[0001] Baugerüste sind in verschiedensten Ausführungen bekannt. Sie finden Anwendung, um
an der Fassade von Bauwerken Arbeiten vornehmen zu können. Die Baugerüste weisen dabei
in Abhängigkeit von der Höhe des Gebäudes beziehungsweise des Baugerüstes mehrere
übereinander liegende Ebenen auf.
[0002] Die Baugerüste können aus sog. Vertikalrahmen gebildet sein, die eine im Wesentlichen
rechteckige Form aufweisen (vgl. bspw.
DE 35 46 046 A1). Sie bestehen aus jeweils zwei Stützen, die durch mindestens eine verschweißte Traverse
miteinander verbunden sind. Jeweils zwei benachbarte Vertikalrahmen sind durch Belagbohlen,
die an den Traversen einhängbar sind, miteinander verbunden. Alternativ können die
Baugerüste aus einzelnen Stützen erstellt werden, die jeweils mit mindestens einer
Halte- und / oder Befestigungseinrichtung versehen sind, an denen sowohl Traversen
für die Belagbohlen als auch Absturzsicherungen anbringbar sind (vgl. bspw.
US 6 976 557 B2). Die durch die Traversen miteinander verbundenen Stützen bilden dann die vorgenannten
Vertikalrahmen nach.
[0003] In die Befestigungsvorrichtungen werden Anschlussköpfe von Gerüstelementen eingehängt
und fixiert. In der Regel erfolgt das Fixieren durch Festschlagen der Anschlussköpfe
selbst oder durch Festschlagen von Spannkeilen, die in den Anschlussköpfen bzw. den
Anschlusselementen der Riegel integriert sind. Die Befestigungsvorrichtungen sind
als Scheiben mit Durchbrüchen geformt (vgl. bspw.
DE 197 26 950 A1).
[0004] Bei der Erstellung der Baugerüste werden zunächst zwischen zwei benachbarten Vertikalrahmen
Belagbohlen an den Traversen befestigt. Durch Aneinanderreihung mehrerer Vertikalrahmen
mit dazwischen liegenden Belagbohlen sind die Baugerüste in der Länge variabel erstellbar.
Bei der Erstellung der jeweils darüber liegenden Ebene wird ein Vertikalrahmen auf
den darunter liegenden Vertikalrahmen aufgesetzt. Sodann werden von der unteren Ebene
Belagbohlen an den Traversen des darüber angeordneten Vertikalrahmens befestigt, wodurch
die darüber liegende Ebene begehbar ist. Es besteht jedoch in der darüber liegenden
Ebene zu diesem Zeitpunkt noch keine Absturzsicherung. Die Absturzsicherung - das
Geländer - ist bei den Baugerüsten von Stangen gebildet, die zwischen benachbarten
Vertikalrahmen an den Rohren des Rahmens vorgesehenen Befestigungseinrichtungen eingehängt
sind.
[0005] Durch die Erstellung der oberen Ebene ohne Absturzsicherung ist die Unfallgefahr
bei den bekannten Baugerüsten erhöht. Die Berufsgenossenschaften fordern daher, dass
ein Begehen der Belagbohlen nur erfolgen darf, wenn bereits ein Geländer montiert
ist. Zur Erfüllung dieser Bedingung ist aus der
DE 196 33 092 A1 ein Gerüst bekannt, bei dem die Montage aus einer gesicherten Position heraus ermöglicht.
[0006] Um eine solche voreilende Montage zu ermöglichen, kommen Konsolen zum Einsatz, die
an die Stützen angebaut werden und auf die dann Pfosten aufgesteckt werden. Die Pfosten
sind mit Vorrichtungen zur Anbringung von Absturzsicherungen versehen, damit die nächst
höhere Ebene des Baugerüsts bei bereits existierendem Geländer erstellt werden kann.
Die Vorrichtungen können bspw. von sog. Kipphebeln gebildet sein, auf die dann eine
Öffnung in der Absturzsicherung eingefädelt werden muss. Die Absturzsicherungen müssen
daher aus der gesicherten tieferen Ebene an den Vorrichtungen befestigt werden, was
aufgrund der Länge und des Gewichts der Absturzsicherungen sowie der geringen Größe
der Öffnung in der Absturzsicherung für den Gerüstbauer schwierig ist.
[0007] Um eine einfachere Anbringung von Absturzsicherungen zu ermöglichen, ist aus der
DE 20 2020 103 146 U1 eine Vorrichtung zur Anbringung von Absturzsicherungen an Baugerüsten bekannt, bei
der an einen Pfosten eine Aufnahme mit einem Pendelblech vorgesehen ist. Bei der Anbringung
einer Absturzsicherung aus der gesicherten tieferen Ebene kommt das Pendelblech in
Kontakt mit dem rechtwinklig abgewinkelten Ende einer die Absturzsicherung bildenden
Stange. Das Pendelblech wird dabei beiseite bewegt, sodass das Ende der Stange in
die Aufnahme herabgelassen werden kann. Das Pendelblech pendelt anschließend wieder
in seine Ausgangsposition, wodurch die Stange gegen Abheben gesichert ist.
[0008] Die beschriebene Vorrichtung erfüllt die an sie gestellten Anforderungen. Allerdings
stellt die bekannte Vorrichtung lediglich eine sog. nicht definitive Lösung bereit.
Das bedeutet, dass ein Nutzer nach Fertigstellen der jeweiligen Geschossebene des
Baugerüsts im eingehängten und horizontal angeordneten Zustand der die Absturzsicherung
bildenden Stangen das Pendelblech beiseite bewegen kann und die Stange aus der Vorrichtung
herausheben kann. Dadurch kann eine Absturzsicherung in ihrer horizontalen Einbaulage
entfernt werden, wodurch eine ungesicherte Situation in der Geschossebene herbeigeführt
werden kann. Dadurch ist die Unfallgefahr erhöht. Ein Sperren des Pendelblechs, um
ein solches Herausheben zu verhindern, also eine sog. definitive Lösung zu schaffen,
ist nicht möglich.
[0009] Eine Vorrichtung, die ein Ein- und Aushängen der Absturzsicherungen aus der gesicherten
Position der darunter liegenden Geschossebene ermöglicht und gleichzeitig eine definitive
Lösung bereitstellt, ist aus der
DE 20 2020 104 197 U1 bekannt. Darin ist eine an einer Stütze vorgesehene Befestigungseinrichtung für eine
die Absturzsicherung bildende Stange offenbart, die aus einem Stift besteht, welcher
an seinem der Stütze abgewandten Ende mit einem Kopf versehen ist. Der Kopf weist
eine elliptische Kontur auf, dessen Längsmittellinie unter einem Winkel von ca. 45°
zur Vertikalen ausgerichtet ist. Dadurch lässt sich die Absturzsicherung nicht in
ihrer horizontalen Ausrichtung demontieren.
[0010] Für höher gelegene Geschossebenen ist aus Sicherheitsgründen eine definitive Lösung
wünschenswert. In Bodennähe ist jedoch oftmals eine nicht definitive Lösung wünschenswert,
bei der die Absturzsicherung in ihrer horizontalen Einbaulage von der Vorrichtung
bzw. Befestigungseinrichtung demontierbar ist, bspw. um kurzfristig einen zusätzlichen
Ausgang aus dem Baugerüst bereit zu stellen. Um dies zu ermöglichen ist es jedoch
erforderlich, dass in Bodennähe beim Aufbau des Baugerüsts Stützen zum Einsatz kommen,
die eine nicht definitive Lösung bereitstellen und in den höheren Geschossebenen des
Baugerüsts Stützen zum Einsatz kommen, die eine definitive Lösung bereitstellen. Das
ist logistisch aufwändig.
[0011] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Anbringung von Absturzsicherungen an Baugerüsten zu schaffen, die
sowohl eine definitive als auch eine nicht definitive Lösung zur Anbringung von die
Absturzsicherung bildenden Stangen bereitstellt. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0012] Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Anbringung von Absturzsicherungen an Baugerüsten
zu schaffen, die sowohl eine definitive als auch eine nicht definitive Lösung zur
Anbringung von die Absturzsicherung bildenden Stangen bereitstellt. Dies ist dadurch
gewährleistet, dass ein Spannstift in die Löcher in den Wandelementen einsetzbar ist
und dann die Öffnung in dem Kipphebel durchsetzt, sodass dieser nicht verschwenkt
werden kann. Auf diese Weise ist die definitive Lösung geschaffen. Ist kein Spannstift
verbaut, lässt sich der Kipphebel verschwenken, sodass eine nicht definitive Lösung
geschaffen ist.
[0013] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit definitiver
Lösung;
- Figur 2
- die perspektivische Darstellung der Vorrichtung mit verschwenktem Kipphebel;
- Figur 3
- die Seitenansicht von rechts der in Figur 2 dargestellten Vorrichtung;
- Figur 4
- die Seitenansicht von rechts der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung;
- Figur 5
- die Ansicht einer Stange;
- Figur 6
- die vergrößerte Darstellung der Einzelheit "Z" in Figur 5;
- Figur 7
- die abschnittsweise Ansicht einer Stütze eines Baugerüstes mit erfindungsgemäßen Vorrichtungen
mit nicht definitiver Lösung und einer eingehängten Absturzsicherung;
- Figur 8
- die abschnittsweise Ansicht einer Stütze eines Baugerüstes mit erfindungsgemäßen Vorrichtungen
mit definitiver Lösung und einer eingehängten Absturzsicherung;
- Figur 9
- die Ansicht eines Baugerüsts während des Aufbaus mit eingehängter Stange aus der gesicherten
Position;
- Figur 10
- die Ansicht des Baugerüsts in einer weiteren Phase des Aufbaus mit eingehängter Stange
und zweiter Stütze aus der gesicherten Position;
- Figur 11
- die abschnittsweise perspektivische Darstellung einer Stütze mit aus der gesicherten
Position eingehängter Stange mit nicht definitiver Lösung;
- Figur 12
- die Seitenansicht von links der in Figur 11 dargestellten Stütze;
- Figur 13
- die Ansicht der in Figur 11 dargestellten Stütze;
- Figur 14
- die abschnittsweise perspektivische Darstellung einer Stütze mit eingehängter Stange
in horizontaler Position mit nicht definitiver Lösung;
- Figur 15
- die Seitenansicht von links der in Figur 14 dargestellten Stütze;
- Figur 16
- die abschnittsweise perspektivische Darstellung einer Stütze mit aus der gesicherten
Position eingehängter Stange mit definitiver Lösung;
- Figur 17
- die Seitenansicht von links der in Figur 16 dargestellten Stütze;
- Figur 18
- die abschnittsweise perspektivische Darstellung einer Stütze mit eingehängter Stange
in horizontaler Position mit definitiver Lösung;
- Figur 19
- die Seitenansicht von links der in Figur 18 dargestellten Stütze;
- Figur 20
- die perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit definitiver
Lösung in einer anderen Ausgestaltung;
- Figur 21
- die Seitenansicht von rechts der in Figur 20 dargestellten Vorrichtung.
[0014] Das als Ausführungsbeispiel gewählte Baugerüst umfasst eine Vielzahl von Vertikalrahmen
1. Jeder Vertikalrahmen 1 weist Stützen 2 auf, die nach Art von Rohren gebildet sind.
Die Stützen 2 einer jeden Gerüstebene sind jeweils mit Hilfe einer nicht dargestellten
Traverse miteinander verbunden. Zwei Stützen 2 mit jeweils einer Traverse bilden den
Vertikalrahmen 1. Die Stützen 2 weisen Befestigungseinrichtungen 5 auf. Die Befestigungseinrichtungen
5 dienen zur Anordnung von Stangen 6, die als Absturzsicherungen bzw. Geländer dienen
oder zur Befestigung von Diagonalstreben 4, welche zur Erhöhung der Stabilität des
Gerüsts verbaut werden können.
[0015] An den bodenseitigen Enden der Stützen 2 sind Gewindefußplatten 7 anbringbar, die
höhenveränderbar sind und die zum Ausgleich von Bodenunebenheiten dienen. An ihren
kopfseitigen Enden sind an den Stützen 2 jeweils Zapfen 21 angeordnet, die zum Aufstecken
eines weiteren Vertikalrahmens 1 dienen, um mehretagige Gerüste erstellen zu können.
Jede Stütze 2 ist mit einer Haltevorrichtung 22 versehen, die als Scheiben mit Durchbrüchen
geformt sind.
[0016] Die Traverse ist - wie bei System-Gerüsten üblich - mit den Stützen 2 an den Haltevorrichtungen
22 lösbar verbunden. Die Traverse ist bekanntermaßen mit Einrichtungen versehen, die
zur Befestigung von Belagbohlen 8 dienen. Benachbart zu den Belagbohlen 8 sind Bordbretter
9 angeordnet. Sie bilden einen Seitenschutz bzw. eine Fußleiste und verhindern das
Abstürzen von Werkzeugen oder Gegenständen von der jeweiligen Belagbohle.
[0017] Die Traverse kann verschiedene Ausbildungen aufweisen, beispielsweise als Rechteckrohr
oder als U-Profil. An die Traverse sind die Belagbohlen 8 mit korrespondierenden Auflage-
oder Einhängevorrichtungen ein- beziehungsweise angehängt. Auch die Verwendung von
mehr oder weniger Bohlen 8 in einer Ebene ist in Abhängigkeit von der Breite der Vertikalrahmen
1 sowie der Breite der Bohlen 8 möglich. Die Traverse ist im mittleren Drittel der
Länge der Stützen 2 angeordnet. Dadurch ragen die Stützen 2 in montiertem Zustand
des Vertikalrahmens derart über die jeweils aufgelegte Belagbohle 8 hinaus, dass die
überstehenden Bereiche der Stützen 2 etwa der halben Geschosshöhe entsprechen.
[0018] Die Befestigungseinrichtungen 5 sind als Vorrichtungen zur Anbringung von Absturzsicherungen
ausgeführt. Sie dienen zur Anordnung der Stangen 6, die das Geländer und damit eine
Absturzsicherung bilden. Die Stangen 6 bewirken zudem eine Erhöhung der Stabilität
des Gerüstes. Die Stangen 6 weisen an ihren Enden jeweils eine Geländerfahne auf,
die von einem Flachstück 61 gebildet ist. Die Flachstücke 61 sind im Wesentlichen
rechtwinklig zur Längsmittellinie der Stange 6 umgebogen. In den Flachstücken 61 ist
jeweils ein Loch 62 angeordnet. Die Flachstücke 61 sind jeweils mit einer rechtwinkligen
Ausnehmung 63 versehen.
[0019] Die Befestigungseinrichtungen bzw. die Vorrichtungen 5 sind auf der den Belagbohlen
8 zugewandten (Innen-)Seite der Stützen 2 angeordnet. Die Vorrichtungen haben eine
gehäuseartige Gestaltung. Sie weisen jeweils an ihren Längsseiten L-förmige Wandelemente
51 auf, deren Abstand zueinander im Wesentlichen dem Durchmesser der Stützen 2 entspricht.
Die parallel zur Längsmittellinie der Stützen 2 ausgerichteten - vertikalen - Schenkel
511 der Wandelemente 51 haben eine größere Länge als die rechtwinklig zur Längsmittellinie
der Stützen 2 ausgerichteten - horizontalen - Schenkel 512.
[0020] Zwischen den beiden vertikalen Schenkeln 511 ist auf der Innenseite der Stützen 2
an der Vorrichtung 5 eine Abdeckung 52 befestigt, die mit einer Ausnehmung 53 versehen
ist. Die vertikalen Schenkel 511 der Wandelemente 51 sind jeweils mit zwei Löchern
versehen, von denen das erste Loch 54 einen größeren Durchmesser hat als das zweite
Loch 55. In den ersten Löchern 54 ist ein Bolzen 3 angeordnet, auf dem ein Kipphebel
56 befestigt ist. Der Kipphebel 56 besteht aus einer Platte 57, deren Kontur im Wesentlichen
der Kontur der Ausnehmung 53 entspricht. An die Platte 57 schließt sich ein Bogen
an, der den Bolzen 3 zu etwa 180° umschließt. Der Bolzen 3 liegt folglich in dem Bogen
ein. Der Kipphebel 56 ist mit Hilfe eines Sicherungsstiftes 561 auf dem Bolzen 3 gehalten.
An dem freien Ende des Bogens schließt sich ein im Wesentlichen rechtwinklig zur Platte
57 ausgerichtetes Stützelement 58 an, welches auf seiner der Stütze 2 zugewandten
Seite mit einer teilkreisförmigen Aussparung versehen ist. Der Durchmesser der Aussparung
entspricht im Wesentlichen dem Durchmesser der Stütze 2. Auf der der Stütze 2 zugewandten
Seite ist an der Platte 57 ein vertikal ausgerichteter Steg 59 angeordnet, der mit
einer Öffnung 591 versehen ist. Die Öffnung 591 fluchtet im vertikal ausgerichteten
Zustand der Platte 57 mit den zweiten Löchern 55 in den Wandelementen 51.
[0021] Die zweiten Löcher 55 dienen der Aufnahme eines Spannstiftes 10, wie bspw. aus Figur
1 ersichtlich. Der Spannstift 10 durchsetzt in montiertem Zustand die zweiten Löcher
55 sowie die Öffnung 591 im Steg 59 der Platte 57. In dieser Anordnung ist der Kipphebel
56 gegen Verschwenken gesichert. Die Vorrichtung stellt in dieser Konstellation eine
definitive Lösung bereit.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in den Figuren 20 und 21 an den Schenkeln 512
jeweils mit einer Verjüngung versehen. Die Verjüngung ist im Ausführungsbeispiel von
zwei Flügeln 513 gebildet. Die Flügel 513 sind im Ausführungsbeispiel an die Schenkel
512 angeschweißt. Andere Ausführungen, bspw. durch abschnittsweises Umbiegen der Schenkel
512, sind ebenfalls möglich. Die Flügel 513 ragen einander zugewandt in den Raum zwischen
den Schenkeln 512 und führen so eine Reduzierung der lichten Weite herbei. Dadurch
ist ein ungewolltes Abrutschen der Flachstücke 61 für den Fall verhindert, dass die
Flachstücke 61 eine geringere Fläche bzw. Breite haben als das in den Figuren 5 und
6 dargestellt ist. Das freie Ende des jeweiligen Flachstücks 61 wird durch die im
Verhältnis zum Abstand der horizontalen Schenkel 512 zueinander reduzierte Weite zwischen
den einander zugewandt ausgerichteten Flügeln 513 zwischen den Wandelementen 51 gehalten;
das freie Ende des Flachstücks 61 stößt an die dem Boden zugewandte (Unter-)Seite
eines Flügels 513 und ist so trotz geringer Breite in der Vorrichtung gefangen.
[0023] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine voreilende Montage des Gerüsts
möglich. Diese erfolgt aus der gesicherten Position der unteren Geschossebene. Die
Stange 6 kann dabei aus der gesicherten Position heraus montiert werden. Hierzu wird
die Stange 6 mit einem Flachstück 61 in Richtung der Vorrichtung 5 an der Stütze 2
bewegt. Bei Kontakt des Flachstücks 61 mit dem Stützelement 58 am Kipphebel 56 wird
das Stützelement 58 beim Absenken des Flachstücks 61 der Stange 6 in Richtung Boden
bewegt, wobei der Kipphebel 56 um den Bolzen 3 schwenkt. Dadurch ist der zwischen
dem Stützelement 58 und der Stütze 2 geschaffen Raum freigegeben, sodass das umgebogene
Flachstück 61 weiter herabgelassen werden kann. Nach dem Herablassen des Flächenstücks
61 in den Raum liegt dieses mit der Ausnehmung 63 auf dem horizontal ausgerichteten
Schenkel 512 des Wandelements 51 auf. Gleichzeitig pendelt der Kipphebel 56 wieder
in seine Ausgangsposition zurück und überdeckt so das eingehängte Flachstück 61. Dadurch
ist einem versehentlichen Ausheben der Stange 6 aus der Vorrichtung 5 vorgebeugt.
[0024] Zum Lösen der Verbindung in der horizontalen Einbaulage der Stange 6 ist es erforderlich,
den Kipphebel 56 mit dem Stützelement 58 um den Bolzen 3 zu verschwenken und das Flachstück
61 der Stange 6 aus der Vorrichtung herauszuheben. Zum Lösen der Verbindung aus der
gesicherten Position der darunter liegenden Geschossebene, in der die Stange 6 unter
einem Winkel von etwa 45° gehalten wird, ist es erforderlich, das Flachstück 61 durch
den an der Seite der Vorrichtung offenen Raum zwischen Stütze 2, vertikalem Schenkel
511, horizontalen Schenkel 512 und Stützelement 58 heraus zu heben.
[0025] Das gilt genauso für die Demontage der Stange 6, wenn die Vorrichtung 5 eine definitive
Lösung bereitstellt, der Kipphebel 56 also mit Hilfe des Spannstifts 10 gegen Verschwenken
gesichert ist. Auch in diesem Fall ist es erforderlich, aus der gesicherten Position
der darunter liegenden Geschossebene das Flachstück 61 durch den an der Seite der
Vorrichtung offenen Raum zwischen Stütze 2, vertikalem Schenkel 511, horizontalen
Schenkel 512 und Stützelement 58 heraus zu heben. Das Herausheben des Flachstücks
61 der Stange 6 in der horizontalen Einbaulage aus der Vorrichtung ist dagegen nicht
möglich.
[0026] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anbringung von Absturzsicherungen ermöglicht
sowohl eine definitive als auch eine nicht definitive Lösung. Folglich können unabhängig
von der gewünschten Art der Sicherung durchgängig dieselben Stützen verbaut werden,
die alle mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung versehen sind. Allein der Einbau des
Spannstiftes entscheidet darüber, ob die Vorrichtung eine definitive oder eine nicht
definitive Lösung bietet.
[0027] Der Spannstift 10 kann ggf. auf der Baustelle ein- bzw. ausgetrieben werden. Die
Vorspannung, mit der der Spannstift 10 in den Löchern 55 gehalten ist, macht eine
werkzeuglose Montage oder Demontage des Spannstiftes unmöglich. Damit ist insbesondere
einer zufälligen oder versehentlichen Demontage vorgebeugt.
1. Vorrichtung zur Anbringung von Absturzsicherungen an Baugerüsten, die an ihren Längsseiten
jeweils L-förmige Wandelemente (51) aufweist, zwischen denen eine Abdeckung (52) befestigt
ist, die mit einer Ausnehmung (53) versehen ist, und die Wandelemente (51) jeweils
mit zwei Löchern (54, 55) versehen sind, wobei in den ersten Löchern (54) ein Bolzen
(3) angeordnet ist, an dem ein Kipphebel (56) befestigt ist, der aus einer Platte
(57) besteht, deren Kontur im Wesentlichen der Kontur der Ausnehmung (53) entspricht
und der Kipphebel (56) mit einem im Wesentlichen rechtwinklig zur Platte (57) ausgerichteten
Stützelement (58) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Platte (57) ein vertikal ausgerichteter Steg (59) angeordnet ist, der mit
einer Öffnung (591) versehen ist, die im vertikal ausgerichteten Zustand der Platte
(57) mit den zweiten Löchern (55) in den Wandelementen (51) fluchtet, wobei von den
zweiten Löchern (55) ein Spannstift (10) aufnehmbar ist, welcher in montiertem Zustand
die Öffnung (591) im Steg (59) durchsetzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (58) mit einer teilkreisförmigen Aussparung versehen ist, deren
Durchmesser im Wesentlichen dem Durchmesser einer Stütze (2) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den ersten Löchern (54) der Bolzen (3) angeordnet ist, an dem der Kipphebel (56)
befestigt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (3) in einem Bogen des Kipphebels (56) einliegt, der den Bolzen (3) zu
etwa 180° umschließt.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (512) jeweils mit einer Verjüngung versehen sind.
6. Stütze für Baugerüste mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
7. Stütze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung an die Stütze geschweißt ist.