[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feststellanlage mit zumindest einem Signalgeber
und einer Feststellvorrichtung, die ausgelegt ist, in einem ersten Modus einen Flügel
einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, insbesondere einer Brand- oder Rauchschutztür,
in einer Offenstellung festzustellen, und in einem zweiten Modus den Flügel freizugeben.
Ferner betrifft die Erfindung auch eine Feststellvorrichtung für eine vorgenannte
Feststellanlage.
[0002] Feststellanlagen sind bekannt und in verschiedenen Standards beschrieben (bspw. EN
14637). Allgemein sind Feststellanlagen dafür vorgesehen, einen Flügel einer Tür oder
eines Fensters in einer geöffneten Stellung bzw. Offenstellung festzustellen und bedarfsweise
aus dieser Stellung wieder freizugeben. Insbesondere bei sogenannten Brandschutztüren
müssen derartige Feststellanlagen verwendet werden, um beispielsweise im Brandfall
die Türen aus der Offenstellung in eine Schließstellung zu bringen.
[0003] Feststellanlagen bestehen üblicherweise aus einer Energieversorgung, einer Branderkennung,
beispielsweise in Form eines Deckenbrandmelders, einer Auslösevorrichtung und einer
Feststellvorrichtung. In Figur 4 ist eine solche Feststellanlage schematisch dargestellt.
Mehrere Signalgeber, beispielsweise ein Deckenmelder oder ein Handauslösetaster, sind
mit der Auslösevorrichtung verbunden, wobei diese Verbindung entweder über ein Funkmodul
drahtlos oder drahtgebunden erfolgt. Die Auslösevorrichtung weist im vorliegenden
Beispiel zusätzlich einen Sturzbrandmelder auf, der im Türsturz an der zu schließenden
Tür angebracht ist. Die Auslösevorrichtung ist mit einer Energieversorgung, beispielsweise
24 V oder 48 V, verbunden und speist die Feststellvorrichtung mit Energie. Die Feststellvorrichtung
weist ein sogenanntes Feststellelement auf, das üblicherweise im bestromten Zustand
den Türflügel in seiner Offenstellung hält. Im Brandfall erhält die Auslösevorrichtung
eine Alarmmeldung beispielsweise vom Deckenmelder oder vom Sturzmelder und schaltet
ein Schaltelement, beispielsweise ein Relais oder ein Transistor, um die Energieversorgung
der Feststellvorrichtung zu unterbrechen.
[0004] Üblicherweise werden die einzelnen Komponenten einer solchen Feststellanlage, insbesondere
die Auslösevorrichtung und die Feststellvorrichtung, über Kabel verbunden. Bekannt
sind im Markt aber auch Feststellanlagen, wie in Fig. 4 gezeigt, mit Funk-Deckenmeldern
und Funk-Handauslösetastern, die mit der Auslösevorrichtung über Funk kommunizieren.
[0005] DE10 2010 061 385 A1 betrifft bspw. eine Feststellanordnung für eine Tür mit einem Türbetätiger zum Öffnen
oder Schließen der Tür, einem netzspannungsunabhängigen vorzugsweise batteriebetriebenen,
zum Senden eines ersten Signals ausgebildeten Signalgeber, insbesondere Brand- oder
Rauchmelder, einer Auslösevorrichtung, ausgebildet zum Empfangen des ersten Signals
und zum Senden eines zweiten Signals, und einer netzspannungsunabhängig betriebenen,
vorzugsweise batteriebetriebenen, zum Halten der Tür in geschlossener oder offener
Stellung ausgebildeten Feststellvorrichtung, welche bei Empfang des zweiten Signals
die Tür freigibt, sodass der Türbetätiger die Tür öffnet oder schließt. Diese Feststellanordnung
verwendet eine separate Auslösevorrichtung, die als zentrale Komponente fungiert,
um Signale vom Signalgeber zu empfangen und dann ein zweites Signal an die Feststellvorrichtung
zu senden.
[0006] Bei allen bekannten Lösungen schaltet die Auslösevorrichtung im Alarmfall die Energiezufuhr
zur Feststellvorrichtung ab, was bedeutet, dass die Auslösevorrichtung und die Feststellvorrichtung
immer über ein Kabel miteinander verbunden sein müssen.
[0007] Obgleich sich die vorgenannten Feststellanlagen in der Praxis bewährt haben, haben
sie in bestimmten Anwendungsfällen gewisse Nachteile. Falls die verschiedenen Komponenten
der Feststellanlage nicht auf derselben Seite der Brandschutzwand montiert sind, muss
die Brandschutzwand für die Kabelverbindung durchbohrt werden. Das ist zusätzlicher
Aufwand, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Bohrungen in Brandschutzwänden aufwendig
abgedichtet werden müssen.
[0008] Bei bestimmten Anwendungen befindet sich die Feststellvorrichtung in einem Boden-Türschließer,
wobei sich dann ebenfalls eine aufwändige Verdrahtung zwischen dem Boden-Türschließer
einerseits und beispielsweise dem Sturzbrandmelder und der Auslösevorrichtung andererseits
ergeben. Die Verkabelung muss vom Boden zum Sturz der Tür ausgeführt werden.
[0009] Falls die Auslösevorrichtung und der Sturzbrandmelder beispielsweise auf einer Haube
eines Türantriebs für Brandschutztüren montiert sind und die anderen Komponenten der
Feststellanlage unter der Haube des Türantriebs vorgesehen sind, muss der Monteur
beispielsweise die Kabelverbindung trennen, bevor er die Haube abnehmen kann. Insbesondere
bei Brandschutz-Schiebetürantrieben sind die Hauben einige Meter lang, sodass diese
Arbeit nur schwer von einer Person alleine vorgenommen werden kann.
[0010] Selbst im Fall von kompakten Feststellanlagen, bei denen alle Komponenten unter einer
Haube und in räumlicher Nähe zueinander untergebracht sind, müssen Auslösevorrichtung
und Feststellvorrichtung über Kabel verbunden werden, was Platz benötigt und den Tausch
von Komponenten im Fall einer Reparatur erschwert.
[0011] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die
Feststellanlage der vorgenannten Art so weiterzubilden, dass sie die genannten Nachteile
nicht mehr aufweist. Insbesondere soll die Feststellanlage mit ihren einzelnen Komponenten
bei minimalem Verkabelungsaufwand flexibler aufbaubar sein.
[0012] Diese Aufgabe wird bei der vorgenannten Feststellanlage dadurch gelöst, dass der
Signalgeber eine eigene Energieversorgung und ein Funkmodul aufweist, die Feststellvorrichtung
eine Steuereinrichtung aufweist, wobei die Steuereinrichtung ein Funkmodul umfasst,
das ausgelegt ist, mit dem Funkmodul des Signalgebers zu kommunizieren, und wobei
die Steuereinrichtung ausgelegt ist, abhängig von einem Signal des Signalgebers die
Feststellvorrichtung vom ersten Modus in den zweiten Modus zu schalten, um die Tür
freizugeben, und dass der Feststellvorrichtung eine Energieversorgung zugeordnet ist.
[0013] Das bedeutet mit anderen Worten, dass die Feststellvorrichtung "intelligent" wird
und damit nicht mehr alleine durch Ein- und Ausschalten der Energiezufuhr gesteuert
wird. Die Steuereinrichtung innerhalb der Feststellvorrichtung kommuniziert über das
Funkmodul mit Signalgebern und wertet die entsprechenden Signale aus. Im Brandfall
wird dann die Feststellvorrichtung vom ersten Modus in den zweiten Modus geschaltet,
d. h. die Tür bzw. der Türflügel wird geschlossen. Im Vergleich zu den bisherigen
Lösungen fehlt der erfindungsgemäßen Feststellanlage die bisherige Auslösevorrichtung,
was den möglichen Verdrahtungsaufwand deutlich reduziert. Die erfindungsgemäße Feststellvorrichtung
muss lediglich noch mit einer Energieversorgung verbunden werden, um arbeitsfähig
zu werden. Die Signalgeber selbst verfügen über eine eigene Energieversorgung und
können so über ein Funkmodul mit der Feststellvorrichtung, insbesondere der Steuereinrichtung
kommunizieren.
[0014] Im Gegensatz zu der in
DE10 2010 061 385 A1 beschriebenen Feststellanordnung sieht die erfindungsgemäße Lösung eine direkte Kommunikation
zwischen dem Signalgeber und der Feststellvorrichtung vor, wobei die Steuereinheit
der Feststellvorrichtung selbst die empfangenen Signale auswertet und die notwendigen
Maßnahmen zur Freigabe der Tür einleitet. Dies führt zu einem vereinfachten System,
das ohne zusätzliche Auslösevorrichtung auskommt. Dieser Unterschied führt zu einer
reduzierten Komplexität der Gesamtkonstruktion und einer einfacheren Installation,
insbesondere in Szenarien, bei denen eine drahtlose Kommunikation zwischen den Komponenten
erforderlich ist. Die erfindungsgemäße Feststellvorrichtung benötigt keine separate
Auslösevorrichtung, um den Wechsel der Feststellvorrichtung zwischen den Modi zu steuern.
Die in der Feststellvorrichtung integrierte Steuereinheit übernimmt diese Aufgabe
direkt.
[0015] Die Aufgabe wird damit vollkommen gelöst.
[0016] Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die Feststellvorrichtung zumindest ein
Feststellelement auf, wobei im ersten Modus dem Feststellelement Energie zugeführt
ist, und im zweiten Modus dem Feststellelement keine Energie zugeführt ist. Bevorzugt
wird als Feststellelement ein Haltemagnet, ein elektrohydraulische Ventil, ein elektromechanisches
Rastelement, ein elektromagnetisches Rastelemente oder ein Motor eingesetzt. Selbstverständlich
sind auch andere Feststellelemente denkbar, die beim stromlos Schalten eine Feststellfunktion
freigeben.
[0017] In einer alternativen Ausgestaltung kann es sich bei dem Feststellelement auch um
ein bistabiles Feststellelement handeln, das von einem Modus zum anderen alleine durch
einen Energieimpuls geschaltet werden kann. D. h. mit anderen Worten, dass das Feststellelement
nicht komplett stromlos geschaltet werden muss, sondern dass ein kurzer zeitlicher
Strom bzw. Spannungsimpuls ausreicht, um die Tür freizugeben.
[0018] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist der Signalgeber ein Sturzbrandmelder, ein
Deckenbrandmelder, insbesondere ein optischer Rauchmelder und oder ein Wärmemelder,
ein Alarmkontakt einer Brandmeldeanlage, ein Brandgassensor, ein Handauslösetaster
oder eine Steuereinrichtung einer anderen Feststellvorrichtung.
[0019] D. h. mit anderen Worten, dass beliebige Signalgeber mit einem Funkmodul versehen
werden können, um drahtlos mit der Steuereinrichtung bzw. dessen Funkmodul zu kommunizieren.
Bei besonderen Anwendungsfällen ist es auch denkbar, dass als Signalgeber die Steuereinrichtung
einer anderen Feststellvorrichtung agiert, beispielsweise bei doppelflügeligen Türen
oder Schiebetüren. Hierüber kann insbesondere Einfluss auf die Schließfolge zweier
Türflügel genommen werden.
[0020] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Energieversorgung des Signalgebers eine
Batterie, insbesondere eine austauschbare Batterie. Diese Maßnahme hat sich hinsichtlich
der Flexibilität und Langlebigkeit besonders vorteilhaft herausgestellt.
[0021] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Feststellvorrichtung mit einer Energieversorgung,
vorzugsweise einer externen Energieversorgung, vorzugsweise einer elektrischen Netzversorgung
verbunden. Alternativ kann die Feststellvorrichtung energetisch autark ausgeführt
sein, wobei sie eine Batterie zur Energieversorgung aufweist. Die Batterie kann bevorzugt
austauschbar sein.
[0022] Insbesondere die Lösung mit einer Batterie zur Energieversorgung der Feststellvorrichtung
ist im Hinblick auf den Montageaufwand besonders vorteilhaft, da eine Verdrahtung
für die elektrische Energieversorgung vollständig entfällt.
[0023] Bei einer bevorzugten Weiterbildung sind mehrere Signalgeber vorgesehen, die jeweils
mit der Steuereinrichtung über Funk kommunizieren. Diese Maßnahme hat den Vorteil,
dass eine Feststellanlage mit einer Vielzahl von Signalgebern an unterschiedlichsten
Raumpositionen ohne Verdrahtungsaufwand realisierbar ist.
[0024] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird auch von einer Feststellvorrichtung
gelöst, die ein Feststellelement aufweist, das ausgelegt ist, in einem ersten Modus
den Flügel in einer Offenstellung festzustellen, und in einem zweiten Modus den Flügel
freizugeben, ein Funkmodul aufweist, das ausgelegt ist, mit externen Signalgebern
zu kommunizieren und insbesondere Alarmmeldungen zu empfangen, und eine Steuereinrichtung
aufweist, die ausgelegt ist, bei Empfang einer Alarmmeldung das Feststellelement in
den zweiten Modus setzen.
[0025] Diese Feststellvorrichtung weist die gleichen Vorteile wie die zuvor genannte Feststellanlage
auf, sodass an dieser Stelle auf eine weitere Ausführung verzichtet werden kann.
[0026] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Feststellvorrichtung ist ein Anschluss für
eine elektrische Energieversorgung vorgesehen. So kann die Feststellvorrichtung einfach
beispielsweise über einen Steckkontakt mit einer Energieversorgung verbunden werden.
Alternativ ist es auch denkbar, die Feststellvorrichtung mit einer eigenen netzunabhängigen
internen Energieversorgung auszustatten, wobei in diesem Fall die Energieversorgung
vorzugsweise über eine Batterie erfolgt.
[0027] Bei der bevorzugten Weiterbildung lässt sich das Feststellelement durch Zuführen
von elektrischer Energie in den ersten Modus schalten und durch Trennen von der elektrischen
Energie in den zweiten Modus schalten. Falls ein bistabiles Feststellelement zum Einsatz
kommt, muss die zugeführte elektrische Energie nicht vollständig abgeschaltet werden,
sondern zum Wechsel von einem Modus zum anderen reicht ein kurzer Energieimpuls.
[0028] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
[0029] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und der beiliegenden Zeichnung. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Anwendungsfall einer Feststellanlage;
- Figur 2
- ein schematisches Blockschaltdiagramm zur Erläuterung einer erfindungsgemäßen Feststellanlage;
- Figur 3
- ein schematisches Blockschaltdiagramm der Feststellanlage von Figur 2, wobei ein Signalgeber
eine Feststellvorrichtung eine anderen Feststellanlage ist; und
- Figur 4
- ein schematisches Blockdiagramm einer Feststellen Anlage aus dem Stand der Technik.
[0030] In Figur 1 ist ein Ausschnitt eines Gebäudes dargestellt, mit einem Gang, der durch
eine Brandschutzwand W in zwei Bereiche geteilt wird. In der Wand W ist eine Öffnung
vorgesehen, in der eine Tür 20, insbesondere eine Brandschutztür 20, vorgesehen ist,
um die beiden Bereiche voneinander trennen zu können. An dieser Stelle sei angemerkt,
dass die Tür 20 stellvertretend für jegliches Bauelement steht, mit dem eine Öffnung
in einer Wand W gesteuert geöffnet und geschlossen werden kann. Bei solchen Bauelementen
kann es sich beispielsweise um Fenster, Dachfenster, ein- oder zweiflügelige Türen
oder auch ein- oder zweiflügelige Schiebetüren handeln.
[0031] Um beispielsweise im Brandfall einen Türflügel 22 der Tür 20 zu schließen, ist eine
Feststellanlage 10 vorgesehen. Eine solche Feststellanlage 10 umfasst beispielsweise
eine Feststellvorrichtung 12, einen Türschließer 13, einen Sturzbrandmelder 14, Handauslösetaster
16 und Deckenbrandmelder 18. Wie sich aus der Figur 1 ergibt, sind die beiden Handauslösetaster
16 sowie die Deckenbrandmelder 18 auch in beiden Bereichen links und rechts von der
Wand W vorgesehen. Der Sturzbrandmelder 14 hingegen ist im Sturzbereich der Tür 20
auf einer Seite der Wand vorgesehen, beispielsweise im Bereich der Feststellvorrichtung
12. Selbstverständlich ist es auch denkbar, den Sturzbrandmelder 14 auf der gegenüberliegenden
Seite der Wand W vorzusehen.
[0032] Der Türflügel 22 ist über ein Gleitarm 24 mit der Feststellvorrichtung 12 und dem
Türschließer 13 verbunden. Der Gleitarm 24 ist an seinem einen Längsende in einer
Gleitschiene 26 geführt, die mit dem Türflügel 22 verbunden ist. Das andere Längsende
des Gleitarms 24 ist mit dem Türschließer 13 gekoppelt, der für ein sicheres Schließen
aus einer Offenstellung des Türflügel in die Schließstellung sorgt. Der Aufbau solcher
Türschließer 13 ist allgemein bekannt, sodass an dieser Stelle darauf nicht weiter
eingegangen werden muss.
[0033] Die Feststellvorrichtung 12 sorgt nun dafür, dass der Türflügel 22 sicher, aber lösbar
in der in Figur 1 gezeigten Offenstellung gehalten wird. Die Kraft des Türschließers
13 reicht in diesem Fall also nicht aus, den Türflügel 22 zu schließen.
[0034] Im Brandfall reagiert die Feststellvorrichtung 12 nun derart, dass die Feststellkraft
zum Halten der Tür in der Offenstellung soweit reduziert wird, insbesondere auf Null,
dass die Schließkraft des Türschließers 13 ausreicht, den Türflügel in die Schließstellung
führen zu können.
[0035] In Figur 2 ist nun der funktionale Aufbau der Feststellanlage 10 dargestellt. Die
Feststellvorrichtung 12 umfasst eine Steuereinrichtung 30, die ein Funkmodul 32 aufweist.
Ferner ist ein Feststellelement 34 in der Feststellvorrichtung 12 vorgesehen, welches
die Haltekraft aufbringt, um den Türflügel 22 in der Offenstellung gegen die Schließkraft
des Türschließers zu halten. Üblicherweise ist das Feststellelement 34 ein Bauelement,
das die Haltekraft dann aufbringt, wenn es mit Energie versorgt wird. Wird die zugeführte
Energie abgestellt, reduziert sich die Haltekraft üblicherweise auf einen Wert von
null.
[0036] Bei einem solchen Feststellelement 34 kann es sich beispielsweise um ein Haltemagnet,
ein elektrohydraulisches Ventil, ein elektromechanisches Rastelement, ein elektromagnetisches
Rastelement oder einen Motor handeln.
[0037] Die Feststellvorrichtung 12 wird energetisch über eine Energieversorgung 38 von extern
versorgt, wobei hierfür ein Anschluss 36, beispielsweise Form eines Steckkontakts,
vorgesehen ist. Bei der Energieversorgung 38 kann es sich, um eine 24 V oder 48 V
Spannungsversorgung handeln.
[0038] Alternativ wäre es auch denkbar, die Feststellvorrichtung 12 mit einer Batterie 39
zu versehen, die dann anstelle der Energieversorgung 38 wirkt. Dies hätte den Vorteil,
dass die Feststellvorrichtung 12 energieautark arbeiten kann, sodass eine Verbindung
mit einer externen Energieversorgung 38 nicht erforderlich ist.
[0039] Aus der Figur 2 ist ersichtlich, dass die Steuereinrichtung 30 das Feststellelement
34 ansteuert. Die einfachste Art der Ansteuerung des Feststellelement 34 besteht darin,
die diesem zugeführte Energie ein- und auszuschalten. Das bedeutet, dass bei zugeführte
Energie das Feststellelement 34 die Haltekraft erzeugt und beim Ausschalten der zugeführten
Energie keine Haltekraft mehr ausübt.
[0040] Selbstverständlich wäre es auch denkbar, das Feststellelement 34 als bistabiles Feststellelement
auszubilden, wobei in diesem Fall ein zeitlich begrenzter Impuls, insbesondere Spannungs-
oder Stromimpuls, von der Steuereinrichtung 30 ausreicht, um das Feststellelement
34 zu schalten.
[0041] Die in Figur 2 gezeigte Feststellanlage 10 weist verschiedene Signalgeber 40 auf,
wobei ein solcher Signalgeber 40 beispielsweise der Sturzbrandmelder 14, der Deckenbrandmelder
18 oder auch der Handauslösetaster 16 sein kann.
[0042] Der Signalgeber 40 weist ein Funkmodul 44 sowie eine Energieversorgung 46, beispielsweise
in Form einer insbesondere auswechselbaren Batterie 48 auf. Aus Übersichtlichkeitsgründen
wurde die signalgebende Steuerung mit den entsprechenden Sensoren selbst, die beispielsweise
ausgelegt sind, Rauch zu detektieren, nicht gezeigt.
[0043] Das Funkmodul 44 in einem Signalgeber 40 ist nun ausgelegt, über eine Funkverbindung
50 mit dem Funkmodul 32 der Feststellvorrichtung 12 zu kommunizieren. Zur Herstellung
einer solchen Funkverbindung kann auf bekannte Protokolle sowie proprietäre Protokolle
zurückgegriffen werden. Da es sich um eine sicherheitsrelevante Kommunikation handelt,
müssen diese eingesetzten Protokolle jedoch entsprechende Sicherheitsnormen erfüllen.
[0044] In Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Feststellanlage 10 dargestellt,
wobei der Unterschied zu der zuvor erläuterten Feststellanlage 10 darin besteht, dass
eine zweite Feststellvorrichtung 12' zusätzlich auch als Signalgeber 40 dient. D.
h. mit anderen Worten, dass das Funkmodul 32 der weiteren Feststellvorrichtung 12'
mit der Feststellvorrichtung 12 kommuniziert und entsprechende Signale, beispielsweise
Alarmsignale oder aber auch Steuersignale übermitteln kann, die von der Steuereinrichtung
30 genutzt werden können, um das Feststellelement 34 anzusteuern. Das könnte beispielsweise
bei einer doppelflügeligen Tür notwendig werden, um die Schließfolge zu steuern. So
könnte beispielsweise ein vorgesehener Sturzbrandmelder 14 als Signalgeber 40 an beide
Feststellvorrichtung 12, 12' ein Alarmsignal aussenden, wobei dann über die Kommunikation
zwischen den beiden Feststellvorrichtung 12, 12' zunächst erst ein Feststellelement
34 angesteuert wird und zeitlich versetzt dann das andere Feststellelement 34. Damit
kann erreicht werden, dass bei einer doppelflügeligen Tür zunächst erst der eine Türflügel
und zeitlich versetzt dann der andere Türflügel schließt.
[0045] Im Gegensatz zu früheren Lösungen weist die Feststellanlage 10, wie sie beispielsweise
in Figur 2 dargestellt ist, keine Auslösevorrichtung mehr auf. Vielmehr enthält die
Feststellvorrichtung 12 selbst alle notwendige Intelligenz in Form der Steuereinrichtung
30, um einerseits mit den Signalgebern 40 beispielsweise per eine Funkverbindung 50
zu kommunizieren und andererseits dann im Alarmfall das Feststellelement 34 anzusteuern,
um den Türflügel 22 von einer Offenstellung in die Schließstellung zu bringen. An
dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass neben der gezeigten Funkverbindung
50 selbst verständlich auch weiterhin Drahtverbindungen zwischen Signalgeber 40 und
Steuereinrichtung 30 möglich sind, auch wenn das in Figur 2 nicht gezeigt ist.
[0046] Die Funktionsweise der in Figur 2 gezeigten Feststellanlage 12 ist nun wie folgt.
Die Feststellvorrichtung 12 wird beispielsweise über die Energieversorgung 38 mit
Energie versorgt. Die zugeführte Energie dient zum Betreiben der Steuereinrichtung
30 und wird dazu genutzt, das Feststellelement 34 in einem ersten Modus zu betreiben,
in welchem die Haltekraft aufgebracht wird. Erkennt ein Signalgeber 40 beispielsweise
Rauch in einem Bereich links oder rechts von der Wand W, sendet das Funkmodul 44 des
entsprechenden Signalgebers 40 über die Funkverbindung 50 ein Alarmsignal an die Feststellvorrichtung
12, das von dem Funkmodul 32 empfangen wird. Die Steuereinrichtung 30 wertet dieses
empfangene Alarmsignal aus und entscheidet, ob das Feststellelement 34 in einen zweiten
Modus geschaltet werden muss. In diesem zweiten Modus übt das Feststellelement 34
keine Haltekraft mehr aus, was dann dazu führt, dass der Türflügel 22 über den Türschließer
13 in die Schließstellung gebracht wird. Es versteht sich, dass die Kommunikation
zwischen den Funkmodulen 44 der Signalgeber 40 und dem Funkmodul 32 der Feststellvorrichtung
12 auch zu anderen Zwecken beispielsweise Sicherheitszwecken, genutzt werden kann.
So ist es beispielsweise möglich, den Ausfall eines Signalgebers zu erkennen und in
diesem Fall ebenfalls das Feststellelement 34 entsprechend anzusteuern.
[0047] Die erfindungsgemäße Lösung erlaubt einen einfachen Aufbau der Feststellanlage 10,
da zwischen den einzelnen Komponenten keine Verdrahtung erforderlich ist. Insbesondere
kann beispielsweise der Sturzbrandmelder 14 unabhängig, d. h. ohne Kabelverbindung,
im Sturzbereich angebracht werden. Die Anbringung auf der gegenüberliegenden Wandseite
stellt ebenfalls kein Problem dar, da keine Bohrung in der Wand W für die notwendige
Verdrahtung erforderlich ist. Es ist lediglich erforderlich, dass eine Funkverbindung
zwischen Sturzbrandmelder 14 und Feststellvorrichtung 12 möglich ist. Da der Türflügel
22 im Normalfall in der Offenstellung festgestellt ist, ist die Funkverbindung über
die Öffnung in der Wand regelmäßig gut realisierbar.
[0048] Insgesamt zeigt sich, dass die erfindungsgemäße Feststellanlage deutliche Vorteile
gegenüber den bisherigen Feststellanlage mit getrennter Auslösevorrichtung und Feststellvorrichtung
aufweist. Diese Vorteile sind insbesondere dann vorhanden, wenn die Feststellvorrichtung
12 und die entsprechenden Signalgeber 40 entfernt voneinander angeordnet sind. Ein
solcher Fall liegt beispielsweise dann vor, wenn die Feststellvorrichtung 12 und der
Türschließer 13 im Boden vorgesehen sind und der Sturzbrandmelder 14 im oberen Sturzbereich
der Tür 20.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 10
- Feststellanlage
- 12
- Feststellvorrichtung
- 12'
- Zweite Feststellvorrichtung
- 13
- Türschließer
- 14
- Sturzbrandmelder
- 16
- Handauslösetaster
- 18
- Deckenbrandmelder
- 20
- Tür, insbesondere Brandschutztür
- 22
- Türflügel
- 24
- Gleitarm
- 26
- Gleitschiene
- 30
- Steuereinrichtung
- 32
- Funkmodul der Feststellvorrichtung
- 34
- Feststellelement
- 36
- Anschluss für elektrische Energieversorgung
- 38
- Externe Energieversorgung der Feststellvorrichtung
- 39
- Batterie der Feststellvorrichtung
- 40
- Signalgeber
- 44
- Funkmodul des Signalgebers
- 46
- Energieversorgung des Signalgebers
- 48
- Batterie des Signalgebers
- 50
- Funkverbindung zwischen Signalgeber und Feststellvorrichtung
- W
- Brandschutzwand
1. Feststellanlage mit
zumindest einem Signalgeber (40), und
einer Feststellvorrichtung (12), die ausgelegt ist, in einem ersten Modus einen Flügel
(22) einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, insbesondere einer Brand- oder Rauchschutztür,
in einer Offenstellung festzustellen, und in einem zweiten Modus den Flügel freizugeben;
dadurch gekennzeichnet, dass
der Signalgeber (40) eine eigene Energieversorgung (46) und ein Funkmodul (44) aufweist;
die Feststellvorrichtung (12) eine Steuereinrichtung (30) aufweist, wobei die Steuereinrichtung
(30) ein Funkmodul (32) umfasst, das ausgelegt ist, mit dem Funkmodul (44) des Signalgebers
(40) zu kommunizieren, und wobei die Steuereinrichtung (30) ausgelegt ist, abhängig
von einem Signal des Signalgebers (40) die Feststellvorrichtung (12) vom ersten Modus
in den zweiten Modus zu schalten, um die Tür freizugeben; und
der Feststellvorrichtung (12) eine Energieversorgung (38, 39) zugeordnet ist.
2. Feststellanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung (12) zumindest ein Feststellelement (34) aufweist, wobei
im ersten Modus dem Feststellelement (34) Energie zugeführt ist, und im zweiten Modus
dem Feststellelement (34) keine Energie zugeführt ist.
3. Feststellanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung zumindest ein bistabiles Feststellelement (34) aufweist,
das ausgelegt ist, durch einen Energieimpuls einen Wechsel vom ersten Modus in den
zweiten Modus herbeizuführen.
4. Feststellanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Feststellelement (34) ein Haltemagnet, ein elektrohydraulisches Ventil, ein elektromechanisches
Rastelement, ein elektromagnetisches Rastelement oder ein Motor ist.
5. Feststellanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Signalgeber (40) ein Sturzbrandmelder (14), ein Deckenbrandmelder
(18), insbesondere ein optischer Rauchmelder und/oder ein Wärmemelder, ein Alarmkontakt
einer Brandmeldeanlage, ein Brandgassensor, ein Handauslösetaster (16) oder eine Steuereinrichtung
(30) einer anderen Feststellvorrichtung (12`) ist.
6. Feststellanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieversorgung (46) des Signalgebers (40) eine Batterie (48), insbesondere
eine austauschbare Batterie ist.
7. Feststellanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung (12) mit einer Energieversorgung (38), vorzugsweise einer
externen Energieversorgung, vorzugsweise einer elektrischen Netzversorgung, verbunden
ist.
8. Feststellanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung (12) energetisch autark ausgeführt ist und eine Batterie
(39) zur Energieversorgung aufweist.
9. Feststellanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Signalgeber (40) vorgesehen sind, die jeweils mit der Steuereinrichtung über
Funk kommunizieren.
10. Feststellvorrichtung für eine Feststellanlage zum Feststellen eines Flügels einer
Tür, eines Fensters oder dergleichen, insbesondere einer Brand- oder Rauchschutztür,
mit
einem Feststellelement (34), das ausgelegt ist, in einem ersten Modus den Flügel in
einer Offenstellung festzustellen, und in einem zweiten Modus den Flügel freizugeben;
einem Funkmodul (32), das ausgelegt ist, mit externen Signalgebern (40) zu kommunizieren
und insbesondere Warnmeldungen zu empfangen; und
einer Steuereinrichtung (30), die ausgelegt ist, bei Empfang einer Alarmmeldung das
Feststellelement in den zweiten Modus zu setzen.
11. Feststellvorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen Anschluss (36) für eine elektrische Energieversorgung.
12. Feststellvorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine eigene netzunabhängige Energieversorgung, insbesondere eine Batterie (39).
13. Feststellvorrichtung nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Feststellelement (34) durch Zuführen von elektrischer Energie in den ersten Modus
schaltbar ist, und durch Trennen von der elektrischen Energie in den zweiten Modus
schaltbar ist.
14. Feststellvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Feststellelement (34) als bistabiles Feststellelement ausgeführt und ausgelegt
ist, durch einen Energieimpuls vom ersten Modus in den zweiten Modus zu wechseln.
15. Feststellvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Feststellelement (34) ein Haltemagnet, ein elektrohydraulisches Ventil, ein elektromechanisches
Rastelement, ein elektromagnetisches Rastelement oder ein Motor ist.