[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Getränkebehältern.
Weiter betrifft die Erfindung ein System zur Handhabung von Getränkebehältern.
[0002] Im Bereich der Packtechnik besteht häufig die Notwendigkeit, sortenreine Getränkebehälter
von Fremdbehältern zu trennen bzw. entsprechende Getränkebehälter zu sortieren, bevor
die sortenreinen Getränkebehälter einer weiteren Bearbeitung zugeführt werden. Unter
sortenreinen Getränkebehältern können hierbei solche Getränkebehälter verstanden werden,
die dem eigenen Betrieb zugehörig sind und nach einer entsprechenden Reinigung erneut
befüllt werden sollen. Als Fremdbehälter werden solche Getränkebehälter bezeichnet,
die einem weiteren Betrieb zugehörig sind und daher im eigenen Betrieb nicht gereinigt
und erneut befüllt werden.
[0003] Häufig ist es bis dato der Fall, dass sortenreine Getränkebehälter und Fremdbehälter
manuell voneinander getrennt werden und hierauf lediglich die sortenreinen Getränkebehälter
einer weiteren Bearbeitung zugeführt werden. Ein manuelles Trennen ist umständlich,
zeitaufwändig und erfordert zudem mindestens eine fachkundige Person, welche die sortenreinen
Getränkebehälter von den Fremdbehältern trennt.
[0004] Auch existieren Sortieranlagen, die bei einem Trennen von Getränkebehältern von Fremdbehältern
zumindest unterstützen. Wenn sich Getränkebehälter in einer Verpackung, wie beispielsweise
einer Getränkekiste, befinden, können solche bereits bekannten Sortieranlagen sämtliche
Getränkebehälter auspacken und auf einer Ablage positionieren, auf welcher die sortenreinen
Getränkebehälter von den Fremdbehältern dann händisch oder unterstützt durch eine
Handhabungseinrichtung voneinander getrennt werden.
[0005] Zudem sind bereits Anlagen bekannt, bei denen sämtliche Getränkebehälter aus einer
Verpackung bzw. Getränkekiste entnommen und in linearer Anordnung aufgestellt werden.
Nachfolgend treten sämtliche Getränkebehälter in einen Erfassungsbereich einer Sensorik
ein und werden sodann über Transportbänder unter Berücksichtigung der Erfassung sortiert.
Das nachfolgende erneute Einbringen in Verpackungen bzw. in Getränkekisten kann manuell
oder über einen Einpacker erfolgen.
[0006] Solche aus dem Stand der Technik bekannte Anlagen haben einen hohen Raumbedarf, um
die entsprechende Sortierfunktion bereitstellen zu können. Zudem führt die beschriebene
Sortierung von Getränkebehältern über Transportbänder häufig zu einer Beschädigung
von Oberflächen der jeweiligen Getränkebehälter, was in der Praxis auch als "scuffing"
bezeichnet wird.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist, eine Möglichkeit bereitzustellen, mit der in Verpackungen
angeordnete Getränkebehälter mit reduziertem Raumbedarf sortiert werden können. Weiter
soll das Sortieren schonend durchgeführt werden können und zu keiner Beschädigung
oder Beeinträchtigung von äußeren Mantelflächen der Getränkebehälter führen.
[0008] Die obige Aufgabe wird durch die Gegenstände gelöst, welche die Merkmale in den unabhängigen
Ansprüchen umfassen. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die abhängigen Ansprüche
beschrieben.
[0009] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Getränkebehältern, bei dem
Verpackungen mit jeweils mehreren Getränkebehältern einem Erfassungsbereich einer
Sensorik zugeführt werden.
[0010] Bei den Getränkebehältern kann es sich beispielsweise um Getränkeflaschen oder um
Getränkedosen handeln. Die Verpackungen können durch Umverpackungen und beispielsweise
durch Kartonagen ausgebildet sein, in denen jeweils mehrere Getränkebehälter aufgenommen
werden können. In bevorzugten Ausführungsformen können die Verpackungen durch Getränkekisten
ausgebildet sein. Eine jeweilige Getränkekiste kann zur Aufnahme jeweils mehrerer
Getränkebehälter ausgebildet sein.
[0011] Bei dem Verfahren kann eine Fördereinrichtung vorgesehen sein, über welche Fördereinrichtungen
Verpackungen mit jeweils mehreren Getränkebehältern einem Erfassungsbereich einer
Sensorik zugeführt werden. In diversen Ausführungsformen kann es sein, dass die Fördereinrichtung
Getränkekisten mit jeweils mehreren Getränkebehältern einem Erfassungsbereich einer
Sensorik zuführt. Aufeinanderfolgende Getränkekisten können aneinander anstehen bzw.
miteinander in Oberflächenkontakt stehen, während die jeweiligen mehreren Getränkekisten
durch den Erfassungsbereich der Sensorik bewegt werden.
[0012] Über die Sensorik wird erkannt, welche Getränkebehälter einer jeweiligen Verpackung
vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen. Es kann eine Steuereinrichtung vorgesehen sein,
welche unter Zuhilfenahme der Sensorik erkennt, welche Getränkebehälter einer jeweiligen
Verpackung vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen. Die Soll-Kriterien können in diversen
Ausführungsformen von einem jeweiligen Getränkebehälter ausschließlich dann erfüllt
sein, wenn ein jeweiliger Getränkebehälter zur nachfolgenden Reinigung und Befüllung
vorbestimmt ist. Es ist daher denkbar, dass die Steuereinrichtung mittels der Soll-Kriterien
unterscheiden kann, ob ein jeweiliger Getränkebehälter gereinigt und befüllt werden
soll oder ob es sich um einen weiteren Getränkebehälter handelt, der weder zur Reinigung
noch zur Befüllung vorbestimmt ist. Bei einem solchen weiteren Getränkebehälter kann
es sich um einen Fremdbehälter handeln, der ggf. dem jeweiligen Betrieb nicht angehört
bzw. der ggf. einem weiteren Betrieb zugehörig ist.
[0013] Ein Manipulator entnimmt sodann lediglich diejenigen Getränkebehälter, welche die
vorgegebenen Soll-Kriterien erfüllen, aus der jeweiligen Verpackung und setzt sie
auf der mindestens einen Horizontalfördereinrichtung ab. Der Manipulator kann mit
der vorhergehend bereits erwähnten Steuereinrichtung in Verbindung stehen, welche
den Manipulator zur Entnahme lediglich derjenigen Getränkebehälter, welche die vorgegebenen
Soll-Kriterien erfüllen, aus der jeweiligen Verpackung ansteuert.
[0014] Die Steuereinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass die Steuereinrichtung über
die Sensorik bereitgestellte Informationen zu den Getränkebehältern durch maschinelles
Lernen selbständig verarbeitet. Die Steuereinrichtung kann somit derart ausgebildet
sein, dass die Steuereinrichtung das Erkennen, ob ein jeweiliger Getränkebehälter
einer jeweiligen Verpackung vorgegebene Soll-Kriterien erfüllt, durch künstliche Intelligenz
selbständig verbessert.
[0015] Bei dem Manipulator kann es sich um einen Knickarmroboter, um ein Portalsystem oder
um einen weiteren Manipulator handeln.
[0016] Die auf der mindestens einen Horizontalfördereinrichtung abgesetzten Getränkebehälter
werden über die mindestens eine Horizontalfördereinrichtung abtransportiert. Denkbar
ist hierbei, dass die mindestens eine Horizontalfördereinrichtung mindestens ein umlaufend
angetriebenes Transportband oder mindestens eine umlaufend angetriebene Mattenkette
umfasst, auf der die abgesetzten Getränkebehälter aufstehen und über welches mindestens
eine umlaufend angetriebene Transportband oder über welche mindestens eine umlaufend
angetriebene Mattenkette die auf der mindestens einen Horizontalfördereinrichtung
abgesetzten Getränkebehälter abtransportiert werden.
[0017] Die auf der mindestens einen Horizontalfördereinrichtung abgesetzten Getränkebehälter
können in diversen Ausführungsformen über die mindestens eine Horizontalfördereinrichtung
zu einer Reinigungsmaschine abtransportiert und gereinigt werden. In alternativen
Ausführungsformen kann es sein, dass die auf der mindestens einen Horizontalfördereinrichtung
abgesetzten Getränkebehälter über die mindestens eine Horizontalfördereinrichtung
abtransportiert und einem Lager bzw. Zwischenlager zugeführt werden, aus welchem Lager
bzw. Zwischenlager die Getränkebehälter zu einem späteren Zeitpunkt entnommen werden,
wenn diese befüllt werden sollen.
[0018] Es können eine erste Horizontalfördereinrichtung und eine zweite Horizontalfördereinrichtung
vorgesehen sein, wobei der Manipulator die aus den Verpackungen entnommenen Getränkebehälter
nach bzw. entsprechend den erkannten Soll-Kriterien entweder auf der ersten Horizontalfördereinrichtung
oder auf der zweiten Horizontalfördereinrichtung absetzt.
[0019] Auch können eine erste Horizontalfördereinrichtung, eine zweite Horizontalfördereinrichtung
und eine dritte Horizontalfördereinrichtung vorgesehen sein, wobei der Manipulator
die aus den Verpackungen entnommenen Getränkebehälter nach bzw. entsprechend den erkannten
Soll-Kriterien entweder auf der ersten Horizontalfördereinrichtung, auf der zweiten
Horizontalfördereinrichtung oder auf der dritten Horizontalfördereinrichtung absetzen.
[0020] Weiter kann es sein, dass mit weiteren Getränkebehältern, die in unterschiedlichen
Verpackungen nach der jeweiligen Entnahme verbleiben, eine gemeinsame Verpackung insbesondere
über eine Handhabungseinrichtung vollständig aufgefüllt wird. Bei der Handhabungseinrichtung
kann es sich beispielsweise um einen Knickarmroboter oder um ein Portalsystem handeln.
[0021] Auch haben sich Ausführungsformen bewährt, bei denen es sich bei der gemeinsamen
Verpackung um eine Verpackung handelt, bei der nach einer Entnahme der jeweiligen
Getränkebehälter, welche die Soll-Kriterien erfüllen, mindestens ein weiterer Getränkebehälter
zurückgeblieben ist. Da der mindestens eine weitere Getränkebehälter bereits in der
Verpackung angeordnet ist, muss eine solche gemeinsame Verpackung gegenüber einer
vollständig leeren gemeinsamen Verpackung mit einer geringeren Anzahl an Getränkebehältern
aufgefüllt werden. Solche Ausführungsformen zeichnen sich daher durch eine besonders
einfache und schnelle Befüllung der gemeinsamen Verpackung aus.
[0022] Die vorherig erwähnte Handhabungseinrichtung kann mindestens einen Greifer umfassen,
der aus mehreren Verpackungen weitere Getränkebehälter, die nach einer Entnahme zurückgeblieben
sind, entnimmt und bis zum vollständigen Auffüllen der gemeinsamen Verpackung bei
sich behält. Somit kann der mindestens eine Greifer mehrere weitere Getränkebehälter
aus unterschiedlichen Verpackungen temporär tragen, bis der Greifer mit den mehreren
weiteren Getränkebehältern aus den unterschiedlichen Verpackungen eine gemeinsame
Verpackung vollständig auffüllt. Solche Ausführungsformen zeichnen sich durch einen
einfachen Aufbau aus, da der mindestens eine Greifer selbst die jeweiligen weiteren
Getränkebehälter zwischenspeichern kann, ohne dass ein separater Speicher bzw. eine
separate Ablage für die weiteren Getränkebehälter benötigt wird.
[0023] Weiter kann die Handhabungseinrichtung mindestens einen Greifer umfassen, der aus
mehreren Verpackungen nacheinander weitere Getränkebehälter entnimmt und auf einer
Ablage positioniert, von welcher Ablage der mindestens eine Greifer nachfolgend die
positionierten weiteren Getränkebehälter erneut aufnimmt und die gemeinsame Verpackung
mit den aufgenommenen Getränkebehältern vollständig auffüllt.. Bei solchen Ausführungsformen
können Greifer verwendet werden, die eine verhältnismäßig geringe Speicherkapazität
besitzen.
[0024] Auch haben sich Ausführungsformen bewährt, bei denen die durch eine Entnahme der
weiteren Getränkebehälter gebildeten leeren Verpackungen zu einer Waschmaschine transportiert
werden. Nach einer Reinigung der leeren Verpackungen in der Waschmaschine können in
die leeren und gereinigten Verpackungen erneut bereits gereinigte und befüllte Getränkebehälter
eingebracht werden.
[0025] Weiter kann es sein, dass die jeweilige Verpackung während einer Entnahme der jeweiligen
Getränkebehälter, welche die Soll-Kriterien erfüllen, kontinuierlich fortbewegt wird.
Die kontinuierliche Fortbewegung kann über eine Fördereinrichtung erfolgen, welche
hierzu über einen Motor kontinuierlich angetrieben wird. Solche Ausführungsformen
zeichnen sich durch einen hohen Durchsatz beim Sortieren von Getränkebehältern aus.
[0026] Auch kann es sein, dass weitere Getränkebehälter, die in einer jeweiligen Verpackung
nach der jeweiligen Entnahme verbleiben, insbesondere über eine Handhabungseinrichtung
nach weiteren Kriterien geordnet werden. Ob ein jeweiliger weiterer Getränkebehälter
ein weiteres Kriterium erfüllt, kann mittels der vorhergehend bereits erwähnten Sensorik
festgestellt bzw. überprüft werden. Somit kann es sein, dass unterschiedliche weitere
Getränkebehälter, die nicht zur Reinigung und Befüllung vorgesehen sind, nach den
weiteren Kriterien geordnet in unterschiedliche Getränkekisten eingebracht werden.
Hierzu kann die vorhergehend bereits erwähnte Handhabungseinrichtung verwendet werden
bzw. vorgesehen sein.
[0027] Die Erfindung betrifft zudem ein System zur Handhabung von Getränkebehältern. Das
System kann zum Durchführen der Ausführungsformen des vorhergehend bereits beschriebenen
Verfahrens ausgebildet sein. Auch können die vorhergehend bereits beschriebenen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den Ausführungsformen des nachfolgend beschriebenen
Systems durchgeführt werden. Merkmale, welche vorhergehend bereits zu diversen Ausführungsformen
des Verfahrens erwähnt wurden, können auch bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Systems vorgesehen sein und werden nicht erneut erwähnt. Zudem
können die nachfolgend zu diversen Ausführungsformen des Systems beschriebenen Merkmal
bei den vorhergehend bereits beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen sein, ohne erneut erwähnt zu werden.
[0028] Das System umfasst eine Sortieranlage bzw. eine Sortieranlage für Getränkebehälter.
Die Sortieranlage umfasst eine Fördereinrichtung zum Transport von Verpackungen mit
jeweils mehreren aufgenommenen Getränkebehältern. Bei den Verpackungen kann es sich
um Getränkekisten handeln. Die Fördereinrichtung kann daher zum Transport von Getränkekisten
ausgebildet sein.
[0029] Weiter umfasst das System eine Steuereinrichtung sowie eine Sensorik, über welche
Sensorik die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Steuereinrichtung
über die Sensorik Getränkebehälter einer jeweiligen über die Fördereinrichtung transportierten
Verpackung, die vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen, von weiteren Getränkebehältern
der jeweiligen Verpackung unterscheiden kann.
[0030] Die Sortieranlage umfasst zudem einen Manipulator sowie mindestens eine Horizontalfördereinrichtung,
wobei der Manipulator über die Steuereinrichtung zur selektiven Entnahme lediglich
derjenigen Getränkebehälter, welche die vorgegebenen Soll-Kriterien erfüllen, aus
der jeweiligen Verpackung und zum Absetzen der jeweiligen entnommenen Getränkebehälter
auf der mindestens einen Horizontalfördereinrichtung ausgebildet ist. Bei dem Manipulator
kann es sich beispielsweise um einen Knickarmroboter oder um ein Portalsystem handeln.
[0031] Die Sortieranlage kann ein erstes Modul besitzen, welches die Sensorik umfasse. Weiter
kann die Sortieranlage ein zweites Modul besitzen, welches den Manipulator umfasst.
Die Fördereinrichtung kann sich sowohl durch das erste Modul als auch durch das zweite
Modul erstrecken. Das erste Modul und das zweite Modul können unmittelbar aufeinanderfolgen.
Sowohl das erste Modul als auch das zweite Modul können eine Rahmenkonstruktion besitzen,
wobei eine Rahmenkonstruktion des ersten Moduls und eine Rahmenkonstruktion des zweiten
Moduls aneinander anstehen oder sich in einem Nahbereich zueinander befinden.
[0032] Auch kann das System eine Reinigungsmaschine umfassen, wobei die auf der mindestens
einen Horizontalfördereinrichtung abgesetzten Getränkebehälter über die mindestens
eine Horizontalfördereinrichtung zur Reinigungsmaschine transportierbar sind.
[0033] Denkbar ist auch, dass das System eine Füllmaschine für Getränkebehälter umfasst.
Zwischen der Reinigungsmaschine und der Füllmaschine kann mindestens eine Transporteinrichtung
angeordnet sein, über die durch die Reinigungsmaschine gereinigte Getränkebehälter
zur Füllmaschine transportierbar sind.
[0034] Bewährt haben sich auch Ausführungsformen, bei denen das System eine Handhabungseinrichtung
umfasst, welche zum vollständigen Auffüllen einer gemeinsamen Verpackung mit weiteren
Getränkebehältern unterschiedlicher Verpackungen ausgebildet ist, welche weiteren
Getränkebehälter in den Verpackungen nach der selektiven Entnahme zurückgeblieben
sind. Die Handhabungseinrichtung kann beispielsweise als Knickarmroboter oder als
Portalsystem ausgebildet sein.
[0035] Die Handhabungseinrichtung kann mit der vorhergehend bereits erwähnten Steuereinrichtung
in Verbindung stehen, welche Steuereinrichtung wiederum mit der Sensorik in Verbindung
steht. Durch die sensorische Erfassung der Getränkebehälter können der Steuereinrichtung
die Positionen der jeweiligen weiteren Getränkebehälter, welche die vorgegebenen Soll-Kriterien
nicht erfüllen, bekannt sein, so dass die Steuereinrichtung die Handhabungseinrichtung
zur Entnahme dieser jeweiligen weiteren Getränkebehälter aus mehreren Verpackungen
und zum Zusammenführen in einer gemeinsamen Verpackung ansteuern kann.
[0036] Weiter kann es sein, dass die Handhabungseinrichtung einen Greifer für die weiteren
Getränkebehälter umfasst, dessen Aufnahmekapazität an weiteren Getränkebehältern mindestens
der Aufnahmekapazität der gemeinsamen Verpackung entspricht. Der Greifer kann zur
klemmenden und/oder zur pneumatischen Aufnahme der weiteren Getränkebehälter ausgebildet
sein.
[0037] Es hat sich auch bewährt, wenn die Handhabungseinrichtung einen Greifer für die weiteren
Getränkebehälter besitzt und die Sortieranlage eine Ablage umfasst, wobei die Handhabungseinrichtung
derart konfiguriert und ausgestattet ist, dass die Handhabungseinrichtung mittels
des Greifers in Verpackungen verbleibende weitere Getränkebehälter aufnehmen und temporär
auf der Ablage zwischenspeichern kann. Auch bei solchen Ausführungsformen kann der
Greifer zur klemmenden und/oder zur pneumatischen Aufnahme der weiteren Getränkebehälter
ausgebildet sein.
[0038] Es kann sein, dass das System eine Waschmaschine umfasst, wobei der Waschmaschine
mittels der Sortieranlage leere Verpackungen zuführbar sind.
[0039] Weiter haben sich Ausführungsformen bewährt, bei denen die Fördereinrichtung kontinuierlich
angetrieben ist. Die Fördereinrichtung kann mit der Steuereinrichtung in Verbindung
stehen und über die Steuereinrichtung zum kontinuierlichen Antrieb angesteuert werden.
[0040] Auch kann es sein, dass das System eine Handhabungseinrichtung umfasst, welche zum
Ordnen von weiteren Getränkebehältern nach weiteren Kriterien ausgebildet ist, welche
weiteren Getränkebehälter in den Verpackungen nach der selektiven Entnahme zurückgeblieben
sind.
[0041] Die Erfindung betrifft zudem eine Verwendung eines Systems nach einem der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele zur Handhabung von Getränkebehältern, bei denen es sich um Getränkeflaschen
handelt.
[0042] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Systems und verdeutlicht einzelne Schritte, wie sie in diversen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein können.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems und verdeutlicht einzelne Schritte, wie sie in diversen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein können.
Fig. 3 zeigt im Flussdiagramm Schritte, wie sie einzeln oder gemäß der in Fig. 3 dargestellten
Kombination und Reihenfolge in diversen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgesehen sein können.
[0043] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die Erfindung
ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0044] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Systems 1 und verdeutlicht einzelne Schritte, wie sie in diversen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 (vgl. Fig. 3) vorgesehen sein können.
[0045] Das System 1 ist zur Handhabung von Getränkebehältern 3, 5 und 6 ausgebildet, bei
denen es sich vorliegend um Getränkeflaschen handelt. Das System 1 umfasst eine Sortieranlage
2 sowie eine Reinigungsmaschine 19, die vorliegend lediglich schematisch dargestellt
ist. Bestandteil der Sortieranlage 2 ist eine Fördereinrichtung 15, die Verpackungen
12, die jeweils mehrere Getränkebehälter 3, 5 und 6 aufgenommen haben, entlang der
in Fig. 1 mittels Pfeildarstellung dargestellten Richtung transportiert. Bei den Verpackungen
12 handelt es sich um Getränkekisten 14. Jede Verpackung 12 bzw. jede Getränkekiste
14 kann daher eine Vielzahl an Getränkebehältern 3, 5 und 6 aufnehmen.
[0046] Die mit der Bezugsziffer 3 bezeichneten Getränkebehälter sind solche Getränkebehälter,
die zur Reinigung und zur erneuten Befüllung vorbestimmt sind. In der Regel handelt
es sich bei diesen Getränkebehältern 3 daher um solche Getränkebehälter, die mittels
der Reinigungsmaschine 19 gereinigt, nachfolgend befüllt und in einer gewaschenen
Getränkekiste aufgenommen werden, um mit der gewaschenen Getränkekiste verkauft zu
werden.
[0047] Bei den weiteren Getränkebehältern, die in Fig. 1 jeweils mit den Bezugsziffern 5
bzw. 6 bezeichnet sind, handelt es sich um solche Getränkebehälter, die nicht für
eine Reinigung und nicht für eine erneute Befüllung vorgestimmt sind. Bei den weiteren
Getränkebehältern 5 und 6 kann es sich um Fremdbehälter bzw. um solche Getränkebehälter
handeln, die einem Fremdbetrieb zugehörig sind und daher mittels einer Füllmaschine
nicht erneut befüllt werden sollen. Es besteht daher die Notwendigkeit, die Getränkebehälter
3 von den weiteren Getränkebehältern 5 und 6 zu trennen bzw. die Getränkebehälter
3, 5 und 6 zu sortieren, um lediglich die Getränkebehälter 3 zu reinigen und nachfolgend
erneut zu befüllen.
[0048] Um diese Aufgabe zu bewerkstelligen, werden die Verpackungen 12 mit den hierin aufgenommenen
Getränkebehältern 3, 5 und 6 über die Fördereinrichtung 15 in Pfeilrichtung transportiert.
Hierbei bewegt die Fördereinrichtung 15 die Verpackungen 12 mit den aufgenommenen
Getränkebehältern 3, 5 und 6 an einer Sensorik 17 vorbei. Während einer Bewegung durch
den Erfassungsbereich der Sensorik 17 stehen die Verpackungen 12 bzw. die Getränkekisten
14 aneinander an.
[0049] Bei der Sensorik 17 handelt es sich um eine Kamera 18, die mit der Steuereinrichtung
S in Verbindung steht. Über die Sensorik 17 kann die Steuereinrichtung S erkennen,
ob ein jeweiliger Getränkebehälter 3, 5 bzw. 6 vorgegebene Soll-Kriterien erfüllt.
Somit kann die Steuereinrichtung S über die Sensorik 17 erkennen, ob ein jeweiliger
Getränkebehälter 3, 5 oder 6 gereinigt und erneut befüllt werden soll oder ob es sich
um einen Fremdbehälter handelt, für den keine Reinigung oder Befüllung vorgesehen
sind.
[0050] Die Steuereinrichtung S steht zudem mit dem Manipulator 40 in Verbindung, bei dem
es sich um ein Portalsystem, einen Knickarmroboter oder einen weiteren Manipulator
40 handeln kann. Bewährt haben sich Ausführungsformen, bei denen der Manipulator 40
einen Greifer für Getränkebehälter 3, 5 bzw. 6 umfasst.
[0051] Da die Steuereinrichtung S sowohl mit der Sensorik 17 als auch mit dem Manipulator
40 in Verbindung steht, ist die Steuereinrichtung S dazu in der Lage, den Manipulator
40 derart anzusteuern, dass der Manipulator 40 lediglich diejenigen Getränkebehälter
3, welche vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen bzw. welche gereinigt und erneut befüllt
werden sollen, aus einer jeweiligen Verpackung 12 entnimmt.
[0052] Die weiteren Getränkebehälter 5 und 6 werden von dem Manipulator 40 nicht erfasst
bzw. nicht entgegengenommen, sondern verbleiben in der jeweiligen Verpackung 12 zurück.
Die entgegengenommenen Getränkebehälter 3 setzt der Manipulator 40 auf der Horizontalfördereinrichtung
20 ab. Die Horizontalfördereinrichtung 20 transportiert die hierauf abgesetzten Getränkebehälter
3 zur Reinigungsmaschine 19. Auf die Reinigungsmaschine 19 folgt eine in Fig. 1 nicht
dargestellte Füllmaschine, mit der die gereinigten Getränkebehälter 3 befüllt werden.
[0053] Die Fig. 1 verdeutlicht, dass aufeinanderfolgende Verpackungen 12 und 14 einen Oberflächenkontakt
bei der Bewegung durch den Erfassungsbereich der Sensorik 17 ausbilden und diesen
Oberflächenkontakt bis zur Entnahme der jeweiligen Getränkebehälter 3, welche die
vorgegebenen Soll-Kriterien erfüllen, auch beibehalten. Vorteilhafterweise kann hierdurch
eine sehr genaue Zuordnung von Getränkebehältern 3, die entnommen werden sollen, erfolgen.
Ein Risiko, wonach der Manipulator 40 ungewollt einen Getränkebehälter 5 und 6 aus
der jeweiligen Verpackung 12 entnimmt, welcher die vorgegebenen Soll-Kriterien nicht
erfüllt, wird hierdurch sehr geringgehalten.
[0054] Außerdem veranschaulicht die Fig. 1, dass die Sensorik 17 einem ersten Modul zugehörig
ist und der Manipulator 40 einem zweiten Modul angehört. Die beiden Module folgen
in einer Bewegungsrichtung der Verpackungen 12 unmittelbar aufeinander. Auch hierdurch
lässt sich ein Risiko sehr geringhalten, dass eine fehlerhafte Zuordnung von Getränkebehältern
3, 5 bzw. 6 erfolgt.
[0055] Da sich zwischen einem Erfassungsbereich der Sensorik 17 und einem Arbeitsbereich
des Manipulators 40 nur sehr wenige Verpackungen 12 befinden bzw. da die Sensorik
17 und der Manipulator 40 mit lediglich geringer Entfernung zueinander positioniert
sind, kann somit mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden, dass eine fehlerhafte
Zuordnung erfolgt und unbeabsichtigt weitere Getränkebehälter 5 bzw. 6, die nicht
zur Entnahme vorgesehen sind, auf der Horizontalfördereinrichtung 20 positioniert
werden. Zudem lässt sich mit einer solchen Aufstellung der Raumbedarf des Systems
1 weiter reduzieren.
[0056] Nachdem aus einer jeweiligen Verpackung 12 Getränkebehälter 3 entnommen und auf der
Horizontalfördereinrichtung 20 abgesetzt worden sind, kann es in diversen Ausführungsformen
sein, dass die Verpackungen 12 bzw. die jeweiligen Getränkekisten 14 mit den weiteren
Getränkebehältern 5 bzw. 6 aus dem Arbeitsbereich des Manipulators 40 abtransportiert
werden und die weiteren Getränkebehälter 5 bzw. 6 manuell bzw. durch eine Person aus
den Verpackungen 12 entnommen werden.
[0057] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 werden die Verpackungen 12 mit den verbleibenden
Getränkebehältern 5 bzw. 6 jedoch zu einer Arbeitsstation 25 transportiert, die als
Bestandteil der Sortieranlage 2 ausgebildet ist. Die Arbeitsstation 25 umfasst eine
Handhabungseinrichtung 30, bei der es sich um einen Knickarmroboter, um ein Portalsystem
oder um eine weitere Handhabungseinrichtung handeln kann. Auch die Handhabungseinrichtung
30 steht mit der Steuereinrichtung S in Verbindung.
[0058] Da die weiteren Getränkebehälter 5 bzw. 6 sowie deren jeweilige Position in der Verpackung
12 bereits mittels der Sensorik 17 erkannt worden ist, kann die Steuereinrichtung
S die Handhabungseinrichtung 30 betätigen, so dass die Handhabungseinrichtung 30 sämtliche
weiteren Getränkebehälter 5 bzw. 6 aus einer jeweiligen Verpackung 12 entnimmt und
in einer gemeinsamen Verpackung 12' positioniert.
[0059] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 handelt es sich bei den auf Verweis mit Ziffer
5 dargestellten weiteren Getränkebehältern um erste weitere Getränkebehälter bzw.
Fremdbehälter, die einem ersten Fremdbetrieb zugehörig sind. Bei den auf Verweis mit
Ziffer 6 in Fig. 1 dargestellten weiteren Getränkebehältern handelt es sich um zweite
weitere Getränkebehälter bzw. Fremdbehälter, die einem zweiten Fremdbetrieb zugehörig
sind. In der gemeinsamen Verpackung 12' werden mittels der Handhabungseinrichtung
30 sowohl erste weitere Getränkebehälter 5 als auch zweite weitere Getränkebehälter
6 angeordnet. Vorstellbar ist jedoch in weiteren Ausführungsformen auch, dass die
Handhabungseinrichtung 30 erste weitere Getränkebehälter 5 von zweiten weiteren Getränkebehältern
6 trennt und in unterschiedlichen Verpackungen anordnet.
[0060] Die leeren Verpackungen 12" bzw. die leeren Getränkekisten 14" werden zu einer Waschmaschine
transportiert und gereinigt, um nachfolgend befüllte Getränkebehälter aufnehmen zu
können und mit den befüllten Getränkebehältern in den Verkauf zu gelangen.
[0061] Wie es Fig. 1 weiterhin erkennen lässt, wird durch die unmittelbare Entnahme lediglich
solcher Getränkebehälter 3 aus Verpackungen 12, welche Getränkebehälter 3 definierte
Soll-Kriterien erfüllen, ein System 1 bereitgestellt, das mit sehr geringem Platzbedarf
Getränkebehälter 3, 5 und 6 sortieren kann. Sofern das System eine Arbeitsstation
25 umfasst, werden zudem gemeinsame Verpackungen 12' bereitgestellt, in welchen sämtliche
weiteren Getränkebehälter 5 und 6 bzw. sämtliche Fremdbehälter aufgenommen sind.
[0062] Das System 1 besitzt daher einen hohen Automatisierungsgrad. Wie es vorhergehend
bereits erwähnt wurde, sind der Sensorik 17 und der Manipulator 40 mit geringer Entfernung
zueinander positioniert, so dass auf lange Transportstrecken verzichtet wird, um die
Verpackungen 12 mit den hierin aufgenommenen Getränkebehältern 3, 5 bzw. 6 in den
Arbeitsbereich des Manipulators 40 zu transportieren.
[0063] Die als Bestandteil des Systems 1 ausgebildete Sortieranlage 2 bietet darüber hinaus
den Vorteil, dass auf eine in der Praxis häufig verwendete Sortierung von Getränkebehältern
3, 5 bzw. 6 im Bereich einer nachgeordneten Füllmaschine verzichtet werden kann. Auch
aus diesem Grunde besitzt das gesamte System 1 einen geringen Raumbedarf, da die Sortieranlage
2 eine notwendige Sortierfunktion zum Trennen der Getränkebehälter 3 von den weiteren
Getränkebehältern 5 bzw. 6 bereits vollständig erfüllt.
[0064] Da die Getränkebehälter 3, welche Soll-Kriterien erfüllen, für den Sortiervorgang
lediglich aus der jeweiligen Verpackung 12 entnommen und auf einer Horizontalfördereinrichtung
20 abgesetzt werden müssen, arbeitet das System 1 sehr produktschonend. Das Risiko
einer Beschädigung oder negativen Beeinflussung von Außenmantelflächen der Getränkebehälter
3, welche der Reinigungsmaschine 19 zugeführt werden sollen, kann hierbei ausgeschlossen
werden.
[0065] Da lediglich diejenigen Getränkebehälter 3, welche für eine nachfolgende Befüllung
vorgesehen sind, der Reinigungsmaschine 19 zugeführt werden, arbeitet das System sehr
energiesparend und verbraucht gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Systemen
einen geringeren Betrag an Reinigungsmedium. Die Praxis hat zudem gezeigt, dass das
System 1 auch dann mit hohem Durchsatz arbeiten kann, wenn in den Verpackungen 12
ein hoher Anteil an weiteren Getränkebehältern 5 bzw. 6 aufgenommen ist, welche Fremdbehälter
darstellen.
[0066] Da das System 1 mit hohem Durchsatz arbeiten kann, kommt es selbst bei einem hohen
Anteil an weiteren Getränkebehältern 5, 6 bzw. bei einem hohen Anteil an Fremdbehältern
nicht zu einem Mangel an Getränkebehältern 3 im Bereich einer Füllmaschine. Es entstehen
somit keine Lücken im Bereich der Füllmaschine, wodurch bei bekannten Systemen ein
Betrieb in der Praxis kurzzeitig unterbrochen oder die Befüllung mit reduzierter Geschwindigkeit
durchgeführt werden muss. Das System 1 kann zudem auch sehr wirtschaftlich betrieben
werden, da es sich durch einen geringen Flächenbedarf, einen hohen Automatisierungsgrad
und einen geringen Energie- und Medienverbrauch auszeichnet.
[0067] Die Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems 1 und verdeutlicht einzelne Schritte, wie sie in diversen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 (vgl. Fig. 3) vorgesehen sein können. Gegenüber
Fig. 1 wurden auch in Fig. 2 gleiche Elemente mit gleichen Bezugsziffern dargestellt.
Wie es bei einer Zusammenschau der Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, besitzt das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 eine zweite Horizontalfördereinrichtung 22, wobei die erste Horizontalfördereinrichtung
20 und die zweite Horizontalfördereinrichtung 22 parallel zueinander angeordnet sind
und parallele Transportrichtungen besitzen. Sowohl über die erste Horizontalfördereinrichtung
20 als auch über die zweite Horizontalfördereinrichtung 22 können Getränkebehälter
3 bzw. 4, die auf der jeweiligen Horizontalfördereinrichtung 20 bzw. 22 abgesetzt
worden sind, einer Reinigungsmaschine 19 zugeführt werden. An die Reinigungsmaschine
19 schließt auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 eine Füllmaschine an, welche
die gereinigten Getränkebehälter befüllt.
[0068] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 befinden sich in den Verpackungen 12 unterschiedliche
Getränkebehälter 3 bzw. 4, welche jeweils vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen und
daher für die nachfolgende Reinigung und Befüllung vorbestimmt sind. Wie es in Fig.
1 bereits gezeigt worden ist, befinden sich in Fig. 2 in den Verpackungen 12 auch
weiterhin mehrere weitere Getränkebehälter 5 bzw. 6, welche vorgegebene Soll-Kriterien
jeweils nicht erfüllen und daher weder gereinigt noch befüllt werden sollen.
[0069] Bei den Getränkebehältern 3 kann es sich beispielsweise um solche Getränkebehälter
3 handeln, die mit einem ersten Getränk befüllt werden sollen. Bei den Getränkebehältern
4 kann es sich beispielsweise um solche Getränkebehälter 4 handeln, die mit einem
zweiten Getränk befüllt werden sollen, welches zweite Getränk sich von dem ersten
Getränk unterscheidet. Bei den Getränkebehältern 5 und 6 kann es sich weiterhin um
unterschiedliche Fremdbehälter handeln, die weder zur Reinigung noch zur Befüllung
vorbestimmt sind.
[0070] Über die Sensorik 17, bei der es sich um eine Kamera 18 handelt, kann die Steuereinrichtung
S erkennen, ob ein jeweiliger Getränkebehälter 3, 4, 5 bzw. 6 vorgegebene Soll-Kriterien
erfüllt. Zudem kann die Steuereinrichtung S über die Sensorik 17 erkennen, ob es sich
bei demjenigen Getränkebehälter 3 bzw. 4, welcher die vorgegebenen Soll-Kriterien
erfüllt, um einen solchen Getränkebehälter 3 handelt, der mit einem ersten Getränk
befüllt werden soll oder ob es sich um einen solchen Getränkebehälter 4 handelt, der
mit einem zweiten Getränk befüllt werden soll.
[0071] Über die Steuereinrichtung S wird sodann der Manipulator 40 betätigt, welcher sämtliche
Getränkebehälter 3 bzw. 4, welche die vorgegebenen Soll-Kriterien erfüllen, aus einer
jeweiligen Verpackung 12 entnimmt und die weiteren Getränkebehälter 5 bzw. 6 in der
jeweiligen Verpackung 12 zurücklässt.
[0072] Zudem kann der Manipulator 40 über die Steuereinrichtung S derart betätigt werden,
dass der Manipulator 40 diejenigen Getränkebehälter 3, welche mit einem ersten Getränk
befüllt werden sollen, auf der ersten Horizontalfördereinrichtung 20 absetzt und diejenigen
Getränkebehälter 4, die mit einem zweiten Getränk befüllt werden sollen, auf der zweiten
Horizontalfördereinrichtung 22 abgesetzt.
[0073] Nachdem die auf den Horizontalfördereinrichtungen 20 bzw. 22 abgesetzten Getränkebehälter
3 bzw. 4 der Reinigungsmaschine 19 zugeführt worden sind, werden die Getränkebehälter
3 bzw. 4 zu einer Füllmaschine transportiert und mit dem entsprechenden ersten bzw.
zweiten Getränk befüllt. Der Manipulator 40 kann daher bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 unter Wirkverbindung mit der Steuereinrichtung S und der Sensorik 17 diejenigen
Getränkebehälter 3 bzw. 4, welche vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen, zusätzlich
ordnen bzw. zusätzlich sortieren.
[0074] Sofern in der Praxis Getränkebehälter 3 bzw. 4, welche vorgegebene Soll-Kriterien
erfüllen, nach weiteren Kriterien geordnet werden sollen, kann es auch sein, dass
die Anzahl an Horizontalfördereinrichtungen 20 bzw. 22 erhöht wird. So ist beispielsweise
denkbar, dass die Sortieranlage 2 genau drei Horizontalfördereinrichtungen oder genau
vier Horizontalfördereinrichtungen umfasst, die jeweils zum geordneten Absetzen von
Getränkebehältern 3 bzw. 4 nach bestimmten Kriterien vorgesehen sind.
[0075] Die in den Verpackungen 12 verbleibenden weiteren Getränkebehälter 5 und 6 werden
auch in Fig. 2 einer Arbeitsstation 25 zugeführt, welche die weiteren Getränkebehälter
5 bzw. 6 gemäß der vorherigen Beschreibung zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 aus
den Verpackungen 12 entnimmt und eine gemeinsame Verpackung 12' mit den weiteren Getränkebehältern
5 bzw. 6 vollständig auffüllt. Die vorherige Beschreibung gilt zum Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 gilt somit entsprechend auch für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2.
[0076] Die Fig. 3 zeigt im Flussdiagramm Schritte, wie sie einzeln oder gemäß der in Fig.
3 dargestellten Kombination und Reihenfolge in diversen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens 100 vorgesehen sein können. Bei dem Verfahren 100 handelt es sich um ein
Verfahren 100 zum Sortieren von Getränkebehältern 3, 4, 5 bzw. 6, die zunächst in
einer Verpackung 12 angeordnet sind.
[0077] Im Schritt 110 werden Verpackungen 12 mit jeweils mehreren Getränkebehältern 3, 4,
5, 6 einem Erfassungsbereich einer Sensorik 17 zugeführt, bei der es sich um eine
Kamera 18 handeln kann. Über die Sensorik 17 erkennt eine Steuereinrichtung S, welche
Getränkebehälter 3, 4 einer jeweiligen Verpackung vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen.
Diese Getränkebehälter 3 bzw. 4, welche die vorgegebenen Soll-Kriterien erfüllen,
sind zur nachfolgenden Reinigung und Befüllung vorgesehen.
[0078] Im Schritt 120 wird hierauf ein Manipulator 40 über die Steuereinrichtung S betätigt,
der lediglich diejenigen Getränkebehälter 3 bzw. 4, welche die vorgegebenen Soll-Kriterien
erfüllen, aus der jeweiligen Verpackung 12 entnimmt und auf mindestens einer Horizontalfördereinrichtung
20 bzw. 22 absetzt. Die weiteren Getränkebehälter 5 bzw. 6, welche die vorgegebenen
Soll-Kriterien nicht erfüllen, verbleiben zunächst in der jeweiligen Verpackung 12
und werden zusammen mit der jeweiligen Verpackung 12 über eine Fördereinrichtung 15
aus dem Arbeitsbereich des Manipulators 40 bewegt.
[0079] Im Schritt 130 werden diejenigen Getränkebehälter 3 bzw. 4, welche auf der mindestens
einen Horizontalfördereinrichtung 20 bzw. 22 abgesetzt worden sind, über die jeweilige
Horizontalfördereinrichtung 20 bzw. 22 zu einer Reinigungsmaschine 19 transportiert.
[0080] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0081]
- 1
- System
- 2
- Sortieranlage
- 3
- Getränkebehälter
- 4
- Getränkebehälter
- 5
- Weiterer Getränkebehälter
- 6
- Weiterer Getränkebehälter
- 12
- Verpackung
- 12'
- Gemeinsame Verpackung
- 12"
- Leere Verpackung
- 14
- Getränkekiste
- 14'
- Gemeinsame Getränkekiste
- 14"
- Leere Getränkekiste
- 15
- Fördereinrichtung
- 17
- Sensorik
- 18
- Kamera
- 19
- Reinigungsmaschine
- 20
- Horizontalfördereinrichtung
- 22
- Horizontalfördereinrichtung
- 25
- Arbeitsstation
- 30
- Handhabungseinrichtung
- 40
- Manipulator
- S
- Steuereinrichtung
- 100
- Verfahren
- 110
- Erster Verfahrensschritt
- 120
- Zweiter Verfahrensschritt
- 130
- Dritter Verfahrensschritt
1. Verfahren (100) zum Sortieren von Getränkebehältern (3, 4, 5, 6), bei dem Verpackungen
(12) mit jeweils mehreren Getränkebehältern (3, 4, 5, 6) einem Erfassungsbereich einer
Sensorik (17) zugeführt werden, über welche erkannt wird, welche Getränkebehälter
(3, 4) einer jeweiligen Verpackung (12) vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen, woraufhin
der Manipulator (40) lediglich diejenigen Getränkebehälter (3, 4), welche die vorgegebenen
Soll-Kriterien erfüllen, aus der jeweiligen Verpackung (12) entnimmt und auf mindestens
einer Horizontalfördereinrichtung (20, 22) absetzt, woraufhin die auf der mindestens
einen Horizontalfördereinrichtung (20, 22) abgesetzten Getränkebehälter (3, 4) über
die mindestens eine Horizontalfördereinrichtung (20, 22) abtransportiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine erste Horizontalfördereinrichtung (20) und
eine zweite Horizontalfördereinrichtung (22) vorgesehen sind, wobei der Manipulator
(40) die aus den Verpackungen (12) entnommenen Getränkebehälter (3, 4), nach den erkannten
Soll-Kriterien entweder auf der ersten Horizontalfördereinrichtung (20) oder auf der
zweiten Horizontalfördereinrichtung (22) absetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei dem eine erste Horizontalfördereinrichtung
(20), eine zweite Horizontalfördereinrichtung (22) und eine dritte Horizontalfördereinrichtung
vorgesehen sind, wobei der Manipulator (40) die aus den Verpackungen (12) entnommenen
Getränkebehälter (3, 4) nach den erkannten Soll-Kriterien entweder auf der ersten
Horizontalfördereinrichtung (20), auf der zweiten Horizontalfördereinrichtung (22)
oder auf der dritten Horizontalfördereinrichtung absetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem mit weiteren Getränkebehältern
(5, 6), die in unterschiedlichen Verpackungen (12) nach der jeweiligen Entnahme verbleiben,
eine gemeinsame Verpackung (12`) insbesondere über eine Handhabungseinrichtung (30)
vollständig aufgefüllt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem es sich bei der gemeinsamen Verpackung (12`) um
eine Verpackung (12) handelt, bei der nach einer Entnahme der jeweiligen Getränkebehälter
(3, 4), welche die Soll-Kriterien erfüllen, mindestens ein weiterer Getränkebehälter
(5, 6) zurückgeblieben ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, bei dem die Handhabungseinrichtung (30)
mindestens einen Greifer umfasst, der aus mehreren Verpackungen (12) weitere Getränkebehälter
(5, 6), die nach einer Entnahme zurückgeblieben sind, entnimmt und bis zum vollständigen
Auffüllen der gemeinsamen Verpackung (12`) bei sich behält.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, bei dem die Handhabungseinrichtung (30)
mindestens ein Greifer umfasst, der aus mehreren Verpackungen (3) nacheinander weitere
Getränkebehälter (5, 6) entnimmt und auf einer Ablage positioniert, von welcher Ablage
der mindestens eine Greifer nachfolgend die positionierten weiteren Getränkebehälter
(5, 6) erneut aufnimmt und die gemeinsame Verpackung (12`) mit den aufgenommenen weiteren
Getränkebehältern (5, 6) vollständig auffüllt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die jeweilige Verpackung (12)
während einer Entnahme der jeweiligen Getränkebehälter (3, 4), welche die Soll-Kriterien
erfüllen, kontinuierlich fortbewegt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem weitere Getränkebehälter (5, 6),
die in einer jeweiligen Verpackung (12) nach der jeweiligen Entnahme verbleiben, insbesondere
über eine Handhabungseinrichtung (30) nach weiteren Kriterien geordnet werden.
10. System (1) zur Handhabung von Getränkebehältern (3, 4, 5, 6), umfassend eine Sortieranlage
(2), wobei die Sortieranlage (2)
- eine Fördereinrichtung (15) zum Transport von Verpackungen (12) mit jeweils mehreren
aufgenommenen Getränkebehältern (3, 4, 5, 6) und
- eine Steuereinrichtung (S) sowie eine Sensorik (17) umfasst, über welche Sensorik
(17) die Steuereinrichtung (S) derart ausgebildet ist, dass die Steuereinrichtung
(S) über die Sensorik (17) Getränkebehälter (3, 4) einer jeweiligen über die Fördereinrichtung
(15) transportierten Verpackung (12), die vorgegebene Soll-Kriterien erfüllen, von
weiteren Getränkebehältern (5, 6) der jeweiligen Verpackung (12) unterscheiden kann,
wobei die Sortieranlage (2) zudem
- einen Manipulator (40) sowie mindestens eine Horizontalfördereinrichtung (20, 22)
umfasst, wobei der Manipulator (40) über die Steuereinrichtung (S) zur selektiven
Entnahme lediglich derjenigen Getränkebehälter (3, 4), welche die vorgegebenen Soll-Kriterien
erfüllen, aus der jeweiligen Verpackung (12) und zum Absetzen der jeweiligen entnommenen
Getränkebehälter (3, 4) auf der mindestens einen Horizontalfördereinrichtung (20,
22) ausgebildet ist.
11. System (1) nach Anspruch 10, mit einer Handhabungseinrichtung (30), welche zum vollständigen
Auffüllen einer gemeinsamen Verpackung (12`) mit weiteren Getränkebehältern (5, 6)
unterschiedlicher Verpackungen (12) ausgebildet ist, welche weiteren Getränkebehälter
(5, 6) in den Verpackungen (12) nach der selektiven Entnahme zurückgeblieben sind.
12. System (1) nach Anspruch 11, bei welchem die Handhabungseinrichtung (30) einen Greifer
für die weiteren Getränkebehälter (5, 6) umfasst, dessen Aufnahmekapazität an weiteren
Getränkebehältern (5, 6) mindestens der Aufnahmekapazität der gemeinsamen Verpackung
(12`) entspricht.
13. System (1) nach Anspruch 11, bei welchem die Handhabungseinrichtung (30) einen Greifer
für die weiteren Getränkebehälter (5, 6) besitzt und die Sortieranlage (2) eine Ablage
umfasst, wobei die Handhabungseinrichtung (30) derart konfiguriert und ausgestattet
ist, dass die Handhabungseinrichtung (30) mittels des Greifers in Verpackungen (12)
verbleibende weitere Getränkebehälter (5, 6) aufnehmen und temporär auf der Ablage
zwischenspeichern kann.
14. System (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, bei dem die Fördereinrichtung (15)
kontinuierlich angetrieben ist.
15. System (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 14, mit einer Handhabungseinrichtung (30),
welche zum Ordnen von weiteren Getränkebehältern (5, 6) nach weiteren Kriterien ausgebildet
ist, welche weiteren Getränkebehälter (5, 6) in den Verpackungen (12) nach der selektiven
Entnahme zurückgeblieben sind.
16. Verwendung eines Systems (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 15 zur Handhabung von
Getränkebehältern (3, 4, 5, 6), bei denen es sich um Getränkeflaschen handelt.