] Denkbar ist, dass die Reliefstruktur 3 asymmetrisch bezüglich einer Rotation um eine
normal zu einer Ebene des Trägersubstrates 2 verlaufenden Achse und einer Translation
parallel zu der Ebene des Trägersubstrates 2 ausgebildet ist.
[0065] Es kann sein, dass die Segmente 5 gleiche Umrissformen aufweisen. Dies ist beispielhaft
in der Fig. 1 anhand eines schachbrettartigen Rasters gezeigt. Natürlich ist jede
weitere Umrissform ebenso denkbar. In der Fig. 4 ist gezeigt, dass es auch sein kann,
dass das Sicherheitselement 1 Segmente 5 mit unterschiedlichen Umrissformen aufweisen
kann. Beispielsweise kann ein Segment 5 eine rechteckige Umrissform aufweisen und
ein weiteres Segment 5 eine dreieckige Umrissform aufweisen. Dies wiederum stellvertretend
für eine Vielzahl denkbarer Umrissformen. Während in der Fig. 1 gezeigt ist, dass
die Segmente 5 direkt aneinander angrenzen können und durch Segmentgrenzen 7 getrennt
sein können, ist in der Fig. 4 gezeigt, dass die Segmente 5 auch voneinander distanziert
sein können. Selbstverständlich sind auch Kombinationen dieser Varianten denkbar.
[0066] Eine Abfolge von Segmenten 5 kann entlang einer zu dem Trägersubstrat 2 parallelen
Richtung eine konstante oder variierende Raumfrequenz aufweisen. In der Fig. 1 weisen
die Segmente 5, beispielsweise bei Betrachtung der Darstellung von links nach rechts
eine konstante Raumfrequenz auf, während die Segmente 5 in der Fig. 4 eine variierende
Raumfrequenz aufweisen. Der Abstand zwischen den Linien bzw. den Segmentgrenzen 7
entspricht dabei der Raumfrequenz.
[0067] Wie bereits beschrieben kann es auch sein, dass benachbarte Segmente 5 durch eine
von strukturbildenden Elementen 4 freie Segmentgrenze 7 oder durch eine Elemente 4
anderer Struktur und Größe als jene innerhalb der benachbarten Segmente 5 liegenden
Elemente 4 aufweisende Segmentgrenze 7 voneinander getrennt sind.
[0068] Es kann sein, dass die Elemente 4 eines Segments 5 zumindest teilweise gleichartiger
und/oder unterschiedlicher Form und/oder Größe und/oder zumindest teilweise gleicher
und/oder unterschiedlicher Ausrichtung ausgebildet sind. In der Fig. 1 sind gleichartige
Segmente 5 gezeigt, während die Fig. 4 beispielhaft Segmente 5 unterschiedlicher Form
und Größe darstellt.
[0069] Denkbar ist auch, dass die Segmente 5 zumindest in einem Teilbereich der Reliefstruktur
3 regelmäßig und/oder unregelmäßig angeordnet sind.
[0070] Es kann auch sein, dass die Reliefstruktur 3 zumindest teilweise mit zumindest einer
reflektierenden und/oder einen optischen Effekt, insbesondere einen optisch variablen
Effekt, hervorrufenden Beschichtung 6 versehen ist. Dies beispielsweise wie in der
Schnittansicht eines Sicherheitselements 1 gemäß Fig. 3 grobschematisch gezeigt ist.
[0071] Hierbei zeigen die Fig. 3 und die Fig. 5 ein Sicherheitselement 1 mit einem flächigen
Trägersubstrat 2 und zumindest einer Reliefstruktur 3, wobei die Reliefstruktur 3
in Auflicht zumindest ein Motiv darstellt und die Reliefstruktur 3 strukturbildende
dreidimensionale Elemente 4 aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass die Reliefstruktur
3 eine Freiformoptik bildet und in Segmente 5 definierter optischer Eigenschaften,
insbesondere strahlenoptischer Eigenschaften, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe
gerichtete Reflexion, diffuse Reflexion, Brechung, Fokussierung, Divergenz, Diffraktion,
unterteilt ist.
[0072] In der Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines Sicherheitselements 1 gezeigt, bei
welchem die Reliefstruktur 3 eine im Wesentlichen planare Oberfläche aufweist. In
der Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines Sicherheitselements 1 gezeigt, bei welchem
die Reliefstruktur 3 eine im Wesentlichen nicht-planare Oberfläche aufweist. Wenngleich
nicht explizit gezeigt, so kann es auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 durchaus
denkbar und vorteilhaft sein, wenn die Reliefstruktur 3 zumindest teilweise mit zumindest
einer reflektierenden und/oder einen optischen Effekt, insbesondere einen optisch
variablen Effekt, hervorrufenden Beschichtung 6 versehen ist.
[0073] Es kann sein, dass der betrachtungswinkelabhängige Eindruck des Motivs durch zumindest
eine reflektierende und/oder einen optischen Effekt, insbesondere einen optisch variablen
Effekt, hervorrufende Beschichtung 6 erzeugt ist.
[0074] Denkbar ist, dass die Reliefstruktur 3 zumindest teilweise mit der Beschichtung 6
versehen ist.
[0075] Die Beschichtung 6 kann als farbkippende Schicht ausgebildet sein oder eine farbkippende
Lage umfassen.
[0076] Es kann sein, dass die den optischen Effekt hervorrufende Beschichtung 6 durch ein
optisches Dünnschichtelement in Form eines Interferenzelementes ausgebildet ist. In
der Fig. 3 ist diese Beschichtung 6 partiell ausgeführt. Es ist jedoch ebenso eine
vollflächige Beschichtung 6 der Reliefstrukturen 3 denkbar. Es kann sein, dass die
optische Effektschicht bzw. die Beschichtung 6 als Dünnschichtelement ausgebildet
ist und zumindest eine Absorberschicht 9 und zumindest eine Distanzschicht 10 aufweist.
[0077] Weiteres kann die als Dünnschichtelement ausgebildete optische Effektschicht bzw.
die Beschichtung 6 weiters noch zumindest eine Reflexionsschicht umfassen, wobei die
zumindest eine Distanzschicht 10 zwischen der zumindest einen Absorberschicht 9 und
der zumindest einen Reflexionsschicht angeordnet ist. Dies ist figürlich nicht gezeigt.
[0078] Denkbar ist auch, dass die Reflexionsschicht auf den Reliefstrukturen 3 aufgebracht
ist, insbesondere aufgedruckt und/oder aufgedampft ist.
[0079] Eine mögliche Ausführungsform kann dadurch ausgebildet sein, dass die optische Effektschicht
bzw. die Beschichtung 6 farbkippende Pigmente, insbesondere Interferenzpigmente, oder
Flüssigkristallpigmente, enthält.
[0080] Weiters kann es vorteilhaft sein, dass bei der Bewegung der Lichtquelle und/oder
der Veränderung des Beobachtungswinkels in der einen optischen Effekt hervorrufenden
Beschichtung 6 ein Farbkippeffekt entsteht.
[0081] Die einen optischen Effekt hervorrufende Beschichtung 6 kann metallische Pigmente
und/oder magnetische Pigmente und/oder Farbpigmente und/oder Farbstoffe aufweisen.
[0082] Es kann sein, dass die einen optischen Effekt hervorrufende Beschichtung 6 an einer
einer Sichtseite abgewandten Seite zumindest eine den Farbkippeffekt verstärkende
Schicht aufweist.
[0083] Zudem kann es vorteilhaft sein, wenn die einen optischen Effekt hervorrufende Beschichtung
6 auf die Reliefstrukturen 3 aufgedruckt und/oder aufgedampft ist.
[0084] Es kann auch sein, dass die einen optischen Effekt hervorrufende Beschichtung 6 zumindest
eine Flüssigkristallschicht, insbesondere eine cholesterische Flüssigkristallschicht
aufweist.
[0085] Denkbar ist auch, dass das Sicherheitselement 1 zusätzlich zu der einen optischen
Effekt hervorrufenden Beschichtung 6 eine optisch nicht lineare Schicht oder eine
optisch nicht lineare Lage und/oder eine Schicht, welche fluoreszierende Pigmente
und/oder fluoreszierende Stoffe enthält, vorhanden ist.
[0086] Weiters kann als zusätzliche Schicht ein stark absorbierendes dielektrisches Material,
beispielsweise Germanium, zum Einsatz kommen. Diese zusätzliche Schicht kann beispielsweise
auf die farbkippende optische Effektschicht bzw. auf die Beschichtung 6, welche insbesondere
in Form eines Dünnschichtelements ausgebildet sein kann, aufgebracht werden.
[0087] Eine alternative Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere derart zueinander
angeordnet sind, dass mittels der Anordnung der Reliefstrukturen 3 mehrere einzelne
Symbole gebildet sind, welche Symbole in der Ansicht des Bildes enthalten sind.
[0088] Weiteres kann es sein, dass das Sicherheitselement 1 mit weiteren farbkippenden Schichten,
insbesondere Schichten mit farbkippenden Pigmenten oder Flüssigkristallen und/oder
mit maschinenlesbaren Merkmalen, ausgestattet ist, wobei es sich bei den maschinenlesbaren
Merkmalen insbesondere um Magnetcodierungen, elektrisch leitfähige Schichten, elektromagnetische
Wellen absorbierende und/oder reemittierende Stoffe handelt.
[0089] Denkbar ist zudem, dass das Sicherheitselement 1 weitere oder zusätzliche Schichten
aufweist, welche zusätzlichen Schichten insbesondere Schutzschichten 8 wie Schutzlacke,
Heißsiegellacke, Kleber, Primer und/oder Folien umfassen. In der Fig. 3 und Fig. 5
ist eine optionale Schutzschicht 8 mittels strichlierter Linien angedeutet.
[0090] Es kann sein, dass das Sicherheitselement 1 ein Trägersubstrat 2 bzw. eine Trägerschicht
aus einem Kunststoff umfasst, wobei insbesondere der Kunststoff aus einem lichtdurchlässigen
und/oder thermoplastischen Kunststoff gebildet ist, und dass die Trägerschicht bevorzugt
zumindest eines der Materialien aus der Gruppe Polyimid PI, Polypropylen PP, monoaxial
orientiertem Polypropylen MOPP, biaxial orientierten Polypropylen BOPP, Polyethylen
PE, Polyphenylensulfid PPS, Polyetheretherketon, PEEK Polyetherketon PEK, Polyethylenimid
PEI, Polysulfon PSU, Polyaryletherketon PAEK, Polyethylennaphthalat PEN, flüssigkristalline
Polymere LCP, Polyester, Polybutylenterephthalat PBT, Polyethylenterephthalat PET,
Polyamid PA, Polycarbonat PC, Cycloolefincopolymere COC, Polyoximethylen POM, Acrylnitrilbutadienstyrol
ABS, Polyvinylchlorid PVC, Ethylentetrafluorethylen ETFE, Polytetrafluorethylen PTFE,
Polyvinylfluorid PVF, Polyvinylidenfluorid PVDF, Ethylen-Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Fluorterpolymer
EFEP, Cellulose- oder Lignin-basierte Kunststoffe, Polyhydroxyalkanoate PHA, thermoplastische
Stärke TPS, Polymilchsäure PLA, Polycaprolacton PCL, Polybutylensuccinat PBS, und
Polybutylenadipat-terephthalat PBAT und/oder zumindest einen recycelten und/oder biologisch
und/oder marin abbaubare Kunststoff und/oder Mischungen und/oder Co-Polymere dieser
Materialien umfasst oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt ist.
[0091] Weiters vorteilhaft kann es sein, dass die zumindest eine Absorberschicht 9 zumindest
ein metallisches Material, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Nickel, Titan,
Vanadium, Chrom, Kobalt, Palladium, Eisen, Wolfram, Molybdän, Niob, Aluminium, Silber,
Kupfer und/oder Legierungen dieser Materialien umfasst oder aus zumindest einem dieser
Materialien hergestellt ist.
[0092] Gemäß einer Weiterbildung ist es möglich, dass die zumindest eine Reflexionsschicht
zumindest ein metallisches Material, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber,
Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob, Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom,
Kobalt und Palladium oder Legierungen dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen
oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material mit einem Brechungsindex
von größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid ZnS, Zinkoxid
ZnO, Titandioxid TiO
2, Kohlenstoff C, Indiumoxid In
2O
3, Indium-Zinn-Oxid ITO, Tantalpentoxid Ta
2O
5, Ceroxid CeO
2, Yttriumoxid Y
2O
3, Europiumoxid Eu
2O
3, Eisenoxide wie zum Beispiel EisenII,IIIoxid Fe
3O
4 und EisenIIIoxid Fe
2O
3, Hafniumnitrid HfN, Hafniumcarbid HfC, Hafniumoxid HfO
2, Lanthanoxid La
2O
3, Magnesiumoxid MgO, Neodymoxid Nd
2O
3, Praseodymoxid Pr
6O
11, Samariumoxid Sm
2O
3, Antimontrioxid Sb
2O
3, Siliziumcarbid SiC, Siliziumnitrid Si
3N
4, Siliziummonoxid SiO, Selentrioxid Se
2O
3, Zinnoxid SnO
2, Wolframtrioxid WO
3, hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfasst
oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt ist.
[0093] Weiters kann eine Distanzschicht 10 zumindest ein niederbrechendes dielektrisches
Material mit einem Brechungsindex kleiner oder gleich 1,65, insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe Aluminiumoxid Al
2O
3, Metallfluoride, beispielsweise Magnesiumfluorid MgF
2, Aluminiumfluorid AlF
3, Cerfluorid CeF
3, Natrium-Aluminium-Fluoride z.B. Na
3AlF
6 oder Na
5Al
3F
14, Siliziumoxid SiO
x, Siliziumdioxid SiO
2, Neodymfluorid NdF
3, Lanthanfluorid LaF
3, Samariumfluorid SmF
3, Bariumfluorid BaF
2, Calciumfluorid CaF
2, Lithiumfluorid LiF, niederbrechende organische Monomere und/oder niederbrechende
organische Polymere oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material mit
einem Brechungsindex größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid
ZnS, Zinkoxid ZnO, Titandioxid TiO
2, Kohlenstoff C, Indiumoxid In
2O
3, Indium-Zinn-Oxid ITO, Tantalpentoxid Ta
2O
5, Ceroxid CeO
2, Yttriumoxid Y
2O
3, Europiumoxid Eu
2O
3, Eisenoxide wie zum Beispiel EisenII,IIIoxid Fe
3O
4 und EisenIIIoxid Fe
2O
3, Hafniumnitrid HfN, Hafniumcarbid HfC, Hafniumoxid HfO
2, Lanthanoxid La
2O
3, Magnesiumoxid MgO, Neodymoxid Nd
2O
3, Praseodymoxid Pr
6O
11, Samariumoxid Sm
2O
3, Antimontrioxid Sb
2O
3, Siliziumcarbid SiC, Siliziumnitrid Si
3N
4, Siliziummonoxid SiO, Selentrioxid Se
2O
3, Zinnoxid SnO
2, Wolframtrioxid WO
3, hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfassen
oder aus zumindest einem dieser Materialien hergestellt sein.
[0094] Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Beschichtung 6 eine Metallschicht und/oder
Metalleffektschicht ist oder umfasst, insbesondere eine Metalleffektfarbe und/oder
einen Metalleffektlack und/oder eine Metalleffekttinte und/oder ein metallisches Material,
insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber, Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob,
Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom, Kobalt und Palladium oder Legierungen
dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen, aufweist.
[0095] Es kann sein, dass die Beschichtung 6 eine partielle Beschichtung ist und durch die
Beschichtung ein Porträt, eine Landschaft, ein abstraktes geometrisches Zeichen, Logo
oder ein alphanumerisches Zeichen und/oder ein Ikon und/oder eine Codierung und/oder
eine Abfolge von Zeichen dargestellt ist.
[0096] Die Reliefstrukturen 3 können wie in der Fig. 3 und Fig. 5 dargestellt direkt in
das Trägersubstrat 2 bzw. in die Trägerschicht eingeprägt werden. Beispielsweise durch
Erwärmen des Trägersubstrats 2 und Einprägen der Reliefstrukturen 3 mittels eines
Prägewerkzeuges, wie einer Prägewalze. Eine weitere, nicht figürlich gezeigte, alternative
Möglichkeit bestünde darin, zur Aufnahme der Reliefstrukturen 3 eine eigene weitere
Schicht, insbesondere eine Prägelackschicht vorzusehen. Die weitere Schicht kann direkt
auf das Trägersubstrat 2 aufgebracht sein. Bei beiden Varianten können die Reliefstrukturen
3 mittels einer Abformvorrichtung oder eines Abformelements in einem Prägeverfahren
eingebracht werden.
[0097] Denkbar ist hier, dass Teilbereiche zumindest eines Teils der Segmente 5 der Reliefstruktur
3 sich zumindest durch eine mittlere Schichtdicke der Beschichtung 6 voneinander unterscheiden.
[0098] Zudem kann es sein, dass Teilbereiche zumindest eines Teils der Segmente 5 der Reliefstruktur
3 eine gleiche mittlere Schichtdicke der Beschichtung 6 aufweisen.
[0099] Weiters kann es sein, dass eine lokale Schichtdicke der Beschichtung 6 von Form und/oder
Größe und/oder Ausrichtung der Elemente 4 abhängt.
[0100] Es kann auch sein, dass zumindest ein Segment 5 oder jedes Segment 5 zumindest eines
Teils der Segmente 5 für sich eine Freiformoptik bildet.
[0101] Weiters ist denkbar, dass zumindest ein Teil der Segmente 5 zueinander rotationssymmetrisch
und/oder translationssymmetrisch ausgebildet ist.
[0102] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mitumfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen
mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10
oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1, oder 5,5 bis 10.
[0103] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert
dargestellt wurden.
[0104] Einführend sei erwähnt, dass der Schichtaufbau, sowie die Anordnung weiterer Schichten
abhängig von der Art der Anbringung des Sicherheitselementes auf einem Sicherheitsgegenstand
ist, da hierbei die zu betrachtende Seite des Sicherheitselementes nach der Anbringung
ausschlaggebend ist. Somit kann die Sichtseite wie in den Figuren dargestellt, von
oben betrachtet sein, es ist aber auch möglich, das Sicherheitselement von einer Sichtseite
von unten zu betrachten, z.B. durch einen Träger.
Bezugszeichenaufstellung
[0105]
- 1
- Sicherheitselement
- 2
- Trägersubstrat
- 3
- Reliefstruktur
- 4
- Element
- 5
- Segment
- 6
- Beschichtung
- 7
- Segmentgrenze
- 8
- Schutzschicht
- 9
- Absorberschicht
- 10
- Distanzschicht
1. Sicherheitselement (1) mit zumindest einem betrachtungswinkelabhängigen Eindruck,
umfassend ein flächiges Trägersubstrat (2) und zumindest eine Reliefstruktur (3),
wobei die Reliefstruktur (3) in Auflicht zumindest ein betrachtungswinkelabhängiges
oder betrachtungswinkelunabhängiges Motiv darstellt und die Reliefstruktur (3) strukturbildende
dreidimensionale Elemente (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Reliefstruktur (3) eine Freiformoptik bildet und in Segmente (5) definierter
optischer Eigenschaften, insbesondere strahlenoptischer Eigenschaften, insbesondere
ausgewählt aus der Gruppe gerichtete Reflexion, diffuse Reflexion, Brechung, Fokussierung,
Divergenz, Diffraktion, unterteilt ist, wobei der zumindest eine betrachtungswinkelabhängige
Eindruck das Motiv in zumindest einem ersten Blickwinkel in einer ersten Farbe erscheinen
lässt und in einem zweiten, von dem ersten Blickwinkel verschiedenen, Blickwinkel
in einer zweiten, von der ersten Farbe verschiedenen, Farbe erscheinen lässt.
2. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der betrachtungswinkelabhängige Eindruck des Motivs durch zumindest eine reflektierende
und/oder einen optischen Effekt, insbesondere einen optisch variablen Effekt, hervorrufende
Beschichtung (6) erzeugt ist.
3. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reliefstruktur (3) zumindest teilweise mit der Beschichtung (6) versehen ist.
4. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (6) als farbkippende Schicht ausgebildet ist oder eine farbkippende
Lage umfasst.
5. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (6) durch ein optisches Dünnschichtelement in Form eines Interferenzelementes
ausgebildet ist.
6. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (6) farbkippende Pigmente, insbesondere Interferenzpigmente, oder
Flüssigkristallpigmente, enthält oder dass die Beschichtung (6) metallische Pigmente
und/oder magnetische Pigmente und/oder Farbpigmente und/oder Farbstoffe enthält.
7. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (6) an einer einer Sichtseite abgewandten Seite zumindest eine den
Farbkippeffekt verstärkende Schicht aufweist.
8. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Teilbereiche zumindest eines Teils der Segmente (5) der Reliefstruktur (3) sich zumindest
durch eine mittlere Schichtdicke der Beschichtung (6) voneinander unterscheiden.
9. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Teilbereiche zumindest eines Teils der Segmente (5) der Reliefstruktur (3) eine gleiche
mittlere Schichtdicke der Beschichtung (6) aufweisen.
10. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine lokale Schichtdicke der Beschichtung (6) von Form und/oder Größe und/oder Ausrichtung
der Elemente (4) abhängt.
11. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Segment (5) einen Bildpunkt bildet, wobei jedes Segment (5) bevorzugt zumindest
ein strukturbildendes Element (4) oder mehrere strukturbildende Elemente (4) umfasst.
12. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Reliefstruktur (3) asymmetrisch bezüglich einer Rotation um eine normal zu einer
Ebene des Trägersubstrates (2) verlaufenden Achse und einer Translation parallel zu
der Ebene des Trägersubstrates (2) ausgebildet ist.
13. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abfolge von Segmenten (5) entlang einer zu dem Trägersubstrat (2) parallelen
Rich tung eine konstante oder variierende Raumfrequenz aufweist.
14. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Segment (5) oder jedes Segment (5) zumindest eines Teils der Segmente
(5) für sich eine Freiformoptik bildet.
15. Sicherheitselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Segmente (5) zueinander rotationssymmetrisch und/oder translationssymmetrisch
ausgebildet ist.