(19)
(11) EP 4 538 358 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.04.2025  Patentblatt  2025/16

(21) Anmeldenummer: 23202728.4

(22) Anmeldetag:  10.10.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C11D 7/22(2006.01)
C11D 7/44(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
C11D 7/44; C11D 7/22; C11D 2111/20; C11D 2111/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Alfa Klebstoffe AG
8197 Rafz (CH)

(72) Erfinder:
  • Streili, Markus
    78256 Steisslingen (DE)
  • Heusser, Julien
    8374 Dussnang (CH)
  • Simmler, Thomas
    8194 Hüntwangen (CH)

(74) Vertreter: Keller Schneider Patent- und Markenanwälte AG 
Eigerstrasse 2 Postfach
3000 Bern 14
3000 Bern 14 (CH)

   


(54) VERFAHREN ZUR KLEBSTOFFENTFERNUNG


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff, von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer Klebstoffauftragswalze, umfassend die Schritte:
a) Bereitstellen eines Reinigungsmittels umfassend Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion, eine Polyurethan-Dispersion, eine Acrylat-Dispersion und/oder eine Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Epoxidharz-Dispersion, eine Polyamid-Dispersion, eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
b) Auftragen des Reinigungsmittels auf den Klebstoffträger,
c) Gleichmässiges Verteilen des Reinigungsmittels auf dem Klebstoffträger und Vermischen mit dem Klebstoff unter Ausbildung eines Klebstoff-Reinigungsmittel-Films,
d) Trocknen lassen des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films und
e) Abziehen des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films vom Klebstoffträger.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Klebstoff von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer 1<lebstoffauftragswalze, mit einem Reinigungsmittel. Ausserdem betrifft die Erfindung die Verwendung eines Reinigungsmittels zur Entfernung von Klebstoff von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer Klebstoffauftragswalze.

Stand der Technik



[0002] Es ist üblich, für die Entfernung von Klebstoff auf 1<lebstoffträgern, wie z.B. Walzen, Wasser einzusetzen. Dabei werden die Klebstoffträger mit einer Kombination aus Wasser und Reinigungsmittel oder nur mit Wasser gereinigt, wobei das resultierende Waschwasser nach dem Reinigungsvorgang Klebstoffkomponenten enthält. Ein solches Reinigungsverfahren ist jedoch nachteilig, da das Waschwasser nicht ohne Vorbehandlung in die Kanalisation eingeleitet werden darf und deshalb kostenintensiv und aufwendig entsorgt werden muss.

[0003] Dieses Problem wurde teilweise behoben, indem Reinigungsmethoden entwickelt wurden, die weniger oder gar kein Wasser brauchen.

[0004] In diesem Zusammenhang beschreibt die Patentanmeldung DE 10 2021 121 584 A1 (Wal<ol GmbH) ein Verfahren zur Entfernung von Klebstoffresten von einem 1<lebstoffauftragsmittel. Dabei wird eine Reinigungsdispersion auf ein 1<lebstoffauftragsmittel aufgetragen. Im Anschluss wird die Dispersion durch Bewegung des 1<lebstoffauftragsmittels, z.B. einer Auftragswalze, und eines Abstands- und Mengenverteilungsmittels, z.B. einer Rakel, gleichmässig verteilt und es bildet sich ein Klebstoff-Reinigungsmittel-Koagulat. Dieses Koagulat wird im Anschluss vom 1<lebstoffauftragsmittel entfernt, indem eine Änderung der Drehrichtung des 1<lebstoffauftragsmittels erfolgt und das Koagulat dadurch abfällt oder indem das Koagulat abgeschabt wird, z.B. mit einem Spatel. Im Anschluss kann eine Feinreinigung mit Wasser und/oder Tüchern erfolgen. Die Reinigungsmitteldispersion kann Metall- und/oder Halbmetalloxidpartil<el umfassen.

[0005] Aktuell gilt in Fachkreisen, dass in Zukunft vor allem Klebstoffe basierend auf Polyurethan und/oder Polyacrylaten interessant sein werden. Diese Klebstoffe weisen jedoch eine hohe Klebrigkeit auf und lassen sich nach dem Klebeprozess schlecht wieder von den 1<lebstoffträgern, wie z.B. Walzen, entfernen. Die bislang bekannten Reinigungsverfahren haben sich als unbefriedigend herausgestellt. Wasserbasierte Reinigungsverfahren führen zu Waschwasser, das kostenintensiv und aufwendig gereinigt werden muss. Wasserfreie Reinigungsverfahren, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, sind aber ebenfalls nachteilig, da sie meist zeitaufwendig sind und/oder die Klebstoffe nicht vollständig entfernen.

[0006] Es besteht daher nach wie vor Bedarf nach verbesserten Lösungen, welche die vorstehend genannten Nachteile nicht oder zumindest in geringerem Ausmass aufweisen.

Darstellung der Erfindung



[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, verbesserte Lösungen zum Entfernen von Klebstoff von 1<lebstoffträgern, insbesondere von 1<Iebstoffauftragswalzen, bereitzustellen. Dabei soll im Besonderen eine möglichst einfache, umweltfreundliche, schnelle und/oder effektive Entfernung ermöglicht werden.

[0008] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche definiert. Weitere Aspekte der Erfindung, sowie besonders bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der folgenden Beschreibung und der abhängigen Ansprüche.

[0009] Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entfernung von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff, von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer 1<lebstoffauftragswalze, umfassend die Schritte:
  1. a) Bereitstellen eines Reinigungsmittels umfassend Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion, eine Polyurethan-Dispersion, eine Acrylat-Dispersion, eine StyrolButadien-Kautschuk-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Epoxidharz-Dispersion, eine Polyamid-Dispersion, eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
  2. b) Auftragen des Reinigungsmittels auf den Klebstoffträger,
  3. c) Gleichmässiges Verteilen des Reinigungsmittels auf dem Klebstoffträger und Vermischen mit dem Klebstoff unter Ausbildung eines Klebstoff-Reinigungsmittel-Films,
  4. d) Trocknen lassen des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films und
  5. e) Abziehen des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films vom Klebstoffträger.


[0010] Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt es, auch hartnäckigen Klebstoff von einem Klebstoffträger zu entfernen. Konkret wird ein erfindungsgemässes Reinigungsmittel auf einen Klebstoffträger aufgetragen, wobei auf dem Klebstoffträger Klebstoff vorhanden ist. Dabei kann es sich beispielsweise um Klebstoffreste handeln. Klebstoffreste sind Rückstände von Klebstoffen, die während eines bestimmten Verfahrens und/oder einer bestimmten Anwendung nicht restlos von einem Klebstoffträger losgelöst wurden.

[0011] Das Reinigungsmittel wird insbesondere über die gesamte Länge und Breite, in speziellen Fällen auch über die gesamte Höhe, des 1<lebstoffträgers aufgetragen, sodass das Reinigungsmittel mit dem gesamten Klebstoff in Kontakt kommen kann. Dadurch kann sich das Reinigungsmittel mit dem Klebstoff zu einem Klebstoff-Reinigungsmittel-Film verbinden bzw. vermischen.

[0012] Das Reinigungsmittel zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es beim Auftragen sehr leicht verteilbar ist, aber dennoch so gut am Klebstoffträger und/oder dem Klebstoff haftet, dass es nicht von diesen heruntertropft.

[0013] Im nächsten Schritt wird der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film getrocknet. Der Trocknungsvorgang kann beispielsweise durch Lufttrocknung oder auch durch maschinelles Trocknen, z.B. mittels eines Föhns, erfolgen.

[0014] Nach der Trocknung ist der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film bevorzugt von einer gummiartigen und/oder flexiblen Form und kann vom Klebstoffträger abgezogen werden. Im Speziellen wird der Film dafür zuerst an einer Stelle, z.B. an einer Kante, angehoben und dann der Rest des trockenen Films abgezogen.

[0015] Es ist auch möglich, einen Schnitt durch den Klebstoff-Reinigungsmittel-Film zu machen, um diesen besser greifen und abziehen zu können. Diese Vorgehensweise stellte sich besonders vorteilhaft für Klebstoffträger in Form von Walzen heraus, da diese einen umlaufenden Klebstoff-Reinigungsmittel-Film aufweisen können. Durch das Abziehen des erfindungsgemässen Films kann der gesamte Klebstoff entfernt werden. Der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film kann nach dem Reinigungsverfahren entsorgt werden.

[0016] Es wurde beobachtet, dass sich nach der Zugabe von Naturlatex, einer Polychloropren-Dispersion, einer Polyurethan-Dispersion, einer Acrylat-Dispersion, einer Styrol-Butadien-Kautschuk-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer Epoxidharz-Dispersion, einer Polyamid-Dispersion, einer Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion zu Klebstoff auf einem Klebstoffträger, nach einer Trocknungszeit ein erfindungsgemässer Klebstoff-Reinigungsmittel-Film auf dem Klebstoffträger bildet. Dieser Film ermöglicht eine effiziente Reinigung des 1<Iebstoffträgers ohne Einsatz von Wasser, wodurch ein umweltfreundliches und effektives Verfahren zur Entfernung von Klebstoff bereitgestellt wird. Ausserdem kann der Film ohne weitere Schritte direkt vom Klebstoffträger entfernt werden. Dies ist zeitsparend. Weiter hat der erfindungsgemässe Film den Vorteil, dass er ohne zu beschmutzen manuell bzw. von Hand vom Klebstoffträger abgezogen werden kann. Weiter ist auch keine Feinreinigung nach dem Abziehen des trockenen Films nötig, da selbst feine 1<lebstoffverunreinigungen vom Klebstoffträger entfernt werden.

[0017] Die Erfindung stellt somit ein Verfahren bereit, welches höchst effizient Klebstoff entfernt. Speziell vorteilhaft an diesem Verfahren ist, dass sich der Klebstoff mühelos mit dem Reinigungsmittel verbinden und der entstehende Klebstoff-Reinigungsmittel-Film schnell und einfach vom Klebstoffträger abziehen lässt. Des weiteren erleichtert das erfindungsgemässe Verfahren den Entsorgungsprozess des Films, da dieser direkt vom Klebstoffträger abgezogen und entsorgt werden kann.

[0018] Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst die Entfernung eines einzelnen Klebstoffs aufs Mal oder die Entfernung mehrerer Klebstoffe zugleich. Es ist demnach möglich, dass durch das Verfahren ein einzelner Klebstoff entfernt werden kann oder, dass durch das Verfahren mehrere voneinander unterschiedliche Klebstoffe zugleich entfernt werden können.

[0019] Unter wässrigem Klebstoff werden Klebstoffe verstanden, die Wasser oder eine wässrige Flüssigkeit als mobile Phase nutzen, in welcher 1<lebstoffbestandteile als Dispersion vorliegen. Bevorzugterweise handelt es sich bei dem wässrigen Klebstoff um wässrige Polyurethan- und/oder Acrylat-Dispersionsklebstoffe. Das Verfahren eignet sich aber auch zur Entfernung anderer Klebstoffe.

[0020] Ein Klebstoffträger umfasst vorliegend sämtliche Mittel zum Auftragen von Klebstoff, beispielsweise auf Substrate. Bevorzugt ist der Klebstoffträger eine Klebstoffauftragswalze.

[0021] Im Besonderen ist der Klebstoffträger Bestandteil einer Anlage zum Verkleben von Substraten, insbesondere von Schaumstoffen. Im Speziellen handelt es sich um eine Walzenauftragsvorrichtung, bei welcher der Auftrag von Klebstoff, insbesondere Dispersionsklebstoff, auf ein Substrat unter Verwendung einer 1<lebstoffauftragswalze erfolgt.

[0022] Als Naturlatex wird der Kautschuk enthaltende Milchsaft verschiedener Pflanzen verstanden, u.a. des Gummibaums (Ficus elastica) und/oder des I<autschul<baums (Hevea brasiliensis). Insbesondere bezieht sich das erfindungsgemässe Naturlatex auf den Kautschuk enthaltenden Milchsaft des I<autschul<baums (Hevea brasiliensis).

[0023] Vorzugsweise setzt sich der Naturlatex des I<autschul<baums zusammen aus:

50 - 85 Gew.-%, insbesondere 60 - 75 Gew.-%, Wasser,

15 - 45 Gew.-%, insbesondere 25 - 35 Gew.-%, im Speziellen 30 Gew.-%, Kautschuk,

0.5 - 3.5 Gew.-%, insbesondere 1.5 - 2.5 Gew.-%, Harze,

0.5 - 3 Gew.-%, insbesondere 1.5 - 2 Gew.-%, Eiweisse und

0.1 - 1.5 Gew.-%, insbesondere 0.5 - 1 Gew.-%, Mineralstoffe,

wobei sich die prozentualen Gewichtsanteile auf das Gesamtgewicht des Naturlatex beziehen.



[0024] Kautschuk besteht aus langen Polyisopren-Ketten, welche zur Herstellung besonders elastischer Materialien dienen. Insbesondere handelt es sich bei dem elastischen Material um Gummi.

[0025] Zusätzlich zu dem im Naturlatex vorkommenden Kautschuk gibt es auch Synthesekautschuk. Unter Synthesekautschuk werden elastische Polymere verstanden, die auf Basis petrochemischer Rohstoffe, z.B. Rohöl, hergestellt werden und die zur Herstellung von Gummi genutzt werden. Beispiele von Synthesekautschuk sind u.a. Polychloropren-I<autschul<, Styrol-Butadien-I<autschul< (SBR), Ethylen-Vinylacetat und die Copolymere davon (EVA, EVAC), Polyvinylacetat und die Copolymere davon (PVA, PVAC), Epoxidharz (EP), Polyamid (PA) und Nitril-Vinylacetat sowie die Copolymere davon (NVA, NVAC).

[0026] Im Besonderen ist die Polyurethan-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Polyurethan-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0027] Bevorzugt weist die Polyurethan-Dispersion bezogen auf ihr Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 20 - 75 Gew. - Y, insbesondere 25 - 70 Gew. - Y, im Speziellen 30 - 65 Gew. - Y, auf.

[0028] Weiter bevorzugt ist die Acrylat-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Acrylat-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0029] Im Besonderen weist die Acrylat-Dispersion bezogen auf ihr Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 30 - 85 Gew. - Y, insbesondere 35 - 80 Gew. - Y, im Speziellen 40 - 75 Gew. - Y, auf.

[0030] Bevorzugt ist die Polychloropren-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Polychloropren-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0031] Insbesondere ist die Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Styrol-Butadien-I<autschul<-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0032] Besonders bevorzugt ist die Ethylen-Vinylacetat-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Ethylen-Vinylacetat-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0033] Weiter bevorzugt ist die Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0034] Insbesondere ist die Polyvinylacetat-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Polyvinylacetat-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0035] Besonders bevorzugt ist die Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Polyvinylacetat-Copolymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0036] Weiter bevorzugt ist die Epoxidharz-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Epoxidharz-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0037] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Polyamid-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Polyamid-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0038] Weiter bevorzugt ist die Nitril-Vinylacetat-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Nitril-Vinylacetat-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0039] Weiter bevorzugt ist die Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Nitril-Vinylacetat-Copolymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.

[0040] Im Besonderen weist die Polychloropren-Dispersion, die Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Polyvinylacetat-Dispersion, die Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Epoxidharz-Dispersion, die Polyamid-Dispersion, die Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder die Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion bezogen auf ihr jeweiliges Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 30 - 80 Gew. - Y, insbesondere 35 - 75 Gew. - Y, im Speziellen 40 - 70 Gew. - Y, auf.

[0041] Wässrige Dispersionen haben den Vorteil, dass sie lösungsmittelfrei und somit umweltfreundlicher als lösungsmittelhaltige Dispersionen sind. In speziellen Ausführungsformen ist es aber auch möglich, dass die Polychloropren-Dispersion, die Polyurethan-Dispersion, die Acrylat-Dispersion, die Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Polyvinylacetat-Dispersion, die Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Epoxidharz-Dispersion, die Polyamid-Dispersion, die Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder die Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion lösungsmittelbasierte Dispersionen sind.

[0042] Mit einem Klebstoff-Reinigungsmittel-Film bzw. mit einem Film wird vorliegend eine durchgehende Schicht gemeint. Im Speziellen ist damit eine Schicht gemeint, die Klebstoff sowie Reinigungsmittel umfasst. Weiter ist der erfindungsgemässe Klebstoff-Reinigungsmittel-Film in trockenem Zustand bevorzugt von gummiartiger und/oder flexibler Form, sodass er problemlos vom Klebstoffträger abgezogen werden kann.

[0043] Vorzugsweise erfolgt das Auftragen des Reinigungsmittels in Schritt b) mit einem Mittel zur Mengensteuerung, insbesondere einer Dosiervorrichtung.

[0044] Dies ermöglicht eine dosierte Abgabe des Reinigungsmittels, insbesondere so, dass ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem Reinigungsmittel und dem Klebstoff erreicht werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Auftragen einer übermässigen Menge an Reinigungsmittel verhindert werden kann. Dies reduziert den Materialverbrauch und ist umweltfreundlich.

[0045] Es ist aber auch denkbar, das Reinigungsmittel manuell bzw. von Hand auf den Klebstoffträger aufzutragen. Beispielsweise kann das Reinigungsmittel mit Hilfe von Massmitteln, insbesondere Massbechern, abgemessen und dann manuell bzw. von Hand aufgetragen werden.

[0046] In einer weiteren Ausführungsform kann das Reinigungsmittel zusätzlich ein oder mehrere Additive enthalten, insbesondere ein oder mehrere Additive aus der Gruppe umfassend Tenside, Konservierungsstoffe, Citrate, Emulgatoren, Ätherische Öle, Netzmittel und Biozide. Ein Anteil an Additiven beträgt beispielsweise 0.01 - 10 Gew. - Y, insbesondere 0.1 - 5 Gew. - Y, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels.

[0047] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Naturlatex, die Polychloropren-Dispersion, die Polyurethan-Dispersion, die Acrylat-Dispersion, die Styrol-Butadien-Kautschuk-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Polyvinylacetat-Dispersion, die Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Epoxidharz-Dispersion, die Polyamid-Dispersion, die Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder die Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion mit Farbstoffen eingefärbt. Dies hilft, die Homogenität des Reinigungsmittels und/oder des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films zu überprüfen. Ein homogen gemischtes Reinigungsmittel und/oder ein homogen gemischter Klebstoff-Reinigungsmittel-Film unterstützen eine effektive Entfernung von Klebstoff. Es ist aber auch möglich, dass dem Reinigungsmittel Farbstoffe hinzugegeben werden. Bevorzugt können die Farbstoffe tierischen und/oder pflanzlichen Ursprungs sein. Insbesondere wirken sich die Farbstoffe nicht auf die chemischen und/oder physikalischen Eigenschaften des Reinigungsmittels und/oder des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films aus.

[0048] Insbesondere erfolgt das gleichmässige Verteilen in Schritt c) mit einem Verteilwerl<zeug, insbesondere mit einer Rakel und/oder einer Dosierwalze.

[0049] Daraus ergibt sich der Vorteil, dass das Reinigungsmittel in einer kontrollierten Dicke auf dem Klebstoffträger verteilt werden kann. Somit fällt der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film am Ende gleichmässig dick aus. Dies begünstigt ein einfacheres Abziehen des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films ohne, dass der Film an gewissen Stellen am 1<lebstoffträgermaterial kleben bleibt und/oder beim Abziehen vom 1<lebstoffträgermaterial reisst. Das Verteilwerl<zeug kann ein elektronisches Gerät zum automatischen gleichmässigen Verteilen sein. Es ist aber auch möglich, dass das Verteilwerl<zeug von Hand bedient wird. Insbesondere ist es möglich, dass das Verteilwerl<zeug eine elektronische Rakel und/oder eine elektronische Walze ist. Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Verteilwerl<zeug eine nicht-elektronische Rakel und/oder eine nicht-elektronische Walze ist, die manuell bzw. von Hand angetrieben wird.

[0050] Im Besonderen handelt es sich beim Verteilwerl<zeug um eine Dosierwalze, wobei die Dosierwalze so zum Klebstoffträger platziert ist, dass ein Spalt mit einer Breite zwischen der Dosierwalze und dem Klebstoffträger vorhanden ist, wobei die Breite des Spalts einer Dicke des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films entspricht.

[0051] Dies hat den Vorteil, dass der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film gleichmässig dick verteilt werden kann.

[0052] Ausserdem ist es möglich, dass die Dosierwalze nach dem Verteilen des Reinigungsmittels auf dem Klebstoffträger in eine Richtung weg vom Klebstoffträger verschoben wird. Dies ist vorteilhaft, da somit Platz um den Klebstoffträger geschaffen werden kann, um später den trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Film problemlos vom Klebstoffträger abzuziehen.

[0053] Es ist aber auch denkbar, dass das Verteilen in Schritt c) von Hand vorgenommen wird. Beispielsweise ist es möglich, dass das Reinigungsmittel von einer Person, unter Berücksichtigung aller Sicherheitsvorkehrungen, mit den Händen bzw. mit den behandschuhten Händen, direkt auf dem Klebstoffträger verteilt wird.

[0054] Das Trocknen lassen in Schritt d) kann ohne weitere Hilfsmittel an der Atmosphäre, z.B. bei Raumtemperatur, geschehen. Es ist aber auch möglich, für den Trocknungsprozess eine Trocknungsvorrichtung, z.B. einen Föhn, einzusetzen.

[0055] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt eine Trocknungszeit in Schritt d) zwischen 40 und 110 Minuten, insbesondere zwischen 50 und 100 Minuten, im Speziellen zwischen 60 und 90 Minuten.

[0056] Durch die erfindungsgemässe Trocknungszeit kann der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film optimal trocknen, sodass er bevorzugt eine gummiartige und/oder flexible Form erreichen kann, wodurch er gut vom Klebstoffträger lösbar ist, ohne, dass er reisst. Insbesondere führt die Trocknungszeit zu einer optimalen Verbindung zwischen dem Klebstoff und dem Reinigungsmittel, sodass mit dem daraus resultierenden Klebstoff-Reinigungsmittel-Film sämtlicher Klebstoff vom 1<lebstoffträgermaterial entfernt werden kann.

[0057] Je nach Zusammensetzung des Klebstoffs, des Reinigungsmittels und/oder der Dicke des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films ist es aber auch möglich, dass die Trocknungszeit weniger als 40 Minuten oder mehr als 110 Minuten beträgt.

[0058] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Abziehen in Schritt e) manuell bzw. von Hand.

[0059] Durch ein manuelles bzw. von Hand erfolgtes Abziehen kann das Risiko reduziert werden, dass der trockene Klebstoff-Reinigungsmittel-Film reisst. Die Kraft, mit der der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film vom 1<Iebstoffträgermaterial abgezogen wird, kann beim manuellen bzw. von Hand erfolgten Abziehen umgehend reguliert werden, z.B. wenn optisch sichtbar ist, dass der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film droht zu reissen. Ausserdem ist es vorteilhaft, dass die Richtung und/oder die Geschwindigkeit des Abziehens des Films umgehend angepasst und/oder laufend verändert werden kann. Weiter kann der Film beim manuellen bzw. von Hand erfolgten Abziehen von allen Seiten und/oder Ecken beginnend gegriffen und abgezogen werden. Dies bietet den Vorteil, dass der Prozess des Abziehens an die Dicke, die Beschaffenheit, die Reissfestigkeit und/oder die Platzierung des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films angepasst werden kann.

[0060] Es ist aber auch denkbar, dass das Abziehen des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films maschinell erfolgt, beispielsweise durch einen Schaber.

[0061] In einer äusserst bevorzugten Ausführungsform weist der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film nach Schritt d) und vor Schritt e) eine Dicke von 0.1 - 10 mm, im Besonderen 0.5 - 7 mm, besonders bevorzugt 1 - 5 mm, auf.

[0062] Eine erfindungsgemässe Dicke des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films begünstigt ein einfaches Abziehen ohne, dass der Film am Klebstoffträger kleben bleibt und/oder beim Abziehen vom Klebstoffträger reisst. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die erfindungsgemässe Dicke des Films keine langen Trocknungszeiten benötigt werden.

[0063] Je nach Zusammensetzung des Klebstoffs und/oder des Reinigungsmittels ist es aber auch möglich, dass die Dicke des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films eine Dicke von weniger als 0.1 mm, insbesondere 0.01 - 0.09 mm, oder mehr als 10 mm, insbesondere 10.1 - 15 mm aufweist.

[0064] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Reinigungsmittel in einer Menge aufgetragen, dass das Gewichtsverhältnis von Reinigungsmittel zu Klebstoff zwischen 0.5 und 3.5, bevorzugt zwischen 1 und 3, insbesondere zwischen 1.5 und 2.5, im Speziellen bei 2, liegt.

[0065] Durch das erfindungsgemässe Verhältnis kann sich das Reinigungsmittel optimal mit dem Klebstoff verbinden, sodass ein Klebstoff-Reinigungsmittel-Film entstehen kann. Dieser Film kann dann in getrockneter Form zu einer effektiven Entfernung des Klebstoffs vom Klebstoffträger beitragen.

[0066] Je nach Zusammensetzung des Klebstoffs und/oder des Reinigungsmittels ist es aber auch möglich, dass das Gewichtsverhältnis zwischen Reinigungsmittel zu Klebstoff kleiner als 0.5 oder grösser als 3.5 ist.

[0067] Insbesondere weist das Reinigungsmittel eine Viskosität von 75 - 3'200 mPa·s, insbesondere 100 - 3'000 mPa·s, besonders bevorzugt 150 - 2'500 mPa·s, im Speziellen 200 - 1'500 mPa·s, auf.

[0068] Dadurch weist das Reinigungsmittel eine optimale Viskosität auf. Konkret ist damit gemeint, dass das Reinigungsmittel genug zähflüssig ist, um auf den Klebstoffträger aufgetragen werden zu können, ohne dass es vom Klebstoffträger tropft, und dass es gleichzeitig aber genug flüssig ist, um gut auf dem 1<Iebstoffträgermaterial verteilt werden zu können.

[0069] Je nach Zusammensetzung des Klebstoffs und/oder des Reinigungsmittels ist es aber auch möglich, dass das Reinigungsmittels eine Viskosität von weniger als 75 mPa·s oder mehr als 3'200 mPa·s aufweist

[0070] Die Viskosität wird dabei bevorzugt bei 23 °C gemäss Norm M092-ISO 2555:2018 mit Spindel L2 bei 30 Umdrehungen pro Minute gemessen.

[0071] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Naturlatex bezogen auf sein Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 20 - 80 Gew. - Y, insbesondere 30 - 75 Gew. - Y, im Speziellen 40 - 70 Gew. - Y, auf.

[0072] Der Feststoffanteil entspricht dabei insbesondere dem nichtflüchtigen Anteil gemessen nach DIN EN ISO 3251:2019 (1 g / 1 h / 125 °C)

[0073] Im Besonderen weist das Reinigungsmittel bezogen auf sein Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 30 - 90 Gew. - Y, insbesondere 35 - 85 Gew. - %, besonders bevorzugt 40 - 80 Gew. - Y, im Speziellen 50 - 70 Gew. - Y, auf.

[0074] Die vorgenannten Ausführungsformen in Bezug auf die Viskosität des Reinigungsmittels sowie den Feststoffanteil von Naturlatex und den Feststoffanteil des Reinigungsmittels haben den Vorteil, dass sie eine optimale Verbindung zwischen dem Reinigungsmittel und dem Klebstoff und/oder eine optimale Reinigungswirkung erzielen.

[0075] Insbesondere weist die Acrylat-Dispersion eine Glasübergangstemperatur von mindestens -30 °C auf.

[0076] Dies trägt dazu bei, dass die Acrylat-Dispersion während des Verfahrens passende Eigenschaften aufweist, z.B. in Bezug auf Viskosität und/oder Elastizität, sodass der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film nach dem Trocknen nicht zu hart aber auch nicht zu weich wird.

[0077] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Reinigungsmittel einen Bioanteil von mindestens 50 Gew. - Y, bevorzugt mindestens 60 Gew. - Y, insbesondere mindestens 70 Gew. - Y, im Speziellen mindestens 80 Gew. - %, besonders bevorzugt mindestens 90 Gew. - Y, ganz besonders bevorzugt mindestens 99 Gew. - Y, auf, wobei der Bioanteil ein Anteil von Inhaltsstoffen nicht-synthetischen Ursprungs ist.

[0078] Insbesondere wird mit Bioanteil ein Anteil gemeint, der seinen Ursprung in einem ökologisch kontrollierten Anbau hat, d.h. dass nachhaltige Rohstoffe für die Herstellung des Reinigungsmittels eingesetzt werden. Dies ermöglicht eine umweltfreundliche Bereitstellung des Reinigungsmittels. Im Besonderen basiert ein Reinigungsmittel mit einem Bioanteil von mindestens 50 Gew. - Y, bevorzugt mindestens 60 Gew. - Y, insbesondere mindestens 70 Gew. - Y, im Speziellen mindestens 80 Gew. - %, besonders bevorzugt mindestens 90 Gew. - Y, ganz besonders bevorzugt mindestens 99 Gew. - Y, auf einem Reinigungsmittel umfassend Naturlatex.

[0079] Insbesondere basiert ein Reinigungsmittel mit einem Bioanteil von mindestens 50 Gew. - Y, bevorzugt mindestens 60 Gew. - Y, insbesondere mindestens 70 Gew. - Y, im Speziellen mindestens 80 Gew. - %, besonders bevorzugt mindestens 90 Gew. - Y, ganz besonders bevorzugt mindestens 99 Gew. - Y, auf einem Reinigungsmittel, welches keine Polychloropren-Dispersion, keine Polyurethan-Dispersion, keine Acrylat-Dispersion, keine Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, keine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, keine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, keine Polyvinylacetat-Dispersion, keine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, keine Epoxidharz-Dispersion, keine Polyamid-Dispersion, keine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder keine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion umfasst. Weiter ist es möglich, dass das erfindungsgemässe Reinigungsmittel aufgrund des hohen Bioanteils rezyklierbar ist. Dies ist besonders vorteilhaft im Falle abgelaufener Reinigungsmittel, die somit nicht im Abfall landen müssen.

[0080] Es ist aber auch denkbar, dass das Reinigungsmittel einen Bioanteil aufweist, der kleiner ist als 99 Gew. - Y. In einer weiteren Ausführungsform kann das Reinigungsmittel auch einen Bioanteil von 50 - 99 Gew. - Y, insbesondere 60 - 90 Gew. - Y, im Speziellen 70 - 80 Gew. - %, aufweisen.

[0081] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von Naturlatex, einer Polychloropren-Dispersion, einer Polyurethan-Dispersion, einer Acrylat-Dispersion, einer Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer Epoxidharz-Dispersion, einer Polyamid-Dispersion, einer Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder einer Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion als Reinigungsmittel zur Entfernung von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff, von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer Klebstoffauftragswalze.

[0082] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.

Kurze Beschreibung der Figuren



[0083] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
Fig. 1a - 1e
Eine schematische Illustration eines erfindungsgemässen Verfahrens zur Entfernung von Klebstoff von einem Klebstoffträger mithilfe eines Reinigungsmittel umfassend Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion, eine Polyurethan-Dispersion, eine Acrylat-Dispersion, eine Styrol-Butadien-Kautschuk-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Epoxidharz-Dispersion, eine Polyamid-Dispersion, eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion.


[0084] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0085] Fig. 1a - 1e zeigen eine schematische Illustration eines erfindungsgemässen Verfahrens zur Entfernung von Klebstoff von einem Klebstoffträger mithilfe eines Reinigungsmittels RM umfassend Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion, eine Polyurethan-Dispersion, eine Acrylat-Dispersion, eine Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Epoxidharz-Dispersion, eine Polyamid-Dispersion, eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion.

[0086] In Fig. 1a wird ein Reinigungsmittel RM mittels einer Dosiervorrichtung 1 auf die Oberseite eines 1<Iebstoffträgers 2 in Form einer Klebstoffauftragswalze aufgetragen, auf dessen Oberseite sich Klebstoff 3, bzw. Klebstoffreste, befindet. Ein Spalt 4 trennt den Klebstoffträger 2 von einer daneben platzierten Dosierwalze 5, die als Verteilwerl<zeug dient. Der Klebstoffträger 2 und die Dosierwalze 5 drehen sich in entgegengesetzte Richtungen. Die Richtungen, in welche sich die Walzen drehen, sind mit gekrümmten Pfeilen unterhalb der jeweiligen Walze dargestellt.

[0087] Fig. 1b zeigt den Klebstoffträger 2 aus Fig. 1a umgeben von einem Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6. Das durch die Dosiervorrichtung 1 auf die Oberseite des 1<lebstoffträgers 2 aufgetragene Reinigungsmittel RM hat sich mit dem auf dem Klebstoffträger 2 befindlichen Klebstoff 3 vermischt und ein Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 erzeugt. Die Dicke des Films 6 wird durch den Spalt 4 zwischen dem Klebstoffträger 2 und der Dosierwalze 5 bestimmt.

[0088] In Fig. 1c ist der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 teilweise von der Oberfläche des 1<lebstoffträgers 2 abgezogen, sodass der Klebstoffträger 2 teilweise nicht mehr vom Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 umgeben ist. Diese Figur zeigt den Prozess des Abziehens des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films 6 im Anfangsstadium. Ausserdem hat sich der Spalt 4 zwischen dem Klebstoffträger 2 und der Dosierwalze 5 durch ein Verschieben der Dosierwalze 5 vergrössert, damit der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 abgezogen werden kann, ohne, dass die Dosierwalze 5 im Weg steht. Der gestrichelte Pfeil zeigt die Richtung an, in welche die Dosierwalze 5 verschoben wird.

[0089] Fig. 1d zeigt den in Fig. 1c erwähnten Prozess des Abziehens in einem fortgeschrittenen Stadium. Der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 ist in etwa zur Hälfte vom Klebstoffträger 2 abgezogen und legt etwa die Hälfte der Oberseite des 1<lebstoffträgers 2 frei.

[0090] In Fig. 1e wird der Klebstoffträger 2 nach dem Abziehen des gesamten Klebstoff-Reinigungsmittel-Films 6 gezeigt. Der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 ist vollständig von der Oberseite des 1<lebstoffträgers 2 abgezogen und es befindet sich kein Klebstoff 3 mehr am Klebstoffträger 2. Die Dosierwalze 5 wird wieder an ihre ursprüngliche Position zurückverschoben, sodass sich der Spalt 4 wieder auf die Ausgangsposition wie in Fig. 1a gezeigt verkleinert. Der gestrichelte Pfeil zeigt die Richtung an, in welche die Dosierwalze 5 verschoben wird.

[0091] Fig. 1a - 1e zeigen lediglich mögliche und nicht abschliessende Ausführungsbeispiele der Erfindung, wobei deren Merkmale entsprechend jeweiliger Anforderungen beliebig verändert, miteinander kombiniert und/oder weggelassen werden können.

[0092] Beispielsweise kann das Reinigungsmittel in Fig. 1a auch manuell bzw. von Hand aufgetragen werden. Zudem ist es möglich, dass der Klebstoffträger 2 keine Walze ist, sondern z.B. eine ebene Fläche oder gar von einer anderen Form sein kann. Alternativ kann auch statt einer Dosierwalze 5 eine Rakel zum Einsatz kommen.

[0093] Es ist auch möglich, dass das Reinigungsmittel RM auf den Klebstoffträger 2 aufgesprüht wird. Zudem ist es vorstellbar, dass der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 nicht nur an einer Stelle, wie in Fig. 1c dargestellt, vom Klebstoffträger 2 abgezogen werden kann, sondern gleichzeitig an diversen Stellen.


Ansprüche

1. Verfahren zur Entfernung von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff, von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer Klebstoffauftragswalze, umfassend die Schritte:

a) Bereitstellen eines Reinigungsmittels umfassend Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion, eine Polyurethan-Dispersion, eine Acrylat-Dispersion, eine StyrolButadien-Kautschuk-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Epoxidharz-Dispersion, eine Polyamid-Dispersion, eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion.

b) Auftragen des Reinigungsmittels auf den Klebstoffträger,

c) Gleichmässiges Verteilen des Reinigungsmittels auf dem Klebstoffträger und Vermischen mit dem Klebstoff unter Ausbildung eines Klebstoff-Reinigungsmittel-Films,

d) Trocknen lassen des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films und

e) Abziehen des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films vom Klebstoffträger.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Auftragen des Reinigungsmittels in Schritt b) mit einem Mittel zur Mengensteuerung, insbesondere einer Dosiervorrichtung, erfolgt.
 
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das gleichmässige Verteilen in Schritt c) mit einem Verteilwerl<zeug, insbesondere mit einer Rakel und/oder einer Dosierwalze, erfolgt.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Trocknungszeit in Schritt d) zwischen 40 und 110 Minuten, insbesondere zwischen 50 und 100 Minuten, im Speziellen zwischen 60 und 90 Minuten beträgt.
 
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Abziehen in Schritt e) manuell bzw. von Hand erfolgt.
 
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film nach Schritt d) und vor Schritt e) eine Dicke von 0.1 - 10 mm, im Besonderen 0.5 - 7 mm, besonders bevorzugt 1 - 5 mm, aufweist.
 
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsmittel in einer Menge aufgetragen wird, dass das Gewichtsverhältnis von Reinigungsmittel zu Klebstoff zwischen 0.5 und 3.5, bevorzugt zwischen 1 und 3, insbesondere zwischen 1.5 und 2.5, im Speziellen bei 2, liegt.
 
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsmittel eine Viskosität von 75 - 3'200 mPa·s, insbesondere 100 - 3'000 mPa·s, besonders bevorzugt 150 - 2'500 mPa·s, im Speziellen 200 - 1'500 mPa·s, aufweist.
 
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Naturlatex bezogen auf sein Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 20 - 80 Gew. - Y, insbesondere 30 - 75 Gew. - Y, im Speziellen 40 - 70 Gew. - %, aufweist.
 
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsmittel bezogen auf sein Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 30 - 90 Gew. - Y, insbesondere 35 - 85 Gew. - %, besonders bevorzugt 40 - 80 Gew. - Y, im Speziellen 50 - 70 Gew. - Y, aufweist.
 
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Acrylat-Dispersion eine Glasübergangstemperatur von mindestens -30 °C aufweist.
 
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsmittel einen Bioanteil von mindestens 50 Gew. - Y, bevorzugt mindestens 60 Gew. - Y, insbesondere mindestens 70 Gew. - Y, im Speziellen mindestens 80 Gew. - %, besonders bevorzugt mindestens 90 Gew. - Y, ganz besonders bevorzugt mindestens 99 Gew. - Y, aufweist, wobei der Bioanteil ein Anteil von Inhaltsstoffen nicht-synthetischen Ursprungs ist.
 
13. Verwendung von Naturlatex, einer Polychloropren-Dispersion, einer Polyurethan-Dispersion, einer Acrylat-Dispersion, einer Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer Epoxidharz-Dispersion, einer Polyamid-Dispersion, einer Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder einer Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion als Reinigungsmittel zur Entfernung von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff, von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer Klebstoffauftragswalze.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente