[0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenfußhalterung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] An Gleisanlagen bzw. Gleissystemen kommen oftmals Gleiszusatzvorrichtungen zum Einsatz,
wie z.B. Gleisschutzzäune, Lärmschutzvorrichtungen, Signale oder Schilder, um die
Gleisanlagen zu sichern, auftretenden Lärm zu reduzieren oder um entsprechende Hinweise,
beispielweise für den Zugführer, an diesen anzubringen. Die Gleiszusatzvorrichtungen
sind dabei sicher an den Gleissystemen anzubringen und so zu fixieren, dass beispielsweise
auch bei mit hohen Geschwindigkeiten vorbeifahrenden Zügen oder bei Unwetter ein sicherer
Halt der Gleiszusatzvorrichtungen an den Gleissystemen gewährleistet ist.
[0003] Insbesondere bei einer nur vorrübergehend an einem Gleissystem anzubringenden Gleiszusatzvorrichtung,
wie z.B. bei Gleisschutzzäunen bzw. Gleiskörperschutzzäunen, die zur Absicherung von
(temporären) Gleisbaustellen im Eisenbahnverkehr dienen, werden die Gleiszusatzvorrichtungen
oftmals über lösbar an einer Schiene des Gleissystems anbringbare Befestigungselemente,
an denen die Gleiszusatzvorrichtungen fixiert werden können, angebracht. Die Befestigungselemente
werden dabei insbesondere an einer Schiene, speziell deren Schienenfuß, oder an einer
Schwelle, auf der die Schiene angebracht ist, fixiert.
[0004] Eine Schienenfußhalterung, über die die Befestigung eines Gleiskörperschutzzauns
an einer Schiene erfolgt, ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2005 008 225 U1 bekannt. Die Schienenfußhalterung besteht dabei aus einem Rohr mit einem Winkelstück,
das den Schienenfuß an einer Seite formschlüssig umgreift. Weiter umfasst die Schienenfußhalterung
eine verschiebbar auf dem Rohr geführte Fußklemme, die ein weiteres Winkelstück aufweist.
Zur Fixierung der Schienenfußhalterung an der Schiene wird die Fußklemme entlang des
Rohrs bis an den Schienenfuß zur formschlüssigen Aufnahme des Schienenfußes durch
das Winkelstück der Fußklemme heran geschoben und anschließend in dieser Position
mittels einer Knebelschraube mit Kontermutter fixiert.
[0005] Bekannte Schienenfußhalterungen sind oftmals nur für einzelne, spezielle Ausgestaltung
von Schienen geeignet. Weiter ist dabei oftmals eine unzureichende Klemmung des Schienenfußes
und somit eine unzureichende Fixierung der Schienenfußhalterung an der Schiene gegeben.
[0006] Es besteht daher die Aufgabe, eine Schienenfußhalterung zur Anbringung von Gleiszusatzvorrichtungen
an einer Schiene bereitzustellen, die eine sichere und schnelle Anbringung an einer
Schiene eines befahrenen Gleises, bevorzugt unabhängig von der genauen Ausgestaltung
des Schienenfußes, ermöglicht.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Schienenfußhalterung nach Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
[0008] Die erfindungsgemäße Schienenfußhalterung zur Anbringung einer Gleiszusatzvorrichtung,
insbesondere eines Gleisschutzzauns bzw. einer Haltevorrichtung für diesen, an einer
Schiene, umfasst eine Trägerstruktur mit einem Winkelstück bzw. einer Spannklaue zum
Umgreifen einer ersten Seite eines Schienenfußes der Schiene sowie eine an verschiedenen
Positionen der Trägerstruktur anordenbare, insbesondere eine an verschiedenen Positionen
entlang einer Längsachse der Trägerstruktur festlegbare, Klemmeinheit zur Klemmung
einer zweiten Seite des Schienenfußes. Bei der Trägerstruktur handelt es sich bevorzugt
um eine längliche bzw. eine sich entlang einer Längsachse erstreckende Trägerstruktur.
Zur Fixierung des Schienenfußes der Schiene ist die Klemmeinheit stufenlos an der
für die Klemmung des Schienenfußes vorgesehenen Position der Trägerstruktur anorden-
und festlegbar. Vorzugsweise ist die Klemmeinheit in einem gelöstem Zustand, in dem
die Klemmeinheit nicht an der Trägerstruktur festgelegt ist, verschiebbar an der Trägerstruktur
geführt.
[0009] Zur Fixierung der Schienenfußhalterung an der Schiene wird dabei zunächst die Schienenfußhalterung
im Schotterbett unter den Schienenfuß der Schiene hindurch geschoben und das Winkelstück
in Eingriff mit der ersten Seite des Schienenfußes gebracht. Anschließend wird die
Klemmeinheit entlang der Trägerstruktur bis an die zweite Seite des Schienenfußes
geführt bzw. an oder nahe bei der zweiten Seite des Schienenfußes angeordnet. Die
Unterseite des Schienenfußes liegt hierbei vorzugsweise auf der Trägerstruktur, speziell
auf dem Abschnitt zwischen dem Winkelstück und der Klemmeinheit, auf.
[0010] Erfindungsgemäß weist die Klemmeinheit einen an der Trägerstruktur geführten Grundkörper,
eine auf dem Grundkörper angeordnete Klemmleiste mit zwei Überständen an gegenüberliegenden
Seiten des Grundkörpers und eine Klemmschraube auf. Unter einem Überstand wird insbesondere
ein seitlich des Grundkörpers vorstehender bzw. über diesen hinaus ragender Abschnitt
verstanden. Der erste Überstand weist dabei eine Klemmschraubenaufnahme auf, insbesondere
eine mit einem (Innen-) Gewinde versehene Klemmschraubenaufnahme. Bei Einschrauben
in die Klemmschraubenaufnahme ist die Klemmschraube dabei gegen die Trägerstruktur
festlegbar bzw. drückt gegen diese . Hierdurch wird zum einen die Klemmeinheit an
der Trägerstruktur festgelegt. Weiter wird dabei der an der Trägerstruktur geführte
Grundkörper zumindest in geringem Umfang in Richtung des Schienenfußes gekippt bzw.
geneigt, so dass eine Klemmung des Schienenfußes durch den zweiten Überstand erfolgt.
Speziell wird dabei durch das Einschrauben der Klemmschraube der erste Überstand von
der Trägerstruktur weg bzw. nach oben und der zweite Überstand infolge des Kippens
des Grundkörpers in Richtung des Schienenfußes nach unten gegen den Schienenfuß gedrückt.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Schienenfußhalterung ist dabei insbesondere
eine Klemmung aller gängigen Arten von Schienenfüßen möglich, unabhängig von deren
spezieller Ausgestaltung. Durch die Klemmleiste, die bevorzugt in Form eines Flacheisens
ausgebildet ist, ist eine Kraftleitung zwischen der Klemmschraube und dem zweiten
Überstand gegeben. Aufgrund des durch die Klemmleiste bzw. die Überstände gebildeten
Hebels erfolgt dabei zum einen eine sichere Klemmung des Schienenfußes, insbesondere
eine Klemmung mit hoher Klemmkraft. Weiter ist es möglich, bei einer entsprechenden
Ausgestaltung der die Überstände aufweisenden Klemmleiste eine gewisse Federwirkung
einzuplanen, durch die Vibrationen, die beispielsweise durch vorbeifahrende Züge entstehen,
abgefedert und infolge der Kraftleitung von dem zweiten Überstand an die Klemmschraube
übertragen werden. Durch die Übertragung der Vibrationen an die Klemmschraube kann
dadurch insbesondere auch einem Lösen der Klemmung des Schienenfußes entgegenwirkt
werden.
[0011] Der Grundkörper der Klemmeinheit ist zumindest in geringem Umfang kipp- bzw. verschwenkbar,
vorzugsweise um eine senkrecht zur Längsachse der Trägerstruktur verlaufende Kippachse
kipp- bzw. verschwenkbar, an der Trägerstruktur angeordnet. Bevorzugt ist der Grundkörper
dabei über die Kippachse an der Trägerstruktur geführt. In einer speziellen Ausgestaltung
ist dabei auch eine durch die Kippachse an der Trägerstruktur festlegbare Ausgestaltung
der Klemmeinheit möglich. Die Kippachse kann beispielsweise durch an dem Grundkörper
angeordnete Schrauben oder Stifte gebildet sein, die nahe an der Trägerstruktur geführt
sind oder gegebenenfalls an der Trägerstruktur anliegen. Durch Einschrauben der Klemmschraube
in die Klemmschraubenaufnahme und das hierdurch bewirkte Bewegen des ersten Überstands
nach oben wird der Grundkörper etwas um die Kippachse gedreht, wodurch der zweite
Überstand infolge des Kippens des Grundkörpers in Richtung des Schienenfußes nach
unten gegen den Schienenfuß gepresst wird. Alternativ zu der oben beschriebenen Anordnung
des Grundkörpers über eine Kippachse an der Trägerstruktur kann der Grundkörper auch
mit einem gewissen Spiel, das ein zumindest geringes Kippen des Grundkörpers in Richtung
des Schienenfußes ermöglicht, an der Trägerstruktur geführt sein, beispielsweise in
Form eines an der Trägerstruktur geführten hülsenförmigen Grundkörpers, dessen Innendurchmesser
geringfügig größer als der Außendurchmesser der Trägerstruktur ist.
[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Klemmeinheit zwei Halteschrauben
zur Anordnung und Führung der Klemmeinheit an der Trägerstruktur. Vorzugsweise sind
die Halteschrauben durch seitliche Öffnungen an gegenüberliegenden Seitenwänden des
Grundkörpers hindurch geführt und (nahe) an der Trägerstruktur anordenbar. Bevorzugt
sind die Halteschrauben bzw. die Aufnahmeöffnungen dabei in Bezug auf die Trägerstruktur
spiegelsymmetrisch an dem Grundkörper angeordnet. Die Halteschrauben bilden dabei
vorzugsweise eine senkrecht zur Längsachse der Trägerstruktur verlaufende Kippachse
des Grundkörpers, um die der Grundkörper bei Einschrauben der Klemmschraube in die
Klemmschraubenaufnahme in Richtung des Schienenfußes gedreht wird, so dass die Klemmung
des Schienenfußes durch den zweiten Überstand erfolgt. Durch die Halteschrauben ist
eine sichere Führung der Klemmeinheit an der Tragstruktur gegeben. Weiter ermöglicht
die genannte Ausgestaltung eine einfache und schnelle Positionierung der Klemmeinheit.
Vorzugsweise sind die in die Aufnahmeöffnungen des Grundkörpers eingebrachten Halteschrauben
derart zur Trägerstruktur angeordnet, dass ein Verschieben der Klemmeinheit entlang
der Trägerstruktur möglich ist. Es ist jedoch grundsätzlich auch eine Ausgestaltung
denkbar, in der die Halteschrauben zur Anlage an der Trägerstruktur gebracht sind,
um die Klemmeinheit in einer für das Klemmen des Schienenfußes gewünschten Position
vor einem Verschieben gesichert an der Trägerstruktur zu fixieren. Beispielsweise
ist es denkbar, dass die Aufnahmeöffnungen ein Gewinde aufweisen, in die die Halteschrauben
bis zur Anlage die Trägerstruktur eingeschraubt werden können. In einer besonders
bevorzugten Ausgestaltung sind die Aufnahmeöffnungen außermittig, insbesondere in
Richtung des zweiten Überstands versetzt, an den Seitenwänden des Grundkörpers angeordnet.
Hierdurch ist ein vorteilhaftes Kippen des Grundkörpers in Richtung des Schienenfußes,
insbesondere bei nahe an der Schiene anliegendem Grundkörper, sowie eine Klemmung
des Schienenfußes durch den zweiten Überstand der Klemmleiste mit hoher Klemmkraft
gegeben.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Winkelstück an einem stirnseitigen Ende
der Trägerstruktur angeordnet. Bevorzugt ist das Winkelstück dabei fest mit der Trägerstruktur
verbunden. Besonders bevorzugt ist das Winkelstück mit der Trägerstruktur verschweißt
oder einstückig mit dieser ausgebildet. Die Trägerstruktur und das Winkelstück können
dabei insbesondere aus Eisen bestehen. Durch die genannte Ausgestaltung ist eine stabile
und robuste Anordnung des Winkelstücks an der Trägerstruktur gegeben.
[0014] Die Klemmleiste ist bevorzugt einstückig ausgebildet und insbesondere fest mit dem
Grundkörper verbunden, bevorzugt verschweißt. Weiter kann der zweite Überstand vorzugsweise
einen in Richtung des Schienenfußes nach unten gebogenen Anlageabschnitt bzw. Vorsprung,
insbesondere einen hakenförmigen Anlageabschnitt, aufweisen. Durch die genannten Ausgestaltungen
ist eine einfach herzustellende und stabile Ausgestaltung der Klemmeinheit gegeben,
die ein sicheres Klemmen des Schienenfußes, insbesondere ein Klemmen mit hoher Klemmkraft,
ermöglicht.
[0015] Für ein einfaches Einschieben der Schienenfußhalterung in das Schotterbett unter
einer Schiene hindurch ist die Trägerstruktur bevorzugt im Wesentlichen T-förmig bzw.
in Form eines T-Profils ausgestaltet.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der an der Trägerstruktur angeordnete
Grundkörper eine im Wesentlichen umgedreht U-förmige Ausgestaltung auf. Speziell liegt
die Trägerstruktur dabei zwischen den beiden Schenkeln des umgedreht U-förmigen Grundkörpers
und die Klemmleiste an dem oberen, geschlossenen Ende des umgedreht U-förmigen Grundkörpers.
Besonders bevorzugt ist der Grundkörper dabei über zwei Halteschrauben, die in seitliche
Aufnahmeöffnungen an den gegenüberliegenden Schenkeln des umgedreht U-förmigen Grundkörpers
eingebracht sind, an der Trägerstruktur geführt und/oder festlegbar. Durch die genannte
Ausgestaltung des Grundkörpers ist ein Anbringen und Lösen der Klemmeinheit an bzw.
von der Trägerstruktur auf besonders einfache Weise möglich, speziell durch Einbringen
der Halteschrauben in die Aufnahmeöffnungen des auf die Trägerstruktur aufgesteckten
Grundkörpers bzw. durch entsprechendes Ausbringen der Halteschrauben aus den Aufnahmeöffnungen.
[0017] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung weist die Schienenfußhalterung eine Verbindungseinrichtung
zur Verbindung mit einer Gleiszusatzvorrichtung bzw. einer Haltevorrichtung für diese
auf. Die Verbindungseinrichtung ist dabei an dem von dem Winkelstück entfernten Ende
der Trägerstruktur angeordnet. Bevorzugt umfasst die Verbindungseinrichtung ein Isolierelement,
insbesondere ein an einer Verbindungsplatte der Trägerstruktur anbringbares plattenförmiges
Isolierelement, sowie ein an dem Isolierelement anbringbares Kopplungselement zur
Verbindung mit einer Gleiszusatzvorrichtung bzw. einer Haltevorrichtung für diese.
Die kraftschließende Verbindung der Trägerstruktur mit dem Kopplungselement über das
zwischen diesen angeordnete Isolierelement erfolgt vorzugsweise über eine oder mehrere
Schraubverbindungen. Zur elektrischen Isolierung der Trägerstruktur und des Kopplungselements
kann die Verbindungseinrichtung dabei weitere elektrisch isolierende Bauteile, wie
(Kunststoff-) Buchsen und (Kunststoff-) Scheiben, umfassen. Insbesondere kann die
Verbindungseinrichtung dabei ein oder mehrere elektrisch isolierende Lagerbuchsen
umfassen, die in entsprechenden Durchgangsöffnungen des Isolierelements und ggf. der
Trägerstruktur sowie der Kopplungsstruktur angeordnet sind und zur Führung der Schrauben
der Schraubverbindung dienen. Weiter kann die Verbindungseinrichtung an der Trägerstruktur,
speziell der Verbindungsplatte, und/oder dem Kopplungselement angeordnete oder anordenbare,
elektrisch isolierende Lagerscheiben aufweisen, an denen die Schrauben bzw. Schraubenmuttern
der Schraubverbindung in verspanntem Zustand anliegen. Durch das Isolierelement sowie
die weiteren elektrisch isolierenden Bauteile wird die Übertragung einer gegebenenfalls
auftretenden elektrischen Spannung zwischen der Schiene und der Gleiszusatzvorrichtung
verhindert.
[0018] Diese und weitere Merkmale sowie Vorteile und Wirkungen der erfindungsgemäßen Schienenfußhalterung
ergeben sich aus dem nachfolgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
näher beschriebenen Ausführungsbeispiel. Die Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht auf eine über eine Schienenfußhalterung an einer Schiene angebrachte
Gleiszusatzvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Detailansicht der an der Schiene angebrachten Schienenfußhalterung aus Fig. 1;
- Fig. 3 bis Fig. 7
- verschiedene Ansichten der Schienenfußhalterung aus Fig. 1.
[0019] Fig. 1 zeigt eine über eine Schienenfußhalterung 1 an einer Schiene 2 angebrachte
Gleiszusatzvorrichtung 3 in einer Seitenansicht. Die beispielhaft gezeigte Gleiszusatzvorrichtung
3 umfasst eine an der Schienenfußhalterung 1 angebrachte horizontale Strebenanordnung
4 sowie eine mit der horizontalen Strebenanordnung 4 verbundene vertikale Strebenanordnung
5 mit mehreren Aufhängungen 6, in denen Absperrholme 7 eines parallel zur Schiene
2 verlaufenden Gleisschutzzauns eingelegt und fixiert werden können.
[0020] Die Befestigung der Schienenfußhalterung 1 an der Schiene 2 ist in Fig. 2 gezeigt.
Die Schiene 2 weist einen Schienenkopf 8 auf, der über einen Schienensteg 9 mit einem
Schienenfuß 10 verbunden ist.
[0021] Die auch in Fig. 3 bis Fig. 7 in verschiedenen Ansichten gezeigte Schienenfußhalterung
1 umfasst eine längliche und im Querschnitt im Wesentlichen T-förmige Trägerstruktur
11 an deren stirnseitigem Ende ein Winkelstück 12 angebracht ist. Das Winkelstück
12 dient, wie in Fig. 2 gezeigt ist, zur Aufnahme einer ersten Seite des Schienenfußes
10, üblicherweise der in Richtung einer zweiten Schiene 2 gerichteten Innenseite des
Schienenfußes 10. Weiter umfasst die Schienenfußhalterung 1 eine an der Trägerstruktur
11 an gewünschter Position festlegbare Klemmeinheit 13 zur Klemmung der zweiten Seite
des Schienenfußes 10.
[0022] Die Klemmeinheit 13 weist einen an der Trägerstruktur 11 geführten Grundkörper 14
sowie eine auf dem Grundkörper 14 angeordnete, insbesondere mit dem Grundkörper 14
verschweißte, Klemmleiste 15 auf. Wie insbesondere auch in der Frontansicht aus Fig.
7 erkennbar ist, weist der Grundkörper 14 eine im Wesentlichen umgedreht U-förmige
Ausgestaltung auf. Über zwei Halteschrauben 20, die in zwei Aufnahmeöffnungen an den
gegenüberliegenden Schenkeln des umgedreht U-förmigen Grundkörpers 14 eingebracht
sind, ist die Klemmeinheit 13 an der Trägerstruktur 11 geführt. Die Halteschrauben
20, die wie untenstehend beschrieben ist, eine Kippachse K bilden, um die ein Kippen
bzw. Drehen des Grundkörpers 14 infolge des Einschraubens der Klemmschraube 18 in
die Klemmschraubenaufnahme erfolgen kann, sind spiegelsymmetrisch in Bezug auf eine
vertikal durch die Längsachse der Trägerstruktur 11 verlaufende Ebene angeordnet.
Speziell sind die Halteschrauben 20 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel von innen
in die Aufnahmeöffnungen 20 eingesetzt und auf der Außenseite mit einer Schraubenmutter
verschraubt. Der hier runde Schraubenkopf ist dabei nahe an dem stegförmigen unteren
Abschnitt der T-förmigen Trägerstruktur 11 angeordnet. Hierdurch ist ein einfaches
Verschieben der Klemmeinheit 13 entlang der Trägerstruktur 11, beispielsweise zum
(Neu-) Positionieren der Klemmeinheit 13, möglich. Die Halteschrauben 20, speziell
die Schraubenköpfe der Halteschrauben 20, hintergreifen hierbei den Kopfteil der T-förmigen
Trägerstruktur 11. Hierdurch wird ein Abheben der Klemmeinheit 13 nach oben verhindert.
[0023] Die oberhalb des Grundkörpers 14 angeordnete Klemmleiste 15 steht entlang der Trägerstruktur
11 gesehen zu beiden Seiten des Grundkörpers 14 vor, wobei ein erster Überstand 16
eine mit einem Gewinde versehene Klemmschraubenöffnung für eine Klemmschraube 18 und
ein zweiter Überstand 17 einen hakenförmig nach unten gebogenen Anlageabschnitt 19,
der zur Anlage an dem Schienenfuß 10 dient, aufweist.
[0024] An dem von dem Winkelstück 12 entfernten Ende weist die Trägerstruktur 11 eine Verbindungseinrichtung
21 zur Verbindung mit der in Fig. 1 gezeigten Gleiszusatzvorrichtung 3 auf. Speziell
umfasst die Verbindungseinrichtung 21 dabei, wie insbesondere in Fig. 5 gezeigt ist,
eine mit der Trägerstruktur 11 fest verbundene, insbesondere verschweißte, Verbindungsplatte
22, ein an der Verbindungsplatte 22 angebrachtes plattenförmiges Isolierelement 23
sowie ein an dem Isolierelement 23 angebrachtes Kopplungselement 24, das zur Verbindung
mit der horizontalen Strebenanordnung 4 der Gleiszusatzvorrichtung 3 aus Fig. 1 dient.
Das in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gezeigte Kopplungselement 24 umfasst speziell
zwei parallel verlaufende Kopplungsstege, die beispielsweise außen gegen eine als
Vierkantrohr ausgebildete horizontale Strebenanordnung 4 anlegbar und mit dieser verschraubbar
sind. Es sind jedoch auch andere Ausgestaltungen des Kopplungselements 24 zur Verbindung
mit der horizontalen Strebenanordnung 4 möglich. Die Verbindungsplatte 22, das Isolierelement
23 und das Kopplungselement 24 sind in dem vorliegend gezeigten Ausführungsbeispiel
durch zwei in entsprechende Durchgangsöffnungen der Verbindungsplatte 22, des Isolierelement
23 und des Kopplungselements 24 eingebrachte Schraubverbindungen 25 miteinander verbunden.
Zur elektrischen Isolierung sind die Schraubverbindungen 25 dabei vorzugsweise in
nicht gezeigten (Kunststoff-) Lagerbuchsen, die in die Durchgangsöffnungen eingebracht
sind, geführt. Weiter sind an der Außenseite der Verbindungsplatte 22 und des Kopplungselements
24 elektrisch isolierende Lagerscheiben 26 vorgesehen, an denen die Schraube bzw.
die Schraubenmutter der Schraubverbindung 25 in verspanntem Zustand anliegen.
[0025] Zur Anbringung der Gleiszusatzvorrichtung 3 an der Schiene 2 wird zunächst die Schienenfußhalterung
1 an der Schiene 2 befestigt. Hierfür wird die Schienenfußhalterung 1 im Schotterbett
unter den Schienenfuß 10 der Schiene 2 hindurch geschoben. Anschließend wird das Winkelstück
12 in Eingriff mit der Innenseite des Schienenfußes 10 gebracht. Die über die Halteschrauben
20 an der Trägerstruktur 11 angeordnete Klemmeinheit 13 ist dabei zunächst weit genug
in Richtung der Verbindungseinrichtung 21 verschoben, dass eine Aufnahme des Schienenfußes
10 durch das Winkelstück 12 erfolgen kann. Zur Klemmung des Schienenfußes 10 wird
die Klemmeinheit 13 anschließend entlang der Trägerstruktur 11 bis an den Schienenfuß
10 herangeführt, so dass der Grundkörper 14 der Klemmeinheit 13 an dem Schienenfuß
10 anliegt oder zumindest nahe an diesem positioniert ist. Zum Klemmen des Schienenfußes
10, speziell der Oberseite des Schienenfußes 10, durch die Klemmleiste 15 wird die
Klemmschraube 18 in die Klemmschraubenaufnahme des ersten Überstandes 16 eingeschraubt.
Durch das Aufbringen der Klemmschraube 18 gegen die Trägerstruktur 11 wird der erste
Überstand 16 von der Trägerstruktur 11 nach oben gedrückt, wodurch der Grundkörper
14 um die durch Halteschrauben 20 verlaufende Kippachse K nach vorne gekippt und der
zweite Überstand 17, genauer die Anlagefläche 19, nach unten gegen den Schienenfuß
10 der Schiene 2 gepresst wird. Die Schienenfußhalterung 1 ist hierdurch sicher an
der Schiene 2 angebracht. Abschließend kann die Gleiszusatzvorrichtung 3 über die
Verbindungseinrichtung 21 mit der Schienenfußhalterung 1 verbunden werden. In dem
in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt dabei speziell die Anordnung und Fixierung
der horizontalen Strebenanordnung 4 an dem Kopplungselement 24.
[0026] Das Lösen der Schienenfußhalterung 1 von der Schiene 2 erfolgt in umgekehrter Art
und Weise, insbesondere durch Ausschrauben der Klemmschraube 18 soweit, dass das Verschieben
der Klemmeinheit 13 entlang der Trägerstruktur 11 weg von dem Schienenfuß 10 möglich
ist.
[0027] Üblicherweise kann die Klemmeinheit 13 für den nächsten Einsatz in der über die Halteschrauben
20 an der Trägerstruktur 11 geführten Anordnung verbleiben. Die Klemmeinheit 13 kann
allerdings auch von der Trägerstruktur 11 abgenommen werden. Dies kann insbesondere
dann erfolgen, wenn ein Austausch der Klemmeinheit 13 erforderlich ist, beispielsweise
aufgrund einer defekten Klemmeinheit 13. Zum Lösen der Klemmeinheit 13 von der Trägerstruktur
11 wird die Klemmschraube 18 ganz oder zumindest so weit ausgeschraubt, dass der Grundkörper
14 derart in Richtung der Trägerstruktur 11 nach unten bewegt werden kann, dass die
Halteschrauben 20 unter Lösen der Schraubenmutter aus den Aufnahmeöffnungen des Grundkörpers
14 ausgebracht werden können. Die neue Klemmeinheit 13 kann dann durch entsprechendes
Einbringen der Halteschrauben 20 in die Aufnahmeöffnungen und Verschrauben der Halteschrauben
20 mit an der Außenseite des Grundkörpers 14 angeordneten Schraubenmuttern an der
Trägerstruktur 11 angebracht werden.
[0028] Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf das hier gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist. Es ist beispielsweise auch eine Ausgestaltung denkbar, bei der die
Halteschrauben 20 derart zur Anlage an der Trägerstruktur 11 gebracht werden können,
dass die Klemmeinheit 13 durch diese in der an den Schienenfuß 10 herangeführten Position
festgelegt ist, jedoch ein Kippen des Grundkörpers 14 um die durch die Halteschrauben
20 gebildete Kippachse K weiterhin möglich ist. Beispielsweise ist eine Ausgestaltung
denkbar, bei der die Aufnahmeöffnungen des Grundkörpers 14 mit einem Gewinde versehen
sind, in die die Halteschrauben 20 von außen bis zur Anlage an der Trägerstruktur
11 eingeschraubt werden können. Zum Neupositionieren einer derartigen Klemmeinheit
13 werden die Halteschrauben 20 dann lediglich soweit von der Trägerstruktur 11 gelöst,
dass ein Verschieben der Klemmeinheit 13 entlang der Trägerstruktur 11 möglich ist.
Ein (nahezu) vollständiges Ausdrehen einer oder beider Halteschrauben 20 wäre dabei
lediglich für den Fall, dass eine Entnahme der Klemmeinheit 13 von der Trägerstruktur
11 erfolgen soll, erforderlich.
Bezugszeichen
[0029]
- 1
- Schienenfußhalterung
- 2
- Schiene
- 3
- Gleiszusatzvorrichtung
- 4
- Horizontale Strebenanordnung
- 5
- Vertikale Strebenanordnung
- 6
- Aufhängung
- 7
- Absperrholm
- 8
- Schienenkopf
- 9
- Schienensteg
- 10
- Schienenfuß
- 11
- Trägerstruktur
- 12
- Winkelstück
- 13
- Klemmeinheit
- 14
- Grundkörper
- 15
- Klemmleiste
- 16
- Erster Überstand
- 17
- Zweiter Überstand
- 18
- Klemmschraube
- 19
- Anlageabschnitt
- 20
- Halteschraube
- 21
- Verbindungseinrichtung
- 22
- Verbindungsplatte
- 23
- Isolierelement
- 24
- Kopplungselement
- 25
- Schraubverbindung
- 26
- Lagerscheibe
- K
- Kippachse
1. Schienenfußhalterung (1) zur Anbringung einer Gleiszusatzvorrichtung (3), insbesondere
eines Gleisschutzzauns bzw. einer Haltevorrichtung für diesen, an einer Schiene (2),
umfassend eine Trägerstruktur (11) mit einem Winkelstück (12) zum Umgreifen einer
ersten Seite eines Schienenfußes (10) der Schiene (2) sowie eine an verschiedenen
Positionen der Trägerstruktur (11) anordenbare Klemmeinheit (13) zur Klemmung einer
zweiten Seite des Schienenfußes (10), dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinheit (13) einen an der Trägerstruktur (11) geführten Grundkörper (14),
eine auf dem Grundkörper (14) angeordnete Klemmleiste (15) mit zwei Überständen (16,
17) an gegenüberliegenden Seiten des Grundkörpers (14) und eine Klemmschraube (18)
umfasst, wobei der erste Überstand (16) eine Klemmschraubenaufnahme aufweist und die
Klemmschraube (18) bei Einschrauben in die Klemmschraubenaufnahme gegen die Trägerstruktur
(11) festlegbar ist, um eine Klemmung des Schienenfußes (10) durch den zweiten Überstand
(17) zu bewirken.
2. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14), insbesondere um eine senkrecht zur Längsachse der Trägerstruktur
(11) verlaufende Kippachse (K), kippbar an der Trägerstruktur (11) geführt und/oder
festlegbar ist.
3. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinheit (13) zwei Halteschrauben (20) zur Anordnung der Klemmeinheit (13)
an der Trägerstruktur (11) umfasst, die durch seitliche Aufnahmeöffnungen an gegenüberliegenden
Seitenwänden des Grundkörpers (14) hindurch nahe an und/oder unmittelbar an der Trägerstruktur
(11) anordenbar sind.
4. Schienenfußhalterung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeöffnungen außermittig, insbesondere in Richtung des zweiten Überstands
(17) versetzt, an den Seitenwänden des Grundkörpers (14) angeordnet sind.
5. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelstück (12) an einem stirnseitigen Ende der Trägerstruktur (11) angeordnet
ist, insbesondere fest mit der Trägerstruktur (11) verbunden, bevorzugt verschweißt
oder einstückig mit der Trägerstruktur (11) ausgebildet, ist.
6. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmleiste (15) einstückig ausgebildet ist und insbesondere fest mit dem Grundkörper
(14) verbunden, bevorzugt verschweißt, ist.
7. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Überstand (17) einen in Richtung des Schienenfußes (10) nach unten gebogenen,
insbesondere hakenförmigen, Anlageabschnitt (19) aufweist.
8. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine im Wesentlichen T-förmige Trägerstruktur (11).
9. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schienenfuß (10) bei an der Schiene (2) angebrachter Schienenfußhalterung (1)
auf der Trägerstruktur (11) aufliegt.
10. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) eine im Wesentlichen umgedreht U-förmige Ausgestaltung aufweist.
11. Schienenfußhalterung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine an dem von dem Winkelstück (12) entfernten Ende der Trägerstruktur (11) angeordnete
Verbindungseinrichtung (21) zur Verbindung mit einer Gleiszusatzvorrichtung (3) bzw.
einer Haltevorrichtung für diese.
12. Schienenfußhalterung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (21) ein Isolierelement (23), insbesondere ein plattenförmiges
Isolierelement (23), sowie ein an dem Isolierelement (23) anbringbares Kopplungselement
(24) zur Verbindung mit einer Gleiszusatzvorrichtung (3) bzw. einer Haltevorrichtung
für diese umfasst.
13. Schienenfußhalterung (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (21) zumindest eine Schraubverbindung (25) zur Verbindung
der Trägerstruktur (11) mit dem Kopplungselement (24) umfasst, wobei die Verbindungseinrichtung
(21) vorzugsweise eine elektrisch isolierende Lagerbuchse zur Führung der Schraube
der zumindest einen Schraubverbindung (25) und/oder eine oder mehrere elektrisch isolierende
Lagerscheiben (26), an denen die Schraubverbindung an der Trägerstruktur (11) und/oder
dem Kopplungselement (24) anliegt, aufweist.