Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Klebstoff von einem Klebstoffträger,
insbesondere von einer 1<lebstoffauftragswalze, mit einem Reinigungsmittel. Ausserdem
betrifft die Erfindung die Verwendung eines Reinigungsmittels zur Entfernung von Klebstoff
von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer Klebstoffauftragswalze.
Stand der Technik
[0002] Es ist üblich, für die Entfernung von Klebstoff auf 1<lebstoffträgern, wie z.B. Walzen,
Wasser einzusetzen. Dabei werden die Klebstoffträger mit einer Kombination aus Wasser
und Reinigungsmittel oder nur mit Wasser gereinigt, wobei das resultierende Waschwasser
nach dem Reinigungsvorgang Klebstoffkomponenten enthält. Ein solches Reinigungsverfahren
ist jedoch nachteilig, da das Waschwasser nicht ohne Vorbehandlung in die Kanalisation
eingeleitet werden darf und deshalb kostenintensiv und aufwendig entsorgt werden muss.
[0003] Dieses Problem wurde teilweise behoben, indem Reinigungsmethoden entwickelt wurden,
die weniger oder gar kein Wasser brauchen.
[0004] In diesem Zusammenhang beschreibt die Patentanmeldung
DE 10 2021 121 584 A1 (Wal<ol GmbH) ein Verfahren zur Entfernung von Klebstoffresten von einem 1<lebstoffauftragsmittel.
Dabei wird eine Reinigungsdispersion auf ein 1<lebstoffauftragsmittel aufgetragen.
Im Anschluss wird die Dispersion durch Bewegung des 1<lebstoffauftragsmittels, z.B.
einer Auftragswalze, und eines Abstands- und Mengenverteilungsmittels, z.B. einer
Rakel, gleichmässig verteilt und es bildet sich ein Klebstoff-Reinigungsmittel-Koagulat.
Dieses Koagulat wird im Anschluss vom 1<lebstoffauftragsmittel entfernt, indem eine
Änderung der Drehrichtung des 1<lebstoffauftragsmittels erfolgt und das Koagulat dadurch
abfällt oder indem das Koagulat abgeschabt wird, z.B. mit einem Spatel. Im Anschluss
kann eine Feinreinigung mit Wasser und/oder Tüchern erfolgen. Die Reinigungsmitteldispersion
kann Metall- und/oder Halbmetalloxidpartil<el umfassen.
[0005] Aktuell gilt in Fachkreisen, dass in Zukunft vor allem Klebstoffe basierend auf Polyurethan
und/oder Polyacrylaten interessant sein werden. Diese Klebstoffe weisen jedoch eine
hohe Klebrigkeit auf und lassen sich nach dem Klebeprozess schlecht wieder von den
1<lebstoffträgern, wie z.B. Walzen, entfernen. Die bislang bekannten Reinigungsverfahren
haben sich als unbefriedigend herausgestellt. Wasserbasierte Reinigungsverfahren führen
zu Waschwasser, das kostenintensiv und aufwendig gereinigt werden muss. Wasserfreie
Reinigungsverfahren, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, sind aber ebenfalls
nachteilig, da sie meist zeitaufwendig sind und/oder die Klebstoffe nicht vollständig
entfernen.
[0006] Es besteht daher nach wie vor Bedarf nach verbesserten Lösungen, welche die vorstehend
genannten Nachteile nicht oder zumindest in geringerem Ausmass aufweisen.
Darstellung der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, verbesserte Lösungen zum Entfernen von Klebstoff
von 1<lebstoffträgern, insbesondere von 1<Iebstoffauftragswalzen, bereitzustellen.
Dabei soll im Besonderen eine möglichst einfache, umweltfreundliche, schnelle und/oder
effektive Entfernung ermöglicht werden.
[0008] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche definiert.
Weitere Aspekte der Erfindung, sowie besonders bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand
der folgenden Beschreibung und der abhängigen Ansprüche.
[0009] Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entfernung
von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff, von einem Klebstoffträger, insbesondere
von einer 1<lebstoffauftragswalze, umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen eines Reinigungsmittels umfassend Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion,
eine Polyurethan-Dispersion, eine Acrylat-Dispersion, eine StyrolButadien-Kautschuk-Dispersion,
eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Epoxidharz-Dispersion,
eine Polyamid-Dispersion, eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
- b) Auftragen des Reinigungsmittels auf den Klebstoffträger,
- c) Gleichmässiges Verteilen des Reinigungsmittels auf dem Klebstoffträger und Vermischen
mit dem Klebstoff unter Ausbildung eines Klebstoff-Reinigungsmittel-Films,
- d) Trocknen lassen des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films und
- e) Abziehen des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films vom Klebstoffträger.
[0010] Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt es, auch hartnäckigen Klebstoff von einem
Klebstoffträger zu entfernen. Konkret wird ein erfindungsgemässes Reinigungsmittel
auf einen Klebstoffträger aufgetragen, wobei auf dem Klebstoffträger Klebstoff vorhanden
ist. Dabei kann es sich beispielsweise um Klebstoffreste handeln. Klebstoffreste sind
Rückstände von Klebstoffen, die während eines bestimmten Verfahrens und/oder einer
bestimmten Anwendung nicht restlos von einem Klebstoffträger losgelöst wurden.
[0011] Das Reinigungsmittel wird insbesondere über die gesamte Länge und Breite, in speziellen
Fällen auch über die gesamte Höhe, des 1<lebstoffträgers aufgetragen, sodass das Reinigungsmittel
mit dem gesamten Klebstoff in Kontakt kommen kann. Dadurch kann sich das Reinigungsmittel
mit dem Klebstoff zu einem Klebstoff-Reinigungsmittel-Film verbinden bzw. vermischen.
[0012] Das Reinigungsmittel zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es beim Auftragen
sehr leicht verteilbar ist, aber dennoch so gut am Klebstoffträger und/oder dem Klebstoff
haftet, dass es nicht von diesen heruntertropft.
[0013] Im nächsten Schritt wird der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film getrocknet. Der Trocknungsvorgang
kann beispielsweise durch Lufttrocknung oder auch durch maschinelles Trocknen, z.B.
mittels eines Föhns, erfolgen.
[0014] Nach der Trocknung ist der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film bevorzugt von einer gummiartigen
und/oder flexiblen Form und kann vom Klebstoffträger abgezogen werden. Im Speziellen
wird der Film dafür zuerst an einer Stelle, z.B. an einer Kante, angehoben und dann
der Rest des trockenen Films abgezogen.
[0015] Es ist auch möglich, einen Schnitt durch den Klebstoff-Reinigungsmittel-Film zu machen,
um diesen besser greifen und abziehen zu können. Diese Vorgehensweise stellte sich
besonders vorteilhaft für Klebstoffträger in Form von Walzen heraus, da diese einen
umlaufenden Klebstoff-Reinigungsmittel-Film aufweisen können. Durch das Abziehen des
erfindungsgemässen Films kann der gesamte Klebstoff entfernt werden. Der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
kann nach dem Reinigungsverfahren entsorgt werden.
[0016] Es wurde beobachtet, dass sich nach der Zugabe von Naturlatex, einer Polychloropren-Dispersion,
einer Polyurethan-Dispersion, einer Acrylat-Dispersion, einer Styrol-Butadien-Kautschuk-Dispersion,
einer Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
einer Polyvinylacetat-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer
Epoxidharz-Dispersion, einer Polyamid-Dispersion, einer Nitril-Vinylacetat-Dispersion
und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion zu Klebstoff auf einem Klebstoffträger,
nach einer Trocknungszeit ein erfindungsgemässer Klebstoff-Reinigungsmittel-Film auf
dem Klebstoffträger bildet. Dieser Film ermöglicht eine effiziente Reinigung des 1<Iebstoffträgers
ohne Einsatz von Wasser, wodurch ein umweltfreundliches und effektives Verfahren zur
Entfernung von Klebstoff bereitgestellt wird. Ausserdem kann der Film ohne weitere
Schritte direkt vom Klebstoffträger entfernt werden. Dies ist zeitsparend. Weiter
hat der erfindungsgemässe Film den Vorteil, dass er ohne zu beschmutzen manuell bzw.
von Hand vom Klebstoffträger abgezogen werden kann. Weiter ist auch keine Feinreinigung
nach dem Abziehen des trockenen Films nötig, da selbst feine 1<lebstoffverunreinigungen
vom Klebstoffträger entfernt werden.
[0017] Die Erfindung stellt somit ein Verfahren bereit, welches höchst effizient Klebstoff
entfernt. Speziell vorteilhaft an diesem Verfahren ist, dass sich der Klebstoff mühelos
mit dem Reinigungsmittel verbinden und der entstehende Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
schnell und einfach vom Klebstoffträger abziehen lässt. Des weiteren erleichtert das
erfindungsgemässe Verfahren den Entsorgungsprozess des Films, da dieser direkt vom
Klebstoffträger abgezogen und entsorgt werden kann.
[0018] Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst die Entfernung eines einzelnen Klebstoffs
aufs Mal oder die Entfernung mehrerer Klebstoffe zugleich. Es ist demnach möglich,
dass durch das Verfahren ein einzelner Klebstoff entfernt werden kann oder, dass durch
das Verfahren mehrere voneinander unterschiedliche Klebstoffe zugleich entfernt werden
können.
[0019] Unter wässrigem Klebstoff werden Klebstoffe verstanden, die Wasser oder eine wässrige
Flüssigkeit als mobile Phase nutzen, in welcher 1<lebstoffbestandteile als Dispersion
vorliegen. Bevorzugterweise handelt es sich bei dem wässrigen Klebstoff um wässrige
Polyurethan- und/oder Acrylat-Dispersionsklebstoffe. Das Verfahren eignet sich aber
auch zur Entfernung anderer Klebstoffe.
[0020] Ein Klebstoffträger umfasst vorliegend sämtliche Mittel zum Auftragen von Klebstoff,
beispielsweise auf Substrate. Bevorzugt ist der Klebstoffträger eine Klebstoffauftragswalze.
[0021] Im Besonderen ist der Klebstoffträger Bestandteil einer Anlage zum Verkleben von
Substraten, insbesondere von Schaumstoffen. Im Speziellen handelt es sich um eine
Walzenauftragsvorrichtung, bei welcher der Auftrag von Klebstoff, insbesondere Dispersionsklebstoff,
auf ein Substrat unter Verwendung einer 1<lebstoffauftragswalze erfolgt.
[0022] Als Naturlatex wird der Kautschuk enthaltende Milchsaft verschiedener Pflanzen verstanden,
u.a. des Gummibaums
(Ficus elastica) und/oder des I<autschul<baums
(Hevea brasiliensis). Insbesondere bezieht sich das erfindungsgemässe Naturlatex auf den Kautschuk enthaltenden
Milchsaft des I<autschul<baums
(Hevea brasiliensis).
[0023] Vorzugsweise setzt sich der Naturlatex des I<autschul<baums zusammen aus:
50 - 85 Gew.-%, insbesondere 60 - 75 Gew.-%, Wasser,
15 - 45 Gew.-%, insbesondere 25 - 35 Gew.-%, im Speziellen 30 Gew.-%, Kautschuk,
0.5 - 3.5 Gew.-%, insbesondere 1.5 - 2.5 Gew.-%, Harze,
0.5 - 3 Gew.-%, insbesondere 1.5 - 2 Gew.-%, Eiweisse und
0.1 - 1.5 Gew.-%, insbesondere 0.5 - 1 Gew.-%, Mineralstoffe,
wobei sich die prozentualen Gewichtsanteile auf das Gesamtgewicht des Naturlatex beziehen.
[0024] Kautschuk besteht aus langen Polyisopren-Ketten, welche zur Herstellung besonders
elastischer Materialien dienen. Insbesondere handelt es sich bei dem elastischen Material
um Gummi.
[0025] Zusätzlich zu dem im Naturlatex vorkommenden Kautschuk gibt es auch Synthesekautschuk.
Unter Synthesekautschuk werden elastische Polymere verstanden, die auf Basis petrochemischer
Rohstoffe, z.B. Rohöl, hergestellt werden und die zur Herstellung von Gummi genutzt
werden. Beispiele von Synthesekautschuk sind u.a. Polychloropren-I<autschul<, Styrol-Butadien-I<autschul<
(SBR), Ethylen-Vinylacetat und die Copolymere davon (EVA, EVAC), Polyvinylacetat und
die Copolymere davon (PVA, PVAC), Epoxidharz (EP), Polyamid (PA) und Nitril-Vinylacetat
sowie die Copolymere davon (NVA, NVAC).
[0026] Im Besonderen ist die Polyurethan-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als
disperse Phase Partikel aus Polyurethan-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder
Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0027] Bevorzugt weist die Polyurethan-Dispersion bezogen auf ihr Gesamtgewicht einen Feststoffanteil
von 20 - 75 Gew. - Y, insbesondere 25 - 70 Gew. - Y, im Speziellen 30 - 65 Gew. -
Y, auf.
[0028] Weiter bevorzugt ist die Acrylat-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als
disperse Phase Partikel aus Acrylat-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder
Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0029] Im Besonderen weist die Acrylat-Dispersion bezogen auf ihr Gesamtgewicht einen Feststoffanteil
von 30 - 85 Gew. - Y, insbesondere 35 - 80 Gew. - Y, im Speziellen 40 - 75 Gew. -
Y, auf.
[0030] Bevorzugt ist die Polychloropren-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als
disperse Phase Partikel aus Polychloropren-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit
oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0031] Insbesondere ist die Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion eine wässrige Dispersion,
welche als disperse Phase Partikel aus Styrol-Butadien-I<autschul<-Polymeren in einer
wässrigen Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0032] Besonders bevorzugt ist die Ethylen-Vinylacetat-Dispersion eine wässrige Dispersion,
welche als disperse Phase Partikel aus Ethylen-Vinylacetat-Polymeren in einer wässrigen
Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0033] Weiter bevorzugt ist die Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion eine wässrige Dispersion,
welche als disperse Phase Partikel aus Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren in einer wässrigen
Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0034] Insbesondere ist die Polyvinylacetat-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche
als disperse Phase Partikel aus Polyvinylacetat-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit
oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0035] Besonders bevorzugt ist die Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion eine wässrige Dispersion,
welche als disperse Phase Partikel aus Polyvinylacetat-Copolymeren in einer wässrigen
Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0036] Weiter bevorzugt ist die Epoxidharz-Dispersion eine wässrige Dispersion, welche als
disperse Phase Partikel aus Epoxidharz-Polymeren in einer wässrigen Flüssigkeit oder
Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0037] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Polyamid-Dispersion eine wässrige
Dispersion, welche als disperse Phase Partikel aus Polyamid-Polymeren in einer wässrigen
Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0038] Weiter bevorzugt ist die Nitril-Vinylacetat-Dispersion eine wässrige Dispersion,
welche als disperse Phase Partikel aus Nitril-Vinylacetat-Polymeren in einer wässrigen
Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0039] Weiter bevorzugt ist die Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion eine wässrige Dispersion,
welche als disperse Phase Partikel aus Nitril-Vinylacetat-Copolymeren in einer wässrigen
Flüssigkeit oder Wasser als kontinuierliche Phase enthält.
[0040] Im Besonderen weist die Polychloropren-Dispersion, die Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion,
die Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
die Polyvinylacetat-Dispersion, die Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Epoxidharz-Dispersion,
die Polyamid-Dispersion, die Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder die Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion
bezogen auf ihr jeweiliges Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 30 - 80 Gew. -
Y, insbesondere 35 - 75 Gew. - Y, im Speziellen 40 - 70 Gew. - Y, auf.
[0041] Wässrige Dispersionen haben den Vorteil, dass sie lösungsmittelfrei und somit umweltfreundlicher
als lösungsmittelhaltige Dispersionen sind. In speziellen Ausführungsformen ist es
aber auch möglich, dass die Polychloropren-Dispersion, die Polyurethan-Dispersion,
die Acrylat-Dispersion, die Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Dispersion,
die Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Polyvinylacetat-Dispersion, die
Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Epoxidharz-Dispersion, die Polyamid-Dispersion,
die Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder die Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion
lösungsmittelbasierte Dispersionen sind.
[0042] Mit einem Klebstoff-Reinigungsmittel-Film bzw. mit einem Film wird vorliegend eine
durchgehende Schicht gemeint. Im Speziellen ist damit eine Schicht gemeint, die Klebstoff
sowie Reinigungsmittel umfasst. Weiter ist der erfindungsgemässe Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
in trockenem Zustand bevorzugt von gummiartiger und/oder flexibler Form, sodass er
problemlos vom Klebstoffträger abgezogen werden kann.
[0043] Vorzugsweise erfolgt das Auftragen des Reinigungsmittels in Schritt b) mit einem
Mittel zur Mengensteuerung, insbesondere einer Dosiervorrichtung.
[0044] Dies ermöglicht eine dosierte Abgabe des Reinigungsmittels, insbesondere so, dass
ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem Reinigungsmittel und dem Klebstoff erreicht
werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Auftragen einer übermässigen
Menge an Reinigungsmittel verhindert werden kann. Dies reduziert den Materialverbrauch
und ist umweltfreundlich.
[0045] Es ist aber auch denkbar, das Reinigungsmittel manuell bzw. von Hand auf den Klebstoffträger
aufzutragen. Beispielsweise kann das Reinigungsmittel mit Hilfe von Massmitteln, insbesondere
Massbechern, abgemessen und dann manuell bzw. von Hand aufgetragen werden.
[0046] In einer weiteren Ausführungsform kann das Reinigungsmittel zusätzlich ein oder mehrere
Additive enthalten, insbesondere ein oder mehrere Additive aus der Gruppe umfassend
Tenside, Konservierungsstoffe, Citrate, Emulgatoren, Ätherische Öle, Netzmittel und
Biozide. Ein Anteil an Additiven beträgt beispielsweise 0.01 - 10 Gew. - Y, insbesondere
0.1 - 5 Gew. - Y, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels.
[0047] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Naturlatex, die Polychloropren-Dispersion,
die Polyurethan-Dispersion, die Acrylat-Dispersion, die Styrol-Butadien-Kautschuk-Dispersion,
die Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, die Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
die Polyvinylacetat-Dispersion, die Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, die Epoxidharz-Dispersion,
die Polyamid-Dispersion, die Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder die Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion
mit Farbstoffen eingefärbt. Dies hilft, die Homogenität des Reinigungsmittels und/oder
des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films zu überprüfen. Ein homogen gemischtes Reinigungsmittel
und/oder ein homogen gemischter Klebstoff-Reinigungsmittel-Film unterstützen eine
effektive Entfernung von Klebstoff. Es ist aber auch möglich, dass dem Reinigungsmittel
Farbstoffe hinzugegeben werden. Bevorzugt können die Farbstoffe tierischen und/oder
pflanzlichen Ursprungs sein. Insbesondere wirken sich die Farbstoffe nicht auf die
chemischen und/oder physikalischen Eigenschaften des Reinigungsmittels und/oder des
Klebstoff-Reinigungsmittel-Films aus.
[0048] Insbesondere erfolgt das gleichmässige Verteilen in Schritt c) mit einem Verteilwerl<zeug,
insbesondere mit einer Rakel und/oder einer Dosierwalze.
[0049] Daraus ergibt sich der Vorteil, dass das Reinigungsmittel in einer kontrollierten
Dicke auf dem Klebstoffträger verteilt werden kann. Somit fällt der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
am Ende gleichmässig dick aus. Dies begünstigt ein einfacheres Abziehen des trockenen
Klebstoff-Reinigungsmittel-Films ohne, dass der Film an gewissen Stellen am 1<lebstoffträgermaterial
kleben bleibt und/oder beim Abziehen vom 1<lebstoffträgermaterial reisst. Das Verteilwerl<zeug
kann ein elektronisches Gerät zum automatischen gleichmässigen Verteilen sein. Es
ist aber auch möglich, dass das Verteilwerl<zeug von Hand bedient wird. Insbesondere
ist es möglich, dass das Verteilwerl<zeug eine elektronische Rakel und/oder eine elektronische
Walze ist. Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Verteilwerl<zeug eine nicht-elektronische
Rakel und/oder eine nicht-elektronische Walze ist, die manuell bzw. von Hand angetrieben
wird.
[0050] Im Besonderen handelt es sich beim Verteilwerl<zeug um eine Dosierwalze, wobei die
Dosierwalze so zum Klebstoffträger platziert ist, dass ein Spalt mit einer Breite
zwischen der Dosierwalze und dem Klebstoffträger vorhanden ist, wobei die Breite des
Spalts einer Dicke des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films entspricht.
[0051] Dies hat den Vorteil, dass der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film gleichmässig dick
verteilt werden kann.
[0052] Ausserdem ist es möglich, dass die Dosierwalze nach dem Verteilen des Reinigungsmittels
auf dem Klebstoffträger in eine Richtung weg vom Klebstoffträger verschoben wird.
Dies ist vorteilhaft, da somit Platz um den Klebstoffträger geschaffen werden kann,
um später den trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Film problemlos vom Klebstoffträger
abzuziehen.
[0053] Es ist aber auch denkbar, dass das Verteilen in Schritt c) von Hand vorgenommen wird.
Beispielsweise ist es möglich, dass das Reinigungsmittel von einer Person, unter Berücksichtigung
aller Sicherheitsvorkehrungen, mit den Händen bzw. mit den behandschuhten Händen,
direkt auf dem Klebstoffträger verteilt wird.
[0054] Das Trocknen lassen in Schritt d) kann ohne weitere Hilfsmittel an der Atmosphäre,
z.B. bei Raumtemperatur, geschehen. Es ist aber auch möglich, für den Trocknungsprozess
eine Trocknungsvorrichtung, z.B. einen Föhn, einzusetzen.
[0055] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt eine Trocknungszeit in Schritt
d) zwischen 40 und 110 Minuten, insbesondere zwischen 50 und 100 Minuten, im Speziellen
zwischen 60 und 90 Minuten.
[0056] Durch die erfindungsgemässe Trocknungszeit kann der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
optimal trocknen, sodass er bevorzugt eine gummiartige und/oder flexible Form erreichen
kann, wodurch er gut vom Klebstoffträger lösbar ist, ohne, dass er reisst. Insbesondere
führt die Trocknungszeit zu einer optimalen Verbindung zwischen dem Klebstoff und
dem Reinigungsmittel, sodass mit dem daraus resultierenden Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
sämtlicher Klebstoff vom 1<lebstoffträgermaterial entfernt werden kann.
[0057] Je nach Zusammensetzung des Klebstoffs, des Reinigungsmittels und/oder der Dicke
des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films ist es aber auch möglich, dass die Trocknungszeit
weniger als 40 Minuten oder mehr als 110 Minuten beträgt.
[0058] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Abziehen in Schritt e)
manuell bzw. von Hand.
[0059] Durch ein manuelles bzw. von Hand erfolgtes Abziehen kann das Risiko reduziert werden,
dass der trockene Klebstoff-Reinigungsmittel-Film reisst. Die Kraft, mit der der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
vom 1<Iebstoffträgermaterial abgezogen wird, kann beim manuellen bzw. von Hand erfolgten
Abziehen umgehend reguliert werden, z.B. wenn optisch sichtbar ist, dass der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
droht zu reissen. Ausserdem ist es vorteilhaft, dass die Richtung und/oder die Geschwindigkeit
des Abziehens des Films umgehend angepasst und/oder laufend verändert werden kann.
Weiter kann der Film beim manuellen bzw. von Hand erfolgten Abziehen von allen Seiten
und/oder Ecken beginnend gegriffen und abgezogen werden. Dies bietet den Vorteil,
dass der Prozess des Abziehens an die Dicke, die Beschaffenheit, die Reissfestigkeit
und/oder die Platzierung des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films angepasst werden kann.
[0060] Es ist aber auch denkbar, dass das Abziehen des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films
maschinell erfolgt, beispielsweise durch einen Schaber.
[0061] In einer äusserst bevorzugten Ausführungsform weist der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
nach Schritt d) und vor Schritt e) eine Dicke von 0.1 - 10 mm, im Besonderen 0.5 -
7 mm, besonders bevorzugt 1 - 5 mm, auf.
[0062] Eine erfindungsgemässe Dicke des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films begünstigt
ein einfaches Abziehen ohne, dass der Film am Klebstoffträger kleben bleibt und/oder
beim Abziehen vom Klebstoffträger reisst. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die
erfindungsgemässe Dicke des Films keine langen Trocknungszeiten benötigt werden.
[0063] Je nach Zusammensetzung des Klebstoffs und/oder des Reinigungsmittels ist es aber
auch möglich, dass die Dicke des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films eine Dicke von weniger
als 0.1 mm, insbesondere 0.01 - 0.09 mm, oder mehr als 10 mm, insbesondere 10.1 -
15 mm aufweist.
[0064] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Reinigungsmittel in einer
Menge aufgetragen, dass das Gewichtsverhältnis von Reinigungsmittel zu Klebstoff zwischen
0.5 und 3.5, bevorzugt zwischen 1 und 3, insbesondere zwischen 1.5 und 2.5, im Speziellen
bei 2, liegt.
[0065] Durch das erfindungsgemässe Verhältnis kann sich das Reinigungsmittel optimal mit
dem Klebstoff verbinden, sodass ein Klebstoff-Reinigungsmittel-Film entstehen kann.
Dieser Film kann dann in getrockneter Form zu einer effektiven Entfernung des Klebstoffs
vom Klebstoffträger beitragen.
[0066] Je nach Zusammensetzung des Klebstoffs und/oder des Reinigungsmittels ist es aber
auch möglich, dass das Gewichtsverhältnis zwischen Reinigungsmittel zu Klebstoff kleiner
als 0.5 oder grösser als 3.5 ist.
[0067] Insbesondere weist das Reinigungsmittel eine Viskosität von 75 - 3'200 mPa·s, insbesondere
100 - 3'000 mPa·s, besonders bevorzugt 150 - 2'500 mPa·s, im Speziellen 200 - 1'500
mPa·s, auf.
[0068] Dadurch weist das Reinigungsmittel eine optimale Viskosität auf. Konkret ist damit
gemeint, dass das Reinigungsmittel genug zähflüssig ist, um auf den Klebstoffträger
aufgetragen werden zu können, ohne dass es vom Klebstoffträger tropft, und dass es
gleichzeitig aber genug flüssig ist, um gut auf dem 1<Iebstoffträgermaterial verteilt
werden zu können.
[0069] Je nach Zusammensetzung des Klebstoffs und/oder des Reinigungsmittels ist es aber
auch möglich, dass das Reinigungsmittels eine Viskosität von weniger als 75 mPa·s
oder mehr als 3'200 mPa·s aufweist
[0070] Die Viskosität wird dabei bevorzugt bei 23 °C gemäss Norm M092-ISO 2555:2018 mit
Spindel L2 bei 30 Umdrehungen pro Minute gemessen.
[0071] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Naturlatex bezogen auf sein
Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 20 - 80 Gew. - Y, insbesondere 30 - 75 Gew.
- Y, im Speziellen 40 - 70 Gew. - Y, auf.
[0072] Der Feststoffanteil entspricht dabei insbesondere dem nichtflüchtigen Anteil gemessen
nach DIN EN ISO 3251:2019 (1 g / 1 h / 125 °C)
[0073] Im Besonderen weist das Reinigungsmittel bezogen auf sein Gesamtgewicht einen Feststoffanteil
von 30 - 90 Gew. - Y, insbesondere 35 - 85 Gew. - %, besonders bevorzugt 40 - 80 Gew.
- Y, im Speziellen 50 - 70 Gew. - Y, auf.
[0074] Die vorgenannten Ausführungsformen in Bezug auf die Viskosität des Reinigungsmittels
sowie den Feststoffanteil von Naturlatex und den Feststoffanteil des Reinigungsmittels
haben den Vorteil, dass sie eine optimale Verbindung zwischen dem Reinigungsmittel
und dem Klebstoff und/oder eine optimale Reinigungswirkung erzielen.
[0075] Insbesondere weist die Acrylat-Dispersion eine Glasübergangstemperatur von mindestens
-30 °C auf.
[0076] Dies trägt dazu bei, dass die Acrylat-Dispersion während des Verfahrens passende
Eigenschaften aufweist, z.B. in Bezug auf Viskosität und/oder Elastizität, sodass
der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film nach dem Trocknen nicht zu hart aber auch nicht
zu weich wird.
[0077] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Reinigungsmittel einen Bioanteil
von mindestens 50 Gew. - Y, bevorzugt mindestens 60 Gew. - Y, insbesondere mindestens
70 Gew. - Y, im Speziellen mindestens 80 Gew. - %, besonders bevorzugt mindestens
90 Gew. - Y, ganz besonders bevorzugt mindestens 99 Gew. - Y, auf, wobei der Bioanteil
ein Anteil von Inhaltsstoffen nicht-synthetischen Ursprungs ist.
[0078] Insbesondere wird mit Bioanteil ein Anteil gemeint, der seinen Ursprung in einem
ökologisch kontrollierten Anbau hat, d.h. dass nachhaltige Rohstoffe für die Herstellung
des Reinigungsmittels eingesetzt werden. Dies ermöglicht eine umweltfreundliche Bereitstellung
des Reinigungsmittels. Im Besonderen basiert ein Reinigungsmittel mit einem Bioanteil
von mindestens 50 Gew. - Y, bevorzugt mindestens 60 Gew. - Y, insbesondere mindestens
70 Gew. - Y, im Speziellen mindestens 80 Gew. - %, besonders bevorzugt mindestens
90 Gew. - Y, ganz besonders bevorzugt mindestens 99 Gew. - Y, auf einem Reinigungsmittel
umfassend Naturlatex.
[0079] Insbesondere basiert ein Reinigungsmittel mit einem Bioanteil von mindestens 50 Gew.
- Y, bevorzugt mindestens 60 Gew. - Y, insbesondere mindestens 70 Gew. - Y, im Speziellen
mindestens 80 Gew. - %, besonders bevorzugt mindestens 90 Gew. - Y, ganz besonders
bevorzugt mindestens 99 Gew. - Y, auf einem Reinigungsmittel, welches keine Polychloropren-Dispersion,
keine Polyurethan-Dispersion, keine Acrylat-Dispersion, keine Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion,
keine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, keine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
keine Polyvinylacetat-Dispersion, keine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, keine
Epoxidharz-Dispersion, keine Polyamid-Dispersion, keine Nitril-Vinylacetat-Dispersion
und/oder keine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion umfasst. Weiter ist es möglich,
dass das erfindungsgemässe Reinigungsmittel aufgrund des hohen Bioanteils rezyklierbar
ist. Dies ist besonders vorteilhaft im Falle abgelaufener Reinigungsmittel, die somit
nicht im Abfall landen müssen.
[0080] Es ist aber auch denkbar, dass das Reinigungsmittel einen Bioanteil aufweist, der
kleiner ist als 99 Gew. - Y. In einer weiteren Ausführungsform kann das Reinigungsmittel
auch einen Bioanteil von 50 - 99 Gew. - Y, insbesondere 60 - 90 Gew. - Y, im Speziellen
70 - 80 Gew. - %, aufweisen.
[0081] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von Naturlatex, einer Polychloropren-Dispersion,
einer Polyurethan-Dispersion, einer Acrylat-Dispersion, einer Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion,
einer Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
einer Polyvinylacetat-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer
Epoxidharz-Dispersion, einer Polyamid-Dispersion, einer Nitril-Vinylacetat-Dispersion
und/oder einer Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion als Reinigungsmittel zur Entfernung
von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff, von einem Klebstoffträger, insbesondere
von einer Klebstoffauftragswalze.
[0082] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0083] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a - 1e
- Eine schematische Illustration eines erfindungsgemässen Verfahrens zur Entfernung
von Klebstoff von einem Klebstoffträger mithilfe eines Reinigungsmittel umfassend
Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion, eine Polyurethan-Dispersion, eine Acrylat-Dispersion,
eine Styrol-Butadien-Kautschuk-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, eine
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion,
eine Epoxidharz-Dispersion, eine Polyamid-Dispersion, eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion
und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion.
[0084] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0085] Fig. 1a - 1e zeigen eine schematische Illustration eines erfindungsgemässen Verfahrens
zur Entfernung von Klebstoff von einem Klebstoffträger mithilfe eines Reinigungsmittels
RM umfassend Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion, eine Polyurethan-Dispersion,
eine Acrylat-Dispersion, eine Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion,
eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine
Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Epoxidharz-Dispersion, eine Polyamid-Dispersion,
eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion.
[0086] In Fig. 1a wird ein Reinigungsmittel RM mittels einer Dosiervorrichtung 1 auf die
Oberseite eines 1<Iebstoffträgers 2 in Form einer Klebstoffauftragswalze aufgetragen,
auf dessen Oberseite sich Klebstoff 3, bzw. Klebstoffreste, befindet. Ein Spalt 4
trennt den Klebstoffträger 2 von einer daneben platzierten Dosierwalze 5, die als
Verteilwerl<zeug dient. Der Klebstoffträger 2 und die Dosierwalze 5 drehen sich in
entgegengesetzte Richtungen. Die Richtungen, in welche sich die Walzen drehen, sind
mit gekrümmten Pfeilen unterhalb der jeweiligen Walze dargestellt.
[0087] Fig. 1b zeigt den Klebstoffträger 2 aus Fig. 1a umgeben von einem Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
6. Das durch die Dosiervorrichtung 1 auf die Oberseite des 1<lebstoffträgers 2 aufgetragene
Reinigungsmittel RM hat sich mit dem auf dem Klebstoffträger 2 befindlichen Klebstoff
3 vermischt und ein Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 erzeugt. Die Dicke des Films
6 wird durch den Spalt 4 zwischen dem Klebstoffträger 2 und der Dosierwalze 5 bestimmt.
[0088] In Fig. 1c ist der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 teilweise von der Oberfläche
des 1<lebstoffträgers 2 abgezogen, sodass der Klebstoffträger 2 teilweise nicht mehr
vom Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 umgeben ist. Diese Figur zeigt den Prozess des
Abziehens des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films 6 im Anfangsstadium. Ausserdem hat
sich der Spalt 4 zwischen dem Klebstoffträger 2 und der Dosierwalze 5 durch ein Verschieben
der Dosierwalze 5 vergrössert, damit der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 abgezogen
werden kann, ohne, dass die Dosierwalze 5 im Weg steht. Der gestrichelte Pfeil zeigt
die Richtung an, in welche die Dosierwalze 5 verschoben wird.
[0089] Fig. 1d zeigt den in Fig. 1c erwähnten Prozess des Abziehens in einem fortgeschrittenen
Stadium. Der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 ist in etwa zur Hälfte vom Klebstoffträger
2 abgezogen und legt etwa die Hälfte der Oberseite des 1<lebstoffträgers 2 frei.
[0090] In Fig. 1e wird der Klebstoffträger 2 nach dem Abziehen des gesamten Klebstoff-Reinigungsmittel-Films
6 gezeigt. Der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 ist vollständig von der Oberseite
des 1<lebstoffträgers 2 abgezogen und es befindet sich kein Klebstoff 3 mehr am Klebstoffträger
2. Die Dosierwalze 5 wird wieder an ihre ursprüngliche Position zurückverschoben,
sodass sich der Spalt 4 wieder auf die Ausgangsposition wie in Fig. 1a gezeigt verkleinert.
Der gestrichelte Pfeil zeigt die Richtung an, in welche die Dosierwalze 5 verschoben
wird.
[0091] Fig. 1a - 1e zeigen lediglich mögliche und nicht abschliessende Ausführungsbeispiele
der Erfindung, wobei deren Merkmale entsprechend jeweiliger Anforderungen beliebig
verändert, miteinander kombiniert und/oder weggelassen werden können.
[0092] Beispielsweise kann das Reinigungsmittel in Fig. 1a auch manuell bzw. von Hand aufgetragen
werden. Zudem ist es möglich, dass der Klebstoffträger 2 keine Walze ist, sondern
z.B. eine ebene Fläche oder gar von einer anderen Form sein kann. Alternativ kann
auch statt einer Dosierwalze 5 eine Rakel zum Einsatz kommen.
[0093] Es ist auch möglich, dass das Reinigungsmittel RM auf den Klebstoffträger 2 aufgesprüht
wird. Zudem ist es vorstellbar, dass der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film 6 nicht nur
an einer Stelle, wie in Fig. 1c dargestellt, vom Klebstoffträger 2 abgezogen werden
kann, sondern gleichzeitig an diversen Stellen.
1. Verfahren zur Entfernung von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff, von
einem Klebstoffträger, insbesondere von einer Klebstoffauftragswalze, umfassend die
Schritte:
a) Bereitstellen eines Reinigungsmittels umfassend Naturlatex, eine Polychloropren-Dispersion,
eine Polyurethan-Dispersion, eine Acrylat-Dispersion, eine StyrolButadien-Kautschuk-Dispersion,
eine Ethylen-Vinylacetat-Dispersion, eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion,
eine Polyvinylacetat-Dispersion, eine Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, eine Epoxidharz-Dispersion,
eine Polyamid-Dispersion, eine Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder eine Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion.
b) Auftragen des Reinigungsmittels auf den Klebstoffträger,
c) Gleichmässiges Verteilen des Reinigungsmittels auf dem Klebstoffträger und Vermischen
mit dem Klebstoff unter Ausbildung eines Klebstoff-Reinigungsmittel-Films,
d) Trocknen lassen des Klebstoff-Reinigungsmittel-Films und
e) Abziehen des trockenen Klebstoff-Reinigungsmittel-Films vom Klebstoffträger.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Auftragen des Reinigungsmittels in Schritt b)
mit einem Mittel zur Mengensteuerung, insbesondere einer Dosiervorrichtung, erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das gleichmässige Verteilen
in Schritt c) mit einem Verteilwerl<zeug, insbesondere mit einer Rakel und/oder einer
Dosierwalze, erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Trocknungszeit in Schritt
d) zwischen 40 und 110 Minuten, insbesondere zwischen 50 und 100 Minuten, im Speziellen
zwischen 60 und 90 Minuten beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Abziehen in Schritt e)
manuell bzw. von Hand erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Klebstoff-Reinigungsmittel-Film
nach Schritt d) und vor Schritt e) eine Dicke von 0.1 - 10 mm, im Besonderen 0.5 -
7 mm, besonders bevorzugt 1 - 5 mm, aufweist.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsmittel in einer
Menge aufgetragen wird, dass das Gewichtsverhältnis von Reinigungsmittel zu Klebstoff
zwischen 0.5 und 3.5, bevorzugt zwischen 1 und 3, insbesondere zwischen 1.5 und 2.5,
im Speziellen bei 2, liegt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsmittel eine
Viskosität von 75 - 3'200 mPa·s, insbesondere 100 - 3'000 mPa·s, besonders bevorzugt
150 - 2'500 mPa·s, im Speziellen 200 - 1'500 mPa·s, aufweist.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Naturlatex bezogen auf
sein Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 20 - 80 Gew. - Y, insbesondere 30 - 75
Gew. - Y, im Speziellen 40 - 70 Gew. - %, aufweist.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsmittel bezogen
auf sein Gesamtgewicht einen Feststoffanteil von 30 - 90 Gew. - Y, insbesondere 35
- 85 Gew. - %, besonders bevorzugt 40 - 80 Gew. - Y, im Speziellen 50 - 70 Gew. -
Y, aufweist.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Acrylat-Dispersion eine
Glasübergangstemperatur von mindestens -30 °C aufweist.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsmittel einen
Bioanteil von mindestens 50 Gew. - Y, bevorzugt mindestens 60 Gew. - Y, insbesondere
mindestens 70 Gew. - Y, im Speziellen mindestens 80 Gew. - %, besonders bevorzugt
mindestens 90 Gew. - Y, ganz besonders bevorzugt mindestens 99 Gew. - Y, aufweist,
wobei der Bioanteil ein Anteil von Inhaltsstoffen nicht-synthetischen Ursprungs ist.
13. Verwendung von Naturlatex, einer Polychloropren-Dispersion, einer Polyurethan-Dispersion,
einer Acrylat-Dispersion, einer Styrol-Butadien-I<autschul<-Dispersion, einer Ethylen-Vinylacetat-Dispersion,
einer Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer Polyvinylacetat-Dispersion,
einer Polyvinylacetat-Copolymer-Dispersion, einer Epoxidharz-Dispersion, einer Polyamid-Dispersion,
einer Nitril-Vinylacetat-Dispersion und/oder einer Nitril-Vinylacetat-Copolymer-Dispersion
als Reinigungsmittel zur Entfernung von Klebstoff, insbesondere von wässrigem Klebstoff,
von einem Klebstoffträger, insbesondere von einer Klebstoffauftragswalze.