Gebiet der Technik:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmepumpensystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Derartige Wärmepumpensysteme werden vor allem zum Raumheizen von Gebäuden oder
Fahrzeugen eingesetzt. Der Kältemittelkreislauf umfasst dabei im Kreislauf mit Kältemittelleitungen
verbunden einen Verdichter, wenigstens zwei als Gaskühler/Kondensator betreibbare
Wärmetauscher, wenigstens ein Expansionsorgan und wenigstens einen als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher
ausgebildeten Chiller sowie wenigstens einen in Parallelschaltungsanordnung zum Chiller
als Verdampfer betreibbaren Wärmetauscher.
[0002] Dem bei Betrieb im Verdichter komprimierten warmen Kältemittel wird im wenigstens
einen Gaskühler/Kondensator Wärme entzogen und dann im Expansionsorgan entspannt,
wobei es sich abkühlt um darauf, bevor es zum Verdichtereinlass gelangt, im Chiller
oder im zu diesem in Parallelschaltungsanordnung angeordneten Wärmetauscher Wärme
aufzunehmen.
[0003] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Wärmepumpensystems.
Stand der Technik:
[0004] Bekannt sind Wärmepumpensysteme, bei denen die Wärmequelle allein Umgebungsluft ist.
Die Effizienz dieser Wärmepumpensysteme nimmt nachteilig bei sehr niedrigen Umgebungslufttemperaturen
ab. Diesen Nachteil haben zwar Wärmepumpensysteme, die Erdwärme, Fernwärme oder in
einem Wärmespeicher gespeicherte Wärme nutzen, nicht in dem Maße, aber es gibt auch
Bereiche von Umgebungslufttemperaturen, die bessere Bedingungen für eine Wärmepumpenheizung
bieten können. In
DE102019135468 und
EP3531042A1 B1 sind Wärmepumpensysteme offenbart, die wahlweise Umgebungsluft als Wärmequelle und
von einer Wärmetransportflüssigkeit herangeführte Wärme von beispielsweise Erdwärme,
Fernwärme, Solarwärme oder gespeicherte Wärme nutzen. Die dortigen Wärmepumpensysteme
weisen einen Wärmespeicher auf, von dem Wärme im Wärmepumpenbetrieb, also im Heizungsbetrieb,
an das Kältemittel abgegeben werden kann. Ein Beladen dieser Wärmespeicher mit Wärme
vom Kältemittel des Kältemittelkreislaufs aus ist bei
DE102019135468 und
EP3531042A1 B1 nur im Kühlbetrieb des Wärmepumpensystems möglich. Das in Figur 4 von
DE102010051976 A1 offenbarte Wärmepumpensystem weist zwar zwei jeweils als Gaskühler/Kondensator in
Reihe nacheinander angeordnete Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher im Kältemittelkreislauf
auf, aber ein mit Wärme beladbarer Wärmespeicher für die Wärmezufuhr zu einem Chiller
ist dort nicht offenbart.
[0005] Das in
DE102017006550 A1 offenbarte Wärmepumpensystem für ein Gebäude umfasst im Kältemittelkreislauf zwei
als Kondensatoren in Parallelschaltung zueinander angeordnete Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher,
wobei zum Erreichen zueinander unterschiedlicher Temperaturniveaus des durch diese
beiden Wärmetauscher strömenden Kältemittels zwei Verdichter eingesetzt werden.
Bei dem in
DE102021212312 A1 offenbarten Wärmepumpensystem ist der zum Heizen des Fahrgastraums vorgesehene Innenkondensator
als Luft-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildet. In
DE202011003667 U1 ist eine Wasserversorgungsanlage mit zwei Pufferspeichern offenbart.
[0006] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt also das Problem zugrunde, dass die
bisherigen Wärmepumpensysteme insbesondere hinsichtlich ihres Aufbaus sowie der Flexibilität
der Wärmespeicherung zur Nutzung von gespeicherter Wärme für den Wärmepumpenbetrieb
unzureichend sind. Es ist daher Aufgabe, ein vor allem bezüglich ihres Aufbaus sowie
der Flexibilität der Wärmespeicherung zur Nutzung von gespeicherter Wärme für den
Wärmepumpenbetrieb verbessertes Wärmepumpensystem bereitzustellen.
[0007] Eine entsprechende Aufgabe besteht für die Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens
zum Betreiben eines derartigen Wärmepumpensystems.
Zusammenfassung der Erfindung:
[0008] Das der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zugrundeliegende Problem wird durch die
im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Dadurch, dass das Wärmepumpensystem einen
Kältemittelkreislauf aufweist, der einen Verdichter, wenigstens einen ersten und einen
zweiten Wärmetauscher, die jeweils als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildet
und als Gaskühler/Kondensator betreibbar sind, wenigstens ein Expansionsorgan, wenigstens
einen als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildeten Chiller und wenigstens
einen in Parallelschaltungsanordnung zum Chiller als Verdampfer betreibbaren vierten
Wärmetauscher umfasst, wobei im Wärmepumpenbetrieb der erste Wärmetauscher in Kältemittelströmungsrichtung
stromaufwärts des zweiten Wärmetauschers angeordnet ist und zur Wärmeübertragung von
einem Kältemittel des Kältemittelkreislaufs an eine erste Wärmetransportflüssigkeit
eines ersten Flüssigkeitskreislaufs auch an den ersten Flüssigkeitskreislauf, der
vorzugsweise ein Heizkreislauf ist, angeschlossen ist, und der Chiller zur Wärmeaufnahme
des Kältemittels von einer zweiten Wärmetransportflüssigkeit auch an eine Flüssigkeitsleitung
für einen Wärmetransport von einer Wärmequelle und/oder einem Wärmespeicher angeschlossen
ist, wobei der zweite Wärmetauscher zur schaltbaren Wärmeabgabe vom Kältemittel zu
dem Wärmespeicher an einen zweiten Flüssigkeitskreislauf angeschlossen ist, und der
Kältemittelkreislauf derart schaltbar ausgebildet ist, dass im Wärmepumpenbetrieb
bei eingeschalteter solcher Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher statt des Chillers
der vierte Wärmetauscher als Verdampfer vom Kältemittel durchströmbar ist, wird das
Problem gelöst.
[0009] Dabei ist der Chiller als ein Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher vorgesehen für
eine in ihm zu erfolgende Wärmeaufnahme des Kältemittels von einer Flüssigkeit.
[0010] Ein als Gaskühler/Kondensator ausgebildeter Wärmetauscher kann ein Kondensator für
im Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs unterkritisch zu betreibendes Kältemittel
oder ein Gaskühler für im Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs überkritisch
zu betreibendes Kältemittel sein oder er kann derart ausgebildet sein, dass er sowohl
als Gaskühler als auch als Kondensator einsetzbar ist.
[0011] Das erfindungsgemäße Wärmepumpensystem hat den Vorteil, dass der Wärmespeicher auch
während des Wärmepumpenbetriebs mit vom Kältemittel abgegebener Wärme beladen werden
kann. Eine Wärmeabgabe an die erste Wärmetransportflüssigkeit für Heizung und/oder
für Brauchwassererwärmung des beim Wärmepumpenbetrieb im ersten Wärmetauscher heißeren
Kältemittels als das im zweiten Wärmetauscher bleibt dabei weiter möglich. Somit ist
für die Beladung des Wärmespeichers die Flexibilität erhöht. Dadurch ist der Einsatz
eines Wärmespeichers mit geringerer Wärmekapazität als bisher möglich, was Platz,
Material und Kosten einspart. Bei für den Einsatz als Wärmequelle beim Wärmepumpenbetrieb
ungünstig geringen Temperaturen der zweiten Wärmetransportflüssigkeit ist es bei dem
erfindungsgemäßen Wärmepumpenbetrieb möglich, Wärme dem Wärmespeicher zuzuführen,
um somit die Temperatur für die zweite Wärmetransportflüssigkeit zu erhöhen. Ferner
sind mit dem erfindungsgemäßen Wärmepumpensystem die Phasen des Wärmepumpenbetriebs
unter Nutzung von Wärme aus dem Wärmespeicher statt aus der Umgebungsluft vorteilhaft
verlängerbar, weil während der Nutzung der Wärme aus der Umgebungsluft im vierten
Wärmetauscher bereits der Wärmespeicher wieder aufgeladen werden kann. Das erfindungsgemäße
Wärmepumpensystem benötigt nur einen Verdichter, was vor allem platz- und materialsparend
sowie kostengünstig ist. Insbesondere im Wärmepumpenbetrieb sind im Hochdruckbereich
des Kältemittelkreislaufs der erste und der zweite Wärmetauscher in Reihe geschaltet
angeordnet, wodurch auf unkomplizierte Weise bei Betrieb die Temperatur des warmen
Kältemittels im zweiten Wärmetauscher niedriger als die im ersten Wärmetauscher ist.
[0012] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Verbesserungen
des jeweiligen Gegenstandes der Erfindung angegeben.
[0013] Vorzugsweise umfasst der zweite Flüssigkeitskreislauf mit wenigstens einem Absperrventil
schaltbar die Flüssigkeitsleitung für die zweite Wärmetransportflüssigkeit zum Chiller
und der zweite Flüssigkeitskreislauf ist derart schaltbar, dass die zweite Wärmetransportflüssigkeit
entweder durch den Chiller oder durch den zweiten Wärmetauscher strömbar ist. Dadurch
ist die zweite Wärmetransportflüssigkeit sowohl für den Wärmetransport von einer Wärmequelle
und/oder dem Wärmespeicher zum Kältemittel im Chiller als auch für den Wärmetransport
vom Kältemittel im zweiten Wärmetauscher zum Wärmespeicher einsetzbar, was dafür zwei
getrennte Flüssigkeitskreisläufe mit jeweils einer Wärmetransportflüssigkeit entbehrlich
macht.
[0014] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des Wärmepumpensystems, ist der erste Wärmetauscher
auch für eine Wärmeabgabe vom Kältemittel zu Brauchwasser an eine weitere Flüssigkeitsleitung
angeschlossen, oder im Kältemittelkreislauf in Kältemittelströmungsrichtung stromaufwärts
des ersten Wärmetauschers ist ein als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildeter
und als Gaskühler/Kondensator betreibbarer fünfter Wärmetauscher für eine Wärmeabgabe
vom Kältemittel zum Brauchwasser angeordnet und an die weitere Flüssigkeitsleitung
angeschlossen. Somit ist neben dem Heizungsbetrieb das Wärmepumpensystem auch zum
Erwärmen von Brauchwasser gut einsetzbar, wobei dieses sowohl alternativ als auch
gleichzeitig zum Heizungsbetrieb erfolgen kann. Im Wärmepumpenbetrieb des Wärmepumpensystems
ist also die Erwärmung von Brauchwasser zum einen allein und zum anderen zusammen
mit der Erwärmung der ersten Wärmetransportflüssigkeit im als Heizkreislauf ausgebildeten
ersten Flüssigkeitskreislauf ermöglicht.
[0015] Vorzugsweise ist für eine Wärmeabgabe vom Kältemittel zu Brauchwasser eine weitere
Flüssigkeitsleitung an den zweiten Wärmetauscher oder an einen gegebenenfalls weiteren
Wärmetauscher des Kältemittelkreislaufs angeschlossen. In der einen der beiden Alternativen
ist im zweiten Wärmetauscher vorteilhaft Wärme vom Kältemittel für den Wärmespeicher
oder für Brauchwasser wahlweise abgebbar. Ein zweiter Wärmetauscher, in dem Kältemittel
Wärme an zwei Flüssigkeiten abgeben kann, ist eine kompakte Lösung für zwei Funktionen.
In der anderen Alternative ist Wärme vom Kältemittel für Brauchwasser im gegebenenfalls
weiteren Wärmetauscher abgebbar.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Wärmepumpensystem derart ausgebildet,
dass es auch im Kühlbetrieb betreibbar ist, wobei der Chiller oder ein gegebenenfalls
weiterer Chiller zur Wärmeaufnahme des Kältemittels des Kältemittelkreislaufs von
entweder der ersten Wärmetransportflüssigkeit an den ersten Flüssigkeitskreislaufs,
oder einer gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit an einen gegebenenfalls
dritten Flüssigkeitskreislauf, der vorzugsweise ein Kühlkreislauf ist, angeschlossen
ist, und das Wärmepumpensystem für den Kühlbetrieb derart schaltbar ist, dass die
Wärmeabgabe im ersten Wärmetauscher vom Kältemittel an die erste Wärmetransportflüssigkeit
und die Wärmeabgabe im Chiller von der zweiten Wärmetransportflüssigkeit an das Kältemittel
abgeschaltet sind. Dadurch ist das Wärmepumpensystem nicht nur im Wärmepumpenbetrieb
zum Heizen und/oder zur Brauchwassererwärmung, sondern auch im Kühlbetrieb als Klimaanlage
betreibbar. Ferner ist es damit möglich, während des Kühlbetriebs des Wärmepumpensystems
als Klimaanlage Brauchwasser im ersten und/oder zweiten Wärmetauscher zu erwärmen.
Vorzugsweise ist der vierte Wärmetauscher derart ausgebildet, dass er im Wärmepumpenbetreib
als Verdampfer und im Kühlbetreib des Wärmepumpensystems als Gaskühler/Kondensator
betreibbar ist, was Material und Platz für ansonsten einen weiteren Wärmetauscher
einspart. Dabei ist der vierte Wärmetauscher als Luft-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildet
und zum Wärmetausch des Kältemittels mit Umgebungsluft oder Abluft vorgesehen. Dadurch
ist als Wärmequelle für den Wärmepumpenbetrieb Umgebungsluft oder Abluft einsetzbar.
Gemäß einer Ausführung ist der vierte Wärmetauscher dabei ein Luft-Kältemittel-Wärmetauscher,
der für den Betrieb als Verdampfer und für den Betrieb als Gaskühler/Kondensator getrennte
Kältemittelleitungen aufweist.
[0017] Nach einer vorteilhaften Ausführung umfasst das Wärmepumpensystem wenigstens einen
Solarkollektor, der zur Wärmeübertragung über einen Flüssigkeitskreislauf mit dem
Wärmespeicher thermisch verbindbar ist. Somit lässt sich Wärme von den Solarkollektoren
im Wärmespeicher speichern, die bei Bedarf an das Kältemittel im Wärmepumpenbetrieb
im Chiller abgebbar ist.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung umfasst der Wärmespeicher wenigstens eine Bodenschleife
mit Wärmetransportflüssigkeit für Erdwärme. Damit ist auf effektive Weise Erdwärme
für den Wärmepumpenbetrieb nutzbar und speicherbar. Die Wärmetransportflüssigkeit
dient gleichzeitig als Wärmespeichermedium, das auch durch im zweiten Wärmetauscher
warmes Kältemittel mit Wärme beladbar ist.
[0019] Nach einer vorteilhaften Ausführung umfasst der Wärmespeicher ein Netzwerk mit Wärmetransportflüssigkeit.
Ein derartiges Netzwerk ist vorzugsweise ein Fernwärmenetzwerk oder ein Teil davon.
Über den zweiten Wärmetauscher des Wärmepumpensystems lässt sich vom Kältemittel Wärme
daran abgeben.
[0020] Vorzugsweise umfasst der Wärmespeicher ein Latentwärmespeichermedium mit der Möglichkeit
zum Speichern von latenter Wärme. Ein derartiges Wärmespeichermedium hat eine besonders
hohe Wärmespeicherkapazität. Zum Beispiel ist ein als Eisspeicher einsetzbarer mit
Wärme beladbarer Wärmespeicher statt Umgebungsluft als Wärmequelle bei Umgebungslufttemperatur
von unter 0 °C eine Option für ein Wärmepumpensystem im Wärmepumpenbetrieb.
[0021] Vorzugsweise umfasst das Wärmepumpensystem zum Steuern eine derart ausgebildete Regelung,
mit der Absperrventile und Expansionsorgane des Kältemittelkreislaufs und Pumpen und/oder
Absperrventile des ersten und zweiten Flüssigkeitskreislaufs zumindest derart steuerbar
sind, dass die beiden Betriebsmodi des Betreibens des Wärmepumpensystems im reinen
Wärmepumpenbetrieb mit Wärmeabgabe des Kältemittels für Brauchwasser und/oder für
Raumheizen und Wärmeaufnahme des Kältemittels von der zweiten Wärmetransportflüssigkeit
im Chiller, oder des Betreibens des Wärmepumpensystems in einem derartigen Wärmepumpenbetrieb
mit Wärmeabgabe des Kältemittels für Brauchwasser und/oder für Raumheizen, bei dem
die Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten Wärmetauscher und gleichzeitig auch
Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher vom Kältemittel durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf
zu dem Wärmespeicher erfolgt, einstellbar sind. Dadurch lässt sich mit der Regelung
einstellbar das Wärmepumpensystem im Wärmepumpenbetrieb in den beiden Betriebsmodi
des Beladens und nicht Beladens des Wärmespeichers mit Wärme vom Kältemittel betreiben.
Von Vorteil ist beispielweise ein derartiges Wärmepumpensystem bei abnehmenden Tagestemperaturen,
wenn im Wärmepumpenbetrieb noch bei geringem Heizbedarf am Abend für den Einsatz in
der kalten Nacht der Wärmespeicher weiter mit Wärme beladbar ist.
[0022] Bevorzugt ist die Regelung zusätzlich derart ausgebildet, dass von ihr gesteuert
die Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher oder im gegebenenfalls weiteren Wärmetauscher
vom Kältemittel zu Brauchwasser ein- und abschaltbar und die Wärmeabgabe im ersten
oder gegebenenfalls fünften Wärmetauscher vom Kältemittel zu Brauchwasser ein- und
abschaltbar sind. Damit lässt sich Wärme dem Brauchwasser nach Bedarf in der Größe
abgestuft zuführen. So kann beispielsweise statt zum Wärmespeicher Wärme geregelt
vom Kältemittel im zweiten Wärmetauscher oder im gegebenenfalls weiteren Wärmetauscher
dem Brauchwasser zugeführt werden.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst ein auch im Kühlbetrieb betreibbares
erfindungsgemäßes Wärmepumpensystem eine derart ausgebildete Regelung, dass von ihr
gesteuert das Wärmepumpensystem im Kühlbetrieb mit abgeschalteter Wärmeabgabe vom
Kältemittel an die erste Wärmetransportflüssigkeit im ersten Wärmetauscher und eingeschalteter
Wärmeaufnahme des Kältemittels von der ersten oder gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit
im Chiller oder im gegebenenfalls weiteren Chiller betreibbar ist. Dadurch lässt sich
automatisch über die Regelung gesteuert das Wärmepumpensystem je nach Heiz- oder Kühlbedarf
in einem Wärmepumpenbetrieb oder im Kühlbetrieb betreiben, was ein besonders flexibles
automatisches Regeln des Wärmepumpensystems darstellt.
[0024] Vorzugsweise ist die Regelung auch derart ausgebildet, dass von ihr gesteuert die
weiteren zwei Betriebsmodi des Betreibens im reinen Ladebetrieb mit nur Wärmeabgabe
im zweiten Wärmetauscher vom Kältemittel durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf zu
dem Wärmespeicher und gleichzeitig Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten Wärmetauscher,
oder im Ladebetrieb mit Kühlbetrieb mit Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher vom Kältemittel
durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf zu dem Wärmespeicher und gleichzeitig Wärmeaufnahme
des Kältemittels im Chiller oder im gegebenenfalls weiteren Chiller von der ersten
oder gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit, einstellbar sind. Damit ist
ein Beladen des Wärmespeichers mit Wärme vom Kältemittel besonders flexibel bei verschiedenen
Betriebsmodi des Wärmepumpensystems mit der Regelung automatisch einstellbar.
[0025] Vorzugsweise ist die Regelung eines erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems derart ausgebildet,
dass sie für die Auswahl des Betriebsmodus des Wärmepumpensystems Daten von Temperatursensoren
für Temperaturen von Brauchwasser, von Umgebungsluft, von Raumluft und vom Wärmespeichermedium
des Wärmespeichers sowie bezüglich einer Wetterprognose empfängt. Zum Beispiel kann
der Empfang einer Wetterprognose aus dem Internet erfolgen. Mit diesen Daten wird
das Regeln des Wärmepumpensystems hinsichtlich eines passenden Betriebsmodus verbessert.
[0026] Nach einer vorteilhaften Ausführung ist das erfindungsgemäße Wärmepumpensystem wenigstens
für ein Raumheizen eines Gebäudes vorgesehen und ausgebildet. Gemäß einer anderen
vorteilhaften Ausführung ist das erfindungsgemäße Wärmepumpensystem für ein Fahrzeug,
wie beispielsweise ein Schienenfahrzeug oder Omnibus, vorgesehen und ausgebildet.
[0027] Die Aufgabe hinsichtlich eines Verfahrens wird durch ein Verfahren zum Betreiben
eines erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems mit den Verfahrensmerkmalen des Anspruchs
13 gelöst. Dadurch dass bei dem Verfahren der Kältemittelkreislauf und der erste und
zweite Flüssigkeitskreislauf derart gesteuert werden können, dass zumindest mitabhängig
vom Ladezustand des Wärmespeichers das Wärmepumpensystem in einem der zumindest drei
ansteuerbaren Betriebsmodi des reinen Wärmepumpenbetriebs mit Wärmeabgabe des Kältemittels
für Brauchwasser und/oder für Raumheizen und bei Wärmeaufnahme des Kältemittels von
der zweiten Wärmetransportflüssigkeit im Chiller, oder des Wärmepumpenbetriebs mit
Wärmeabgabe des Kältemittels für Brauchwasser und/oder für Raumheizen bei Wärmeaufnahme
des Kältemittels im vierten Wärmetauscher und gleichzeitig auch Wärmeabgabe im zweiten
Wärmetauscher vom Kältemittel durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf zu dem Wärmespeicher,
oder des reinen Wärmepumpenbetriebs mit Wärmeabgabe des Kältemittels für Brauchwasser
und/oder für Raumheizen und mit Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten Wärmetauscher,
betrieben wird, wird das Problem bezüglich eines Verfahrens gelöst.
[0028] Hinsichtlich der Vorteile sowie vorteilhaften Ausführungen und Weiterbildungen gelten
entsprechend die diesbezüglichen obigen Angaben zu dem erfindungsgemäßen Wärmepumpensystem.
Wenn keine gleichzeitige Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher vom Kältemittel durch
den zweiten Flüssigkeitskreislauf zum Wärmespeicher gewählt ist, wird im Fall des
reinen Wärmepumpenbetriebs je nachdem welche Wärmequelle gerade vorteilhafter ist,
die Wärmeaufnahme des Kältemittels im Chiller oder im vierten Wärmetauscher eingestellt.
[0029] Bevorzugt umfasst das Verfahren die Schritte, dass je nach Bedarf Wärme für Brauchwasser
vom Kältemittel im ersten oder gegebenenfalls fünften Wärmetauscher abgegeben wird,
und, sofern im zweiten Wärmetauscher vom Kältemittel eine Wärmeabgabe zu dem Wärmespeicher
nicht erfolgt, je nach Bedarf Wärme für Brauchwasser vom Kältemittel im zweiten Wärmetauscher
oder im gegebenenfalls weiteren Wärmetauscher des Kältemittelkreislaufs abgegeben
wird. Damit wird Brauchwasser an den Bedarf angepasst von dem Wärmepumpensystem besonders
abgestuft gesteuert erwärmt.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung umfasst das Verfahren je nach Kühlbedarf den
Schritt des Betreibens eines im Kühlbetrieb betreibbaren erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems
mit abgeschalteter Wärmeabgabe vom Kältemittel an die erste Wärmetransportflüssigkeit
im ersten Wärmetauscher und eingeschalteter Wärmeaufnahme des Kältemittels von der
ersten oder gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit im Chiller oder im gegebenenfalls
weiteren Chiller. Dieser Kühlbetrieb als weiterer Betriebsmodus erhöht die Flexibilität
des Betreibens des Wärmepumpensystems.
[0031] Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Schritte, dass der Kältemittelkreislauf und
der erste sowie zweite Flüssigkeitskreislauf und gegebenenfalls der dritte Flüssigkeitskreislauf
derart gesteuert werden können, dass das Wärmepumpensystem in den wählbaren weiteren
Betriebsmodi des Ladebetriebs mit Kühlbetrieb oder des reinen Ladebetriebs mit nur
Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher vom Kältemittel durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf
zu dem Wärmespeicher und gleichzeitig Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten Wärmetauscher
oder bei Kühlbetrieb im Chiller oder im gegebenenfalls weiteren Chiller von der ersten
oder gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit betrieben wird. Damit erfolgt
ein Beladen des Wärmespeichers mit Wärme vom Kältemittel besonders flexibel bei verschiedenen
Betriebsmodi.
[0032] Nach einer vorteilhaften Ausführung umfasst das Verfahren die Schritte
des Empfangens von Daten von Temperatursensoren für Temperaturen von Brauchwasser,
von Umgebungsluft, von Raumluft und vom Wärmespeichermedium des Wärmespeichers sowie
bezüglich einer Wetterprognose,
des Auswertens der empfangenen Daten für eine Auswahl eines Betriebsmodus des erfindungsgemäßen
Wärmepumpensystems unter Berücksichtigung von Effizienzanforderungen, sowie darauf
des Auswählens eines Betriebsmodus anhand des Ergebnisses der Auswertung, und
des Einstellens des ausgewählten Betriebsmodus des Wärmepumpensystems. Damit ist das
Wärmepumpensystem effizient zu betreiben. Beispielsweise wird dabei unter Berücksichtigung
der Effizienz zwischen den Betriebsmodi des Wärmepumpenbetriebs, bei dem die Wärme
entweder im vierten Wärmetauscher aus der Umgebungsluft oder vom Wärmespeicher im
Chiller durch die zweite Wärmetransportflüssigkeit dem Kältemittel zugeführt wird,
ausgewählt. Wenn beispielsweise die Temperatur der Umgebungsluft deutlich geringer
als die im Wärmespeicher ist, würde der effizientere Betriebsmodus mit Wärmezufuhr
zum Kältemittel vom Wärmespeicher ausgewählt.
[0033] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung umfasst das Verfahren die Schritte
des Empfangens von Daten vom Ladezustand des Wärmespeichers, wie insbesondere Temperatur
des Wärmespeichermediums und/oder Größe der im Wärmespeichermedium gespeicherten latenten
Wärme sowie des Empfangens von Daten der Temperatur von Umgebungsluft und bezüglich
einer Wetterprognose, sowie darauf
des Erstellens einer Entladungsprognose für den Wärmespeicher unter Nutzung der empfangenen
Daten, wobei infrage kommende Betriebsmodi des erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems
mit berücksichtigt werden, und dann des Auswählens eines Betriebsmodus des Wärmepumpensystems
unter Berücksichtigung der erstellten Entladungsprognose für den Wärmespeicher, und
schließlich
des Einstellens des ausgewählten Betriebsmodus des Wärmepumpensystems.
[0034] Mit diesem Verfahren zum Managen der Wärmespeicherung im Wärmespeicher wird der Wärmepumpenbetrieb
mit Laden des Wärmespeichers mit Wärme vom durch den zweiten Wärmetauscher strömenden
Kältemittel effektiv berücksichtigt. Es lässt sich vorausschauend unter Berücksichtigung
der Wetterprognose mit insbesondere der Prognose der Umgebungslufttemperatur der Betriebsmodus
wählen, bei dem der Wärmespeicher mit Wärme beladen oder entladen wird.
[0035] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst das Verfahren die Merkmale, dass die
empfangenen Daten bezüglich der Wetterprognose welche für einen voraussichtlichen
Solarertrag beinhalten und der voraussichtliche Solarertrag von einem mit Solarkollektor
ausgestatteten erfindungsgemäßen Wärmepumpensystem beim Erstellen der Entladungsprognose
für den Wärmespeicher berücksichtigt wird. Damit wird besonders gut die vom Solarkollektor
dem Wärmespeicher zuführbare Wärme beim Managen der Wärmespeicherung im Wärmespeicher
eingebunden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
[0036] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
[0037] Es zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Wärmepumpensystems;
Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems im
reinen Wärmepumpenbetrieb;
Fig. 3 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems im
Wärmepumpenbetrieb und Ladebetrieb;
Fig. 4 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems im
weiteren Wärmepumpenbetrieb mit Brauchwassererwärmung;
Fig. 5 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems im
Wärmepumpenbetrieb mit Abtaufunktion;
Fig. 6 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems im
reinen Kühlbetrieb;
Fig. 7 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems im
Kühlbetrieb und Ladebetrieb;
Fig. 8 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems im
reinen Ladebetrieb;
Fig. 9 in schematischer Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Wärmepumpensystems;
Fig. 10 in schematischer Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Wärmepumpensystems;
Fig. 11 in schematischer Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Wärmepumpensystems; und
Fig. 12 als Flussdiagramm ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Betreiben eines
erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung:
[0038] Alle Zeichnungen sind schematisch zu verstehen. Auf maßstabsgetreue Abbildungen wurde
zum Zwecke erhöhter Klarheit der Darstellung verzichtet.
[0039] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems
1 schematisch dargestellt. Der Kältemittelkreislauf 3 umfasst einen einzigen Verdichter
5, in dem bei Betrieb das Kältemittel komprimiert wird. Das Kältemittel ist in diesem
Fall CO2, das im Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs 3 überkritisch betrieben
wird. Denkbar sind auch Ausführungen des Kältemittelkreislaufs 3, bei denen das Kältemittel
nur unterkritisch betrieben wird, wie beispielsweise R1234yf.
[0040] Im Kältemittelkreislauf 3 teilt sich die Kältemittelleitung nach Ausgang aus dem
Verdichter 5 in den ersten und zweiten Zweig, die mit Absperrventilen 7 und 9 absperrbar
sind, auf. In dem ersten Zweig ist der erste Wärmetauscher 11, der als Gaskühler/Kondensator
betreibbar und als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildet ist, angeordnet.
Der zweite Zweig der Kältemittelleitung führt durch den vierten Wärmetauscher 13,
der als Luft-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildet und zum Wärmetausch des Kältemittels
mit Umgebungsluft vorgesehen und angeordnet ist.
[0041] Denkbar ist auch eine Anordnung des vierten Wärmetauschers 13 zum Wärmetausch mit
Abluft. Die Abluft würde dabei beispielsweise Raumluft aus einem Gebäude, die nach
draußen abgeführt wird, sein.
[0042] Nach dem vierten Wärmetauscher 13 mündet der zweite Zweig nach einem weiteren Absperrventil
15 in den ersten Zweig der Kältemittelleitung. Vor dem weiteren Absperrventil 15 führt
ein Abzweig vom zweiten Zweig zu einem ersten Expansionsorgan 17, dass als absperrbares
Expansionsventil ausgebildet ist, und dann weiter durch den vierten Wärmetauscher
13 zum Sauggaseinlass des Verdichters 5. Der vierte Wärmetauscher 13 ist sowohl als
Gaskühler/Kondensator als auch als Verdampfer betreibbar, wobei die Leitung für den
Betrieb als Gaskühler/Kondensator und die Leitung für den Betrieb als Verdampfer getrennt
verlaufen.
[0043] Nach der Zusammenführung vom ersten und zweiten Zweig verläuft die Kältemittelleitung
weiter zum zweiten Wärmetauscher 19, der als Gaskühler/Kondensator betreibbar und
als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildet ist. Der zweite Wärmetauscher
19 ist also im Wärmepumpenbetrieb in Kältemittelströmungsrichtung stromabwärts des
ersten Wärmetauschers 11 angeordnet, sodass das warme Kältemittel ihn mit geringerer
Temperatur als den ersten Wärmetauscher 11 durchströmt. Im Kältemittelkreislauf 3
sind der erste Wärmetauscher 11 und der zweite Wärmetauscher 19 also insbesondere
im Wärmepumpenbetrieb in Reihe geschaltet angeordnet.
[0044] Im Kältemittelkreislauf 3 teilt sich die Kältemittelleitung nach dem zweiten Wärmetauscher
19 in den dritten Zweig mit dem zweiten Expansionsorgan 21 und vierten Zweig mit dem
dritten Expansionsorgan 23 auf. Das zweite und das dritte Expansionsorgan 21, 23 sind
beides absperrbare Expansionsventile. Im dritten Zweig strömt das im zweiten Expansionsorgan
21 entspannte abgekühlte Kältemittel weiter zur Wärmeaufnahme durch den Chiller 25,
in dem es verdampft, und schließlich zum Sauggaseinlass des Verdichters 5.
[0045] Im vierten Zweig strömt das im dritten Expansionsorgan 23 entspannte abgekühlte Kältemittel
weiter zur Wärmeaufnahme durch den dabei als Verdampfer betriebenen vierten Wärmetauscher
13 und schließlich zum Sauggaseinlass des Verdichters 5. Der vierte Wärmetauscher
13 ist also als Verdampfer im Kältemittelkreislauf 3 in Parallelschaltungsanordnung
zum Chiller 25. Der Kältemittelkreislauf 3 ist derart schaltbar, dass zur Wärmeaufnahme
statt des Chillers 25 der vierte Wärmetauscher 13 als Verdampfer vom Kältemittel durchströmbar
ist.
[0046] Der Motor des Verdichters 5 ist in seiner Leistung regelbar, sodass damit der Hochdruck
des Kältemittels auf der Hockdruckseite des Kältemittelkreislaufs 3 veränderbar ist.
[0047] Der erste Wärmetauscher 11 ist auch an den ersten Flüssigkeitskreislauf 27 angeschlossen,
in dem die erste Wärmetransportflüssigkeit gepumpt mit der ersten Wasserpumpe 29 zirkulierbar
ist. Die erste Wärmetransportflüssigkeit ist in diesem Fall Wasser, wobei aber auch
eine andere geeignete Art von Wärmetransportflüssigkeit, wie zum Beispiel ein Wasser-Glykol-Gemisch,
denkbar ist. Im Wärmepumpenbetrieb wird im ersten Wärmetauscher 11 Wärme vom Kältemittel
an die erste Wärmetransportflüssigkeit abgegeben. Der erste Flüssigkeitskreislauf
27 fungiert dabei als Heizkreislauf für die Heizung 31. Mit dem Absperrventil 33 lässt
sich der Durchfluss der ersten Wärmetransportflüssigkeit durch den ersten Wärmetauscher
11 unterbinden, sodass die erste Wärmetransportflüssigkeit des ersten Flüssigkeitskreislaufs
27 dann nicht mehr Wärme zur Heizung 31 transportiert.
[0048] Des Weiteren ist der erste Wärmetauscher 11 auch an eine weiteren Flüssigkeitsleitung
35 angeschlossen, durch die mit der zweiten Wasserpumpe 37 gepumpt Brauchwasser vom
Brauchwassertank 39 zur Wärmeaufnahme vom Kältemittel im ersten Wärmetauscher 11 strömbar
ist. Der erste Wärmetauscher 11 ist also neben der Anordnung in der Hochdruckseite
des Kältemittelkreislaufs 3 an zwei Flüssigkeitsleitungen angeschlossen, sodass dort
Wärme vom Kältemittel einerseits für die Erwärmung von Brauchwasser und anderseits
für die Erwärmung der ersten Wärmetransportflüssigkeit einsetzbar ist. Beispielsweise
umfasst der erste Wärmetauscher 11 drei konzentrisch angeordnete Rohre mit unterschiedlichen
Durchmessern, wobei das Rohr mit mittelgroßem Durchmesser für das Kältemittel, das
mit kleinem Durchmesser für Brauchwasser und das mit dem größten Durchmesser für die
erste Wärmetransportflüssigkeit vorgesehen sind.
[0049] Der ebenfalls als Gaskühler/Kondensator im Kältemittelkreislauf 3 angeordnete zweite
Wärmetauscher 19 ist an die mit dem Absperrventil 41 absperrbare Flüssigkeitsleitung
43 als Zulauf für Brauchwasser zum Brauchwassertank 39 angeschlossen, sodass das dort
im Wärmepumpenbetrieb nicht mehr so warme Kältemittel wie im ersten Wärmetauscher
11 weiter mit geringerer Temperatur Wärme an das im Zulauf kältere Brauchwasser abgeben
kann. Außerdem ist erfindungsgemäß dieser zweite Wärmetauscher 19 an den zweiten Flüssigkeitskreislauf
45 angeschlossen, durch den mittels einer mit der dritten Wasserpumpe 47 gepumpten
Wärmetransportflüssigkeit Wärme vom Kältemittel zu dem Wärmespeicher 49 transportierbar
ist. Der zweite Wärmetauscher 19 ist also neben der Einbindung in den Kältemittelkreislauf
3 einerseits an den Zulauf für Brauchwasser und anderseits in den zweiten Flüssigkeitskreislauf
45 für die Wärmeabgabe des Kältemittels an den Wärmespeicher 49 angeschlossen, sodass
alternativ jeweils mit Absperrventilen 41 und 51 schaltbar Wärme vom Kältemittel an
Brauchwasser oder für den Wärmespeicher 49 übertragbar ist. Die zweite Wärmetransportflüssigkeit
ist in diesem Falls Wasser, wobei aber auch eine andere geeignete Art von Wärmetransportflüssigkeit,
wie zum Beispiel ein Wasser-Glykol-Gemisch, denkbar ist. Der Wärmespeicher 49 ist
hingegen nicht direkt an den ersten Flüssigkeitskreislauf 27 angeschlossen, sodass
mit der ersten Wärmetransportflüssigkeit des ersten Flüssigkeitskreislaufs 27 nicht
direkt Wärme vom oder zum Wärmespeicher 49 transportierbar ist, was den Wärmespeicher
49 positionsunabhängiger vom ersten Flüssigkeitskreislauf 27 macht.
[0050] Denkbar ist auch eine alternative Ausführung, bei der statt des zweiten Wärmetauschers
19 ein weiterer Wärmetauscher des Kältemittelkreislaufs 3 an die Flüssigkeitsleitung
43 des Zulaufs für Brauchwasser angeschlossen ist. Dieser weitere Wärmetauscher würde
dabei parallel oder in Reihe zum zweiten Wärmetauscher 19 auf der Hochdruckseite des
Kältemittelkreislaufs 3 angeordnet sein.
[0051] Der Chiller 25 ist auch an eine Flüssigkeitsleitung 53 angeschlossen, durch die bei
geöffnetem Absperrventil 55 die zweite Wärmetransportflüssigkeit Wärme vom Wärmespeicher
49 zum Kältemittel im Chiller 25 transportieren kann. Das dortige Kältemittel nimmt
beim Verdampfen diese Wärme auf. Die Flüssigkeitsleitung 53 ist Bestandteil des zweiten
Flüssigkeitskreislaufs 45. Je nach Schaltung der beiden Absperrventile 51 und 55 strömt
bei laufender dritter Wasserpumpe 47 die zweite Wärmetransportflüssigkeit entweder
durch den Chiller 25 für den Wärmetransport vom Wärmespeicher 49 oder durch den zweiten
Wärmetauscher 19 für den Wärmetransport zum Wärmespeicher 49. Bei eingeschalteter
solcher Wärmeabgabe des Kältemittels im zweiten Wärmetauscher 19 ist der Kältemittelkreislauf
3 im Wärmepumpenbetrieb derart schaltbar, dass statt des Chillers 25 der vierte Wärmetauscher
13 als Verdampfer vom Kältemittel durchströmbar ist.
[0052] Außerdem ist der Chiller 25 zur schaltbaren Wärmeaufnahme des Kältemittels von der
ersten Wärmetransportflüssigkeit an den ersten Flüssigkeitskreislauf 27 angeschlossen,
sodass für einen derartigen Kühlbetrieb mit der ersten Wasserpumpe 29 bei geschlossenem
Absperrventil 33 und geöffnetem weiteren Absperrventil 61 die erste Wärmetransportflüssigkeit
nicht durch den ersten Wärmetauscher 11 sondern durch den Chiller 25 gepumpt werden
kann und dadurch die Heizung 31 im Kühlbetrieb, also als raumkühlende Klimaanlage,
arbeiten kann. Denkbar ist auch eine alternative Ausführung, bei der statt des Chillers
25 ein weiterer Chiller des Kältemittelkreislaufs 3 an den ersten Flüssigkeitskreislauf
27 angeschlossen ist. Dieser weitere Chiller würde dabei parallel oder in Reihe zum
Chiller 25 auf der Niedrigdruckseite des Kältemittelkreislaufs 3 angeordnet sein.
[0053] Der Wärmespeicher 49 umfasst beispielsweise eine Bodenschleife als Erdkollektor.
Ferner ist denkbar, dass der Wärmespeicher 49 auch mit Wärme von einer externen Wärmequelle
wie beispielsweise Geothermie oder Fernwärmequelle beladbar ist. Beispielsweise kann
ein Solekreislauf für Wärme aus Geothermie als Wärmequelle an den Wärmespeicher 49
und/oder über die Flüssigkeitsleitung 53 an den Chiller 25 anschließbar ausgebildet
sein.
[0054] Ein Solarkollektor 57 ist über einen Flüssigkeitskreislauf mit einer regelbaren Pumpe
59 thermisch für die Wärmeübertragung mit dem Wärmespeicher 49 verbindbar. Die Regelung
63 steuert die Pumpe 59 und damit die thermische Verbindung von Solarkollektor 57
zum Wärmespeicher 49. Die Regelung 63 steuert auch den Verdichter 5 sowie die Absperrventile,
Expansionsorgane und Pumpen des Wärmepumpensystems 1. Damit sind verschiedene Betriebsmodi
des Wärmepumpensystems 1 einstellbar.
[0055] Die Regelung 63 erhält über leitungsgebundene oder leitungslose Datenverbindungen
für die Einstellung des passenden und effizienten Betriebsmodus Daten über den Wärmefüllstand
des Wärmespeichers 49, die Zeit, das Datum und die beispielsweise per GPS ermittelten
Ortskoordinaten sowie Daten von Temperatursensoren insbesondere hinsichtlich der Temperaturen
der Umgebungsluft, des Wärmespeichermediums des Wärmespeichers 49 vom dortigen Temperatursensor
50 und des Brauchwasserspeichers 39 vom dortigen Temperatursensor 40 als auch Daten
aus dem Internet hinsichtlich der Wetterprognose wie vor allem der Temperaturprognose
für die folgenden Tage und Nächte. Die mit einem Prozessor ausgestattete Regelung
63 bestimmt den Ladezustand des Wärmespeichers 49 und berechnet aus den empfangenen
Daten unter anderem eine Entladungsprognose für den Wärmespeicher 49, die mit dem
Ladezustand in Effizienzanforderung bei der Auswahl und Dauer des Betriebsmodus des
Wärmepumpensystems 1 mit einfließt. So kann die Regelung 63 ein Beladen des Wärmespeichers
49 mit Wärme vom durch den zweiten Wärmetauscher 19 strömenden Kältemittel im Wärmepumpenbetrieb
beim Raumheizen und/oder dem Brauchwassererwärmen durch Wärmeabgabe des Kältemittels
im ersten Wärmetauscher 11 im Hinblick auf ein späteres geräuschloseres nächtliches
Heizen durch das Wärmepumpensystems 1 mit Wärme aus dem aufgeladenen Wärmespeicher
49 als effizienten Betriebsmodus einstellen. Bei der Entladungsprognose für den Wärmespeicher
49 werden aus dem Internet empfangene Informationen für einen Solarertrag vom Solarkollektor
57 mitberücksichtigt.
[0056] Die leitungsgebundenen oder leitungslosen Datenverbindungen und Steuerverbindungen
der Regelung 63 mit dem Internet und den weiteren Sensoren wie insbesondere denen
für Temperaturen der Umgebungsluft und der Raumluft sowie den zu steuernden Komponenten
des Wärmepumpensystems 1 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Figuren nicht
abgebildet.
[0057] In den Figuren 2 bis 8 sind schematisch verschiedene von der Regelung 63 einstellbare
Betriebsmodi des Verfahrens zum Betreiben des in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
eines Wärmepumpensystems 1 gezeigt. Die Bezugszeichen entsprechen dabei denen in Figur
1. Von Kältemittel durchflossene Leitungen sind in fett durchgezogenen Linien, und
Leitungen, die nicht durchflossenen werden, in dünn gepunkteten Linien markiert. Von
Brauchwasser oder Wärmetransportflüssigkeit durchflossenen Leitungen sind in fett
gestrichelten Linien markiert.
[0058] In Figur 2 ist schematisch eine Art des reinen Wärmepumpenbetriebs des Wärmepumpensystems
1 dargestellt. Im Kältemittelkreislauf 3 sind dabei auf der Hochdruckseite nach dem
Verdichter 5 bei geöffnetem Absperrventil 7 der erste Wärmetauscher 11 und der zweite
Wärmetauscher 19 in Reihe nacheinander vom Kältemittel durchströmt. Als Expansionsorgan
ist lediglich das zweite Expansionsorgan 21 zur Entspannung und Abkühlung des Kältemittels
geöffnet, sodass das Kältemittel auf der Niederdruckseite des Kältemittelkreislaufs
3 auf dem Weg zum Sauggaseinlass des Verdichters 5 zum Verdampfen nur den Chiller
25 durchströmt. Die Absperrventile 9 und 15 sowie das erste und dritte Expansionsorgan
17, 23 sind im Kältemittelkreislauf 3 geschlossen. Ferner ist die zweite Wasserpumpe
37 für das Brauchwasser ausgeschaltet und die Absperrventile 41, 51 und 61 sind geschlossen.
Es wird durch den ersten Wärmetauscher 11 außer dem heißen Kältemittel lediglich die
erste Wärmetransportflüssigkeit des ersten Flüssigkeitskreislaufs 27 bei geöffnetem
Absperrventil 33 gepumpt, wobei sie Wärme vom Kältemittel aufnimmt und zur Heizung
31 für das Raumheizen transportiert. Der zweite Wärmetauscher 19 wird außer Funktion
nur vom Kältemittel durchströmt. Der vierte Wärmetauscher 13 ist auch ohne Funktion.
[0059] Das nur im zweiten Expansionsorgan 21 entspannte Kältemittel verdampft im Chiller
25, wobei es Wärme nicht von der ersten Wärmetransportflüssigkeit, sondern nur vom
Wärmespeicher 49 aufnimmt, die von der zweiten Wärmetransportflüssigkeit durch die
Flüssigkeitsleitung 53 vom Wärmespeicher 49 herangeführt wird. Der Sonnenkollektor
57 belädt den Wärmespeicher 49 mit Wärme. Eine Wärmeabgabe vom Kältemittel an den
Wärmespeicher 49 findet nicht statt.
[0060] In Figur 3 ist schematisch ein Wärmepumpenbetrieb des Wärmepumpensystems 1 mit Ladebetrieb
zum Laden des Wärmespeichers 49 dargestellt. Dieser Betriebsmodus wird beim Wärmepumpenbetrieb
abhängig vom Bedarf an Wärmezufuhr zum Wärmespeicher 49 geschaltet. Das im Verdichter
5 komprimierte Kältemittel strömt bei geöffnetem Absperrventil 7 zunächst durch den
ersten Wärmetauscher 11 und darauf durch den zweiten Wärmetauscher 19, in dem es durch
die Wärmeabgabe im ersten Wärmetauscher 11 an die erste Wärmetransportflüssigkeit
eine geringere Temperatur aufweist. Diese geringere Temperatur des Kältemittels ist
aber noch ausreichend für eine Wärmeabgabe des Kältemittels an die zweite Wärmetransportflüssigkeit
im zweiten Flüssigkeitskreislauf 45, die bei geöffnetem Absperrventil 51 und geschlossenem
weiteren Absperrventil 55 mit der dritten Wasserpumpe 47 gepumpt die Wärme zum Wärmespeicher
49 transportiert. Dadurch wird der Wärmespeicher 49 mit Wärme beladen. Gleichzeitig
wird für Raumheizen die Heizung 31 über den ersten Flüssigkeitskreislauf 27 mit Wärme
versorgt, die vom Kältemittel im ersten Wärmetauscher 11 an die erste Wärmetransportflüssigkeit
abgegeben wurde.
[0061] Das nur im dritten Expansionsorgan 23 entspannte Kältemittel verdampft im vierten
Wärmetauscher 13, wobei es Wärme von der Umgebungsluft aufnimmt.
[0062] Der Chiller 25 wird hingegen nicht vom Kältemittel durchströmt und ist damit außer
Funktion.
[0063] Die Absperrventile 9 und 15 sowie das erste und zweite Expansionsorgan 17, 21 sind
im Kältemittelkreislauf 3 geschlossen. Ferner ist die zweite Wasserpumpe 37 für das
Brauchwasser ausgeschaltet und die Absperrventile 41, 55 und 61 sind geschlossen.
[0064] Zum Beispiel kann sich bei einem eingestellten Hochdruck des Kältemittels von 125
bar bei einer Antriebsleistung des Motors des Verdichters 5 von 13,65 kW für die vom
Kältemittel im ersten Wärmetauscher 11 für die Heizung 31 abgegebene Wärmeleistung
mit einer Temperatur bis 60 °C ein Wert von 25,77 kW und für die vom Kältemittel im
zweiten Wärmetauscher 19 an den Wärmespeicher 49 abgegebene Wärmeleistung mit einer
Temperatur von bis 10 °C ein Wert von 25,67 kW ergeben.
[0065] Bei nur 100 bar Hochdruck mit Antriebsleistung von 11,17 kW kann sich für die an
die Heizung 31 abgegebene Wärmeleistung mit einer Temperatur bis 60 °C ein Wert von
15,25 kW und für die an den Wärmespeicher 49 abgegebene Wärmeleistung mit einer Temperatur
bis 10 °C ein Wert von 33,42 kW ergeben. Bei lediglich 80 bar Hochdruck mit Antriebsleistung
von 7,34 kW kann sich beispielsweise für die an die Heizung 31 abgegebene Wärmeleistung
mit einer Temperatur bis 60 °C ein Wert von 7,34 kW und für die an den Wärmespeicher
49 abgegebene Wärmeleistung mit einer Temperatur bis 10 °C ein Wert von 38,67 kW ergeben.
[0066] Der Sonnenkollektor 57 kann zur zusätzlichen Beladung des Wärmespeichers 49 mit Wärme
mit diesem thermisch verbunden sein.
[0067] In Figur 4 ist schematisch eine weitere Art des reinen Wärmepumpenbetriebs des Wärmepumpensystems
1 mit Brauchwassererwärmung dargestellt. Dieser Wärmepumpenbetrieb wird abhängig vom
Bedarf an Erwärmung von Brauchwasser geschaltet. Dabei bezieht das Kältemittel Wärme
nur aus der Umgebungsluft im vierten Wärmetauscher 13. Der Wärmespeicher 49 wird weder
mit Wärme des Kältemittels des Kältemittelkreislaufs 3 beladen noch gibt er Wärme
für das Kältemittel ab. Der Chiller 25 wird nicht von Kältemittel durchströmt. Das
im Verdichter 5 komprimierte heiße Kältemittel strömt bei geöffnetem Absperrventil
7 zunächst durch den ersten Wärmetauscher 11, in dem es Wärme sowohl für Raumheizen
der Heizung 31 an die erste Wärmetransportflüssigkeit des ersten Flüssigkeitskreislaufs
27 als auch Wärme an das mit der zweiten Wasserpumpe 37 durch den ersten Wärmetauscher
11 gepumpte Brauchwasser abgibt. Ferner gibt das Kältemittel im zweiten Wärmetauscher
19 weiter Wärme an das durch die Flüssigkeitsleitung 43 strömende kalte Brauchwasser
der durch das Absperrventil 41 geöffneten Zuleitung ab. Als Expansionsorgan ist nur
das dritte Expansionsorgan 23 zur Entspannung und Abkühlung des Kältemittels geöffnet,
sodass es nur im vierten Wärmetauscher 13 bei Wärmeaufnahme von der Umgebungsluft
verdampft. Die Absperrventile 9 und 15 sowie das erste und zweite Expansionsorgan
17, 21 sind im Kältemittelkreislauf 3 geschlossen. Ferner ist die Wasserpumpe 47 für
die zweite Wärmetransportflüssigkeit ausgeschaltet und die Absperrventile 51, 55 und
61 sind geschlossen.
[0068] Der Sonnenkollektor 57 ist zur Beladung des Wärmespeichers 49 mit Wärme mit diesem
thermisch verbunden.
[0069] Die Erwärmung des Brauchwassers im ersten Wärmetauscher 11 ist weitgehend unabhängig
von dem eingestellten Betriebsmodus des Wärmepumpensystems 1. Immer wenn erwärmtes
Kältemittel durch den ersten Wärmetauscher 11 strömt, besteht bei Bedarf an Erwärmung
von Brauchwasser auch die Möglichkeit, dass dort für Brauchwasser vom Kältemittel
Wärme abgegeben werden kann. So ist dann durch entsprechendes Regeln der zweiten Wasserpumpe
37 die Erwärmung des Brauchwassers im ersten Wärmetauscher 11 ein- und abschaltbar.
Der reine Wärmepumpenbetrieb ist sogar mit der Regelung 63 so einstellbar, dass nur
Brauchwasser im ersten und zweiten Wärmetauscher 11, 19 erwärmt wird und Wärmeübertragung
an die erste und zweite Wärmetransportflüssigkeit abgeschaltet ist.
[0070] Im zweiten Wärmetauscher 19 ist, sofern dort die Wärmeübertragung an die zweite Wärmetransportflüssigkeit
des zweiten Flüssigkeitskreislaufs 45 ausgeschaltet ist, eine Übertragung von Wärme
auf das kalte Brauchwasser weitgehend unabhängig von dem jeweils eingestellten Betriebsmodus
des Wärmepumpensystems 1 einstellbar. Es ist beispielsweise ein Kühlbetrieb mit Wärmeabgabe
der ersten Wärmetransportflüssigkeit an das Kältemittel im Chiller 25 derart einstellbar,
dass im ersten und zweiten Wärmetauscher 11, 19 Brauchwasser vom Kältemittel erwärmt
wird.
[0071] In Figur 5 ist schematisch ein Wärmepumpenbetrieb des Wärmepumpensystems 1 mit Abtaufunktion
beim vierten Wärmetauscher 13 gezeigt. Die von der Regelung 63 eingestellte Schaltung
des Verdichters 5, der Absperrventile, Expansionsorgane und Pumpen des Wärmepumpensystems
1 entspricht der zu Figur 2 beschriebenen bis auf den Unterschied, dass auch die Absperrventile
9 und 15 im Kältemittelkreislauf 3 geöffnet sind, sodass parallelgeschaltet zum ersten
Wärmetauscher 11 auch ein Teil des vom Verdichter 5 komprimierten heißen Kältemittels
durch den vierten Wärmetauscher 13 strömt und diesen dabei abtaut. In Kältemittelströmungsrichtung
stromaufwärts des zweiten Wärmetauschers 19 vereinigen sich dann wieder die beiden
Teilströme des Kältemittels.
[0072] In Figur 6 ist schematisch ein reiner Kühlbetrieb des Wärmepumpensystems 1 dargestellt.
Der Kühlbetrieb wird je nach Kühlbedarf geschaltet. Das vom Verdichter 5 kommende
komprimierte heiße Kältemittel strömt bei geöffneten Absperrventilen 9 und 15 durch
den dabei als Gaskühler/Kondensator eingesetzten vierten Wärmetauscher 13, in dem
das Kältemittel Wärme an Umgebungsluft abgibt. Je nach Bedarf an Erwärmung von Brauchwasser
im parallel zum vierten Wärmetauscher 13 schaltbaren ersten Wärmetauscher 11 wird
das Absperrventil 7 geöffnet, sodass dann teilweise oder alternativ zum vierten Wärmetauscher
13 das komprimierte heiße Kältemittel durch den ersten Wärmetauscher 11 für die Erwärmung
von mit der zweiten Wasserpumpe 37 gepumptes Brauchwasser strömt. Das Absperrventil
33 im ersten Flüssigkeitskreislauf 27 ist geschlossen, sodass keine erste Wärmetransportflüssigkeit
durch den ersten Wärmetauscher 11 strömt.
[0073] Im weiteren Verlauf passiert das Kältemittel auf der Hochdruckseite des Kältemittelkreislaufs
3 den zweiten Wärmetauscher 19, der entweder außer Funktion ist oder in dem bei geöffnetem
Absperrventil 41 das Kältemittel weiter Wärme an kaltes Brauchwasser abgibt.
[0074] Das nur im zweiten Expansionsorgan 21 entspannte Kältemittel verdampft im Chiller
25, wobei es Wärme nicht vom Wärmespeicher 49, sondern von der ersten Wärmetransportflüssigkeit
aufnimmt, die bei geöffnetem Absperrventil 61 mit der ersten Wasserpumpe 29 im ersten
Flüssigkeitskreislauf 27 derart zirkuliert, dass die Heizung 31 mit im Chiller 25
gekühlter erster Wärmetransportflüssigkeit vorsorgt wird, sodass die Heizung 31 als
Kühlung also als raumkühlende Klimaanlage fungiert.
[0075] Der Sonnenkollektor 57 belädt den Wärmespeicher 49 mit Wärme. Eine Wärmeabgabe vom
Kältemittel an den Wärmespeicher 49 findet jedoch nicht statt. Im zweiten Flüssigkeitskreislauf
45 sind die dritte Wasserpumpe 47 abgeschaltet und die Absperrventile 51 und 55 geschlossen.
Ferner sind das erste und dritte Expansionsorgan 17, 23 geschlossen.
[0076] In Figur 7 ist schematisch ein Kühlbetrieb des Wärmepumpensystems 1 mit Ladebetrieb
zum Laden des Wärmespeichers 49 dargestellt. Die von der Regelung 63 eingestellte
Schaltung des Verdichters 5, der Absperrventile, Expansionsorgane und Pumpen des Wärmepumpensystems
1 entspricht der in Figur 6 bis auf den Unterschied, dass das Absperrventil 41 für
kaltes Brauchwasser geschlossen und im zweiten Flüssigkeitskreislauf 45 die dritte
Wasserpumpe 47 eingeschaltet und das Absperrventil 51 geöffnet sind, sodass im zweiten
Wärmetauscher 19 Wärme vom Kältemittel nicht an Brauchwasser sondern an die zweite
Wärmetransportflüssigkeit abgegeben wird und damit zum Wärmespeicher 49 transportiert
wird, in dem die Wärme gespeichert wird.
[0077] In Figur 8 ist schematisch ein reiner Ladebetrieb zum Laden des Wärmespeichers 49
gezeigt.
[0078] Das vom Verdichter 5 komprimierte heiße Kältemittel strömt im Kältemittelkreislauf
3 bei geöffnetem Absperrventil 7 durch den ersten Wärmetauscher 11, in dem keine Wärmeabgabe
vom Kältemittel an Brauchwasser oder erste Wärmetransportflüssigkeit stattfindet,
zum zweiten Wärmetauscher 19, in dem das Kältemittel Wärme an die zweite Wärmetransportflüssigkeit
abgibt. Die zweite Wärmetransportflüssigkeit transportiert im zweiten Flüssigkeitskreislauf
45 mit der dritten Wasserpumpe 47 gepumpt bei geöffnetem Absperrventil 51 die Wärme
zum Wärmespeicher 49, in dem die Wärme gespeichert wird.
[0079] Das nur im dritten Expansionsorgan 23 entspannte Kältemittel verdampft im vierten
Wärmetauscher 13, wobei es Wärme von der Umgebungsluft aufnimmt.
[0080] Der Chiller 25 wird hingegen nicht vom Kältemittel durchströmt und ist damit außer
Funktion.
[0081] Die Absperrventile 9 und 15 sowie das erste und zweite Expansionsorgan 17, 21 sind
im Kältemittelkreislauf 3 geschlossen. Ferner sind die erste und zweite Wasserpumpe
29, 37 ausgeschaltet und die Absperrventile 33, 41, 55 und 61 geschlossen.
[0082] Der Sonnenkollektor 57 kann zur zusätzlichen Beladung des Wärmespeichers 49 mit Wärme
mit diesem thermisch verbunden sein.
[0083] In Figur 9 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Wärmepumpensystems 1 gezeigt. Dieses entspricht dem in Figur 1 dargestellten Wärmepumpensystem
1 bis auf den Unterschied, dass der erste Wärmetauscher 11 nicht an die Flüssigkeitsleitung
35 für Brauchwasser angeschlossen ist, sondern im Kältemittelkreislauf 3 in Kältemittelströmungsrichtung
stromaufwärts des ersten Wärmetauschers 11 ein als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher
ausgebildeter und als Gaskühler/Kondensator betreibbarer fünfter Wärmetauscher 65
für eine Wärmeabgabe vom Kältemittel zum Brauchwasser angeordnet und an die Flüssigkeitsleitung
35 für Brauchwasser angeschlossen ist. Bei eingeschalteter zweiter Wasserpumpe 37
wird Brauchwasser vom Brauchwassertank 39 durch den fünften Wärmetauscher 65 gepumpt
und dort vom auch durch ihn strömenden komprimierten heißen Kältemittel erwärmt. Dass
danach durch den ersten Wärmetauscher 11 strömende Kältemittel hat dann eine niedrigere
Temperatur als im fünften Wärmetauscher 65, die jedoch im Wärmepumpenbetrieb für die
Erwärmung der ersten Wärmetransportflüssigkeit im ersten Flüssigkeitskreislauf 27
für die Heizung 31 zum Raumheizen noch ausreichend ist. Ansonsten wird auf die Beschreibung
des Wärmepumpensystems 1 zu Figur 1 verwiesen, wobei alle Bezugszeichen des in Figur
1 gezeigten Ausführungsbeispiels eines Wärmepumpensystems 1 in dem in Figur 9 dargestellten
Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems 1 die gleichen sind.
[0084] Bei dem in Figur 10 schematisch gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel eines Wärmepumpensystems
1 entspricht der Kältemittelkreislauf 3 dem in dem Ausführungsbeispiel in Figur 9
gezeigten, in dem ebenfalls der fünfte Wärmetauscher 65 für eine Wärmeabgabe vom Kältemittel
zum Brauchwasser angeordnet und an die Flüssigkeitsleitung 35 für Brauchwasser angeschlossen
ist. Der erste Flüssigkeitskreislauf 27 ist zwar weiterhin an den ersten Wärmetauscher
11 für eine Wärmeaufnahme der ersten Wärmetransportflüssigkeit vom Kältemittel angeschlossen,
aber nicht mehr an den Chiller 25, sodass der erste Flüssigkeitskreislauf 27 nur noch
als Heizkreislauf für den Wärmetransport zur Heizung 31 zum Raumheizen und nicht mehr
als Kühlkreislauf einsetzbar ist, wodurch die zwei noch in Figur 9 gezeigten Absperrventile
33 und 61 als entbehrlich geworden weggefallen sind.
[0085] Für den Kühlbetrieb des Wärmepumpensystems 1 ist ein dritter Flüssigkeitskreislauf
67 mit einer darin mit der vierten Wasserpumpe 69 pumpbaren dritten Wärmetransportflüssigkeit
an den Chiller 25 für eine Wärmeaufnahme des Kältemittels von der dritten Wärmetransportflüssigkeit
angeschlossen. Die dritte Wärmetransportflüssigkeit dient also zum Transport von Wärme
von der Heizung 31 zum durch den Chiller 25 strömenden Kältemittel, sodass der dritte
Flüssigkeitskreislauf 67 ein Kühlkreislauf für die dabei im Kühlbetrieb als Raumkühlung
eingesetzte Heizung 31 ist.
[0086] Des Weiteren ist der zweite Flüssigkeitskreislauf 45 mit seiner Wärmetransportflüssigkeit
zwar noch an den zweiten Wärmetauscher 19 für einen Wärmetransport vom Kältemittel
zum Wärmespeicher 49 angeschlossen, aber nicht mehr an den Chiller 25, sodass der
zweite Flüssigkeitskreislauf 45 nicht mehr für einen Wärmetransport vom Wärmespeicher
49 zum Kältemittel im Chiller 25 einsetzbar ist, wodurch die zwei noch in Figur 9
gezeigten Absperrventile 51 und 55 als entbehrlich geworden weggefallen sind. Der
Chiller 25 ist zur Wärmeaufnahme des Kältemittels von der zweiten Wärmetransportflüssigkeit
an die vom zweiten Flüssigkeitskreislauf 45 getrennte Flüssigkeitsleitung 53 angeschlossen.
Mit der fünften Wasserpumpe 71 ist dafür die zweite Wärmetransportflüssigkeit durch
die Flüssigkeitsleitung 53 vom Wärmespeicher 49 zum Chiller 25 pumpbar, wodurch Wärme
vom Wärmespeicher 49 zum Kältemittel transportierbar ist.
[0087] Bis auf diese beschriebenen Abweichungen entspricht das in Figur 10 gezeigte Wärmepumpensystem
1 mit den gleichen Bezugszeichen dem in Figur 9 dargestellten Wärmepumpensystem.
[0088] In Figur 11 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Wärmepumpensystems 1 gezeigt. Dieses entspricht dem in Figur 10 dargestellten Wärmepumpensystem
1 bis auf den Unterschied, dass im Kältemittelkreislauf 3 die Verzweigung in der Hochdruckseite
zum vierten Wärmetauscher 13 nicht stromaufwärts des fünften Wärmetauschers 65, sondern
stromabwärts des ersten Wärmetauschers 11 angeordnet ist, und entsprechend die Absperrventile
7 und 9 in den beiden Zweigen nach der Verzweigung angeordnet sind. Durch den zweiten
Wärmetauscher 19 ist dann wieder in einer Kältemittelleitung vereint, Kältemittel
von beiden Zweigen strömbar. Im Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs 3 ist der
vierte Wärmetauscher 13 in Kältemittelströmungsrichtung in Reihe stromabwärts des
fünften und ersten Wärmetauschers 65, 11 zuschaltbar.
[0089] Beim jeweiligen Verfahren zum Betreiben der in Figuren 9, 10 und 11 gezeigten Ausführungsbeispiele
ist das jeweilige Wärmepumpensystem 1 in den gleichen Betriebsmodi, wie das in Figur
1 gezeigte Wärmepumpensystem 1 betreibbar. Diesbezüglich wird entsprechend auf die
Beschreibung der in den Figuren 2 bis 8 gezeigten Betriebsmodi Bezug genommen.
[0090] Die in den Figuren 1, 9, 10 und 11 gezeigten Ausführungsbeispiele des Wärmepumpensystems
1 können entweder für das Raumheizen, Raumkühlen und die Brauchwassererwärmung eines
Gebäudes oder für ein Fahrzeug, wie beispielsweise ein Schienenfahrzeug oder Omnibus,
vorgesehen und ausgebildet sein.
[0091] Denkbar sind zu den in Figuren 9, 10 und 11 gezeigten Ausführungsbeispielen alternative
Ausführungsbeispiele, bei denen statt des zweiten Wärmetauschers 19 ein weiterer Wärmetauscher
des Kältemittelkreislaufs 3 an die Flüssigkeitsleitung 43 des Brauchwasserzulaufs
und statt des Chillers 25 ein weitere Chiller an den zum Kühlen für den Kühlbetrieb
der Heizung 31 vorgesehenen Flüssigkeitskreislauf angeschlossen sind.
[0092] In Figur 12 ist als Flussdiagramm ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Betreiben
eines Wärmepumpensystems gezeigt. Das Wärmepumpensystem ist beispielweise eines der
in Figuren 1, 9 bis 11 dargestellten Wärmepumpensysteme.
[0093] Im ersten Schritt 100 empfängt die Regelung Daten vom Ladezustand des Wärmespeichers,
wie insbesondere der Temperatur des Wärmespeichermediums und/oder Größe der im Wärmespeichermedium
gespeicherten latenten Wärme. Außerdem empfängt die Regelung von den entsprechenden
Temperatursensoren Daten der Temperatur von Umgebungsluft, Raumluft und des im Brauchwasserspeicher
befindlichen Brauchwassers. Des Weiteren empfängt im Schritt 100 die Regelung über
das Internet oder über Funkverbindung Daten bezüglich einer Wetterprognose, wie vor
allem die Prognose der Umgebungslufttemperatur und des voraussichtlichen Solarertrages.
Der voraussichtliche Solarertrag betrifft insbesondere den des Solarkollektors des
Wärmepumpensystems.
[0094] Im nächsten Schritt 110 erstellt die mit einem Prozessor ausgestattete Regelung einer
Entladungsprognose für den Wärmespeicher unter Nutzung der empfangenen Daten, wobei
infrage kommende Betriebsmodi des Wärmepumpensystems berücksichtigt werden. Diese
Betriebsmodi sind die zu den Figuren 2 bis 8 beschrieben. Beim Erstellen der Entladungsprognose
für den Wärmespeicher wird auch der voraussichtliche Solarertrag von dem Solarkollektor
des Wärmepumpensystems berücksichtigt. Es wird beispielsweise beim Heizen von Raumluft
und Brauchwasser im Wärmepumpenbetrieb in der Entladungsprognose berücksichtigt, wie
lange und mit welcher Wärmeleistung der in Figur 3 gezeigte Betriebsmodus des gleichzeitigen
Ladens des Wärmespeichers mit Wärme vom durch den zweiten Wärmetauscher strömenden
Kältemittel erfolgen könnte, ohne dass die Effizienz des Wärmepumpensystems zum Raumheizen
und Brauchwassererwärmen zu gering wird. So könnte zum Beispiel bei voraussichtlich
sehr kalter Nacht noch in den Abendstunden der Wärmespeicher mit Wärme geladen werden,
um diese dann nachts zum Heizen im in Figur 2 dargestellten Betriebsmodus einzusetzen.
Ein solches Szenario würde in der Entladungsprognose berücksichtigt.
[0095] Im folgenden Schritt 120 wählt die Regelung einen Betriebsmodus des Wärmepumpensystems
unter Berücksichtigung der im Schritt 110 erstellten Entladungsprognose für den Wärmespeicher
aus. Zum Beispiel wird dann für beispielsweise die nächsten zwei Stunden der in Figur
3 gezeigte Betriebsmodus des Wärmepumpenbetriebs mit Beladung des Wärmespeichers gewählt
und danach beispielsweise für die darauffolgenden vier Stunden der in Figur 2 dargestellte
Betriebsmodus des reinen Wärmepumpenbetriebs.
[0096] Schließlich wird im Schritt 130 der im Schritt 120 ausgewählte Betriebsmodus durch
entsprechendes von der Regelung gesteuertes Regeln des Verdichters, der Absperrventile,
der Expansionsorgane und der Pumpen des Wärmepumpensystems eingestellt.
[0097] Nach einer vorgegebenen Zeitspanne von beispielsweise zehn Minuten beginnt das Verfahren
erneut durchzulaufen.
1. Wärmepumpensystem (1) mit einem Kältemittelkreislauf (3) umfassend einen Verdichter
(5), wenigstens einen ersten Wärmetauscher (11) und einen zweiten Wärmetauscher (19),
die jeweils als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildet und als Gaskühler/Kondensator
betreibbar sind, wenigstens ein Expansionsorgan (17, 21, 23), wenigstens einen als
Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildeten Chiller (25) und wenigstens einen
in Parallelschaltungsanordnung zum Chiller (25) als Verdampfer betreibbaren vierten
Wärmetauscher (13), wobei im Wärmepumpenbetrieb der erste Wärmetauscher (11) in Kältemittelströmungsrichtung
stromaufwärts des zweiten Wärmetauschers (19) angeordnet ist und zur Wärmeübertragung
von einem Kältemittel des Kältemittelkreislaufs (3) an eine erste Wärmetransportflüssigkeit
eines ersten Flüssigkeitskreislaufs (27) auch an den ersten Flüssigkeitskreislauf
(27), der vorzugsweise ein Heizkreislauf ist, angeschlossen ist, und der Chiller (25)
zur Wärmeaufnahme des Kältemittels von einer zweiten Wärmetransportflüssigkeit auch
an eine Flüssigkeitsleitung (53) für einen Wärmetransport von einer Wärmequelle und/oder
einem Wärmespeicher (49) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Wärmetauscher (19) zur schaltbaren Wärmeabgabe vom Kältemittel zu dem
Wärmespeicher (49) an einen zweiten Flüssigkeitskreislauf (45) angeschlossen ist,
und der Kältemittelkreislauf (3) derart schaltbar ausgebildet ist, dass im Wärmepumpenbetrieb
bei eingeschalteter solcher Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher (19) statt des Chillers
(25) der vierte Wärmetauscher (13) als Verdampfer vom Kältemittel durchströmbar ist.
2. Wärmepumpensystem (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Flüssigkeitskreislauf (45) mit wenigstens einem Absperrventil (51, 55)
schaltbar die Flüssigkeitsleitung (53) für die zweite Wärmetransportflüssigkeit zum
Chiller (25) umfasst und der zweite Flüssigkeitskreislauf (45) derart schaltbar ist,
dass die zweite Wärmetransportflüssigkeit entweder durch den Chiller (25) oder durch
den zweiten Wärmetauscher (19) strömbar ist.
3. Wärmepumpensystem (1) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der erste Wärmetauscher (11) auch für eine Wärmeabgabe vom Kältemittel zu Brauchwasser
an eine weitere Flüssigkeitsleitung (35) angeschlossen ist, oder im Kältemittelkreislauf
(3) in Kältemittelströmungsrichtung stromaufwärts des ersten Wärmetauschers (11) ein
als Flüssigkeits-Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildeter und als Gaskühler/Kondensator
betreibbarer fünfter Wärmetauscher (65) für eine Wärmeabgabe vom Kältemittel zum Brauchwasser
angeordnet und an die weitere Flüssigkeitsleitung (35) angeschlossen ist.
4. Wärmepumpensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass für eine Wärmeabgabe vom Kältemittel zu Brauchwasser eine weitere Flüssigkeitsleitung
(43) an den zweiten Wärmetauscher (19) oder an einen gegebenenfalls weiteren Wärmetauscher
des Kältemittelkreislaufs (3) angeschlossen ist.
5. Wärmepumpensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass es derart ausgebildet ist, dass es auch im Kühlbetrieb betreibbar ist, wobei der
Chiller (25) oder ein gegebenenfalls weiterer Chiller zur Wärmeaufnahme des Kältemittels
des Kältemittelkreislaufs (3) von entweder der ersten Wärmetransportflüssigkeit an
den ersten Flüssigkeitskreislaufs (27), oder einer gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit
an einen gegebenenfalls dritten Flüssigkeitskreislauf (67), der vorzugsweise ein Kühlkreislauf
ist, angeschlossen ist, und das Wärmepumpensystem (1) für den Kühlbetrieb derart schaltbar
ist, dass die Wärmeabgabe im ersten Wärmetauscher (11) vom Kältemittel an die erste
Wärmetransportflüssigkeit und die Wärmeabgabe im Chiller (25) von der zweiten Wärmetransportflüssigkeit
an das Kältemittel abgeschaltet sind.
6. Wärmepumpensystem (1) nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass der vierte Wärmetauscher (13) als Luft-Kältemittel-Wärmetauscher derart ausgebildet
ist, dass er im Wärmepumpenbetrieb als Verdampfer und im Kühlbetrieb als Gaskühler/Kondensator
betreibbar ist und zum Wärmetausch des Kältemittels mit Umgebungsluft oder Abluft
vorgesehen ist.
7. Wärmepumpensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens einen Solarkollektor (57) umfasst, der zur Wärmeübertragung über einen
Flüssigkeitskreislauf mit dem Wärmespeicher (49) thermisch verbindbar ist.
8. Wärmepumpensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmespeicher (49) wenigstens eine Bodenschleife mit Wärmetransportflüssigkeit
für Erdwärme umfasst, und/oder ein Netzwerk mit Wärmetransportflüssigkeit, wie beispielsweise
ein Fernwärmenetzwerk oder ein Teil davon, umfasst.
9. Wärmepumpensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8
dadurch gekennzeichnet, dass es eine derart ausgebildete Regelung (63) zum Steuern des Wärmepumpensystems (1)
umfasst, mit der Absperrventile (7, 9, 15) und Expansionsorgane (17, 21, 23) des Kältemittelkreislaufs
(3) und Pumpen (29, 47) und/oder Absperrventile (33, 51, 55, 61) des ersten und zweiten
Flüssigkeitskreislaufs (27, 45) zumindest derart steuerbar sind, dass die beiden Betriebsmodi
- des Betreibens des Wärmepumpensystems (1) im reinen Wärmepumpenbetrieb mit Wärmeabgabe
des Kältemittels für Brauchwasser und/oder für Raumheizen und Wärmeaufnahme des Kältemittels
von der zweiten Wärmetransportflüssigkeit im Chiller (25), oder
- des Betreibens des Wärmepumpensystems (1) in einem derartigen Wärmepumpenbetrieb
mit Wärmeabgabe des Kältemittels für Brauchwasser und/oder für Raumheizen, bei dem
die Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten Wärmetauscher (13) und gleichzeitig
auch Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher (19) vom Kältemittel durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf
(45) zu dem Wärmespeicher (49) erfolgt,
einstellbar sind.
10. Wärmepumpensystem (1) nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung (63) derart ausgebildet ist,
- dass von ihr gesteuert die Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher (19) oder im gegebenenfalls
weiteren Wärmetauscher vom Kältemittel zu Brauchwasser ein-und abschaltbar und die
Wärmeabgabe im ersten Wärmetauscher (11) oder gegebenenfalls fünften Wärmetauscher
(65) vom Kältemittel zu Brauchwasser ein- und abschaltbar sind, und/oder
- dass von der Regelung (63) gesteuert das Wärmepumpensystem (1) im Kühlbetrieb mit
abgeschalteter Wärmeabgabe vom Kältemittel an die erste Wärmetransportflüssigkeit
im ersten Wärmetauscher (11) und eingeschalteter Wärmeaufnahme des Kältemittels von
der ersten oder gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit im Chiller (25) oder
im gegebenenfalls weiteren Chiller betreibbar ist, und/oder
- dass von der Regelung (63) gesteuert die weiteren zwei Betriebsmodi
des Betreibens im reinen Ladebetrieb mit nur Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher
(19) vom Kältemittel durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf (45) zu dem Wärmespeicher
(49) und gleichzeitig Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten Wärmetauscher (13),
oder
im Ladebetrieb mit Kühlbetrieb mit Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher (19) vom Kältemittel
durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf (45) zu dem Wärmespeicher (49) und gleichzeitig
Wärmeaufnahme des Kältemittels im Chiller (25) oder im gegebenenfalls weiteren Chiller
von der ersten oder gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit,
einstellbar sind, und/oder
- dass die Regelung (63) für die Auswahl des Betriebsmodus des Wärmepumpensystems
(1) Daten von Temperatursensoren (40, 50) für Temperaturen von Brauchwasser, von Umgebungsluft,
von Raumluft und vom Wärmespeichermedium des Wärmespeichers (49) sowie bezüglich einer
Wetterprognose empfängt.
11. Wärmepumpensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens für ein Raumheizen eines Gebäudes vorgesehen und ausgebildet ist.
12. Wärmepumpensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 9 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass es für ein Fahrzeug vorgesehen und ausgebildet ist.
13. Verfahren zum Betreiben eines Wärmepumpensystems (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
12
dadurch gekennzeichnet, dass der Kältemittelkreislauf (3) und der erste und zweite Flüssigkeitskreislauf (27,
45) derart gesteuert werden können, dass zumindest mitabhängig vom Ladezustand des
Wärmespeichers (49) das Wärmepumpensystem (1) in einem der zumindest drei ansteuerbaren
Betriebsmodi
- des reinen Wärmepumpenbetriebs mit Wärmeabgabe des Kältemittels für Brauchwasser
und/oder für Raumheizen und bei Wärmeaufnahme des Kältemittels von der zweiten Wärmetransportflüssigkeit
im Chiller (25), oder
- des Wärmepumpenbetriebs mit Wärmeabgabe des Kältemittels für Brauchwasser und/oder
für Raumheizen bei Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten Wärmetauscher (13) und
gleichzeitig auch Wärmeabgabe im zweiten Wärmetauscher (19) vom Kältemittel durch
den zweiten Flüssigkeitskreislauf (45) zu dem Wärmespeicher (49), oder
- des reinen Wärmepumpenbetriebs mit Wärmeabgabe des Kältemittels für Brauchwasser
und/oder für Raumheizen und mit Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten Wärmetauscher
(13),
betrieben wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, dass je nach Bedarf Wärme für Brauchwasser vom Kältemittel im ersten Wärmetauscher (11)
oder gegebenenfalls fünften Wärmetauscher (65) abgegeben wird, und, sofern im zweiten
Wärmetauscher (19) vom Kältemittel eine Wärmeabgabe zu dem Wärmespeicher (49) nicht
erfolgt, je nach Bedarf Wärme für Brauchwasser vom Kältemittel im zweiten Wärmetauscher
(19) oder im gegebenenfalls weiteren Wärmetauscher des Kältemittelkreislaufs (3) abgegeben
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14 dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmepumpensystem (1) gemäß Anspruch 10 je nach Kühlbedarf im Kühlbetrieb mit
abgeschalteter Wärmeabgabe vom Kältemittel an die erste Wärmetransportflüssigkeit
im ersten Wärmetauscher (11) und eingeschalteter Wärmeaufnahme des Kältemittels von
der ersten oder gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit im Chiller (25) oder
im gegebenenfalls weiteren Chiller betrieben wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15 dadurch gekennzeichnet, dass der Kältemittelkreislauf (3) und der erste sowie zweite Flüssigkeitskreislauf (27,
45) und gegebenenfalls der dritte Flüssigkeitskreislauf (67) derart gesteuert werden
können, dass das Wärmepumpensystem (1) in den wählbaren weiteren Betriebsmodi des
Ladebetriebs mit Kühlbetrieb oder des reinen Ladebetriebs mit nur Wärmeabgabe im zweiten
Wärmetauscher (19) vom Kältemittel durch den zweiten Flüssigkeitskreislauf (45) zu
dem Wärmespeicher (49) und gleichzeitig Wärmeaufnahme des Kältemittels im vierten
Wärmetauscher (13) oder bei Kühlbetrieb im Chiller (25) oder im gegebenenfalls weiteren
Chiller von der ersten oder gegebenenfalls dritten Wärmetransportflüssigkeit betrieben
wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16
gekennzeichnet durch die Schritte
a) des Empfangens (100) von Daten von Temperatursensoren (40, 50) für Temperaturen
von Brauchwasser, von Umgebungsluft, von Raumluft und vom Wärmespeichermedium des
Wärmespeichers (49) sowie des Empfangens (100) von Daten vom Ladezustand des Wärmespeichers
(49), wie insbesondere der Größe der im Wärmespeichermedium gespeicherten latenten
Wärme, und bezüglich einer Wetterprognose,
b) des Auswertens der empfangenen Daten für eine Auswahl eines Betriebsmodus nach
einem der Ansprüche 13 bis 16 unter Berücksichtigung von Effizienzanforderungen, wobei
eine Entladungsprognose für den Wärmespeicher (49) unter Nutzung der empfangenen Daten
unter Berücksichtigung infrage kommender Betriebsmodi des Wärmepumpensystems (1) nach
einem der Ansprüche 13 bis 16, und, sofern das Wärmepumpensystem (1) die Merkmale
des Anspruchs 7 umfasst, auch unter Berücksichtigung des aus empfangenen Daten bezüglich
der Wetterprognose voraussichtlichen Solarertrags von dem Solarkollektor (57), erstellt
wird,
c) des Auswählens eines Betriebsmodus des Wärmepumpensystems (1) anhand des Ergebnisses
der Auswertung in Schritt b) unter Berücksichtigung der erstellten Entladungsprognose
für den Wärmespeicher (49), und
d) des Einstellens (130) des in Schritt c) ausgewählten Betriebsmodus des Wärmepumpensystems
(1) .