[0001] Die Erfindung betrifft ein Rahmenteil für ein Wandsystem gemäß Anspruch 1 und ein
Wandsystem gemäß Anspruch 10.
[0002] Im Stand der Technik ist es bei der sogenannten Holzrahmenbauweise in einer Ausgestaltung,
der sogenannten Pfostenriegelkonstruktion, bekannt, auf rahmenbildende Holzskelette
Klemmelemente aufzusetzen, wobei die Klemmelemente Flächenbauteile, wie beispielsweise
Glasscheiben, aber auch Gipskartone und Spanplatten, Blendrahmen für feststehende
Blendrahmenfenster oder als Anlage Flügelfenster, Flügeltüren, Schiebefenster und
Schiebetüren zur Ausbildung einer Wand seitlich, auch beidseitig, halten. An den Klemmbauteilen
wird außenseitig abschließend ein Abdeckungselement zur Abdeckung des Klemmbauteils
eingefügt. Dabei kann das gesamte Gebäude auf diese Weise errichtet werden oder nur
Teile des Gebäudes, insbesondere einzelne Teile von Außenwänden.
[0003] Vorteile dieser Bauweise sind insbesondere der einfache Antransport und die schnelle
Aufstellbarkeit der Gebäude mit wenigen Arbeitskräften. Nachteilhaft ist jedoch, dass,
insbesondere bei der Verwendung von Glasscheiben sowie Flügel- und Schiebetüren und
-fenstern, sehr präzise vor Ort gearbeitet werden muss. Insbesondere moderne Mehrfachverglasung
kann nicht vor Ort an die Maße angepasst werden. Zudem können über den Klemmelementen
bzw. entlang der Klemmelemente Undichtigkeiten und Kältebrücken entstehen. Zuletzt
können für die Montage wichtige Teile vor Ort oder während des Transports verloren
gehen oder in zu großer Stückzahl ausgeliefert werden, was sich negativ auf den Materialpreis
auswirkt.
[0004] Es besteht daher ein großer Bedarf an einem leicht, zuverlässig und sicher installierbaren
Wandsystem sowie Rahmenteilen für dieses, das bzw. die gleichzeitig einfach und ressourcenschonend
herstellbar ist/sind sowie eine hohe Dichtigkeit und Dämmung aufweist/aufweisen. Zudem
sollten das Wandsystem und die Rahmenteile kostengünstig herstellbar, langlebig und
individuell anpassbar sein. Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein
Wandsystem und Rahmenteile für das Wandsystem bereitzustellen, um die oben genannten
Schwierigkeiten zu überwinden und um vor allem die Installations- und Einbaukosten
gering zu halten.
[0005] Diese Aufgabe wird auf überraschend einfache aber, wirkungsvolle Weise von einem
Rahmenteil für ein Wandsystem gemäß der Lehre des Anspruchs 1, und einem Wandsystem
gemäß der Lehre des Anspruchs 10 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Rahmenteil für ein Wandsystem vorgeschlagen, wobei das Rahmenteil
einen Hauptkörper und mindestens einen Anbindungsbereich umfasst. Das Rahmenteil ist
dadurch gekennzeichnet, dass es mit dem Hauptkörper und dem Anbindungsbereich einteilig
ausgestaltet ist.
[0007] Der Grundgedanke der Erfindung ist es, in dem Rahmenteil für das Flächenbauteil eine
Anlage zu bieten und dieses zusätzlich seitlich zu begrenzen. Hierdurch kann auf einfache
Weise aufgrund der längeren Entfernung entlang der Oberfläche des Flächenbauteils
bzw. des Rahmenteils eine dichte Anlage geschaffen werden, die dennoch ein gewisses
Spiel zwischen Flächenbauteil und Rahmen zulässt. Durch die einteilige Ausgestaltung
kann ebenfalls kein Wasser zwischen Hauptkörper und Anbindungsbereich hindurchtreten,
und die einzelnen Teile müssen nicht aufwendig auf der Baustelle miteinander verbunden
werden. Zusätzlich kann zwischen Rahmenteil und Flächenbauteil in Richtung der Außenwand
oder der Innenwand ein ebener Abschluss geschaffen werden.
[0008] Das Rahmenteil dient bei dem Wandsystem dazu, einen Rahmen für mindestens ein Flächenbauteil,
bevorzugt 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 oder
mehr gleich oder unterschiedlich ausgestaltete Flächenbauteile, des Wandsystems, insbesondere
zusammen mit anderen Rahmenteilen, auszubilden, um dieses seitlich, das heißt an der
Kante oder den Kanten des Flächenbauteils, einzurahmen. Mit anderen Worten, die Rahmenteile
bilden ein Skelett für die herzustellende Wand. Besonders bevorzugt sind hierfür die
Rahmenteile zur Ausbildung eines Rahmens in horizontaler oder vertikaler Richtung
ausgerichtet und rahmen rechteckige Ausschnitte ein. Jedoch ist grundsätzlich jede
andere Geometrie möglich, insbesondere können die Rahmenteile gebogen ausgestaltet
sein. Um dies zu ermöglichen, ist das Rahmenteil in der Regel in einer Richtung, der
Höhe nach, länglich ausgestaltet, wobei jedoch aufgrund der Geometrie des herzustellenden
Rahmens ein oder mehrere Rahmenteile in der Höhe kurz, insbesondere kürzer als in
den anderen Dimensionen, ausgestaltet sind.
[0009] Der Hauptkörper des Rahmenteils gibt dem zu bildenden Rahmen des Wandsystems die
benötigte Stabilität, um die Flächenbauteile sowie an den Flächenbauteilen angebrachte
Gegenstände und das Eigengewicht der Rahmenteile stabil aufrecht zu halten. Insbesondere
ist es dabei denkbar, den Hauptkörper derart massiv auszugestalten, dass dieser tragend
ist.
[0010] Der Anbindungsbereich bietet dem Flächenbauteil zumindest eine seitliche und/oder
eine rückseitige Anlagefläche und begrenzt dieses seitlich und rückseitig. Dabei kann
das Rahmenteil bevorzugt mindestens 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15,
16, 17, 18, 19, 20 oder mehr gleich oder unterschiedlich ausgestaltete Anbindungsbereiche
umfassen. Dabei ist es denkbar, dass zwei Anbindungsbereiche im Querschnitt des Rahmenteils
an gegenüberliegenden Seiten des Rahmenteils angeordnet sind. Auf diese Weise können
zwei Flächenbauteile im Wesentlichen in einer Ebene oder in einem Winkel zueinander
in Richtung der Tiefe und/oder in Richtung der Breite des Rahmenteils angeordnet werden.
Es ist weiter denkbar, dass zwei Anbindungsbereiche in Richtung der Höhe des Rahmenteils
nebeneinander angeordnet sind. Dann können zwei Flächenbauteile in Richtung der Breite
angeordnet werden.
[0011] Der Begriff "im Wesentlichen" ist einem Fachmann verständlich und bedeutet, dass
eine geringfügige, kleine und/oder nicht signifikante Änderung und/oder Abweichung
von der beschriebenen Ebene mit umfasst ist.
[0012] Das Flächenbauteil wird durch mindestens ein Halteelement an dem Anbindungsbereich
gehalten. Bei dem Halteelement kann es sich bevorzugt um ein Klemmelement oder um
ein Scharnier handeln. Der Begriff "Flächenbauteil" ist einem Fachmann bekannt und
betrifft beispielsweise, jedoch keineswegs ausschließlich, mindestens eine Glasscheibe,
insbesondere in Einfach-, Doppel-, Dreifach- oder Mehrfachverglasung, eine Platte,
insbesondere eine Gipskartonplatte, eine Mehrschichtplatte, eine Verbundplatte, eine
Vakuumplatte und/oder eine Spanplatte, eine Paneele, ein Verbundbauteil, einen Blendrahmen
für feststehende Blendrahmenfenster, einen Blendrahmen als Anlage für ein Fenster,
wie ein Flügelfenster, ein Fensterflügel, ein Anschlagfenster oder ein Schiebefenster,
insbesondere ein Hebe-Schiebefenster, und/oder eine Tür, wie eine Flügeltür, ein Türflügel,
eine Anschlagtür oder eine Schiebetür, insbesondere eine Hebe-Schiebetür, ein zuvor
beschriebenes Fenster, eine zuvor beschriebene Tür und/oder eine Kombination daraus.
[0013] Wie oben beschrieben, bildet das einteilig ausgestaltete Rahmenteil mit Hauptkörper
und dem Anbindungsbereich eine bevorzugt dichte Verbindung mit dem Flächenbauteil.
Zur Erreichung einer höheren Abdichtung und/oder einer höheren Dämmung ist es weiter
denkbar, zwischen Rahmenteil und Flächenbauteil mindestens eine umlaufende Dichtung,
bevorzugt 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder mehr gleich oder unterschiedlich ausgestaltete
umlaufende Dichtungen, anzuordnen. Besonders bevorzugt ist die Dichtung aus einem
elastischen Material. Dies ermöglicht den Ausgleich von Fertigungstoleranzen und/oder
unterschiedlichen wetterbedingten Ausdehnungen von Rahmenteilen und Flächenbauteilen.
[0014] Der Begriff "dichte Verbindung" bzw. "Abdichtung" beschreibt ein Maß der Dichtigkeit
des Rahmenteils, mit Hauptkörper und Anbindungsbereich, des Flächenbauteils und des
Wandsystems gegenüber der Umgebung, das heißt gegenüber einem Fremdeinfluss, d. h.
einem Stoff, einem Fluid und/oder einem Gemisch davon. Der Begriff "Fremdeinfluss"
betrifft beispielsweise, jedoch keineswegs ausschließlich, alle Einflüsse, welche
einerseits dem Rahmenteil, dem Flächenbauteil, dem Wandsystem und/oder andererseits
der Umgebung schaden. Diesbezüglich sind beispielsweise Fluide, wie Feuchtigkeit und/oder
Gase, Staubpartikel und/oder sonstige Verschmutzungen denkbar.
[0015] Es ist einem Fachmann verständlich, dass der Begriff "Dichtigkeit" ein relativer
Begriff ist und dass es keine absolute Abdichtung des Rahmenteils, des Flächenbauteils
und des Wandsystems gegenüber der Umgebung gibt. Im Rahmen der Erfindung ist Abdichtung
bzw. Dichtigkeit daher so zu verstehen, dass sich diese immer auf vorher bestimmte,
anforderungsgemäße und/oder vorgegebene Rahmenbedingungen bezieht, so dass das Rahmenteil
und das Flächenbauteil sowie das Wandsystem zuverlässig vor dem Fremdeinfluss und
einem Ein- und/oder Durchtritt desselben geschützt sind. Es ist dabei verständlich,
dass es dazu kommen kann, dass kurzzeitig ein Ein- und/oder Durchtritt des Fremdeinflusses
möglich ist. Dabei ist die Möglichkeit eines derartigen kurzzeitigen Ein- und/oder
Durchtritts des Fremdeinflusses von untergeordneter Bedeutung.
[0016] Für einen Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet ist es daher offensichtlich, dass
das erfindungsgemäße Rahmenteil, das Flächenbauteil und das Wandsystem keine absolute
Dichtigkeit realisieren müssen. Vielmehr ist es bevorzugt, dass der Ein- und/oder
Durchtritt des Fremdeinflusses weitestgehend behindert ist, um Schäden an dem Rahmenteil,
dem Flächenbauteil und dem Wandsystem zu verhindern. Noch mehr bevorzugt ist der Ein-
und/oder Durchtritt des Fremdeinflusses in eine oder beide der genannten Richtungen
vollständig behindert, so dass zumindest teilweise und/oder kurzzeitig eine absolute
Dichtigkeit erreichbar ist. Dabei ist die Dichtigkeit ebenfalls durch die konstruktive
Ausgestaltung des Rahmenteils, des Flächenbauteils und des Wandsystems anpassbar.
Dies ist allerdings mit erhöhten Kosten verbunden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ist das Maß der Abdichtung mindestens 95 %, 96 %, 97 %, 98 %, 99 %, 99,5 %, 99,6 %,
99,7 %, 99,8 %, 99,9 % oder mehr. Im Rahmen der Erfindung gilt es zu berücksichtigen,
dass das Maß der Abdichtung maßgeblich von dem verwendeten Material, dem Einsatzort,
den Einsatzbedingungen und/oder dem Verwendungszweck des Rahmenteils, des Flächenbauteils
und des Wandsystems abhängig ist. Dies ist einem Fachmann bekannt.
[0017] Der Begriff "einteilig" betrifft die Eigenschaft des Rahmenteils, aus einer einzelnen
Komponente zu bestehen. Es bedeutet, dass das Rahmenteil nicht, oder zumindest nicht
zerstörungsfrei, in mehrere Teile und/oder Strukturen zerlegbar ist.
[0018] Die Begriffe "Breite, Tiefe und Höhe" betreffen ein Koordinatensystem, das auf das
Rahmenteil bezogen ist. Die Höhe betrifft dabei die Dimension, die entlang der Hauptachse
des Rahmenteils verläuft und in der Regel die längste Größe darstellt. Die Tiefe betrifft
dabei die Dimension, die sich zwischen Außenseite und Innenseite des späteren Wandsystems
erstreckt. Die Breite ist die Dimension, die sowohl zur Tiefe als auch zur Höhe orthogonal
liegt.
[0019] Der Begriff "tragend" ist einem Fachmann verständlich und bedeutet, dass das Rahmenteil
für die Standsicherheit der gesamten Konstruktion wichtig ist und dass das Rahmenteil
darauf wirkende Lasten, wie beispielsweise Wind, Druck, Sog, Regen und/oder Schlagregen,
sicher und zuverlässig aufnehmen kann.
[0020] Mittels des erfindungsgemäßen Rahmenteils wird es ermöglicht, ein Rahmenteil bereitzustellen,
das Fertigungstoleranzen und/oder Einbautoleranzen ausgleichen kann, sowie einfach
und schnell zusammenbaubar und montierbar ist. Ein weiterer Vorteil ist die höhere
Abdichtung der Wand, die zu einem geringeren Wärmeverlust führt. Zudem wird die Anzahl
der Bauteile der Fassade reduziert, so dass die Zusammensetzung vor Ort sich einfacher
gestaltet. Weiter ist es durch die flächige Auflage des Flächenbauteils an dem Rahmenteil
ebenfalls möglich, das Wandsystem mit dem Rahmenteil im Werk zusammenzusetzen und
dieses als Ganzes oder in mehreren Wandsystemteilen zur Baustelle zu liefern. Dies
reduziert die Fehlinstallationen und das Verlorengehen von Teilen deutlich.
[0021] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, die einzeln oder in Kombination miteinander
realisierbar sind, sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0022] Es ist denkbar, dass das Rahmenteil mit dem Hauptkörper und dem Anbindungsbereich
massiv, insbesondere aus Massivholz, ausgestaltet ist. Massive Bauteile zeichnen sich
insbesondere durch ihre Stabilität und, bei geeigneter Wahl des Materials, durch ihre
hohe Wärmeisolationsfähigkeit aus. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Rahmenteil
mittels eines Abtragungsverfahrens, insbesondere mittels eines Zerspanungsverfahrens,
hergestellt ist. Bevorzugt ist das Rahmenteil monolithisch und/oder einstückig. Monolithische
und/oder einstückige Rahmenteile sind einfach in der Herstellung, individuell anpassbar
und haben eine große Stabilität unter gleichzeitiger Vermeidung von Schwachstellen.
Besonders bevorzugt ist das Rahmenteil aus einem Holz, einem Holzverbund, einem Holz-Verbundstoff,
einem Holz-Metall-Verbund oder einem Holz-Kunststoff-Verbund.
[0023] Der Begriff "massiv" betrifft ein Rahmenteil, das ohne Hohlräume gefertigt ist. Fertigungsbedingte,
insbesondere fertigungstechnisch nicht vermeidbare, Hohlräume oder natürlich vorkommende
Hohlräume sind hiervon nicht umfasst.
[0024] Der Begriff "einstückig" betrifft ein Rahmenteil, das aus einem einzigen Stück oder
einer einzigen Komponente besteht, ohne dass Teile oder Elemente zur Ausbildung des
Rahmenteils zusammengesetzt werden, so dass das Rahmenteil in einem einzigen Prozessschritt
herstellbar ist. Das Stück oder die Komponente, aus dem bzw. der das Rahmenteil selbst
hergestellt ist, kann jedoch in einem Herstellungsprozess aus mehreren Komponenten
zusammengesetzt sein, beispielsweise kann das Material ein Faserverbundstoff oder
Brettschichtholz sein.
[0025] Der Begriff "monolithisch" betrifft ein Bauteil, dass aus einem Stück bestehend,
zusammenhängend und fugenlos ausgestaltet ist und bevorzugt aus einem homogenen Material
gefertigt ist.
[0026] In einer Weiterbildung ist es denkbar, dass der Anbindungsbereich mindestens einen
quaderförmigen Ausschnitt und/oder einen quaderförmigen Vorsprung umfasst. In den
quaderförmigen Ausschnitt kann insbesondere ein Flächenbauteil direkt aufgenommen
werden. Das Flächenbauteil liegt auf der Rückseite des quaderförmigen Ausschnitts
oder an der Vorderseite und/der Rückseite des quaderförmigen Vorsprunges auf und wird
ebenfalls seitlich durch den Anbindungsbereich begrenzt. Der Anbindungsbereich bildet
sozusagen gegebenenfalls mit anderen Rahmenteilen einen Blendrahmen für das Flächenbauteil.
Der quaderförmige Vorsprung ist hierfür versetzt zur Vorderseite und/oder zur Rückseite
des Rahmenteils angeordnet. Der quaderförmige Vorsprung und/oder Ausschnitt bildet
besonders bevorzugt die Tiefe des quaderförmigen Ausschnitts und/oder die Breite des
Rahmenteils bzw. überschreitet diese. Auf diese Weise können besonders stabile Verbindungen
geschaffen werden. Liegt das Flächenbauteil mit der Seitenfläche des Flächenbauteils
nicht am Anbindungsbereich des Rahmenteils an, ist eine schwimmende Lagerung des Flächenbauteils
am Rahmenteil möglich, die Fertigungstoleranzen und/oder witterungsbedingte Ausdehnungen
unter Zusammenziehen des Rahmenteils und/oder des Flächenbauteils ausgleichen kann.
[0027] Die Begriffe "Vorderseite" und "Rückseite" des Rahmenteils betreffen die Seiten des
Rahmenteils, die in der Tiefe versetzt angeordnet sind, mit anderen Worten, die Seiten,
die zur Innenseite bzw. zur Außenseite des Wandsystems weisend angeordnet sind.
[0028] Besonders bevorzugt hat der quaderförmige Ausschnitt und/oder der quaderförmige Vorsprung
eine Breite von 1 cm bis 4 cm und/oder eine Tiefe von 2 cm bis 9 cm. Diese Dimensionen
bieten rückhaltig eine gute und dichtende Anlagefläche für das Flächenbauteil, um
dieses mit ausreichender Stabilität am Rahmenteil festzulegen. Zudem ist es bei dieser
Breite möglich, das Flächenbauteil seitlich vollständig zu begrenzen. Bevorzugt beträgt
die Breite des quaderförmigen Ausschnitts und/oder des quaderförmigen Vorsprungs mindestens
1,25 cm, 1,5 cm, 1,75 cm, 2 cm, 2,25 cm, 2,5 cm, 2,75 cm, 3 cm, 3,25 cm, 3,5 cm oder
3,75 cm. Weiter bevorzugt beträgt die Breite des quaderförmigen Ausschnitts und/oder
des quaderförmigen Vorsprungs höchstens 3,75 cm, 3,5 cm, 3,25 cm, 3 cm, 2,75 cm, 2,5
cm, 2,25 cm, 2 cm, 1,75 cm, 1,5 cm oder 1,25 cm. Besonders bevorzugt beträgt die Tiefe
des quaderförmigen Ausschnitts und/oder des quaderförmigen Vorsprungs mindestens 2,25
cm, 2,5 cm, 2,75 cm, 3 cm, 3,25 cm, 3,5 cm, 3,75 cm, 4 cm, 4,25 cm, 4,5 cm, 4,75 cm,
5 cm, 5,25 cm, 5,5 cm, 5,75 cm, 6 cm, 6,25 cm, 6,5 cm, 6,75 cm, 7 cm, 7,25 cm, 7,5
cm, 7,75 cm, 8 cm, 8,25 cm, 8,5 cm oder 8,75 cm. Am meisten bevorzugt beträgt die
Tiefe des quaderförmigen Ausschnitts und/oder des quaderförmigen Vorsprungs höchstens
8,75 cm, 8,5 cm, 8,25 cm, 8 cm, 7,75 cm, 7,5 cm, 7,25 cm, 7 cm, 6,75 cm, 6,5 cm, 6,25
cm, 5 cm, 5,75 cm, 5,5 cm, 5,25 cm, 5 cm, 4,75 cm, 4,5 cm, 4,25 cm, 4 cm, 3,75 cm,
3,5 cm, 3,25 cm, 3 cm, 2,75 cm, 2,5 cm oder 2,25 cm. In einer Ausgestaltung umfasst
das Rahmenteil an den gegenüberliegenden Seitenflächen jeweils einen quaderförmigen
Ausschnitt. Auf diese Weise können auf beiden Seiten jeweils Flächenbauteile an dem
Rahmenteil aufgenommen werden.
[0029] Überdies ist es denkbar, dass der Anbindungsbereich mindestens an einer Seitenfläche
einen mindestens eine Stufe, bevorzugt 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14,
15, 16, 17, 18, 19, 20 oder mehr gleich oder unterschiedlich ausgestaltete Stufen,
umfassenden Ausschnitt und/oder einen mindestens eine Stufe umfassenden Vorsprung
umfasst. Die mindestens eine Stufe bietet eine Anlage für einen Türflügel und/oder
Fensterflügel. Der Fensterflügel kann dabei insbesondere Teil eines Anschlagfensters
oder eines Schiebefensters, insbesondere eines Hebe-Schiebefensters, sein. Der Türflügel
kann dabei insbesondere Teil einer Anschlagtür oder einer Schiebetür, insbesondere
einer Hebe-Schiebetür, sein. Die mehrstufige Ausgestaltung ist hierfür ebenfalls an
dem Fensterrahmen oder dem Türrahmen ausgeprägt. Der stufenförmige Ausschnitt und/oder
Vorsprung bildet dabei den Blendrahmen des Fensters oder der Tür aus. Dies bietet
einerseits eine höhere Einbruchssicherheit, da die Schließen nicht in einer geraden
Ebene erreichbar sind, und andererseits, aufgrund der längeren Anlagefläche entlang
der Oberflächen von Rahmenteil und Türflügel und/oder Fensterflügel, eine höhere Abdichtung
des Fensters im geschlossenen Zustand. Besonders bevorzugt ist in diesem Bereich mindestens
eine, an anderer Stelle beschriebene, Dichtung umlaufend angeordnet.
[0030] Besonders bevorzugt umfasst der Ausschnitt und/oder Vorsprung drei Stufen, wobei
die erste Stufe eine Breite von 0,5 cm bis 3 cm und/oder eine Höhe von 1 cm bis 7
cm aufweist, wobei die zweite Stufe eine Breite von 0,5 cm bis 1 cm und/oder eine
Höhe von 0,25 cm bis 1 cm aufweist und/oder wobei die dritte Stufe eine Breite von
1 cm bis 4 cm und/oder eine Höhe von 1 cm bis 7 cm aufweist. Diese Stufenformation
hat sich in der Praxis als gute Anlagefläche für insbesondere Flügelfenster und Türen
erwiesen, wobei innenliegende Beschläge in dem Stufen umfassenden Vorsprung aufgenommen
werden können.
[0031] Es ist weiterhin denkbar, dass das Rahmenteil seitlich am Hauptkörper mindestens
einen Kopplungsbereich zur Anbindung mit einem zweiten Rahmenteil umfasst. Insbesondere
bei großflächigen Wänden ist die Maximalbreite und/oder Höhe des Wandsystems aus Transport-
und/oder Statikgründen begrenzt, so dass die seitliche Zusammenfügung mehrerer Wandsystemteile
vor Ort auf der Baustelle nötig ist. Um einen schnellen, leichten und einfachen Zusammenschluss
der einzelnen Wandsystemteile vor Ort zu ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft,
wenn insbesondere an den außenliegenden Rahmenteilen ein Kopplungsbereich vorgesehen
ist. Weiter ist es denkbar, dass ein Rahmenteil mindestens zwei Kopplungsbereiche
umfasst. Hierdurch können beidseitig, bevorzugt in einem Winkel, Wandsystemteile an
das Rahmenteil angebunden werden. Insbesondere ist es möglich, auf diese Weise ebene
Wandsystemteile zu einer Ecke zu verbinden. Ebene Wandsystemteile sind leichter und
kostengünstiger transportierbar.
[0032] In einer weitergehenden Ausgestaltung umfasst der Kopplungsbereich mindestens eine
Ausnehmung zur Ausbildung einer schwimmenden Lagerung zum zweiten Rahmenteil, das
an derselben Stelle gespiegelt ebenfalls eine Ausnehmung aufweist. Die schwimmende
Lagerung hat zwischen den Ausnehmungen ein entsprechendes Verbindungselement platziert,
wobei das Verbindungselement einseitig oder beidseitig festgelegt ist. Zusätzlich
oder alternativ kann das Verbindungselement zweiteilig mit einer Führung zwischen
den zwei Teilen ausgestaltet sein. Zudem kann zwischen den beiden Rahmenteilen eine
Flächendichtung, insbesondere ein Dichtband, oder mindestens eine an anderer Stelle
beschriebene Dichtung angeordnet sein. Besonders bevorzugt umfasst das Rahmenteil
mindestens 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 oder
mehr gleich oder unterschiedlich ausgestaltete Ausnehmungen. Die Ausnehmungen sind
bevorzugt in der Tiefe hintereinander und/oder in der Höhe übereinander angeordnet,
wobei beliebige Kombinationen daraus denkbar sind. So ist es denkbar, dass eine Ausnehmung
waagerecht in der Tiefe einer weiteren, aufrecht angeordneten Ausnehmung angeordnet
ist, sowie auch, beispielsweise verschiebbar, bündig nach innen gezogen sein kann.
[0033] In einer Weiterbildung ist es denkbar, dass das Rahmenteil ein bodenseitiger und/oder
ein deckenseitiger Abschluss ist, wobei an dem Rahmenteil, insbesondere im Anbindungsbereich,
eine Führungsschiene angeordnet ist. An der Führungsschiene kann eine Schiebetür oder
ein Schiebefenster beweglich gelagert sein. Besonders bevorzugt sind das Rahmenteil
und die Schiene flächenbündig ausgestaltet, um auf diese Weise einen ebenerdigen,
insbesondere barrierefreien, Durchgang zu schaffen.
[0034] Es wird davon ausgegangen, dass die Definitionen und/oder Ausführungen der oben genannten
Begriffe für alle in dieser Beschreibung im Folgenden beschriebenen Aspekte gelten,
sofern nichts anderes angegeben ist. Insbesondere lassen sich die durch das Rahmenteil
erlangten Vorteile entsprechend auf das Wandsystem übertragen, wenn das die Vorteile
herbeiführende Rahmenteil in dem Wandsystem verbaut ist.
[0035] Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Wandsystem umfassend mindestens ein an anderer
Stelle beschriebenes Rahmenteil und mindestens ein an anderer Stelle beschriebenes
Flächenbauteil vorgeschlagen.
[0036] Mit dem Wandsystem lassen sich die an anderer Stelle beschriebenen Vorteile erreichen,
insbesondere ein schneller und einfacher sowie wenig fehleranfälliger Aufbau vor Ort
bzw. ein werkseitiger Zusammenbau und einfacher Transport der fertiggestellten Wand
an den endgültigen Einsatzort sowie die Erreichung hoher Stabilität und guter Wärmedämmung.
[0037] Bevorzugt umfasst das Wandsystem mindestens 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13,
14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 oder mehr gleich und/oder unterschiedlich ausgestaltete
Flächenbauteile.
[0038] Wie an anderer Stelle beschrieben, ist es denkbar, dass das Flächenbauteil mindestens
eine Glasscheibe, insbesondere ein Mehrscheibenisolierglas, eine Platte, insbesondere
eine Gipskartonplatte, eine Mehrschichtplatte, eine Verbundplatte, eine Vakuumplatte
und/oder eine Spanplatte, eine Paneele, ein Verbundbauteil, ein Blendrahmen für feststehende
Blendrahmenfenster, ein Blendrahmen als Anlage für ein Fenster, wie ein Flügelfenster,
ein Fensterflügel, ein Anschlagfenster oder ein Schiebefenster, insbesondere ein Hebe-Schiebefenster,
und/oder eine Tür, wie eine Flügeltür, ein Türflügel, eine Anschlagtür oder eine Schiebetür,
insbesondere eine Hebe-Schiebetür, ein zuvor beschriebenes Fenster, eine zuvor beschriebene
Tür und/oder eine Kombination daraus ist. Bevorzugt ist das Flächenbauteil selber
ein Mehrscheibenisolierglas. Auf diese Weise lassen sich Fensterfronten, sogenannte
Glasfassaden, auf einfache und leichte Weise herstellen. Diese sind besonders lichtdurchlässig
und bewirken helle Räumlichkeiten.
[0039] Zusätzlich oder alternativ zu der Ausgestaltung des Flächenbauteils als Mehrscheibenisolierglas,
ist es denkbar, wie an anderer Stelle beschrieben, dass das Flächenbauteil ein Türflügel,
ein Fensterflügel oder eine Verglasung, insbesondere eine Mehrscheibenisolierverglasung
für ein Blendrahmenfenster, ist. Der Fensterflügel kann dabei insbesondere Teil eines
Anschlagfensters oder eines Schiebefensters, insbesondere eines Hebe-Schiebefensters,
sein. Der Türflügel kann dabei insbesondere Teil einer Anschlagtür oder einer Schiebetür,
insbesondere einer Hebe-Schiebetür, sein. Türen ermöglichen den einfachen Zugang zum
Gebäude, während Fenster insbesondere die Lüftung des Gebäudes ermöglichen. Besonders
bevorzugt umfasst der Fensterflügel und/oder der Türflügel eine Mehrscheibenisolierverglasung.
[0040] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es denkbar, dass das Wandsystem mindestens
ein Halteelement umfasst. Das Halteelement wird bevorzugt an dem Rahmenteil angebracht
und legt das Flächenbauteil an dem Rahmenteil fest. Dabei ist es insbesondere denkbar,
dass das Halteelement ein Klemmelement oder ein Scharnier ist. Mittels des Scharniers
wird bevorzugt ein Fensterflügel und/oder ein Türflügel an dem Rahmenteil gehalten.
Mittels des Klemmelements wird besonders bevorzugt eine Mehrscheibenisolierverglasung
an dem Rahmenteil gehalten. Besonders bevorzugt ist das Klemmelement mehrteilig mit
einer Führung, insbesondere mit einer Linearführung, zwischen den einzelnen Teilen
ausgestaltet. Durch die Führung können Fertigungstoleranzen und/oder ein Verziehen
des Rahmenteils und/oder des Flächenbauteils ausgeglichen werden. Bevorzugt umfasst
das Wandsystem mindestens 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17,
18, 19, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 85 oder 100 gleich
und/oder unterschiedlich ausgestaltete Haltelemente.
[0041] Es ist weiterhin denkbar, dass das Wandsystem mindestens ein Abdeckelement umfasst.
Das Abdeckelement kann innenseitig und/oder außenseitig an dem Rahmenteil angebracht
sein und verdeckt dabei insbesondere einen denkbaren Spalt zwischen Flächenbauteil
und Rahmenteil und/oder mindestens ein denkbares Halteelement. Weiter bevorzugt ist
an dem Abdeckelement eine an anderer Stelle beschriebene, umlaufende Dichtung angeordnet,
insbesondere zur Ausbildung einer Trockenverglasung. Besonders bevorzugt wird das
Abdeckelement an dem an anderer Stelle beschriebenen Halteelement angebracht. Dabei
ist es ebenfalls denkbar, dass zwischen Halteelement und Abdeckelement eine Linearführung
ausgestaltet ist. Es ist weiterhin denkbar, dass das Abdeckelement mittels einer Klick-,
Schnapp-, Klemm-, Rast-, Schraub-, Niet- und/oder Steckverbindung gehalten wird. Besonders
bevorzugt umfasst die Verbindung mindestens ein biegeelastisches, stauch- und/oder
dehnbares Element, zur Ausbildung der Klick-, Schnapp-, Klemm-, Rast- und/oder Steckverbindung,
und/oder ein Verbindungselement zur Ausbildung der Niet- und/oder Schraubverbindung.
Das biegeelastische, stauch- und/oder dehnbare Element wird beim Verbinden reversibel
verbogen, gestaucht und/oder gedehnt und stellt einen Reib- und/oder Formschluss durch
Rückkehr in die ursprüngliche Position und/oder durch eine innere Spannung im Element
in Richtung der ursprünglichen Position her, wenn die Verbindung geschlossen wird.
Besonders bevorzugt umfasst die Verbindung einen Zapfen und ein Gegenlager mit mindestens
einem Schnapphaken. Unter einem Zapfen versteht der Fachmann ein Bauteil, welches
einen bevorzugt zylinderförmigen Steg und einen am Ende des Stegs angeordneten, bevorzugt
scheibenförmigen, Kopf aufweist, wobei der Kopf breiter als der Steg ist. Der Zapfen
wird zur Herstellung der Verbindung in das Gegenlager eingeführt, wobei der biegeelastische
Schnapphaken verbogen wird. Sobald der Zapfen in seiner Endposition ist, kehrt der
Schnapphaken in seine ursprüngliche Position zurück. Bevorzugt umfasst die Verbindung
zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr gleich oder unterschiedlich ausgestaltete
Schnapphaken.
[0042] Im Rahmen der Erfindung ist es denkbar, dass das Abdeckelement, der Blendrahmen,
das Fenster und/oder die Tür, wie an anderer Stelle ausführlich beschrieben, aus einem
beliebigen und anforderungsgemäßen Material ist, wie beispielsweise Holz, Metall,
wie Aluminium, Keramik, Kunststoff, einer Kombination davon und/oder einer Mischung
daraus.
[0043] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Wandsystem im zusammengebauten Zustand
transportierbar. Dies wird insbesondere durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Rahmenteils ermöglicht und hat die an anderer Stelle beschriebenen Vorteile.
[0044] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Unteransprüchen.
Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination
miteinander verwirklicht sein. Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt. Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren schematisch dargestellt.
Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen gleiche oder funktionsgleiche
bzw. hinsichtlich ihrer Funktion einander entsprechende Elemente.
[0045] Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontalansicht eines Wandsystems im zusammengebauten Zustand;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht eines Wandsystems aus dem Stand der Technik;
- Fig. 3
- Schnittansichten einer ersten erfindungsgemäßen Ausführung eines Wandsystems; und
- Fig. 4
- Schnittansichten einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführung eines Wandsystems.
[0046] Fig. 1 zeigt eine Frontalansicht eines Wandsystems 01 im zusammengebauten Zustand. Das Wandsystem
01 besteht aus einem ersten Wandsystemteil 02, an das sich ein schematisch dargestelltes
zweites Wandsystemteil 02 anschließt. Das erste Wandsystem 01 umfasst mehrere als
Ständer und Querstreben ausgestaltete Rahmenteile 04. Die Rahmenteile 04 bilden jeweils
rechteckige Rahmen, in denen Flächenbauteile 03 eingesetzt sind. Bei den Flächenbauteilen
03 handelt es sich großteils um eine Verglasung mit einem Mehrfachisolierglas, wobei
die Rahmenteile 04 einen Blendrahmen zur Ausbildung eines Blendrahmenfensters zusammen
mit dem Flächenbauteil 03 bilden. Das mittig gelegene Flächenbauteil 03 ist als ein
Fensterflügel 14 ausgestaltet.
[0047] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht eines Wandsystems 01 aus dem Stand der Technik. Dieses
umfasst zunächst ein Rahmenteil 04, wobei mittels eines Klemmelements 19 auf der einen
Seite ein Flächenbauteil 03 in Form einer Mehrfachisolierglasscheibe gehalten wird,
und auf der anderen Seite ein Blendrahmen 20 zur Ausbildung eines Anschlags für ein
als ein Flügelfenster 14 ausgestaltetes Flächenbauteil 03 gehalten wird. Bei dieser
herkömmlichen Aufbauweise des Wandsystems 01 ist es notwendig, vor Ort an dem Rahmenteil
04 zur Einklemmung der Flächenbauteile 03 bzw. des Blendrahmens 20 das Klemmelement
19 anzubringen. Dabei können Fertigungstoleranzen und/oder Montagefehler nur sehr
bedingt ausgeglichen werden. Zudem ist erkennbar, dass die Wärmeisolierung insbesondere
entlang des Klemmelements 19 eine als Kältebrücke ausgestaltete Schwachstelle aufweisen
kann.
[0048] Fig. 3 zeigt Schnittansichten einer ersten erfindungsgemäßen Ausführung eines Wandsystems
01.
[0049] Fig. 3A zeigt eine erste Ausführung eines Rahmenteil 04 mit einem Hauptkörper 05. Der Hauptkörper
05 gibt dem Rahmenteil 04 die nötige Stabilität. An dem Hauptkörper 05 ist ein erster
Anbindungsbereich 06 mit einem quaderförmigen Ausschnitt 07 angeordnet. Die Tiefe
entspricht der Tiefe eines Flächenbauteils 03, welches in der quaderförmigen Ausnehmung
07 aufgenommen ist. Somit schließt das Flächenbauteil 03 bündig mit dem Rahmenteil
04 ab. Am Rahmenteil 04, dem ersten Anbindungsbereich 06 mit dem quaderförmigen Ausschnitt
07 gegenüberliegend, ist ein zweiter Anbindungsbereich 06 ausgebildet, der einen Vorsprung
08 mit Stufen umfasst. Der Vorsprung 08 mit Stufen bildet einen Blendrahmen für ein
als Flügelfenster 14 ausgestaltetes Flächenbauteil 03. Das Flächenbauteil 03, das
in dem quaderförmigen Ausschnitt 07 aufgenommen ist, wird mittels eines Halteelements
17 gehalten, wobei zwischen dem Halteelement 17 und dem Flächenbauteil 03 eine als
Dichtung 16 ausgestaltete Trockenverglasung ausgebildet ist. Das Halteelement 17 ist
ebenfalls an dem Rahmenteil 04 befestigt. An dem Halteelement 17 und dem Rahmenteil
04 ist jeweils eine Abdeckung 18 angeordnet.
[0050] Fig. 3B zeigt einen Querschnitt durch zwei Rahmenteile 04 einer zweiten Ausführung, die in
einem Kopplungsbereich 09 miteinander verbunden sind. Der Aufbau der Rahmenteile 04
entspricht im Wesentlichen dem in
Fig. 3A linksseitig gezeigten Aufbau, so dass zu der Erklärung der einzelnen Elemente auf
die
Fig. 3A verwiesen wird. Im Kopplungsbereich 09 weisen die Rahmenteile 04 jeweils Ausnehmungen
auf, die mit einem Verbindungselement 10 eine schwimmende Verbindung ausbilden. Im
oberen Bereich ist zudem ein Dichtstreifen 11 zwischen den Rahmenteilen 04 angeordnet.
[0051] Fig. 3C zeigt einen Querschnitt durch einen Aufbau zur Ausbildung einer im Wandsystem 01
angeordneten Ecke. Hierfür sind zwei Rahmenteile 04 einer dritten Ausführung sowie
ein Rahmenteil 04 einer vierten Ausführung zur Ausbildung einer Ecke angeordnet, wobei
die beiden außenliegenden Rahmenteile 04 jeweils die dritte Ausführung sind und einen
Anbindungsbereich 06 mit einem quaderförmigen Ausschnitt 07 aufweisen. Die beiden
Rahmenteile 04 haben jeweils einen Kopplungsbereich 09, in dem sie mit einem der Kopplungsbereiche
09 des zwischen ihnen liegenden Rahmenteils 04 der vierten Ausführung eine schwimmende
Lagerung ausbilden. Die außenliegenden Rahmenteile 04 der dritten Ausführung weisen
jeweils ein Abdeckelement 18 und ein das Flächenbauteil 03 haltendes Halteelement
17 auf. Das zwischen den beiden anderen Rahmenteilen 04 der dritten Ausführung liegende
Rahmenteil 04 der vierten Ausführung weist zwei Abdeckelemente 18 auf. Die Abdeckelemente
18 und die Rahmenteile 04 sind bei der in
Fig. 3A bis
Fig. 3C dargestellten Ausführungsform aus Massivholz.
[0052] Fig. 4 zeigt Schnittansichten einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführung eines Wandsystems
01.
[0053] Das Wandsystem 01 umfasst bei dieser Ausführung ein erstes aus einem Massivholz bestehendes
Rahmenteil 04, gezeigt in
Fig. 4A. Das Rahmenteil 04 hat einen ersten Anbindungsbereich 06 mit einem quaderförmigen
Ausschnitt 07, in dem ein Flächenbauteil 03 aufgenommen ist. Das Flächenbauteil 03
wird mit einem Halteelement 17, das gleichzeitig als Abdeckelement 18 ausgestaltet
ist, gehalten. Weiter umfasst das Rahmenteil 04 einen Hauptkörper 05. An einem zweiten
Anbindungsbereich 06 ist ein Ausschnitt 07 mit Stufen ausgebildet, der einen Blendrahmen
für ein als Fensterflügel 14 ausgestaltetes Flächenbauteil 03 bildet. Das kombinierte
Halteelement 17 und Abdeckelement 18 ist aus einem Aluminiumprofil hergestellt.
[0054] Fig. 4B zeigt ein zweites, als unterer Abschluss ausgestaltetes, Rahmenteil 04 mit einem
Hauptkörper 05 und einem Anbindungsbereich 06, in dem eine Führungsschiene 12 angeordnet
ist. Auf dem Anbindungsbereich 06 ist als Flächenbauteil 03 der Türflügel 15 einer
Schiebetür angeordnet.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 01
- Wandsystem
- 02
- Wandsystemteil
- 03
- Flächenbauteil
- 04
- Rahmenteil
- 05
- Hauptkörper
- 06
- Anbindungsbereich
- 07
- Ausschnitt
- 08
- Vorsprung
- 09
- Kopplungsbereich
- 10
- Verbindungselement
- 11
- Dichtstreifen
- 12
- Führungsschiene
- 14
- Fensterflügel
- 15
- Türflügel
- 16
- Dichtungen
- 17
- Halteelement
- 18
- Abdeckelement
- 19
- Klemmelement
- 20
- Blendrahmen
1. Rahmenteil (04) für ein Wandsystem (01, 02), wobei das Rahmenteil (04) einen Hauptkörper
(05) und mindestens einen Anbindungsbereich (06) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rahmenteil (04) mit dem Hauptkörper (05) und dem Anbindungsbereich (06) einteilig
ausgestaltet ist.
2. Rahmenteil (04) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rahmenteil (04) zusammen mit dem Hauptkörper (05) und dem Anbindungsbereich (06)
massiv, insbesondere aus Massivholz, ausgestaltet ist.
3. Rahmenteil (04) gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anbindungsbereich (06) mindestens einen quaderförmigen Ausschnitt (07) und/oder
einen quaderförmigen Vorsprung (08) umfasst.
4. Rahmenteil (04) gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der quaderförmige Ausschnitt (07) und/oder der quaderförmigen Vorsprung (08) eine
Breite von 1 cm bis 4 cm und/oder eine Tiefe von 2 cm bis 9 cm aufweist.
5. Rahmenteil (04) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anbindungsbereich (06) mindestens an einer Seitenfläche einen mindestens eine
Stufe umfassenden Ausschnitt (07) und/oder einen mindestens eine Stufe umfassenden
Vorsprung (08) umfasst.
6. Rahmenteil (04) gemäß Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vorsprung (08) und/oder Ausschnitt (07) drei Stufen umfasst, wobei die erste
Stufe eine Breite von 0,5 cm bis 3 cm und/oder eine Tiefe von 1 cm bis 7 cm aufweist,
wobei die zweite Stufe eine Breite von 0,5 cm bis 1 cm und/oder eine Tiefe von 0,25
cm bis 1 cm aufweist und/oder wobei die dritte Stufe eine Breite von 1 cm bis 4 cm
und/oder eine Tiefe von 1 cm bis 7 cm aufweist.
7. Rahmenteil (04) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rahmenteil (04) seitlich am Hauptkörper (05) mindestens einen Kopplungsbereich
(09) zur Anbindung mit einem zweiten Rahmenteil (04) umfasst.
8. Rahmenteil (04) gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kopplungsbereich (09) mindestens eine Ausnehmung zur Ausbildung einer schwimmenden
Lagerung zum zweiten Rahmenteil (04) umfasst.
9. Rahmenteil (04) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rahmenteil (04) ein bodenseitiger und/oder deckenseitiger Abschluss ist, wobei
an dem Rahmenteil (04), insbesondere im Anbindungsbereich (06), eine Führungsschiene
(12) angeordnet ist.
10. Wandsystem (01, 02) umfassend mindestens ein Rahmenteil (04) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 9 und mindestens ein Flächenbauteil (03).
11. Wandsystem (01, 02) gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flächenbauteil (03) mindestens eine Glasscheibe, insbesondere eine Mehrscheiben-Isolierverglasung,
eine Platte, insbesondere eine Gipskartonplatte, eine Mehrschichtplatte, eine Verbundplatte,
eine Vakuumplatte und/oder eine Spanplatte, eine Paneele, ein Verbundbauteil, ein
Blendrahmen für feststehende Blendrahmenfenster, ein Blendrahmen als Anlage für ein
Fenster und/oder eine Tür ist.
12. Wandsystem (01, 02) gemäß Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flächenbauteil (03) ein Türflügel (15), ein Fensterflügel (14) oder eine Verglasung,
insbesondere eine Mehrscheiben-Isolierverglasung, für ein Blendrahmenfenster ist.
13. Wandsystem (01, 02) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wandsystem (01) mindestens ein Halteelement (17) umfasst.
14. Wandsystem (01, 02) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wandsystem (01) mindestens ein Abdeckelement (18) umfasst.
15. Wandsystem (01, 02) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wandsystem (01) im zusammengebauten Zustand transportierbar ist.