ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbelstück mit mindestens einer Kopfstütze, die zwischen
einer Staustellung und einer Nutzstellung verlagerbar ist.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung dabei den Bereich der Polstermöbel, also der
Sessel und Sofas, die partiell oder weitgehend vollständig mit einem Textilbezug überzogen
und zumindest abschnittsweise mit einer Polsterung versehen sind.
[0003] Derartige Möbelstücke finden insbesondere in Wohnzimmern Verwendung und es ist gewünscht,
dass die Möbelstücke im nicht genutzten Zustand ein ansprechendes Aussehen aufweisen.
Eine Kopfstütze, die bei Nutzung des Möbelstücks dessen Bequemlichkeit entscheidend
verbessern kann, kann im nicht genutzten Zustand einen ästhetischen Nachteil darstellen.
[0004] Es ist bereits bekannt, die Kopfstütze verlagerbar auszugestalten, um bei Nichtnutzung
eine besonders ästhetische Anmutung des Sitzmöbelstücks zu erzielen. Eine derartige
Gestaltung ergibt sich beispielsweise aus der nachveröffentlichten Patentanmeldung
EP23168071.1.
[0005] Trotz der bekannten Ansätze werden bestehende Lösungen in ästhetischer Hinsicht noch
nicht als optimal angesehen.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sitzmöbelstück mit Kopfstütze zur Verfügung zu
stellen, dessen Kopfstütze derart ausgestaltet und/oder mechanisch angebunden ist,
dass es eine angenehme Nutzung und ein ästhetisch befriedigendes Verstauen bei Nichtnutzung
gestattet.
[0007] Erfindungsgemäß wird hierzu ein Sitzmöbelstück vorgeschlagen, welches in Übereinstimmung
mit dem bekannten Stand der Technik eine Sitzfläche und eine Rückenlehne verfügt und
welches weiterhin über mindestens eine Kopfstütze verfügt, die gegenüber der Rückenlehne
zwischen einer Staustellung und einer Nutzstellung verlagerbar ist. Im Falle eines
Sofas sind vorzugsweise mehrere und insbesondere zwei solche Kopfstützen vorgesehen,
die unabhängig voneinander in die Nutzstellung bzw. die Staustellung gebracht werden
können.
[0008] In der Nutzstellung befindet sich die Kopfstütze in einer Position, in der sich eine
Kopf-Anlagefläche der Kopfstütze mit einer Rücken-Anlagefläche der Rückenlehne in
im Wesentlichen fluchtender Anordnung befindet. Unter einer solchen fluchtenden Anordnung
wird verstanden, dass die Anlageflächen derart relativ zueinander ausgerichtet sind,
dass ein bequemes Sitzen mit angelehntem Rücken und angelehntem Kopf ermöglicht wird.
Eine fluchtende Anordnung im Sinne der Erfindung meint keine im geometrischen Sinne
exakt fluchtende Anordnung.
[0009] In der Staustellung ist die Kopfstütze gegenüber der Nutzstellung abgesenkt. Dabei
kann die Kopfstütze in der Nutzstellung von außen sichtbare bleiben. Es sind aber
auch Gestaltungen möglich, bei denen die Kopfstütze in der Staustellung in einem von
außen einsehbaren Aufnahmeraum aufgenommen ist.
[0010] Zur Führung der Kopfstütze zwischen der Staustellung und der Nutzstellung sind mindestens
eine erste Führungslasche und mindestens eine zweite Führungslasche vorgesehen. Die
beiden Führungslaschen bilden in sich starre und vorzugsweise metallische Elemente,
die um unterschiedliche Achsen schwenkbar an der Rückenlehne und der Kopfstütze angebracht
sind. Die erste Führungslasche ist um eine erste Schwenkachse schwenkbar an der Rückenlehne
angebracht und um einer dritte Schwenkachse schwenkbar an der Kopfstütze angebracht.
Die zweite Führungslasche ist um eine zweite Schwenkachse schwenkbar an der Rückenlehne
angebracht und um einer vierte Schwenkachse schwenkbar an der Kopfstütze angebracht.
[0011] In der Praxis sind üblicherweise jeweils zwei erste Führungslaschen und/oder zwei
zweite Führungslaschen je Kopfstütze vorzusehen, wobei insbesondere jeweils eine erste
Führungslasche und eine zweite Führungslasche dem linken Ende der Kopfstütze zugeordnet
sind und wobei jeweils eine erste Führungslasche und eine zweite Führungslasche dem
rechten Ende der Kopfstütze zugeordnet sind. Vorzugsweise sind dabei die ersten oder
die zweiten Führungslaschen mittels eines Torsionsgliedes miteinander verbunden, so
dass die beidseidigen ersten Führungslaschen bzw. die beidseidigen zweiten Führungslaschen
sich stets gemeinsam bewegen. Trotz der Tatsache, dass die erste und die zweite Führungslasche
vorzugsweise jeweils doppelt vorgesehen sind, gilt dies nicht zwingend und vorzugsweise
nicht für die anderen im Weiteren beschriebenen Elemente der Mechanik, insbesondere
nicht für den nachfolgend beschriebenen Motor sowie den Antriebshebel und das Sicherungsglied.
[0012] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei einem solchen Sitzmöbelstück der Abstand
zwischen der ersten und der dritten Schwenkachse der ersten Führungslasche, der Abstand
zwischen der zweiten und der vierten Schwenkachse der zweiten Führungslascher sowie
der Abstand der ersten und der zweiten Schwenkachsen an der Rückenlehne und der Abstand
der dritten und der vierten Schwenkachse an der Kopfstütze so gewählt sind, dass die
Kopfstütze in der Nutzstellung gegenüber der Staustellung um weniger als 20° verschwenkt
ist.
[0013] Insbesondere vorzugsweise ist der Schwenkwinkel der Kopfstütze noch geringer, insbesondere
vorzugsweise kleiner als 10° oder im Idealfalle 0°.
[0014] Vorgeschlagen wird demnach eine Kopfstütze, die bei der Überführung aus der Staustellung
in die Nutzstellung weitgehend oder vollständig gleichbleibend ausgerichtet bleibt
und in dieser annähernd oder vollständig gleichbleibenden Ausrichtung zwischen der
Staustellung und der Nutzstellung verlagert wird. Die Kopf-Anlagefläche der Kopfstütze
ist gattungstypisch in der Nutzstellung weitgehend vertikal ausgerichtet und ist aufgrund
der zumindest weitgehend gleichbleibenden Ausrichtung auch in der Staustellung zumindest
im Wesentlichen vertikal ausgerichtet.
[0015] Diese Ausrichtung gestattet eine wünschenswerte geringe Tiefe der Rückenlehne, da
diese abweichend von bekannten Gestaltungen nicht zur Aufnahme einer in die Horizontale
verkippten Kopfstütze aufnehmen muss. Auch kann vorgesehen sein, dass die Kopfstütze
in der Staustellung in einen uneinsehbaren Aufnahmeraum eingefahren wird, wobei die
im Wesentlichen vertikale Stellung in der Staustellung auch bei einer solchen Konfiguration
von Vorteil ist, da der Aufnahmeraum ebenfalls primär vertikal ausgerichtet sein kann
und somit die Bautiefe des Sitzmöbelstücks nicht in inakzeptabler Weise vergrößert.
[0016] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Kopfstütze in der Staustellung von außen zu
sehen ist, sich aber bündig in die rückwärtige Struktur der Rückenlehne einfügt. So
kann insbesondere vorgesehen sein, dass eine der Kopf-Anlagefläche gegenüberliegende
Rückseite in der Staustellung einen Teil des rückseitigen Abschlussfläche des Sitzmöbelstücks
bildet.
[0017] Insbesondere ästhetisch vorteilhaft kann dies realisiert sein, indem an der Rückseite
der Rückenlehne eine Vertiefung vorgesehen ist, in derdie Kopfstütze in ihrerStaustellungzumindestzum
überwiegenden Teil angeordnet ist. In einem solchen Fall kann durch geschickte Auslegung
der Ausnehmung nahezu eine Unsichtbarkeit der Kopfstütze erzielt werden. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Rückseite der Rückenlehne seitlich der Aussparung und/oder
unterhalb der Aussparung eine Abschlussfläche bildet, die im Bereich der Aussparung
durch die Rückseite der Kopfstütze komplettiert wird. Insbesondere kann hierfür die
Rückseite der Kopfstütze bezogen auf eine Möbellängsrichtung in der Staustellung um
nicht mehr als 20 mm über diese Abschlussfläche herausragen bzw. um nicht mehr als
20 mm gegenüber dieser Abschlussfläche zurückgesetzt sein, so dass sie mit der umgebenden
Abschlussfläche eine annährend einheitliche Rückseite des Möbelstücks bildet. Die
Größe der Aussparung ist dabei vorzugsweise auf die Größe der Kopfstütze angepasst.
Die Vertiefung ist insbesondere vorzugsweise an die Formgebung der Kopfstütze derart
angepasst, dass die Kopfstütze in der Staustellung ein Volumen der Aussparung zu mindestens
90% ausfüllt.
[0018] Grundsätzlich ist es möglich, bei einem erfindungsgemäßen Möbelstück eine rein manuelle
Bedienung vorzusehen. In diesem Falle ist vorzugsweise eine Kraftquelle wie eine Feder
vorhanden, die die Verlagerung der Kopfstütze unterstützt. Auch ein Arrretierungsmechanismus
in der Nutzstellung ist bei einem solchen manuellen Konzept zweckmäßig.
[0019] Vorzugweise jedoch ist ein Motorvorgesehen, der in Art eines Federmotors ausgestaltet
sein könnte, vorzugsweise jedoch als Elektromotor ausgebildet ist. Der Motor kann
als Linearmotor ausgebildet sein, der über ein linear ausfahrbares Abtriebsglied verfügt.
Dieses Abtriebsglied kann unmittelbar auf eine der Führungslaschen wirken und dadurch
diese verschwenken.
[0020] Bevorzugt ist jedoch eine Gestaltung, bei der ein Antriebshebel zwischengeschaltet
ist, der mittels des Elektromotors verschwenkt werden kann und welches seinerseits
mittelbar oder unmittelbar auf eine der Führungslaschen wirkt und dadurch die Kopfstütze
und die andere Führungslasche verlagert.
[0021] Insbesondere zweckmäßig ist die Zwischenschaltung des Antriebshebels, wenn ein großer
Schwenkwinkel beider Führungslaschen zwischen der Staustellung und der Nutzstellung
bewirkt werden soll. Vorzugsweise beträgt dieser Schwenkwinkel > 120°, insbesondere
>130°, da ein solch großer Winkel eine weite Beabstandung der Kopfstütze in der Staustellung
und der Nutzstellung ermöglicht.
[0022] Ein solcher Schwenkwinkel ist durch unmittelbare Anbindung des linear ausfahrbaren
Abtriebsgliedes erzielbar. Allerdings wird die nicht als optimale Lösung angesehen,
da es aufgrund der zu Beginn und gegen Ende der Bewegung ungünstigen Winkels eines
stärkeren Motors bedarf. Zudem ist das Bewegungsprofil ungünstig. Bei gleichbleibender
Ausfahrgeschwindigkeit desAbtriebsgliedes steigt die Winkelgeschwindigkeit der Kopfstütze
vor Erreichen der Nutzstellung an. Es besteht die Gefahr, dass die Kopfstütze mit
vergleichsweise hoher Geschwindigkeit gegen den Hinterkopf einer Person stoßen kann.
[0023] Die Zwischenschaltungdes Antriebshebels führt zu einem anderen Bewegungsprofil und
ermöglicht insbesondere die gezielte Beeinflussung des Bewegungsprofils. Es kann vorgesehen
sein, dass der Antriebshebel einen vergleichsweise kleinen Winkel von vorzugsweise
weniger als 120° und insbesondere vorzugsweise zwischen 75° und 110° überstreicht,
so dass im Rahmen dieses Ablaufs eine in etwa gleichbleibende Geschwindigkeit erzielt
wird, und dass dennoch durch Verstärkung der Bewegung die Führungslasche derweil einen
Winkel von mehr als 120° überstreicht, insbesondere einen Winkel zwischen 130° und
150°.
[0024] Eine Möglichkeit der Verbindung von Antriebshebel und Führungslasche besteht in einer
Zwischenlasche, die schwenkbeweglich am Antriebshebel und der Führungslasche angelenkt
ist.
[0025] Als baulich vorteilhaft hat sich jedoch eine Gestaltung erwiesen, bei der eine Kulissenspur
am Antriebshebel oder der Führungslasche vorgesehen ist, in bzw. entlang derer ein
Kulissengleiter bzw. eine Kulissenrolle beweglich ist, die an der jeweils anderen
Komponente angebracht ist. Im einfachsten Falle kann eine solche Kulisse durch eine
Gleitkante oder Abrollkante gebildet sein. Bevorzugt handelt es sich um eine umfänglich
geschlossene Struktur wie ein Langloch. Auch komplexere Formen als die eines linearen
Langlochs sind möglich und gestatten die Umsetzung verschiedener Bewegungsabläufe.
[0026] Vorzugweise ist ein Abstand zwischen dem Kulissengleiter bzw. der Kulissenrolle und
der Schwenkachse des Antriebshebels zumindest zeitweise und vorzugsweise zu jedem
Zeitpunkt während der Überführung der Kopfstütze aus der Staustellung in die Nutzstellung
größer als ein Abstand zwischen dem Kulissengleiter bzw. der Kulissenrolle und der
rückenlehnenseitigen Schwenkachse der vom Antriebshebel angetriebenen Führungslasche.
Trotz geringerer Winkelgeschwindigkeit des Antriebshebels führt der größere Abstand
zur Kulisse und dem Kulissengleiter bzw. der Kulissenrolle zu einer ausreichenden
Winkelgeschwindigkeit der angetriebenen Führungslasche. Die Kulissenbahn ist vorzugsweise
am Antriebshebel vorgesehen. Der Kulissengleiter oder vorzugweise die Kulissenrolle
ist vorzugsweise an der Führungslasche vorgesehen.
[0027] Vorzugsweise ist die Kulisse derart angeordnet, dass während des Verschwenkens der
Führungslasche aus der Staustellung in die Nutzstellung der Kulissengleiter bzw. die
Kulissenrolle in einer ersten Phase in einer ersten Richtung entlang der Kulissenspur
verlagert werden und in einer weiteren zweiten Phase wieder in entgegengesetzter Richtung
in Richtung der Ausgangslage verlagert werden.
[0028] Die Führungslaschen sowie die Kopfstütze und die Rückenlehne bilden mit den vier
genannten Schwenkachsen gleichsam ein Viereck. Zur Erzielung der gewünschten weitgehend
gleichbleibenden Ausrichtung der Kopfstütze ist vorzugweise vorgesehen, dass die einander
gegenüberliegenden Kanten der Vierachse hinsichtlich ihrer Länge um nicht mehr als
10% voneinander abweichen, vorzugsweise um nicht mehr als 5%. Insbesondere bevorzugt
ist eine Gestaltung, bei der einander gegenüberliegende Kanten nahezu identisch sind
(<1% Abweichung). Dies führt zu einer reinen Parallelverlagerung der Kopfstütze. Insbesondere
kann eine Kopfstütze hierdurch derart gestaltet werden, dass deren Ausrichtung in
der Staustellung und der Nutzstellung rein vertikal oder nahezu vertikal ist.
[0029] Wenn ein großer Schwenkwinkel der Führungslaschen gewünscht ist, geht dies insbesondere
damit einher, dass die vier Schwenkachsen bei der Überführung der Kopfstütze aus der
Staustellung in die Nutzstellung zwischenzeitlich in eine gestreckte Konfiguration
gelangen, in der Verbindungslinien zwischen der ersten und der zweiten Schwenkachse
sowie zwischen der dritten und der vierten Schwenkachse mit Verbindungslinien zwischen
derersten Schwenkachse und der dritten Schwenkachse sowie zwischen derzweiten Schwenkachse
und der vierten Schwenkachse jeweils einen Winkel von weniger als 10° einschließen,
vorzugsweise einen Winkel von weniger als 5°. Insbesondere kann dieser Winkel auch
0° betragen, was bedeutet, dass alle vier horizontalen Schwenkachsen gleichsam auf
einer, insbesondere vertikalen Linie liegen.
[0030] Eine solche Zwischenstellung ist aus mehreren Gründen problematisch. Zum einen kann
die Kopfstütze bei einer solchen Ausrichtung keine in Möbellängsrichtung gerichteten
Kräfte aufnehmen und ist instabil. Zum anderen droht ein Überschlag, bei dem die zuvor
parallelen Führungslaschen in einer Überkreuzlage geraten.
[0031] Vorzugsweise ist daher ein Sicherungsglied vorgesehen, welches in der genannten gestreckten
Konfiguration verhindert, dass die Führungslaschen in eine sich kreuzende Konfiguration
überschlagen. Am einfachsten kann dies durch ein das Sicherungsglied in Form einer
Verbindungslasche geschehen, welche an der ersten Führungslasche und der zweiten Führungslasche
schwenkbeweglich angebracht ist. Es kann sich um feste und definierte Schwenkachsen
handeln. Sollte es sich bei dem Viereck nicht um ein Parallelogramm handeln, so kann
auch eine Schwenkachse eine begrenzte Beweglichkeit aufweisen. Ein solches Sicherungsglied
verhindert den genannten Überschlag in eine überkreuzte Lage.
[0032] Insbesondere von Vorteil ist es, wenn die Schwenkachsen des Sicherungsgliedes gegenüber
der jeweiligen Verbindungslinie zwischen den beiden anderen Schwenkachsen der jeweiligen
Führungslasche versetzt ist, insbesondere von dieser gedachten Linie um mindestens
20 mm versetzt ist, vorzugweise um mindestens 40 mm. Auf diese Weise wird eine Art
Mehrfach-Parallelogramm geschaffen, in dem zu jedem Zeitpunkt mindestens eines der
Parallelogramme den beiden Führungslaschen Stabilität verleiht und auf die Kopfstütze
wirkende Kräfte zu jedem Zeitpunkt aufgenommen werden können.
[0033] Wie eingangs erläutert, sind bei einem erfindungsgemäßen Sitzmöbelstück vorzugsweise
jeweils eine erste Führungslasche und eine zweite Führungslasche an beiden Enden der
Kopfstütze vorgesehen. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die beiden Führungslaschen
an einer jeden Seite voneinander ausreichend beabstandet sind, um eine Quetschgefahr
zu vermindern. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die erste Führungslasche und
die zweite Führungslasche bezogen auf eine Möbelquerrichtung um mindestens 10 mm voneinander
beabstandet sind, vorzugsweise mindestens um 18 mm. Alternativ kann aber auch vorgesehen
sein, dass die Führungslaschen deutlich weiter voneinander beabstandet sind. So ist
beispielsweise auch eine Gestaltung möglich, bei der zwei erste Führungslaschen vorgesehen
sind und nur eine zweite Führungslasche vorgesehen ist. Die zweiten Führungslasche
kann in diesem Falle zentrisch vorgesehen sein. Weiterhin ist eine Gestaltung möglich,
bei der beide Führungslaschen in etwa zentrisch vorgesehen sind. Dabei ist es sogar
möglich, lediglich eine erste und eine zweite Führungslasche vorzusehen, die bzgl.
Formgebungen und insbesondere Materialstärken ausreichend stabil ausgelegt sind.
[0034] Wenn Führungslaschen im Bereich eines Kopfstützenendes angeordnet sind, so kann es
von Vorteil sein, sie an einer Seitenfläche der Kopfstütze außenseitig schwenkbar
und somit sichtbar anzulenken. Hierdurch wird eine hohe Stabilität der Kopfstütze
gegen eine ungewollte Schwenkbewegung um eine Hochachse gewährleistet. Zudem wird
hierdurch eine Schlitzung der Kopfstütze vermieden.
[0035] Andere Führungslaschen können in einem von Außenflächen der Kopfstütze umgebenen
Innenraum der Kopfstütze schwenkbar angelenkt sein, wobei insbesondere vorzugsweise
in der Außenfläche der Kopfstütze ein Schlitz zur Durchführung dieser anderen Führungslasche
vorgesehen ist.
[0036] Auch auf Seiten der Rückenlehne sind die Schwenkachsen vorzugsweise innerhalb eines
Innenraums angeordnet, so dass Schlitze zur Führung der Führungslaschen nach außen
erforderlich werden können. Um den Bedarf dessen jedoch gering zu halten und insbesondere,
um Schlitze an der Oberseite der Rückenlehne so weit als möglich zu vermeiden, ist
es bevorzugt, wenn die Führungslaschen von hinten über die Rückenlehne hinüberragen.
Idealerweise wird hierdurch ein oberseitiger Schlitz in der Rückenlehne unnötig.
[0037] Die mindestens eine Führungslasche weist zu diesem Zweck vorzugsweise eine gekrümmte
Formgebung auf, die über einen Laschenabschnitt von mindestens 12 cm Länge verfügt.
In der Nutzstellung der Kopfstütze erstreckt sich dieser Laschenabschnitt von hinten
über die eine obere Abschlussfläche der Rückenlehne und schließt dabei mit einer Horizontalebene
einen Winkel von nicht mehr als 30° vorzugsweise sind beide Führungslaschen derart
ausgebildet.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0038] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das nachfolgend anhand der Figuren erläutert wird.
Fig. 1A bis 1C zeigen ein erfindungsgemäßes Sitzmöbelstück bei der Überführung einer
Kopfstütze aus einer Staustellung in eine Nutzstellung.
Fig. 2A und 2B zeigen einen Beschlag der Kopfstütze in einer perspektivischen Ansicht
sowie einer Seitenansicht in der Staustellung.
Fig. 3A und 3B zeigen den Beschlag der Kopfstütze in einer Zwischenstellung.
Fig. 4A und 4B zeigen den Beschlag der Kopfstütze in der Nutzstellung.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0039] Fig. 1 bis 3 zeigen ein Sitzmöbelstück 10, welches als Sofa ausgebildet ist und über
zwei erfindungsgemäß ausgebildete Kopfstützen 30 verfügt. Die Gestaltung als Sofa
ist dabei rein exemplarisch. Auch eine Gestaltung eines Sessels mit nur einer Kopfstütze
ist möglich.
[0040] Das Sitzmöbelstück 10 verfügt über eine Basis 12 zur ortsfesten oder im Falle eines
Sessels auf gegebenenfalls drehbaren Aufstellung. Rückwärtig zu einer Sitzfläche 14
ist eine Rückenlehne 16 vorgesehen, wobei die Rückenlehne bei der konkreten Gestaltung
der Fig. 1 bis 3 aus einer Rückwand 16A und Rückenkissen 16B besteht. Auch eine integrierte
Gestaltung ohne separate Rückenkissen 16B ist gleichermaßen möglich.
[0041] In der Rückwand 16A sind Aussparungen oder Vertiefungen 17 vorgesehen, die zur Aufnahme
der Kopfstützen 30 dienen, wenn diese sich in einer nicht genutzten Staustellung befinden.
Aus dieser Staustellung können die Kopfstützen separat in eine Nutzstellung überführt
werden, wie der Ablauf der Fig. 1 bis 3 zeigt.
[0042] Hierzu werden die Kopfstützen mittels jeweils zwei ersten Führungslaschen 44 und
zwei zweiten Führungslaschen 46 verlagert. Die konkrete Gestaltung der Führungslaschen
44, 46 und das Antreiben der Führungslaschen wird im Weiteren noch erläutert. Bereits
im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 3 sei jedoch darauf hingewiesen, dass die ersten
Führungslaschen 44 die äußeren Führungslaschen bilden, die an Seitenflächen 36 schwenkbar
angelenkt sind. Die zweiten Führungslaschen 46 bilden demgegenüber nach innen versetzte
Führungslaschen, deren Anlenkung an der Kopfstütze 30 in einem Innenbereich der Kopfstütze
30 und somit von außen nicht ersichtlich erfolgt. In Möbelquerrichtung Z sind die
Führungslaschen 44, 46 voneinander beabstandet, vorzugsweise um etwa 20 mm bis 30
mm, um hierdurch die Gefahr zu vermeiden, dass sich zwischen den Führungslaschen 44,
46 etwas einklemmt, insbesondere ein Finger einer Person.
[0043] Wie anhand der Fig. 1 bis 3 zu ersehen ist, erfolgt die Überführung der Kopfstützen
30 bei gleichbleibender Ausrichtung der Kopfstütze 30 im Raum, also in Art einer Parallelverlagerung.
Dies bedeutet, dass eine Rückseite 34 der Kopfstütze auch in der Staustellung der
Fig. 1A eine bezogen auf die Möbellängsrichtung X nach hinten weisende Ausrichtung
aufweist und diese bei der Überführung über den Zwischenzustand der Fig. 1B und bis
zur Nutzstellung der Fig. 1C beibehält.
[0044] Hierdurch wird erreicht, dass die Rückseite 34 der Kopfstütze 30 in der Staustellung
bündiger Teil einer hinteren Abschlussfläche 20 des Sitzmöbelstücks 10 ist, in welcher
die Vertiefung 17 vorgesehen ist.
[0045] Die Fig. 2A bis 4D verdeutlichen die Mechanik, mittels derer die Kopfstütze 30 geführt
und angetrieben ist. Dabei zeigen die Fig. 2A und 2B die Kopfstütze 30 in ihrer Staustellung
entsprechend der Fig. 1A. Die Fig. 4A und 4B zeigen die Kopfstütze 30 in der Nutzstellung
entsprechend der Fig. 1C. Die Fig. 3A und 3B verdeutlichen einen Zwischenzustand,
der dem der Fig. 1B entspricht.
[0046] Bezugnehmend auf die Fig. 2A und 2B werden zunächst die Komponenten dieser Mechanik
erläutert.
[0047] Wie bereits erläutert, weist die Mechanik einer jeden Kopfstütze zwei erste Führungslaschen
44 und zwei zweite Führungslaschen 46 auf. Im Folgenden wird im Singular auf jeweils
nur eine Führungslasche Bezug genommen, wobei die jeweils andere Führungslasche einen
identischen Bewegungsablauf aufweist.
[0048] Die beiden Führungslaschen 44, 46 sind schwenkbeweglich an der Rückenlehne 16 angebracht,
wobei die jeweiligen Schwenkachsen 44A, 46A innerhalb der Rückwand 16A angeordnet
sind und somit von außen nicht erkennbar sind. Die Anbringung an der Rückenlehne 16
erfolgt mittels einer nicht näher bezeichneten Beschlagsplatte, die an einem Innengerüst
des Möbelstücks angebracht sein kann.
[0049] Die beiden Schwenkachsen 44A und 46A sind zueinander vertikal versetzt. Der Abstand
und die Relativausrichtung der Schwenkachsen 44A und 46A zueinander entspricht dem
Abstand und der Ausrichtung der Schwenkachsen 44B, 46B, um die die Führungslaschen
44, 46 schwenkbar an der Kopfstütze angebracht sind. Ebenso entspricht der Abstand
der beiden Schwenkachsen 44A, 44B der ersten Führungslasche 44 dem Abstand der beiden
Schwenkachsen 46A, 46B der zweiten Führungslasche. Die Schwenkachsen 44A, 44B, 46A,
46B sind somit in einer Parallelogramm-Konfiguration angeordnet. Hierdurch wird die
eingangs erläuterte Parallelverlagerung erzielt.
[0050] In der Staustellung der Fig. 2A und 2B weisen beide Führungslaschen 44, 46 eine nach
hinten abfallende Ausrichtung auf. Hierunter wird verstanden, dass die Schwenkachsen
44B, 46B jeweils unterhalb der Schwenkachsen 44A, 44B angeordnet sind.
[0051] Wie der Übergang von der Fig. 2B über die Fig. 3B bis zur Fig. 4B zeigt, verschwenken
die Führungslaschen 44, 46 bei der Überführung in die Nutzstellung der Kopfstütze
gemäß Fig. 4B um etwa 135°. Dies ermöglicht es, die Kopfstütze 30 zunächstweitgehend
vertikal anzuheben, um sie anschließend nach vorne über eine obere Abschlussfläche
22 der Rückenlehne 16 zu verlagern, so dass sie in der Nutzstellung eine im Wesentlichen
fluchtende Relativanordnung zu einer Rücken-Anlagefläche einnimmt, also eine übliche
Sitzposition bei angelehntem Kopf ermöglicht.
[0052] Um einen solch großen Schwenkwinkel bereitstellen zu können, ist vorgesehen, dass
ein Elektromotor 80 nicht unmittelbar auf eine der Führungslaschen wirkt.
[0053] Stattdessen ist vorgesehen, dass ein Elektromotor 80 zunächst auf einen Antriebshebel
60 wirkt und dieser dann seinerseits die Führungslasche 46 antreibt. Der Antriebshebel
60 ist wie auch die Führungslaschen 44, 46 schwenkbar um eine Schwenkachse 60A an
der Rückenlehne bzw. der dortigen Beschlagsplatte schwenkbar angelenkt.
[0054] Ein linear ausführbares Abtriebsglied 82 des Elektromotors 80 ist um eine Schwenkachse
82A schwenkbar am Antriebshebel 60 angelenkt. Wird das Abtriebsglied 82 ausgefahren,
so verschwenkt der Antriebshebel 60. Wie anhand des Ablaufs der Fig. 2 bis 4 erkennbar
ist, verschwenkt der Antriebshebel um etwa 90°.
[0055] Die Schwenkbewegung des Antriebshebels 60 wird genutzt, um hierüber die Führungslasche
46 anzutreiben. Zum Zwecke der Kraftübertragung weist der Antriebshebel 60 eine Kulissenspur
in Form eines Langlochs 62 auf. In diesem Langloch 62 ist eine Kulissenrolle 47 geführt,
die drehbar an der Führungslasche 46 angebracht ist. In Fig. 2B ist die Position der
Kulissenrolle 47 durch ein Bezugszeichen verdeutlicht. Allerdings ist die Kulissenrolle
47 hier nicht selbst erkennbar, da sie durch die im Weiteren noch beschriebene Verbindungslasche
70 verdeckt ist.
[0056] Bei Anordnung der Kopfstütze 30 in der Staustellung entsprechend dem Zustand der
Fig. 2A und 2B ist die Kulissenrolle 47 an einem inneren Ende des Langlochs 62 angeordnet.
Sobald mit dem Ausfahren des Abtriebsgliedes 82 die Schwenkbewegung des Antriebshebels
60 beginnt, wird auch die Führungslasche 46 verschwenkt, wobei deren Winkelgeschwindigkeit
höher als die des Antriebshebels 60 ist, da die Schwenkachse 46A näher am Langloch
62 und der Kulissenrolle 47 angeordnet ist als die Schwenkachse 60A des Antriebshebels
60.
[0057] Dies führt dazu, dass im Zwischenzustand der Fig. 3A und 3B der Antriebshebel erst
um 45° gegenüber seiner Ausgangsstellung verschwenkt ist, während die Führungslasche
46 und damit auch die Führungslasche 44 bereits um 75° verschwenkt ist. Während dieser
ersten Phase der Bewegung verlagert sich der Kulissengleiter 47 zum äußeren Ende des
Langlochs 62 hin. Wenn die Schwenkachsen 60A, 46A und die Drehachse der Kulissenrolle
47 sich in fluchtender Ausrichtung, hat die Kulissenrolle ihre äußere Endlage im Langloch
62 erreicht.
[0058] Im Zuge der fortgesetzten Bewegung des Abtriebsgliedes 82 des Elektromotors 80 wird
auch der Antriebshebel 60 weiterverschwenkt. Die Kulissenrolle 47 kehrt in dieser
zweiten Phase der Bewegung wieder in Richtung ihrer inneren Endlage zurück.
[0059] Im Zuge der weiter fortgesetzten Bewegung kommt es zwischen dem Zustand der Fig.
3A, 3B und der Fig. 4A, 4B zu einer besonderen Anordnung der Schwenkachsen, in der
alle vier Schwenkachsen 44A, 44B, 46A, 46B zueinander fluchten. Die oben beschriebene
Parallelogrammform wird gleichsam zu einer Linie, da die Innenwinkel in dieser besonderen
Konstellation 0° bzw. 180° betragen.
[0060] Die Zwischenstellung ist bei einem reinen Parallelogramm problematisch, da die Aufnahme
von Kräften quer zur gedachten Linie, die von allen vier Schwenkachsen auf einer Linie
gekreuzt wird, keine Kräfte quer zu dieser Linie aufnehmen kann und somit im Falle
der Kopfstütze keine von vorne auf die Kopfstütze wirkenden Kräfte aufnehmen kann.
Selbst wenn der Winkel nicht bereits 0° beträgt, sondern unterhalb von 20° ist die
Stabilität merklich beschränkt.
[0061] Um dies zu verhindern, verfügt der Beschlag über die bereits erwähnte Verbindungslasche
70. Diese stellt neben der Rückenlehne und der Kopfstütze eine dritte Verbindung zwischen
den Führungslaschen her, so dass hierdurch gleichsam mehrere Parallelogramme gebildet
werden, die in jeder Zwischenlage die auf die Kopfstütze wirkenden Kräfte aufnehmen
können.
[0062] Um die Stabilität zu begünstigen, sind die Schwenkachsen 70A, 70B in der genannten
Zwischenstellung mindestens 20 mm und vorliegend mehr als 40 mm gegenüber einer gedachten
Verbindungslinie zwischen den Schwenkachsen 44A, 44B, 46A, 46B versetzt.
[0063] Die fortgesetzte Bewegung erfolgt über daher sicher über diese Zwischenstellung hinaus
bis in den Zustand der Fig. 4A und 4B und die hier erreichte Nutzstellung der Kopfstütze
30. Die Kopfstütze ist nun in fluchtender Ausrichtung zur vorderen Anlagefläche der
Rückenlehne und geeignet, die hierauf wirkenden Kräfte sicher und stabil auf die Führungslaschen
und hierüber in die Rückenlehne abzuleiten.
1. Sitzmöbelstück (10), insbesondere in Art eines Sessels oder eines Sofas, mit den folgenden
Merkmalen:
a. das Sitzmöbelstück (10) verfügt über eine Sitzfläche (14) und eine Rückenlehne
(16), und
b. das Sitzmöbelstück (10) verfügt über mindestens eine Kopfstütze (30), die gegenüber
der Rückenlehne (16) zwischen einer Staustellung und einer Nutzstellung verlagerbar
ist, und
c. in der Nutzstellung befindet sich die Kopfstütze (30) in einer Position, in dersich
eine Kopf-Anlagefläche (32) der Kopfstütze (30) mit einer Rücken-Anlagefläche (18)
der Rückenlehne (16) in im Wesentlichen fluchtender Anordnung befindet, und
d. in der Staustellung ist die Kopfstütze (30) gegenüber der Nutzstellung abgesenkt,
e. zur Führung der Kopfstütze (30) zwischen der Staustellung und der Nutzstellung
sind mindestens eine erste Führungslasche (44) und mindestens eine zweite Führungslasche
(46) vorgesehen, die um eine erste bzw. eine zweite Schwenkachse (44A, 46A) schwenkbar
an der Rückenlehne (16) angebracht sind und die um eine dritte bzw. eine vierte Schwenkachse
(44B, 46B) schwenkbar an der Kopfstütze (30) angebracht sind, wobei vorzugsweise zwei
erste Führungslaschen (44) und zwei zweite Führungslaschen zur parallelen beidseitigen
Führung der Kopfstütze (30) vorgesehen sind,
gekennzeichnet durch das folgende weitere Merkmal:
f. der Abstand zwischen der ersten und der dritten Schwenkachse (44A, 44B) und zwischen
der zweiten und der vierten Schwenkachse (46A, 46B) sowie der Abstand der ersten und
der zweiten Schwenkachsen (44A, 44B) an der Rückenlehne (16) und der Abstand der dritten
und der vierten Schwenkachse (46A, 46B) an der Kopfstütze (30) sind so gewählt, dass
die Kopfstütze (30) in der Nutzstellung gegenüber der Staustellung um weniger als
20° verschwenkt ist.
2. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 1 mit den folgenden weiteren Merkmalen:
a. die Kopfstütze (30) weist eine der Kopf-Anlagefläche (32) gegenüberliegende Rückseite
(34) auf, und
b. bei Anordnung der Kopfstütze (30) in der Staustellung bildet die Rückseite (34)
einen Teil einer rückseitigen Abschlussfläche des Sitzmöbelstücks (10).
3. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 1 oder 2 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. an der Rückseite der Rückenlehne (16) ist eine Vertiefung (17) vorgesehen, in der
die Kopfstütze (30) in ihrer Staustellung zumindest zum überwiegenden Teil angeordnet
ist,
vorzugsweise mit den folgenden zusätzlichen Merkmalen:
b. die Rückseite der Rückenlehne (16) bildet seitlich der Aussparung (17) und/oder
unterhalb der Aussparung (17) eine Abschlussfläche (20), wobei die Rückseite (34)
der Kopfstütze (30) bezogen auf eine Möbellängsrichtung in der Staustellung um nicht
mehr als 20 mm über diese Abschlussfläche (20) herausragt bzw. um nicht mehr als 20
mm gegenüber dieser Abschlussfläche (20) zurückgesetzt ist, und/oder
c. die Vertiefung (17) ist an die Formgebung der Kopfstütze (30) derart angepasst,
dass die Kopfstütze (30) in der Staustellung ein Volumen der Aussparung zu mindestens
90% ausfüllt.
4. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden weiteren
Merkmalen:
a. zur Verlagerung der Kopfstütze (30) ist ein Motor (80) vorgesehen, und
b. der Motor (80) ist mittelbar mit einer der Führungslaschen (46) gekoppelt, wobei
die Koppelung über einen Antriebshebel (60) erfolgt, der um eine Schwenkachse (60A)
schwenkbeweglich an der Rückenlehne (16) angebracht ist, und
c. der Motor (80) wirkt auf den Antriebshebel (60), der seinerseits auf die Führungslasche
(46) wirkt,
vorzugsweise mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
d. der Motor (80) ist als Elektromotor ausgebildet, insbesondere als Linearmotor mit
einem elektromotorisch linear ausfahrbaren und einfahrbaren Abtriebsglied (82).
5. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 4 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. der Antriebshebel (60) wirkt auf die Führungslasche (46), wobei zu diesem Zweck
am Antriebshebel (60) oder an der Führungslasche (46) eine Kulissenspur (62) vorgesehen
ist, in der ein Kulissengleiter oder eine Kulissenrolle (47) der Führungslasche (46)
oder des Antriebshebels (60) geführt wird.
6. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 5 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. ein Abstand zwischen dem Kulissengleiter bzw. der Kulissenrolle (47) und der Schwenkachse
(60A) des Antriebshebels (60) ist zumindest zeitweise und vorzugsweise zu jedem Zeitpunkt
während der Überführung der Kopfstütze (30) aus der Staustellung in die Nutzstellung
größer als ein Abstand zwischen dem Kulissengleiter bzw. der Kulissenrolle (47) und
der rückenlehnenseitigen Schwenkachse (46A) der vom Antriebshebel (60) angetriebenen
Führungslasche (46).
7. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden weiteren
Merkmalen:
a. der Antriebshebel (60) ist derart ausgebildet, dass er bei der Überführung der
Kopfstütze (30) aus der Staustellung in die Nutzstellung um einen Winkel von weniger
als 120° verschwenkt wird, vorzugsweise um einen Winkel zwischen 75° und 110°, und
b. die mittels des Antriebshebels (60) angetriebene Führungslasche (46) ist derart
schwenkbeweglich an der Rückenlehne (16) angebracht und derart mittels des Antriebshebels
(60) angetrieben, dass sie bei der Überführung der Kopfstütze (30) aus der Staustellung
in die Nutzstellung um einen Winkel von mehr als 120° verschwenkt wird, vorzugsweise
um einen Winkel zwischen 130° und 150°.
8. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. die Schwenkachsen (44A, 44B, 46A, 46B) bilden ein Viereck, dessen jeweils einander
gegenüberliegenden Kanten hinsichtlich ihrer Länge um nicht mehr als 10% voneinander
abweichen, vorzugsweise um nicht mehr als 5%,
vorzugsweise mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
b. die Schwenkachsen (44A, 44B, 46A, 46B) bilden ein Parallelogramm, dessen jeweils
einander gegenüberliegenden Kanten identische Längen aufweisen.
9. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 8 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. bei der Überführung der Kopfstütze (30) aus der Staustellung in die Nutzstellung
gelangen die Schwenkachsen (44A, 44B, 46A, 46B) zwischenzeitlich in eine gestreckte
Konfiguration, in der Verbindungslinien zwischen der ersten und der zweiten Schwenkachse
(44A, 46A) sowie zwischen der dritten und der vierten Schwenkachse (44B, 46B) mit
Verbindungslinien zwischen der ersten Schwenkachse (44A) und der dritten Schwenkachse
(44B) sowie zwischen der zweiten Schwenkachse (46A) und der vierten Schwenkachse (46B)
jeweils einen Winkel von weniger als 10° einschließen, vorzugsweise einen Winkel von
weniger als 5°.
10. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 9 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. es ist ein Sicherungsglied (70) vorgesehen, welches in der gestreckten Konfiguration
verhindert, dass die Führungslaschen (44, 46) in eine sich kreuzende Konfiguration
überschlagen.
11. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 10 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. das Sicherungsglied (70) ist als Verbindungslasche (70) ausgebildet, welche an
der ersten Führungslasche (44) und der zweiten Führungslasche (46) schwenkbeweglich
angebracht ist, wobei vorzugsweise die Verbindungslasche (70) während der Überführung
der Kopfstütze (30) aus dem Stauzustand in den Nutzzustand zu jedem Zeitpunkt innerhalb
der Rückenlehne (16) angeordnet ist,
vorzugsweise mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen Merkmale:
b. die Schwenkachse (70A) des Sicherungsgliedes (70) an der ersten Führungslasche
(44) ist gegenübereinerVerbindungsliniezwischen derersten Schwenkachse (44A) und der
dritten Schwenkachse (44B) versetzt, vorzugsweise um mindestens 20 mm, insbesondere
vorzugsweise um mindestens 40 mm, und/oder
c. die Schwenkachse (70B) des Sicherungsgliedes (70) an derzweiten Führungslasche
(44) ist gegenübereinerVerbindungsliniezwischen derzweiten Schwenkachse (46A) und
der vierten Schwenkachse (46B) versetzt, vorzugsweise um mindestens 20 mm, insbesondere
vorzugsweise um mindestens 40 mm.
12. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 7 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. die erste Führungslasche (44) und die zweite Führungslasche (46) sind bezogen auf
eine Möbelquerrichtung (Z) voneinander beabstandet, vorzugsweise um mindestens 10
mm, insbesondere vorzugsweise um mindestens 18 mm.
13. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. eine der Führungslaschen (44) ist an einerSeitenfläche (36) der Kopfstütze (30)
außenseitig schwenkbar angelenkt,
vorzugsweise mit dem zusätzlichen Merkmal:
b. die andere Führungslasche (46) ist in einem von Außenflächen (32, 34, 36) der Kopfstütze
(30) umgebenen Innenraum der Kopfstütze (30) schwenkbar angelenkt, wobei insbesondere
vorzugsweise in der Außenfläche (32, 34, 36) der Kopfstütze (30) ein Schlitz (35)
zur Durchführung dieser anderen Führungslasche (46) vorgesehen ist.
14. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. mindestens eine der Führungslaschen (44, 46) weist eine gekrümmte Formgebung auf,
die über einen Laschenabschnitt (44C, 46C) von mindestens 12 cm Länge verfügt, der
in der Nutzstellung der Kopfstütze (30) von hinten über die eine obere Abschlussfläche
(22) der Rückenlehne (16) ragt und dabei mit einer Horizontalebene einen Winkel von
nicht mehr als 30° einschließt.
15. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden weiteren
Merkmalen:
a. die Kopf-Anlagefläche (32) der Kopfstütze (30) ist im Wesentlichen eben ausgebildet,
und/oder
b. die Kopf-Anlagefläche (32) der Kopfstütze (30) weist eine Höhe von mindestens 25
cm auf, und/oder
c. das Sitzmöbelstück (10) ist als Sofa ausgebildet und verfügt über mindestens zwei
Kopfstützen (30), und/oder
d. das Sitzmöbelstück (10) weist zur Verlagerung einer Kopfstütze zwei erste Führungslaschen
und/oder zwei zweite Führungslaschen auf, wobei vorzugsweise die ersten oder die zweiten
Führungslaschen über ein Verbindungselement, insbesondere in Art einer Torsionsstange,
miteinander schwenkgekoppelt sind.