[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandpresse für ein Walzwerk mit jeweils oberhalb und
unterhalb einer Bandebene verstellbar angeordneten Presselementen, die als vertikal,
quer zu einer Bandlaufrichtung in einem Pressenrahmen verstellbar angeordnete obere
und untere Pressstempel ausgebildet sind.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erzeugen einer Zugspannung in
einem Metallband in einem Walzwerk mittels einer Bandpresse mit jeweils oberhalb und
unterhalb einer Bandebene verstellbar angeordneten Presselementen in Form von vertikal
verstellbaren oberen und unteren Pressstempeln.
[0003] Bandpressen werden im Stand der Technik üblicherweise in Kaltwalzstraßen insbesondere
bei Reversieranlagen eingesetzt. Diese dienen dazu, beim Abwickeln des ersten Walzstichs
den Bandzug im Bandende möglichst lange aufrecht zu erhalten, wenn das Band annähernd
vom Abwickelhaspel abgewickelt wurde oder den Abwickelhaspel bereits verlassen hat.
Dies erfolgt durch Krafteinwirkung auf das Bandende, sodass eine Zugspannung des Abwickelhaspels
simuliert wird. Mithilfe des durch die Bandpresse gehaltenen Zuges ist es möglich,
etwa stabile Walzbedingungen im Walzspalt des Walzgerüsts herzustellen, welche eine
Umformung des Bandes noch erlauben, wenn das Bandende den Haspel bereits verlassen
hat. Dadurch ist es möglich, ein längeres Bandsegment zu walzen, so dass der Anteil
an Ausschuss verringert wird.
[0004] Eine Bandpresse sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art sind beispielsweise
aus der
DE 442605A bekannt. Die dort beschriebene Bandpresse für Kaltwalzwerke zeichnet sich dadurch
aus, dass die auf das Werkstück einwirkenden Bremsmittel in Form von Pressplatten
und dergleichen derart angeordnet und ausgebildet sind, dass sie zur Verhinderung
des Verlaufens des Bandes wahlweise einseitig mit stärkerem Druck auf Seite der Mittelachse
des Werkstücks in der Richtung der nach außen verlaufenden Bandseite einwirken können,
und zwar unter gleichzeitiger Verminderung der Bremsung auf der der Verlaufsseite
abgekehrten Bandseite. Die Bandpresse ist auf einer Konsole des Walzenständers des
Walzgerüsts angeordnet und umfasst eine Druckspindel zum Anstellen einer oberen Bremsplatte.
Das Band wird zwischen zwei Holzklötzen gepresst, von denen einer an der Konsole,
der andere an der oberen Bremsplatte befestigt wird. Mittels eines Winkelhebels, dessen
Drehpunkt sich auf der oberen Bremsplatte befindet, kann ein Senken einer Seite der
oberen Bremsplatte und gleichzeitig ein Heben der anderen Seite erfolgen, wodurch
der Geradeauslauf des Bandes beeinflusst wird.
[0005] Eine andere Bandpresse ist aus der
DE2112753 C3 bekannt. Diese Bandpresse umfasst in jeweils einer Ebene oberhalb und unterhalb der
Bandebene angeordnete, gruppenweise voneinander einander abhebbare Pressleisten, die
über Gewindespindeln symmetrisch zu einer vertikalen Mittelebene der Bandpresse verschiebbar
sind. Die Bandpresse umfasst einen vertikal verstellbaren Pressenrahmen, an welchem
die oberen Pressstempel relativ zur Mittelebene des Bandes seitlich verstellbar und
mit dem gesamten Pressenrahmen vertikal verstellbar angeordnet sind.
[0006] Bei den bekannten Bandpressen sind an den Pressstempeln Holzleisten oder Holzklötze
oder Holz-Kunststoff -Verbundwerkstoffe vorgesehen, die jeweils als Verschleißteile
bzw. Verschleißklötze mit dem Metallband in Eingriff gebracht werden. Die bekannten
Bandpressen sind mit dem Nachteil behaftet, dass es insbesondere bei einem unregelmäßigen
Verschleiß der Holzleisten oder Holzklötze zu einer unpräzisen Führung des Bandes
kommt. Das wird insbesondere dann verstärkt, wenn bei breiten Blechbändern eine nur
kleine Anzahl von Auflagen vorgesehen ist. Bei ungleichmäßigem Verschleiß der Verschleißklötze
kann es zu größeren lokalen Abweichungen in der Zugspannungsverteilung kommen, die
die Stabilität der Walzbedingungen stören.
[0007] Wenn die Bandpresse eine integrierte Seitenführung aufweist, wie dies beispielsweise
bei der
DE 2112753C3 der Fall ist, sind die Abmessungen von Traversen so groß, dass die Zugänglichkeit
der Bandpresse für Wartungszwecke erschwert ist. Auch die Einsehbarkeit des Walzspalts
des dahinter angeordneten Walzgerüsts wird durch die Seitenführung beeinträchtigt
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Presse der eingangs genannten
Art, sowie ein Verfahren zum Erzeugen einer Zugspannung in einem Metallband bereitzustellen,
die einen gleichmäßigen Zug auf das Metallband gewährleisten sollen, wobei insbesondere
der Zugaufbau unabhängig von einem Verschleißzustand der Verschleißelemente bzw. Verschleißkörper
der Pressstempel erfolgen soll.
[0009] Insbesondere soll auch eine Keilform des Bandes beim Ausfädeln einfach kompensierbar
sein, d. h., dass ein Verlaufen des Bandes relativ zu einer Mittellängsachse zuverlässig
durch entsprechende Zugsteuerung verhindert werden können soll.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst durch die Bereitstellung einer Bandpresse mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch die Bereitstellung eines Verfahrens mit den Merkmalen
des Anspruchs 8.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Nach einem Gesichtspunkt der Erfindung wird eine Bandpresse für ein Walzwerk mit
jeweils oberhalb und unterhalb einer Bandebene verstellbar angeordneten Presselementen
bereitgestellt, die als vertikal, quer zu einer Bandlaufrichtung in einem Pressenrahmen
verstellbar angeordnete obere und untere Pressstempel ausgebildet sind, wobei sich
die Bandpresse gemäß der Erfindung insbesondere dadurch auszeichnet, dass wenigstens
einige der oberen und/oder unteren Pressstempel einzeln gegen das Metallband anstellbar
bzw. anpressbar ausgebildet sind.
[0013] Die Bandpresse gemäß der Erfindung ist insbesondere als Bandpresse zur Verwendung
in einer Kaltwalz-Tandemanlageausgebildet.
[0014] Begrifflich und funktional ist die Bandpresse gemäß der Erfindung von einer Bandklemme
in Kaltwalz-Tandemwalzstraßen zu unterscheiden. Letztere dient lediglich dazu, das
Band temporär vollständig festzulegen. Die Bandpresse gemäß der Erfindung ist hingegen
dazu ausgebildet, beim Abwickeln des ersten Walzstichs den Bandzug im Bandende aufrechtzuerhalten,
wenn das Band annähernd vom Abwickelhaspel abgewickelt wurde oder den Abwickelhaspel
bereits verlassen hat. Die Bandpresse gemäß der Erfindung wirkt als Zugbremse und
ist mit Pressstempeln versehen, die vorzugsweise Verschleißkörper zum reibschlüssigen
Kontakt mit sich in Bewegung befindlichen Metallband aufweisen.
[0015] Insbesondere dadurch, dass wenigstens einige der oberen und/oder unteren Pressstempel
einzeln, d. h. individuell gegen das Metallband anstellbar ausgebildet sind, ermöglicht
die Bandpresse gemäß der Erfindung eine individuelle Verteilung der Stütz-/Pressstellen
und Pressstempel über die Bandbreite, wodurch ein gezielter und geregelter Zugaufbau
möglich ist und wodurch auch einem vorzeitigen Verschleiß der Verschleißkörper bzw.
Verschleißelemente vorgebeugt wird. Das heißt, dass jeweils wenigstens zwei obere
und/oder untere Pressstempel unabhängig voneinander anstellbar bzw. ansteuerbar sind.
[0016] Bei einer zweckmäßigen Variante der Bandpresse gemäß der Erfindung ist vorzugsweise
eine ungerade Anzahl von oberen Pressstempeln und eine ungerade Anzahl von unteren
Pressstempeln vorgesehen, wobei wenigstens einige der Pressstempel gruppenweise gemeinsam
verstellbar angeordnet sein können.
[0017] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die oberen Pressstempel gruppenweise und
dass die unteren Pressstempel einzeln verstellbar sind. Obwohl auch die unteren Pressstempel
gemeinsam und die oberen Pressstempel jeweils einzeln verstellbar ausgebildet sein
können, hat die erste Variante den Vorteil, dass zunächst die oberen Pressstempel
gemeinsam auf die Passlinie abgesenkt werden können, dann die unteren Pressstempel
den Kontakt zu dem Metallband bzw. Walzgut herstellen, wenn das Bandende fast abgewickelt
ist, sodass ein vorzeitiger Kontakt mit dem Walzgut vermieden wird und auf dem Metallband
bzw. Walzgut keine Laufspuren der Verschleißelemente entstehen. Vorzugsweise werden
nur diejenigen Pressstempel angehoben und in Eingriff mit dem Metallband gebracht,
die volle Überdeckung mit der Bandbreite haben. Dadurch wird auch ein ungleichmäßiger
Verschleiß innerhalb der Kontaktflächen einzelner Verschleißelemente verhindert.
[0018] Besonders bevorzugt sind wenigstens einige der Pressstempel, vorzugsweise jeweils
einzeln, hydraulisch anstellbar ausgebildet.
[0019] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Bandpresse gemäß der Erfindung
sind einige der Pressstempel hydraulisch kraftgesteuert anstellbar ausgebildet, vorzugsweise
jeweils die unteren Pressstempel. Durch die kraftgesteuerte Anstellung kann besonders
leicht ein Verlaufen des Bandes bzw. eine Keilform des Bandes bei Ausfädeln des Bandes
kompensiert werden.
[0020] Die Anstellkraft einzelner Pressstempel kann individuell geregelt werden. Das hat
insbesondere auch den Vorteil, dass die Presskraft bzw. Stützkraft unabhängig vom
Verschleiß der Verschleißelemente über die gesamte Bandbreite eingestellt und aufrechterhalten
werden kann.
[0021] In jedem Zylinder kann beispielsweise über Druckgeber in dem Hydrauliksystem der
Anstelldruck der Pressstempel individuell regelbar sein.
[0022] Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Bandpresse gemäß der Erfindung ist vorgesehen,
dass die oberen Pressstempel gemeinsam verstellbar an einem in dem Pressenrahmen vertikal
verstellbar gelagerten Querträger angeordnet sind. Die vertikale Verstellbarkeit des
Querträgers kann beispielsweise mittels mehrerer Hydraulikzylinder gewährleistet werden,
mittels derer die oberen Pressstempel gemeinsam und gleichzeitig auf die Passlinie
abgesenkt werden können.
[0023] Grundsätzlich kann im Rahmen der Erfindung eine Anordnung umfassend die Bandpresse
mit einem oder mehreren der vorstehend beschriebenen Merkmale und eine Einrichtung
zur Seitenführung des Metallbandes vorgesehen sein, deren Verstellbarkeit erfindungsgemäß
von der Verstellbarkeit der Pressstempel entkoppelt ist. Die Einrichtung zur Seitenführung
des Metallbandes ist vorzugsweise mechanisch und funktional von der Bandpresse getrennt,
sodass ein modularer Aufbau der Bandpresse gemäß der Erfindung gegeben ist und so
Bauraum beanspruchende, große Traversen nicht vorgesehen sein müssen.
[0024] Besonders bevorzugt umfasst der Pressenrahmen ein Fahrgestell, mittels dessen die
Bandpresse quer zur Bandlaufrichtung zu Wartungszwecken als Einheit aus dem Gerüsteinlauf
des Walzgerüsts herausgezogen werden kann.
[0025] Ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer
Zugspannung in einem Metallband in einem Walzwerk mittels einer Bandpresse mit jeweils
oberhalb und unterhalb einer Bandebene verstellbar angeordneten Presselementen in
Form von vertikal verstellbaren oberen und unteren Pressstempeln, wobei das Verfahren
gemäß der Erfindung sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass wenigstens einige
der Pressstempel einzeln gegen das Metallband, vorzugsweise hydraulisch, anstellbar
ausgebildet sind.
[0026] Zweckmäßigerweise wird die Zugspannung des Metallbandes durch eine Regelung der Anstellbewegung
zumindest einiger der Pressstempel eingestellt.
[0027] Besonders bevorzugt ist eine kraftgesteuerte bzw. kraftgeführte Regelung der Anstellbewegung
zumindest einiger der Pressstempel vorgesehen.
[0028] Die Regelung kann beispielsweise in Abhängigkeit eines erkannten Schieflaufs des
Metallbandes erfolgen, vorzugsweise derart, dass beiderseits einer Mittellinie des
Metallbandes eine unsymmetrische Verteilung des Pressdrucks auf das Metallband vorgesehen
ist. Einzelne Pressstempel können beiderseits einer Mittellinie des Bandlaufs in Abhängigkeit
der Breite des Metallbandes mit dem Metallband in- und außer Eingriff gebracht werden
oder wahlweise einseitig mit stärkerem Druck auf Seite der Mittelachse des Metallbandes
in der Richtung der nach außen verlaufenden Bandseite einwirken.
[0029] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die unteren Pressstempel jeweils einzeln mittels
Hydraulikzylindern jeweils mit dem Metallband in Kontakt gebracht werden, wobei vorzugsweise
nur diejenigen Pressstempel angehoben werden, die volle Überdeckung mit der Bandbreite
haben.
[0030] Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kann vorgesehen sein, die oberen Pressstempel
zunächst gleichzeitig und gleichmäßig auf die Passlinie der Walzanlage abzusenken,
wobei der Kontakt mit dem Metallband nur hergestellt wird, wenn das Coil fast vollständig
oder vollständig von dem Abwickelhaspel abgewickelt ist.
[0031] Erfindungsgemäß ist eine Seitenführung vorgesehen, die funktional und mechanisch
von der Bandpresse getrennt ist.
[0032] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen dargestelltes
Ausführungsbeispiel erläutert.
[0033] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Kaltwalzwerks mit einer Bandpresse gemäß der Erfindung,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht der Bandpresse gemäß der Erfindung,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht der Bandpresse gemäß der Erfindung mit einer davor angeordneten
Einrichtung zur Seitenführung des Metallbandes und
- Figur 4
- eine Vorderansicht der Seitenführung, die nicht zwingender Bestandteil der Bandpresse
gemäß der Erfindung ist.
[0034] Die Figur 1 zeigt schematisch eine Kaltwalzstraße als Walzwerk 100 mit einer Bandpresse
1 gemäß der Erfindung. Die Kaltwalzstraße umfasst einen Abwickelhaspel 2, einen ersten
Reversierhaspel 3, ein erstes Walzgerüst 4, ein zweites Walzgerüst 5 und einen zweiten
Reversierhaspel 6. Ein zu einem Coil 7 aufgewickeltes Metallband 8 wird von dem Abwickelhaspel
2 über das erste Walzgerüst 4 und das zweite Walzgerüst unter Dickenabnahme während
eines ersten Walzstichs auf dem zweiten Reversierhaspel 6 wieder aufgewickelt. Die
Walzrichtung des ersten Walzstichs ist in der Zeichnung mit einem Pfeil in Bandlaufrichtung
angedeutet. Als Reversieranlagen ausgebildete Kaltwalzstraßen sind als solche bekannt,
sodass auf die Kaltwalzstraße im Folgenden nicht näher eingegangen wird.
[0035] Unmittelbar vor dem Einlauf des ersten Walzgerüsts 4 ist die Bandpresse 1 gemäß der
Erfindung angeordnet, die in den Figuren 2 und 3 detailliert dargestellt ist. Die
Bandpresse 1 hat die Aufgabe, den Bandzug des Metallbandes 8 weiterhin aufrechtzuerhalten,
wenn das Coil 7 von dem Abwickelhaspel 2 annähernd vollständig oder vollständig abgewickelt
wird, sodass die Bandlänge zwischen dem Abwickelhaspel 7 und der Bandpresse 1 weiterhin
zum Walzen zur Verfügung steht. Hierzu hält die Bandpresse 1 das Metallband 8 so lange
auf Zug, bis das Bandende die Bandpresse 1 erreicht oder verlassen hat.
[0036] Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich ist, ist die Bandpresse 1 einseitig lösbar
an einem Walzenständer 9 einlaufseitig des ersten Walzgerüsts 4 befestigt.
[0037] Die Bandpresse 1 umfasst einen Pressenrahmen 10 (Figur 2), der auf einem Fahrgestell
11 mit Laufrollen 12 angeordnet ist. Hierdurch ist die Bandpresse 1 quer zu der Bandlaufrichtung
aus einem Walzwerk 100 zwecks Wartung ein- und ausfahrbar.
[0038] Innerhalb des Pressenrahmens 10 sind obere Pressstempel 13 und untere Pressstempel
14 angeordnet. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind insgesamt sieben obere
Pressstempel 13 und sieben untere Pressstempel 14 vorgesehen, wobei die oberen Pressstempel
13 an einem Querträger 15 befestigt sind, mit denen die oberen Pressstempel 13 gemeinsam
und gleichzeitig vertikal verstellbar sind. Der Querträger 15 ist vertikal verstellbar
in seitlichen Rahmenschenkeln 16 des Pressenrahmens 10 geführt. Hierzu weist der Querträger
15 an seinen Stirnseiten jeweils eine Führungsleiste 17 auf, die in einem Führungsschlitz
18 vertikal und dreh- sowie kippsicher geführt ist.
[0039] Der Querträger 15 ist über drei obere Kolben-Zylinder-Anordnungen 19 vertikal verlagerbar,
wobei die oberen Kolben-Zylinder-Anordnungen 19 jeweils an einer oberen Traverse 20
als Widerlager befestigt sind. Die nach unten in Richtung auf die Oberseite des Metallbandes
8 weisenden Enden der oberen Kolben-Zylinder-Anordnungen 19 sind jeweils an dem Querträger
15 angeschlagen, an dem wiederum die oberen Pressstempel 13 befestigt sind. Die oberen
Pressstempel 13 sind relativ zu dem Querträger 15 festgelegt und nur gemeinsam mit
dem Querträger 15 verlagerbar.
[0040] Die unteren Pressstempel 14 sind jeweils einzeln über untere Kolben-Zylinder-Anordnungen
21 vertikal verlagerbar und gegen eine Unterseite des Metallbandes 8 anstellbar, wobei
insgesamt entsprechend der Anzahl der unteren Pressstempel 14 insgesamt sieben untere
Kolben-Zylinderanordnungen 21 vorgesehen sind, die einseitig an einer unteren Traverse
22 des Pressenrahmens 10 befestigt sind.
[0041] Sowohl die oberen Pressstempel 13 als auch die unteren Pressstempel 14 umfassen einander
zugewandte Verschleißkörper 23, die als auf den Stirnseiten der Pressstempel 13,14
angeordnete Kunststoff-Holz-Verbundwerkstoff ausgeführt sind.
[0042] Während eines ersten Walzstichs des Walzwerks 100 wird das Metallband 8 von dem auf
dem Abwickelhaspel 2 angeordneten Coil 7 unter Zugspannung abgewickelt und auf dem
zweiten Reversierhaspel 6 aufgewickelt. Das Metallband 8 wird unter Zugspannung durch
die Bandpresse 1 und durch das erste und zweite Walzgerüst 4,5 geführt. Währenddessen
ist der Querträger 15 der Bandpresse 1 so abgesenkt, dass sich die oberen Pressstempel
13 etwa auf der Passlinie des Walzwerks befinden, wobei diese sich dabei noch nicht
in Eingriff mit dem Metallband 8 befinden müssen. Unmittelbar bevor das Metallband
8 vollständig von dem Abwickelhaspel 2 abgewickelt wurde, werden die unteren Pressstempel
14 hydraulisch gegen die Unterseite des Metallbands 8 angestellt, und zwar unter Aufbringung
einer Kraft, die die erforderliche Zugkraft in dem Metallband 8 aufrechterhält. Auf
diese Art und Weise ist es möglich, das freiwerdende Ende des Metallbandes 8 so lange
unter Zugspannung zu halten, bis es etwa die Bandpresse 1 erreicht. Wie aus den Figuren
2 und 3 ersichtlich ist, ist die Bandpresse 1 unmittelbar vor bzw. einlaufseitig an
dem ersten Walzgerüst 4 angeordnet und gegen dieses abgestützt.
[0043] Ein etwaiger Schieflauf des Metallbandes 8 wird dadurch korrigiert, dass die unteren
Pressstempel 14 einzeln kraftgesteuert gegen die Unterseite des Metallbandes 8 angestellt
werden, derart, dass einerseits nur diejenigen unteren Pressstempel 14 mit dem Metallband
8 in Eingriff gebracht werden, die eine volle Überdeckung mit dem Metallband 8 aufweisen,
andererseits sind die unteren Kolbenzylinder-Anordnungen 21 kraftgesteuert und werden
kraftgesteuert gegen die Unterseite des Metallbandes 8 angestellt, sodass beiderseits
einer Mittellinie des Metallbandes 8 unterschiedliche Bremskräfte aufgebracht werden
können, einerseits um die Zugspannung beiderseits der Mittellinie so einzustellen,
dass das Metallband 8 gerade läuft, andererseits um einen etwaigen Verschleiß der
Verschleißkörper 23 auszugleichen.
[0044] Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, ist stromaufwärts der Bandpresse 1 eine Seitenführung
24 angeordnet, welche unmittelbar der Bandpresse 1 vorgelagert ist. Die Seitenführung
24 ist funktional und auch mechanisch von der Bandpresse 1 entkoppelt und umfasst
zwei unterhalb des Metallbandes 8 angeordnete Führungsstangen-Paare 25, auf denen
jeweils Führungsprofil-Träger 26 mittels eines Antriebs 27 horizontal verschiebbar
angeordnet sind. Der Antrieb 27 umfasst eine Zahnstange 28 und einen mit dieser zusammenwirkenden
Hydraulikzylinder 29, der mit einer Kolbenstange 32 auf die Zahnstange 28 wirkt. An
den Führungsprofil-Trägern 26 sind auf der dem Metallband 8 zugewandten Seite jeweils
winkelförmige Führungsprofile 30 angeordnet, die mit den Seitenkanten des Metallbandes
8 als Seitenführung 24 zusammenwirken. Diese wirken zusätzlich auch als Sicherung,
um eine seitliche Auslenkung des freien Endes des Metallbandes 8 zu verhindern.
[0045] Die Seitenführungen 24 sind jeweils an einer Einlaufführung für das Metallband 8
befestigt. Im Wartungsfall lässt sich die Bandpresse 1 mittels des Fahrgestells 11
und den daran angeordneten Laufrollen 12 auf einer Führungsbahn 31 aus der Walzlinie
herausfahren, wohingegen die Seitenführung 24 in der Walzlinie verbleibt.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 100
- Walzwerk
- 1
- Bandpresse
- 2
- Abwickelhaspel
- 3
- erster Reversierhaspel
- 4
- erstes Walgerüst
- 5
- zweites Walzgerüst
- 6
- zweiter Reversierhaspel
- 7
- Coil
- 8
- Metallband
- 9
- Walzenständer
- 10
- Pressenrahmen
- 11
- Fahrgestell
- 12
- Laufrollen
- 13
- obere Pressstempel
- 14
- untere Pressstempel
- 15
- Querträger
- 16
- Rahmenschenkel
- 17
- Führungsleisten
- 18
- Führungsschlitz
- 19
- obere Kolben-Zylinder-Anordnungen
- 20
- obere Traverse
- 21
- untere Kolben-Zylinder-Anordnungen
- 22
- untere Traverse
- 23
- Verschleißkörper
- 24
- Seitenführung
- 25
- Führungsstangen-Paare
- 26
- Führungsprofil-Träger
- 27
- Antrieb
- 28
- Zahnstange
- 29
- Hydraulikzylinder
- 30
- Führungsprofile
- 31
- Führungsbahn
- 32
- Kolbenstange
1. Bandpresse (1) für ein Walzwerk mit jeweils oberhalb und unterhalb einer Bandebene
verstellbar angeordneten Presselementen, die als vertikal, quer zu einer Bandlaufrichtung
in einem Pressenrahmen (10) verstellbar angeordnete obere und untere Pressstempel
(13,14) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der oberen und/oder unteren Pressstempel (13,14) einzeln gegen
ein Metallband (8) anstellbar ausgebildet sind.
2. Bandpresse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Pressstempel (13,14) gruppenweise gemeinsam verstellbar sind.
3. Bandpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Pressstempel (13) gemeinsam verstellbar sind und dass die unteren Pressstempel
(14) einzeln verstellbar sind.
4. Bandpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Pressstempel (13,14), vorzugsweise einzeln, hydraulisch anstellbar
ausgebildet sind.
5. Bandpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Pressstempel (13,14) hydraulisch kraftgesteuert anstellbar
ausgebildet sind.
6. Bandpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Pressstempel (13) gemeinsam verstellbar an einem in dem Pressenrahmen
(10) vertikal verstellbar gelagerten Querträger (15) angeordnet sind.
7. Bandpresse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressenrahmen (10) ein Fahrgestell (11) aufweist, welches dazu ausgebildet ist,
den Pressenrahmen (10) zu Wartungszwecken aus einer Walzlinie quer zur Bandlaufrichtung
ein- und auszufahren.
8. Verfahren zum Erzeugen einer Zugspannung in einem Metallband (8) in einem Walzwerk
mittels einer Bandpresse (1) mit jeweils oberhalb und unterhalb einer Bandebene verstellbar
angeordneten Presselementen in Form von vertikal verstellbaren oberen und unteren
Pressstempeln (13,14), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Pressstempel (13,14) einzeln gegen das Metallband (8) anstellbar
ausgebildet sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugspannung des Metallbandes (8) durch eine Regelung der Anstellbewegung zumindest
einiger der Pressstempel (13,14) eingestellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine kraftgesteuerte Regelung der Anstellbewegung zumindest einiger der Pressstempel
(13,14) vorgesehen ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Anstellbewegung in Abhängigkeit eines erkannten Schieflaufs des
Metallbandes (8) erfolgt, vorzugsweise derart, dass beiderseits einer Mittellinie
des Metallbandes (8) eine unsymmetrische Verteilung des Pressdrucks auf das Metallband
(8) vorgesehen ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Pressstempel (13,14) beiderseits einer Mittellinie des Bandverlaufs in Abhängigkeit
der Breite des Metallbandes (8) mit dem Metallband (8) in- und außer Eingriff gebracht
werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Bandpresse (1) mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bis 7.