Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Trinkvorrichtung zur retronasalen Aufnahme einer Aromasubstanz.
Stand der Technik
[0002] Es besteht ein zunehmendes Bedürfnis, Trinkflüssigkeiten aufzunehmen, die einerseits
eine angenehme Geschmacksrichtung besitzen, andererseits aber Gesundheitsrisiken zu
vermeiden, die durch die Aufnahme von in der Trinkflüssigkeit gelösten Aromasubstanzen
oder Stabilisierungsmitteln hervorgerufen werden können. Darüber hinaus soll die Aufnahme
einer erhöhten Kalorienmenge vermieden werden.
[0003] Daher ist Wasser, das mit einem schwachen Fruchtaroma versehen ist, in den vergangenen
Jahren populär geworden. Allerdings finden sich auch in diesem aromatisierten Wasser
unerwünschte Additive, wie Stabilisierungssubstanzen und ein gewisser Anteil an Zucker,
weshalb diese aromatisierten Getränke ebenfalls eine Kalorienmenge aufweisen, die
von vielen Benutzern abgelehnt wird.
[0004] Ein erster Schritt zur Lösung des Problems besteht darin, das Geschmacksaroma erst
unmittelbar vor dem Konsum eines Getränks diesem zuzuführen. Die
US 2008/028353 A1,
US 2015/030726 A1 sowie die
US 8,662,2904 sind Beispiele für Dosiersysteme, bei denen unmittelbar vor dem Konsum des Getränks
oder auch während dessen eine ursprünglich separat vorgesehene Aromasubstanz der Trinkflüssigkeit
zugeführt und in dieser gelöst wird. Durch diese Maßnahme können zwar Probleme wie
die Stabilisierung der Trinkflüssigkeit über einen verlängerten Zeitraum vermieden
werden, jedoch bleibt das Problem der unerwünschten Aufnahme von Zusatzstoffen bestehen.
[0005] Da der olfaktorische Sinneseindruck einen wesentlichen Teil der gustatorischen Wahrnehmung
beim Konsum von Speisen und Getränken ausmacht, versuchen bisherige Systeme den beim
Trinken wahrgenommenem Geruch zu beeinflussen. Hierfür wird in der
US 5,635,229 ein Aromaelement vorgeschlagen, das an einem Trinkbehälter nahe der Trinköffnung
befestigt werden kann, damit sich das Aromaelement in unmittelbarer Nähe zur Nase
des Benutzers befindet, der während des Trinkens durch die Nase atmet und somit den
Duft aufnimmt.
[0006] Auch das Trinkgefäß nach der
US 8,662,339 B2 arbeitet nach diesem Prinzip, dass während des Trinkens ein Aroma durch die Nase
inhaliert wird.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Trinkvorrichtung vorzuschlagen, die
für den Benutzer ein verbessertes Geschmackserlebnis ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Trinkvorrichtung mit dem Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen folgen aus den übrigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung.
[0009] Die erfindungsgemäße Trinkvorrichtung zur retronasalen Aufnahme einer Aromasubstanz
umfasst einen Vorratsbehälter für Trinkflüssigkeit, mindestens einen von Luft durchströmbaren
Aromabehälter, einen vom Vorratsbehälter zu einem Mundende der Trinkvorrichtung verlaufenden
Transportkanal für Trinkflüssigkeit sowie einen Luftkanal zum Transport aromatisierter
Luft, der von mindestens einem des mindestens einen Aromabehälters entweder zum Transportkanal
für Trinkflüssigkeit oder zum Mundende verläuft.
[0010] Der wesentliche Gesichtspunkt der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung besteht darin,
dass die Aromasubstanz retronasal aufgenommen wird. Die Aromasubstanz gelangt beim
Trinken gemeinsam mit der Trinkflüssigkeit in den Mund des Benutzers und steigt anschließend
retronasal über den Rachenraum zur Riechschleimhaut (regio olfactoria) auf, wo sie
durch die dort befindlichen Rezeptoren erfasst und vom Benutzer wahrgenommen wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in gleicher Weise für kalte oder warme Trinkflüssigkeit
geeignet.
[0011] Dabei macht man sich den Umstand zunutze, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem
Geruchssinn und dem Geschmackssinn besteht. Der Benutzer gewinnt daher den Eindruck,
als würde er das Aroma schmecken, obwohl er es tatsächlich lediglich retronasal riecht.
[0012] Der Geschmackssinn eines Menschen wird wesentlich durch den retronasalen Geruchssinn
geprägt. Die Rezeptoren der Zunge können lediglich zwischen süß, sauer, bitter, salzig
und umami unterscheiden, wohingegen der differenzierte Geschmackssinn dadurch entsteht,
dass die gasförmige Phase von Nahrungsmitteln und Flüssigkeiten im Rachenraum über
den retronasalen Weg aufsteigt und die Riechschleimhaut erreicht. Die dort angesiedelten
Sensoren lösen neurologische Reize aus, die im Gehirn einen Geschmackseindruck entstehen
lassen. Eine Person, der somit während des Trinkens ein Aroma in den Rachenraum zugeführt
wird, gewinnt den Eindruck als sei das Getränk aromatisiert, da beim retronasalen
Riechen im Gehirn der Sinneseindruck entsteht, als sei das Getränk die Aromaquelle,
obwohl der Benutzer eine reine, d.h. nichtaromatisierte, pure Flüssigkeit, wie Wasser
zu sich nimmt. Bei der Geruchsaufnahme beim Einatmen durch die Nase, der sogenannten
orthonasalen Aufnahme einer Aromasubstanz, entsteht dieser Eindruck nicht in gleichem
Umfang, da der Sinneseindruck an die Atemfrequenz gekoppelt ist und der Benutzer somit
den korrekten Eindruck gewinnt, dass er die Aromasubstanz lediglich riecht, nicht
aber wie bei der retronasalen Aufnahme schmeckt.
[0013] Der vorzugsweise nachfüllbar gestaltete Vorratsbehälter kann dabei reines Wasser
oder aber mit Kohlensäure versetztes Wasser aufnehmen, während die Aromasubstanz auf
die im Transportkanal befindliche Luft übertragen und der Trinkflüssigkeit unmittelbar
vor der Aufnahme durch den Benutzer zugeführt oder aber separat in den Rachenraum
des Benutzers transportiert wird.
[0014] Alternativ kann die Trinkflüssigkeit aber auch einen Eigengeschmack besitzen. Der
bestehende Eigengeschmack der Trinkflüssigkeit wird durch die Aromasubstanz aus dem
Aromabehälter entweder verstärkt oder aber durch eine oder mehrere zusätzliche Geschmackskomponenten
ergänzt. Befindet sich im Vorratsbehälter beispielsweise Apfelsaft, so kann Apfelaroma
zur Verstärkung des Geschmackserlebnisses zugeführt werden, oder aber beispielsweise
Orangenaroma zugeführt werden, um eine Geschmacksmischung herzustellen. Auf diese
Weise lassen sich beispielsweise auch alkoholische Getränke, wie Bier, mit zusätzlichen
Aromasubstanzen versehen, wobei auf die speziellen Vorlieben eines Benutzers eingegangen
werden kann, indem ein entsprechender Aromabehälter in der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
verwendet wird. Außerdem können in der hier offenbarten Trinkvorrichtung auch im Lebensmittelbereich
nicht-übliche Geschmacksrichtungen verwendet werden, wie beispielsweise das aus der
Raumbeduftung bekannte "Sandelholz" oder aber "Frühlingswiese" oder "Einhorn". Das
eingesetzte Aroma kann dabei künstlich oder natürlich sein. Möglich ist dabei, Aromen
zu verwenden, die aus einer künstlichen oder natürlichen Quelle isoliert oder angereichert
wurden sowie auch natürliche Stoffe, wie beispielsweiße frische oder verarbeitete
Erzeugnisse aus beispielsweise Zitronenschalen, Löwenzahnblättern, Süßholz oder anderen
aromahaltigen Stoffen.
[0015] Erfindungsgemäß können auch mehrere Aromabehälter vorgesehen werden. Dabei kann es
sich um einen als Ersatz vorgesehenen Aromabehälter handeln, der verwendet werden
kann, sobald der im Einsatz befindliche Aromabehälter erschöpft ist. Es ist aber alternativ
oder zusätzlich auch möglich, mehrere Aromabehälter zu verwenden, die gleichzeitig
im Einsatz sind, um aus verschiedenen Grundaromen beliebige Aromamischungen herstellen
zu können.
[0016] Erfindungsgemäß verläuft der Transportkanal für Trinkflüssigkeit zum Mundende, während
der Luftkanal entweder in unmittelbarer Nähe zum Mundende in den Transportkanal für
Trinkflüssigkeit mündet, oder aber getrennt zum Transportkanal für Trinkflüssigkeit
zum Mundende verläuft.
[0017] Der Vorteil der Lösung, wonach der Luftkanal in unmittelbarer Nähe zum Mundende in
den Transportkanal für Trinkflüssigkeit mündet, besteht darin, dass keine Fehlbenutzung
möglich ist. Bei der Aufnahme der Trinkflüssigkeit wird automatisch die Aromasubstanz
mitaufgenommen. Der Nachteil dieser Lösung besteht allerdings darin, dass sich in
der Trinkflüssigkeit Luftblasen befinden. Das Trinken ist folglich mit einer erhöhten
Geräuschentwicklung verbunden, vergleichbar dem Trinken aus einem Strohhalm, durch
den sowohl Flüssigkeit wie auch Luft angesaugt wird. Desweiteren hat der Benutzer
nicht mehr den gewünschten Eindruck, reine Flüssigkeit wie Wasser zu trinken. Schließlich
besteht ein weiterer Nachteil darin, dass der Kontakt zwischen der Trinkflüssigkeit
und der aromatisierten Luft über einen verlängerten Zeitraum besteht, während dessen
eine Stoffübertragung der Aromasubstanz von der Luft in die umgebende Trinkflüssigkeit
erfolgt. Die Trinkflüssigkeit wird daher unabhängig von der Unbedenklichkeit der Aromasubstanz
in der Wahrnehmung des Benutzers "kontaminiert". Daher sind diejenigen Lösungen bevorzugt,
bei denen der Luftkanal getrennt zum Transportkanal für Trinkflüssigkeit zum Mundende
verläuft.
[0018] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Mundende so gestaltet,
dass der Transportkanal für Trinkflüssigkeit und der Luftkanal zum Transport von aromatisierter
Luft am Mundende getrennt voneinander und im Wesentlichen gleich weit in Längsrichtung
verlaufen. Unter "Längsrichtung" ist dabei die Richtung in Längserstreckung des Transportkanals
für Trinkflüssigkeit sowie des Luftkanals zum Transport von aromatisierter Luft am
Mundende zu verstehen. Mit anderen Worten erstrecken sich beim Trinken der Transportkanal
für Trinkflüssigkeit und der Luftkanal im Wesentlichen gleich weit in den Mundraum
des Benutzers.
[0019] Bei dieser technischen Lösung werden die aromatisierte Luft und die Trinkflüssigkeit
getrennt voneinander aus der Trinkvorrichtung angesaugt. Die aromatisierte Luft muss
nicht erst in Form von Luftbläschen aus der umgebenden Trinkflüssigkeit entweichen,
sondern kann unmittelbar nach dem Eintritt in den Mundraum retronasal über den Rachenraum
zur Riechschleimhaut aufsteigen. Ein weiterer Vorteil einer separaten Zufuhr der aromatisierten
Luft sowie der Trinkflüssigkeit in den Mundraum besteht darin, dass ein noch geringerer
Stoffübergang zwischen der Luft und der Trinkflüssigkeit erfolgen kann. Dies hat zwei
Gründe. Der erste Grund besteht darin, dass die aromatisierte Luft nicht in Form kleiner
Bläschen in der Trinkflüssigkeit enthalten ist und somit eine deutlich geringere Gesamtoberfläche
für die Stoffübertragung zwischen der flüssigen Phase und der gasförmigen Phase zur
Verfügung steht. Der zweite Grund besteht darin, dass der Benutzer deutlich weniger
und tatsächlich eine vernachlässigbare Menge an aromatisierte Luft gemeinsam mit der
Trinkflüssigkeit schluckt, da die aromatisierte Luft bereits als separate Phase vorliegt
und keine vorhergehende Entmischung mehr erforderlich ist. Schließlich hat diese technische
Lösung auch noch den Vorteil, dass der Benutzer das Gefühl hat, eine klare Trinkflüssigkeit
aufzunehmen, nicht aber eine, wenn auch nur in geringem Maße, mit Gas versetzte Trinkflüssigkeit.
Der Benutzer erfährt, dass er reine Flüssigkeit, wie Wasser, zu sich nimmt.
[0020] Eine Variante der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass das Mundende so gestaltet
ist, dass beim Gebrauch der Trinkvorrichtung der Transportkanal für Trinkflüssigkeit
und der Luftkanal zum Transport von aromatisierter Luft sich unterschiedlich weit
in den Mundraum des Benutzers erstrecken.
[0021] Dabei sind naturgemäß zwei unterschiedliche Möglichkeiten denkbar. Zum einen kann
sich der Luftkanal zum Transport von aromatisierter Luft weiter in den Mundraum des
Benutzers erstrecken als der Transportkanal für Trinkflüssigkeit, oder aber der Transportkanal
für Trinkflüssigkeit erstreckt sich weiter in den Mundraum des Benutzers hinein. Beiden
Lösungen ist gemeinsam, dass die aromatisierte Luft sowie die Trinkflüssigkeit getrennt
voneinander aus der Vorrichtung angesaugt werden. Beiden Varianten ist weiterhin gemeinsam,
dass der Stoffaustausch zwischen der aromatisierten Luft und der Trinkflüssigkeit
möglichst gering gehalten wird. Dieser Vorteil lässt sich aber in gleicher Weise erzielen,
wenn sich der Transportkanal für Trinkflüssigkeit und der Luftkanal zum Transport
von aromatisierter Luft sich gleich weit in den Mundraum des Benutzers erstrecken,
aber beide so gestaltet sind, dass sie bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in den Mundraum
des Benutzers hineinragen. Eine Erstreckung zu weit in den Mundraum hinein wird allerdings
vom Benutzer als unangenehm empfunden.
[0022] Die technische Herausforderung aller oben beschriebenen Lösungen besteht darin, die
Geometrien des Transportkanals für Trinkflüssigkeit sowie des Luftkanals so auf einander
abzustimmen, dass abhängig von der Trinkstellung sowie bei speziellen Trinkflüssigkeiten
und auch der Viskosität der Trinkflüssigkeit die aromatisierte Luft und die Trinkflüssigkeit
im gewünschten Mengenverhältnis zueinander angesaugt werden.
[0023] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Trinkvorrichtung
weiterhin eine Drosselvorrichtung und/oder Abdichtvorrichtung für den Transportkanal
für Trinkflüssigkeit und/oder den Luftkanal zum Transport von aromatisierter Luft,
wobei die Abdichtvorrichtung vorzugsweise in einem das Mundende umfassenden Mundstück
vorgesehen ist und das Mundstück von einer abdichtenden Position in eine nicht abdichtende
Position bewegbar ist.
[0024] Eine Drosselvorrichtung kann alternativ zu einer Abdichtvorrichtung, vorzugsweise
aber ergänzend zu einer Abdichtvorrichtung vorgesehen werden. Eine Drosselvorrichtung
ermöglicht es, das Verhältnis zwischen Trinkflüssigkeit und aromatisierter Luft einzustellen,
wodurch sich beispielsweise das Maß an Aromatisierung, oder aber die Durchflussmenge
an Trinkflüssigkeit einstellen lässt. Eine einfache Ausführungsform einer Drosselvorrichtung,
die aber bis zur vollständigen Abdichtung betätigt werden kann, ist eine Quetschvorrichtung,
mit Hilfe derer ein flexibler Abschnitt des Transportkanals oder Luftkanals bezüglich
seines Innenquerschnitts reduziert oder völlig abgeklemmt werden kann.
[0025] Eine bevorzugte alternative Ausführungsform der Abdichtvorrichtung ist das Vorsehen
eines Zughahns, der sich vorzugsweise am Mundstück befindet und vom Benutzer zum Öffnen
des Durchflusses herausgezogen wird. Nach dem Trinken wird der Zughahn wieder in Richtung
Mundstück gedrückt, um den Luftkanal und den Transportkanal zu schließen.
[0026] Eine weitere bevorzugte Alternative der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung umfasst
einen Drehstopfen, der vom Benutzer durch Drehen geöffnet oder geschlossen wird. Die
Verwendung von Drehstopfen ist aus der Chemietechnik gut bekannt, da ein Drehstopfen
ein einfaches, aber sehr dicht abschließendes Bauteil darstellt. Darüber hinaus lässt
sich ein Drehstopfen auch stufenlos einstellen, so dass ein Drehstopfen die Funktionalitäten
einer Drosselvorrichtung und einer Absperrvorrichtung in sich vereint.
[0027] Eine weitere bevorzugte Alternative der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst ein
Schiebeventil, das nach einer bevorzugten Variante in einem Deckel der Trinkvorrichtung
vorgesehen ist und gleichzeitig das Mundstück beinhalten kann. Der Vorteil eines derartigen
Schiebeventils besteht darin, dass unmittelbar erkennbar ist, ob sich das Ventil im
offenen oder geschlossenen Zustand befindet.
[0028] Eine bevorzugte alternative Ausführungsform der Vorrichtung ist das Vorsehen eines
Drehdeckels, der entweder aufgesetzt oder aufgeschraubt wird und dadurch die Trinkvorrichtung
abdichtet. Ein Drehdeckel ist gut geeignet, um die Trinkvorrichtung auch dann dicht
abzuschließen, wenn sich im Inneren des Vorratsbehälters ein erhöhter Druck aufbaut,
wie dies auftreten kann, wenn die Trinkflüssigkeit ein kohlensäurehaltiges Getränk
ist. Ein derartiger Deckel kann sowohl den Transportkanal für Trinkflüssigkeit als
auch den Luftkanal für aromatisierte Luft, aber in gleicher Weise auch eine weitere
Luftleitung zur Zufuhr von Luft in das Innere des Vorratsbehälters zum Zwecke des
Druckausgleichs dicht abschließen. Ein weiterer Vorteil eines Drehdeckels besteht
darin, dass er das Mundstück vor Verschmutzung schützt und es sich dabei um ein jedem
Nutzer bekanntes Element handelt, und auf dessen Eignung zum dichten Verschließen
der Trinkvorrichtung vertraut wird.
[0029] Eine bevorzugte alternative Ausführungsform der Vorrichtung ist das Vorsehen eines
Sportventils, wie es bei Trinkflaschen zum Beispiel zur Mitführung beim Fahrradfahren
bekannt ist. Dementsprechend ist die Funktion eines Sportventils bekannt, so dass
der Benutzer intuitiv das Ventil zum Trinken zieht und nach dem Trinken wieder in
seine ursprüngliche Position drückt.
[0030] Besonders bevorzugt ist allerdings die Ausführungsform, wonach das Mundstück der
Trinkvorrichtung gleichzeitig eine Absperrvorrichtung ist, mit Hilfe derer sich alle
in Richtung des Mundstücks verlaufenden Transportwege dicht verschließen lassen. Dabei
ist das Mundstück nach einer bevorzugten Variante der Erfindung so gestaltet, dass
es sich über eine Translationsbewegung von der abdichtenden Position in die nicht
abdichtende Position bewegen lässt. Das Mundstück kann dabei so gestaltet sein, dass
sowohl der Transportkanal für Trinkflüssigkeit als auch der Luftkanal, aber auch die
Luftleitung zum Einströmen von Luft in den Innenraum des Vorratsbehälters abgedichtet
und geöffnet werden können. Der Benutzer muss folglich lediglich das Mundstück in
eine Betriebsposition bringen, wodurch vom Benutzer unbemerkt die Abdichtvorrichtung
betätigt wird. Auf diese Weise lässt sich die Anzahl von Bauelementen gering halten,
wodurch unter anderem eine hygienegerechtere Gestaltung und auch eine Kostenersparnis
im Rahmen der Produktion und des Zusammenbaus des Trinksystems ermöglicht wird.
[0031] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der mindestens eine Aromabehälter
entnehmbar und mit Hilfe eines einfachen Bewegungsablaufs in der erfindungsgemäßen
Trinkvorrichtung einsetzbar. Dabei kann nach einer bevorzugten Variante ein Bajonettverschluss
verwendet werden. Ein Bajonettverschluss hat den Vorteil, dass nach dem Einsetzen
die korrekte Orientierung des Aromabehälters in der Trinkvorrichtung sichergestellt
ist. Nach einer weiteren bevorzugten Variante kann zusätzlich ein Federelement vorgesehen
werden, das den Aromabehälter aus dessen Aufnahme heraustreten lässt, sobald der Aromabehälter
nicht ordnungsgemäß eingesetzt wurde. Mit Hilfe unterschiedlicher Einrastpositionen
kann darüber hinaus zwischen verschiedenen Einstellungen der Aromaintensität vorgewählt
werden.
[0032] Vorzugsweise umfasst einer des mindestens einen Aromabehälters eine Abdichtvorrichtung,
wobei der Aromabehälter von einer abdichtenden Position in eine nicht abdichtende
Position bewegbar ist. Ein Aromabehälter mit im Wesentlichen kreisrundem Querschnitt
kann in gleicher Weise wie der oben beschriebene Drehstopfen verwendet werden, indem
der Aromabehälter um seine Symmetrieachse gedreht wird, um den Transportkanal für
Trinkflüssigkeit in fluchtende Ausrichtung mit dem Kanal durch den Aromabehälter zu
bringen. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass kein zusätzliches Bauteil erforderlich
ist.
[0033] Alternativ ist es aber in gleicher Weise möglich, den Aromabehälter von einer abdichtenden
Position in eine nicht abdichtende Position zu bewegen, indem der Aromabehälter in
einer Axialrichtung verschoben wird. So könnte beispielsweise ein Aromabehälter mit
beliebiger prismenförmiger oder ringförmiger Geometrie in axialer Richtung gedrückt
werden, um den Aromabehälter in eine nicht abdichtende Position zu bringen. Der Aromabehälter
kann in dieser Position verrasten, d.h. selbsttätig in dieser Position bleiben, oder
aber ein Trinken unter Aromazufuhr ist nur möglich, wenn der Aromabehälter gedrückt
gehalten wird. Auf diese Weise könnte ein Benutzer zusätzlich zwischen Trinkflüssigkeit
mit und ohne aromatisierte Luft auswählen.
[0034] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann mindestens einer des mindestens
einen Aromabehälters mehrere Kammern umfassen, die Aromasubstanzen unterschiedlicher
Geruchsintensität und/oder unterschiedlicher Geruchsqualitäten enthalten. Nach einer
weiteren Alternative der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung können mehrere Aromabehälter
vorgesehen sein. Mit anderen Worten kann einer oder mehrere Aromabehälter vorgesehen
sein und dieser Aromabehälter oder eine beliebige Anzahl der mehreren Aromabehälter
kann zusätzlich mehrere Kammern umfassen. Auf diese Weise lassen sich beliebige Varianten
verwirklichen. Beim Vorsehen eines einzigen Aromabehälters kann dieser unterschiedliche
Aromen enthalten, so dass abhängig von der Einsetzrichtung oder aber einer auch während
des Trinkens vom Benutzer veränderbaren Orientierung des Aromabehälters ein unterschiedliches
Aroma zugeführt wird. Darüber hinaus kann beim Vorsehen eines einzigen Aromabehälters
die Art von Aroma aber auch die Aromastärke variiert werden. So könnte beispielsweise
ein Aromabehälter zwei, drei oder mehr unterschiedliche Aromaintensitäten ein und
desselben Aromastoffes enthalten, oder aber ein einzelner Aromabehälter zwei unterschiedliche
Aromen enthalten, die aber jeweils in zwei unterschiedlichen Stufen vorgesehen sind,
so dass der Aromabehälter vier separate Kammern aufweisen würde.
[0035] Beim Vorsehen mehrerer Aromabehälter lassen sich über die Variation unterschiedlicher
Aromarichtungen, Aromastärken, oder aber auch durch die Addition ein und derselben
Aromarichtung beliebige Aromamischungen herstellen, die von einem Benutzer individuell
zusammengestellt werden können.
[0036] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung befindet sich einer des mindestens
einen Aromabehälters in einem Mundstück der Trinkvorrichtung, wobei das Mundstück
vorzugsweise austauschbar ist. Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Hygiene der
Trinkvorrichtung verbessert wird, da das Mundstück mit dem Aromabehälter ausgetauscht
wird und somit nach der Erschöpfung des Aromabehälters ein neues Mundstück an der
Trinkvorrichtung angebracht wird. Allerdings ist bei dieser Lösung zu berücksichtigen,
dass auf einen dichten Abschluss zwischen dem Mundstück und dem Vorratsbehälter für
Trinkflüssigkeit zu achten ist.
[0037] Das Vorsehen des Aromabehälters entweder in das Mundstück integriert oder aber an
einem Deckel des Vorratsbehälters besitzt den Vorteil, dass der Benutzer die "Geschmacksrichtung"
unmittelbar erkennen kann. So könnte beispielsweise das Mundstück entsprechend dem
gewählten Aroma eingefärbt sein und beispielsweise eine gelbe Farbe für ein Zitronenaroma
oder aber eine grüne Farbe für ein Grüner-Apfelaroma aufweisen.
[0038] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Vorratsbehälter für
Trinkflüssigkeit mit einem Deckel versehen. Wird der Deckel abgenommen, so ist für
den Benutzer sowohl eine Einfüllöffnung für Trinkflüssigkeit, wie auch eine Aufnahmeöffnung
für einen Aromabehälter oder mehrere Aromabehälter zugänglich. Nach dem Aufsetzen
des Deckels kann anschließend durch die Drehung des Deckels zwischen unterschiedlichen
Aromarichtungen variiert werden. Der Vorteil dieser Lösung besteht auch darin, dass
keine gesonderte Arretierung des Aromabehälters in der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
erforderlich ist, weil der Aromabehälter automatisch nach dem Aufsetzen des Deckels
im eingesetzten Zustand fixiert wird. Durch diese Lösung wird auch die Abdichtung
des Aromabehälters einfacher.
[0039] Nach einer bevorzugten Variante ist am Aromabehälter eine Hinweislasche vorgesehen,
die nach dem Aufsetzen des Deckels nach Außen aus dem Trinkgefäß vorragt und einen
Benutzer über die eingesetzte Aromarichtung informiert. Die Lasche kann zum Herausnehmen
des Aromabehälters bequem gegriffen werden.
[0040] Nach einer alternativen, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Aromabehälter
als Ring gestaltet, der sich nahe dem Mundende der Trinkvorrichtung befindet. In dem
Ring kann sich eine einzelne Kammer befinden. In dem ringförmigen Aromabehälter können
mehrere Kammern mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen vorgesehen sein, die vorzugsweise
durch eine zusätzliche Markierung und/oder Farbgebung für den Benutzer gekennzeichnet
sind. Auf diese Weise kann der Benutzer intuitiv über die Betätigung des Aromarings
das Aroma verändern, was auch während des Trinkens erfolgen kann. Somit bietet die
Verwendung eines Aromabehälters in Form eines Ringes viele Optionen, die anwenderfreundlich
eingesetzt werden können.
[0041] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die erfindungsgemäße
Trinkvorrichtung weiterhin ein Zugventil als Druckausgleichsventil, das eine Luftzufuhrleitung
verschließt, die in den Innenraum des Vorratsbehälters für Trinkflüssigkeit führt.
Baut sich durch das Trinken, d.h. die Entnahme von Trinkflüssigkeit, ein Unterdruck
in dem Vorratsbehälter auf, so öffnet sich das Ventil und lässt Luft in den Vorratsbehälter
für Trinkflüssigkeit eintreten. Sobald der Druckausgleich hergestellt wurde, schließt
sich das Druckventil automatisch durch dessen Eigenspannung wieder, so dass keine
Trinkflüssigkeit entweichen kann. Diese Variante ist besonders vorteilhaft in denjenigen
Fällen, in denen die Absperrvorrichtung lediglich den Transportkanal für Trinkflüssigkeit
und den Luftkanal zum Transport aromatisierter Luft verschließt, nicht aber den Luftkanal
zum Druckausgleich. Eine beispielhafte, derartige Variante ist das Vorsehen eines
Mundstückes, das von einer abdichtenden Position in eine Betriebsposition verschwenkt
werden kann, während die Luftleitung zum Druckausgleich sich an einer anderen Stelle
des Behälters befindet.
[0042] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Trinkvorrichtung
weiterhin ein Kopfteil, welches das Mundende umfasst und bewegbar relativ zum Vorratsbehälter
angeordnet ist, wobei das Kopfteil von einer den Transportkanal für Trinkflüssigkeit
und/oder den Luftkanal abdichtenden Position in einer nicht abdichtende Position bewegbar
ist.
[0043] Im einfachsten Fall kann das Kopfteil der Trinkvorrichtung drehbar auf den Vorratsbehälter
für Trinkflüssigkeit befestigt sein. Dabei kann die Geometrie des Kopfteils relativ
zum Vorratsbehälter so gewählt werden, dass sich beim Drehen des Kopfteils, wenn das
Kopfteil in die Trinkposition gebracht wird, schräg stellt, so dass zum einen eine
für den Benutzer ergonomisch bequeme Trinkhaltung möglich ist und zum anderen auch
für den Benutzer deutlich wird, dass sich die Trinkvorrichtung in dem betriebsfertigen
Zustand befindet und bei unsachgemäßer Handhabung die Trinkflüssigkeit auch auslaufen
kann. Auf diese Weise kann eine Trinkvorrichtung gestaltet werden mit futuristisch
wirkender Formensprache, die den Anspruch auf eine neue und innovative Trinkvorrichtung
unterstreicht.
[0044] Die erfindungsgemäße Trinkvorrichtung kann in unterschiedlichster Weise ausgestaltet
sein. Es kann sich dabei um eine mobile Trinkflasche handeln, die entweder einwandig
oder doppelwandig als Thermosflasche ausgeführt ist.
In gleicher Weise kann aber auch ein offenes Trinkgefäß, vergleichbar einem Becher,
vorgesehen sein, wobei allerdings auf die korrekte Trinkhaltung zu achten ist, damit
beim Trinken sowohl die Trinkflüssigkeit wie auch das zu dosierende Aroma in den Rachenraum
geführt wird. Bei dieser technischen Lösung könnte der Aromabehälter ein Ring sein,
welcher den Vorratsbehälter für Trinkflüssigkeit umgibt und von dem aus das Aroma
entweder dem Transportkanal für Trinkflüssigkeit zu dosiert wird, oder aber in einem
separat am Behälterrand des Trinkbechers verlaufenden Luftkanal dem Benutzer zugeführt
wird.
[0045] Alternativ kann der Trinkbecher aber auch oben geschlossen sein und als sogenanntes
Shotglas verwendet werden. Diese Variante kann eingesetzt werden, um Trinkflüssigkeiten
wie beispielsweise Spirituosen, Liköre oder auch koffeinhaltige oder -freie Getränke
mit bestimmten Aromastoffen geschmacklich zu modifizieren, oder einen bestehenden
Geschmack zu verstärken bzw. möglicherweise ungewünschte Sinneswahrnehmungen zu verdecken.
[0046] Eine weitere alternative Gestaltung besteht darin, die funktionalen Besonderheiten
der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung in einem Strohhalm zu integrieren, der das
Mundende beinhaltet und dessen dem Mundende entgegengesetztes Ende sich im Vorratsbehälter
für Trinkflüssigkeit befindet. Der Strohhalm ist in diesem Fall gleichzeitig der vom
Vorratsbehälter zum Mundende der Trinkvorrichtung verlaufende Transportkanal für die
Trinkvorrichtung. Der Aromabehälter kann in Form eines den Strohhalm umgebenden Ringes
vorgesehen sein und sich dabei oberhalb des Pegels für Trinkflüssigkeit befinden,
so dass bei der Benutzung des Strohhalms Luft in den Aromabehälter eingesaugt wird
und entweder über einen parallel zum Transportkanal für Trinkflüssigkeit verlaufenden
Luftkanal bis zum Mundende geführt wird, oder aber in den Transportkanal für Trinkflüssigkeit
mündet, so dass das zugeführte Aroma in Form von Luftbläschen der Trinkflüssigkeit
zu dosiert wird.
[0047] Allen oben genannten Ideen und Varianten ist gemeinsam, dass die Aromasubstanz über
das Mundende in den Mund und Rachenraum des Benutzers geführt wird und der Geschmackseindruck
über die retronasale Aufnahme der Aromasubstanz erfolgt. Abgesehen von einer im geringen
Umfang unvermeidlichen Absorption der Aromasubstanz in der reinen Trinkflüssigkeit,
oder aber auch einer nicht vollständigen Entmischung von Luftbläschen mit Aromasubstanz
aus der Trinkflüssigkeit wird vom Benutzer reine Trinkflüssigkeit aufgenommen.
[0048] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zur Optimierung oder Vereinfachung
der Trinkvorrichtung sieht vor, dass das Kopfteil der Trinkvorrichtung teilbar, zerlegbar
oder aufklappbar ist. Dabei kann das Kopfteil aus einem, zwei oder mehr Teilen bestehen,
die zur Benutzung der Vorrichtung zusammengefügt werden müssen. Möglich ist dabei
beispielsweise eine im Wesentlichen achsensymmetrische Teilung des Kopfteils, so dass
in nicht-zusammengebauter Stellung die Kanäle der Trinkvorrichtung gänzlich oder teilweise
offenliegen. Dies bietet verschiedene Vorteile. Zunächst ist dadurch eine erleichterte
Reinigung der Trinkvorrichtung möglich, da so die teilweise engen Kanäle der Vorrichtung
leicht von Reinigungsflüssigkeit erreicht werden können und die Reinigungsflüssigkeit
nicht durch möglicherweise auftretende Kapillarkräfte zurückgehalten wird. Außerdem
wird durch eine teilbare Lösung des Kopfteils der Trinkvorrichtung die Möglichkeit
gegeben, das Aromareservoir der Trinkvorrichtung in das Innere des Kopfteils zu integrieren.
In den bisherigen Systemen ist das AromaReservoir nur von außen anbringbar, wodurch
es bei Verwendung sichtbar bleibt. Bisherige Systeme benötigen außerdem einen gesonderten
Befestigungsmechanismus für die Aromareservoire, der durch eine teilbare Lösung entfallen
kann.
[0049] Als Kopfteil ist dabei jeweils derjenige Teil der Trinkvorrichtung zu verstehen,
indem die wesentliche Technologie und/oder das Aromareservoir der Trinkvorrichtung
angeordnet ist/sind. Zweckmäßigerweise ist es auf dem Kopf der Trinkvorrichtung angebracht,
kann sich jedoch auch an einem anderen Ort der Trinkvorrichtung befinden oder in die
Trinkvorrichtung integriert sein.
[0050] Über die Verwendung eines im Wesentlichen elastischen Materials, wie beispielsweise
Silikon oder andere Elastomere, zur Fertigung des teilbaren oder nicht-teilbaren Kopfteils
oder Teilen des Kopfteils der Trinkvorrichtung kann beispielsweise eine vereinfachte
Abdichtung des Systems ermöglicht werden. Außerdem ermöglicht eine verwendete Teilbarkeit
des Kopfteils eine gesteigerte Zahl von Verbindungsmöglichkeiten des Kopfteils mit
dem Vorratsbehälter für Flüssigkeit der Trinkvorrichtung.
[0051] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Kanäle
eine spezielle Form aufweisen. Möglich ist dabei beispielsweise einerseits, dass der
Kanal für die Flüssigkeit an einer, zwei oder mehreren Stellen erweitert oder verjüngt
ist, also der Durchmesser der Kanäle größer oder kleiner ist als an den übrigen Stellen.
Eine Verjüngung oder Erweiterung kann beispielsweise im oder am Mundstück der Trinkvorrichtung
ausgeführt sein. Dies ermöglicht ein geändertes Mundgefühl des Benutzers beim Trinken
aus der Trinkvorrichtung. Das Trinkgefühl stellt in den bisherigen Lösungen ein Problem
dar, da der Konsument es nicht gewöhnt ist, Flüssigkeit zusammen mit Luftbläschen
zu trinken. Durch eine Erweiterung oder Verjüngung an einer oder mehreren Stellen
in dem flüssigkeitsführendem Kanal, ändern sich dort die Druckbedingungen, so dass
sich die Größe und/oder Form der in der Flüssigkeit befindlichen Luftbläschen verändern.
Dies verbessert das Trinkgefühl des Benutzers.
[0052] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist eine Änderung der Geometrie
des Flüssigkeitskanals an der Stelle der Einmündung des Luftkanals der Trinkvorrichtung.
Dies kann verschiedene Vorteile aufweisen. Beispielsweise kann über eine Verjüngung
des Flüssigkeitskanals an der Eintrittsstelle des Luftkanals der Venturi-Effekt genutzt
werden. Durch die Verjüngung an der Eintrittsstelle ist dort der dynamische Druck
(Staudruck) maximal und der statische Druck minimal. Die Geschwindigkeit der Flüssigkeit
steigt im Verhältnis der Querschnitte beim Durchströmen des eingeschnürten Teils an,
da sich die Menge der Flüssigkeit nicht ändert. Gleichzeitig sinkt der Druck im Luftkanal,
der bevorzugt an der engsten Stelle angebracht wird. Damit entsteht eine Druckdifferenz,
der die Aufnahme der aromatisierten Luft in die Flüssigkeit der Trinkvorrichtung steigert.
Dadurch muss vom Benutzer beispielsweise weniger stark an der Trinkvorrichtung gesaugt
werden, wodurch sich das Trinkgefühl verbessert oder sich konstruktive Vorteile ergeben.
[0053] Eine weitere bevorzugte Änderung der Geometrie der Kanäle in der Trinkvorrichtung
umfasst verschiedene Oberflächen der Kanalinnenseite oder Hindernisse, die die Strömungsbedingungen
in den flüssigkeitsführenden Kanälen verändern. Unter anderem kann dabei Kavitation
auftreten. Durch Kavitation oder mechanische Zerkleinerung der Luftbläschen kann eine
veränderte Luftblasengröße und/oder Luftblasengeometrie erreicht werden. Auch hierdurch
verbessert sich das Trinkgefühl durch den Benutzer. Die Änderung der Luftblasengröße
kann beispielsweise auch durch die Verwendung einer im Wesentlichen siebartigen Geometrie
oder einer Membran erreicht werden.
[0054] Ebenfalls kann der Luftkanal der Trinkvorrichtung eine spezielle Form aufweisen.
Bisherige Lösungen verwenden einen durchgängig gleichartig geformten Kanal. Der Luftkanal
muss dabei kleine Durchmesser aufweisen, so dass sich zum einen bei der Fertigung
des Kopfteils der Trinkvorrichtung Probleme ergeben. Zum anderen erschwert ein enger
Kanal die Reinigbarkeit der Trinkvorrichtung. Die erfindungsgemäße Lösung sieht deshalb
beispielsweise vor, dass der Luftkanal im Wesentlichen nur an einer kurzen Stelle
verjüngt ist. Dadurch ist eine vereinfachte Produzierbarkeit und eine leichtere Reinigung
möglich.
[0055] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung sieht
vor, dass die Aromaeinheit der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung vor Gebrauch aktiviert
werden muss. Dabei kann das Aroma zunächst mikro- oder makroskopisch verkapselt sein.
Die Aktivierung kann beispielsweise durch eine Änderung der Temperatur oder einen
mechanischen Prozess erfolgen. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht einen luftdurchströmbaren
Filter vor, in dem eine im Wesentlichen runde Aromaeinheit platziert wird, deren Inneres
im Wesentlichen ein Fluid enthält, das eine aromatisierende Substanz umfasst. Die
Hülle der Aromaeinheit besteht vorzugsweise aus einem Material wie Gelatine oder Agarose,
so dass im inaktiven Zustand eine dichte Hülle das Fluid mit der aromatisierten Substanz
im nicht-flüchtigen Zustand hält. Durch die Aktivierung, beispielsweise durch Zerstören
der Hülle unter Druckbeaufschlagung, wird das Fluid in den umgebenden Filter freigesetzt.
Derartige Lösungen sind beispielsweise in der
US 20040261807 A1 für den Einsatz in Zigaretten vorgeschlagen. Erfindungsgemäß soll diese Technologie
nach einer bevorzugten Ausführungsform in der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung verwendet
werden. Damit ergeben sich mehrere Vorteile. Beispielsweise können dadurch die Aromasubstanzen
vor oxidativen Prozessen geschützt werden und generell können Verpackungsmaterial
gespart und Kunststoff-Versiegelungen vermieden werden.
[0056] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung sieht
vor, dass der Luftkanal eine speziell geformte Kammer umfasst. Dies löst das Problem,
dass die bei der Beendigung des Trinkvorgangs an der Trinkvorrichtung auftretenden
Schwankungen der Druck- und Strömungsbedingungen in dem Transportkanal für Trinkflüssigkeit
dazu führen, dass es zu einem Eintreten von Trinkflüssigkeit in den Luftkanal und/oder
den Aromabehälter kommt. Dieses Eintreten von Flüssigkeit kann beispielsweise im Aromabehälter
dazu führen, dass die duftabgebende Substanz ungewünscht verdünnt wird oder es zu
hygienischen Problemen kommt. Die Unterbrechung des Luftkanals durch eine Kammer kann
dahingehend ausgeführt sein, dass an der Kontaktstelle des demontierbaren Transportkanals
für Trinkflüssigkeit und des Luftkanals eine Aussparung im Kopfteil der Trinkvorrichtung
vorgesehen ist. In einer bevorzugten Ausführungsform mündet der vom Aromabehälter
kommende Luftkanal an einer im Wesentlichen oben liegenden Position in die Kammer.
Auf der im Wesentlichen gegenüberliegenden Seite wird der Luftkanal an einer im Wesentlichen
unten liegenden Position der Kammer fortgesetzt. Durch die Kammer wird ein Rückschlagen
der Trinkflüssigkeit in das Aromareservoir verhindert. Durch die im Wesentlich gegenüberliegende
Position der Fortsetzung des Luftkanals wird die Kammer ideal genutzt. Durch die unterschiedlich
hohen Positionen der Eintritts- und der Austrittsöffnung des Luftkanals in und aus
der Kammer wird unter anderem ein Ablaufen von Trinkflüssigkeit zurück in die Trinkvorrichtung
ermöglicht. Die mögliche Anordnung der Kammer an der Kontaktstelle zwischen Kopfteil
und Transportkanal für Trinkflüssigkeit ermöglicht eine erleichterte Reinigung nach
dem Auseinanderbauen der beiden Bauteile.
[0057] Allen bevorzugten Ausführungsformen und Kombinationen der technischen Merkmale im
Vorhergehenden und Folgenden ist gemein, dass ein gemittelter Luftfluss durch den
Luftkanal bei normalem Trinken aus der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung zweckmäßigerweise
zwischen etwa 250 und 550 ml/min liegt. Erreicht wird dieser Luftfluss beispielsweise
bei Verwendung eines Luftkanals mit einem Durchmesser von etwa 0,5 bis 2,5 mm oder
bei einem nicht kreisförmigen Querschnitt bei einer Querschnittsfläche des Luftkanals
zwischen 0,2 mm
2 und 4,9 mm
2. Auch auf andere Weise kann der Luftfluss eingestellt werden, wie beispielsweise
durch eine im Wesentlichen kurze Verjüngung des Luftkanals, ein Ventil, das auch als
Rückschlagventil ausgeführt sein kann, um den Eintritt von Flüssigkeit in den Luftkanal
und/oder den Aromabehälter zu verhindern, oder durch den Einsatz einer Membran. Eine
im Wesentlichen permeable Membran kann beispielsweise an der Einmündung des Luftkanals
in den Transportkanal für Trinkflüssigkeit angebracht sein. Dadurch wird nicht nur
der Luftstrom auf ein zweckgemäßes Maß eingestellt, sondern es werden auch die Luftblasen,
die in den Flüssigkeitsstrom gelangen, auf eine gewünschte Größe eingestellt, was
für den Trinkenden zu einem angenehmeren Trinkgefühl führt. Ein weiterer Vorteil des
Einsatzes einer Membran an dieser Stelle liegt darin, dass die im Vorhergehenden beschriebenen
Schwankungen in den Druck- und Strömungsbedingungen bei der Beendigung des Trinkvorgangs
nicht dazu führen, dass in diesem oder einem anderen Moment Trinkflüssigkeit in den
Luftkanal und/oder den Aromabehälter eintritt oder deren Menge reduziert wird.
[0058] Ein weiteres Problem bei der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung liegt darin, die
gesamte Trinkvorrichtung für den Transport abzudichten. Dabei ist zu beachten, dass
nicht nur die Trinköffnung und ein Druckausgleichkanal abgedichtet werden müssen,
sondern ebenfalls der Luftkanal der Trinkvorrichtung, um ein Eindringen von Trinkflüssigkeit
in den Aromabehälter zu verhindern. Dabei wäre es wünschenswert, dass der Benutzer
der Trinkvorrichtungen alle drei Öffnungen in nur einem Vorgang schließen kann. Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform sieht deshalb vor, dass die Trinkvorrichtung mit
einem Deckel abgedichtet wird, der gleichzeitig alle drei Öffnungen schließt. Dies
kann bevorzugt dadurch ermöglicht werden, dass in mindestens eine der drei Öffnungen
(jeweils) ein Stift/Dorn eingeführt wird und die eventuell übrigen Öffnungen durch
herkömmliche Systeme abgedichtet werden. Beispielsweise kann dabei ein Dom/Stift soweit
in den Transportkanal für Trinkflüssigkeit eingeführt werden, dass damit auch die
Einmündung des Luftkanals in den Transportkanal für Trinkflüssigkeit abgedichtet wird,
so dass ein Eindringen von Trinkflüssigkeit in den Luftkanal und/oder den Aromabehälter
verhindert wird. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform, die das zu Beginn dieses
Abschnitt beschriebene Problem der Abdichtung des Aromareservoirs löst, sieht vor,
dass das Aromareservoir beispielsweise im Wesentlichen ringförmig ausgeführt ist und
dass die strömungsmäßige Verbindung zwischen dem beispielsweise entfernbaren Aromabehälter
und dem Luftkanal durch eine Bewegung, wie beispielsweise das Umdrehen des Aromabehälters,
getrennt wird. Hierfür muss am Aromabehälter die Luftaustrittsöffnung beispielsweise
außermittig angeordnet sein, so dass ein verkehrtherum aufgesetzter Aromabehälter
das aromabehälterseitige Ende des Luftkanals verschließt.
[0059] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten schematischen
Figuren beschrieben, in denen
- Fig. 1
- schematisch eine erste Möglichkeit der Mundstücktechnik einer erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
zur retronasalen Aufnahme einer Aromasubstanz zeigt;
- Fig. 2
- eine alternative Mundstücktechnik einer erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung zur retronasalen
Aufnahme einer Aromasubstanz zeigt;
- Fig. 3a und Fig. 3b
- die Verwendung eines schwenkbaren Mundstückes in der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
zeigen;
- Fig. 4a und Fig. 4b
- eine Querschnittsansicht darstellen, die ein Druckausgleichsventil im geöffneten sowie
im geschlossenen Zustand zeigen;
- Fig. 5
- ein Schieberventil schematisch darstellt;
- Fig. 6
- eine Schnittansicht durch die erfindungsgemäße Trinkvorrichtung mit einem die Trinkvorrichtung
dicht abschließenden Drehdeckel zeigt;
- Fig. 7
- schematisch eine erfindungsgemäße Trinkvorrichtung mit einer als Zughahn ausgestalteten
Dichtung zeigt;
- Fig. 8
- schematisch die Verwendung eines Drehstopfens durch einen Benutzer darstellt;
- Fig. 9
- schematisch die Funktion eines integrierten Ventils bei getrennt verlaufendem Transportkanal
für Trinkflüssigkeit und Luftkanal zum Transport aromatisierter Luft zeigt;
- Fig. 10
- schematisch die Funktion eines integrierten Ventils bei in Reihe verlaufendem Transportkanal
für Trinkflüssigkeit und Luftkanal zum Transport aromatisierter Luft zeigt;
- Fig. 11a und Fig. 11b
- die Abdichtung des Transportkanals für Trinkflüssigkeit sowie des Luftkanals zum Transport
aromatisierter Luft mittels der Position des Aromabehälters schematisch darstellen;
- Fig. 12a, Fig. 12b, Fig. 12c und Fig. 12d
- schematisch Draufsichten auf den Vorratsbehälter der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
darstellen, auf den jeweils ein Kopfteil aufsetzbar ist und in denen unterschiedliche
Anordnungen für die Einfüllöffnung für Trinkflüssigkeit sowie die Aufnahme von einem
oder mehreren Aromabehältern dargestellt sind;
- Fig. 13
- schematisch eine Möglichkeit zur Kennzeichnung der eingesetzten Aromabehälter darstellt;
- Fig. 14a und Fig. 14b
- eine Detailansicht sowie Explosionsansicht eines in die Trinkvorrichtung integrierten
Aromamixers darstellen;
- Fig. 15
- schematisch die Verwendung eines Aromabehälters zur individuellen Zusammenstellung
eines aus Einzelaromen bestehenden Gesamtaromas zeigt;
- Fig. 16
- schematisch einen Aromabehälter darstellt, der zum Einsetzen in eine entsprechend
geformte Bajonettaufnahme geeignet ist;
- Fig. 17
- schematisch das Einsetzen des in Fig. 16 dargestellten Aromabehälters in eine erfindungsgemäße
Trinkvorrichtung erläutert;
- Fig. 18a und Fig. 18b
- ein einzelnes Aromamundstück sowie ein Aromamundstück an einer erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
darstellen;
- Fig. 19
- eine schematische Schnittansicht eines an einer Trinkvorrichtung anbringbaren Aromamundstücks
darstellt;
- Fig. 20a und Fig. 20b
- die Anordnung eines Aromabehälters am Kopfteil einer erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
sowie die Verwendung des Kopfteils darstellen;
- Fig. 21
- eine schematische Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Trinkvorrichtung unter
Verwendung eines Aromarings zeigt;
- Fig. 22
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Trinkvorrichtung mit einem
in einzelne Segmente unterteilten Aromaring darstellt;
- Fig. 23a, Fig. 23b sowie Fig. 23c
- eine Ausführungsform darstellen einer als offenes Trinkgefäß gestalteten erfindungsgemäßen
Trinkvorrichtung, wobei Fig. 23a eine schematische Außenansicht darstellt; Fig. 23b
schematisch die Verwendung der Trinkvorrichtung nach Fig. 23a zeigt und Fig. 23c den
mit A gekennzeichneten Ausschnitt in Fig. 23b vergrößert darstellt;
- Fig. 24a
- schematisch eine als Flaschenaufsatz mit einer herkömmlichen Trinkflasche kombinierte
erfindungsgemäße Trinkvorrichtung darstellt;
- Fig. 24b
- den Flaschenaufsatz schematisch in einer vergrößerten Darstellung wiedergibt;
- Fig. 25a und Fig. 25b
- eine erfindungsgemäße Trinkvorrichtung unter Verwendung eines Strohhalms sowie eine
Schnittdarstellung durch den Strohhalm zur Verdeutlichung des Wirkprinzips zeigen;
- Fig. 26a und Fig. 26b
- ein Mundstück für eine erfindungsgemäße Trinkvorrichtung darstellen, das das Stürzen
der Flasche ermöglicht;
- Fig. 27a und Fig. 27b
- schematisch erfindungsgemäße Veränderungen der Geometrie des Flüssigkeitskanals im
Kopfteil zeigen;
- Fig. 28a und Fig. 28b
- schematisch und beispielhaft eine erfindungsgemäße Änderung der Geometrie des Flüssigkeitskanals
zeigen;
- Fig. 29
- schematisch eine bevorzugte Ausführung des Luftkanals zeigt;
- Fig. 30a und Fig. 30b
- eine bevorzugte Ausführung zeigen, welche schematisch und beispielhaft ein teilbares
Kopfteil enthält;
- Fig. 31
- eine bevorzugte Ausführung des teilbaren Kopfteils mit innenliegendem Aromareservoir
zeigt;
- Fig. 32a, Fig. 32b und Fig. 32c
- verschiedene bevorzugte Ausführungen des Kopfteils der Trinkvorrichtung zeigen, die
an der Einmündungsstelle des Duftkanals in den Flüssigkeitskanal geänderte Geometrien
aufweisen; und
- Fig. 33a und Fig. 33b
- schematisch eine bevorzugte Ausführungsform des Kopfteils der Trinkvorrichtung zeigen,
die eine Vorrichtung enthält, die den Eintritt von Flüssigkeit in den Luftkanal verhindert.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0060] In den nachfolgenden Ausführungsformen werden jeweils dieselben Bauelemente mit denselben
Referenzziffern bezeichnet.
[0061] In Fig. 1 ist schematisch eine Trinkvorrichtung 10 dargestellt, die im folgenden
Ausführungsbeispiel aus einem mit reiner Trinkflüssigkeit gefüllten Vorratsbehälter
12 sowie einem Kopfteil 14 besteht. Unter reiner Trinkflüssigkeit wird hierin stets
diejenige Trinkflüssigkeit verstanden, die kein durch das erfindungsgemäße Trinksystem
hinzugefügtes Aroma enthält. Das Kopfteil 14 weist ein Mundstück 16 auf, das im vorliegenden
Fall im Kopfteil integriert ist, aber, wie anhand unterschiedlicher Ausführungsformen
später erläutert werden wird, auch separat vorgesehen sein kann. Im Kopfteil 14 befindet
sich ein Aromabehälter 20, der in einer nicht dargestellten Weise in Strömungsverbindung
zur Umgebungsluft steht und von dem ein Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter
Luft wegführt. Des Weiteren ist ein Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit vorgesehen,
der sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel vergleichbar einem Strohhalm in die im
Vorratsbehälter 12 vorhandene reine Flüssigkeit erstreckt.
[0062] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 sind der Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit
sowie der Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter Luft in Reihe geschaltet, d.h.
der Luftkanal 22 mündet in den Transportkanal für Trinkflüssigkeit, in dem sich folglich
in dem Abschnitt 18a sowohl die vom Benutzer über das Mundstück 16 angesaugte reine
Flüssigkeit befindet, wie auch Luftbläschen mit aromatisierter Luft.
[0063] Bei der Benutzung der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung 10 werden sowohl die reine
Flüssigkeit wie auch die aromatisierte Luft oral aufgenommen. Im Mundraum entmischt
sich die Flüssigphase und Gasphase und die gasförmige aromatisierte Luft gelangt über
den retronasalen Weg 24 in Pfeilrichtung A zur Riechschleimhaut 26, wo das Aroma über
die in der Riechschleimhaut angesiedelten Rezeptoren erfasst wird und über die neuronale
Verarbeitung der Sinnesreize beim Benutzer der Eindruck entsteht, als habe die reine
Flüssigkeit, die der Benutzer trinkt (Pfeilrichtung B) den durch das Aroma zugegebenen
Geschmack.
[0064] Bei der in Fig. 1 dargestellten Lösung ist es wichtig, dass die aromatisierte Luft
möglichst unmittelbar am Mundstück 16 in den Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit
mündet, damit während des Trinkens nur ein möglichst kurzer Kontakt zwischen der aromatisierten
Luft und der reinen Flüssigkeit besteht. Auf diese Weise wird ein unerwünschter Stoffübergang
von Aromasubstanz zwischen der Luft und der reinen Flüssigkeit minimiert, wobei jedoch
eine Absorption des Aromas in der Flüssigkeit nicht zu 100% ausgeschlossen werden
kann. Je kürzer die Kontaktzeit zwischen der Luft und der Flüssigkeit ist, aber auch
je geringer die gesamte Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit ist, desto geringer
fällt der unerwünschte Stoffübergang aus.
[0065] Um den unerwünschten Stoffübergang möglichst gering zu halten, hat sich die Anordnung
nach Fig. 2 als vorteilhaft erwiesen. Hierbei sind der Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit
sowie der Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter Luft parallel zueinander angeordnet,
d.h. es findet keinerlei Vermischung vor dem Mundende 28 statt. Die übrigen Komponenten
sowie das Wirkprinzip entsprechen vollständig derjenigen nach der in Fig. 1 schematisch
dargestellten Ausführungsform.
[0066] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist zusätzlich dargestellt, dass
sich beim bestimmungsgemäßen Gebrauch das Mundende ein Stück weit in den Mundraum
des Benutzers erstreckt.
In der Darstellung nach Fig. 2 wurde die Erstreckung jedoch zur Verdeutlichung übertrieben
weit dargestellt. Der Vorteil einer Erstreckung des Mundendes 28 in den Mundraum hinein
besteht darin, dass eine möglichst geringe Vermischung zwischen der aromatisierten
Luft und der reinen Flüssigkeit erfolgt. In gleicher Weise ist es natürlich auch möglich,
dass sich das Mundende 28 beim bestimmungsgemäßen Gebrauch im Bereich der Lippen des
Benutzers befindet.
[0067] In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform erstrecken sich der Luftkanal 22 zum
Transport aromatisierter Luft sowie der Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit gleich
weit in den Mundraum des Benutzers, d.h. der Transportkanal 18 und der Luftkanal 22
enden beide an der gleichen Stelle am Mundende 28. Bei der parallelen Anordnung des
Transportkanals 18 sowie des Luftkanals 22 muss dies aber nicht zwangsläufig der Fall
sein und einer der beiden Kanäle kann sich weniger weit in den Mundraum des Benutzers
erstrecken als der andere. Entsprechend sind zwei Varianten denkbar.
[0068] Nach der ersten Variante erstreckt sich der Luftkanal 22 weiter in den Mundraum hinein
als der Transportkanal 18 für die Trinkflüssigkeit. Bei dieser nicht dargestellten
Variante hat der Benutzer das Gefühl, die Trinkflüssigkeit direkt über das Mundstück
der Flasche an den Lippen aufzunehmen. Die aromatisierte Luft wird jedoch ein Stück
in den Mundraum hineingeführt und steht somit nur eine sehr kurze Zeit in Kontakt
mit der reinen Flüssigkeit, so dass ein Stoffübergang zwischen der aromatisierten
Luft und der reinen Flüssigkeit nahezu ausgeschlossen werden kann. Darüber hinaus
können die Geometrie und die Länge der einzelnen Kanäle auch technisch bedingt sein,
um während des Trinkvorganges ein möglichst gleichmäßiges Ansaugen von reiner Flüssigkeit
und aromatisierter Luft erreichen zu können.
[0069] Alternativ zu der vorangehend beschriebenen Variante kann sich in gleicher Weise
aber auch nur der Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit weiter in den Mundraum des
Benutzers erstrecken, während der Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter Luft im
Bereich der Lippen des Benutzers endet, wenn dieser aus der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
trinkt. Auch diese Maßnahme dient dazu, die Kontaktzeit zwischen der aromatisierten
Luft und der Trinkflüssigkeit möglichst gering zu halten und besitzt den Vorteil,
dass sich das Aroma im Rachenraum des Benutzers bereits entfalten kann.
[0070] Um die erfindungsgemäße Trinkvorrichtung in sinnvoller Weise verwenden zu können,
muss sichergestellt werden, dass zum einen das Aroma nicht in unerwünschter Weise
während der Lagerung der Trinkvorrichtung austritt, aber auch eine bereits mit reiner
Flüssigkeit gefüllte Trinkvorrichtung auslaufen kann. Darüber hinaus muss die Trinkvorrichtung
noch einen Luftkanal zwischen dem Inneren des Vorratsbehälters für Trinkflüssigkeit
und der Außenatmosphäre besitzen, der dem Druckausgleich dient und entsprechend den
beim Trinken aus der Trinkvorrichtung entnommenen Volumen an Trinkflüssigkeit ein
entsprechendes Volumen an Luft in die Trinkvorrichtung einführt. Auch dieser Luftkanal
sollte mit einer geeigneten Absperrvorrichtung versehen sein, damit keine Trinkflüssigkeit
unerwünscht austreten kann.
[0071] In den Fig. 3a und 3b ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Mundstück
um eine Drehachse 30 verschwenkbar an der Trinkvorrichtung 10 angebracht ist und in
Pfeilrichtung C zwischen der in Fig. 3a dargestellten Trinkposition und der in Fig.
3b dargestellten abgedichteten Position hin und her bewegbar ist. Dazu ist das Mundstück
mit einer Fortsetzung 18b des Transportkanals 18 für Trinkflüssigkeit sowie einer
Fortsetzung 22b des Luftkanals 22 zum Transport aromatisierter Luft versehen, die
nur in der in Fig. 3a dargestellten Trinkposition mit den Kanälen 18 und 22 fluchten,
so dass der Benutzer Trinkflüssigkeit und aromatisierte Luft durch das Mundstück 16
ansaugen kann. Im geschlossenen Zustand findet, wie in Fig. 3b dargestellt ist, ein
Formschluss zwischen der Trinkvorrichtung 10 und dem Mundstück 16 statt, wodurch ein
hochwertiger ästhetischer Eindruck entsteht.
[0072] Abweichend zu der in Fig. 3b schematisch dargestellten Ausführungsform ist es auch
möglich, das Mundstück 16 und die für das Mundstück vorgesehene Aufnahmegeometrie
im abgeschlossenen Zustand so zu modifizieren, dass im abdichtenden Zustand die Fortsetzungen
22b und 18b der Transportkanäle 22, 18 zur Außenseite hin nicht offen sind, so dass
in den Phasen, in denen die Trinkvorrichtung nicht verwendet wird, keine unerwünschten
Substanzen von außen in das Mundstück 16 gelangen können.
[0073] Die Figuren 4a und 4b zeigen schematisch eine mögliche Ausführungsform für ein Ausgleichsventil
für die Luftkanäle 32 zum Einströmen von Luft zum Zwecke des Druckausgleichs. Dabei
wird ein Rückschlagventil verwendet.
[0074] Ein derartiges Rückschlagventil kann aus einem elastischen Bauteil 34 bestehen, das
einerseits fest in einer Wand 36 der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung fixiert ist
und andererseits mit einer elastischen Dichtplatte 38 versehen ist, die im Falle von
Unterdruck, wie in Fig. 4a dargestellt ist, unter dem Einfluss des erhöhten Außendrucks
sich so verformt, dass im Pfeilrichtung D Luft durch den Luftkanal 32 in das Innere
des Vorratsbehälters einströmen kann. Ist, wie in Fig. 4b dargestellt wurde, der Druckausgleich
hergestellt, so liegt die Dichtplatte 38 von der Innenseite des Behälters her dicht
an der Wand 36 an und verschließt den Luftkanal 32, so dass, wie in Fig. 4b dargestellt
ist, keine Außenluft in Richtung E in das Innere des Vorratsbehälters 12 einströmen
kann und gleichzeitig keine Flüssigkeit durch den Luftkanal 32 ausströmen kann. Sollte
aus irgendeinem Grund im Inneren des Vorratsbehälters ein höherer Druck herrschen
als der Druck der Außenatmosphäre, liegt dieselbe Situation wie in Fig. 4b dargestellt
vor und es wird der unerwünschte Austritt von Flüssigkeit oder Luft aus den Inneren
des Behälters verhindert.
[0075] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform handelt es sich um eine Variante
zu der in den Fig. 3a und 3b dargestellten Lösung unter Verwendung eines drehbaren
Mundstücks. Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist das Mundstück 16 in Pfeilrichtung
F und zurück verschiebbar und steht, wie in Fig. 5 dargestellt ist, in der Trinkposition
ein Stück weit aus dem Kopfteil 14 der Trinkvorrichtung 10 vor. Um das als Schieber
ausgestaltete Mundstück 16 bewegen zu können, kann diese in geeigneter Weise an der
Oberseite mit einer Griffhilfe in Form einer Riffelung (nicht dargestellt) versehen
sein. Die Ausführungsform nach Fig. 5 ist eine sehr formschöne Lösung, da nach dem
Trinkvorgang das Mundstück 16 entgegen der Pfeilrichtung F soweit verschoben wird,
bis das Mundende 28 bündig mit der Umgangsfläche des Kopfteils 14 abschließen kann,
was zudem für den Benutzer unmittelbar anzeigt, ob die Trinkvorrichtung in einem offenen
oder geschlossenen Zustand ist. Technisch lässt sich die Lösung nach Fig. 5 dadurch
umsetzen, dass sich in axialer Richtung der Trinkvorrichtung zunächst die Transportkanäle
18 und 20 in Richtung des Mundstücks erstrecken und nur in der in Fig. 5 dargestellten
herausgeschobenen Position des Mundstücks 16 mit den im Mundstück angeordneten Fortsetzungen
der Transportkanäle 18 und 22 fluchten. Dies könnte beispielsweise durch den Einsatz
eines Exzenters erreicht werden, so dass das Öffnen und Schließen durch eine Drehbewegung
ermöglicht wird.
[0076] In der Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt unter Verwendung
eines Drehdeckels 40, der auf den Vorratsbehälter 12 aufgeschraubt wird und dabei
das Mundende 28 mit dem Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit sowie den Luftkanal
22 zum Transport aromatisierter Luft nach Außen dicht abschließt. Darüber hinaus kann
sich der Drehdeckel 40 auch soweit über den Körper des Vorratsbehälters 12 erstrecken,
dass bei aufgeschraubtem Deckel gleichzeitig eine in Fig. 6 nicht dargestellte Eintrittsöffnung
zum Luftkanal für den Druckausgleich mit verschlossen wird. Der Vorteil eines Deckels
besteht auch darin, dass er das Mundende 28 vor Verschmutzung schützt und aufgrund
der Druckbeständigkeit einer Schraubverbindung auch zum sicheren Abdichten der mit
einer kohlesäurehaltigen Flüssigkeit 42 gefüllten Trinkvorrichtung geeignet ist.
[0077] Die in Fig. 7 dargestellte Variante einer Abschließvorrichtung weist einen Zughahn
44 auf, der im Kopfteil 14 angeordnet ist. Wenn der Benutzer den Zughahn in Pfeilrichtung
G herauszieht, öffnet sich die Trinkvorrichtung 10 zum Trinken. Zum dichten Verschließen
wird der Zughahn 44 wieder entgegen der Pfeilrichtung G in Richtung auf das Kopfteil
gedrückt. Durch die Position des als Zughahn 44 gestalteten Mundstücks ist für den
Benutzer erkennbar, dass er die Flasche nicht kippen muss, um trinken zu können. Über
eine Kodierung/Markierung, beispielsweise mit unterschiedlichen Farben könnte zudem
dem Benutzer ein deutlicher Hinweis darauf gegeben werden, dass sich der Zughahn in
der herausgezogenen Position befindet und somit die Trinkvorrichtung nicht dicht abgeschlossen
ist.
[0078] In Fig. 8 ist schematisch eine weitere Lösung unter Verwendung eines Drehstopfens
dargestellt. Der Drehstopfen 46 kann sowohl als Abdichtvorrichtung als auch als Drosselvorrichtung
zur Drosselung des durch den Transportkanal 18 geführten Volumenstroms an Trinkflüssigkeit
sowie des durch den Luftkanal 22 geführten Volumenstroms an aromatisierter Luft verwendet
werden. Der schematisch in Fig. 8 dargestellte Drehstopfen 46 ist drehbar in dem Kopfteil
der Trinkvorrichtung angeordnet und kann vom Benutzer in der Rotationsrichtung H bewegt
werden, indem der Benutzer das Handrad 50 betätigt. Teil des Drehstopfens 46 ist ein
im Gehäuse drehbar geführter Schaft 52, in dem sich Durchgangsöffnungen 48a und 48b
befinden, die in der in Fig. 8 dargestellten Orientierung nicht mit dem Transportkanal
18 für Trinkflüssigkeit und dem Transportkanal 20 für aromatisierte Luft fluchten.
Wird allerdings der Schaft 52 durch eine Betätigung des Drehstopfens 46 in Pfeilrichtung
H mit den Öffnungen 48a und 48b um etwa 90° gedreht, so fluchten die Öffnungen 48a
und 48b mit den Kanälen 22 und 18, so dass die Strömungsverbindungen geöffnet sind.
Allerdings können die Öffnungen 48a und 48b auch über die Betätigung des Drehstopfens
in eine Position gebracht werden, in der nur ein Teil des Öffnungsquerschnitts der
Öffnungen 48a und 48b für die Durchströmung mit Luft und Flüssigkeit zur Verfügung
stehen. Auf diese Weise lässt sich der Drehstopfen auch für eine Drosselung verwenden.
[0079] Bei der alternativen Verwendung eines Drehstopfens 46 mit x-förmig angeordneten Kanälen
kann das Verhältnis von Trinkflüssigkeit und aromatisierter Luft variiert werden.
Dazu weisen die Öffnungen 48b im Drehstopfen sowie die x-förmig angeordneten Kanäle
für den Transport von Trinkflüssigkeit jeweils denselben Strömungsquerschnitt auf,
während die x-förmig angeordneten Kanäle für den Transport aromatisierter Luft unterschiedliche
Strömungsquerschnitte aufweisen. Wie schematisch in den Detailansichten in Fig. 8
dargestellt ist, besitzen die Öffnung 48a und der sich anschließende Kanal einen größeren
Strömungsquerschnitt als die Öffnung 48c und der sich anschließende Kanal. Als Folge
daraus kann ein Benutzer durch die Wahl der Drehposition des Drehstopfens einerseits
den Transportkanal 18 und den Luftkanal 22 schließen, andererseits bei jeweils geöffneten
Transportkanal 18 für die Trinkflüssigkeit unterschiedliche Strömungsquerschnitte
für den Luftkanal 22 einstellen und somit die Menge an aromatisierter Luft drosseln.
[0080] Der Vorteil des Drehstopfens besteht somit darin, dass sich der Durchfluss stufenlos
einstellen lässt und die Betätigung der Abschließvorrichtung für jeden Benutzer intuitiv
erfasst wird.
[0081] Nach einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform, kann ein Sportventil vorgesehen
sein, bei dem ähnlich der Ausführungsform nach Fig. 7, das Mundstück in einer Axialrichtung
zwischen der geschlossenen und der geöffneten Position verschoben wird. Die Betätigung
des Mundstücks kann dabei neben dem Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit und dem
Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter Luft auch der Luftkanal 32 zum Druckausgleich
gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden. Wie bei den im Stand der Technik und
im Handel bekannten Sportventilen wird das Mundstück herausgezogen, wenn die Trinkvorrichtung
in den Trinkzustand versetzt werden soll und entsprechend wieder in Richtung des Vorratsbehälters
geschoben, wenn die Trinkvorrichtung dicht abgeschlossen werden soll. Anders als bei
den bekannten Trinkgefäßen mit Sportventil ist allerdings kein Stürzen der Trinkvorrichtung
beim Trinken erforderlich, da die Trinkflüssigkeit sowie die aromatisierte Luft vom
Benutzer angesaugt werden.
[0082] Die Verwendung eines integrierten Ventils ist in den Fig. 9 und 10 dargestellt. In
der Fig. 9 ist das integrierte Ventil bei getrennt verlaufendem Luftkanal 22 zum Transport
aromatisierter Luft und Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit dargestellt, während
in Fig. 10 die Transportkanäle 18 und 20 in Reihe geschaltet werden, wie dies schematisch
anhand der Fig. 1 dargestellt wurde.
[0083] Wendet man sich der Fig. 9 zu, so wird deutlich, dass das Mundstück 16 der Trinkvorrichtung
in Pfeilrichtung J relativ zum Kopfteil 14 herausgezogen und wieder hineingeschoben
werden kann. In dem in Fig. 9 dargestellten herausgezogenen Zustand sind der Transportkanal
18 und der Luftkanal 22 geöffnet, so dass aus der Trinkvorrichtung getrunken werden
kann. Gleichzeitig ist auch der Luftkanal 32 zum Druckausgleich geöffnet. Wird nun
das Mundstück 16 auf das Kopfteil 14 zu verschoben, bis das Mundstück 16 fest am Kopfteil
14 anliegt, so wird mit dem Ansatz 54 am Mundstück 16 die Öffnung des Luftkanals 32
dicht verschlossen. Durch den Versatz des Mundstücks 16 relativ zum Kopfteil wird
zudem an der Eintrittsstelle des Luftkanals 22 in das Mundstück 16 die Strömungsverbindung
vom Kopfteil zum Mundstück unterbrochen, so dass der Luftkanal 22 geschlossen ist.
Desweiteren wird durch die Bewegung in Pfeilrichtung K auch der Transportkanal 18
für Trinkflüssigkeit geschlossen, so dass mit Hilfe des in Fig. 9 dargestellten integrierten
Ventils der Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit, der Luftkanal 22 zum Transport
aromatisierter Luft und der Luftkanal 32 zum Druckausgleich gleichzeitig geöffnet
und geschlossen werden können. Die dabei in den Fig. 9 und 10 dargestellte Formgebung
des Mundstücks im Bereich des Mundendes ist nur schematisch dargestellt und kann selbstverständlich
eine beliebige und für den Benutzer ergonomische Form besitzen.
[0084] Eine Arretierung des Mundstücks 16 in der geschlossenen Position kann über Formschlusselemente
in Form von beispielsweise Arretierungsnippel 15a, 17a und entsprechende Vertiefungen
15b und 17b realisiert werden, die in Fig. 10 dargestellt sind.
[0085] Die Ausgestaltung nach Fig. 10 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 9 lediglich
dadurch, dass im Mundstück 16 der Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter Luft nicht
bis zum Mundende 28 geführt wird, sondern im Bereich des Mundstücks in den Transportkanal
18 für Trinkflüssigkeit mündet. Ansonsten unterscheidet sich jedoch die Ausführungsform
nach Fig. 10 nicht von derjenigen nach Fig. 9, so dass im Hinblick auf das Wirkprinzip
der Abdichtvorrichtung vollständig auf die Ausführungen nach Fig. 9 verwiesen werden
kann.
[0086] Die Ausführungsform nach Fig. 11a und 11b integrieren die Abdichtvorrichtung in den
Aromabehälter 20. Der Aromabehälter wird dabei mit Hilfe eines Fingers in Pfeilrichtung
L gegen die Druckkraft einer Feder 56 gedrückt, um die im Aromabehälter 20 vorgesehene
Fortsetzung 18b des Transportkanals 18 für Trinkflüssigkeit in die in Fig. 11b dargestellte
fluchtende Verbindung mit den Abschnitten 18a und 18c des Transportkanals für Trinkflüssigkeit
zu bringen. Dabei ist es denkbar, dass die Flüssigkeitsverbindung durch den Transportkanal
18 nur so lange besteht, wie tatsächlich ein Benutzer von außen mit dem Finger auf
den Aromabehälter 20 drückt. In gleicher Weise ist es aber auch möglich, vergleichbar
der Arretierfunktion eines Kugelschreibers, eine Rastposition vorzusehen, so dass,
wie in Fig. 11b mit dem Doppelpfeil L angedeutet ist, ein erneutes Drücken den Aromabehälter
wieder in die in Fig. 11a dargestellte Ausgangsposition zurückführt.
[0087] Nach einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform ist es aber auch möglich,
anstelle der in den Fig. 11a und 11b dargestellten Translationsbewegung L den Aromabehälter
drehbar einzusetzen, so dass dieser vergleichbar der in der Fig. 8 dargestellten Lösung
unter Verwendung eines Drehstopfens zwischen einer verriegelten Position und mindestens
einer Trinkposition verdreht werden kann. Über verschiedene Drehwinkel könnte jeweils
eine andere Öffnung des Aromabehälters mit unterschiedlicher Querschnittsgröße strömungsmäßig
mit dem Luftkanal 22 verbunden werden. So ließe sich die Menge der aromatisierten
Luft und somit die Geschmacksintensität steuern. Denkbar wären dabei beispielsweise
die Positionen "aus", "mittel", "stark", wobei in diesem Beispiel ein Aromabehälter
mit zwei unterschiedlich großen Löchern notwendig wäre. In der dritten Position im
Beispiel wäre der Luftkanal 22 verschlossen und somit wäre das Trinken der Flüssigkeit
ohne Luftzufuhr und ohne zugefügtem Aroma möglich. Der Vorteil dieser Lösung besteht
darüber hinaus darin, dass der Aromabehälter gleichzeitig die Dichtung ist und somit
eine geringere Anzahl von Bauteilen erforderlich ist.
[0088] Nach einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform kann eine Absperrvorrichtung
auch über eine Quetscheinrichtung ausgestaltet sein. Zu diesem Zweck muss ein Abschnitt
des abzudichtenden Kanals, beispielsweise des Transportkanals für Trinkflüssigkeit,
mit einem flexiblen Schlauch versehen sein, der beispielsweise über ein in einer Nut
drehverschieblich angeordnetes Rad zusammengequetscht wird, wodurch die Strömungsverbindung
gedrosselt oder unterbrochen wird. Die technische Lösung erfüllt dabei die hygienischen
Erfordernisse, weil kein direkter Kontakt zwischen dem Absperrrad und der im Transportkanal
geführten Substanz besteht. Daher wird diese Lösung auch beispielsweise im medizinischen
Bereich zur Einstellung des Transportvolumens bei Infusionsflüssigkeiten verwendet.
Wenn das Betätigungsrad weitestgehend im Kopfteil der Trinkvorrichtung versenkt ist,
lässt sich bei dieser technischen Lösung eine niedrige Bauweise verwirklichen.
[0089] In den oben dargestellten Ausführungsformen waren jeweils zur vereinfachten Darstellung
nur ein einziger Aromabehälter vorgesehen, der im Kopfteil des Behälters angeordnet
wurde.
[0090] Allen Ausführungsformen gemeinsam ist, dass die Trinkvorrichtung so ausgestaltet
sein kann, dass sich beispielsweise im Boden der Trinkvorrichtung eine weitere Aufnahmegeometrie
für mindestens einen weiteren Aromabehälter befindet, der gegen den bestehenden Aromabehälter
ausgetauscht werden kann, sobald der im Betrieb befindliche Aromabehälter erschöpft
ist oder der Konsument die Geschmacksrichtung wechseln möchte. In den Fig. 12a, 12b,
12c und 12d sind jeweils Ausführungsformen dargestellt, welche schematisch eine Draufsicht
auf den Vorratsbehälter 12 zeigen, der über eine mittig angeordnete Drehverbindung
58 drehbar mit einem in den Fig. 12a bis 12d nicht dargestellten Kopfteil verbindbar
ist. In Draufsicht ist ersichtlich, dass sich jeweils in den Vorratsbehältern 12 eine
Einfüllöffnung 60 für Trinkflüssigkeit befindet. Bei den Ausgestaltungen nach den
Fig. 12b und 12c ist jeweils nur ein einziger Aromabehälter 20 vorgesehen, während
bei den Ausführungsformen nach Fig. 12a und 12d jeweils drei Aromabehälter 20 eingesetzt
sind, wobei auch eine andere Zahl an Aromabehältern möglich ist.
[0091] Die entsprechenden Aufnahmen 66 für die Aromabehälter 20 sind dabei in Fig. 13 ersichtlich.
Wie zudem in Fig. 13 ersichtlich ist, können die Aromabehälter 20 mit einer Markierungslasche
62 versehen sein, die nach dem bündigen Einsetzen der Aromabehälter 20 in die entsprechende
Aufnahme 66 im Vorratsbehälter 12 das Entnehmen der Aromabehälter 20 ermöglicht. Zudem
können die Markierungslaschen 62 so angeordnet sein, dass sich diese außerhalb des
Vorratsbehälters 12 hinauserstrecken und somit dem Benutzer Auskunft über die eingesetzte
Aromarichtung geben kann.
[0092] Beim Vorsehen mehrerer Aromabehälter kann durch das Drehen des in Fig. 12a bis 12d
sowie Fig. 13 nicht dargestellten Kopfteils relativ zum Körper des Vorratsbehälters
12 zwischen den einzelnen Aromarichtungen ausgewählt werden. Dazu ist das Kopfteil
mit entsprechenden Markierungen oder einem nicht dargestellten Einrast-Mechanismus
versehen, mit Hilfe derer ein Benutzer die Strömungsverbindung des Luftkanals 22 ausgehend
von einem der mehreren Aromabehälter zum Mundstück der Trinkvorrichtung herstellen
kann. Auf diese Weise kann selbst während des Trinkens die Geschmacksrichtung gewechselt
werden. Ebenso kann aber auch durch das gezielte Anordnen des Kopfteils in einer Position,
in der keine durchgängige Verbindung irgendeines der Luftkanäle 22 besteht, auch reine
Trinkflüssigkeit konsumiert werden.
[0093] Bei der in den Fig. 14a und 14b dargestellten Ausführungsform kann abweichend zu
der Ausführungsform nach den Fig. 12a bis 12d sowie Fig. 13 eine Mischung zwischen
einzelnen Aromen hergestellt werden. Dazu wird zwischen dem Vorratsbehälter 12 sowie
dem Kopfteil 14 mit Mundstück 16 eine Mischeinrichtung 64 angeordnet, die im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 14a drei verschiedene Aufnahmen für Aromabehälter 20 umfasst, die jeweils
in der als Zwischenplatte ausgestalteten Mischeinrichtung 64 eingesetzt sind. So kann
aus verschiedenen Aromasubstanzen ein Mischaroma hergestellt werden, das über den
Mischring 68 abgesaugt und über den sich daran anschließenden Luftkanal 22 im Kopfteil
14 dem Mundstück zugeführt wird.
[0094] Die in den Fig. 14a und 14b dargestellte technische Lösung bietet den Vorteil, dass
ein Benutzer eigene Geschmackskombinationen herstellen kann.
[0095] In der Fig. 15 ist eine alternative Gestaltung gezeigt, bei der der Aromabehälter
20 in einzelne Segmente 20a, 20b und 20c unterteilt ist und mit Hilfe eines Deckels
70 nach oben hin geschlossen wird. Ein Benutzer kann eine freie Zusammenstellung der
Einzelaromen vornehmen, die in die Einzelsegmente 20a, 20b und 20c eingesetzt werden
und aus denen eine Mischung hergestellt wird.
[0096] Sofern bei der obigen Beschreibung von unterschiedlichen Aromen gesprochen wurde,
fallen unter diesen Begriff auch Einzelaromen, welche dieselbe Geschmacksrichtung
beinhalten, jedoch eine unterschiedliche Geschmacksintensität besitzen.
[0097] Die Ausführungsform nach Fig. 16 skizziert eine Befestigungsmöglichkeit eines Aromabehälters
20, der auf der unteren Seite mit einer Feder 56 versehen ist. Die Umfangswand des
im Wesentlichen kreiszylinderförmigen Aromabehälters 20 weist neben dem hier dargestellten
Duftloch 72 eine Führung 74 auf, die eine Nut ist, welche zwei winklig zueinander
angeordnete Abschnitte aufweist. Der erste Abschnitt 74a läuft parallel zur Rotationsachse
des kreiszylinderförmigen Aromabehälters auf, wohingegen sich der zweite Abschnitt
74b an den ersten Abschnitt 74a anschließt und in Umfangsrichtung bis zu einer Endfläche
74c verläuft. Ein möglicher zugehöriger Vorratsbehälter 12 ist in Fig. 17 dargestellt
und weist Ähnlichkeiten zu der in Fig. 12c dargestellten Geometrie auf mit einer im
Wesentlichen in Form eines Halbkreissegments geformten Einfüllöffnung 60 und einer
Aufnahme 66 für den in Fig. 16 dargestellten Aromabehälter, wobei sich an der Umfangswandung
des Aufnahmeraums 66 ein Vorsprung 76 befindet, der angeordnet und gestaltet ist,
um beim Einsetzen innerhalb der Führung 74 bewegt zu werden. Der Vorratsbehälter nach
Fig. 17 könnte aber auch so gestaltet sein, dass keine Bajonettverbindung zwischen
dem Aufnahmeraum 66 und dem Aromabehälter 20 erforderlich ist, da durch das Aufsetzen
eines in Fig. 17 dargestellten Kopfteils der Aromabehälter fixiert wird.
[0098] Beim Einsetzen des Aromabehälters wird dieser somit in der richtigen Winkellage relativ
zum Vorsprung 76 zunächst in axialer Richtung L eingesetzt, wobei der Vorsprung 76
den ersten Abschnitt 74a der Führung 74 durchläuft und anschließend durch eine Rotation
in Pfeilrichtung M relativ zum Aufnahmeraum 66 bewegt, so dass sich der Vorsprung
76 im zweiten Abschnitt 74b und bis zur Anschlagfläche 74c innerhalb der Führung 74
verläuft. Sobald der Vorsprung 76 gegen die Anschlagfläche 74c ansteht, ist das Duftloch
72 in Strömungsverbindung mit dem Luftkanal.
[0099] Bei der Ausführungsform nach Fig. 18a, 18b sowie Fig. 19 wird ein separates Mundstück
16 dargestellt, in das, wie am besten in Fig. 19 dargestellt ist, ein Aromabehälter
20 direkt einsetzbar ist. Der Aromabehälter bei dieser Lösung muss nicht austauschbar
sein, da anstelle des Austausches des Aromabehälters das Mundstück als solches ausgetauscht
wird. Durch den Austausch des Mundstückes gemeinsam mit dem Aromabehälter wird die
Hygiene verbessert und zudem die Anzahl der Einzelteile verringert wie auch die Nutzung
der erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung vereinfacht. Was die Befestigung des Mundstückes
an dem Kopfteil der Trinkvorrichtung betrifft, können hier beliebige Lösungen verwendet
werden, solange zwischen dem Mundstück und dem Kopfteil der Trinkvorrichtung die erforderliche
Abdichtung bestehen.
[0100] Die schematische Ausführungsform nach Fig. 20a und 20b zeigt eine erfindungsgemäße
Trinkvorrichtung, die dargestellt ist, als sei das Gehäuse transparent. Die Trinkvorrichtung
10 besteht wieder aus einem Vorratsbehälter 12 und einem Kopfteil 14. Mittels einer
drehbaren Verbindung 58, die im vorliegenden Beispiel als ein Gewindebolzen mit Gegenmutter
dargestellt ist, kann das Kopfteil 14 relativ zum Vorratsbehälter in Pfeilrichtung
P gedreht werden. Der Aromabehälter 20 ist im Kopfteil eingesetzt und der Luftkanal
22 zum Transport aromatisierter Luft mündet in den Transportkanal 18b für Trinkflüssigkeit,
was für das Verständnis dieser Ausführungsform jedoch völlig unerheblich ist, da in
gleicher Weise der Luftkanal 22 parallel zum Transportkanal 18b bis zum Mundende 28
geführt werden könnte.
[0101] Bei einer Drehung des Kopfteils 14 relativ zum Vorratsbehälter 12 können, wie in
Fig. 20b dargestellt wird, die Abschnitte 18a sowie 18b des Transportkanals für Trinkflüssigkeit,
aber auch der im Kopfteil befindliche Luftkanal 32 mit dem Luftkanalabschnitt 32b
in Strömungsverbindung gebracht werden, so dass sich in der in Fig. 20b dargestellten
Konfiguration die Trinkvorrichtung in einem betriebsbereiten Zustand befindet. Da
die Trennebene 78 zwischen dem Vorratsbehälter 12 und dem Kopfteil 14 nicht senkrecht
zur zylindrischen Außenwand des Vorratsbehälters 12 verläuft, sondern winklig zu dieser
angeordnet ist, ändert sich, wie in Fig. 20b im Vergleich zur Fig. 20a dargestellt
ist, die Lage des Kopfteils 14 zwischen der abgedichteten Lagerungsposition und der
Trinkposition. Auf diese Weise kann dem Benutzer nicht nur signalisiert werden, ob
sich die Trinkvorrichtung in der Trinkposition befindet, sondern auch eine für das
Trinken möglichst ergonomische Position hergestellt werden.
[0102] Bei der in den Fig. 21 und 22 dargestellten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Trinkvorrichtung wird ein Aromabehälter 20 verwendet, der als Aromaring ausgestaltet
ist, der in unmittelbarer Nähe zum Mundstück 28 auf das Kopfteil 14 aufgesetzt wird.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 21 und Fig. 22 befindet sich am Mundende 28 nur eine
einzige Öffnung, nämlich der Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit, da, wie in Fig.
21 ersichtlich ist, der Luftkanal 22 kurz vor dem Mundende in diesen einmündet. In
gleicher Weise ist es jedoch bei der Verwendung eines Aromaringes auch möglich, den
Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit und den Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter
Luft parallel bis zum Mundende 28 zu führen.
[0103] Der ringförmig gestaltete Aromabehälter 20 ist in verschiedene Segmente 20a, 20b,
20c sowie 20d unterteilt, die unterschiedliche Aromastärken oder auch Aromarichtungen
enthalten können. Über die Markierung 78 am Kopfteil 14 des Behälters wird dem Benutzer
angezeigt, welche Aromakammer im Einsatz ist. Wird die Markierung 78 nicht mit der
jeweiligen Markierung 80 auf den einzelnen Kammern ausgerichtet, so kann bei der Ausführungsform
nach Fig. 21 und 22 aber auch die Verbindung zwischen dem Aromabehälter und dem Transportkanal
18 gesperrt sein, so dass ein Benutzer nicht über das erfindungsgemäße System aromatisierte
Trinkflüssigkeit zu sich nehmen kann. Der Aromabehälter könnte lediglich reibschlüssig
in einer entsprechenden Vertiefung im Kopfteil 14 eingesetzt sein, wodurch sich für
den Benutzer eine besonders einfache und bequeme Handhabung ermöglichen lässt.
[0104] Abweichend zu der in den Fig. 21 und 22 dargestellten Ausführungsform ist es natürlich
auch möglich, einen ungeteilten Aromaring vorzusehen und folglich nur eine einzige
Geschmacksrichtung für den Konsumenten bereitzustellen. Vorteilhaft ist unabhängig
von der Anzahl der Kammern die leichte Austauschbarkeit und Handhabung durch den Benutzer,
der im Falle mehrerer unterschiedlicher Aromatypen während des Trinkens das Aroma
wechseln kann, aber auch den Ring in eine Position bringen kann, bei der kein Aroma
zu dosiert wird und auch der Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter Luft abgeschlossen
ist, so dass keine Luftbläschen ins Wasser gelangen, wodurch beim Benutzer ein unterschiedliches
Mundgefühl erreicht werden kann.
[0105] Bei der in den Fig. 23a, 23b und 23c dargestellten Ausführungsform handelt es sich
um eine Trinkvorrichtung 10, die ein oben offener Trinkbecher ist. Der Aromabehälter
20 ist bei dieser Ausführungsform als ein Ring dargestellt, der am äußeren Umfang
des Vorratsbehälters 12 diesen umgibt und entweder, wie in Fig. 23c dargestellt, über
einen kurzen Luftkanal 22 zum Transport aromatisierter Luft mit dem Transportkanal
18 für Trinkflüssigkeit verbunden ist, oder aber, wie in Fig. 23c nicht dargestellt
ist, einen Luftkanal aufweist, der parallel zum Transportkanal für Trinkflüssigkeit
und bis zum Mundende 28 geführt ist. Bei der Benutzung des Trinkbechers wird, wie
in Fig. 23b dargestellt ist, die Trinkflüssigkeit aus dem Mundende 28 (siehe Fig.
23a) angesaugt, wodurch, wie in Fig. 1 dargestellt wurde, die mit Luftblasen aromatisierter
Luft vermischte Trinkflüssigkeit angesaugt wird. Auch hier ist wieder eine Parallelführung
des Transportkanals 18 für Trinkflüssigkeit und des Luftkanals 22 zum Transport aromatisierter
Luft denkbar.
[0106] Eine Variante des in Fig. 23a dargestellten offenen Trinkgefäßes könnte ein Shotglas
sein, das nach dem gleichen Wirkprinzip wie das offene Trinkgefäß funktioniert und
beispielsweise auch für Spirituosen eingesetzt werden können, die mit zusätzlichen
Geschmacksaromen versehen werden sollen.
[0107] In den Fig. 24a und 24b ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Die Besonderheit dieser Ausführungsform besteht darin, dass das Kopfteil 14 auf eine
beliebige als Vorratsbehälter 12 dienende Flasche aufgeschraubt werden kann. Im Kopfteil
14 befindet sich fest installiert ein Aromabehälter, der über einen nicht dargestellten
Luftkanal 22 die aromatisierte Luft entweder parallel zum Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit
bis zum Mundende 28 transportiert oder aber, entsprechend der schematischen Darstellung
in Fig. 1 kurz vor dem Mundende 28 in den Transportkanal 18 mündet. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 24a und 24b lässt sich eine herkömmliche Flasche mit reiner Trinkflüssigkeit
verwenden, die über den Austausch des Kopfteils 14 mit dem damit verbundenen Ansaugschlauch
80 beliebig umkonfiguriert werden kann. Diese Ausführungsform ist vor allen Dingen
auch in Regionen vorteilhaft, in denen das Leitungswasser aufgrund einer unzureichenden
Qualität nicht trinkbar ist, so dass die Konsumenten reines Wasser als Trinkflüssigkeit
kaufen, das über den Flaschenaufsatz zu beliebigen Geschmacksrichtungen hin modifiziert
werden kann.
[0108] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist schematisch in den Fig. 25a und 25b
dargestellt. Bei dieser Ausführungsform besteht die erfindungsgemäße Trinkvorrichtung
10 aus dem als offenes Glas gestalteten Vorratsbehälter 12 sowie einem im Vorratsbehälter
anzuordnenden Trinkhalm 82, der in sich die Bauteile und Funktionalität des Ansaugschlauchs
80, des Transportkanals 18 für Trinkflüssigkeit und aufgrund des ringförmig um den
Trinkhalm herum angeordneten Aromabehälters 20 auch des Luftkanals 22 zum Transport
aromatisierter Luft in sich vereint. Ähnlich dem vorrangehenden Ausführungsbeispiel
unter Verwendung eines Flaschenaufsatzes kann der Trinkhalm 82 mit beliebigen Vorratsbehältern
12 kombiniert werden, wobei der Aromabehälter 20 vorzugsweise nicht austauschbar sondern
fest mit dem Trinkhalm verbunden ist.
[0109] In den Fig. 26a und 26b ist schließlich eine Ausführungsform dargestellt, bei der
das dargestellte Kopfteil 12 der nicht dargestellten Trinkvorrichtung 10 während des
Trinkens in eine Lage kopfüber gestürzt werden kann, wie die Konsumenten dies z.B.
bei Trinkvorrichtungen unter Verwendung eines Sportventils kennen. Die Besonderheit
der Ausführungsform nach Fig. 26a und 26b besteht darin, dass weder ein Ansaugschlauch
80 noch ein Trinkhalm 82 benötigt wird. Ohne diese Elemente wird das erfindungsgemäße
Trinksystem leichter hygienisch zu handhaben. Außerdem wird durch diese Ausführungsform
die Zahl der Einzelkomponenten reduziert, wodurch die Herstellung vereinfacht und
das Zusammensetzen des Systems verkürzt wird. Darüber hinaus ist der Konsument von
herkömmlichen Systemen das Kippen seiner Trinkflasche gewohnt. Durch das in Fig. 26a
und 26b gezeigte System, wird bei gewohnter Handhabung im Gegensatz zu den vorherig
aufgeführten Ausführungsbeispielen keine Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 12 ungewollt
verschüttet. Das in Fig. 26a und 26b dargestellte Kopfteil 14 kann über das dargestellte
Gewinde 84 oder eine andere Befestigungsmöglichkeit mit einem Vorratsgefäß 12 verbunden
werden, wobei darauf zu achten ist, dass die Verbindung Flüssigkeitsaustritt verhindert.
Für einen Druckausgleich zwischen dem inneren und dem äußeren Bereich der Trinkvorrichtung
10 kann ein Rückschlagventil 85 angebracht werden, wie es beispielsweise in Fig. 4a
und 4b dargestellt ist.
[0110] In dem in Fig. 26a aufgeführten Ausführung ist der Aromabehälter beispielhaft als
breiter Ring 83 dargestellt, dessen Funktionsprinzip dem Aromabehälter 20 entspricht.
Das Aromadepot ist über den Luftkanal 22 strömungsmäßig verbunden. In die Öffnung
86 muss ein verschiebbares, hier nicht gezeigtes, Mundstück geschoben werden, das
einem herkömmlichen Mundstück von Sport-Trinkflaschen entspricht und aus einem im
Wesentlichen flexiblem Material gefertigt sein muss. Durch ein Verschieben in Richtung
K öffnet und schließt das nicht gezeigte Mundstück die Trinkvorrichtung 10.
[0111] In den Fig. 27a und Fig. 27b ist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Trinkvorrichtung mit einer Veränderung des Flüssigkeitskanals 18 am Mundstück 16 im
Kopfteil 14 der Trinkvorrichtung gezeigt. Sie ermöglicht durch die in Fig. 27a gezeigte
Verjüngung 19 oder die in Fig. 27b gezeigte Erweiterung 23 des Kanals am Mundstück
16 eine Änderung der Druckbedingungen in dem Flüssigkeits-Luft-Gemisch. Dadurch wird
die Form und Größe der Luftbläschen verändert und ein angenehmeres Trinkgefühl erreicht.
[0112] Eine weitere bevorzugte Ausführung der Verbesserung der Trinkvorrichtung 10 ist in
den Fig. 28a und Fig. 28b dargestellt. Die bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen
Verbesserung sieht vor, dass der Flüssigkeitskanal 18 im Vorratsbehälter 12 der Trinkvorrichtung
10 verjüngt (Fig. 28a - Ziffer 21) oder erweitert (Fig. 28b - Ziffer 25) ist. Dies
ermöglicht einen konstanten oder veränderten Saugdruck bei verschiedenen Füllhöhen
des Vorratsbehälters 12. Der benötigte Saugdruck wird dabei im Wesentlichen durch
den hydrostatischen Schwerdruck der Flüssigkeit und den Reibungsverlust des Fluids
an der Wand des Flüssigkeitskanals 18 bedingt. Der hydrostatische Schweredruck ist
dabei nach dem Pascalschen Gesetz unveränderlich direkt proportional zur Füllhöhe
im Vorratsbehälter 12 und beeinflusst für den Trinkenden merklich den aufzuwendenden
Saugdruck. Durch eine Veränderung der Geometrie des Flüssigkeitskanals 18 kann diese
negative Veränderung zum Teil oder in Gänze ausgeglichen werden und somit das Trinkgefühl
verbessert werden. Außerdem können die Druckunterschiede durch eine hier nicht gezeigte
Verwendung eines im Wesentlichen breiten und dafür flachen Vorratsbehälters verringert
werden.
[0113] Eine weitere, in Fig. 29 gezeigte, bevorzugte Ausführung der Trinkvorrichtung 10
sieht vor, dass der Luftkanal 22 im Kopfteil 14 nur an einer Stelle 27 verjüngt ist
und der Luftkanal ansonsten einen breiteren Querschnitt aufweist. Dies hat den Vorteil,
dass trotz eines benötigten kleinen Querschnitts, insbesondere Durchmessers, des Luftkanals
14 eine erleichterte Produzierbarkeit und eine erleichtere Reinigbarkeit gegeben ist.
Beispielsweise kann in der in Fig. 29 beispielhaft gezeigten Ausführung, Flüssigkeit,
die aus dem Flüssigkeitskanal 18 in den Luftkanal 22 tritt, problemlos in den Flüssigkeitskanal
18 zurücklaufen, wodurch sich hygienische Vorteile ergeben.
[0114] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist in Fig. 30a und Fig. 30b schematisch
dargestellt. Hier ist beispielhaft eine Lösung gezeigt, bei der das Kopfteil 14 im
Wesentlichen achsensymmetrisch in zwei Teile 14a und 14b teilbar ist. Beide Teile
14a, 14b enthalten auf der Innenseite jeweils einen Teil des Luftkanals 22 und des
Flüssigkeitskanals 18, die beim Zusammenfügen der beiden Hälften 14a, 14b entlang
der Pfeilrichtung C formschlüssig die für die Trinkvorrichtung benötigten Kanäle ergeben.
Eine Befestigungsvorrichtung 29, die in der in den Fig. 30a und Fig. 30b bevorzugten
Ausführung beispielhaft als Ring gezeigt ist, kann über eine Verschiebung in Pfeilrichtung
D auf die beiden Teile 14a und 14b reversibel zusammengehalten werden. In Fig. 30b
ist das teilbare Kopfteil 14 in Trinkstellung gezeigt. Hier ist die Aussparung 66
für das nicht dargestellte Aromareservoir 20 ebenfalls zylindrisch ausgeführt. Über
eine Fertigung des Kopfteils 14 aus einem im Wesentlichen flexiblen Material, kann
eine Abdichtung erreicht werden.
[0115] Eine weitere bevorzugte Ausführung des teilbaren Kopfteils 14 ist in Fig. 31 gezeigt.
Dabei ist die Aussparung 66 für das Aromareservoir 20 auch im Kopfteil möglich. Die
Integration in das Innere des Kopfteils bietet den Vorteil, dass das Aromareservoir
20 im geschlossenen Zustand des Kopfteils von außen nicht sichtbar ist und das Aromareservoir
somit unter anderem weniger aufwändig gestaltet sein muss und eine Verflüchtigung
des Aromastoffs aus dem Aromareservoir bei Lagerung verlangsamt ist. Das Einlegen
des Aromareservoirs geschieht über ein Zusammenfügen der beiden Teile 14a und 14b
entlang der Pfeilrichtung E. Die beiden Teile des Kopfteils 14 werden über einen hier
nicht gezeigten Mechanismus zusammengehalten.
[0116] Eine weitere Ausführungsform zur Optimierung einer erfindungsgemäßen Trinkvorrichtung
ist exemplarisch in den Fig. 32a, 32b und 32c dargestellt. Dabei ist eine bevorzugte
Ausführung in Fig. 32a das Kopfteil 14 einer Trinkvorrichtung gezeigt, das einen Flüssigkeitskanal
18 und einen Luftkanal 22 enthält. In Fig. 32a ist dabei ein über die gesamte Länge
gleichartig geformter Flüssigkeitskanal gezeigt.
[0117] Hingegen ist in Fig. 32b eine bevorzugte Ausführung eines Kopfteils 14 einer Trinkvorrichtung
gezeigt, bei der der Flüssigkeitskanal 18 an der Verbindungsstelle des Flüssigkeitskanals
18 mit dem Luftkanal 22 einen geringeren Durchmesser aufweist, als an den übrigen
Stellen. Dadurch werden die Strömungsbedingungen der Flüssigkeit im Flüssigkeitskanal
18 bei Verwendung der Trinkvorrichtung geändert. Durch die Verjüngung ist an der Eintrittsstelle
dort der dynamische Druck (Staudruck) maximal und der statische Druck der Flüssigkeit
minimal. Die Geschwindigkeit der Flüssigkeit steigt im Verhältnis der Querschnitte
beim Durchströmen des eingeschnürten Teils an, da sich die Menge der Flüssigkeit nicht
ändert. Gleichzeitig sinkt der Druck im Luftkanal 22, der an der engsten Stelle angebracht
wird. Damit entsteht eine Druckdifferenz, der die Aufnahme der aromatisierten Luft
in die Flüssigkeit der Trinkvorrichtung steigert. Dadurch muss vom Benutzer beispielsweise
weniger stark an der Trinkvorrichtung gesaugt werden, wodurch sich das Trinkgefühl
verbessert. Dieser als Venturi-Effekt bekannte Effekt verbessert die Trinkvorrichtung
wesentlich.
[0118] Eine weitere bevorzugte Ausführung ist in Fig. 32c exemplarisch gezeigt und sieht
vor, dass im Kopfteil 14 der Trinkvorrichtung ein Flüssigkeitskanal 18 und ein Luftkanal
22 angeordnet sind, wobei am Verbindungspunkt der beiden Kanäle mindestens einer der
beiden Kanäle gegenüber dem Querschnitt der anderen Bereiche der jeweiligen Kanäle
erweitert ist. Auch dies ermöglicht ein geändertes Trinkgefühl des Benutzers der Trinkvorrichtung.
[0119] Eine weitere bevorzugte Ausführung des Kopfteils 14 ist in Fig. 33a und 33b exemplarisch
gezeigt und sieht vor, dass der Luftkanal 22 durch eine im Wesentlichen als Aussparung
an der Außenwand des Flüssigkeitskanals 18 gestaltete Kammer 87 unterbrochen wird.
Die Unterbrechung des Luftkanals durch eine Kammer 87 ist dabei so ausgeführt, dass
an der Kontaktstelle der demontierbaren Steigleitung 18 für die Trinkflüssigkeit (Flüssigkeitskanal)
und des Luftkanals 22 eine Aussparung im Kopfteil 14 der Trinkvorrichtung vorgesehen
ist. In der exemplarisch gezeigten Ausführungsform mündet der Luftkanal 22 vom Aromabehälter
20 an einer oben liegenden Position in die Kammer 87. Auf der gegenüberliegenden Seite
wird der Luftkanal als Kanal 22b durch den Transportkanal 18 an einer unten liegenden
Position der Kammer 87 fortgesetzt. Durch die derartig ausgeführte Kammer wird ein
Rückschlagen der Trinkflüssigkeit in das Aromareservoir 20 verhindert. Durch die gegenüberliegende
Position der Fortsetzung des Luftkanals 22 wird die Kammer 87 in bestmöglicher Weise
genutzt. Durch die unterschiedlich hohen Positionen der Eintritts- und der Austrittsöffnung
des Luftkanals 22 in und aus der Kammer 87 wird unter anderem ein Ablaufen von Trinkflüssigkeit
zurück in den Transportkanal 18 für Trinkflüssigkeit ermöglicht. Die Anordnung der
Kammer 87 an der Kontaktstelle zwischen dem Kopfteil 14, das beispielsweise aus einem
im Wesentlichen elastischen Material gefertigt sein kann, und dem Transportkanal 18
für Trinkflüssigkeit ermöglicht eine erleichterte Reinigung nach dem Auseinanderbauen
der Bauteile. Außerdem ist in Fig. 33a und Fig. 33b die Luftzufuhrleitung 32 durch
das Kopfteil 14 in den nicht gezeigten Vorratsbehälter 12 für Trinkflüssigkeit gezeigt.
Die Fig. 33b zeigt die Ausführungsform des Kopfteils 14 der Trinkvorrichtung nach
Fig. 33a im Schnitt, wodurch die Positionen der Kammer 87 sowie der Eintrittsstelle
des Luftkanals 22 sowie die Austrittstelle aus der Kammer 87 in die Fortsetzung des
Luftkanals 22b verdeutlich wird.
[0120] Allen Ausführungsformen gemeinsam ist, dass das Aroma lediglich oral aufgenommen
wird und es somit nicht zu einem orthonasalen Riecheindruck kommt. Durch die orale
Aufnahme des Aromas entsteht der Geschmackseindruck beim Benutzer ausschließlich durch
retronasale Wahrnehmung der Aromasubstanz und wird, wenn überhaupt, nur in verschwindender
Menge vom Konsumenten über den enteralen Weg aufgenommen. Es lassen sich auch komplexe
Aromen und Aromamischungen herstellen, die keine Langzeitstabilisierung in der Trinkflüssigkeit
benötigen und außerdem vom Benutzer auch nicht geschluckt werden.
Weitere Ausführungsformen
[0121]
- 1. Trinkvorrichtung zur retronasalen Aufnahme einer Aromasubstanz, umfassend:
- einen Vorratsbehälter (12) für Trinkflüssigkeit;
- mindestens einen luftdurchströmbaren Aromabehälter (20); sowie
- einen vom Vorratsbehälter (12) zu einem Mundende (28) der Trinkvorrichtung (10) verlaufenden
Transportkanal (18) für Trinkflüssigkeit; sowie
- einen Luftkanal (22) zum Transport aromatisierter Luft, der von mindestens einem des
mindestens einen Aromabehälters (20) zum Transportkanal (18) für Trinkflüssigkeit
oder zum Mundende (28) verläuft.
- 2. Trinkvorrichtung nach Ausführungsform 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mundende (28) so gestaltet ist, dass der Transportkanal (18) für Trinkflüssigkeit
und der Luftkanal (22) zum Transport von aromatisierter Luft am Mundende (28) getrennt
voneinander und im Wesentlichen gleich weit in Längsrichtung verlaufen.
- 3. Trinkvorrichtung nach Ausführungsform 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mundende (28) so gestaltet ist, dass beim Gebrauch der Trinkvorrichtung (10) der
Transportkanal (18) für Trinkflüssigkeit und der Luftkanal (22) zum Transport von
aromatisierter Luft sich unterschiedliche weit in den Mundraum des Benutzers erstrecken.
- 4. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, weiterhin umfassend
eine Drosselvorrichtung und/oder Abdichtvorrichtung, vorzugsweise in einem das Mundende
(28) umfassenden Mundstück (16), wobei vorzugsweise das Mundstück (16) von einer abdichtenden
Position in einer nicht abdichtende Position bewegbar ist.
- 5. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kopfteil (14) teilbar ist.
- 6. Trinkvorrichtung nach Ausführungsform 4 oder Ausführungsform 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
einer des mindestens einen, vorzugsweise entnehmbaren, Aromabehälters (20) die Abdichtvorrichtung
umfasst, wobei der Aromabehälter (20) von einer abdichtenden Position in eine nicht
abdichtende Position bewegbar ist.
- 7. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer des mindestens einen Aromabehälters
(20) mehrere Kammern (20a, 20b, ...) umfasst, die Aromasubstanzen unterschiedlicher
Geruchsintensität und/oder unterschiedlicher Aromen enthalten.
- 8. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich einer des mindestens einen Aromabehälters (20) in einem Mundstück (16) der Trinkvorrichtung
(10) befindet, wobei das Mundstück (16) vorzugsweise austauschbar ist.
- 9. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, weiterhin umfassend
ein Druckausgleichsventil (34, 38), das eine Luftzufuhrleitung (32) verschließt, die
in den Innenraum des Vorratsbehälters (12) für Trinkflüssigkeit führt.
- 10. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, weiter umfassend
ein Kopfteil (14) der Trinkvorrichtung (10), welches das Mundende (28) umfasst und
bewegbar relativ zum Vorratsbehälter (12) angeordnet ist, wobei das Kopfteil (14)
von einer den Transportkanal (18) für Trinkflüssigkeit und/oder den Luftkanal (22)
zum Transport aromatisierter Luft abdichtenden Position in eine nicht abdichtende
Position bewegbar ist.
- 11. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Aromabehälter (20) eine Filtersubstanz sowie eine vom Benutzer
aktivierbare Aromaeinheit umfasst, welche ein Fluid mit einer aromatisierenden Substanz
beinhaltet, wobei das Fluid bei Aktivierung der Aromaeinheit in die Filtersubstanz
freisetzbar ist.
- 12. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftkanal (22) eine, vorzugsweise ringförmige, Kammer (87) umfasst, die vorzugsweise
zwischen einem demontierbaren Kopfteil (14) der Trinkvorrichtung (10) und dem Transportkanal
(18) für Trinkflüssigkeit angeordnet ist.
- 13. Trinkvorrichtung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftkanal (22) eine minimale Querschnittsfläche zwischen 0,2 mm2 und 4,9 mm2 aufweist.
- 14. Trinkvorrichtung nach einer der Ausführungsformen 1-12, weiter umfassend eine
permeable Membran im Luftkanal (22), vorzugsweise an der Einmündung des Luftkanals
in den Transportkanal (18) für Trinkflüssigkeit.
1. Trinkvorrichtung zur retronasalen Aufnahme einer Aromasubstanz, umfassend:
- einen Vorratsbehälter (12) für Trinkflüssigkeit;
- mindestens einen luftdurchströmbaren Aromabehälter (20); sowie
- einen vom Vorratsbehälter (12) zu einem Mundende (28) der Trinkvorrichtung (10)
verlaufenden Transportkanal für Trinkflüssigkeit; sowie
- einen Luftkanal (22) zum Transport aromatisierter Luft, der von mindestens einem
des mindestens einen Aromabehälters (20) zum Transportkanal (18) für Trinkflüssigkeit
oder zum Mundende (28) verläuft; wobei
- der mindestens eine luftdurchströmbare Aromabehälter (20) eine Lufteinlassöffnung
und mindestens eine Luftaustrittsöffnung umfasst; und
- die mindestens eine Lufteinlassöffnung in Strömungsverbindung zur Umgebungsluft
steht, und vorzugsweise direkt mit der Umgebungsluft in Strömungsverbindung steht.
2. Trinkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Mundende (28) so gestaltet ist, dass der Transportkanal (18) für Trinkflüssigkeit
und der Luftkanal (22) zum Transport von aromatisierter Luft am Mundende (28) getrennt
voneinander und im Wesentlichen gleich weit in Längsrichtung verlaufen.
3. Trinkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiterhin umfassend ein Druckausgleichsventil
(34, 38), das eine Luftzufuhrleitung (32) verschließt, die in den Innenraum des Vorratsbehälters
(12) für Trinkflüssigkeit führt.
4. Trinkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich einer des mindestens einen Aromabehälters (20) in einem Mundstück (16) der Trinkvorrichtung
(10) befindet, wobei das Mundstück (16) vorzugsweise austauschbar ist.
5. Trinkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (22) eine Kammer (87) umfasst.
6. Trinkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (22) eine minimale Querschnittsfläche zwischen 0,2 mm2 und 4,9 mm2 aufweist.
7. Aromabehälter für die Anbringung an eine Trinkvorrichtung zur retronasalen Aufnahme
einer Aromasubstanz, wobei
- der Aromabehälter von Luft durchströmbar ist; und
- eine Lufteinlassöffnung in Strömungsverbindung zur Umgebungsluft; sowie
- mindestens eine Luftaustrittsöffnung umfasst; wobei
- die Lufteinlassöffnung vorzugsweise direkt mit der Umgebungsluft in Strömungsverbindung
steht.
8. Aromabehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aromabehälter (20) mehrere Kammern (20a, 20b) umfasst, die Aromasubstanzen unterschiedlicher
Geruchsintensität und/oder unterschiedlicher Aromen enthalten.
9. Aromabehälter nach Anspruch 7 oder 8, umfassend eine aromatisierende Substanz, die
mikroskopisch oder makroskopisch verkapselt ist, wobei eine Aktivierung der aromatisierenden
Substanz vorzugsweise durch eine Änderung der Temperatur oder durch einen mechanischen
Prozess durchführbar ist.
10. Aromabehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hülle der mikroskopisch oder makroskopisch verkapselten Substanz aus Gelatine
oder Agrose besteht.
11. Aromabehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Aromabehälter (20) eine Filtersubstanz sowie eine vom Benutzer aktivierbare Aromaeinheit
umfasst, welche ein Fluid mit einer aromatisierenden Substanz beinhaltet, wobei das
Fluid bei Aktivierung der Aromaeinheit in die Filtersubstanz freisetzbar ist.
12. Aromabehälter nach Anspruch 7 oder 8, umfassend einen von Luft durchströmbaren Filter,
in dem eine im wesentlichen runde Aromaeinheit angeordnet ist, deren Inneres im wesentlichen
ein Fluid enthält, das eine aromatisierende Substanz umfasst.
13. Aromabehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 12, weiter umfassend eine Abdichtvorrichtung,
wobei der Aromabehälter (20) von einer abdichtenden Position in eine nicht abdichtende
Position bewegbar ist.
14. Aromabehälter nach Anspruch 13, wobei der Aromabehälter eine Symmetrieachse aufweist
und von der abdichtenden Position in die nicht abdichtende Position durch eine Rotationsbewegung
um die Symmetrieachse bewegbar ist.
15. Aromabehälter nach Anspruch 13, wobei der Aromabehälter von der abdichtenden Position
in die nicht abdichtende Position durch eine axiale Bewegung bewegbar ist.
16. Aromabehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 15, wobei der Aromabehälter als ein Ring
gestaltet ist, der sich vorzugsweise nahe einem Mundende der Trinkvorrichtung befindet.
17. Aromabehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 15, wobei der Aromabehälter eine ringförmige
Geometrie aufweist und eine innere Umfangsfläche des Aromabehälters einen nichtkreisförmigen
Querschnitt aufweist.
18. Aromabehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 15, wobei der Aromabehälter eine prismatische
Geometire aufweist.