[0001] Die Erfindung betrifft einen Aktuator für eine unterseeische Nutzung (Deep-Sea),
insbesondere in großen Wassertiefen, mit einem Werkzeug. Das Werkzeug kann dabei beispielsweise
eine Armatur einer hydraulischen Einrichtung, beispielsweise ein Ventil in einer unterseeischen
Anlage zur Förderung von Öl und Gas sein. Der Aktuator kann somit insbesondere zur
Betätigung von Unterwasser-Armaturen dienen und dazu eingerichtet sein.
[0002] Aufgrund des Einsatzes in großen Wassertiefen, häufig mehrere tausend Meter, werden
bei derartigen Aktuatoren und verbundenen Werkzeugen hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit
gestellt, da die Werkzeuge häufig sicherheitsrelevante Funktionen in einer Förderanlage
ausüben und Revisions- oder Wartungseinsätze aufgrund der Wassertiefe mit erheblichem
Aufwand verbunden sind.
[0003] Hierzu ist der Aktuator mit dem Werkzeug derart verbunden, dass eine Antriebskraft,
häufig ein Drehmoment, übertragen werden kann. Ein Verbindungsbereich des Aktuators
kann in Wirkverbindung mit einer Aufnahme des Werkzeugs gebracht werden. Aus dem Stand
der Technik sind eine Vielzahl von Aktuatoren bekannt. Ein Beispiel eines Aktuators
für eine unterseeische Nutzung und dessen Verbindung mit einem Ventil wird in der
US 2016/0003001 A1 gezeigt.
[0004] Nachteilig an den bekannten Aktuatoren ist das Herstellen einer Verbindung mit einem
Werkzeug aufwendig. Auftretende Toleranzen des Verbindungsbereiches des Aktuators
und der Werkzeugaufnahme können zu einem Winkelversatz der Achsen von Aktuator und
Werkzeug sowie zu einem großen Spiel im Dreh-Verstellwinkel führen. Dies mindert die
Energieeffizienz der Verbindung und erhöht den Verschleiß. Zudem bieten diese häufig
keine Fixierung und Möglichkeit zum Lösen des Aktuators aus der Aufnahme des Werkzeuges.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik
geschilderten Probleme zumindest teilwiese zu lindern und insbesondere einen Aktuator
und eine Aufnahme eines Werkzeuges vorzuschlagen, die ein einfaches Verbinden und
Lösen des Aktuators von der Aufnahme des Werkzeuges ermöglichen sowie die Energieeffizienz
und Haltbarkeit der Verbindung von Aktuator und Aufnahme gegenüber dem Stand der Technik
zu verbessern.
[0006] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0007] Hierzu trägt ein Aktuator für ein Werkzeug zur unterseeischen Nutzung bei. Der Aktuator
weist einen Verbindungsbereich auf, der dazu eingerichtet ist, eine formschlüssige
Verbindung mit einer Aufnahme eines Werkzeuges einzugehen. Der Verbindungsbereich
umfasst ein Verbindungselement mit einem konischen und einem zylindrischen Bereich,
wobei aus der Mantelfläche des zylindrischen Bereiches mindestens eine Drehmomentstütze
auskragt, die dazu eingerichtet ist, formschlüssig in mindestens einen Ausschnitt
der Aufnahme einzugreifen.
[0008] Der Aktuator und das Werkzeug können beispielsweise an unterseeischen Förderanlagen
von Öl und Gas zum Einsatz kommen. Entsprechend sind diese dazu eingerichtet in Tiefen
von mehr als eintausend Metern zu arbeiten. Das Werkzeug kann beispielhaft ein Ventil
einer Leitung oder Anlage sein, dass durch den Aktuator betätigt wird, also geöffnet
oder geschlossen, bzw. eine vorgegebene Öffnungsweite eingestellt werden kann. Der
Aktuator kann auch in Bereichen wir Carbon Capture, also einem unterseeischen Speichern
von Kohlendioxid, oder auch bei einer Wasserstoffspeicherung zum Einsatz kommen. Der
Aktuator ist zum Verstellen von den meisten mechanischen Komponenten geeignet.
[0009] Der Aktuator kann insbesondere ein Drehmoment als Antriebskraft bereitstellen bzw.
eine Drehbewegung zur Betätigung des Werkzeuges bewirken, die über eine von Verbindungselement
des Aktuators und Aufnahme des Werkzeuges gebildete Wellenverbindung übertragen werden
kann. Die Achse der Welle kann als Hauptachse von Aktuator und Aufnahme des Werkzeuges
verstanden werden. Die Hauptachse kann dabei auch einer Verbindungsrichtung von Aktuator
und Aufnahme des Werkzeuges entsprechen, also der Richtung der Bewegung zu Herstellung
einer Verbindung von Aktuator und Aufnahme.
[0010] Der Aktuator kann über einen elektrischen Antrieb mittels eines Elektromotors oder
einen hydraulischen Antrieb mittels eines Hydraulikmotors verfügen. Auch denkbar ist
ein elektrischer Antrieb, der hydraulisch übersetzt wird. Alternativ können auch rein
mechanische Antriebe zum Einsatz kommen.
[0011] Der Aktuator kann Teil eines Unterwasserfahrzeugs sein, zum Beispiel nach Art eines
so genannten Remote Operated Vehicle (ROV), Autonomous Underwater Vehicle (AUV) oder
Subsea Crawler (z. B. Bergbau oder Kabelverlegung) sein.
[0012] Der Verbindungsbereich des Aktuators ist für eine formschlüssige Verbindung mit einem
Aufnahmebereich der Aufnahme des Werkzeuges eingerichtet. Der Verbindungsbereich umfasst
ein Verbindungselement mit einem konischen Bereich. Dieser kann als Kegelstumpf eines
geraden Kreiskegels ausgebildet sein, wobei eine Höhenachse (also eine Normale der
Grundfläche des Kreiskegels durch deren Mittelpunkt) der Hauptachse des Aktuators
entsprechen kann. Der konische Bereich kann dabei derart am Verbindungselement angeordnet
sein, dass dieser bei einer Verbindung mit einer Aufnahme eines Werkzeuges zuerst
in die Aufnahme eingreift, also an dem, dem Aktuator abgewandten, Ende des Verbindungselementes
angeordnet sein. Vorteilhaft ermöglicht der konische Bereich des Verbindungselements
ein vereinfachtes Einsetzen oder "Einfädeln" in die Aufnahme des Werkzeugs.
[0013] Gemäß einer Ausgestaltung kann der konische Bereich mit der Hauptachse einen Winkel
in einem Bereich von 0 Grad [°] bis 45 ° einschließen. Ein Winkel in diesem Bereich
kann ein einfaches Einsetzen des Verbindungselementes in die Aufnahme bei gleichzeitig
guter Übertragung des Antriebsdrehmomentes ermöglichen
[0014] Der zylindrische Bereich ist somit zwischen konischem Bereich und dem Aktuator angeordnet.
Der zylindrische Bereich ist insbesondere ein gerader Kreiszylinder, kann aber auch
ein Zylinder mit einer anderen geometrischen Form der Grundfläche, beispielsweise
oval, viereckig oder sternförmig sein. Der zylindrische Bereich kann eine äußere Mantelfläche
umfassen.
[0015] Die Drehmomentstütze kann aus der Mantelfläche des zylindrischen Bereiches des Verbindungselementes
auskragen und bei Verbindung mit der Aufnahme in einen Ausschnitt in der Aufnahme
derart eingreifen, dass eine Rotationsbewegung vom Verbindungselement relativ zur
Aufnahme verhindert wird.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung können zwei, drei oder vier Drehmomentstützen vorgesehen
sein, die eine symmetrische Lasteinleitung in die Aufnahme bzw. das Verbindungselement
ermöglichen. Zudem steigt vorteilhaft mit der Anzahl der Drehmomentstützen auch die
Anzahl der Umfangspositionen, in denen das Verbindungselement in die Aufnahme einsetzbar
ist.
[0017] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Drehmomentstütze zumindest teilweise eine Quaderform
aufweisen. Insbesondere kann die größere Seitenfläche parallel zur Hauptachse ausgerichtet
sein, wodurch eine große Fläche zur Aufnahme des Drehmoments zur Verfügung steht.
[0018] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Drehmomentstütze einen abgerundeten Bereich aufweisen.
Dieser kann helfen ein Einführen in die Werkzeugaufnahme zu erleichtern sowie ein
Verletzungsrisiko der Werkzeugaufnahme zu mindern.
[0019] Gemäß einer Ausgestaltung kann zur Vermeidung eines Spiels zwischen Ausschnitt der
Aufnahme und der Drehmomentstütze die Drehmomentstütze dazu eingerichtet sein, sich
in dem Ausschnitt der Aufnahme auszuspreizen und sich so spielfrei in dem Ausschnitt
zu fixieren. Für das Ausspreizen können Andruckelemente vorgesehen sein, die aus der
Oberfläche der Drehmomentstütze auskragen können und eine Anpresskraft auf den Ausschnitt
bzw. ein Verkeilen der Andruckelemente im Ausschnitt bewirken können. Vorteilhaft
kann so ein Auftreten eines Versatzes des Drehwinkels bzw. eine Rotation des Verbindungselementes
relativ zur Aufnahme verhindert werden.
[0020] Gemäß einer Ausgestaltung können zwei erste Andruckelemente mit einem Scharnier verbunden
sein und ein federbelasteter Keil zwischen die beiden ersten Andruckelemente gedrückt
und so eine Ausspreizung der zwei ersten Andruckelemente bewirkt werden. Dabei kann
sich der federbelastete Keil zum Ausspreizen der zwei ersten Andruckelemente insbesondere
in Verbindungsrichtung (der Bewegungsrichtung zur Verbindung von Verbindungselement
und Aufnahme) zwischen die ersten Andruckelemente bewegen. Der Keil kann dabei insbesondere
durch eine Spiralfeder mit einer Federkraft beaufschlagt werden.
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Mantelfläche des zylindrischen Verbindungsbereiches
mindestens zwei Spreizer als auskragendes zweites Andruckelement umfassen, dazu eingerichtet
eine Anpresskraft auf die Aufnahme des Werkzeuges auszuüben.
[0022] Der Spreizer kann somit in einer Ruheposition einen Teil der Mantelfläche des zylindrischen
Bereiches des Verbindungselementes bilden. Insbesondere durch eine Federkraft können
die Spreizer radial nach außen gedrückt und bis zur Anlage an der Aufnahme bzw. dem
zylindrischen Aufnahmebereich bewegt werden. Vorteilhaft kann so eine Zentrierung
des Verbindungselementes in der Aufnahme bewirkt und ein Spiel zwischen Verbindungselement
und Aufnahmebereich weiter bzw. auf ein Minimum reduziert werden.
[0023] Gemäß einer Ausgestaltung kann der Spreizer durch die Federkraft in axialer Richtung
(der Hauptachse) auf Führungselementen bewegt werden, die ein Auskragen aus der Mantelfläche
des zylindrischen Bereiches bei der axialen Bewegung bewirken. Die Bewegung erfolgt
dabei insbesondere in Verbindungsrichtung. Die Federkraft kann dabei insbesondere
mittels einer Spiralfeder aufgebracht werden, die zwischen dem Spreizer und dem Verbindungsbereich
angeordnet ist. Hierzu kann die Spiralfeder in einer Richtung weitestgehend parallel
zur Hauptachse ausgerichtet sein.
[0024] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Drehmomentstütze eine Verriegelung umfassen, dazu
eingerichtet, in einen Verriegelungsbereich des Ausschnittes der Aufnahme einzugreifen
und so ein Lösen des Aktuators aus der Aufnahme zu verhindern. Ein Eigreifen der Verriegelung
der Drehmomentstütze in den Verrieglungsbereich des Ausschnittes der Aufnahme kann
dabei eine Bewegung des Verbindungselementes relativ zum Aufnahmebereich entgegen
der Verbindungsrichtung und damit ein Lösen der Verbindung von Aktuator und Werkzeug
bzw. Aufnahme des Werkzeuges verhindern.
[0025] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Verriegelung mittels einer Federkraft in den Verriegelungsbereich
eingreifen. Der Verriegelungsbereich kann dabei eine Aussparung in einer Fläche des
Ausschnittes, die parallel zur Hauptachse ausgerichtet ist, sein. Bei einer Bewegung
der Drehmomentstütze in den Ausschnitt in Verbindungsrichtung kann die Verriegelung
initiiert durch die Federkraft in den Verriegelungsbereich eingreifen, sobald dieser
erreicht wird. Die Federkraft kann dabei von einer beliebigen Feder, insbesondere
einer Biegefeder aufgebracht werden, bzw. kann eine Biegefeder Teil der Verriegelung
sein.
[0026] Gemäß einer Ausgestaltung kann der Aktuator einen Lösemechanismus umfassen, der dazu
eingerichtet ist, die Ausspreizung der mindestens zwei Spreizer (zweiten Andruckelemente)
und/ oder des mindestens einen ersten Andruckelementes der mindestens einen Drehmomentstütze
und/ oder die Verriegelung zu lösen.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung kann der Lösemechanismus dazu eingerichtet sein, das mindestens
eine erste Andruckelement der mindestens einen Drehmomentstütze und den mindestens
zwei Spreizern (zweiten Andruckelemente) und die Verriegelung zu lösen. Vorteilhaft
wird so ein besonders einfaches Lösen der Verbindung von Aktuator und Aufnahme des
Werkzeuges ermöglicht.
[0028] Gemäß einer Ausgestaltung kann der Lösemechanismus eine Bedieneinrichtung umfassen,
die eine vereinfachte Bedienung an einer dafür geeigneten Position ermöglicht. Beispielsweise
kann die Bedieneinrichtung ein Betätigen des Lösemechanismus an einer dem Verbindungsbereich
abgewandten Seite oder einer zur Hauptachse weitestgehend parallel ausgerichteten
Seite des Aktuators ermöglichen. Beispielsweise kann durch die Bedieneinrichtung eine
Lösebewegung der Löseeinrichtung in Richtung der Hauptachse bewirkt werden.
[0029] Gemäß einer Ausgestaltung kann der Lösemechanismus ein den Verbindungsbereich bzw.
das Verbindungselement umschließender Ring sein, der durch rotatorische und/ oder
insbesondere eine axiale Bewegung (in Richtung der Hauptachse) ein Lösen der Ausspreizung
des mindestens einen ersten Andruckelementes der mindestens einen Drehmomentstütze
und/ oder der Spreizer (zweiten Andruckelemente) und/ oder der Verriegelung bewirken
kann. Der Ring kann hierfür in Wirkverbindung mit einem Keil der Ausspreizung der
Drehmomentstütze, mit dem Spreizer und der Verriegelung stehen.
[0030] Beispielhaft kann der Ring als Bedieneinrichtung ein Gestänge umfassen, das eine
Bedienung des Ringes, beispielsweise ein axiales Verschieben entgegen der Verbindungsrichtung,
von der, dem Verbindungsbereich abgewandten Seite des Aktuators oder einer anderen,
für eine Bedienung gut erreichbare Position des Aktuators ermöglichen.
[0031] Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Aufnahme eines Werkzeugs für eine unterseeische
Nutzung vorgeschlagen umfassend einen Aufnahmebereich zu Aufnahme eines Verbindungselementes
eines hier vorgeschlagenen Aktuators. Der Aufnahmebereich kann dabei insbesondere
einen zylindrischen Bereich umfassen, der mit einem zylindrischen Bereich des Verbindungselementes
derart korrespondiert, dass das Verbindungselement formschlüssig in der Aufnahme aufgenommen
werden kann. Die Aufnahme kann zudem einen konischen Bereich umfassen, zur formschlüssigen
Aufnahme des konischen Bereiches des Verbindungselementes.
[0032] Gemäß einer Ausgestaltung können Maßnahmen vorgesehen sein, die eine elektrische
Isolation von Aktuator und Werkzeug bzw. der Aufnahme des Werkzeuges bewirken. Hierzu
können mit dem Aktuator in Kontakt kommende Bereiche der Aufnahme des Werkzeuges,
also die Aufnahme und/ oder der Aufnahmebereich eine elektrisch isolierende Schicht
aufweisen, die eine potentielle Trennung zwischen Aufnahme und Aktuator bewirken kann.
[0033] Alternativ oder kumulativ kann auch der Verbindungsbereich und/ oder das Verbindungselement
sowie die Drehmomentstütze, die Spreizer und die Verriegelung eine elektrisch isolierende
Schicht aufweisen.
[0034] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Verfahren zum Verbinden eines hier vorgeschlagenen
Aktuators mit einer hier vorgeschlagenen Aufnahme eines Werkzeuges vorgeschlagen,
bei dem der Lösemechanismus betätigt ist, bis das Verbindungselement in der Aufnahme
eingesetzt ist und anschließend die Betätigung des Lösemechanismus beendet wird, wodurch
ein Ausspreizen der Spreizer und der Drehmomentstütze(n) sowie der Verriegelung initiiert
werden kann.
[0035] Die Erläuterungen zu dem Aktuator können auch zur näheren Charakterisierung der Aufnahme
des Werkzeuges herangezogen werden, und umgekehrt.
[0036] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung
zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen
gelten, dies ist aber nicht zwingend.
[0037] Hier werden somit ein Aktuator und eine Aufnahme eines Werkzeuges für einen Aktuator
angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest
teilweise lösen. Insbesondere tragen der Aktuator und die Aufnahme zumindest dazu
bei, ein einfaches Verbinden, insbesondere ein einfaches Einfädeln des Aktuators bzw.
eines drehmomentübertragenden Verbindungselementes in die Aufnahme zu gewährleisten.
Zudem wird durch die Erfindung das Verbindungselement spielfrei in der Aufnahme fixiert,
wodurch Energieeffizienz und Verschleiß der Verbindung verbessert werden können.
[0038] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
Fig. 1: einen Verbindungsbereich eines hier vorgeschlagenen Aktuators,
Fig. 2: eine Lösemechanismus,
Fig. 3: einen Spreizer,
Fig. 4: eine Schnittdarstellung eines Verbindungselementes in einer Aufnahme eines
Werkzeuges,
Fig. 5: eine weitere Schnittdarstellung des Verbindungselementes in der Aufnahme eines
Werkzeuges,
Fig. 6: eine Drehmomentstütze,
Fig. 7: eine Verriegelung an einer Drehmomentstütze, und eine
Fig. 8: eine hier vorgeschlagene Aufnahme eines Werkzeuges.
[0039] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Aktuator 1 mit einem Verbindungsbereich
2 umfassend ein Verbindungselement 27. Das Verbindungselement 27 kann einen konischen
Bereich 3 und einen zylindrischen Bereich 4 umfassen. Eine Drehmomentstütze 5 kann
aus einer Mantelfläche 29 des zylindrischen Bereiches 4 auskragen. Zudem können im
zylindrischen Bereich 4 Spreizer 7 vorgesehen sein, die aus der Mantelfläche 29 auskragen
können. Ein Lösemechanismus 6 kann dazu eingerichtet sein, durch eine Lösebewegung
8 in Richtung einer Hauptachse 12 des Aktuators 1 ein Lösen des Verbindungselementes
27 aus einer Aufnahme 11 eines Werkzeuges zu bewirken. Eine Verbindungsrichtung 13
kann eine Richtung kennzeichnen, in der das Verbindungselement 27 in eine Aufnahme
11 eines Werkzeuges einzubringen ist.
[0040] Fig. 2 zeigt gleichfalls beispielhaft und schematisch den Lösemechanismus 6 ausgebildet
als ein das Verbindungselement 27 umschließender Ring. Der Lösemechanismus 6 kann
eine Bedieneinrichtung 9 umfassen, die ein Bedienen des Lösemechanismus 6 ermöglicht.
Vorteilhaft kann eine Bedienung des Lösemechanismus 6 an einer anderen Position als
an dem nur schlecht zugänglichen Verbindungselement 27 erfolgen.
[0041] Fig. 3 zeigt einen Spreizer 7, auch bezeichnet als zweites Andruckelement 7, der
in der Mantelfläche 29 des Verbindungselementes 27 angeordnet sein kann. Der Spreizer
7 kann Spiralfedern 10 umfassen.
[0042] Die Fig. 4 und 5 zeigen Schnittdarstellungen des Verbindungselementes 27 in einer
Aufnahme 11. Die Spiralfedern 10 können eine Kraft in einer Schieberichtung 14, die
der Verbindungsrichtung 13 entsprechen kann, auf die Spreizer 7 ausüben, so dass diese
sich auf einer Führung 15 bewegen und dabei in einer Ausspreizrichtung 16 aus der
Mantelfläche 29 auskragen und eine Anpresskraft auf die Aufnahme 11 ausüben können.
Die Aufnahme 11 kann dabei einen konischen Bereich 34 und einen zylindrischen Bereich
33 ausbilden, wobei der Anpressdruck der Spreizer 7 insbesondere auf den zylindrischen
Bereich 33 einwirken können.
[0043] Fig. 5 zeigt beispielhaft und schematisch eine Schnittdarstellung des Verbindungselementes
27 in der Aufnahme 11, in einer Blickrichtung, die der Hauptachse 12 entspricht. Die
Drehmomentstützen 5 des Verbindungselementes 27 können in Ausschnitte 28 der Aufnahme
11 eingreifen. Durch ein Ausspreizen der Spreizer 7 in der Ausspreizrichtung 16 kann
eine Zentrierung des Verbindungselementes 27 in der Aufnahme 11 bewirkt werden.
[0044] Fig. 6 zeigt beispielhaft und schematisch eine Schnittdarstellung einer Drehmomentstütze
5 in einem Ausschnitt 28 der Aufnahme 11, die eine aus dem abzustützenden Drehmoment
resultierende Kraft 18 und 19 aufnehmen kann. Die Drehmomentstütze 5 kann einen abgerundeten
Bereich 22 umfassen, der formschlüssig in einen entsprechenden Bereich des Ausschnittes
eingreift. Im abgerundeten Bereich 22 kann die aus einem zu übertragenden Drehmoment
resultierende Kraft 19 aufgenommen werden. Zwei erste Andruckelemente 31 der Drehmomentstütze
5, die mittels eines Scharniers 30 um dessen Drehachse drehbar gelagert sein können
und bei einer Drehbewegung eine Bewegung der ersten Andruckelemente 31 in einer Aufspreizrichtung
17 auslösen. Hierzu kann ein Keil 20, der mittels einer Spiralfeder 21 mit einer Kraft
in Verbindungsrichtung 13 beaufschlagt wird, sich zwischen die beiden ersten Andruckelemente
31 bewegen und diese in der Aufspreizrichtung 17 bewegen, so dass eine Anpresskraft
der ersten Andruckelemente 31 an den Ausschnitt 28 der Aufnahme 11 resultiert.
[0045] Fig. 7 zeigt gleichfalls eine Schnittdarstellung der Drehmomentstütze 5 in einem
Ausschnitt 28 der Aufnahme 11. Die Drehmomentstütze 5 kann eine Verriegelung 23 aufweisen,
die mittels einer Biegefeder 24 in einen Verriegelungsbereich 32 des Ausschnittes
28 gedrückt wird und so eine Bewegung der Drehmomentstütze 5 und damit des Aktuators
1 entgegen der Verbindungsrichtung 13 blockiert.
[0046] Fig. 8 zeigt beispielhaft und schematisch eine Aufnahme 11 eines Werkzeuges. Die
Aufnahme 11 kann in den Bereichen, die mit dem Verbindungselement 27 in Kontakt kommen,
eine isolierende Schicht 26 aufweisen, die Verbindungselement 27 und Aufnahme 11 elektrische
isoliert. Im Bereich der Aufnahme 11 können Gewindebuchsen 25 vorgesehen sein, die
gleichfalls elektrisch isoliert sein können. Als isolierende Schicht 26 kann beispielsweise
eine Vergussmasse zum Einsatz kommen. Die Gewindebuchsen 25 können der Befestigung
eines Verschlussmechanismus am Aktuator dienen und durch die elektrische Isolation
einen Potentialausgleich von der Aufnahme 11 zum Aktuator 1 einen verhindern.
[0047] Der Lösemechanismus 6 kann dazu eingerichtet sein, erste Andruckelemente 31, zweite
Andruckelemente 7 und die Verriegelung 23 zu lösen. Hierzu kann der Lösemechanismus
6 (der Ring) mit dem Keil 20, den Spreizern/zweiten Andruckelementen 7 und den ersten
Andruckelementen 31 verbunden sein.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Aktuator
- 2
- Verbindungsbereich
- 3
- konischer Bereich
- 4
- zylindrischer Bereich
- 5
- Drehmomentstütze
- 6
- Lösemechanismus
- 7
- Spreizer/ zweites Andruckelement
- 8
- Lösebewegung
- 9
- Bedieneinrichtung
- 10
- Spiralfeder
- 11
- Aufnahme
- 12
- Hauptachse
- 13
- Verbindungsrichtung
- 14
- Schieberichtung
- 15
- Führung
- 16
- Ausspreizrichtung
- 17
- Aufspreizrichtung
- 18
- Kraft
- 19
- Kraft
- 20
- Keil
- 21
- Spiralfeder Keil
- 22
- abgerundeter Bereich
- 23
- Verriegelung
- 24
- Biegefeder Verriegelung
- 25
- isolierte Gewindebuchse
- 26
- isolierende Schicht
- 27
- Verbindungselement
- 28
- Ausschnitt
- 29
- Mantelfläche
- 30
- Scharnier
- 31
- erstes Andruckelement
- 32
- Verriegelungsbereich
- 33
- zylindrischer Bereich Aufnahme
- 34
- konischer Bereich Aufnahme
1. Aktuator (1) für ein Werkzeug zur unterseeischen Nutzung, aufweisend einen Verbindungsbereich
(2) eingerichtet zur formschlüssigen Verbindung mit einer Aufnahme (11) eines Werkzeuges,
wobei der Verbindungsbereich (2) zumindest umfasst ein Verbindungselement (27) mit
einem konischen Bereich (3) und einem zylindrischen Bereich (4), wobei aus einer Mantelfläche
(29) des zylindrischen Bereiches (4) mindestens eine Drehmomentstütze (5) auskragt,
dazu eingerichtet, formschlüssig in mindestens einen Ausschnitt (28) der Aufnahme
(11) einzugreifen.
2. Aktuator (1) nach Anspruch 1, wobei die Mantelfläche (29) des zylindrischen Bereiches
(4) mindestens zwei Spreizer (7) als auskragende zweite Andruckelemente (7) umfasst,
die dazu eingerichtet sind, eine Anpresskraft auf die Aufnahme (11) des Werkzeuges
auszuüben.
3. Aktuator (1) nach Anspruch 2, wobei die mindestens zwei Spreizer (7) dazu eingerichtet
sind, durch eine Bewegung in einer Bewegungsrichtung (14) in Richtung einer Hauptachse
(12) des Aktuators (1) auszuspreizen.
4. Aktuator (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine Drehmomentstütze
(5) mindestens ein erstes Andruckelement (31) umfasst, das dazu eingerichtet ist,
sich in einem Ausschnitt (28) der Aufnahme (11) auszuspreizen und zu fixieren.
5. Aktuator (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die mindestens zwei Spreizer
(7) und die mindestens zwei ersten Andruckelemente (31) der mindestens einen Drehmomentstütze
(5) sich mittels einer Federkraft ausspreizen.
6. Aktuator (1) nach Anspruch 5, wobei die Drehmomentstütze (5) einen federbelasteten
Keil (20) umfasst, der dazu eingerichtet ist, ein Ausspreizen zumindest eines ersten
Andruckelementes (31) der Drehmomentstütze (5) zu bewirken.
7. Aktuator (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Drehmomentstütze (5)
eine Verriegelung (23) umfasst, die dazu eingerichtet ist, in einen Verriegelungsbereich
(32) des Ausschnittes (28) der Aufnahme (11) einzugreifen und so ein Lösen des Aktuators
(1) aus der Aufnahme (11) zu verhindern.
8. Aktuator (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei im Verbindungsbereich (2) ein
Lösemechanismus (6) angeordnet ist, dazu eingerichtet, durch eine axiale und/ oder
rotatorische Lösebewegung (8) die Ausspreizung der mindestens zwei Spreizer (7) und/
oder des mindestens einen ersten Andruckelementes (31) der Drehmomentstütze (5) und/
oder die Verriegelung (23) zu lösen.
9. Aufnahme (11) eines Werkzeugs mit einem konischen Bereich (34) und einem zylindrischen
Bereich (33) zur Aufnahme eines Verbindungselementes (27) eines Aktuators (1) nach
einem der vorangehenden Ansprüche.
10. Aufnahme (11) nach Anspruch 9 umfassend eine elektrisch isolierende Schicht (26),
dazu eingerichtet eine potentielle Trennung zwischen Aufnahme (11) und Aktuator (1)
zu bewirken.