[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere eine Turbomolekularvakuumpumpe,
mit zumindest einer Holweck-Pumpstufe, wobei die Vakuumpumpe und insbesondere deren
Holweck-Pumpstufe in strömungstechnischer Hinsicht und/oder hinsichtlich thermischer
Aspekte optimiert ist.
[0002] Vakuumpumpen finden in vielen Bereichen der Industrie sowie der Forschung Anwendung.
Der grundsätzliche Aufbau von solchen Vakuumpumpen ist allgemein bekannt, weshalb
diesbezüglich rein exemplarisch auf die
EP 4 108 931 A1 verwiesen wird.
[0003] Zwar handelt es sich bei derartigen Turbomolekularvakuumpumpen mit integrierter Holweck-Pumpstufe
um technisch hochentwickelte Gerätschaften, die ihren Zweck erfüllen; nichtdestotrotz
besteht fortwährend ein Bedarf nach einer Optimierung derartiger Turbomolekularvakuumpumpen
in strömungstechnischer Hinsicht und/oder hinsichtlich thermischer Aspekte.
[0004] Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, eine Vakuumpumpe und insbesondere
eine Turbomolekularvakuumpumpe anzugeben, die dem zuvor geschilderten Bedarf gerecht
wird.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe mit einer
Vakuumpumpe gelöst, insbesondere mit einer Turbomolekularvakuumpumpe, die sich durch
die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch auszeichnet, dass der Durchmesser
der radial äußeren Holweck-Rotorhülse bzw. der zweite Durchmesser mindestens 30% und
vorzugsweise mindestens 35% größer ist als der Durchmesser der radial inneren Holweck-Rotorhülse
bzw. als der erste Durchmesser.
[0006] Die radial äußere Holweck-Rotorhülse weist also einen deutlich größeren Durchmesser
als die radial innere Holweck-Rotorhülse auf. Dies erlaubt es, die Holweck-Statorhülse
mit einer deutlich größeren Kern-Wandungsdicke auszubilden, als dies üblich ist. Unter
der Kern-Wandungsdicke, die im Kontext der vorliegenden Anmeldung der Einfachheit
halber auch nur als Wandungsdicke bezeichnet wird, ist hier die reine Wandstärke der
Statorhülse zwischen der Innenoberfläche und der Außenoberfläche zu verstehen, an
denen die Innen- bzw. Außengewinde ausgebildet sind.
[0007] So wurde nämlich bei herkömmlichen Turbomolekularvakuumpumpen bzw. deren Holweck-Pumpstufe
beobachtet, dass die Holweck-Statorhülse während des Betriebs aufgrund des die Holweck-Statorhülse
in ihrem freien Ende um- bzw. überströmenden Gases bzw. der dadurch bedingten Gasreibung
am freien Ende der Holweck-Statorhülse bis zu rund 25 °C wärmer wird als an ihrem
festen Ende, das am Gehäuseunterteil der Pumpe bzw. dem stationären Gehäuseabschnitt
befestigt ist. Bei genaueren Untersuchungen wurde dabei festgestellt, dass dieser
nicht unerhebliche und unerwünschte Temperaturgradient darauf zurückzuführen ist,
dass aufgrund der üblicherweise verhältnismäßig dünnen Ausbildung der Holweck-Statorhülse
dieselbe in axialer Richtung einen relativ hohen Wärmewiderstand aufweist, aufgrund
dessen die Wärme vom freien Ende der Holweck-Statorhülse nur schlecht durch Wärmeleitung
zum gekühlten stationären Gehäuseabschnitt bzw. dem gekühlten Gehäuseunterteil übertragen
werden kann.
[0008] Um dieser Problematik Rechnung zu tragen, wird erfindungsgemäß erstmals vorgeschlagen,
den Durchmesser der radial äußeren Holweck-Rotorhülse deutlich größer als den Durchmesser
der radial inneren Holweck-Rotorhülse auszubilden, um so zwischen den beiden Holweck-Rotorhülsen
mehr Platz für eine entsprechend dickere Holweck-Statorhülse zu schaffen, die dann
aufgrund ihrer größeren Wandungsdicke einen geringeren Wärmewiderstand aufweist, der
es erlaubt, die Wärme vom freien Ende der Holweck-Statorhülse besser in Richtung des
festen Endes der Holweck-Statorhülse bzw. zum stationären Gehäuseabschnitt zu leiten.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es erfindungsgemäß aufgrund des deutlich
größeren Durchmessers der äußeren Holweck-Rotorhülse im Vergleich zum Durchmesser
der inneren Holweck-Rotorhülse möglich, die Holweck-Statorhülse im Wesentlichen über
ihre gesamte Axialerstreckung zwischen ihrem festen Ende und ihrem freien Ende mit
einer Kern-Wandungsdicke auszubilden, die größer als 5 mm ist, vorzugsweise größer
als 6 mm und besonders bevorzugt größer als 7 mm. Wie bereits erwähnt, kann hierdurch
der Wärmewiderstand der Holweck-Statorhülse reduziert werden, so dass sich weniger
Wärme am freien Ende der Holweck-Statorhülse staut; vielmehr kann aufgrund des reduzierten
Wärmewiderstands die Wärme weitestgehend ungehindert in Richtung des festen Endes
der Holweck-Statorhülse abgeleitet werden.
[0010] Sofern hier davon die Rede ist, dass die Holweck-Statorhülse "im Wesentlichen" über
ihre gesamte Axialerstreckung hinweg eine bestimmte Kern-Wandungsdicke aufweist, so
bedeutet dies, dass hiervon ein nahe dem freien Ende befindlicher Axialbereich der
Holweck-Statorhülse ausgenommen sein kann, der durch die letzten beiden Windungen,
vorzugsweise durch die letzte Windung des Innen-bzw. Außengewindes definiert ist,
wie dies nachfolgend noch genauer erläutert wird.
[0011] Zur weiteren thermischen Optimierung kann es gemäß einer weiteren Ausführungsform
vorgesehen sein, dass am freien Ende der Holweck-Statorhülse zumindest zwei zueinander
konzentrische und sich axial erstreckende Ringstege ausgebildet sind und dass auch
an der Nabe des Holweck-Rotors ebenfalls zumindest zwei zueinander konzentrische und
sich axial erstreckende Ringstege ausgebildet sind, die mit den Ringstegen verschachtelt
sind, die sich am freien Ende der Holweck-Statorhülse befinden. Etwaige Stauwärme,
die sich in der Rotornabe bildet, kann somit über die miteinander verschachtelten
Ringstege auf die Holweck-Statorhülse übertragen werden, die diese Wärme aufgrund
ihres reduzierten Wärmewiderstands dann in das Gehäuseunterteil bzw. den stationären
Gehäuseabschnitt ableiten kann.
[0012] Da durch die gegenseitig miteinander verschachtelten Ringstege ein gewisser Strömungswiderstand
gebildet wird, der ein ungehindertes Umströmen des freien Endes der Holweck-Statorhülse
von zu pumpendem Prozessgas erschwert, kann es gemäß einer weiteren Ausführungsform
vorgesehen sein, dass die Holweck-Statorhülse nahe ihres freien Endes von mehreren
in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandeten Gasströmungsbohrungen in
radialer Richtung durchsetzt ist, so dass durch diese das zu pumpende Prozessgas zwischen
dem radial außenliegenden und dem radial innenliegenden Holweck-Spalt strömen kann.
[0013] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die derselben zugrundeliegende
Aufgabe ferner mit einer Vakuumpumpe gelöst, insbesondere mit einer Turbomolekularvakuumpumpe,
die sich durch die Merkmale des Anspruchs 6 und insbesondere dadurch auszeichnet,
dass die radial innere Holweck-Rotorhülse eine Axialerstreckung aufweist, die 30%
bis 70 %, vorzugsweise 40% bis 60%, insbesondere 45% bis 55%, der Axialerstreckung
der äußeren Holweck-Rotorhülse beträgt. Dies erlaubt es, die Vakuumpumpe und insbesondere
deren Holweck-Pumpstufe mit einer deutlich massigeren Holweck-Statorhülse auszustatten,
als dies bei herkömmlichen Holweck-Pumpstufen möglich ist, so dass sich auch bei dieser
Ausführungsform aufgrund der relativ massigen Ausbildung der Statorhülse keine Stauwärme
am freien Ende der Statorhülse bilden kann.
[0014] Konkret kann es dabei gemäß einer Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Holweck-Statorhülse
einen an dem stationären Gehäuseabschnitt angebrachten Basisringabschnitt und einen
Kragringabschnitt aufweist, der sich ausgehend von einer der Rotornabe zugewandten
Stirnfläche des Basisringabschnitts in axialer Richtung zu dem freien Ende der Holweck-Statorhülse
in dem Ringraum zwischen der inneren Holweck-Rotorhülse und der äußeren Holweck-Rotorhülse
erstreckt.
[0015] Der Kragringabschnitt und der Basisringabschnitt weisen dabei vorzugsweise denselben
Außendurchmesser auf, was es ermöglicht, dass das Außengewinde der Holweck-Statorhülse
sowohl an der Außenoberfläche des Basisringabschnitts als auch des Kragringabschnitts
ausgebildet ist. Gleichermaßen kann der Kragringabschnitt eine zylindrische Innenoberfläche
mit einem daran ausgebildeten Innengewinde aufweisen, wobei es in diesem Falle vorzugsweise
vorgesehen sein kann, dass die Anzahl der Gewindegänge des Innengewindes der Anzahl
der Gewindegänge des Außengewindes entspricht.
[0016] Der Basisringabschnitt kann somit mit einer deutlich größeren Wandungsdicke als der
Kragringabschnitt ausgebildet sein bzw. werden, so dass sich der Basisringabschnitt
ausgehend von dem Außengewinde der Holweck-Statorhülse bzw. deren Außenoberfläche,
an der das Außengewinde ausgebildet ist, in radialer Richtung nach innen bis über
die innere Holweck-Rotorhülse erstreckt. Aufgrund der somit verhältnismäßig massigen
Ausbildung des Basisringabschnitts wird somit auch hier der Wärmewiderstand der Holweck-Statorhülse
reduziert, so dass die sich ansonsten am freien Ende der Holweck-Statorhülse stauende
Wärmeenergie mehr oder weniger ungehindert Richtung des festen Endes der Holweck-Statorhülse
abfließen kann.
[0017] In konstruktiver Hinsicht erweist sich die Ausbildung der Holweck-Statorhülse mit
dem relativ massigen Basisringabschnitt als vorteilhaft, da in diesem Falle der Basisringabschnitt
den Motorstator des die Rotorwelle antreibenden Elektromotors tragen kann. Insbesondere
kann es hierbei vorgesehen sein, dass der Basisringabschnitt eine ringförmige Innenoberfläche
ausbildet, die den Motorstator trägt.
[0018] Damit das durch die Holweck-Pumpstufe strömende Prozessgas in der gewünschten Weise
zum Pumpenauslass weiterströmen kann, nachdem es das freie Ende des Kragringabschnitt
umströmt hat, kann es gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, dass der
Basisringabschnitt in axialer Richtung von mehreren vorzugsweise in Umfangsrichtung
gleichmäßig voneinander beabstandeten Gasströmungsbohrungen durchsetzt ist. In strömungstechnischer
Hinsicht kann es sich dabei als vorteilhaft erweisen, dass sich die in Rede stehenden
Gasströmungsbohrungen auch in Umfangsrichtung und/oder in radialer Richtung erstrecken.
Gleichermaßen kann es sich in strömungstechnischer Hinsicht auch als vorteilhaft erweisen,
wenn die Gasströmungsbohrungen in axialer Richtung betrachtet jeweils einen Langlochquerschnitt
aufweisen, um so den Strömungswiderstand zu reduzieren. Darüber hinaus kann es sich
in strömungstechnischer Hinsicht ebenfalls als vorteilhaft erweisen, die Gasströmungsbohrungen
in gleicher Anzahl wie die Gewindegänge des Innengewindes des Kragabschnitts vorzusehen,
so dass das aus einem jeweiligen Gewindegang ausströmende Prozessgas direkt in eine
ihm zugeordnete Gasströmungsbohrung strömen kann.
[0019] Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform, die sowohl bei einer Vakuumpumpe gemäß
dem ersten Aspekt als auch gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung realisierbar
ist, kann es vorgesehen sein, dass in dem stationären Gehäuseabschnitt und insbesondere
an der Stirnfläche des stationären Gehäuseabschnitts, von dem sich die Holweck-Statorhülse
in Richtung ihres freien Endes erstreckt, zumindest zwei zueinander konzentrische
und sich axial erstreckende Ringnuten ausgebildet sind. Diese können beispielsweise
radial innerhalb der Holweck-Statorhülse und somit gewissermaßen in axialer Verlängerung
der äußeren Holweck-Rotorhülse in der Stirnseite des stationären Gehäuseabschnitts
ausgebildet sein. Zusätzlich oder alternativ hierzu können die in Rede stehenden Ringnuten
auch in axialer Fortsetzung der radial inneren Holweck-Rotorhülse in der Stirnfläche
des stationären Gehäuseabschnitts ausgebildet sein. Die in Rede stehenden Ringnuten
befinden sich somit dort, wo das Prozessgas um das freie Ende der jeweiligen Holweck-Rotorhülse
umgelenkt wird und somit in einem Bereich, in dem aufgrund der Gasumlenkung reibungsbedingte
Temperaturspitzen entstehen können. Die in Rede stehenden Ringnuten dienen in diesem
Falle gewissermaßen als Kühlrippen, durch die das Prozessgas abgekühlt wird, wodurch
unerwünschte Temperaturspitzen verhindert werden können.
[0020] Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die derselben zugrundeliegende
Aufgabe ferner mit einer Vakuumpumpe gelöst, insbesondere mit einer Turbomolekularvakuumpumpe,
die sich durch die Merkmale des Anspruchs 13 auszeichnet. Konkret ist es hierbei vorgesehen,
dass die zweiten Stirnflächen, die die Gewindestege des Außengewindes am freien Ende
der Holweck-Statorhülse ausbilden, gegenüber den ersten Stirnflächen, die die Gewindestege
des Innengewindes der Holweck-Statorhülse am freien Ende derselben ausbilden, in Umfangsrichtung
einen definierten Versatz
d vorbestimmter Größe aufweisen, wobei sich dieser Versatz d vorzugsweise bestimmt
als
d =
t / tan
α, wobei
t die radiale Kern-Wandlungsdicke der Holweck-Statorhülse und
α der Steigungswinkel des Außengewindes der Holweck-Statorhülse ist.
[0021] Dadurch, dass die Innen- und Außengewinde bzw. die in Rede stehenden Stirnflächen
in Umfangsrichtung einen definierten Versatz zueinander aufweisen, kann somit das
am freien Ende der Holweck-Statorhülse aus dem Außengewinde ausströmende Gas ohne
größere Strömungsverluste in die entsprechenden Gewindegänge des Innengewindes einströmen,
ohne dass es an der Stirnfläche bzw. am freien Ende der Holweck-Statorhülse zu reibungsbedingten
Strömungsverlusten kommt, die andernfalls das Saugvermögen der Pumpe reduzieren und
eine erhöhte Leistungsaufnahme der Pumpe mit sich bringen.
[0022] Vorzugsweise kann es vorgesehen sein, dass die Anzahl der ersten Gewindestege gleich
groß ist wie die Anzahl der zweiten Gewindestege, so dass jeder Gewindenut des Außengewindes
gewissermaßen genau eine entsprechende Gewindenut des Innengewindes zugeordnet ist.
Ein aus einer Gewindenut des Außengewindes ausströmendes Gas kann somit direkt in
eine entsprechende Gewindenut des Innengewindes einströmen, ohne dass es beim Umströmen
des freien Endes der Holweck-Statorhülse zu unerwünschten Gasverwirbelungen kommt.
[0023] Um besonders zuverlässig sicherstellen zu können, dass das Prozessgas aus einer Gewindenut
des Außengewindes in genau eine Gewindenut des Innengewindes nach dem Umströmen des
freien Endes der Holweck-Statorhülse gelangt, kann es gemäß einer weiteren Ausführungsform
vorgesehen sein, dass am freien Ende der Holweck-Statorhülse in Umfangsrichtung mehrere
gleichmäßig voneinander beabstandete Strömungskonturen in gleicher Anzahl wie die
ersten und zweiten Gewindestege ausgebildet sind. Durch jede dieser Strömungskonturen
wird dabei ein definierter Gewindeströmungsweg zwischen einer Gewindenut des Innengewindes
und einer Gewindenut des Außengewindes definiert, so dass es am freien Ende der Holweck-Statorhülse
zu keinen unerwünschten Gasverwirbelungen kommt.
[0024] Bei den in Rede stehenden Strömungskonturen kann es sich beispielsweise um Leitschaufeln
handeln, die sich zwischen den Stirnflächen der ersten Gewindestege und den Stirnflächen
der zweiten Gewindestege erstrecken. Die Leitschaufeln stellen somit also gewissermaßen
eine Fortsetzung der Gewindestege am freien Ende bzw. an der Stirnfläche der Holweck-Statorhülse
dar.
[0025] Zusätzlich oder alternativ zu dem Umfangsversatz d der ersten und zweiten Stirnflächen
zueinander kann es ferner vorgesehen sein, dass die ersten Stirnflächen und/oder die
zweiten Stirnflächen mit einer Ebene, in der das freie Ende der Holweck-Statorhülse
liegt, einen spitzen Winkel einschließen, der insbesondere zwischen 10° und 40° liegt,
vorzugsweise zwischen 20° und 30°. Nach dem Umströmen des freien Endes der Holweck-Statorhülse
trifft das Prozessgas somit beim Einströmen in das Innengewinde der Holweck-Statorhülse
nicht direkt auf die erste Stirnfläche der Gewindestege des Innengewindes; vielmehr
wird das Prozessgas durch die leicht angestellten ersten Stirnflächen etwas umgelenkt,
um anschließend in die Gewindenuten des Innengewindes zu strömen. Entsprechende Überlegungen
gelten für den Fall einer Vakuumpumpe mit einer Holweck-Pumpstufe, bei der das Prozessgas
zunächst das Innengewinde und anschließend das Außengewinde der Holweck-Statorhülse
durchströmt.
[0026] Bei der Vakuumpumpe des dritten Aspekts der vorliegenden Erfindung kann es sich zusätzlich
oder alternativ zur Ausgestaltung mit in Umfangsrichtung zueinander versetzten Stirnflächen
sowie der spitzwinkligen Ausrichtung der Stirnflächen anbieten, die Holweck-Statorhülse
so auszubilden, dass diese eine Kern-Wandungsdicke aufweist, die zum freien Ende des
Holweck-Stators hin abnimmt. Grundsätzlich weist dabei jedoch die Holweck-Statorhülse
über ihre Axialerstreckung hinweg eine im Wesentlichen konstante Kern-Wandungsdicke
auf; die Abnahme der Kern-Wandungsdicke beschränkt sich hingegen lediglich auf einen
Bereich, der durch die beiden ersten dem freien Ende der Holweck-Statorhülse am nächsten
liegenden Windungen des Innengewindes und/oder des Außengewindes definiert ist, vorzugsweise
nur durch die erste Windung des Innengewindes und/oder des Außengewindes. Die Kern-Wandungsdicke
nimmt also zum freien Ende der Holweck-Statorhülse hin nur in einen ganz begrenzten
Bereich ab, der durch eine Art innen- und/oder außenseitige Anfasung der Holweck-Statorhülse
an ihrem freien Ende gebildet wird, wobei diese Anfasung eine lineare, konvexe, runde
oder parabelförmige Kontur aufweisen kann.
[0027] Durch diese Dickenreduzierung der Holweck-Statorhülse an ihrem freien Ende nimmt
zum einen die Gewindetiefe des Innen- und/oder des Außengewindes zum freien Ende der
Holweck-Statorhülse hin zu und gleichermaßen wird durch die Dickenreduzierung am freien
Ende der Statorhülse eine optimierte Strömungsgeometrie geschaffen, die ein mit weniger
Verlusten behaftetes Umströmen am freien Ende der Holweck-Statorhülse ermöglicht.
[0028] Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die derselben zugrundeliegende
Aufgabe ferner mit einer Vakuumpumpe gelöst, insbesondere mit einer Turbomolekularpumpstufe,
die sich durch die Merkmale des Anspruchs 20 und insbesondere dadurch auszeichnet,
dass an der Rotornabe des Holweck-Rotors zwischen den beiden Holweck-Rotorhülsen ein
im Querschnitt konkaves Strömungsprofil vorgesehen ist, welches die Rotorwelle konzentrisch
umgibt.
[0029] Bei dem in Rede stehenden Strömungsprofil kann es sich um ein separat von der Nabe
handhabbares Teil handeln, das an der Nabe angebracht ist. Auch dieses Strömungsprofil
sorgt somit für eine verwirbelungsfreie Umströmung des freien Endes der Holweck-Statorhülse,
was sich ebenfalls wiederum positiv auf das Saugvermögen der Pumpe und deren Leistungsaufnahme
auswirkt.
[0030] Nachfolgend wird auf weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten der Vakuumpumpe gemäß den
vier zuvor erläuterten Aspekten eingegangen. Die nachfolgend erläuterten Ausgestaltungsmöglichkeiten,
die auch als Variationen bezeichnet werden, beziehen sich insbesondere auf eine spezielle
Ausgestaltung der Holweck-Pumpstufe der Vakuumpumpe der vier zuvor erläuterten Aspekte
und insbesondere auf die Ausgestaltung der Rotornabe der Holweck-Pumpstufe.
[0031] Eine Variation 1 betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere eine Turbomolekularpumpe,
mit zumindest einer Holweck-Pumpstufe, die einen Rotor mit einer Rotorwelle und eine
mit der Rotorwelle verbundenen Rotornabe umfasst, wobei die Rotornabe:
- zumindest eine Holweck-Rotorhülse trägt;
- radial innerhalb der zumindest einen Holweck-Rotorhülse zumindest zwei zueinander
konzentrische Ringstege ausbildet, die ausgebildet sind, um mit mehreren stationären
Ringstegen zur Bildung einer Labyrinthdichtung verschachtelt zu sein;
- zumindest einen Wuchtbereich aufweist, in dem Material von der Rotornabe mittels Laserablation
entfernt ist; und
- eine Vielzahl von Pumpschaufeln aufweist, die entlang des Außenumfangs der Rotornabe
gleichmäßig voneinander beabstandet sind.
[0032] Variation 2 betrifft die Vakuumpumpe gemäß Variation 1,
wobei die Rotornabe zumindest zwei zueinander konzentrische Holweck-Rotorhülsen trägt,
wobei die zumindest zwei zueinander konzentrischen Ringstege radial innerhalb der
zumindest zwei Holweck-Rotorhülsen vorgesehen sind.
[0033] Variation 3 betrifft die Vakuumpumpe gemäß Variation 1 oder 2,
wobei sich der zumindest eine Wuchtbereich am Außenumfang der Rotornabe zwischen zwei
benachbarten Pumpschaufeln befindet.
[0034] Variation 4 betrifft die Vakuumpumpe gemäß einer der Variationen 1 bis 3, wobei die
entlang des Außenumfangs der Rotornabe vorgesehenen Pumpschaufeln in Umfangsrichtung
überschneidungsfrei voneinander beabstandet sind, wobei sich der zumindest eine Wuchtbereich
in dem überschneidungsfreien Bereich zwischen zwei benachbarten Pumpschaufeln befindet.
[0035] Variation 5 betrifft die Vakuumpumpe gemäß einer der Variationen 2 bis 4, wobei sich
der zumindest eine Wuchtbereich zwischen den zumindest zwei Holweck-Rotorhülsen befindet.
[0036] Variation 6 betrifft die Vakuumpumpe gemäß einer der Variationen 1 bis 5, wobei die
Rotornabe für jede Holweck-Rotorhülse einen ringförmigen Haltesteg ausbildet, von
denen ein jeder eine Holweck-Rotorhülse trägt, wobei zumindest ein radial äußerster
Haltesteg eine radial äußere freiliegende Ringfläche aufweist.
[0037] Variation 7 betrifft die Vakuumpumpe gemäß Variation 6,
wobei sich der zumindest eine Wuchtbereich an der radial äußeren freiliegenden Ringfläche
des radial äußersten Haltestegs befindet.
[0038] Variation 8 betrifft die Vakuumpumpe gemäß einer der Variationen 1 bis 7, wobei die
Rotornabe zumindest einen zu der zumindest einen Holweck-Rotorhülse konzentrischen
Wuchtring ausbildet, an der sich der zumindest eine Wuchtbereich befindet.
[0039] Variation 9 betrifft die Vakuumpumpe gemäß Variation 8,
wobei der Wuchtring in radialer Richtung zwischen zwei Holweck-Rotorhülsen gelegen
ist, insbesondere auf der den Holweck-Rotorhülsen gegenüberliegenden Seite der Rotornabe.
[0040] Variation 10 betrifft die Vakuumpumpe gemäß einer der Variationen 1 bis 9, wobei
die Vakuumpumpe ferner zumindest einen oberflächenbehandelten Abschnitt an der Rotornabe
und zumindest eine Sensoreinrichtung aufweist, mit der eine Temperatur des zumindest
einen oberflächenbehandelt Abschnitts der Rotornabe durch Messung der von dem Abschnitt
abgegebenen Wärmestrahlung berührungslos bestimmbar ist.
[0041] Variation 11 betrifft die Vakuumpumpe gemäß Variation 10,
wobei die Sensoreinrichtung einen Infrarotsensor umfasst.
[0042] Variation 12 betrifft die Vakuumpumpe gemäß Variation 10 oder 11,
wobei der Abschnitt der Rotornabe aufgeraut oder strukturiert ist, insbesondere wobei
der Abschnitt der Rotornabe derart aufgeraut oder strukturiert ist, dass er eine mittlere
Rauheit Ra von 5 bis 25 µm und/oder eine gemittelte Rautiefe Rz von 40 bis 100 µm
aufweist und/oder dass der Abschnitt Oberflächenstrukturen im Bereich 15 bis 50 µm
aufweist.
[0043] Variation 13 betrifft die Vakuumpumpe gemäß einer der Variationen 10 bis 12, wobei
der oberflächenbehandelte Abschnitt im Wesentlichen aus einem Material der Rotornabe
im Bereich des Abschnitts besteht.
[0044] Variation 14 betrifft die Vakuumpumpe gemäß einer der Variationen 10 bis 13, wobei
der Abschnitt eine Beschichtung aufweist.
[0045] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Turbomolekularpumpe,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite der Turbomolekularpumpe von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
A-A,
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
B-B,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
C-C,
- Fig. 6
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4 zur Erläuterung einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Holweck-Pumpstufe,
- Fig. 7
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4 zur Erläuterung einer anderen erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der Holweck-Pumpstufe,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf das freie Ende einer erfindungsgemäß ausgebildeten Holweck-Statorhülse
mit einem in Umfangsrichtung vorgesehen Versatz zwischen Innengewinde und Außengewinde,
- Fig. 9
- eine schematische Innenansicht auf eine Abwicklung einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Holweck-Statorhülse,
- Fig. 10
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4 zur Erläuterung einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Holweck-Pumpstufe im Bereich des freien Endes der Holweck-Statorhülse und der
angrenzenden Rotornabe,
- Fig. 11
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4 zur Erläuterung am Außenumfang der Rotornabe
vorgesehenen Pumpschaufeln in rein schematischer Darstellung, und
- Fig. 12
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4 mit einer beispielhaften Anordnung des oberflächenbehandelten
Bereichs bzw. entsprechender Sensoreinrichtungen.
[0046] Die in Fig. 1 gezeigte Turbomolekularpumpe 111 umfasst einen von einem Einlassflansch
113 umgebenen Pumpeneinlass 115, an welchen in an sich bekannter Weise ein nicht dargestellter
Rezipient angeschlossen werden kann. Das Gas aus dem Rezipienten kann über den Pumpeneinlass
115 aus dem Rezipienten gesaugt und durch die Pumpe hindurch zu einem Pumpenauslass
117 gefördert werden, an den eine Vorvakuumpumpe, wie etwa eine Drehschieberpumpe,
angeschlossen sein kann.
[0047] Der Einlassflansch 113 bildet bei der Ausrichtung der Vakuumpumpe gemäß Fig. 1 das
obere Ende des Gehäuses 119 der Vakuumpumpe 111. Das Gehäuse 119 umfasst ein Unterteil
121, an welchem seitlich ein Elektronikgehäuse 123 angeordnet ist. In dem Elektronikgehäuse
123 sind elektrische und/oder elektronische Komponenten der Vakuumpumpe 111 untergebracht,
z.B. zum Betreiben eines in der Vakuumpumpe angeordneten Elektromotors 125 (vgl. auch
Fig. 3). Am Elektronikgehäuse 123 sind mehrere Anschlüsse 127 für Zubehör vorgesehen.
Außerdem sind eine Datenschnittstelle 129, z.B. gemäß dem RS485-Standard, und ein
Stromversorgungsanschluss 131 am Elektronikgehäuse 123 angeordnet.
[0048] Es existieren auch Turbomolekularpumpen, die kein derartiges angebrachtes Elektronikgehäuse
aufweisen, sondern an eine externe Antriebselektronik angeschlossen werden.
[0049] Am Gehäuse 119 der Turbomolekularpumpe 111 ist ein Fluteinlass 133, insbesondere
in Form eines Flutventils, vorgesehen, über den die Vakuumpumpe 111 geflutet werden
kann. Im Bereich des Unterteils 121 ist ferner noch ein Sperrgasanschluss 135, der
auch als Spülgasanschluss bezeichnet wird, angeordnet, über welchen Spülgas zum Schutz
des Elektromotors 125 (siehe z.B. Fig. 3) vor dem von der Pumpe geförderten Gas in
den Motorraum 137, in welchem der Elektromotor 125 in der Vakuumpumpe 111 untergebracht
ist, eingelassen werden kann. Im Unterteil 121 sind ferner noch zwei Kühlmittelanschlüsse
139 angeordnet, wobei einer der Kühlmittelanschlüsse als Einlass und der andere Kühlmittelanschluss
als Auslass für Kühlmittel vorgesehen ist, das zu Kühlzwecken in die Vakuumpumpe geleitet
werden kann. Andere existierende Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt) werden
ausschließlich mit Luftkühlung betrieben.
[0050] Die untere Seite 141 der Vakuumpumpe kann als Standfläche dienen, sodass die Vakuumpumpe
111 auf der Unterseite 141 stehend betrieben werden kann. Die Vakuumpumpe 111 kann
aber auch über den Einlassflansch 113 an einem Rezipienten befestigt werden und somit
gewissermaßen hängend betrieben werden. Außerdem kann die Vakuumpumpe 111 so gestaltet
sein, dass sie auch in Betrieb genommen werden kann, wenn sie auf andere Weise ausgerichtet
ist als in Fig. 1 gezeigt ist. Es lassen sich auch Ausführungsformen der Vakuumpumpe
realisieren, bei der die Unterseite 141 nicht nach unten, sondern zur Seite gewandt
oder nach oben gerichtet angeordnet werden kann. Grundsätzlich sind dabei beliebige
Winkel möglich.
[0051] Andere existierende Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die insbesondere
größer sind als die hier dargestellte Pumpe, können nicht stehend betrieben werden.
[0052] An der Unterseite 141, die in Fig. 2 dargestellt ist, sind noch diverse Schrauben
143 angeordnet, mittels denen hier nicht weiter spezifizierte Bauteile der Vakuumpumpe
aneinander befestigt sind. Beispielsweise ist ein Lagerdeckel 145 an der Unterseite
141 befestigt.
[0053] An der Unterseite 141 sind außerdem Befestigungsbohrungen 147 angeordnet, über welche
die Pumpe 111 beispielsweise an einer Auflagefläche befestigt werden kann. Dies ist
bei anderen existierenden Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die insbesondere
größer sind als die hier dargestellte Pumpe, nicht möglich.
[0054] In den Figuren 2 bis 5 ist eine Kühlmittelleitung 148 dargestellt, in welcher das
über die Kühlmittelanschlüsse 139 ein- und ausgeleitete Kühlmittel zirkulieren kann.
[0055] Wie die Schnittdarstellungen der Figuren 3 bis 5 zeigen, umfasst die Vakuumpumpe
mehrere Prozessgaspumpstufen zur Förderung des an dem Pumpeneinlass 115 anstehenden
Prozessgases zu dem Pumpenauslass 117.
[0056] In dem Gehäuse 119 ist ein Rotor 149 angeordnet, der eine um eine Rotationsachse
151 drehbare Rotorwelle 153 aufweist.
[0057] Die Turbomolekularpumpe 111 umfasst mehrere pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete
turbomolekulare Pumpstufen mit mehreren an der Rotorwelle 153 befestigten radialen
Rotorscheiben 155 und zwischen den Rotorscheiben 155 angeordneten und in dem Gehäuse
119 festgelegten Statorscheiben 157. Dabei bilden eine Rotorscheibe 155 und eine benachbarte
Statorscheibe 157 jeweils eine turbomolekulare Pumpstufe. Die Statorscheiben 157 sind
durch Abstandsringe 159 in einem gewünschten axialen Abstand zueinander gehalten.
[0058] Die Vakuumpumpe umfasst außerdem in radialer Richtung ineinander angeordnete und
pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen. Es existieren andere
Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die keine Holweck-Pumpstufen aufweisen.
[0059] Der Rotor der Holweck-Pumpstufen umfasst eine an der Rotorwelle 153 angeordnete Rotornabe
161 und zwei an der Rotornabe 161 befestigte und von dieser getragene zylindermantelförmige
Holweck-Rotorhülsen 163, 165, die koaxial zur Rotationsachse 151 orientiert und in
radialer Richtung ineinander geschachtelt sind. Ferner sind zwei zylindermantelförmige
Holweck-Statorhülsen 167, 169 vorgesehen, die ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse
151 orientiert und in radialer Richtung gesehen ineinander geschachtelt sind.
[0060] Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen sind durch die Mantelflächen,
also durch die radialen Innen- und/oder Außenflächen, der Holweck-Rotorhülsen 163,
165 und der Holweck-Statorhülsen 167, 169 gebildet. Die radiale Innenfläche der äußeren
Holweck-Statorhülse 167 liegt der radialen Außenfläche der äußeren Holweck-Rotorhülse
163 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 171 gegenüber und bildet mit dieser
die der Turbomolekularpumpen nachfolgende erste Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche
der äußeren Holweck-Rotorhülse 163 steht der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 173 gegenüber und bildet mit dieser
eine zweite Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 liegt der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Rotorhülse 165 unter Ausbildung
eines radialen Holweck-Spalts 175 gegenüber und bildet mit dieser die dritte Holweck-Pumpstufe.
[0061] Am unteren Ende der Holweck-Rotorhülse 163 kann ein radial verlaufender Kanal vorgesehen
sein, über den der radial außenliegende Holweck-Spalt 171 mit dem mittleren Holweck-Spalt
173 verbunden ist. Außerdem kann am oberen Ende der inneren Holweck-Statorhülse 169
ein radial verlaufender Kanal vorgesehen sein, über den der mittlere Holweck-Spalt
173 mit dem radial innenliegenden Holweck-Spalt 175 verbunden ist. Dadurch werden
die ineinander geschachtelten Holweck-Pumpstufen in Serie miteinander geschaltet.
Am unteren Ende der radial innenliegenden Holweck-Rotorhülse 165 kann ferner ein Verbindungskanal
179 zum Auslass 117 vorgesehen sein.
[0062] Die vorstehend genannten pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Statorhülsen 167, 169
weisen jeweils mehrere spiralförmig um die Rotationsachse 151 herum in axialer Richtung
verlaufende Holweck-Nuten auf, während die gegenüberliegenden Mantelflächen der Holweck-Rotorhülsen
163, 165 glatt ausgebildet sind und das Gas zum Betrieb der Vakuumpumpe 111 in den
Holweck-Nuten vorantreiben.
[0063] Zur drehbaren Lagerung der Rotorwelle 153 sind ein Wälzlager 181 im Bereich des Pumpenauslasses
117 und ein Permanentmagnetlager 183 im Bereich des Pumpeneinlasses 115 vorgesehen.
[0064] Im Bereich des Wälzlagers 181 ist an der Rotorwelle 153 eine konische Spritzmutter
185 mit einem zu dem Wälzlager 181 hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen. Die
Spritzmutter 185 steht mit mindestens einem Abstreifer eines Betriebsmittelspeichers
in gleitendem Kontakt. Bei anderen existierenden Turbomolekularvakuumpumpen (nicht
dargestellt) kann anstelle einer Spritzmutter eine Spritzschraube vorgesehen sein.
Da somit unterschiedliche Ausführungen möglich sind, wird in diesem Zusammenhang auch
der Begriff "Spritzspitze" verwendet.
[0065] Der Betriebsmittelspeicher umfasst mehrere aufeinander gestapelte saugfähige Scheiben
187, die mit einem Betriebsmittel für das Wälzlager 181, z.B. mit einem Schmiermittel,
getränkt sind.
[0066] Im Betrieb der Vakuumpumpe 111 wird das Betriebsmittel durch kapillare Wirkung von
dem Betriebsmittelspeicher über den Abstreifer auf die rotierende Spritzmutter 185
übertragen und in Folge der Zentrifugalkraft entlang der Spritzmutter 185 in Richtung
des größer werdenden Außendurchmessers der Spritzmutter 185 zu dem Wälzlager 181 hin
gefördert, wo es z.B. eine schmierende Funktion erfüllt.
[0067] Das Wälzlager 181 und der Betriebsmittelspeicher sind durch einen wannenförmigen
Einsatz 189 und den Lagerdeckel 145 in der Vakuumpumpe eingefasst.
[0068] Das Permanentmagnetlager 183 umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte 191 und eine statorseitige
Lagerhälfte 193, welche jeweils einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung
aufeinander gestapelten permanentmagnetischen Ringen 195, 197 umfassen. Die Ringmagnete
195, 197 liegen einander unter Ausbildung eines radialen Lagerspalts 199 gegenüber,
wobei die rotorseitigen Ringmagnete 195 radial außen und die statorseitigen Ringmagnete
197 radial innen angeordnet sind. Das in dem Lagerspalt 199 vorhandene magnetische
Feld ruft magnetische Absto-ßungskräfte zwischen den Ringmagneten 195, 197 hervor,
welche eine radiale Lagerung der Rotorwelle 153 bewirken. Die rotorseitigen Ringmagnete
195 sind von einem Trägerabschnitt 201 der Rotorwelle 153 getragen, welcher die Ringmagnete
195 radial außenseitig umgibt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind von einem statorseitigen
Trägerabschnitt 203 getragen, welcher sich durch die Ringmagnete 197 hindurch erstreckt
und an radialen Streben 205 des Gehäuses 119 aufgehängt ist. Parallel zu der Rotationsachse
151 sind die rotorseitigen Ringmagnete 195 durch ein mit dem Trägerabschnitt 201 gekoppeltes
Deckelelement 207 festgelegt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind parallel zu
der Rotationsachse 151 in der einen Richtung durch einen mit dem Trägerabschnitt 203
verbundenen Befestigungsring 209 sowie einen mit dem Trägerabschnitt 203 verbundenen
Befestigungsring 211 festgelegt. Zwischen dem Befestigungsring 211 und den Ringmagneten
197 kann außerdem eine Tellerfeder 213 vorgesehen sein.
[0069] Innerhalb des Magnetlagers ist ein Not- bzw. Fanglager 215 vorgesehen, welches im
normalen Betrieb der Vakuumpumpe 111 ohne Berührung leer läuft und erst bei einer
übermäßigen radialen Auslenkung des Rotors 149 relativ zu dem Stator in Eingriff gelangt,
um einen radialen Anschlag für den Rotor 149 zu bilden, damit eine Kollision der rotorseitigen
Strukturen mit den statorseitigen Strukturen verhindert wird. Das Fanglager 215 ist
als ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet und bildet mit dem Rotor 149 und/oder dem
Stator einen radialen Spalt, welcher bewirkt, dass das Fanglager 215 im normalen Pumpbetrieb
außer Eingriff ist. Die radiale Auslenkung, bei der das Fanglager 215 in Eingriff
gelangt, ist groß genug bemessen, sodass das Fanglager 215 im normalen Betrieb der
Vakuumpumpe nicht in Eingriff gelangt, und gleichzeitig klein genug, sodass eine Kollision
der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen Strukturen unter allen Umständen
verhindert wird.
[0070] Die Vakuumpumpe 111 umfasst den Elektromotor 125 zum drehenden Antreiben des Rotors
149. Der Anker des Elektromotors 125 ist durch den Rotor 149 gebildet, dessen Rotorwelle
153 sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckt. Auf den sich durch den Motorstator
217 hindurch erstreckenden Abschnitt der Rotorwelle 153 kann radial außenseitig oder
eingebettet eine Permanentmagnetanordnung angeordnet sein. Zwischen dem Motorstator
217 und dem sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckenden Abschnitt des Rotors
149 ist ein Zwischenraum 219 angeordnet, welcher einen radialen Motorspalt umfasst,
über den sich der Motorstator 217 und die Permanentmagnetanordnung zur Übertragung
des Antriebsmoments magnetisch beeinflussen können.
[0071] Der Motorstator 217 ist in dem Gehäuse innerhalb des für den Elektromotor 125 vorgesehenen
Motorraums 137 festgelegt. Über den Sperrgasanschluss 135 kann ein Sperrgas, das auch
als Spülgas bezeichnet wird, und bei dem es sich beispielsweise um Luft oder um Stickstoff
handeln kann, in den Motorraum 137 gelangen. Über das Sperrgas kann der Elektromotor
125 vor Prozessgas, z.B. vor korrosiv wirkenden Anteilen des Prozessgases, geschützt
werden. Der Motorraum 137 kann auch über den Pumpenauslass 117 evakuiert werden, d.h.
im Motorraum 137 herrscht zumindest annäherungsweise der von der am Pumpenauslass
117 angeschlossenen Vorvakuumpumpe bewirkte Vakuumdruck.
[0072] Zwischen der Rotornabe 161 und einer den Motorraum 137 begrenzenden Wandung 221 kann
außerdem eine sog. und an sich bekannte Labyrinthdichtung 223 vorgesehen sein, insbesondere
um eine bessere Abdichtung des Motorraums 217 gegenüber den radial außerhalb liegenden
Holweck-Pumpstufen zu erreichen.
[0073] Im Folgenden wird nun unter Bezugnahme auf die Fig. 6 bis 10 auf die verschiedenen
erfindungsgemäßen Ausgestaltungsmöglichkeiten der Vakuumpumpe 111 und insbesondere
deren Holweck-Pumpstufe gemäß den verschiedenen Aspekten der vorliegenden Erfindung
eingegangen. An dieser Stelle sei explizit darauf hingewiesen, dass die einzelnen
unterschiedlichen Ausführungsformen selbstverständlich auch untereinander miteinander
kombiniert werden können, sofern in technischer Hinsicht nichts gegen solch eine Kombination
spricht.
[0074] Die Fig. 6 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4 insbesondere zur Erläuterung
des ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung, demzufolge die äußere Rotorhülse 163
einen deutlich größeren Durchmesser als die innere Rotorhülse 165 aufweist, was es
erfindungsgemäß ermöglicht, eine deutlich dickere Holweck-Statorhülse 169 zwischen
den beiden Rotorhülsen 163, 165 vorzusehen.
[0075] Konkret weist hier die radial äußere Holweck-Rotorhülse 163 einen Durchmesser auf,
welcher mindestens 30%, vorzugsweise mindestens 35%, größer ist als der Durchmesser
der radial inneren Holweck-Rotorhülse 165. Dies ermöglicht es, in erfindungsgemäßer
Art und Weise eine Holweck-Statorhülse 169 zwischen den beiden Rotorhülsen 163, 165
vorzusehen, welche eine deutlich größere Kern-Wandungsdicke aufweist, als dies bei
herkömmlichen Holweck-Pumpstufen der Fall ist. So handelt es sich nämlich bei herkömmlichen
Holweck-Pumpstufen bei der Statorhülse üblicherweise um verhältnismäßig filigran ausgebildete
Bauteile, deren Kern-Wandungsdicke nicht viel größer ist als die Wandungsdicke der
Rotorhülsen, siehe hierzu beispielsweise die Fig. 3 und 4. Dies hat zur Folge, dass
aufgrund des Wärmewiderstands, der durch die filigrane Ausbildung der Statorhülsen
einhergeht, sich am freien Ende der Holweck-Statorhülse aufstauende Wärme nicht oder
nur schlecht in Richtung des Pumpenunterteils 121 abgeleitet werden kann.
[0076] Da erfindungsgemäß der Durchmesser der radial äußeren Rotorhülse 163 nun deutlich
größer gewählt ist als der Durchmesser der radial inneren Rotorhülse 165, kann nun
erfindungsgemäß zwischen den beiden Rotorhülsen 163, 165 eine Statorhülse 169 mit
deutlich größerer Kern-Wandungsdicke zum Einsatz kommen, welche erfindungsgemäß größer
als 5 mm, vorzugsweise größer als 6 mm und insbesondere bevorzugt größer als 7 mm
ist. Die Kern-Wandungsdicke, welche hier der Einfachheit halber auch nur als Wandungsdicke
bezeichnet wird, bemisst hierbei vom Nutgrund 302 des Außengewindes 304 zum Nutgrund
302 des Innengewindes 308 und stellt somit die Dicke der Statorhülse 169 abzüglich
der Höhe der Gewindestege 306, 310 des Außengewindes 304 und des Innengewindes 308
dar. Aufgrund der deutlich dickeren Ausbildung der Statorhülse 169 weist diese einen
geringeren Wärmewiderstand auf, so dass sich am freien Ende 322 der Statorhülse 169
kaum noch Wärme aufstaut, da diese kontinuierlich in Richtung des Gehäuseunterteils
bzw. des stationären Gehäuseabschnitts 121 abgeleitet werden kann.
[0077] Um den Wärmehaushalt der Holweck-Pumpstufe weiter zu optimieren, sind bei der Ausführungsform
der Fig. 6 am freien Ende 322 der Holweck-Statorhülse 169 mehrere zueinander konzentrische
Ringstege 324 ausgebildet, welche mit entsprechenden Ringstegen 326 verschachtelt
sind, welche sich axial von der Rotornabe 161 erstrecken. Die miteinander verschachtelten
Ringstege 324, 326 wirken dabei gewissermaßen als eine Art Wärmetauscher, über den
Wärme von der Rotornabe 161 auf die Statorhülse 169 und von dort in der zuvor erläuterten
Art und Weise auf den stationären Gehäuseabschnitt 121 abgeleitet werden kann.
[0078] Damit das zu pumpende Prozessgas trotz der miteinander verschachtelten Ringstege
324, 326 vom Außengewinde 304 der Statorhülse 169 ins Innengewinde 308 der Statorhülse
169 gelangen kann, ist es bei der Ausführungsform der Fig. 6 ferner vorgesehen, dass
die Statorhülse 169 nahe ihres freien Ende 322 von mehreren Gasströmungsbohrungen
328 in radialer Richtung durchsetzt ist, durch die das Prozessgas in der gewünschten
Weise vom äußeren Holweck-Spalt bzw. vom Außengewinde 304 in den inneren Holweck-Spalt
bzw. in das Innengewinde 308 strömen kann.
[0079] Zur weiteren Optimierung des Wärmehaushalts ist bei der Ausführungsform der Fig.
6 ferner vorgesehen, dass in dem Gehäuseunterteil 121 mehrere zueinander konzentrische
Ringnuten 330 ausgebildet sind. Diese befinden sich bei der Ausführungsform der Fig.
6 im Unterteil 121 radial außerhalb der Holweck-Statorhülse 169, wobei es zusätzlich
oder alternativ hierzu ferner vorgesehen sein kann, dass sich entsprechende Ringnuten
auch radial innerhalb der Holweck-Statorhülse 169 im Unterteil 121 und somit in Fortsetzung
der inneren Rotorhülse 165 befinden. Diese Ringnuten 330 im Unterteil 121 wirken als
Kühlrippen, die das darüber hinwegströmende Prozessgas in der gewünschten Weise abkühlen,
so dass es gar nicht erst zu einer reibungsbedingten Erwärmung der Statorhülse 169
im Bereich des freien Endes 322 derselben kommen kann. Der guten Ordnung halber sei
an dieser Stelle explizit darauf hingewiesen, dass auch bei der nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Fig. 7 beschriebenen Ausführungsform entsprechende Ringnuten 330
im Gehäuseunterteil 121 der Pumpe 111 vorgesehen sein können.
[0080] Im Folgenden wird nun unter Bezugnahme auf die Fig. 7 eine weitere Ausführungsform
der Vakuumpumpe 111 und insbesondere deren Holweck-Pumpstufe beschrieben, welche sich
insbesondere dadurch auszeichnet, dass dort die innere Holweck-Rotorhülse 165 eine
deutlich kürzere Axialerstreckung als die radial äußere Holweck-Rotorhülse 163 aufweist.
Konkret beträgt hier die Axialerstreckung der inneren Holweck-Rotorhülse 165 nur etwa
45% bis 55% der Axialerstreckung der radial äußeren Holweck-Rotorhülse 163. Dies ermöglicht
es, die Holweck-Statorhülse 169 in axialer Fortsetzung der inneren Rotorhülse 165
massiger auszubilden, als dies bei herkömmlichen Holweck-Pumpstufen der Fall ist,
so dass sich auch bei dieser Ausführungsform aufgrund der relativ massigen Ausbildung
der Statorhülse 169 keine Stauwärme am freien Ende 322 der Statorhülse 169 bilden
kann.
[0081] Konkret setzt sich bei der dargestellten Ausführungsform die Statorhülse 169 aus
einem Basisringabschnitt 332, welcher am Gehäuseunterteil 121 angebracht ist, und
einem sich von dem Basisringabschnitt 332 in axialer Richtung erstreckenden Kragringabschnitt
434 zusammen. Konkret erstreckt sich der Kragringabschnitt 334 von der der Rotornabe
161 zugewandten Stirnfläche des Basisringabschnitts 332 und erstreckt sich somit in
den Ringraum zwischen der kürzeren inneren Rotorhülse 165 und der längeren äußeren
Rotorhülse 163. Das Außengewinde 304 der Statorhülse 169 erstreckt sich dabei in axialer
Richtung über die gesamte gemeinsame Außenoberfläche 354 des Basisringabschnitts 332
und des Kragabschnitts 334, wohingegen das Innengewinde 308 nur über die Axialerstreckung
des Kragabschnitts 334 an dessen Innenseite vorgesehen ist.
[0082] Da sich der Basisringabschnitt 332 nun in radialer Richtung bis über die innere kürzere
Holweck-Rotorhülse 165 erstreckt, kann der Motorstator 217 des die Rotorwelle 153
antreibenden Elektromotors 125 direkt an der ringförmigen Innenoberfläche 336 des
Basisringabschnitts 332 befestigt werden.
[0083] Damit das Prozessgas nach der Durchströmung des Innengewindes 308 weiter zum Pumpenauslass
117 strömen kann, ist der Basisringabschnitt 332 in axialer Richtung von mehreren
Gasströmungsbohrungen 338 durchsetzt, die vorzugsweise in gleicher Anzahl vorhanden
sind wie die Gewindegänge des Innengewindes. Wie dargestellt, können diese schräg
zur Rotationsachse 151 ausgerichtet sein und sich somit auch zum Teil in radialer
Richtung erstrecken. Gleichermaßen können sich die Gasströmungsbohrungen 338 auch
zumindest zum Teil in Umfangsrichtung erstrecken, auch wenn dies in der Darstellung
der Fig. 7 nicht erkennbar ist.
[0084] Trotz ihrer Bezeichnung als Gasströmungs-"Bohrungen" müssen diese im Querschnitt
betrachtet nicht kreisrund sein und können vielmehr auch einen Langlochquerschnitt
aufweisen, um so den Strömungswiderstand zu reduzieren.
[0085] Die zuvor beschriebene Temperaturproblematik, bei der es zu einer unerwünscht starken
Erwärmung der Statorhülse 169 im Bereich des freien Endes 322 derselben kommt, ist
unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich das Prozessgas in unerwünschter Weise
verwirbelt, wenn es vom Außengewinde 304 über das freie Ende 322 hinweg in das Innengewinde
308 strömt. Dies insbesondere deshalb, da es bei herkömmlichen Holweck-Pumpstufen
keine gezielte Zuordnung der Gewindenuten des Außengewindes 304 zu den Gewindenuten
des Innengewindes 308 gibt. Anschaulich gesprochen bedeutet dies, dass ein aus einer
Gewindenut des Außengewindes 304 ausströmendes Gas auf zwei oder mehr Gewindenuten
des Innengewindes 304 aufgeteilt wird.
[0086] Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wird erfindungsgemäß erstmals vorgeschlagen,
das Außengewinde 304 und das Innengewinde 308 rotatorisch derart zueinander in Umfangsrichtung
auszurichten, dass aus einer Gewindenut des Außengewindes 304 ausströmendes Prozessgas
nach dem Umströmen des freien Endes 322 möglichst nur in eine einzige Gewindenut des
Innengewindes 308 einströmt. Konkret ist es hierzu vorgesehen, dass die Stirnflächen
304, die die Gewindestege 306 des Außengewindes 304 am freien Ende 322 der Holweck-Statorhülse
169 ausbilden, gegenüber den Stirnflächen 344, die die Gewindestege 310 des Innengewindes
308 am freien Ende 322 der Statorhülse 169 ausbilden, in Umfangsrichtung einen Versatz
d aufweisen, siehe hierzu die Fig. 8. Konkret lässt sich der Versatz d größenmäßig
bestimmen als
d =
t / tan
α, wobei
t die radiale Kern-Wandungsdicke der Statorhülse 169 und
α der Steigungswinkel des Außengewindes 304 ist. Aufgrund dieses Zusammenhangs gelingt
es, dass Prozessgas, das aus einer Gewindenut des Außengewindes 304 ausströmt, gezielt
schräg über das freie Ende 322 der Statorhülse 169 weiterströmt, um dann an der Innenseite
der Statorhülse 169 möglichst in genau nur eine Gewindenut des Innengewindes 308 einzuströmen,
was natürlich voraussetzt, dass die Anzahl der Gewindestege 306 des Außengewindes
304 gleich groß ist wie die Anzahl der Gewindestege 310 des Innengewindes 308.
[0087] Um hierbei das Einströmen des Prozessgases in die Gewindenuten des Innengewindes
308 zu erleichtern, kann es gemäß der Darstellung der Fig. 9 vorgesehen sein, dass
die Stirnflächen 344 der Gewindestege 310 des Innengewindes 308 mit der Ebene, in
der das freie Ende 322 der Holweck-Statorhülse 169 liegt, einen spitzen Winkel
β einschließen, der vorzugsweise zwischen 10 und 40° liegt, insbesondere vorzugsweise
zwischen 20 und 30°.
[0088] Um das Einströmen des Prozessgases in die Nuten des Innengewindes 308 weiter zu erleichtern,
kann es zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein, dass die Kern-Wandungsdicke zum
freien Ende 322 der Holweck-Statorhülse 169 hin abnimmt, da dies einer Vergrößerung
der Höhe der Gewindestege 306, 310 am freien Ende 322 der Statorhülse 169 gleichkommt.
Somit ist der Einströmquerschnitt in die Gewindenuten des Innengewindes 308 vergrößert,
was das Einströmen des Prozessgases in die Gewindenuten des Innengewindes 308 erleichtert.
[0089] Wie sich insbesondere der Fig. 10 entnehmen lässt, kann sich die Wandungsdicke zum
freien Ende 322 hin im Sinne einer Anfasung 346 verjüngen, welche vorzugsweise nur
an der Innenseite des freien Endes 322 der Statorhülse 169 ausgebildet ist. Bei der
hier dargestellten Ausführungsform weist die Anfasung 346 eine gerade bzw. lineare
Kontur auf; wie dargestellt kann die Anfasung 346 jedoch auch außenseitig vorgesehen
sein und eine konvexe, runde oder parabelförmige Kontur aufweisen, wie dies gestrichelt
dargestellt ist.
[0090] Wie der Fig. 10 ferner entnommen werden kann, erstreckt sich bei der dort dargestellten
Ausführungsform die Anfasung 346 nur über die erste Windung des Innengewindes 308
hinweg; wie strichpunktiert dargestellt, kann sich die Anfasung 346 jedoch auch über
einen Bereich hinweg erstrecken, der durch die beiden dem freien Ende 322 am nächsten
liegenden Windungen des Innengewindes 308 definiert ist.
[0091] Um das Umströmen des freien Endes 322 der Holweck-Statorhülse 169 und das Einströmen
des Prozessgases in die Nuten des Innengewindes 308 noch weiter zu optimieren, ist
es bei der Ausführungsform der Fig. 10 ferner vorgesehen, dass an der Rotornabe 161
des Holweck-Rotors zwischen den beiden Holweck-Rotorhülsen 163, 165 ein im Querschnitt
konkaves Strömungsprofil 356 vorgesehen ist, welches die Rotorwelle 153 konzentrisch
umgibt. Bei dem Strömungsprofil 356 handelt es sich um ein separat von der Nabe 161
handhabbares Teil, das an der Nabe 161 angebracht ist. Auch dieses Strömungsprofil
356 sorgt somit für eine verwirbelungsfreie Umströmung des freien Endes 322 der Holweck-Statorhülse
169, was sich ebenfalls wiederum positiv auf das Saugvermögen der Pumpe und deren
Leistungsaufnahme auswirkt.
[0092] Um noch zuverlässiger sicherstellen zu können, dass das Prozessgas aus einer Gewindenut
des Außengewindes 304 möglichst nur genau in eine Gewindenut des Innengewindes 308
strömt, kann es gemäß der schematischen Darstellung der Fig. 8 ferner vorgesehen sein,
dass die Holweck-Statorhülse 169 an ihrem freien Ende 322 mehrere in Umfangsrichtung
gleichmäßig voneinander beabstandete Strömungskonturen 348 aufweist, wobei eine jede
Strömungskontur 348 einen definierten Strömungsweg zwischen einer Gewindenut des Außengewindes
304 und einer einzigen Gewindenut des Innengewindes 308 definiert, wie dies durch
den Strömungspfeil
S veranschaulicht wird. Bei den Strömungskonturen 348 kann es sich um am freien Ende
322 der Statorhülse 169 ausgebildete Leitschaufeln 350 handeln, die sich jeweils zwischen
einer Stirnfläche 340 des Außengewindes 304 und einer Stirnfläche 344 des Innengewindes
308 erstrecken. Diese können entgegen der dargestellten Ausführungsform gekrümmt sein,
insbesondere konkav oder konvex, um so das Prozessgas möglichst verwirbelungsfrei
über das freie Ende 322 der Statorhülse 169 hinweg zu leiten.
[0093] Im Folgenden wird nun unter Bezugnahme auf die Fig. 11 und 12 auf weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Vakuumpumpe 111 und insbesondere deren Holweck-Pumpstufe gemäß den verschiedenen
Aspekten der vorliegenden Erfindung eingegangen. An dieser Stelle sei explizit darauf
hingewiesen, dass die Ausführungsformen gemäß Fig. 11 und 12 auch mit den Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Fig. 6 bis 10 kombiniert werden können, sofern in technischer Hinsicht nichts
gegen solch eine Kombination spricht.
[0094] Die Fig. 11 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4 zur Erläuterung der am
Außenumfang der Rotornabe 161 vorgesehenen Pumpschaufeln 230. Konkret ist in der Fig.
11 die Rotorwelle 153 des Rotors erkennbar, die die Rotornabe 161 trägt, an der ihrerseits
wiederum die beiden zueinander konzentrischen Holweck-Rotorhülsen 163,165 befestigt
sind, welche vorzugsweise aus einem CFK-Werkstoff gefertigt sein können. Die Holweck-Statorhülsen
167, 169 sind hier der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Radial innerhalb
der beiden Holweck-Rotorhülsen 163, 165 sind an der Rotornabe 161 mehrere zueinander
konzentrische Ringstege 232 ausgebildet, die mit mehreren stationären Ringstegen (hier
nicht dargestellt) in Eingriff stehen, um die bereits zuvor erwähnte Labyrinthdichtung
223 zu bilden.
[0095] Erfindungsgemäß weist die Rotornabe 161 entlang ihres Außenumfangs mehrere Pumpschaufeln
230 auf, welche in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandet sind. Zwischen
diesen Pumpschaufeln 230 kann vom Außenumfang der Rotornabe 161 in einem Wuchtbereich
234 Material mittels Laserablation entfernt sein, um so etwaige Unwuchten des Rotors
ausgleichen zu können. Vorzugsweise können dabei die Pumpschaufeln 230 in Umfangsrichtung
überschneidungsfrei voneinander beabstandet sein. Dies bietet die Möglichkeit, den
Wuchtbereich 234 in dem überschneidungsfreien Bereich zwischen zwei benachbarten Pumpschaufeln
zu lokalisieren und somit den Materialabtrag genau dort vorzunehmen, wo sich die Pumpschaufeln
230 in Umfangsrichtung nicht überlappen. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann sich
der Wuchtbereich 234 auch zwischen den beiden Holweck-Rotorhülsen 163,165 befinden.
[0096] Wie bereits erwähnt wurde, trägt die Rotornabe 161 die beiden zueinander konzentrischen
Holweck-Rotorhülsen 163,165. Konkret bildet hierzu die Rotornabe 161 zwei ringförmige
Haltestege 236, 238 aus, von denen ein jeder eine Holweck-Rotorhülse 163, 165 trägt.
Wie dabei der Fig. 11 gut entnommen werden kann, weist der radial äußerste Haltesteg
236 eine radial äußere freiliegende Ringfläche 242 auf, an der der Rotor bzw. die
Rotornabe 161 gewuchtet werden kann, wie dies anhand des eingezeichneten Wuchtbereichs
234 erkennbar ist.
[0097] Bei der hier in der Fig. 11 dargestellten Ausführungsform ist es ferner vorgesehen,
dass die Rotornabe 161 auf der den Holweck-Rotorhülsen 163, 165 gegenüberliegenden
Seite der Rotornabe 161 einen zu den Holweck-Rotorhülsen163, 165 konzentrischen Wuchtring
240 ausbildet, an der sich ein Wuchtbereich 234 befindet.
[0098] Auch die Fig. 12 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4. Er umfasst wie die
Fig. 11 denselben Bereich in der Nähe der Labyrinthdichtung 223. Die Rotornabe 161
weist hier zu Temperaturmessungszwecken einen auch in der Fig. 11 erkennbaren Oberflächenabschnitt
225 auf, der eine Oberflächenbehandlung erfahren hat, um hier lokal eine Erhöhung
des Emissionsgrads zu bewirken. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist er in
radialer Richtung zwischen der Labyrinthdichtung 223 und der Holweck-Rotorhülse 165
angeordnet.
[0099] Der Oberflächenabschnitt 225 kann mit zumindest einem der vorstehenden beschriebenen
Verfahren behandelt worden sein und/oder eine Beschichtung aufweisen. Die Beschichtung
- falls vorgesehen - kann selbst eine Emissionsgrad erhöhende Wirkung haben und/oder
eine Aufrauhung oder Strukturierung des Abschnitts 225 schützen.
[0100] Durch eine Messung der von dem Abschnitt 225 abgegebenen Wärmestrahlung kann auf
die Temperatur der Narbe 161 und damit auf die Temperatur des Rotors 149 geschlossen
werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn die genannten Komponenten thermisch gut leitend
miteinander gekoppelt sind.
[0101] Die Messung der Wärmestrahlung erfolgte durch einen nur in der Fig. 12 erkennbaren
Infrarotsensor 227, jedoch auch der an der kappenartigen Wandung 221 angeordnet ist.
In der Fig. 11 wurde von einer Darstellung des Infrarotsensors 227 abgesehen, obwohl
dieser dort ebenfalls vorhanden ist.
[0102] Der Abschnitt 225 ist ein ebener ringförmiger Oberflächenbereich, der sich in einer
Ebene erstreckt, die im Wesentlichen senkrecht zu einer Rotationsachse 151 des Rotors
149 angeordnet ist. Bei einer Drehung des Roboters 149 empfängt der mit der Wandung
221 statisch angeordnete Sensor 227 ständig einen Teil der von dem Abschnitt 225 abgegebenen
Wärmestrahlung, sodass eine kontinuierliche Temperaturmessung möglich ist. In einem
thermischen Gleichgewichtszustand sollte das gemessene Signal nur geringe Schwankungen
aufweisen.
[0103] Zur Erhöhung der Messgenauigkeit können mehrere, in Umfangsrichtung verteilt angeordnete
Sensoren 227 vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Abschnitt 225 separate
Teilabschnitte umfassen, die insbesondere in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt
sind, um die durch sie erzeugte Unwucht zu minimieren.
[0104] Der Abschnitt 225 ist in Pumprichtung stromabwärts der durch die Rotorscheiben 155
und Statorscheiben 157 gebildeten Pumpstufe angeordnet, um die Auswirkungen etwaiger
Ausgasungen, die aufgrund der Oberflächenbehandlung auftreten könnten, zu minimieren.
Bezugszeichenliste
[0105]
- 111
- Turbomolekularpumpe
- 113
- Einlassflansch
- 115
- Pumpeneinlass
- 117
- Pumpenauslass
- 119
- Gehäuse
- 121
- Unterteil
- 123
- Elektronikgehäuse
- 125
- Elektromotor
- 127
- Zubehöranschluss
- 129
- Datenschnittstelle
- 131
- Stromversorgungsanschluss
- 133
- Fluteinlass
- 135
- Sperrgasanschluss
- 137
- Motorraum
- 139
- Kühlmittelanschluss
- 141
- Unterseite
- 143
- Schraube
- 145
- Lagerdeckel
- 147
- Befestigungsbohrung
- 148
- Kühlmittelleitung
- 149
- Rotor
- 151
- Rotationsachse
- 153
- Rotorwelle
- 155
- Rotorscheibe
- 157
- Statorscheibe
- 159
- Abstandsring
- 161
- Rotornabe
- 163
- Holweck-Rotorhülse
- 165
- Holweck-Rotorhülse
- 167
- Holweck-Statorhülse
- 169
- Holweck-Statorhülse
- 171
- Holweck-Spalt
- 173
- Holweck-Spalt
- 175
- Holweck-Spalt
- 179
- Verbindungskanal
- 181
- Wälzlager
- 183
- Permanentmagnetlager
- 185
- Spritzmutter
- 187
- Scheibe
- 189
- Einsatz
- 191
- rotorseitige Lagerhälfte
- 193
- statorseitige Lagerhälfte
- 195
- Ringmagnet
- 197
- Ringmagnet
- 199
- Lagerspalt
- 201
- Trägerabschnitt
- 203
- Trägerabschnitt
- 205
- radiale Strebe
- 207
- Deckelelement
- 209
- Stützring
- 211
- Befestigungsring
- 213
- Tellerfeder
- 215
- Not- bzw. Fanglager
- 217
- Motorstator
- 219
- Zwischenraum
- 221
- Wandung
- 223
- Labyrinthdichtung
- 225
- oberflächenbehandelter Abschnitt
- 227
- Sensor
- 230
- Pumpschaufeln
- 232
- Ringstege
- 234
- Wuchtbereich
- 236
- Haltesteg
- 238
- Haltesteg
- 240
- Wuchtring
- 242
- Ringfläche
- 302
- Nutgrund
- 304
- Außengewinde
- 306
- Gewindesteg von 304
- 308
- Innengewinde
- 310
- Gewindesteg von 308
- 322
- freies Ende von 169
- 324
- Ringstege
- 326
- Ringstege
- 328
- Gasströmungsbohrung
- 330
- Ringnuten
- 332
- Basisringabschnitt
- 334
- Kragringabschnitt
- 336
- ringförmige Innenoberfläche von 332
- 338
- Gasströmungsbohrung
- 340
- Stirnfläche von 304
- 344
- Stirnfläche von 308
- 346
- Anfasung
- 348
- Strömungskontur
- 350
- Leitschaufel
- α
- Gewindesteigungswinkel
- β
- Stirnflächenwinkel
- S
- Strömungspfeil
1. Vakuumpumpe (111), insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe (111), mit zumindest einer
Holweck-Pumpstufe, die einen Holweck-Rotor und einen Holweck-Stator umfasst;
wobei der Holweck-Rotor eine Rotorwelle (153) mit einer daran vorgesehenen Nabe (161)
sowie zumindest zwei an der Nabe (161) vorgesehene Holweck-Rotorhülsen (163, 165)
umfasst, welche die Rotorwelle (153) konzentrisch umgeben, wobei eine radial innere
Holweck-Rotorhülse (165) einen ersten Durchmesser und eine radial äußere Holweck-Rotorhülse
(163) einen zweiten Durchmesser aufweist; und
wobei der Holweck-Stator zwischen den beiden Holweck-Rotorhülsen (163, 165) eine zu
diesen konzentrische Holweck-Statorhülse (169) umfasst, welche ein an einem stationären
Gehäuseabschnitt (121) der Vakuumpumpe (111) angebrachtes festes Ende (321), ein dem
festen Ende (321) in axialer Richtung gegenüberliegendes freies Ende (322) sowie eine
Innenoberfläche (352) mit einem daran ausgebildeten Innengewinde (308) und eine Außenoberfläche
(354) mit einem daran ausgebildeten Außengewinde (304) aufweist; und
wobei der zweite Durchmesser der radial äußeren Holweck-Rotorhülse (163) mindestens
30% größer ist als der erste Durchmesser der radial inneren Holweck-Rotorhülse (165).
2. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 1,
wobei der zweite Durchmesser der radial äußeren Holweck-Rotorhülse (163) mindestens
35% größer ist als der erste Durchmesser der radial inneren Holweck-Rotorhülse (165).
3. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Holweck-Statorhülse (169) im Wesentlichen über ihre gesamte Axialerstreckung
zwischen dem festen Ende (321) und dem freien Ende (322) eine Kern-Wandungsdicke aufweist,
die größer als 5 mm ist, vorzugsweise größer als 6 mm und besonders bevorzugt größer
als 7 mm.
4. Vakuumpumpe (111) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei am freien Ende (322)
der Holweck-Statorhülse (169) zumindest zwei zueinander konzentrische Ringstege (324)
ausbildet sind und an der Nabe (161) ebenfalls zumindest zwei zueinander konzentrische
Ringstege (326) ausgebildet sind, die mit den Ringstegen (324) des freien Endes (322)
der Holweck-Statorhülse (169) verschachtelt sind.
5. Vakuumpumpe (111) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Holweck-Statorhülse
(169) an ihrem freien Ende (322) von mehreren in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander
beanstandeten Gasströmungsbohrungen (328) in radialer Richtung durchsetzt ist.
6. Vakuumpumpe (111), insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe (111), mit zumindest einer
Holweck-Pumpstufe, die einen Holweck-Rotor und einen Holweck-Stator umfasst;
wobei der Holweck-Rotor eine Rotorwelle (153) mit einer daran vorgesehenen Nabe (161)
sowie eine sich von der Nabe (161) axial erstreckende radial äußere Holweck-Rotorhülse
(163) und eine sich von der Nabe (161) axial erstreckende radial innere Holweck-Rotorhülse
(165) umfasst, die durch einen Ringraum von der radial äußeren Holweck-Rotorhülse
(163) beabstandet ist;
wobei der Holweck-Stator eine zu den beiden Holweck-Rotorhülsen (163, 165) koaxial
ausgerichtete Holweck-Statorhülse (169) umfasst, welche ein an einem stationären Gehäuseabschnitt
(121) der Vakuumpumpe (111) angebrachtes festes Ende (321), ein dem festen Ende (321)
in axialer Richtung gegenüberliegendes freies Ende (322) sowie eine zylindrische Außenoberfläche
(354) zwischen dem festen Ende (321) und dem freien Ende (322) mit einem daran ausgebildeten
Außengewinde (304) aufweist;
wobei die radial innere Holweck-Rotorhülse (165) eine Axialerstreckung aufweist, die
30% bis 70 %, vorzugsweise 40% bis 60%, insbesondere 45% bis 55%, der Axialerstreckung
der radial äußeren Holweck-Rotorhülse (163) beträgt.
7. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 6,
wobei die Holweck-Statorhülse (169) einen an dem stationären Gehäuseabschnitt (121)
angebrachten Basisringabschnitt (332) und einen Kragringabschnitt (334) aufweist,
der sich ausgehend von einer der Nabe (161) zugewandten Stirnfläche des Basisringabschnitts
(332) in axialer Richtung zu dem freien Ende (322) der Holweck-Statorhülse (169) in
dem Ringraum zwischen der inneren Holweck-Rotorhülse (165) und der äußeren Holweck-Rotorhülse
(163) erstreckt.
8. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 7,
wobei sich der Basisringabschnitt (332) ausgehend von dem Außengewinde (304) in radialer
Richtung nach innen bis über die innere Holweck-Rotorhülse (165) erstreckt.
9. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 7 oder 8,
wobei der Kragringabschnitt (334) und der Basisringabschnitt (332) denselben Außendurchmesser
aufweisen, wobei das Außengewinde (304) der Holweck-Statorhülse (169) sowohl an der
Außenoberfläche (354) des Basisringabschnitts (332) als auch des Kragringabschnitts
(334) ausgebildet ist.
10. Vakuumpumpe (111) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
wobei der Kragringabschnitt (334) eine zylindrische Innenoberfläche mit einem daran
ausgebildeten Innengewinde (308) aufweist, wobei es vorzugsweise vorgesehen ist, dass
die Anzahl der Gewindegänge des Innengewindes (308) der Anzahl der Gewindegänge des
Außengewindes (304) entspricht.
11. Vakuumpumpe (111) nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
wobei der Basisringabschnitt (332) eine ringförmige Innenoberfläche (336) ausbildet,
an der ein Motorstator (217) eines die Rotorwelle (153) antreibenden Elektromotors
(125) vorgesehen ist.
12. Vakuumpumpe (111) nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
wobei der Basisringabschnitt (332) in axialer Richtung von mehreren Gasströmungsbohrungen
(338) durchsetzt ist, wobei es vorzugsweise vorgesehen ist, dass:
(i) sich die Gasströmungsbohrungen (338) auch radial und/oder in Umfangsrichtung erstrecken;
und/oder
(ii) die Gasströmungsbohrungen (338) in axialer Richtung der Holweck-Statorhülse (169)
betrachtet jeweils einen Langlochquerschnitt aufweisen; und/oder
(iii) die Anzahl der Gasströmungsbohrungen (338) der Anzahl der Gewindegänge des Innengewindes
(308) des Kragringabschnitts (334) entspricht.
13. Vakuumpumpe (111) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei in dem stationären
Gehäuseabschnitt (121) zumindest zwei zueinander konzentrische und sich axial erstreckende
Ringnuten (330) ausgebildet sind, wobei sich zumindest zwei zueinander konzentrische
Ringnuten (330) radial außerhalb der Holweck-Statorhülse (169) befinden und/oder wobei
sich zumindest zwei zueinander konzentrische Ringnuten (330) radial innerhalb der
Holweck-Statorhülse (169) befinden.
14. Vakuumpumpe (111), insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe (111), mit zumindest einer
Holweck-Pumpstufe, die einen Holweck-Rotor und einen Holweck-Stator mit einer Holweck-Statorhülse
(169) umfasst, die ein an einem stationären Gehäuseabschnitt (121) der Vakuumpumpe
(111) angebrachtes festes Ende (321), ein dem festen Ende (321) in axialer Richtung
gegenüberliegendes freies Ende (322) sowie eine Innenoberfläche (352) mit einem daran
ausgebildeten Innengewinde (308) aus mehreren spiralförmig umlaufenden ersten Gewindestegen
(310) und eine Außenoberfläche (354) mit einem daran ausgebildeten Außengewinde (304)
aus mehreren spiralförmig umlaufenden zweiten Gewindestegen (306) aufweist, wobei
die ersten Gewindestege (310) am freien Ende (322) der Holweck-Statorhülse (169) erste
Stirnflächen (344) ausbilden und die zweiten Gewindestege (306) am freien Ende (322)
der Holweck-Statorhülse (169) zweite Stirnflächen (340) ausbilden, wobei:
(i) die zweiten Stirnflächen (340) gegenüber den ersten Stirnflächen (344) in Umfangsrichtung
einen Versatz d vorbestimmter Größe aufweisen, wobei d > 0 gilt; und/oder
(ii) die ersten Stirnflächen (344) und/oder die die zweiten Stirnflächen (340) mit
einer Ebene, in das freie Ende (322) der Holweck-Statorhülse (169) liegt, einen spitzen
Winkel einschließen, der insbesondere zwischen 10° und 40° liegt, vorzugsweise zwischen
20° und 30°; und/oder
(iii) die Holweck-Statorhülse (169) eine Wandungsdicke aufweist, die zum freien Ende
(322) der Holweck-Statorhülse (169) hin abnimmt.
15. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 14,
wobei für den Versatz d gilt: d = t / tan α, wobei t die radiale Wandungsdicke der Holweck-Statorhülse (169) und α der Steigungswinkel des Außengewindes (304) ist.
16. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 14 oder 15,
wobei die Anzahl der ersten Gewindestege (310) gleich groß ist wie die Anzahl der
zweiten Gewindestege (306).
17. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 16,
wobei am freien Ende (322) der Holweck-Statorhülse (169) in Umfangsrichtung gleichmäßig
voneinander beabstandete Strömungskonturen (348) in gleicher Anzahl wie die ersten
und zweiten Gewindestege (306, 310) ausgebildet sind, wobei eine jede Strömungskontur
(348) einen definierten Gasströmungsweg zwischen einer Gewindenut des Innengewindes
(308) und einer Gewindenut des Außengewindes (304) definiert.
18. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 17,
wobei die Strömungskonturen (348) Leitschaufeln (350) umfassen, die sich zwischen
den ersten Stirnflächen (344) der ersten Gewindestege (310) und den zweiten Stirnflächen
(340) der zweiten Gewindestege (306) erstrecken, wobei die Leitschaufeln (350) vorzugweise
eine konkave oder eine konvexe Krümmung aufweisen.
19. Vakuumpumpe (111) nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
wobei die Wandungsdicke der Holweck-Statorhülse (169) nur über einen Bereich hinweg
abnimmt, der durch die beiden ersten dem freien Ende (322) der Holweck-Statorhülse
(169) am nächsten liegenden Windungen des Innengewindes (308) und/oder des Außengewindes
(304) definiert ist, vorzugsweise nur durch die erste Windung des Innengewindes und/oder
des Außengewindes (304).
20. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 19,
wobei die Wandungsdicke zum freien Ende (322) der Holweck-Statorhülse (169) aufgrund
einer innen- und/oder außenseitigen Anfasung (346) der Holweck-Statorhülse (169) an
ihrem freien Ende (322) hin abnimmt, wobei es vorzugsweise vorgesehen ist, dass die
Anfasung (346) eine lineare, konvexe, runde oder parabelförmige Kontur aufweist.
21. Vakuumpumpe (111), insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe (111), mit zumindest einer
Holweck-Pumpstufe, die einen Holweck-Rotor und einen Holweck-Stator umfasst;
wobei der Holweck-Rotor eine Rotorwelle (153) mit einer daran vorgesehenen Nabe (161)
sowie zumindest zwei an der Nabe (161) vorgesehene Holweck-Rotorhülsen (163, 165)
umfasst, welche die Rotorwelle (153) konzentrisch umgeben; und
wobei der Holweck-Stator zwischen den beiden Holweck-Rotorhülsen (163, 165) eine zu
diesen konzentrische Holweck-Statorhülse (169) umfasst, welche ein an einem stationären
Gehäuseabschnitt (121) der Vakuumpumpe (111) angebrachtes festes Ende (321), ein dem
festen Ende (321) in axialer Richtung gegenüberliegendes freies Ende (322) sowie eine
Innenoberfläche (352) mit einem daran ausgebildeten Innengewinde (308) und eine Außenoberfläche
(354) mit einem daran ausgebildeten Außengewinde (304) aufweist,
wobei an der Nabe (161) des Holweck-Rotors zwischen den beiden Holweck-Rotorhülsen
(163, 165) ein im Querschnitt konkaves Strömungsprofil (356) vorgesehen ist, welches
die Rotorwelle (153) konzentrisch umgibt.
22. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 21,
wobei das Strömungsprofil (356) ein separat von der Nabe (161) handhabbares Teil ist,
das an der Nabe (161) angebracht ist.