Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schaftprofil für einen Außenbordantrieb zum
Antreiben eines Bootes und einen Außenbordantrieb zum Antreiben eines Bootes.
Stand der Technik
[0002] Außenbordantriebe sind ein bekanntes Antriebsmittel für Boote. In der Regel werden
diese via einer Befestigungsvorrichtung, insbesondere einer Spiegelhalterung, am Heck
des jeweiligen Bootes angebracht. Boote können verschiedene Heckformen aufweisen.
Liegt eine flache Heckabschlussplatte vor, spricht man auch von einem "Spiegel". Der
Spiegel kann gegenüber der Wasseroberfläche unterschiedlich geneigt sein. Er kann
senkrecht zu der Wasseroberfläche stehen, schräg über die Wasseroberfläche hinausragen
oder in Richtung des Bootsinneren geneigt sein. Weiterhin kann die Neigung des Spiegels
gegenüber der Wasseroberfläche aufgrund unterschiedlicher Zustände, insbesondere Fahr-
und/oder Beladungszustände, des Bootes variieren.
[0003] Außenbordantriebe umfassen eine Antriebseinheit, die im Betrieb unter Wasser angeordnet
ist. Diese umfasst einen Propeller, mit dem Vortrieb generiert wird. Die Antriebseinheit
ist über einen Schaft mit einer Lenkeinrichtung des Außenbordantriebs, beispielsweise
einer Pinne, zum Vorgeben des Lenkwinkels der Antriebseinheit relativ zur 0°-Richtung,
die einer Bug-Heck-Richtung des Bootes entspricht, verbunden. Der Schaft ist an der
Befestigungsvorrichtung um die Lenkwinkel-Drehachse drehbar gelagert.
[0004] Es ist bekannt, den Schaft mit einem Schaftprofil zu umkleiden, um den Schaft strömungsdynamisch
zu optimieren, insbesondere den Strömungswiderstand und die durch den Schaft bei Fahrt
hervorgerufenen Turbulenzen des den Schaft umströmenden Wassers zu reduzieren. Das
Schaftprofil dient also zur Strömungswiderstandsreduzierung bei Fahrt durchs Wasser.
[0005] Das Schaftprofil kann einen Kunststoff umfassenden Extrusionsgrundkörper oder einen
eine Metalllegierung umfassenden Strangpressgrundkörper aufweisen. Herkömmliche Schaftprofile
weisen mehrere Kammern und ein sogenanntes Hüllrohr auf. Das Hüllrohr ist ein sich
in Richtung der Längsachse des Schaftes erstreckendes Rohr im Inneren des Schaftprofils,
durch welches der zylinderförmige Schaft gesteckt ist. Durch das Hüllrohr stützt sich
das Schaftprofil am Schaft ab.
Darstellung der Erfindung
[0006] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein verbessertes Schaftprofil für einen Außenbordantrieb zum Antreiben
eines Bootes, sowie einen verbesserten Außenbordantrieb zum Antreiben eines Bootes
bereitzustellen.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Schaftprofil für einen Außenbordantrieb zum Antreiben
eines Bootes mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
[0008] Entsprechend wird ein Schaftprofil für einen Außenbordantrieb zum Antreiben eines
Bootes vorgeschlagen, umfassend einen sich entlang einer Längsachse erstreckenden
Grundkörper, wobei der Grundkörper einen Aufnahmeraum zum Aufnehmen eines Schaftes
des Außenbordantriebs umfasst.
[0009] An einer Innenseite, also einer bezogen auf die Längsachse radial inneren Seite bzw.
Wandoberfläche, des Aufnahmeraums sind zumindest drei sich in Richtung der Längsachse
erstreckende Stützrippen zum radialen Führen des Schaftes bezogen auf die Längsachse
in Umfangsrichtung beabstandet voneinander angeordnet.
[0010] Das vorgeschlagene Schaftprofil kann dadurch in Vergleich zu herkömmlichen Schaftprofilen
mit Hüllrohr sehr viel leichter und materialsparender hergestellt werden. Denn Anstelle
des Hüllrohrs, dass bezogen auf die Längsachse einen geschlossenen Ringquerschnitt
aufweist, weist das vorgeschlagene Schaftprofil lediglich die Stützrippen auf, also
deutlich weniger Material, welches zum Ausbilden der Führung und des Abstützens des
Schaftes am Schaftprofil bzw. umgekehrt erforderlich ist.
[0011] Ferner kann dadurch in Vergleich zu herkömmlichen Schaftprofilen mit Hüllrohr ein
schlankeres Design des Schaftprofils erzielt werden. Das schlankere Design bedingt
einen geringeren Strömungswiderstand und damit einen höheren Wirkungsgrad des Außenbordantriebs.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform können die Stützrippen an ihrem nach radial innen weisenden
freiem Ende eine abgerundete Form aufweisen.
[0013] Beispielsweise kann zumindest eine Stützrippe an ihrem freien Ende eine konkave Wölbung
aufweisen, also bezogen auf die Stützrippe nach innen gewölbt sein. Alternativ oder
zusätzlich kann zumindest eine Stützrippe an ihrem freien Ende eine konvexe Wölbung
aufweisen, also bezogen auf die Stützrippenach nach außen gewölbt sein.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform kann der Grundkörper genau eine Kammer aufweisen, wobei
der Aufnahmeraum in der genau einen Kammer ausgebildet ist. Der Grundkörper kann optional
eine bezogen auf die Längsachse in Umfangsrichtung geschlossene Außenwand vorgegebener
Wandstärke umfassen, welche die genau eine Kammer senkrecht zur Längsachse betrachtet
einschließt. Anders ausgedrückt kann eine Querschnittsform des Grundkörpers optional
aus der Außenwand vorgegebener Wandstärke bestehen, an deren Innenseite die Stützrippen
ausgebildet sind.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform kann der Grundkörper an zumindest einer seiner Stirnseiten
ausgebildet sein, in Bezug auf die Längsachse drehfest mit einem an dieser Stirnseite
angeordneten Bauteil des Außenbordantriebs verbunden zu werden, beispielsweise einer
Antriebseinheit, beispielsweise Gondeleinheit, des Außenbordantriebs.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform kann an zumindest einer seiner Stirnseiten des Schaftprofils
bezogen auf die Längsachse ein Verbindungsteil, beispielsweise ein elastisches Verbindungsteil,
zum optional elastischen Verbinden des Schaftprofils mit einem an dieser Stirnseite
angeordneten Bauteil des Außenbordantriebs angeordnet sein, wobei optional das Verbindungsteil
eine Dichtung des Schaftprofils bereitstellt.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform kann das Schaftprofil senkrecht zur Längsachse betrachtet
eine Querschnitts-Außenkontur aufweisen, die in einer vorgegebenen Querrichtung stromlinienförmig
ausgebildet ist, wobei die Querschnitts-Außenkontur beispielsweise tropfenförmig ausgebildet
ist.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform kann der Grundkörper einstückig ausgebildet sein, also
aus einem einer ununterbrochenen Materialanhäufung ohne Verbindungsstellen, wie Verschraubungen.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform kann der Grundkörper ein Kunststoff umfassendes Extrusionsprofil,
ein eine Metalllegierung umfassendes Stranggussprofil oder ein eine Metalllegierung
umfassendes Strangpressprofil sein.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform kann das Schaftprofil einen Ersatzruderabschnitt zum
Bereitstellen eines Ersatzruders für ein den Außenbordantrieb umfassendes Boot umfassen.
Im Ersatzruderabschnitt das das Schaftprofil eine vorgegebene Länge in Strömungsrichtung
aufweisen, die es ermöglicht, Drehmomente aus dem umströmenden Medium zu erzeugen,
die groß genug sind, um ein Steuern des Bootes bereitzustellen. Im Ersatzruderabschnitt
kann eine Länge des Schaftprofils, beispielsweise des Grundkörpers, in Querrichtung
größer sein als eine Länge eines Anbindungsabschnitts einer Antriebseinheit, beispielsweise
einer Gondeleinheit, des Außenbordantriebs. Der Ersatzruderabschnitt kann mithin in
Querrichtung hinter den Anbindungsabschnitt hinausragen.
[0021] Gemäß einer Ausbildungsform kann der Ersatzruderabschnitt sich in Richtung der Längsachse
über das gesamte Schaftprofil, optional über den gesamten Grundkörper erstrecken.
Alternativ kann der Ersatzruderabschnitt sich in Richtung der Längsachse über einen
Teil des Schaftprofils, optional über einen Teil des Grundkörpers erstrecken.
[0022] Das Schaftprofil kann mehrere Grundkörperteile umfassen. Der Grundkörper kann aus
mehreren Grundkörperteilen ausgebildet sein. Zumindest ein Grundkörperteil kann optional
den Ersatzruderabschnitt umfassen kann.
[0023] Die oben genannte Aufgabe wird ferner durch einen Außenbordantrieb für ein Boot mit
den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
[0024] Entsprechend wird ein Außenbordantrieb für ein Boot vorgeschlagen, umfassend eine
Befestigungsvorrichtung zum Befestigen des Außenbordantriebs an einem Boot, und eine
Antriebseinheit, die via einem Schaft um eine Lenkwinkel-Drehachse drehbar an der
Befestigungsvorrichtung angeordnet ist.
[0025] Der Außenbordantrieb kann ein Schaftprofil gemäß einer der vorstehenden Ausführungsformen
umfassen, dass zwischen der Befestigungseinheit und der Antriebseinheit am Schaft
angeordnet ist. Alternativ oder zusätzlich kann der Außenbordantrieb eingerichtet
sein, zwischen einem Normalmodus und einem Ersatzrudermodus gewechselt zu werden.
[0026] Im Normalmodus kann ein erstes Schaftprofil mit einer ersten Länge in Richtung einer
quer zur Lenkwinkel-Drehachse orientierten Querrichtung zwischen der Befestigungseinheit
und der Antriebseinheit angeordnet sein und im Ersatzrudermodus kann ein -zweites
Schaftprofil mit einer von der ersten Länge verschiedenen zweiten Länge in Richtung
der Querrichtung zwischen der Befestigungseinheit und der Antriebseinheit angeordnet
sein.
[0027] Im Normalmodus kann das (erste) Schaftprofil angepasst sein an einen Anbindungsabschnitt
zwischen Schaftprofil und Antriebseinheit. So kann beispielsweise ein besonders geringer
Strömungswiderstand erzielt werden. Im Ersatzrudermodus kann aufgrund der größeren
(zweiten) Länge des (zweiten) Schaftprofils die Funktionalität eines Ersatzruders
bereitgestellt werden. Beispielsweise, wenn das Hauptruder eines Bootes während der
Fahrt verloren oder beschädigt wurde.
[0028] Der Außerbordantrieb kann derart ausgebildet sein, dass das Schaftprofil ausgewechselt
werden kann, wobei beispielsweise ein erstes Schaftprofil eine erste Länge in Richtung
einer quer zur Lenkwinkel-Drehachse orientierten Querrichtung aufweist, und ein zweites
Schaftprofil eine von der ersten Länge verschiedene zweite Länge aufweist.
[0029] Die Umrüstung von Normalmodus und Ersatzrudermodus kann erfolgen, wenn der Außenbordantrieb
nicht am Boot befestigt ist, also beispielsweise an Deck des Bootes. Die Umrüstung
erfolgt durch ein Ausbauen eines ersten Schaftprofils und ein Anbauen eines zweiten
Schaftprofils, das beispielsweise den Ersatzruderabschnitt umfasst, und umgekehrt.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0030] Vorteilhafte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1 schematisch eine Schnittansicht durch ein Boot mit einem Außenbordantrieb;
Figur 2 schematisch eine Seitenansicht des Außenbordantriebs aus Figur 1;
Figur 3 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Schaftprofils des Außenbordantriebs
aus Figur 2;
Figur 4 schematisch eine Schnittansicht durch das Schaftprofil aus Figur 3;
Figur 5 schematisch eine Schnittansicht durch ein Schaftprofil gemäß einer weiteren
Ausführungsform;
Figur 6 schematisch eine Schnittansicht eines Details des Außenbordantriebs der Figuren
1 und 2;
Figur 7 schematisch eine Seitenansicht eines Außenbordantriebs gemäß einer weiteren
Ausführungsform; und
Figur 8 schematisch eine Seitenansicht eines Außenbordantriebs gemäß einer weiteren
Ausführungsform.
Detaillierte Beschreibung vorteilhafter Ausführungsbeispiele
[0031] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0032] In Figur 1 ist schematisch eine Schnittansicht durch ein schematisch angedeutetes
Boot 100 gezeigt. An einem Spiegel 101 des Bootes 100 ist ein Außenbordantrieb 1 befestigt.
Der Außenbordantrieb 1 umfasst hierzu eine Befestigungseinheit 7. Der Außenbordantrieb
1 umfasst ferner eine hier gondelförmige Antriebseinheit 3 mit einem um eine Propellerachse
4 drehbaren Propeller 5, welche unterhalb der Wasserlinie 110, also unter Wasser,
angeordnet ist.
[0033] Die Antriebseinheit 3 ist an einem Schaft 10 befestigt, der um eine Lenkwinkel-Drehachse
6 drehbar an der Befestigungseinheit 7 angeordnet ist. Der Schaft 10 ist mit einer
oberhalb der Befestigungseinheit 7 vorgesehenen Lenkeinrichtung 8, welche hier eine
Pinne 9 umfasst, drehfest verbunden. Dadurch kann über die Stellung der Lenkreinrichtung
8 der Lenkwinkel der Antriebseinheit 3 vorgegeben werden.
[0034] Um den Schaft 10 ist ein stromlinienförmiges, dünnwandiges Schaftprofil 11 angeordnet.
[0035] Figur 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht des Außenbordantriebs 1 auf Figur 1.
Der sich im Inneren des Außenbordantriebs 1 erstreckende zylinderförmige Schaft 10
ist mittels einer gestrichelten Linie angedeutet. Das Schafprofil 11 haust den Schaft
10 zwischen der Befestigungseinheit 7, die hier als Spiegelhalterung ausgebildet ist,
und der Antriebseinheit 3 ein.
[0036] Das Schaftprofil 11 erstreckt sich entlang ihrer Längsachse 12, die im ordnungsgemäß
zusammengebauten Zustand des Außenbordantriebs 1 der Lenkwinkel-Drehachse 6 entspricht
bzw. mit dieser zusammenfällt.
[0037] Bezogen auf die Längsachse 12 weist das Schaftprofil 11 an ihren Stirnseiten je ein
Verbindungsteil 13 auf, einmal zur Befestigungseinheit 7 und einmal zur Antriebseinheit
3. Das Verbindungsteil 13 zur Befestigungseinheit ist gemäß dieser optionalen Ausführungsform
aus einem festen, sprich unelastischen Kunststoff ausgebildet, jenes zur Antriebseinheit
3 ist ein elastisches Verbindungsteil 13.
[0038] Figur 3 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht des Schaftprofils 11 des Außenbordantriebs
1 der Figuren 1 und 2.
[0039] Zu erkennen ist hier, dass das Schaftprofil 11 einen sich entlang der Längsachse
12 erstreckenden Grundkörper 15 umfasst, in welchem ein Aufnahmeraum 19 zum Aufnehmen
des Schaftes 10 des Außenbordantriebs 1 vorgesehen ist.
[0040] Der Grundkörper 15 weist genau eine Kammer 17 auf, wobei der Aufnahmeraum 19 in der
genau einen Kammer 17 ausbildet ist.
[0041] Der Grundkörper 15 umfasst eine bezogen auf die Längsachse 12 in Umfangsrichtung
geschlossene Außenwand 18 vorgegebener Wandstärke 21 (siehe Figur 4), welche die genau
eine Kammer 17 senkrecht zur Längsachse 12 betrachtet einschließt.
[0042] An einer Innenseite 22 des Aufnahmeraums 19 sind drei sich in Richtung der Längsachse
12 erstreckende Stützrippen 16 zum radialen Führen des Schaftes 10 angeordnet. Die
Stützrippen 16 stehen von der Innenseite 22 der Außenwand 18 bezogen auf die Längsachse
12 nach radial innen vor, und zwar derart, dass deren freie Enden 20 bezogen auf die
Längsachse 12 auf einem gemeinsamen Teilkreisdurchmesser liegen, welcher im Wesentlichen
dem Außendurchmesser des Schaftes 10 entspricht. Dadurch ist bezogen auf einen Querschnitt
senkrecht zur Längsachse 12 eine Dreipunktführung des Schaftes 10 am Schaftprofil
11 bzw. umgekehrt ausgebildet. Jede der Stützrippen 16 stellt in Richtung der Längsachse
12 je eine Linienführung des Schaftes 10 dar.
[0043] Der Grundkörper 15 ist ein einstückiges Strangpressprofil aus einer Aluminiumlegierung.
[0044] Das Schaftprofil 11, genauer der Grundkörper 15, weist senkrecht zur Längsachse 12
betrachtet eine Querschnitts-Außenkontur auf, die in einer senkrecht zur Längsachse
12 orientierten Querrichtung 14, die im zusammengebauten Zustand des Außenbordantriebs
1 parallel zur Propellerachse 4 orientiert ist, stromlinienförmig ausgebildet ist.
[0045] Figur 4 zeigt eine Schnittansicht senkrecht zur Längsachse 12 durch den Grundkörper
15 des Schaftprofils 11 aus Figur 3. Zu erkennen ist hieraus, dass die Stützrippen
16 gemäß dieser optionalen Ausführungsform bezogen auf die Längsachse 12 in Umfangsrichtung
gleichmäßig verteilt angeordnet sind, ohne auf eine gleichmäßige Verteilung beschränkt
zu sein. Da hier drei Stützrippen vorgesehen sind, beträgt der Winkel zwischen benachbarten
Stützrippen 120°.
[0046] An ihrem nach radial innen weisenden freien Ende 20 weist jede der Stützrippen 16
eine abgerundete Form auf. Vorliegend ist das freie Ende 20 konvex gewölbt, also nach
außen gewölbt. Dadurch ist die Kontaktfläche zwischen Schaft 10 und Stützrippen 16
minimiert.
[0047] Ferner ist die stromlinienförmige Tropfenform des Grundkörpers 15 zu erkennen.
[0048] Figur 5 zeigt eine Schnittansicht senkrecht zur Längsachse 12 durch einen Grundkörper
15 eines Schaftprofils 11 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Das Schaftprofil 11
entspricht im Wesentlichen jenem aus Figur 4, wobei die freien Enden 20 der Stützrippen
16 konkav, also nach innen gewölbt ausgebildet sind. Vorliegend entspricht ein Krümmungsradius
der konkaven Wölbung einem Radius der Außenseite des zylinderförmigen Schaftes 10.
[0049] Figur 6 zeigt schematisch eine Detail-Schnittansicht durch den Außenbordantrieb 1
aus den Figuren 1 bis 4 im Bereich der Anbindung zwischen Schaft 10, Schaftprofil
11 und Antriebseinheit 3.
[0050] Zu erkennen ist, dass der Schaft 10 an seinem unteren Ende eine Verzahnung 25 umfasst,
mit welcher er in eine korrespondierend ausgebildete Verzahnung 26 an der Antriebseinheit
3 eingreift, um Drehmomente um die Längsachse 12, also um die Lenkwinkel-Drehachse
6, übertragen zu können.
[0051] Die Antriebseinheit 3 umfasst einen Vorsprung 27, welcher sich beispielsweise wie
vorliegend beabstandet von der Längsachse 12 in Richtung der Längsachse 12 in die
Kammer 11 erstreckt. Durch den Vorsprung 27 können Drehmomente zwischen der Antriebseinheit
3 und dem Schaftprofil 11 übertragen werden.
[0052] Folglich sind der Schaft 10 und das Schaftprofil 11 im zusammengebauten Zustand des
Außenbordantriebs 1 drehfest miteinander verbunden. Alternativ oder zusätzlich können
Schaft 10 und Schaftprofil 11 auch direkt miteinander drehfest verbunden sein.
[0053] Das elastische Verbindungsteil 13 bildet gleichsam optional eine Dichtung der Kammer
11 gegen ein Eindringen von Wasser aus.
[0054] Der Außenbordantrieb 1 gemäß der Figuren 1 und 2 ist ausgebildet, zwischen einem
Normalmodus und einem Ersatzrudermodus gewechselt zu werden.
[0055] Im Normalmodus umfasst der Außenbordantrieb 1 das Schaftprofil 11 der Figuren 1 bis
4. Im Ersatzrudermodus ist das Schaftprofil 11 durch ein anderes Schaftprofil 11 ausgetauscht.
[0056] Figur 7 zeigt eine Seitenansicht auf den Außenbordantrieb 1 gemäß Figur 1, wobei
hier anstelle des Schaftprofils 11, das ein erstes Schaftprofil 11 mit einer ersten
Länge in Richtung der quer zur Längsachse 12 orientierten Querrichtung 14 darstellt,
durch ein zweites Schaftprofil 11' mit einer von der ersten Länge verschiedenen zweiten
Länge 31 in Querrichtung 14 umfasst, eingebaut wurde.
[0057] Das Schaftprofil 11', genauer dessen Grundkörper 15, umfasst einen Ersatzruderabschnitt
30 zum Bereitstellen eines Ersatzruders für das den Außenbordantrieb 1 umfassende
Boot 100.
[0058] Der Ersatzruderabschnitt 30 umfasst eine Länge 31 in Querrichtung 14, die um einen
vorgegebenen Betrag 32 größer ist als die des Schaftes 11 der Figuren 2 bis 4, und
hier ebenso größer ist als eine Länge 33 eines Anbindungsabschnitts 28 der Antriebseinheit
3 an das Schaftprofil 11, 11'. So kann durch das Schaftprofil 11' bei Einstellung
auf einen Drehwinkel ungleich 0° ein Drehmoment aus dem das Schaftprofil umströmenden
Wasser erzeugt werden, dessen Höhe ausreichend ist, um das Boot ersatzweise zumindest
rudimentär steuern zu können.
[0059] Vorliegend erstreckt sich der Ersatzruderabschnitt 30 in Richtung der Längsachse
12 betrachtet über den gesamten Grundkörper 15, also über dessen gesamte Länge in
Richtung der Längsachse 12.
[0060] Zwischen der unteren Stirnseite des Grundkörpers 15 und dem Anbindungsabschnitt 28
ist ein Reduzierteil 34 angeordnet, dass die unterschiedlichen Längen 31, 33 ausgleicht.
Das Reduzierteil 34 ist ausgebildet, das Schaftprofil 11' und die Antriebseinheit
3, genauer den Anbindungsabschnitt 28, miteinander drehfest zu verbinden, so dass
um die Längsachse 12, welche der Lenkwinkel-Drehachse 6 entspricht, Drehmomente übertragen
werden können.
[0061] Auch an der Oberseite des Schaftprofils 11' kann ein hier nicht gezeigtes Reduzierteil
34 angeordnet sein, welches einen Übergang von der oberen Stirnseite des Schaftprofils
11' auf das elastische Verbindungsteil 13 (siehe Figur 2) bereitstellen kann.
[0062] Alternativ kann sich der Ersatzruderabschnitt 30 in Richtung der Längsachse 12 nur
über einen Teil des Grundkörpers 15 erstrecken.
[0063] Figur 8 zeigt eine Seitenansicht auf den Außenbordantrieb 1 gemäß Figur 1 und 7,
wobei hier anstelle der Schaftprofile 11, 11'ein drittes Schaftprofil 11" eingebaut
wurde.
[0064] Das Schafprofil 11" umfasst einen aus zwei Grundkörperteilen 41, 42 zusammengesetzten,
mehrteiligen Grundkörper 15. Jeder der Grundkörperteile 41, 42 kann als Grundkörper
angesehen werden. Das Schaftprofil 11" kann also angesehen werden, zwei Grundkörper
(41, 42) zu umfassen. Das obere erste Grundkörperteil 41 weist eine Länge 35 in Querrichtung
14 analog zum Grundkörper 15 des Schaftes 11 aus Figur 2 auf. Das untere, zweite Grundkörperteil
42 weist die Länge 31 in Querrichtung 14 analog zum Schaftprofil 11' aus Figur 7 auf.
Der Ersatzruderabschnitt 30 ist mithin am zweiten Grundkörperteil 42 ausgebildet.
[0065] Zu erkennen ist, dass das zweite Grundkörperteil 42 bei einem ordnungsgemäß befestigten
Zustand des Außenbordantriebs 1 am Boot 100 (siehe Figur 1) unterhalb der Wasserlinie
110 vorliegt. Entsprechend ist der Ersatzruderabschnitt 30 nur unterhalb der Wasserlinie
110 ausgebildet. Der Ersatzruderabschnitt 30 erstreckt sich mithin in Richtung der
Längsachse 12 nur über einen Teil des Schaftprofils 11".
[0066] Zwischen den Grundkörperteilen 41, 42 kann ein die vorgenannten Teile drehfest verbindendes
und/oder gegen Eindringen von Wasser abdichtendes Reduzierteil 34 vorgesehen sein.
Ferner kann ein eine drehfeste Verbindung bereitstellendes und/oder gegen Eindringen
von Wasser abdichtendes Reduzierteil 34 zwischen der Antriebseinheit 3 und dem zweiten
Grundkörperteil 42, und/oder ein weiteres, hier nicht gezeigtes, optional gegen Eindringen
von Wasser abdichtendes Reduzierteil an der oberen Stirnseite des ersten Grundkörpers
41 vorgesehen sein.
[0067] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 1
- Außenbordantrieb
- 3
- Antriebseinheit
- 4
- Propellerachse
- 5
- Propeller
- 6
- Lenkwinkel-Drehachse
- 7
- Befestigungseinheit
- 8
- Lenkeinrichtung
- 9
- Pinne
- 10
- Schaft
- 11
- Schaftprofil
- 12
- Längsachse
- 13
- Verbindungsteil
- 14
- Querrichtung
- 15
- Grundkörper
- 16
- Stützrippe
- 17
- Kammer
- 18
- Außenwand
- 19
- Aufnahmeraum
- 20
- Freies Ende
- 21
- Wandstärke
- 22
- Innenseite
- 25
- Verzahnung
- 26
- Verzahnung
- 27
- Vorsprung
- 28
- Anbindungsabschnitt
- 30
- Ersatzruderabschnitt
- 31
- Länge des Ersatzruderabschnitts
- 32
- Betrag
- 33
- Länge des Anbindungsabschnitts
- 34
- Reduzierteil
- 35
- Erste Länge
- 41
- Erstes Grundkörperteil
- 42
- Zweites Grundkörperteil
- 100
- Boot
- 101
- Spiegel
- 110
- Wasserlinie
1. Schaftprofil (11, 11', 11") für einen Außenbordantrieb (1) zum Antreiben eines Bootes
(100), umfassend einen sich entlang einer Längsachse (12) erstreckenden Grundkörper
(15), wobei der Grundkörper (15) einen Aufnahmeraum (19) zum Aufnehmen eines Schaftes
(10) des Außenbordantriebs (1) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
an einer Innenseite (22) des Aufnahmeraums (19) zumindest drei sich in Richtung der
Längsachse (12) erstreckende Stützrippen (16) zum radialen Führen des Schaftes (10)
angeordnet sind.
2. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrippen (16) an ihrem nach radial innen weisenden freien Ende (20) eine abgerundete
Form aufweisen, wobei das freie Ende (20) beispielsweise eine konkave Wölbung oder
eine konvexe Wölbung aufweist.
3. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (15) genau eine Kammer (17) aufweist, wobei der Aufnahmeraum (19)
in der genau einen Kammer (17) ausbildet ist, wobei der Grundkörper (15) optional
bezogen auf die Längsachse (12) in Umfangsrichtung eine geschlossene Außenwand (18)
vorgegebener Wandstärke (21) umfasst, welche die genau eine Kammer (17) senkrecht
zur Längsachse (12) betrachtet einschließt.
4. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (15) an zumindest einer seiner Stirnseiten ausgebildet ist, in Bezug
auf die Längsachse (12) drehfest mit einem an dieser Stirnseite angeordneten Bauteil
des Außenbordantriebs (1) verbunden zu werden, beispielsweise einer Antriebseinheit
(3), beispielsweise in Form einer Gondeleinheit, des Außenbordantriebs (1).
5. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer seiner Stirnseiten des Schaftprofils (11, 11', 11") bezogen auf
die Längsachse (12) ein Verbindungsteil (13), beispielsweise ein elastisches Verbindungsteil
(13), zum optional elastischen Verbinden des Schaftprofils (11, 11', 11") mit einem
an dieser Stirnseite angeordneten Bauteil des Außenbordantriebs (1) angeordnet ist,
wobei optional das Verbindungsteil (13) eine Dichtung des Schaftprofils (11, 11',
11") bereitstellt.
6. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaftprofil (11, 11', 11") senkrecht zur Längsachse (12) betrachtet eine Querschnitts-Außenkontur
aufweist, die in einer vorgegebenen Querrichtung (14) stromlinienförmig ausgebildet
ist, wobei die Querschnitts-Außenkontur beispielsweise tropfenförmig ausgebildet ist.
7. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (15) einstückig ausgebildet ist und/oder der Grundkörper (15) ein
Extrusionsprofil, ein Stranggussprofil oder ein Strangpressprofil ist.
8. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaftprofil (11, 11', 11") einen Ersatzruderabschnitt (30) zum Bereitstellen
eines Ersatzruders für ein den Außenbordantrieb (1) umfassendes Boot (100) umfasst,
wobei im Ersatzruderabschnitt (30) das das Schaftprofil (11, 11', 11") eine vorgegebene
Länge (31) aufweist, wobei optional im Ersatzruderabschnitt (30) eine Länge (31) des
Schaftprofils(11, 11', 11"), beispielsweise des Grundkörpers (15), in Querrichtung
(14) größer ist als eine Länge (33) eines Anbindungsabschnitts (28) einer Antriebseinheit
(3), beispielsweise einer Gondeleinheit, des Außenbordantriebs (1).
9. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Ersatzruderabschnitt (30) sich in Richtung der Längsachse (12) über das gesamte
Schaftprofil(11, 11', 11"), optional über den gesamten Grundkörper (15), erstreckt,
oder der Ersatzruderabschnitt (30) sich in Richtung der Längsachse (12) über einen
Teil des Schaftprofils(11, 11', 11"), optional des Grundkörpers (15), erstreckt, und/oder
der Grundkörper (15) aus mehreren Grundkörperteilen (41, 42) ausgebildet ist, wobei
zumindest ein Grundkörperteil (41, 42) den Ersatzruderabschnitt (30) umfasst.
10. Außenbordantrieb (1) für ein Boot (100), umfassend eine Befestigungsvorrichtung (7)
zum Befestigen des Außenbordantriebs (1) an einem Boot (100), und eine Antriebseinheit
(3), die via einem Schaft (10) um eine Lenkwinkel-Drehachse (6) drehbar an der Befestigungsvorrichtung
(7) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Befestigungseinheit (7) und der Antriebseinheit (3) ein Schaftprofil
(11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche am Schaft (10) angeordnet ist
und/oder der Außenbordantrieb (3) eingerichtet ist, zwischen einem Normalmodus und
einem Ersatzrudermodus gewechselt zu werden.
11. Außenbordantrieb (1) gemäß vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalmodus ein erstes Schaftprofil (11, 11', 11") mit einer ersten Länge (35)
in Richtung einer quer zur Lenkwinkel-Drehachse (6) orientierten Querrichtung (14)
zwischen der Befestigungseinheit (7) und der Antriebseinheit (3) am Schaft (10) angeordnet
ist und im Ersatzrudermodus ein zweites Schaftprofil (11, 11', 11") mit einer von
der ersten Länge (35) verschiedenen zweiten Länge (31) in Richtung der Querrichtung
(12) zwischen der Befestigungseinheit (7) und der Antriebseinheit (3) am Schaft (10)
angeordnet ist.
12. Außenbordantrieb (1) gemäß einem der beiden vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Außerbordantrieb (3) derart ausgebildet ist, dass das Schaftprofil (11, 11',
11") ausgewechselt werden kann, wobei beispielsweise ein erstes Schafprofil (11, 11',
11") eine ersten Länge (35) in Richtung einer quer zur Lenkwinkel-Drehachse (6) orientierten
Querrichtung (14) aufweist, und ein zweites Schaftprofil (11, 11', 11") eine von der
ersten Länge (35) verschiedene zweite Länge (31) aufweist.