[0001] Die Erfindung betrifft einen Hebearm für ein Abfallsammelfahrzeug nach Patentanspruch
1.
[0002] Abfallsammelfahrzeuge verfügen über einen Aufbau mit einem Sammelcontainer, in den
der eingesammelte Abfall geleert wird. Um den Sammelcontainer selbst wieder zu entleeren,
ist dieser schwenkbar auf dem Fahrgestell des Abfallsammelfahrzeugs gelagert. Das
heckseitig an den Sammelcontainer anschließende Heckteil, das mit einer Hub-Kipp-Vorrichtung
und/oder einem Verdichtungsmechanismus ausgestattet sein kann, wird weggeschwenkt,
so dass der innenliegende Abfall herausfallen kann.
[0003] Das Heckteil ist mit dem Sammelcontainer über einen Hebearm verbunden, an den auch
ein Aktuator angreift, um das Heckteil zu schwenken. Um verschiedene Kundenanforderungen
hinsichtlich erfüllen zu können, werden Sammelcontainer in unterschiedlichen Größen,
also unterschiedlichen Volumina, vorgehalten. Es ist fertigungstechnisch vorteilhaft,
wenn dabei trotz unterschiedlicher Maße von Sammelcontainern möglichst identische
Heckteile zum Einsatz kommen können. Variieren die Sammelcontainer in der Höhe, ist
es nicht immer möglich, das Heckteil ebenfalls höher anzuordnen, da Normvorschriften
in Bezug auf die Schüttung zu beachten sind. Daher kommt es zu einer Höhendifferenz
zwischen dem Heckteil und dem Sammelcontainer, die durch ein zusätzliches Adapterbauteil
ausgeglichen werden muss. Das verursacht zusätzlichen Produktions- und Montageaufwand.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Hebearm zu Verfügung zu stellen,
der die Funktionen mehrerer Komponenten integriert. Diese Aufgabe wird gelöst durch
einen Hebearm mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Die Erfindung betrifft einen Hebearm für ein Abfallsammelfahrzeug, aufweisend zwei
Seitenwände mit paarweise fluchtend zueinander angeordneten Ausnehmungen, die dazu
ausgebildet sind, Anbindungspunkte zu bilden, mit einem ersten Anbindungspunkt A,
an dem der Hebearm mit einem Aktuator verbindbar ist, einem zweiten Anbindungspunkt
B, an dem der Hebearm mit einem Sammelcontainer verbindbar ist, einem dritten Anbindungspunkt
C, an dem der Hebearm mit einem Heckteil verbindbar ist und einem vierten Anbindungspunkt
D, an dem der Hebearm mit einem Zughebel verbindbar ist, wobei der zweite Anbindungspunkt
B und der dritte Anbindungspunkt C in Hochrichtung beabstandet sind, wobei der Abstand
an eine Höhendifferenz zwischen dem Heckteil und dem Sammelcontainer angepasst ist
und der erste Anbindungspunkt A und der vierte Anbindungspunkt D in Hochrichtung beabstandet
sind, wobei der Abstand an eine Höhendifferenz zwischen dem Heckteil und dem Sammelcontainer
angepasst ist.
[0006] Der Hebearm ist ein bevorzugt aus einem metallischen Material gefertigtes Bauteil.
[0007] Im eingebauten Zustand ist der Hebearm am heckseitigen Ende des Sammelcontainers
angeordnet und mit diesem über den zweiten Anbindungspunkt B verbunden. An dem ersten
Anbindungspunkt A greift ein Aktuator an, bei dem es sich beispielsweise um einen
Hydraulikzylinder handelt.
[0008] Der Aktuator bewegt den Hebearm um einen Drehpunkt, so dass der Hebearm nach oben
schwenkt. Bevorzugt ist der Hebearm in dem zweiten Anbindungspunkt B drehbar gelagert,
der damit auch den Drehpunkt bildet.
[0009] Diese Drehung des Hebearms bewirkt, dass das Heckteil sich nach hinten und nach oben
von dem Sammelcontainer wegbewegt, ohne sofort nach oben zu schwenken. Dadurch löst
sich zunächst die zwischen Heckteil und Sammelcontainer angeordnete Dichtung, ohne
beschädigt zu werden, und eine Verriegelung des Heckteils wird gelöst, wodurch das
Hochschwenken des Heckteils überhaupt erst möglich ist.
[0010] Der an dem vierten Anbindungspunkt D angeordnete Zughebel ist außerdem mit dem Heckteil
verbunden. Dabei weist der Zughebel ein sich in dessen Längsrichtung erstreckendes
Langloch auf, das von einem Bolzen des Heckteils durchgriffen ist. Wird der Hebearm
durch den Aktuator bewegt, wird damit auch der Zughebel nach oben gezogen. Dieser
gleitet über den Bolzen, bis dieser am unteren Ende des Langlochs des Zughebels anschlägt.
Dann zieht der Zughebel das Heckteil mit sich, das um die Drehachse schwenkt, um den
Sammelcontainer eckseitig zu öffnen.
[0011] Durch die Anpassung des Abstandes des zweiten Anbindungspunktes B vom dritten Anbindungspunkt
C und des Abstandes des ersten Anbindungspunktes A vom vierten Anbindungspunkt D an
die Höhendifferenz zwischen Heckteil und Sammelcontainer ist es möglich, auf die Verwendung
eines Adapterteils zu verzichten. Dadurch wird die Montage vereinfacht und die Produktion
effizienter gemacht.
[0012] In einer Ausführung der Erfindung sind der erste Anbindungspunkt A und der zweite
Anbindungspunkt B in einer Längsrichtung voneinander beabstandet. Die Längsrichtung
meint die Richtung, die im eingebauten Zustand des Hebearms der Fahrzeuglängsrichtung
entspricht. Dadurch wird die Zugkraft des Aktuators optimal übertragen. Vorzugsweise
sind der erste Anbindungspunkt A und der zweite Anbindungspunkt B auch in Hochrichtung
voneinander beabstandet dergestalt, dass eine Zugstange des Aktuators, die an dem
ersten Anbindungspunkt angreift über den zweiten Anbindungspunkt B geführt werden
kann.
[0013] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Seitenwände über ein Verstärkungselement
miteinander verbunden. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Verstärkungselement
um ein Blechbauteil. Das Verstärkungselement verleiht dem Hebearm Stabilität und Steifigkeit,
wobei gegenüber einem Hebearm, der aus einem Stück gefertigt ist, Material und Gewicht
eingespart wird.
[0014] Weiterhin bevorzugt sind die Seitenwände mit dem Verstärkungselement zumindest abschnittsweise
stoffschlüssig, besonders bevorzugt schweißtechnisch, und/oder formschlüssig, besonders
bevorzugt indem Vorsprünge des Verstärkungselements in erste Durchbrüche in den Seitenwänden
eingreifen, verbunden. Durch die stoffschlüssige, insbesondere schweißtechnische,
Verbindung, kann schnell und automatisiert eine stabile und widerstandsfähige Verbindung
der Einzelteile hergestellt werden. Der Formschluss bietet den Vorteil einer unkomplizierten
Verbindung der Einzelteile untereinander. In Kombination mit der stoffschlüssigen
Verbindung können die Einzelteile zunächst unverschieblich zueinander angeordnet werden,
damit nachfolgend der Stoffschluss fehlerfrei erfolgen kann.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung erstreckt sich das Verstärkungselement
im Wesentlichen zwischen dem ersten Anbindungspunkt A und dem zweiten Anbindungspunkt
B. Das Verstärkungselement kann beispielsweise als Blechstreifen ausgebildet sein,
der sich im Wesentlichen zwischen den genannten Anbindungspunkten erstreckt. Dadurch
wird der Hebearm verstärkt, so dass die durch den Aktuator aufgewandte Zugkraft von
dem Hebearm aufgenommen werden kann.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung ist zwischen den Seitenwänden eine
Konsole angeordnet. Die Konsole dient als Anschlag für eine Justierschraube, deren
Positionierung der zumindest abschnittsweisen Einstellung des Spaltes zwischen Heckteil
und Sammelcontainer dient. Die Anordnung von Schraube und Konsole ist dergestalt,
dass, je nachdem wie die Schraube positioniert ist, der Hebearm beim Schließen des
Heckteils in einer in Fahrzeughochrichtung betrachtet tieferen oder höheren Position
zur Ruhe kommt. Damit wird das Heckteil mehr oder weniger nahe an den Sammelcontainer
geschwenkt und so die Spaltbreite eingestellt.
[0017] Weiterhin ist vorgesehen, dass die Seitenwände mit der Konsole zumindest abschnittsweise
stoffschlüssig, besonders bevorzugt schweißtechnisch, und/oder formschlüssig, besonders
bevorzugt indem Vorsprünge der Konsole in zweite Durchbrüche in den Seitenwänden eingreifen,
verbunden sind. Durch die stoffschlüssige, insbesondere schweißtechnische, Verbindung,
kann schnell und automatisiert eine stabile und widerstandsfähige Verbindung der Einzelteile
hergestellt werden. Der Formschluss bietet den Vorteil einer unkomplizierten Verbindung
der Einzelteile untereinander. In Kombination mit der stoffschlüssigen Verbindung
können die Einzelteile zunächst unverschieblich zueinander angeordnet werden, damit
nachfolgend der Stoffschluss fehlerfrei erfolgen kann.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ragt von dem dritten Anbindungspunkt
C ein Fortsatz in der Längsrichtung in Richtung des vierten Anbindungspunktes D. Das
bedeutet, dass zwischen dem dritten Anbindungspunkt C und dem vierten Anbindungspunkt
D keine durchgehende, direkte Materialverbindung besteht. Dies ist kinematisch nicht
notwendig und durch den Materialverzicht wird Gewicht eingespart.
[0019] Vorzugsweise ist die Konsole im Bereich des Fortsatzes angeordnet. Dadurch wird der
Hebearm materialtechnisch effizient gestaltet. Die Konsole ist vorzugsweise in einem
unteren Bereich und in einem Mittelbereich des Hebearms angeordnet, so dass sie unkompliziert
mit der Justierschraube in Anlage kommen kann. Der Hebearm ist dadurch materialtechnisch
so ausgeführt, dass sein Material nur dort zum Einsatz kommt, wo es notwendig ist,
eben um hier die Konsole zu tragen.
[0020] Weiterhin bevorzugt ist die Konsole ein Winkelblech. Ein solches ist in einfacher
Weise als einem simplen Biegevorgang unterworfenes Blechstanzteil zu fertigen, was
geringen Fertigungsaufwand mit sich bringt.
[0021] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die die Anbindungspunkte
bildenden Ausnehmungen zumindest teilweise mit Versteifungselementen versehen sind.
Die Anbindungspunkte verbinden den Hebearm mit anderen Komponenten oder Sammelcontainer
oder Heckteil. Dies erfolgt bevorzugt über korrespondierende Ausnehmungen die ebenso
wie die Ausnehmungen der Anbindungspunkte von Bolzen durchgriffen sind. Auf die Ausnehmungen
wirken starke Kräfte, die zu Rissen und Verschleiß führen können. Um das zu vermeiden,
beziehungsweise um die Lebensdauer der Hebearme zu verbessern, sind Versteifungselemente
vorgesehen, die die Seitenwände des Hebearms lokal verstärken.
[0022] Bevorzugt sind die Versteifungselemente zumindest abschnittsweise stoffschlüssig,
vorzugsweise geschweißt, mit den Seitenwänden verbunden. Die Versteifungselemente
werden als einzelne, in der Fertigung unkomplizierte Bauteile hergestellt und stoffschlüssig
mit den Seitenwänden gefügt. Der werkzeugtechnische und materialtechnische Aufwand
sowie der Zusammenbau sind effizient und kostensparend.
[0023] Besonders bevorzugt sind die den ersten Anbindungspunkt A bildenden Ausnehmungen
mit ringförmigen Versteifungselementen versehen. Der erste Anbindungspunkt A ist mit
dem Aktuator verbunden und ist daher regelmäßig großen Kräften ausgesetzt, so dass
ein Versteifungselement den diesbezüglichen Verschleiß reduziert. Ein ringförmiges
Versteifungselement ist einfach herzustellen und Spannungen im Material werden durch
die Geometrie reduziert.
[0024] Besonders bevorzugt sind die den zweiten und dritten Anbindungspunkt B und C bildenden
Ausnehmungen mit einem einstückig, materialeinheitlich ausgeführten Versteifungselement
versehen. Der den zweiten Anbindungspunkt B und den dritten Anbindungspunkt C verbindende
Abschnitt des Hebearms bildet den Dreharm für die eingangs beschriebene erste Bewegung
des Heckteils weg von dem Sammelcontainer, ohne dass das Heckteil sofort nach oben
schwenkt, um den Sammelcontainer heckseitig zu öffnen. Um diese zusätzliche Anforderung
an die benannten Anbindungspunkte, neben den schon genannten Verschleißaspekten direkt
im Bereich der Ausnehmungen, zu erfüllen, ist ein jeweils ein Versteifungselement
vorgesehen, das sowohl die den zweiten und dritten Anbindungspunkt B und C bildenden
Ausnehmungen verstärkt, als auch sich zwischen diesen Anbindungspunkten erstreckt,
um den Hebearm auch in diesem gesamten Bereich zu versteifen und so die Stabilität
und Langlebigkeit des Hebearms zu verbessern. Durch ein einstückiges, materialeinheitliches
Versteifungselement können diese Aufgaben in nur eine Komponente integriert werden,
was den Produktionsaufwand und den Zusammenbau vereinfacht.
[0025] Ein erfindungsgemäßer Hebearm integriert Funktionalitäten mehrerer Bauteile und kann
mit geringem Aufwand an unterschiedliche Kombinationen von Sammelcontainern mit einem
Heckteil angepasst werden. Gleichzeitig ist der Hebearm einfach und günstig zu fertigen
und zusammenzubauen.
[0026] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend dargestellten Figuren
und der zugehörigen Beschreibung.
[0027] Es zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Hebearm in perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- ein Hebearm in einer weiteren perspektivischen Darstellung,
- Figur 3
- einen Hebearm in Draufsicht von vorne,
- Figur 4
- einen Hebearm in Draufsicht von oben,
- Figur 5
- eine Seitenwand eines Hebearms,
- Figur 6
- Hebearme in eingebautem Zustand bei geschlossenem Heckteil,
- Figur 7
- Hebearm in eingebautem Zustand bei geschlossenem Heckteil,
- Figur 8
- Hebearm während des Öffnens des Heckteils,
- Figur 9
- Hebearm bei vollständig geöffnetem Heckteil.
[0028] Fig. 1 und 2 zeigen einen Hebearm 1 für ein Abfallsammelfahrzeug. Der Hebearm 1 umfasst
eine erste Seitenwand 2 und eine zweite Seitenwand 3. Der Hebearm 1 weist einen ersten
Anbindungspunkt A auf, an dem der Hebearm 1 mit einem nicht näher dargestellten Aktuator
verbindbar ist, einen zweiten Anbindungspunkt B, an dem der Hebearm 1 mit einem Sammelcontainer
8 verbindbar ist, einen dritten Anbindungspunkt C, an dem der Hebearm 1 mit einem
Heckteil 9 verbindbar ist und einen vierten Anbindungspunkt D, an dem der Hebearm
1 mit einem Zughebel 11 verbindbar ist. Die Anbindungspunkte A, B, C, D werden von
paarweise fluchtend zueinander angeordneten Ausnehmungen 4a,4b,5a,5b,6a,6b,7a,7b der
Seitenwände 2,3 gebildet.
[0029] Dabei sind der zweite Anbindungspunkt B und der dritte Anbindungspunkt C in Hochrichtung
H beabstandet, wobei der Abstand an eine Höhendifferenz zwischen dem Heckteil 9 und
dem Sammelcontainer 8 angepasst ist, und der erste Anbindungspunkt A und der vierte
Anbindungspunkt D sind in Hochrichtung H beabstandet, wobei der Abstand an eine Höhendifferenz
zwischen dem Heckteil 9 und dem Sammelcontainer 8 angepasst ist.
[0030] Die Ausnehmungen 4a,4b,5a,5b,6a,6b,7a,7b werden im eingebauten Zustand von einem
Bolzen durchgriffen und der Hebearm 1 auf diese Weise an den vorgesehenen Komponenten
befestigt.
[0031] Der erste Anbindungspunkt A und der zweite Anbindungspunkt B sind in einer Längsrichtung
L voneinander beabstandet. Ein Verstärkungselement 12 erstreckt sich im Wesentlichen
zwischen dem ersten Anbindungspunkt A und dem zweiten Anbindungspunkt B. Es reicht
von unterhalb des ersten Anbindungspunktes A bis vor den zweiten Anbindungspunkt B.
Bei dem Verstärkungselement 12 handelt es sich um ein Blechbauteil, das Vorsprünge
aufweist, die in erste Durchbrüche 13a,13b der Seitenwände 2,3 eingreifen. Durch diesen
Formschluss und zusätzliche schweißtechnische Verbindungen werden das Verstärkungselement
12 und die Seitenwände 2,3 unlösbar aneinander festgelegt. Die Schweißnähte 14,15
des Verstärkungselements 12 sind in der Darstellung der zweiten Seitenwand 3 in Fig.
5 dargestellt.
[0032] Der Hebearm 1 weist zudem eine Konsole 16 auf, die im Bereich eines Fortsatzes 17
angeordnet ist. Der Fortsatz 17 ragt von dem dritten Anbindungspunkt C in der Längsrichtung
L in Richtung des vierten Anbindungspunktes D. Bei der Konsole 16 handelt es sich
um ein Winkelblech, das über Fortsätze verfügt, die formschlüssig in zweite Durchbrüche
18a,18b der Seitenwände 2,3 eingreifen. Auch hier kann zusätzlich zum Formschluss
eine schweißtechnische Verbindung vorgesehen sein.
[0033] Die Ausnehmungen 4a,4b,5a,5b,6a,6b,7a,7b sind teilweise mit Versteifungselementen
19a,19b,20a,20b versehen.
[0034] Die Ausnehmungen 4a,4b, die den ersten Anbindungspunkt A bilden, sind mit ringförmigen
ersten Versteifungselementen 19a,19b versehen. Diese sind schweißtechnisch mit den
jeweiligen Seitenwänden 2,3 stoffschlüssig verbunden. Die zugehörige kreisförmige
Schweißnaht 21 ist in Fig. 5 zu sehen.
[0035] Die Ausnehmungen 5a,5b,6a,6b, die den zweiten Anbindungspunkt B und den dritten Anbindungspunkt
C bilden, sind an jeder Seitenwand 2,3 mit einem zweiten Versteifungselement 20a,20b
versehen. Diese Versteifungselemente 20a,20b umgeben jeweils die beiden zugehörigen
Ausnehmungen 5a,5b,6a,6b und sind als einstückiges, materialeinheitliches Bauteil
ausgeführt. Auch sie sind schweißtechnisch mit der jeweiligen Seitenwand 2,3 verbunden.
In Fig. 5 sind die Schweißnähte 22,23,24 des Versteifungselements 20a an der zweiten
Seitenwand 3 dargestellt.
[0036] Die Fig. 3 und 4 zeigen den Hebearm 1 in der Sicht von vorne, das heißt in eingebautem
Zustand mit Blick in Richtung Sammelcontainer, beziehungsweise von oben, das heißt
in eingebautem Zustand mit Blick in Richtung Fahrzeugaufstandsfläche.
[0037] Die Fig. 6 bis 9 zeigen den erfindungsgemäßen Hebearm 1 in eingebautem Zustand in
einem Abfallsammelfahrzeug in verschiedenen Öffnungsstadien des Heckteils 9. In Fig.
6 sind zwei Hebearme 1 zu erkennen, die am heckseitigen Ende eines Sammelcontainers
8, rechts und links seiner hier von dem Heckteil 9 verschlossenen Hecköffnung angeordnet
sind. Einer der Hebearme 1 ist in Fig. 7 noch einmal detaillierter und aus anderer
Perspektive dargestellt.
[0038] An dem ersten Anbindungspunkt A greift ein Aktuator an. Bei dem Aktuator handelt
es sich um einen Hydraulikzylinder, dessen Kolben an dem Hebearm 1 angreift. Das andere
Ende des Zylinders ist an dem Dach des Sammelcontainers 8 drehbar gelagert. Der Zylinderkolben
übergreift dabei den zweiten Anbindungspunkt B.
[0039] Hier nicht sichtbar ist die Konsole 16 die mit einer an dem Heckteil 9 angeordneten
Justierschraube in Anlage ist. Je weiter unten die Justierschraube positioniert ist,
desto tiefer kann der Hebearm 1 geschwenkt werden und desto tiefer ist damit das Heckteil
9 gegenüber dem Sammelcontainer 8 angeordnet. Die Positionen der Justierschrauben
an beiden Hebearmen 1 des Abfallsammelfahrzeugs bestimmt somit die Lage des Heckteils
9 in Fahrzeughochrichtung und damit - neben eventuellen anderen Justageeinrichtungen
- die Spaltgröße zwischen Sammelcontainer 8 und Heckteil 9.
[0040] In den Figuren 6 bis 9 sieht man, dass die Oberseite des Sammelcontainers 8 höher
gelegen ist als die Oberseite des Heckteils 9, mithin eine Höhendifferenz zwischen
den beiden Fahrzeugkomponenten besteht. Da die Aktuatorik auf dem Dach des Sammelcontainers
8 angeordnet ist, muss diese Höhendifferenz ausgeglichen werden.
[0041] Der zweite Anbindungspunkt B und der dritte Anbindungspunkt C sowie der erste Anbindungspunkt
A und der vierte Anbindungspunkt D sind in Hochrichtung H derart beabstandet, dass
der Abstand an eine Höhendifferenz zwischen dem Heckteil 9 und dem Sammelcontainer
8 angepasst ist. Dadurch ist es möglich, identische Heckteile 9 an unterschiedlich
hoch ausgestaltete Sammelcontainer 8 anzubringen, indem lediglich unterschiedliche
Hebearme 1 vorgehalten werden müssen, welche deutlich einfacher und kostengünstiger
zu konstruieren und anzufertigen sind, als komplette Heckteile.
[0042] Wird der Aktuator betätigt (Fig. 8), zieht er den Hebearm 1 in Richtung
[0043] Sammelcontainer 8. Da der Hebearm 1 in dem zweiten Anbindungspunkt B, an dem er mit
dem Sammelcontainer 8 verbunden ist, drehbar gelagert ist, dreht sich der Hebearm
dabei um diesen Drehpunkt nach oben. Der dritte Anbindungspunkt C ist unterhalb des
zweiten Anbindungspunktes B angeordnet. Dort ist der Hebearm 1 mit dem Heckteil 9
verbunden. Durch die Drehung des Hebearms 1 wird auch das Heckteil 9 von dem Sammelcontainer
8 durch den kleinen Hebelarm zwischen den beiden Anbindungspunkten B,C leicht geschwenkt
und um etwa 50 Millimeter nach oben und etwa 30 Millimeter nach hinten bewegt. Dadurch
wird die an dem Sammelcontainer 8 angeordnete Dichtung gelöst. Gleichzeitig wird ein
unten am Heckteil 9 angeordneter Setzhaken von einem an dem Sammelcontainer 8 angeordneten
Verriegelungsbolzen gelöst, so dass das Heckteil 9 überhaupt erst vollständig geöffnet
werden kann.
[0044] Der vierte Anbindungspunkt D ist drehbar mit einem Zughebel 11 verbunden. Bei dem
Zughebel 11 handelt es sich um ein längliches Bauteil, das ein Langloch aufweist.
Dieses Langloch ist von einem an dem Heckteil 9 angeordneten Bolzen durchgriffen.
Vor Beginn der aktuatorgetriebenen Bewegung des Hebearms 1 ruht der Zughebel 1 mit
dem in Einbaulage oberen Ende des Langlochs auf dem Bolzen. Dreht sich nun der Hebearm
1 zieht er den Zughebel 11 mit sich und dieser gleitet mit dem Langloch über den Bolzen.
Der Zughebel 11 und insbesondere das Langloch sind so bemessen, dass der Bolzen zu
dem Zeitpunkt mit dem unteren Ende des Langlochs in Anlage kommt, wenn die Dichtung
und der Setzhaken gelöst sind. Dann wird die Drehbewegung des Hebearms 1 auf das Heckteil
9 übertragen und das Heckteil 9 schwenkt gezogen von Hebearm 1 und Zughebel 11 nach
oben. Diese Situation ist in Fig. 8 gezeigt.
[0045] Das Erreichen der Endposition des Heckteils 9 (Fig. 9) wird sensorisch, beispielsweise
durch einen induktiven Sensor, festgestellt und der Aktuator wird gestoppt. Damit
ist der Sammelcontainer 8 heckseitig geöffnet und kann entleert und/oder gewartet
werden.
[0046] Der dargestellte Hebearm 1 bildet einen integralen Adapter, um Höhenunterschiede
zwischen dem Heckteil 9 und unterschiedlich ausgestalteten Sammelcontainern 8 auszugleichen,
ohne zusätzliche Bauteile zu benötigen. Gleichzeitig sind weitere Funktionen, wie
der Anschlag für die Justierschraube integriert. Der Hebearm 1 besteht aus einfachen
Metallblechkomponenten, die einfach und kostengünstig zu fertigen und zusammenzubauen
sind.
Bezugszeichen
[0047]
- 1
- Hebearm
- 2
- erste Seitenwand
- 3
- zweite Seitenwand
- 4a, 4b
- Ausnehmung von A
- 5a, 5b
- Ausnehmung von B
- 6a, 6b
- Ausnehmung von C
- 7a, 7b
- Ausnehmung von D
- 8
- Sammelcontainer
- 9
- Heckteil
- 10
- Aktuator
- 11
- Zughebel
- 12
- Verstärkungselement
- 13a, 13b
- erster Durchbruch
- 14
- Schweißnaht von 12
- 15
- Schweißnaht von 12
- 16
- Konsole
- 17
- Fortsatz
- 18a, 18b
- zweiter Durchbruch
- 19a, 19b
- erstes Versteifungselement
- 20a, 20b
- zweites Versteifungselement
- 21
- Schweißnaht von 19a
- 22
- Schweißnaht von 20a
- 23
- Schweißnaht von 20a
- 24
- Schweißnaht von 20a
- A
- erster Anbindungspunkt
- B
- zweiter Anbindungspunkt
- C
- dritter Anbindungspunkt
- D
- vierter Anbindungspunkt
- H
- Hochrichtung
- L
- Längsrichtung
1. Hebearm (1) für ein Abfallsammelfahrzeug, aufweisend zwei Seitenwände (2,3) mit paarweise
fluchtend zueinander angeordneten Ausnehmungen (4a,4b,5a,5b,6a,6b,7a,7b), die dazu
ausgebildet sind, Anbindungspunkte zu bilden, mit einem ersten Anbindungspunkt A,
an dem der Hebearm (1) mit einem Aktuator verbindbar ist,
einem zweiten Anbindungspunkt B, an dem der Hebearm (1) mit einem Sammelcontainer
(8) verbindbar ist,
einem dritten Anbindungspunkt C, an dem der Hebearm (1) mit einem Heckteil (9) verbindbar
ist und
einem vierten Anbindungspunkt D, an dem der Hebearm (1) mit einem Zughebel (11) verbindbar
ist,
wobei der zweite Anbindungspunkt B und der dritte Anbindungspunkt C in Hochrichtung
H beabstandet sind, wobei der Abstand an eine Höhendifferenz zwischen dem Heckteil
(9) und dem Sammelcontainer (8) angepasst ist, und der erste Anbindungspunkt A und
der vierte Anbindungspunkt D in Hochrichtung beabstandet sind, wobei der Abstand an
eine Höhendifferenz zwischen dem Heckteil (9) und dem Sammelcontainer (8) angepasst
ist.
2. Hebearm (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Hebearm (1) in dem zweiten Anbindungspunkt B drehbar gelagert ist.
3. Hebearm (1) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anbindungspunkt A und der zweite Anbindungspunkt B in einer Längsrichtung
L voneinander beabstandet sind.
4. Hebearm (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (2,3) über ein Verstärkungselement (12) miteinander verbunden sind.
5. Hebearm (1) nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (2,3) mit dem Verstärkungselement (12) zumindest abschnittsweise
stoffschlüssig, besonders bevorzugt schweißtechnisch,
und/oder formschlüssig, besonders bevorzugt indem Vorsprünge des Verstärkungselements
(12) in erste Durchbrüche (13a,13b) in den Seitenwänden (2,3) eingreifen, verbunden
sind.
6. Hebearm (1) nach Anspruch 4 oder 5 dadurch gekennzeichnet, dass sich das Verstärkungselement (12) im Wesentlichen zwischen dem ersten Anbindungspunkt
A und dem zweiten Anbindungspunkt B erstreckt.
7. Hebearm (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Seitenwänden (2,3) eine Konsole (16) angeordnet ist.
8. Hebearm (1) nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (2,3) mit der Konsole (16) zumindest abschnittsweise stoffschlüssig,
besonders bevorzugt schweißtechnisch,
und/oder formschlüssig, besonders bevorzugt indem Vorsprünge der Konsole (16) in zweite
Durchbrüche (18a,18b) in den Seitenwänden (2,3) eingreifen, verbunden sind.
9. Hebearm (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass von dem dritten Anbindungspunkt C ein Fortsatz (17) in der Längsrichtung L in Richtung
des vierten Anbindungspunktes D ragt.
10. Hebearm (1) nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole (16) im Bereich des Fortsatzes (17) angeordnet ist.
11. Hebearm (1) nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole (16) ein Winkelblech ist.
12. Hebearm (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die die Anbindungspunkte bildenden Ausnehmungen (4a,4b,5a,5b,6a,6b,7a,7b) zumindest
teilweise mit Versteifungselementen (19a,19b,20a,20b) versehen sind.
13. Hebearm (1) nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungselemente (19a, 19b,20a,20b) zumindest abschnittsweise stoffschlüssig,
vorzugsweise geschweißt, mit den Seitenwänden (2,3) verbunden sind.
14. Hebearm (1) nach Anspruch 12 oder 13 dadurch gekennzeichnet, dass die den ersten Anbindungspunkt A bildenden Ausnehmungen (4a,4b) mit ringförmigen
Versteifungselementen (19a, 19b) versehen sind.
15. Hebearm (1) nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass die den zweiten und dritten Anbindungspunkt B und C bildenden Ausnehmungen (5a,5b,6a,6b)
mit einem einstückig, materialeinheitlich ausgeführten Versteifungselement (20a,20b)
versehen sind.