[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzhauben-Anordnung, gemäss dem Oberbegriff von Anspruch
1, sowie eine Schutzhaube und ein Gehäuse für eine derartige Anordnung.
[0002] Die Mitarbeiter in aseptischen Reinräumen oder medizinischen Intensivstationen müssen
Anzüge und Hauben, Reinraummasken, Atemschutzmasken und Schutzbrillen - zusammengefasst
unter den Begriff «persönliche Schutzausrüstung» (PSA) oder Reinraumkleidung- zur
Vermeidung von Kontaminationen tragen. Dabei treten häufig Probleme hinsichtlich Komforts,
Kühlung und z.B. Beschlagen von Brillengläsern auf. Ein zusätzliches Risiko bei nicht
komplett geschlossenem Kopfschutz ist eine Infektionsgefahr in beiden Richtungen.
Gerade im Umgang mit biologischen Gefahrenstoffen ist das von grosser Bedeutung, wo
sowohl der Schutz des Benutzers der PSA oder der Reinraumkleidung als auch seiner
Umgebung vor einer allfälligen Infektion durch den Benutzer der PSA oder der Reinraumkleidung
vermieden werden müssen. Herkömmliche Schutzausrüstungen können dies nicht oder nur
mit hohem Aufwand leisten, so dass eine weite Verbreitung derartiger persönlicher
Ausrüstungen aufgrund hoher Kosten kaum zu machen ist.
[0003] Aus beispielsweise der
WO2022248341A1 ist eine Schutzhauben-Anordnung bekannt, umfassend eine den Kopf und die Schultern
des Benutzers bedeckende Schutzhaube aus flexiblem, nachgiebigem Material und mit
einer darin fixierten Sichtscheibe. Beschrieben ist auch eine Tragestruktur für die
Schutzhaube und ein aktives Luftaustauschsystem mit einem Gebläse mit zugehöriger
Steuerungsanordnung, wobei das Gebläse in einem innerhalb der Schutzhaube angeordneten
Gehäuse eingebaut ist. Dieses Gehäuse ist von der Schutzhaube getrennt innerhalb der
Schutzhaube an der Tragestruktur befestigt. Vorzugsweise ist auch ein Filter für die
verbrauchte Luft in die Schutzhaube integriert.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine derartige Anordnung dahingehend zu
verbessern, dass dem Benutzer das Aufsetzen bzw. Anlegen der Schutzhauben-Anordnung
als auch das Ausziehen und sichere Entsorgen der kontaminierten Komponenten erleichtert
wird. Gleichzeitig sollen beim Tragen der Schutzhauben-Anordnung ein hoher Komfort,
grosse Sicherheit und ein möglichst unbehindertes Arbeiten gewährleistet sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung und durch deren einzelne Komponenten gemäß
den Ansprüchen gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Atemluftfilter
an der Aussenseite der Schutzhaube fest und dicht mit der Schutzhaube verbunden und
mit einem abgedichtet durch die Schutzhaube hindurch an deren Innenseite hin geführten
Auslassstutzen versehen ist, welcher komplementär zum Ansaugstutzen ausgeführt und
mit Befestigungsstrukturen zur Verbindung mit dem Ansaugstutzen versehen ist, wobei
komplementäre Befestigungsstrukturen am Ansaugstutzen vorhanden sind, und wobei die
Befestigungsstrukturen derart ausgeführt sind, dass ein Aufschieben des Auslassstutzens
auf den Ansaugstutzen in jeder Umfangsstellung möglich ist, dass nach Koppelung eine
axiale Relativbewegung von Atemluftfilter und Gehäuse unterbunden und eine Drehung
in Umfangsrichtung des Ansaugstutzens aber möglich ist. Damit ist das einfache und
schnelle Anlegen der Schutzhauben-Anordnung mit gleichzeitig sichergestelltem optimalem
Halt des Atemluftfilters gewährleistet, ohne dass aufwendige Verbindungsanordnungen
und/oder komplizierte Ausrichtungsvorgänge für den Filter notwendig sind. Auch der
Nachteil von Bajonett-Verbindungen, nämlich die erforderliche korrekte Positionierung
beim Ansetzen und die durch Faltenbildung des Materials der Schutzhaube verursachten
Schwierigkeiten durch Einklemmen des Materials im Bereich der Bajonett-Elemente, können
durch die erfindungsgemässe Ausführung vermieden werden.
[0007] Bevorzugt bilden die Befestigungsstrukturen von Gehäuse und Atemluftfilter miteinander
eine Schnapp-Verbindung, die einen Bereich von maximal der Hälfte des Umfangs überdeckt,
vorzugsweise maximal ein Viertel des Umfanges. Damit ist ein rasches und einfaches
Aufstecken des Atemluftfilters zur Verbindung mit der Schutzhaube und/oder dem Gehäuse
des Gebläses ermöglicht, bei gleichzeitig hoher Sicherheit gegenüber unbeabsichtigtem
Lösen des Filters.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Schutzhaube für eine Anordnung
wie vorstehend erläutert besteht aus flexiblem, nachgiebigen Material und ist mit
einer Sichtscheibe versehen und ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Atemluftfilter
an der Aussenseite der Schutzhaube fest und dicht mit der Schutzhaube verbunden und
mit einem abgedichtet durch die Schutzhaube hindurch an deren Innenseite hin geführten
Auslassstutzen versehen ist, welcher komplementär zum Ansaugstutzen ausgeführt und
mit Befestigungsstrukturen zur Verbindung mit komplementären Befestigungsstrukturen
des Ansaugstutzens versehen ist.
[0009] Bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform, bei welcher sich der distale Randbereich
des Auslassstutzens des Atemluftfilters trichterförmig auf das distale Ende hin erweitert.
Dies erleichtert das rasche und auch ohne direkten Sichtkontakt einfache Zusammenführung
von Atemluftfilter und Anschluss am Ansaugstutzen.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Schutzhaube ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstrukturen durch elastisch auslenkbare
Zungen mit linienförmig in Umfangsrichtung angeordneten Rastnoppen oder in Umfangsrichtung
verlaufenden Rastgraten am Ende des Auslassstutzens und/oder in Ausschnitten des distalen
Randbereiches des Auslassstutzens gebildet sind. Damit ist eine Verbindung in Art
einer Rastverbindung mit guter Haltewirkung in axialer Richtung, d.h. gegen Abziehen
des Atemluftfilters vom Ansaugstutzen des Gehäuses des Gebläses gesichert, gewährleistet.
Drehungen in Umfangsrichtung sind jedoch mit geringerem Kraftaufwand möglich.
[0011] Dabei ist es für eine gute und gleichmässige Haltewirkung des Atemluftfilters an
der Schutzhauben-Anordnung vorteilhaft, wenn zumindest zwei einander gegenüberliegende
Befestigungsstrukturen vorgesehen sind, wobei der von den Befestigungsstrukturen überdeckte
Umfangsbereich kleiner ist als der zwischen den Befestigungsstrukturen befindliche
Umfangsbereich. Dadurch kann der Atemluftfilter durch eine einfache Drehbewegung in
eine Stellung gebracht werden, in welcher die Befestigungsstrukturen ausser Eingriff
sind oder leicht ausser Eingriff gebracht werden können.
[0012] Um den Atemluftfilter für eine sichere Handhabung der Schutzhaube sowohl beim Anlegen
als auch beim Ausziehen und Entsorgen zu gewährleisten, ist eine vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemässen Schutzhaube dadurch gekennzeichnet, dass in der Schutzhaube
in Abstand zum Atemluftfilter eine sich von der Aussenseite auf die Innenseite der
Schutzhaube hin aufwölbende sackartige Ausstülpung vorgesehen und zur Aufnahme des
Atemluftfilters aus Richtung der Aussenseite der Schutzhaube her gestaltet ist.
[0013] Zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe ist ein Gehäuse für zumindest eine innerhalb
der Schutzhaube einer Anordnung wie in den vorhergehenden Absätzen beschrieben, insbesondere
ein Gehäuse für ein Gebläse eines Luftaustauschsystems, mit einem vom Gehäuse ausgehenden
Ansaugstutzen, dadurch gekennzeichnet, dass sich der distale Randbereich des Ansaugstutzens
zum distalen Ende hin konisch zulaufend verengt. Damit ist das rasche und auch ohne
direkten Sichtkontakt einfache Zusammenführung von Atemluftfilter und Anschluss am
Ansaugstutzen ermöglicht, ebenso wie eine kompakte und dadurch auch bei längerer Benutzungsdauer
und vielen Verbindungsvorgängen mit Atemluftfiltern gegen Abnutzung und Beschädigung
unempfindliche Bauweise gegeben.
[0014] Bevorzugt ist eine erfindungsgemässe Ausführungsform, bei welcher die Befestigungsstrukturen
durch Umfangsnuten oder in Umfangsrichtung verlaufende Gruppen von Ausnehmungen gebildet
sind. Damit ist eine Verbindung in Art einer Rastverbindung mit guter Haltewirkung
in axialer Richtung, d.h. gegen Abziehen des Atemluftfilters vom Ansaugstutzen des
Gehäuses des Gebläses gesichert, gewährleistet. Drehungen in Umfangsrichtung sind
jedoch mit geringerem Kraftaufwand möglich.
[0015] Bevorzugt sind erfindungsgemäss weiters zumindest zwei einander gegenüberliegende
Befestigungsstrukturen vorgesehen sind, wobei der von den Befestigungsstrukturen überdeckte
Umfangsbereich kleiner ist als der zwischen den Befestigungsstrukturen befindliche
Umfangsbereich. Dadurch kann ein aufgesetzter Atemluftfilter durch eine einfache Drehbewegung
in eine Stellung gebracht werden, in welcher die Befestigungsstrukturen ausser Eingriff
sind oder leicht ausser Eingriff gebracht werden können.
[0016] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0017] Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Schutzhauben-Anordnung von vorne;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Sichtscheibe und einer erfindungsgemässen
Tragestruktur für eine Schutzhauben-Anordnung;
- Fig. 3
- eine vergrösserte Detaildarstellung des Verbindungsbereiches zwischen Schutzhaube
und Atemluftfilter von der Innenseite der Schutzhaube gesehen;
- Fig. 4
- eine vergrösserte Detaildarstellung des Verbindungsbereiches zwischen Schutzhaube
und Atemluftfilter von der Aussenseite der Schutzhaube gesehen;
- Fig. 5
- ein noch weiter vergrössertes Detail im Verbindungsbereich zwischen Atemluftfilter
und Ansaugstutzen;
- Fig. 6
- eine der ersten Phasen beim Anlegen der Schutzhauben-Anordnung;
- Fig. 7
- eine weitere Phase beim Anlegen der Schutzhauben-Anordnung;
- Fig. 8
- eine der abschliessenden Phasen beim Anlegen der Schutzhauben-Anordnung;
- Fig. 9
- die komplett angelegte Schutzhauben-Anordnung von hinten.
[0018] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0019] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle
bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten
derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen
Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund
der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf
diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0020] Das in Fig. 1 in einer Ansicht von schräg vorne in seiner Gesamtheit dargestellte
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Schutzhauben-Anordnung weist eine den
Kopf und die Schultern des Benutzers bedeckende Schutzhaube 1 auf. Für die Barriere
der Schutzhaube 1 wird vorzugsweise ein Material verwendet, das gegen feste oder flüssige
Aerosole mit vernachlässigbarer Flüchtigkeit und Zer-setzung sowie gegen Keime und
Viren dicht ist, beispielsweise ein Vliesstoff aus Polyethylen hoher Dichte (PE-D).
Für die Verwendung in Reinräumen kann als Material für die Schutzhaube 1 auch ein
Reinraumgewebe mit definierten Filtereigenschaften und Luftdurchlässigkeiten zugelassen
für Reinräume entsprechend DIN EN ISO 14644-1 verwendet werden. Die Schutzhaube 1
weist vorzugsweise ein an den Kopfteil anschliessendes Schulterstück 2 auf, das vorzugsweise
im Halsbereich gegenüber dem Kopfteil abgedichtet werden kann, sowie vorne eine vorzugsweise
gebogene, durchsichtige Sichtscheibe 3. Für die Sichtscheibe 3 wird vorzugsweise ein
hochtransparenter Polyesterfilm eingesetzt. In Fig. 1 ebenfalls sichtbar ist der vorzugsweise
im Scheitelbereich positionierte Atemluftfilter 4. Der Atemluftfilter 4 ist typischerweise
ein handelsüblicher, vorzugsweise einschraubbarer P3 Filter (gemäss EN12941 mit sehr
hohem Abscheidegrad) zum Schutz gegen feste oder flüssige Aerosole mit vernachlässigbarer
Flüchtigkeit und Zersetzung sowie gegen Keime und Viren. Auch die Verwendung eines
FFP2-Filters als Atemluftfilter 4 ist möglich. Die Schutzhaube 1 weist vorzugsweise
auch einen Filter für die verbrauchte Luft auf, vorzugsweise einen grossflächigen
Filter, welcher vorzugsweise im rückwärtigen Teil der Schutzhaube 1 integriert ist.
Es könnte aber auch ein Rückschlagventil für die verbrauchte Luft vorgesehen sein.
Alle an-deren, weiter unten erläuterten Ausführungsbeispiele sind funktional gleichartig
aufgebaut, mit geringen gestalterischen Unterschieden.
[0021] Der Atemluftfilter 4 ist Teil eines vorzugsweise aktiven Luftaustauschsystems und
dabei verbunden, wie in Fig. 2 in Seitenansicht dargestellt ist, mit einem Gehäuse
5 für ein vorzugsweise steuerbares oder regelbares Gebläse, welches Gehäuse 5 einen
Anschluss bzw. Ansaugstutzen 6 für den Atemluftfilter 4 aufweist. Der Antrieb für
das Gebläse ist vorteilhafterweise in das Gehäuse 5 integriert, wobei eine gekapselte
Einheit vorgesehen sein kann. Für den Anschluss des Atemluftfilters 4 am Gehäuse 5
weist dieses einen Ansaugstutzen 6 auf. Eine selbstschliessende Staubkappe (nicht
dargestellt, herkömmliche Ausführungsform) verhindert ein Kontaminieren des Gebläses,
wenn der Atemluftfilter 4 entfernt ist.
[0022] Das Gehäuse 5 und der Ansaugstutzen 6 sind im Scheitelbereich bzw. im Bereich des
Oberkopfes angeordnet, so dass auch der Atemluftfilter 4 im Bereich zwischen Stirn
und Scheitel der Schutzhaube 1 zu liegen kommt, um derart die Gewichtsverteilung mit
den übrigen Komponenten der Anordnung zu optimieren und damit ein angenehmeres Tragegefühl
zu erzielen. Das Gehäuse 5 kann ein integraler Teil einer Tragestruktur 7 sein oder
daran montiert sein, die auch zum Tragen der Schutzhaube 1 ausgelegt ist und auch
für die Energieversorgung des Gebläses und auch einer Regelungs- und/oder Steuerungsanordnung
eine Aufnahme für eine Energieversorgungseinheit 8 aufweisen, beispielsweise für ein
Akkupaket, vorzugsweise ein handelsübliches Li-Ionen-Akkupaket. An der Tragestruktur
7 ist auch, vorzugsweise an einem an der Stirn der Person an- bzw. aufliegenden bogenförmigen
Vorderteil, die Sichtscheibe 3 vorzugsweise lösbar befestigbar, zu welchem Zweck an
oder in der Sichtscheibe 3 und korrespondierend dazu an entsprechender Position und
komplementär in Form an der Tragestruktur 7, vorzugsweise an den Seiten des Vorderteils,
etwa im Bereich der Schläfen der Person, Befestigungsstrukturen angeordnet sind.
[0023] Der Atemluftfilter 4 ist gemäss der vorliegenden Erfindung an der Aussenseite der
Schutzhaube 1 fest und dicht mit dieser verbunden. Zur Verbindung mit Komponenten
im Innenraum der Schutzhaube 1 oder an deren Innenseite ist der Atemluftfilter 4 mit
einem abgedichtet durch die Schutzhaube hindurch an deren Innenseite hin geführten
Auslassstutzen 9 versehen. Dieser ist komplementär zum Ansaugstutzen 6 des Gehäuses
5 - oder komplementär zu einem Anschlussstutzen irgendeiner anderen Komponente innerhalb
der Schutzhaube 1 - ausgeführt. Bevorzugt erweitert sich der distale Randbereich des
Auslassstutzens 9 des Atemluftfilters 4 trichterförmig auf das distale Ende hin und
ist mit Befestigungsstrukturen zur Verbindung mit dem Ansaugstutzen 6 versehen. Die
entsprechenden komplementären Befestigungsstrukturen sind am Ansaugstutzen 6 des Gehäuses
5 vorhanden. Dabei sind die Befestigungsstrukturen derart ausgeführt, dass ein Aufschieben
des Auslassstutzens 9 des Atemluftfilters 4 auf den Ansaugstutzen 6 des Gehäuses 5
in jeder Umfangsstellung möglich ist, wobei aber die Fixierung der Verbindung beider
Komponenten nur in diskret verteilten Winkelbereichen bewirkt ist, welche durch leichtes
Verdrehen des Atemluftfilters 4 relativ zum Gehäuse 5 eingenommen werden können. In
einer Relativposition der beiden Komponenten in einem dieser Winkelbereiche und damit
erfolgter Koppelung ist eine axiale Relativbewegung von Atemluftfilter 4 und Gehäuse
5 unterbunden, eine Drehung in Umfangsrichtung des Ansaugstutzens 6 aber möglich.
[0024] In diesem Randbereich sind, wie in Fig. 3 in vergrössertem Massstab zu sehen ist,
als bevorzugtes Beispiel für Befestigungsstrukturen elastisch auslenkbare Zungen 10
mit an deren Innenseite angeordneten linienförmig in Umfangsrichtung angeordneten
Rastnoppen oder in Umfangsrichtung verlaufenden Rastgraten 11 vorhanden. Diese elastisch
vorzugsweise radial nach aussen hin auslenkbaren Zungen 10 sind entweder als Verlängerung
des Auslassstutzens 9 vorgesehen oder sind durch Ausschnitte 12 vom übrigen Randbereich
des Auslassstutzens 9 abgeteilt im Randbereich selbst vorgesehen. Dabei ist es für
eine gute und gleichmässige Haltewirkung des Atemluftfilters 4 vorteilhaft, wenn zumindest
zwei einander gegenüberliegende Befestigungsstrukturen vorgesehen sind, wobei der
von den Befestigungsstrukturen überdeckte Umfangsbereich kleiner ist als der zwischen
den Befestigungsstrukturen befindliche Umfangsbereich.
[0025] Am Gehäuse 5 ist, wie in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellt ist, ein davon ausgehender
Ansaugstutzen 6 ausgebildet, dessen distaler Randbereich zum distalen Ende hin konisch
zulaufend verengt ist, um einfach und rasch und auch sehr oft wiederholbar einen trichterförmig
gestalteten Stutzen, insbesondere eines Atemluftfilters 4, darauf aufsetzen zu können.
Als bevorzugtes Beispiel für Befestigungsstrukturen zur lösbaren Verbindung mit dem
Atemluftfilter 4 oder jeglicher anderen Komponente, die von aussen her mit dem Gehäuse
5 verbunden werden soll, sind Rastnuten 13 in Umfangsrichtung oder in Umfangsrichtung
verlaufende Gruppen von Ausnehmungen an der Aussenseite des Ansaugstutzens 6 vorhanden.
In diese Rastnuten 13 oder Ausnehmungen können Rastgrate 11 oder linienförmig angeordnete
Rastnoppen eines aufgesetzten Stutzens bzw. eines anderen ankoppelbaren Bauteils eingreifen.
Bevorzugt sind auch diese Nuten 13 oder andere Befestigungsstrukturen am Ansaugstutzen
6 in einer Anzahl von zumindest zwei einander gegenüberliegende Befestigungsstrukturen
vorgesehen, wobei der von den Befestigungsstrukturen überdeckte Umfangsbereich kleiner
ist als der zwischen den Befestigungsstrukturen befindliche Umfangsbereich.
[0026] Die Befestigungsstrukturen, insbesondere die Zungen 10 mit ihren Rastgraten 11, die
in die Rastnuten 13 eingreifen, bilden eine Verbindung in Art einer Rastverbindung
bzw. Schnapp-Verbindung mit guter Haltewirkung in axialer Richtung, d.h. gegen Abziehen
des Atemluftfilters 4 vom Ansaugstutzen 6 des Gehäuses 5 des Gebläses gesichert. Bevorzugt
bilden die Befestigungsstrukturen von Gehäuse 5 und Atemluftfilter 4 miteinander eine
Schnapp-Verbindung, die einen Bereich von maximal der Hälfte des Umfangs überdeckt,
vorzugsweise maximal ein Viertel des Umfanges.
[0027] Drehungen des Atemluftfilters 4 relativ zum Ansaugstutzen 6 in Umfangsrichtung sind
jedoch mit geringerem Kraftaufwand möglich. Im Zuge einer derartigen Drehung gelangen
die Zungen 10 in die Umfangsbereiche des Ansaugstutzens 6, in welchem keine Nuten
13 vorhanden sind, wobei eine gewisse Auslenkung in radialer Richtung erfolgt. Die
Befestigungsstrukturen sind nun also ausser Eingriff, so dass allein nach dieser Drehung
im Umfangsrichtung, die auch ohne Sichtkontakt, mit Handschuhen und ohne genau einen
konkreten Drehwinkel einhalten zu müssen, der Atemluftfilter 4 vom Gehäuse 5 abgezogen
und auch die Schutzhaube 1 in ihrer Gesamtheit von der Tragestruktur 7 abgehoben und
entfernt werden kann.
[0028] Gegebenenfalls können auch die Formen von Ansaugstutzen 6 und Auslassstutzen 9 vertauscht
sein, d.h. der Ansaugstutzen 6 ist sich distal trichterförmig erweiternd ausgeführt,
während der Auslassstutzen 9 des Atemluftfilters 4 sich verjüngend nach aussen hin
zuläuft und in den Trichter des Ansaugstutzens 6 eingesteckt werden kann. Auch wäre
eine Ausführungsform denkbar bei welcher Ansaugstutzen 6 und Auslassstutzen 9 beide
im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgeführt sind, und ein Übereinanderschieben dadurch
möglich gemacht ist, dass der Aussendurchmesser eines Stutzens dem Innendurchmesser
des anderen Stutzens entspricht. Bei allen Ausführungsformen ist die Anordnung von
zumindest einer Dichtung zwischen den beiden Stutzen von Atemluftfilter 4 und Gehäuse
5 vorteilhaft.
[0029] Auch können die Positionen der Zungen 10 und der Rastnuten 13 vertauscht sein, d.h.
die Zungen 10 können auch am Ansaugstutzen 6 ausgebildet sein, während Rastnuten 13
am Auslassstutzen 9 des Atemluftfilters 4 vorgesehen sind. Weiters könnten auch die
Zungen 10, wo immer sie auch angeordnet sind, nach innen hin elastisch auslenkbar
ausgeführt sein, mit den Rastgraten 11 oder Rastnoppen an deren Aussenseite. In diesem
Fall sind dann Rastnuten 13 oder entsprechende Ausnehmungen an der Innenseite des
komplementären Stutzens ausgearbeitet.
[0030] Eine in Verbindung mit den Fig. 6 bis 9 als vorteilhaft zu erkennende Ausführungsform
einer erfindungsgemässen Schutzhaube 1 ist weiters mit einer in der Schutzhaube 1
in Abstand zum Atemluftfilter 4 vorhandenen und sich von der Aussenseite auf die Innenseite
der Schutzhaube 1 hin aufwölbende sackartige Ausstülpung 14 vorgesehen und weisen
eine Grösse und eine Form auf, um zur Aufnahme des Atemluftfilters 4 aus Richtung
der Aussenseite der Schutzhaube 1 ausgeführt zu sein.
[0031] Wie in Fig 6, die eine frühe Phase beim Anlegen einer erfindungsgemässen Schutzhaube
1 zeigt, ist die Schutzhaube 1 vorerst zusammengefaltet, mit der Innenseite nach aussen
gekehrt. Dabei ist auch der Atemluftfilter 4 geschützt gegen Verschmutzung und Kontamination
in der Ausstülpung 14 aufgenommen, so dass beim Handhaben der Schutzhaube 1 auch der
Bereich des Atemluftfilters problemlos berührt werden kann.
[0032] Wenn dann die Schutzhaube 1 über den Kopf und die Tragestruktur 7 gestülpt wird,
kann der Atemluftfilter 4 immer noch in der Ausstülpung 14 belassen und wie oben bereits
erläutert auf den Ansaugstutzen 6 der Gehäuses 5 aufgesetzt werden. Danach wird die
Schutzhaube 1 weiter ausgebreitet und über Kopf und Tragestruktur 7 gezogen, wobei
die Ausstülpung 14 vom Atemluftfilter 4 abgehoben und dieser somit freigelegt wird.
Diese Phase ist in Fig. 7 bzw. in einer Variante bezüglich der Position des Atemluftfilters
4 in Bezug auf die Tragestruktur 7 in Fig. 8 dargestellt.
[0033] Fig. 9 schliesslich zeigt die vollständig übergestülpte Schutzhaube 1 mit am Gehäuse
5 angesetztem und fixiertem Atemluftfilter 4 in einer Ansicht von hinten, wo auch
die nun nach innen gerichtete Ausstülpung 14 zu erkennen ist, in welcher der Atemluftfilter
4 im zusammengefalteten Zustand der Schutzhaube 1 aufgenommen war.
[0034] Beim Ausziehen der Schutzhaube 1 wird im Wesentlichen die oben beschriebene Abfolge
umgekehrt, wobei der Atemluftfilter 4 schliesslich wieder in der Ausstülpung 14 aufgenommen
wird und dadurch problemlos und ohne mit dessen kontaminierter Oberfläche in Kontakt
kommen zu müssen gehandhabt werden kann.
[0035] Da die kontaminierte Aussenseite der Schutzhaube 1 durch das Zusammenklappen nach
innen gekehrt wurde, kann die Schutzhaube 1 gefahrlos zur Verpackung und/oder Entsorgung
an der nicht kontaminierten Innenseite, die jetzt aussen liegt, ergriffen werden.
Die Schutzhauben-Anordnung 1 kann somit in möglichst kurzer Zeit an und/oder abgelegt
werden und ist leicht und rasch zu handhaben. Auch kann damit ein einfaches und kontaminationsfreies
Auskleiden ohne zusätzliche Hilfe von Hilfspersonen erfolgen.
Bezugszeichenaufstellung
[0036]
- 1
- Schutzhaube
- 2
- Schulterstück
- 3
- Sichtscheibe
- 4
- Atemluftfilter
- 5
- Gehäuse für Gebläse
- 6
- Anschluss für Filter
- 7
- Tragestruktur
- 8
- Energieversorgungseinheit
- 9
- Auslassstutzen
- 10
- Zunge
- 11
- Rastgrat
- 12
- Ausschnitt
- 13
- Rastnut
- 14
- Ausstülpung
1. Schutzhauben-Anordnung, umfassend eine den Kopf und die Schultern des Benutzers bedeckende
Schutzhaube (1) aus flexiblem, nachgiebigen Material und mit einer Sichtscheibe (3),
eine Tragestruktur (7) für die Schutzhaube (1), ein aktives Luftaustauschsystem, vorzugsweise
mit einem Gebläse mit zugehöriger Steuerungsanordnung, ein vorzugsweise innerhalb
der Schutzhaube (1) angeordnetes, von der Schutzhaube (1) separates Gehäuse (5) für
zumindest eine Komponente des Luftaustauschsystems, vorzugsweise für das Gebläse,
mit einem Ansaugstutzen (6) zur Verbindung mit einem Atemluftfilter (4), wobei das
Gehäuse (5) innerhalb der Schutzhaube (1) vorzugsweise an der Tragestruktur (7) befestigt
ist, und gegebenenfalls ein in die Schutzhaube (1) integriertes Filter für die verbrauchte
Luft, dadurch gekennzeichnet, dass der Atemluftfilter (4) an der Aussenseite der Schutzhaube (1) fest und dicht mit
der Schutzhaube (1) verbunden und mit einem abgedichtet durch die Schutzhaube (1)
hindurch an deren Innenseite hin geführten Auslassstutzen (9) versehen ist, welcher
komplementär zum Ansaugstutzen (6) ausgeführt und mit Befestigungsstrukturen zur Verbindung
mit dem Ansaugstutzen (6) versehen ist, wobei komplementäre Befestigungsstrukturen
am Ansaugstutzen (6) vorhanden sind, und wobei die Befestigungsstrukturen derart ausgeführt
sind, dass ein Aufschieben des Auslassstutzens (9) auf den Ansaugstutzen (6) in jeder
Umfangsstellung möglich ist, dass nach Koppelung eine axiale Relativbewegung von Atemluftfilter
(4) und Gehäuse (5) unterbunden und eine Drehung in Umfangsrichtung des Ansaugstutzens
(6) aber möglich ist.
2. Schutzhauben-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstrukturen von Gehäuse (5) und Atemluftfilter (4) miteinander eine
Schnapp-Verbindung bilden, die einen Bereich von maximal der Hälfte des Umfangs überdeckt,
vorzugsweise maximal ein Viertel des Umfanges.
3. Schutzhaube (1) für eine Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, aus flexiblem, nachgiebigen
Material und mit einer Sichtscheibe (3), dadurch gekennzeichnet, dass ein Atemluftfilter (4) an der Aussenseite der Schutzhaube (1) fest und dicht mit
der Schutzhaube (1) verbunden und mit einem abgedichtet durch die Schutzhaube (1)
hindurch an deren Innenseite hin geführten Auslassstutzen (9) versehen ist, welcher
komplementär zu einem Ansaugstutzen (6) eines Gehäuses (5) im Inneren der Schutzhaube
(1) ausgeführt und mit Befestigungsstrukturen zur Verbindung mit komplementären Befestigungsstrukturen
des Ansaugstutzens (6) versehen ist.
4. Schutzhaube nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der distale Randbereich des Auslassstutzens (9) des Atemluftfilters (4) trichterförmig
auf das distale Ende hin erweitert.
5. Schutzhaube nach Anspruch 3, oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstrukturen durch elastisch auslenkbare Zungen (10) mit linienförmig
in Umfangsrichtung angeordneten Rastnoppen oder in Umfangsrichtung verlaufenden Rastgraten
(11) am Ende des Auslassstutzens und/oder in Ausschnitten des distalen Randbereiches
des Auslassstutzens (9) gebildet sind.
6. Schutzhaube nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei einander gegenüberliegende Befestigungsstrukturen vorgesehen sind,
wobei der von den Befestigungsstrukturen überdeckte Umfangsbereich kleiner ist als
der zwischen den Befestigungsstrukturen befindliche Umfangsbereich.
7. Schutzhaube nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schutzhaube (1) in Abstand zum Atemluftfilter (4) eine sich von der Aussenseite
auf die Innenseite der Schutzhaube (1) hin aufwölbende sackartige Ausstülpung (14)
vorgesehen und zur Aufnahme des Atemluftfilters (4) aus Richtung der Aussenseite der
Schutzhaube (1) her gestaltet ist.
8. Gehäuse (5) für zumindest eine innerhalb der Schutzhaube (1) einer Anordnung gemäss
Anspruch 1 oder 2 angeordnete Komponente, insbesondere für ein Gebläse eines Luftaustauschsystems,
mit einem vom Gehäuse (5) ausgehenden Ansaugstutzen (6), dadurch gekennzeichnet, dass sich der distale Randbereich des Ansaugstutzens (6) zum distalen Ende hin konisch
zulaufend verengt.
9. Gehäuse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstrukturen durch Rastnuten (13) in Umfangsrichtung oder in Umfangsrichtung
verlaufende Gruppen von Ausnehmungen gebildet sind.
10. Gehäuse nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei einander gegenüberliegende Befestigungsstrukturen vorgesehen sind,
wobei der von den Befestigungsstrukturen überdeckte Umfangsbereich kleiner ist als
der zwischen den Befestigungsstrukturen befindliche Umfangsbereich.