[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportanker, insbesondere für Hohlwände oder Doppel-
oder Mehrfach-Betonwände jeweils mit gegenüberliegenden Betonschalen, wobei der Transportanker
folgendes aufweist:
- einen Lastbügel mit mindestens zwei Verankerungsschenkeln, wobei mindestens ein Verankerungsschenkel
einer Betonschale oder Betonwand zugeordnet ist,
- einen Lastbügel-Mittelabschnitt, über welchen die mindestens zwei Verankerungsschenkel
miteinander verbunden sind, wobei mit dem Lastbügel-Mittelabschnitt externe Lastaufnahme-
und/oder Transportmittel koppelbar oder in Eingriff bringbar sind,
- wenigstens eine Querstrebe oder sonstige Abstandhalteeinrichtung, welche zur Aufnahme
von Druck- oder Zugbelastungen zwischen den Verankerungsschenkeln quer oder schräg
bezüglich einer Längsrichtung der Verankerungsschenkel oder einer Körperachse des
Transportankers angeordnet ist, wobei die Querstrebe oder sonstige Abstandhalteeinrichtung
an den Verankerungsschenkeln gleitend verschiebbar und/oder in reibschlüssiger Anlage
angebracht ist.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Handhabung eines solchen Transportankers,
die Verwendung eines Haltestrangs aus elastisch reversiblem Material und/oder einer
Querstrebe zur Montage eines Transportankers.
[0003] Doppelwände und andere Betonfertigbauteile werden in Betonfertigteilwerken für die
Verwendung auf Baustellen vorbereitet. Für den Transport auf die Baustelle werden
Transportanker benötigt, die in den Beton eingegossen werden. Die Transportanker zum
Transport von Doppelwänden können aus Stabstahl oder gewickeltem Stahl gebogen werden.
Die Aussteifung der Transportanker kann durch Anbringen zusätzlicher Streben an den
Stahl verbessert werden.
[0004] Im Stand der Technik, nämlich der
DE 10 2018 117 625 A1 und der
EP 20 152 603 A1 werden Transportanker (Filigrananker) zum Transportieren und Versetzen von Doppelwänden
genutzt. Die Transportanker umfassen im Wesentlichen einen Lastbügel und einen Querstab
bzw. eine Querstrebe. Die parallel gegenüberliegenden Enden des Lastbügels dienen
als Verankerungsschenkel zum Einbetonieren in je eine Betonschale. Sie sind durch
einen in der Regel ein- oder mehrfach gekrümmten Lastbügel-Mittelabschnitt miteinander
verbunden und werden durch die Querstrebe auseinander bzw. im vorbestimmten Abstand
voneinander gehalten. Durch diese Aussteifung soll beim Hochheben der Wand ein Zusammenziehen
und Herausreißen der Verankerungsschenkel aus den Betonschalen verhindert werden.
Die Querstrebe wird beweglich verschiebbar an den Verankerungsschenkeln befestigt,
um ein Verschweißen zu vermeiden. Zur Festlegung der Querstrebe wird eine Arretierung
mit einem Halteband, Klebeband oder Verpackungsband verwendet, welches bspw. in der
EP 3 851 617 A1 mit einem Abroller um Querstrebe und Lastbügel-Mittelabschnitt und/oder um die mindestens
zwei Verankerungsschenkel gewickelt wird.
[0005] Querstreben sind nicht nur aus Metall, sondern auch aus anderen Materialien bekannt.
Die
DE 10 2016 119352 A1 stellt einen Transportanker bereit, bei dem die Querstrebe aus Beton ist. Aus der
DE 10 2005 009 708 B4 sind als Druckbolzen bezeichnete Querstreben aus Sperrholz, Kunststoff, Textilfaserbeton
und Furnierschichtholz bekannt.
[0006] Vor bzw. während dem Einbetonieren muss die Querstrebe am Lastbügel durch geeignete
Haltemittel gegen Verrutschen gesichert werden. Nach dem Einbetonieren wäre wünschenswert,
dass Haltemittel wieder zu lösen und wieder zu verwenden. Sowohl die Montage als auch
das Lösen des Haltemittels sollte mit möglichst wenig Handgriffen erreicht werden
können.
[0007] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik
zu eliminieren und einen Transportanker mit einer verschiebbaren Querstrebe bereitzustellen,
bei dem das Haltemittel schnell montiert und wiederverwendet werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird durch einen Transportanker gemäß Anspruch 1, ein Verfahren gemäß
Anspruch 6, eine Verwendung gemäß Anspruch 9 und eine Verwendung gemäß Anspruch 10
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und
werden nachfolgend näher erläutert.
[0009] Ein erfindungsgemäßer Transportanker der eingangs näher beschriebenen Art kennzeichnet
sich durch wenigstens einen den Lastbügel-Mittelabschnitt und die Querstrebe oder
sonstige Abstandhalteeinrichtung und/oder die mindestens zwei Verankerungsschenkel
lösbar umfassenden Haltestrang aus elastisch reversiblem Material.
[0010] Die bei Haltebändern in der Regel erforderlichen Klebeverbindungen können durch die
Verwendung von Haltesträngen aus elastisch reversiblem bzw. elastisch rückstellbarem
Material entfallen. Die elastische Rückstellkraft des Haltestrangs drückt die Querstrebe
gegen den Lastbügel-Mittelabschnitt, wobei die Querstrebe im Bereich der Übergangskrümmungen
am Lastbügel anliegt.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Haltestrang als bandartiger,
elastisch reversibel spannbarer oder gespannter Gummistrang ausgebildet.
[0012] Gummi ist ein günstiges und weithin verfügbares Material. Der Umgang mit Gummisträngen,
insbesondere Gummibändern, ist weit verbreitet, was eine schnelle und intuitive Montage
ermöglicht. Bei entsprechender Auslegung der Gummistränge kann eine ausreichende Rückstellkraft
gewährleistet werden, um die Querstrebe auch beim Betonieren der Doppelwand in der
vorgegebenen Position zu halten.
[0013] Für eine schnelle Montage ist der Haltestrang, insbesondere Gummistrang, ohne Enden
in sich geschlossen ausgebildet.
[0014] Durch die Ausbildung des Haltestrangs als geschlossenen Strang ohne Enden wird die
Montage weiter beschleunigt, weil ein Koppeln von losen Enden oder Strangenden, wie
es bspw. bei der Verwendung von Klebebändern oder Haltebänder notwendig ist, entfallen
kann.
[0015] Vorzugsweise ist der Haltestrang, insbesondere Gummistrang, innerhalb des Transportankers
um die Querstrebe gelegt, sodass zwei jeweils von der Querstrebe ausgehende oder abstehende
Schlaufen ausgebildet oder angeordnet sind, welche zum Lastbügel-Mittelabschnitt zum
dortigen Einhängen erstreckbar oder erstreckt sind.
[0016] Durch diese Anordnung werden die Gummistränge optimal ausgenutzt. Durch symmetrisches
Umschlagen des Gummistrangs im Bereich der Querstrebe ragen im montierten Zustand
zwei in etwa gleich lange Schlaufen von der Querstrebe weg, die am Lastbügel-Mittelabschnitt
eingehängt sind. Der Lastbügel-Mittelabschnitt schließt mit der Querstrebe näherungsweise
ein gleichschenkliges Dreieck ein, wobei ein Mittelbereich des Lastbügel-Mittelabschnitts
als Spitze dieses gleichschenkligen Dreiecks eckig ausgebildet ist. An diesem Eckbereich
des Lastbügel-Mittelabschnitts können die Schlaufen des Gummistrangs eingehängt werden.
Dadurch erfolgt zwangsläufig eine Arretierung des Gummistrangs auch mittig am Mittelabschnitt
der Querstrebe und damit eine besonders gleichmäßige Rückstellkraft des Gummistrangs
auf die Querstrebe. Alternativ oder zusätzlich wäre auch eine Anordnung des Gummistrangs
denkbar, bei welcher der Gummistrang parallel zur Querstrebe angeordnet ist, sodass
die Schlaufen des Gummistrangs die Verankerungsschenkel hintergreifen und die Rückstellkraft
des Gummistrangs die Verankerungsschenkel zueinander und zur Erzeugung des Reibschlusses
gegen die Querstrebe drückt.
[0017] In einer optionalen Weiterbildung der Erfindung weist die Querstrebe in einem oder
beiden ihrer Endbereiche offene Führungsaussparungen auf und einer oder beide der
Verankerungsschenkel sind in einem jeweils zugeordneten Endbereich der Querstrebe
oder der sonstigen Abstandhalteeinrichtung komplementär, insbesondere gleitend verschiebbar
und/oder reibschlüssig, in der Führungsaussparung aufgenommen.
[0018] Die Erfindungsaufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Handhabung eines Transportankers,
insbesondere einem bereits beschriebenen Transportanker gelöst, umfassend folgende
Schritte:
- Positionieren einer Querstrebe zwischen Verankerungsschenkeln und Bringen ihrer Endbereiche
an je einem der Verankerungsschenkel in reibschlüssige Anlage;
- Spannen eines Haltestrangs um den Lastbügel-Mittelabschnitt und einen Mittelabschnitt
der Querstrebe zu ihrer Lage-Festlegung in Anlage an einem jeweiligen gekrümmten Übergangs-
oder Endbereich des Lastbügels, wobei zwei jeweils von der Querstrebe ausgehende oder
abstehende Schlaufen des Haltestrangs zum Lastbügel-Mittelabschnitt zum dortigen Einhängen
erstreckt sind;
- Einbetonieren der Verankerungsschenkel in je eine der gegenüberliegenden Betonschalen.
[0019] Die Verwendung von Gummisträngen oder Gummibändern als Haltestränge hat gegenüber
Klebebändern den Vorteil, dass die Halteverbindung jederzeit korrigierbar oder nachjustierbar
ist, während bei Klebeverbindungen eine zerstörungsfreie Korrektur in der Regel nicht
mehr möglich ist.
[0020] Insbesondere umfasst das Spannen des Haltestrangs folgende Schritte:
- erstes Einhängen einer ersten ausgehenden oder abstehenden Schlaufe des Haltestrangs
am Lastbügel-Mittelabschnitt beim Spannen des Haltestrangs,
- Führen eines Haltestrang-Mittelabschnitts um die Querstrebe,
- Zurückführen einer zweiten ausgehenden oder abstehenden Schlaufe des Haltestrangs
zu dem Lastbügel-Mittelabschnitt unter elastisch reversibler Dehnung des Haltestrangs
und zweites Einhängen des Haltestrangs am Lastbügel-Mittelabschnitt.
[0021] Beim zweiten Einhängen der zweiten Schlaufe in den Lastbügel-Mittelabschnitt findet
eine teilweise Entspannung bzw. Rückstellung des elastisch gedehnten Haltestrangs
statt. Im fertigmontierten Zustand bleibt die während der Montage erzeugte elastische
Dehnung des Gummistrangs damit teilweise erhalten, sodass die verbleibende Rückstellkraft
die Querstrebe entlang der Längsachse der Verankerungsschenkel bzw. der Körperachse
des Transportankers gegen die Übergangsbereiche des Lastbügel drückt.
[0022] Vorzugsweise wird der Haltestrang vom einbetonierten Transportanker rückstandsfrei
entfernt.
[0023] Durch das rückstandsfreie Entfernen des Haltestrangs vom einbetonierten Transportanker
lässt sich zum einen der Haltestrang wieder verwenden. Zum anderen wird das Einbringen
von Kunststoff oder Klebstoffrückständen in die Betonwand vermieden, was das Recyceln
von Beton erleichtert.
[0024] Schließlich wird die Erfindungsaufgabe auch durch Verwendungen gelöst. Eine erfindungsgemäße
Verwendung sieht einen Haltestrang aus elastisch reversiblem Material zur Montage
eines Transportankers vor.
[0025] Eine weitere erfindungsgemäße Verwendung sieht eine Querstrebe oder sonstige Abstandhalteeinrichtung
zur Montage eines bereits erläuterten Transportankers vor, welche zur Aufnahme von
Druck- oder Zugbelastungen zwischen den Verankerungsschenkeln quer oder schräg bezüglich
einer Längsrichtung der Verankerungsschenkel oder einer Körperachse des Transportankers
angeordnet ist.
[0026] Die Querstreben können aus Metall sein, wobei hier sowohl Hohlkörper bzw. Rohre als
auch Rundstahl infrage kommen. Der Querschnitt der Querstreben kann insbesondere im
Bereich der Mittelabschnitte rund sein, jedoch sind auch flächige, eckige oder ausgesteifte
Ausführungen möglich. Ebenfalls können alternative Materialien für die Querstrebe,
bspw. Holz/Holzbrett, Sperrholz, Furnierschichtholz, Kunststoff, Beton, Textilfaserbeton
oder ein sonstiges faserverstärktes Material verwendet werden.
[0027] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmals(unter)kombinationen, Vorteile und Wirkungen
auf Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
{bzw. -beispiele} der Erfindung und den Zeichnungen. Diese zeigen in
- Fig. 1
- einen ersten Montageschritt einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- einen zweiten oder weiteren Montageschritt der ersten beispielhaften Ausführungsform
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- einen dritten oder weiteren Montageschritt der ersten beispielhaften Ausführungsform
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 4
- einen vierten oder weiteren Montageschritt der ersten beispielhaften Ausführungsform
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 5
- einen montierten Transportanker der ersten beispielhaften Ausführungsform in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 6
- einen montierten Transportanker einer zweiten beispielhaften Ausführungsform in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 7
- ein Ablaufdiagramm für ein beispielhaftes erfindungsgemäßes Handhabungs- oder Montageverfahren,
- Fig. 8
- drei Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Querstreben.
[0028] Die Figuren sind lediglich beispielhafter Natur und dienen nur dem Verständnis der
Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0029] Gemäß Figur 1 weist der Transportanker einen Lastbügel 100, vorzugsweise hergestellt
aus hochduktilem Betonrippenstahl, und eine Querstrebe 200 auf. Bei dem einstückigen
Lastbügel 100 mit etwa U-förmiger Grundform bilden seine geradlinigen, parallel gegenüberliegenden
Endabschnitte je einen Verankerungsschenkel 101, welche über je eine Übergangskrümmung
102 in einen Lastbügel-Mittelabschnitt 103 übergehen. Der Lastbügel-Mittelabschnitt
103 verbindet die beiden Verankerungsschenkel 101 und weist ein Anschlag-Eck als Spitze
eines gleichschenkligen Dreiecks auf. Die Querstrebe 200 ist in ihren Endbereichen
201 mit ausgestanzten oder auf andere Art und Weise ausgebildeten Führungsaussparungen
202 gestaltet (siehe Figur 8), in welchen der jeweilige Rippenstahl-Strangkörper der
Verankerungsschenkel 101 mit Reibschluss und gegen eine Reibkraft gleitend verschiebbar
aufgenommen ist. Der Benutzer kann beim Positionieren 400 der Querstrebe 200 in dem
Lastbügel 100 mit seiner ersten Hand 501 den Lastbügel 100 halten, während er die
Querstrebe 200b mit der zweiten Hand 502 einlegt. Selbstverständlich könnte der Lastbügel
100 auch mit einer Spann- oder Haltevorrichtung fixiert werden, wie sie bspw. aus
der
EP 3 851 617 A1 bekannt ist.
[0030] In Figur 2 ist die Querstrebe 200b bereits in der vorgesehenen Endposition positioniert.
Die Führungsaussparungen 202 sind als offene Nuten ausgebildet und von den Verankerungsschenkel
101 im Bereich der Übergangskrümmung 102 des Lastbügels 100 durchsetzt. Die Lage der
Querstrebe 200b ist gegen axiales Verschieben in Richtung des Lastbügel-Mittelabschnitts
103 durch die Übergangskrümmung 102 gesichert. Ein axiales Verschieben der Querstrebe
200b in Richtung der Schenkelenden 104 (vgl. Figur 6) der Verankerungsschenkel 101
wird durch einen als Gummistrang 301 ausgebildeten Haltestrang 300 verhindert. Während
der Benutzer mit der ersten Hand 501 gleichzeitig den Lastbügel 100 hält und die Querstrebe
200b in der vorgesehenen Endposition an den Übergangskrümmungen 102 hält, führt der
Benutzer mit der zweiten Hand 502 ein erstes Einhängen 401 der ersten Schlaufe 311
des Gummistrangs 301 an dem Eckbereich oder Mittelbereich des Lastbügel-Mittelabschnitts
103 durch. Der Gummistrang 301 wird somit von dem Lastbügel-Mittelabschnitt 103 gehalten
und kann in Richtung der Schenkelenden 104 (vgl. Figur 6) gedehnt werden. Durch Führen
402 des Haltestrang-Mittelabschnitts 313 um den Mittelabschnitt 203 der Querstrebe
200b wird die Querstrebe 200b gehalten und gegen ein Verrutschen in Richtung der Schenkelenden
104 entlang der Verankerungsschenkel 101 gesichert. Für das Führen 402 um die Querstrebe
200b ist ein elastisches Dehnen des Gummistrang 301 in der Regel (je nach Materialwahl)
noch nicht erforderlich.
[0031] In Figur 3 ist die Position der Hände 501,502 gegenüber Figur 2 noch unverändert.
Im entspannten Zustand reicht die Länge des Gummistrangs 301 nicht zur Lagefestlegung
der Querstrebe 200b aus. Im Bereich des Haltestrang- oder Gummistrang-Mittelabschnitts
313 wird der Gummistrang 301 bzw. Haltestrang umgeschlagen und der umgeschlagene Bereich
an die Querstrebe 200 angelegt. Um ein zweites Einhängen 404 (vgl. Figur 4) durchführen
zu können muss der Gummistrang 301 beim Zurückführen 403 einer zweiten Schlaufe 312
des Gummistrangs 301 elastisch gedehnt werden, sodass sich der Gummistrang 301, insbesondere
im Bereich des Haltestrang- oder Gummistrang-Mittelabschnitts 313 verlängert.
[0032] Während der Benutzer in Figur 4 durch entsprechende Positionen der Hände 501, 502
die elastische Spannung bzw. Dehnung in dem Gummistrang 301 aufrecht erhält, führt
der Benutzer mit der zweiten Hand 502 ein zweites Einhängen 404 der zweiten Schlaufe
312 des Gummistrangs 301 durch. Beim zweiten Einhängen 404 gleitet die zweite Schlaufe
312 von der zweiten Hand 502 des Benutzers ab, während eine teilweise Rückstellung
bzw. Entlastung der elastischen Dehnung des Gummistrang 301 erfolgt.
[0033] Figur 5 zeigt den fertig montierten und einbaufertigen Transportanker zum Einbau
in eine Betonwand (nicht dargestellt). Der Haltestrang 300 bzw. Gummistrang 301 aus
elastisch reversiblem Material, insbesondere Gummi, umfasst elastisch reversibel gespannt
bzw. gedehnt den Lastbügel-Mittelabschnitt 103 und die Querstrebe 200b. Der Gummistrang
301 ist ohne Enden in sich geschlossen ausgebildet. Dadurch, dass der Gummistrang
301 im Bereich der Querstrebe 200b mittig im Bereich des Gummistrang-Mittelabschnitts
313 umgeschlagen und der umgeschlagene Bereich an den Mittelabschnitt 203 der Querstrebe
200b angelegt wird, stehen von der Querstrebe 200b zwei im Wesentlichen gleich lange
Schlaufen 311,312 ab. Diese Schlaufen 311,312 sind am Lastbügel-Mittelabschnitt 103,
insbesondere am Eckbereich des Lastbügel-Mittelabschnitt 103 eingehängt 401, 404,
sodass das Gummiband 301 unter Spannung steht.
[0034] Figur 6 zeigt einen weiteren fertig montierten und einbaufertigen Transportanker.
In dieser Ausführungsform sind mehrere gleichartige oder verschiedene Gummistränge
301 auf die bereits beschriebene Art und Weise gespannt 405. Die Anordnung mehrerer
Gummistränge 301 bietet sich insbesondere dann an, wenn ein einzelner Gummistrang
301 nicht die erforderliche Zugfestigkeit aufweist. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
ist eine Montage der Querstrebe 200 am Lastbügel-Mittelabschnitt 103 auch mit alltäglichen
Haltesträngen 300, bspw. Bürogummis möglich. Das Spannen 405 eines Gummistrangs 301
wird mehrfach wiederholt.
[0035] Figur 7 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Handhabungsverfahrens, welches
in den Figuren 1-5 abgebildet ist. Der Verfahrensschritt "Spannen 405 des Haltestrangs
301" umfasst hier das erste Einhängen 401 der ersten Schlaufe 311, das Führen 402
des Mittelabschnitts 313 um die Querstrebe, das Zurückführen 403 der zweiten Schlaufe
312 und das Einhängen 404 der zweiten Schlaufe 312.
[0036] Figur 8 zeigt alternative Querstreben 200a,b,c. Querstrebe 200 a ist bspw. als Rohr,
insbesondere als starkwandiges Rohr, ausgebildet, während die Querstreben 200b und
200c aus Vollmaterial bzw. Rundstahl sind. Das Rundmaterial insbesondere für Querstrebe
200b muss induktiv erhitzt und dann glühend geformt werden. Der Durchmesser der Querstreben
200a, 200b, 200c ist gleich oder einige Millimeter stärker dem Durchmesser des Lastbügels
100 (vgl. Figur 1). An einem oder vorzugsweise beiden Endbereichen 201 der Querstreben
200a,b,c sind Führungsaussparungen 202, insbesondere Nuten, vorgesehen. Der Querschnitt
der Führungsaussparungen 202 weist zur formschlüssigen und/oder reibschlüssigen Anlage
der Querstrebe 200a,b,c an den Lastbügel 100 im Bereich der Übergangskrümmungen 102
einen Radius auf, der im Wesentlichen dem Außenradius des Lastbügels 100 entspricht.
Die Führungsaussparungen 202 insbesondere für Querstrebe 200c sind durch Stanzen gebildet.
Die Querstreben 200a,b,c sind länglich ausgebildet, wobei die Längserstreckung der
Querstrebe 200a,b,c vorzugsweise so gewählt ist, dass beim Positionieren der Querstrebe
eine elastische Rückstellkraft im Lastbügel 100 erzeugt wird, welche die Querstrebe
200a,b,c grob in Position und die Verankerungsschenkel 101 grob in den Führungsaussparungen
202 hält. Alle diese Querstreben 200a,b,c mit entsprechenden Führungsaussparungen
202 müssen nicht mit dem Lastbügel verschweißt werden, sondern können im Übergangsbereich
(Knickbereich) 102 mittels Halteband, Klebeband, am schnellsten aber mit einem Gummistrang
301 am Lastbügel 100 fixiert werden.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 100
- Lastbügel
- 101
- Verankerungsschenkel
- 102
- Übergangskrümmung
- 103
- Lastbügel-Mittelabschnitt bzw. Bügelmittelabschnitt
- 104
- Schenkelenden
- 200a,b,c
- Querstrebe
- 201
- Endbereiche
- 202
- Führungsaussparung
- 203
- Querstreben-Mittelabschnitt bzw. Längsabschnitt
- 300
- Haltestrang
- 301
- Gummistrang, insbesondere Gummibandstrang
- 311
- Erste Schlaufe
- 312
- Zweite Schlaufe
- 313
- Haltestrang-Mittelabschnitt
- 400
- Positionieren
- 401
- Erstes Einhängen
- 402
- Führen
- 403
- Zurückführen unter Dehnung
- 404
- zweites Einhängen
- 405
- Spannen
- 501
- erste Hand
- 502
- zweite Hand
1. Transportanker, insbesondere für Hohlwände oder Doppel- oder Mehrfach-Betonwände jeweils
mit gegenüberliegenden Betonschalen, wobei der Transportanker folgendes aufweist:
- einen Lastbügel (100) mit mindestens zwei Verankerungsschenkeln (101), wobei mindestens
ein Verankerungsschenkel (101) einer Betonschale oder Betonwand zugeordnet ist,
- einen Lastbügel-Mittelabschnitt (103), über welchen die mindestens zwei Verankerungsschenkel
(101) miteinander verbunden sind, wobei mit dem Lastbügel-Mittelabschnitt (103) externe
Lastaufnahme- und/oder Transportmittel koppelbar oder in Eingriff bringbar sind,
- wenigstens eine Querstrebe (200a,b,c) oder sonstige Abstandhalteeinrichtung, welche
zur Aufnahme von Druck- oder Zugbelastungen zwischen den Verankerungsschenkeln (101)
quer oder schräg bezüglich einer Längsrichtung der Verankerungsschenkel (101) oder
einer Körperachse des Transportankers angeordnet ist, wobei die Querstrebe (200a,b,c)
oder sonstige Abstandhalteeinrichtung an den Verankerungsschenkeln (101) gleitend
verschiebbar und/oder in reibschlüssiger Anlage angebracht ist,
gekennzeichnet durch
wenigstens einen den Lastbügel-Mittelabschnitt (103) und die Querstrebe (200a,b,c)
oder sonstige Abstandhalteeinrichtung und/oder die mindestens zwei Verankerungsschenkel
(101) lösbar umfassenden Haltestrang (300) aus elastisch reversiblem Material.
2. Transportanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Haltestrang (300) als bandartiger, elastisch reversibel spannbarer oder gespannter
Gummistrang (301) ausgebildet ist.
3. Transportanker nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Haltestrang (300), insbesondere Gummistrang (301), ohne Enden in sich geschlossen
ausgebildet ist
4. Transportanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Haltestrang (300), insbesondere Gummistrang (301), innerhalb des Transportankers
um die Querstrebe (200a,b,c) gelegt ist, sodass zwei jeweils von der Querstrebe (200a,b,c)
ausgehende oder abstehende Schlaufen (311, 312) ausgebildet oder angeordnet sind,
welche zum Lastbügel-Mittelabschnitt (103) zum dortigen Einhängen erstreckbar oder
erstreckt sind.
5. Transportanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Querstrebe (200a,b,c) in einem oder beiden ihrer Endbereiche (201) offene Führungsaussparungen
(202) aufweist und einer oder beide der Verankerungsschenkel (101) in einem jeweils
zugeordneten Endbereich (201) der Querstrebe (200a,b,c) oder der sonstigen Abstandhalteeinrichtung
komplementär, insbesondere gleitend verschiebbar und/oder reibschlüssig, in der Führungsaussparung
(202) aufgenommen sind.
6. Verfahren zur Handhabung eines Transportankers nach einem der Ansprüche 1-5,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Positionieren (400) der Querstrebe (200a,b,c) zwischen Verankerungsschenkeln (101)
und Bringen ihrer Endbereiche (201) an je einem der Verankerungsschenkel (101) in
reibschlüssige Anlage;
- Spannen (405) des Haltestrangs (300) um den Lastbügel-Mittelabschnitt (103) und
den Mittelabschnitt (203) der Querstrebe zu ihrer Lage-Festlegung in Anlage an einem
jeweiligen gekrümmten Übergangs- oder Endbereich (102) des Lastbügels (100), wobei
zwei jeweils von der Querstrebe (200a,b,c) ausgehende oder abstehende Schlaufen (311,
312) des Haltestrangs (300) zum Lastbügel-Mittelabschnitt (103) zum dortigen Einhängen
(401, 404) erstreckt sind;
- Einbetonieren der Verankerungsschenkel (101) in je eine der gegenüberliegenden Betonschalen.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Spannen (405) des Haltestrangs (300) ferner folgende Schritte umfasst:
- erstes Einhängen (401) einer ersten ausgehenden oder abstehenden Schlaufe (311)
des Haltestrangs (300) am Lastbügel-Mittelabschnitt (103) beim Spannen des Haltestrangs
(300),
- Führen (402) eines Haltestrang-Mittelabschnitts (313) um die Querstrebe (200a,b,c),
- Zurückführen (403) einer zweiten ausgehenden oder abstehenden Schlaufe (312) des
Haltestrangs (300) zu dem Lastbügel-Mittelabschnitt (103) unter elastisch reversibler
Dehnung und zweites Einhängen (404) am Lastbügel-Mittelabschnitt (103).
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Haltestrang (300) vom einbetonierten Transportanker rückstandsfrei entfernt wird.
9. Verwendung eines Haltestrang (300) aus elastisch reversiblem Material zur Montage
eines Transportankers nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und/oder zur Handhabung eines
Transportankers nach einem der Ansprüche 6-8.
10. Verwendung einer Querstrebe (200a,b,c) oder sonstigen Abstandhalteeinrichtung, welche
zur Aufnahme von Druck- oder Zugbelastungen zwischen den Verankerungsschenkeln (101)
quer oder schräg bezüglich einer Längsrichtung der Verankerungsschenkel (101) oder
einer Körperachse des Transportankers angeordnet ist, zur Montage eines Transportankers
nach einem der Ansprüche 1-5 und/oder zur Handhabung eines Transportankers nach einem
der Ansprüche 6-8.