(19)
(11) EP 4 552 968 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.05.2025  Patentblatt  2025/20

(21) Anmeldenummer: 24211677.0

(22) Anmeldetag:  08.11.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B63H 20/00(2006.01)
B63H 20/32(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B63H 20/007; B63H 20/32; B63B 2231/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 10.11.2023 DE 102023131258

(71) Anmelder: Torqeedo GmbH
82234 Weßling (DE)

(72) Erfinder:
  • Spengler, Anton
    82234 Weßling (DE)
  • Stricker, Marcel
    82234 Weßling (DE)
  • Bajohr, Maurice
    82234 Weßling (DE)

(74) Vertreter: Nordmeyer, Philipp Werner 
Maucher Jenkins Patent- und Rechtsanwälte Liebigstraße 39
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) SCHAFTPROFIL UND AUSSENBORDANTRIEB


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaftprofil (11, 11', 11") für einen Außenbordantrieb (1) zum Antreiben eines Bootes (100), umfassend einen sich entlang einer Längsachse (12) erstreckenden Grundkörper (15), wobei der Grundkörper (15) einen Aufnahmeraum (19) zum Aufnehmen eines Schaftes (10) des Außenbordantriebs (1) umfasst, wobei an einer Innenseite (22) des Aufnahmeraums (19) zumindest drei sich in Richtung der Längsachse (12) erstreckende Stützrippen (16) zum radialen Führen des Schaftes (10) angeordnet sind, sie betrifft ferner einen Außenbordantrieb (1).




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schaftprofil für einen Außenbordantrieb zum Antreiben eines Bootes und einen Außenbordantrieb zum Antreiben eines Bootes.

Stand der Technik



[0002] Außenbordantriebe sind ein bekanntes Antriebsmittel für Boote. In der Regel werden diese via einer Befestigungsvorrichtung, insbesondere einer Spiegelhalterung, am Heck des jeweiligen Bootes angebracht. Boote können verschiedene Heckformen aufweisen. Liegt eine flache Heckabschlussplatte vor, spricht man auch von einem "Spiegel". Der Spiegel kann gegenüber der Wasseroberfläche unterschiedlich geneigt sein. Er kann senkrecht zu der Wasseroberfläche stehen, schräg über die Wasseroberfläche hinausragen oder in Richtung des Bootsinneren geneigt sein. Weiterhin kann die Neigung des Spiegels gegenüber der Wasseroberfläche aufgrund unterschiedlicher Zustände, insbesondere Fahr- und/oder Beladungszustände, des Bootes variieren.

[0003] Außenbordantriebe umfassen eine Antriebseinheit, die im Betrieb unter Wasser angeordnet ist. Diese umfasst einen Propeller, mit dem Vortrieb generiert wird. Die Antriebseinheit ist über einen Schaft mit einer Lenkeinrichtung des Außenbordantriebs, beispielsweise einer Pinne, zum Vorgeben des Lenkwinkels der Antriebseinheit relativ zur 0°-Richtung, die einer Bug-Heck-Richtung des Bootes entspricht, verbunden. Der Schaft ist an der Befestigungsvorrichtung um die Lenkwinkel-Drehachse drehbar gelagert.

[0004] Es ist bekannt, den Schaft mit einem Schaftprofil zu umkleiden, um den Schaft strömungsdynamisch zu optimieren, insbesondere den Strömungswiderstand und die durch den Schaft bei Fahrt hervorgerufenen Turbulenzen des den Schaft umströmenden Wassers zu reduzieren. Das Schaftprofil dient also zur Strömungswiderstandsreduzierung bei Fahrt durchs Wasser.

[0005] Das Schaftprofil kann einen Kunststoff umfassenden Extrusionsgrundkörper oder einen eine Metalllegierung umfassenden Strangpressgrundkörper aufweisen. Herkömmliche Schaftprofile weisen mehrere Kammern und ein sogenanntes Hüllrohr auf. Das Hüllrohr ist ein sich in Richtung der Längsachse des Schaftes erstreckendes Rohr im Inneren des Schaftprofils, durch welches der zylinderförmige Schaft gesteckt ist. Durch das Hüllrohr stützt sich das Schaftprofil am Schaft ab.

Darstellung der Erfindung



[0006] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Schaftprofil für einen Außenbordantrieb zum Antreiben eines Bootes, sowie einen verbesserten Außenbordantrieb zum Antreiben eines Bootes bereitzustellen.

[0007] Die Aufgabe wird durch ein Schaftprofil für einen Außenbordantrieb zum Antreiben eines Bootes mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren.

[0008] Entsprechend wird ein Schaftprofil für einen Außenbordantrieb zum Antreiben eines Bootes vorgeschlagen, umfassend einen sich entlang einer Längsachse erstreckenden Grundkörper, wobei der Grundkörper einen Aufnahmeraum zum Aufnehmen eines Schaftes des Außenbordantriebs umfasst.

[0009] An einer Innenseite, also einer bezogen auf die Längsachse radial inneren Seite bzw. Wandoberfläche, des Aufnahmeraums sind zumindest drei sich in Richtung der Längsachse erstreckende Stützrippen zum radialen Führen des Schaftes bezogen auf die Längsachse in Umfangsrichtung beabstandet voneinander angeordnet.

[0010] Das vorgeschlagene Schaftprofil kann dadurch in Vergleich zu herkömmlichen Schaftprofilen mit Hüllrohr sehr viel leichter und materialsparender hergestellt werden. Denn Anstelle des Hüllrohrs, dass bezogen auf die Längsachse einen geschlossenen Ringquerschnitt aufweist, weist das vorgeschlagene Schaftprofil lediglich die Stützrippen auf, also deutlich weniger Material, welches zum Ausbilden der Führung und des Abstützens des Schaftes am Schaftprofil bzw. umgekehrt erforderlich ist.

[0011] Ferner kann dadurch in Vergleich zu herkömmlichen Schaftprofilen mit Hüllrohr ein schlankeres Design des Schaftprofils erzielt werden. Das schlankere Design bedingt einen geringeren Strömungswiderstand und damit einen höheren Wirkungsgrad des Außenbordantriebs.

[0012] Gemäß einer Ausführungsform können die Stützrippen an ihrem nach radial innen weisenden freiem Ende eine abgerundete Form aufweisen.

[0013] Beispielsweise kann zumindest eine Stützrippe an ihrem freien Ende eine konkave Wölbung aufweisen, also bezogen auf die Stützrippe nach innen gewölbt sein. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest eine Stützrippe an ihrem freien Ende eine konvexe Wölbung aufweisen, also bezogen auf die Stützrippenach nach außen gewölbt sein.

[0014] Gemäß einer Ausführungsform kann der Grundkörper genau eine Kammer aufweisen, wobei der Aufnahmeraum in der genau einen Kammer ausgebildet ist. Der Grundkörper kann optional eine bezogen auf die Längsachse in Umfangsrichtung geschlossene Außenwand vorgegebener Wandstärke umfassen, welche die genau eine Kammer senkrecht zur Längsachse betrachtet einschließt. Anders ausgedrückt kann eine Querschnittsform des Grundkörpers optional aus der Außenwand vorgegebener Wandstärke bestehen, an deren Innenseite die Stützrippen ausgebildet sind.

[0015] Gemäß einer Ausführungsform kann der Grundkörper an zumindest einer seiner Stirnseiten ausgebildet sein, in Bezug auf die Längsachse drehfest mit einem an dieser Stirnseite angeordneten Bauteil des Außenbordantriebs verbunden zu werden, beispielsweise einer Antriebseinheit, beispielsweise Gondeleinheit, des Außenbordantriebs.

[0016] Gemäß einer Ausführungsform kann an zumindest einer seiner Stirnseiten des Schaftprofils bezogen auf die Längsachse ein Verbindungsteil, beispielsweise ein elastisches Verbindungsteil, zum optional elastischen Verbinden des Schaftprofils mit einem an dieser Stirnseite angeordneten Bauteil des Außenbordantriebs angeordnet sein, wobei optional das Verbindungsteil eine Dichtung des Schaftprofils bereitstellt.

[0017] Gemäß einer Ausführungsform kann das Schaftprofil senkrecht zur Längsachse betrachtet eine Querschnitts-Außenkontur aufweisen, die in einer vorgegebenen Querrichtung stromlinienförmig ausgebildet ist, wobei die Querschnitts-Außenkontur beispielsweise tropfenförmig ausgebildet ist.

[0018] Gemäß einer Ausführungsform kann der Grundkörper einstückig ausgebildet sein, also aus einem einer ununterbrochenen Materialanhäufung ohne Verbindungsstellen, wie Verschraubungen.

[0019] Gemäß einer Ausführungsform kann der Grundkörper ein Kunststoff umfassendes Extrusionsprofil, ein eine Metalllegierung umfassendes Stranggussprofil oder ein eine Metalllegierung umfassendes Strangpressprofil sein.

[0020] Gemäß einer Ausführungsform kann das Schaftprofil einen Ersatzruderabschnitt zum Bereitstellen eines Ersatzruders für ein den Außenbordantrieb umfassendes Boot umfassen. Im Ersatzruderabschnitt das das Schaftprofil eine vorgegebene Länge in Strömungsrichtung aufweisen, die es ermöglicht, Drehmomente aus dem umströmenden Medium zu erzeugen, die groß genug sind, um ein Steuern des Bootes bereitzustellen. Im Ersatzruderabschnitt kann eine Länge des Schaftprofils, beispielsweise des Grundkörpers, in Querrichtung größer sein als eine Länge eines Anbindungsabschnitts einer Antriebseinheit, beispielsweise einer Gondeleinheit, des Außenbordantriebs. Der Ersatzruderabschnitt kann mithin in Querrichtung hinter den Anbindungsabschnitt hinausragen.

[0021] Gemäß einer Ausbildungsform kann der Ersatzruderabschnitt sich in Richtung der Längsachse über das gesamte Schaftprofil, optional über den gesamten Grundkörper erstrecken. Alternativ kann der Ersatzruderabschnitt sich in Richtung der Längsachse über einen Teil des Schaftprofils, optional über einen Teil des Grundkörpers erstrecken.

[0022] Das Schaftprofil kann mehrere Grundkörperteile umfassen. Der Grundkörper kann aus mehreren Grundkörperteilen ausgebildet sein. Zumindest ein Grundkörperteil kann optional den Ersatzruderabschnitt umfassen kann.

[0023] Die oben genannte Aufgabe wird ferner durch einen Außenbordantrieb für ein Boot mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren.

[0024] Entsprechend wird ein Außenbordantrieb für ein Boot vorgeschlagen, umfassend eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen des Außenbordantriebs an einem Boot, und eine Antriebseinheit, die via einem Schaft um eine Lenkwinkel-Drehachse drehbar an der Befestigungsvorrichtung angeordnet ist.

[0025] Der Außenbordantrieb kann ein Schaftprofil gemäß einer der vorstehenden Ausführungsformen umfassen, dass zwischen der Befestigungseinheit und der Antriebseinheit am Schaft angeordnet ist. Alternativ oder zusätzlich kann der Außenbordantrieb eingerichtet sein, zwischen einem Normalmodus und einem Ersatzrudermodus gewechselt zu werden.

[0026] Im Normalmodus kann ein erstes Schaftprofil mit einer ersten Länge in Richtung einer quer zur Lenkwinkel-Drehachse orientierten Querrichtung zwischen der Befestigungseinheit und der Antriebseinheit angeordnet sein und im Ersatzrudermodus kann ein -zweites Schaftprofil mit einer von der ersten Länge verschiedenen zweiten Länge in Richtung der Querrichtung zwischen der Befestigungseinheit und der Antriebseinheit angeordnet sein.

[0027] Im Normalmodus kann das (erste) Schaftprofil angepasst sein an einen Anbindungsabschnitt zwischen Schaftprofil und Antriebseinheit. So kann beispielsweise ein besonders geringer Strömungswiderstand erzielt werden. Im Ersatzrudermodus kann aufgrund der größeren (zweiten) Länge des (zweiten) Schaftprofils die Funktionalität eines Ersatzruders bereitgestellt werden. Beispielsweise, wenn das Hauptruder eines Bootes während der Fahrt verloren oder beschädigt wurde.

[0028] Der Außerbordantrieb kann derart ausgebildet sein, dass das Schaftprofil ausgewechselt werden kann, wobei beispielsweise ein erstes Schaftprofil eine erste Länge in Richtung einer quer zur Lenkwinkel-Drehachse orientierten Querrichtung aufweist, und ein zweites Schaftprofil eine von der ersten Länge verschiedene zweite Länge aufweist.

[0029] Die Umrüstung von Normalmodus und Ersatzrudermodus kann erfolgen, wenn der Außenbordantrieb nicht am Boot befestigt ist, also beispielsweise an Deck des Bootes. Die Umrüstung erfolgt durch ein Ausbauen eines ersten Schaftprofils und ein Anbauen eines zweiten Schaftprofils, das beispielsweise den Ersatzruderabschnitt umfasst, und umgekehrt.

Kurze Beschreibung der Figuren



[0030] Vorteilhafte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:

Figur 1 schematisch eine Schnittansicht durch ein Boot mit einem Außenbordantrieb;

Figur 2 schematisch eine Seitenansicht des Außenbordantriebs aus Figur 1;

Figur 3 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Schaftprofils des Außenbordantriebs aus Figur 2;

Figur 4 schematisch eine Schnittansicht durch das Schaftprofil aus Figur 3;

Figur 5 schematisch eine Schnittansicht durch ein Schaftprofil gemäß einer weiteren Ausführungsform;

Figur 6 schematisch eine Schnittansicht eines Details des Außenbordantriebs der Figuren 1 und 2;

Figur 7 schematisch eine Seitenansicht eines Außenbordantriebs gemäß einer weiteren Ausführungsform; und

Figur 8 schematisch eine Seitenansicht eines Außenbordantriebs gemäß einer weiteren Ausführungsform.


Detaillierte Beschreibung vorteilhafter Ausführungsbeispiele



[0031] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben. Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.

[0032] In Figur 1 ist schematisch eine Schnittansicht durch ein schematisch angedeutetes Boot 100 gezeigt. An einem Spiegel 101 des Bootes 100 ist ein Außenbordantrieb 1 befestigt. Der Außenbordantrieb 1 umfasst hierzu eine Befestigungseinheit 7. Der Außenbordantrieb 1 umfasst ferner eine hier gondelförmige Antriebseinheit 3 mit einem um eine Propellerachse 4 drehbaren Propeller 5, welche unterhalb der Wasserlinie 110, also unter Wasser, angeordnet ist.

[0033] Die Antriebseinheit 3 ist an einem Schaft 10 befestigt, der um eine Lenkwinkel-Drehachse 6 drehbar an der Befestigungseinheit 7 angeordnet ist. Der Schaft 10 ist mit einer oberhalb der Befestigungseinheit 7 vorgesehenen Lenkeinrichtung 8, welche hier eine Pinne 9 umfasst, drehfest verbunden. Dadurch kann über die Stellung der Lenkreinrichtung 8 der Lenkwinkel der Antriebseinheit 3 vorgegeben werden.

[0034] Um den Schaft 10 ist ein stromlinienförmiges, dünnwandiges Schaftprofil 11 angeordnet.

[0035] Figur 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht des Außenbordantriebs 1 auf Figur 1. Der sich im Inneren des Außenbordantriebs 1 erstreckende zylinderförmige Schaft 10 ist mittels einer gestrichelten Linie angedeutet. Das Schafprofil 11 haust den Schaft 10 zwischen der Befestigungseinheit 7, die hier als Spiegelhalterung ausgebildet ist, und der Antriebseinheit 3 ein.

[0036] Das Schaftprofil 11 erstreckt sich entlang ihrer Längsachse 12, die im ordnungsgemäß zusammengebauten Zustand des Außenbordantriebs 1 der Lenkwinkel-Drehachse 6 entspricht bzw. mit dieser zusammenfällt.

[0037] Bezogen auf die Längsachse 12 weist das Schaftprofil 11 an ihren Stirnseiten je ein Verbindungsteil 13 auf, einmal zur Befestigungseinheit 7 und einmal zur Antriebseinheit 3. Das Verbindungsteil 13 zur Befestigungseinheit ist gemäß dieser optionalen Ausführungsform aus einem festen, sprich unelastischen Kunststoff ausgebildet, jenes zur Antriebseinheit 3 ist ein elastisches Verbindungsteil 13.

[0038] Figur 3 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht des Schaftprofils 11 des Außenbordantriebs 1 der Figuren 1 und 2.

[0039] Zu erkennen ist hier, dass das Schaftprofil 11 einen sich entlang der Längsachse 12 erstreckenden Grundkörper 15 umfasst, in welchem ein Aufnahmeraum 19 zum Aufnehmen des Schaftes 10 des Außenbordantriebs 1 vorgesehen ist.

[0040] Der Grundkörper 15 weist genau eine Kammer 17 auf, wobei der Aufnahmeraum 19 in der genau einen Kammer 17 ausbildet ist.

[0041] Der Grundkörper 15 umfasst eine bezogen auf die Längsachse 12 in Umfangsrichtung geschlossene Außenwand 18 vorgegebener Wandstärke 21 (siehe Figur 4), welche die genau eine Kammer 17 senkrecht zur Längsachse 12 betrachtet einschließt.

[0042] An einer Innenseite 22 des Aufnahmeraums 19 sind drei sich in Richtung der Längsachse 12 erstreckende Stützrippen 16 zum radialen Führen des Schaftes 10 angeordnet. Die Stützrippen 16 stehen von der Innenseite 22 der Außenwand 18 bezogen auf die Längsachse 12 nach radial innen vor, und zwar derart, dass deren freie Enden 20 bezogen auf die Längsachse 12 auf einem gemeinsamen Teilkreisdurchmesser liegen, welcher im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Schaftes 10 entspricht. Dadurch ist bezogen auf einen Querschnitt senkrecht zur Längsachse 12 eine Dreipunktführung des Schaftes 10 am Schaftprofil 11 bzw. umgekehrt ausgebildet. Jede der Stützrippen 16 stellt in Richtung der Längsachse 12 je eine Linienführung des Schaftes 10 dar.

[0043] Der Grundkörper 15 ist ein einstückiges Strangpressprofil aus einer Aluminiumlegierung.

[0044] Das Schaftprofil 11, genauer der Grundkörper 15, weist senkrecht zur Längsachse 12 betrachtet eine Querschnitts-Außenkontur auf, die in einer senkrecht zur Längsachse 12 orientierten Querrichtung 14, die im zusammengebauten Zustand des Außenbordantriebs 1 parallel zur Propellerachse 4 orientiert ist, stromlinienförmig ausgebildet ist.

[0045] Figur 4 zeigt eine Schnittansicht senkrecht zur Längsachse 12 durch den Grundkörper 15 des Schaftprofils 11 aus Figur 3. Zu erkennen ist hieraus, dass die Stützrippen 16 gemäß dieser optionalen Ausführungsform bezogen auf die Längsachse 12 in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnet sind, ohne auf eine gleichmäßige Verteilung beschränkt zu sein. Da hier drei Stützrippen vorgesehen sind, beträgt der Winkel zwischen benachbarten Stützrippen 120°.

[0046] An ihrem nach radial innen weisenden freien Ende 20 weist jede der Stützrippen 16 eine abgerundete Form auf. Vorliegend ist das freie Ende 20 konvex gewölbt, also nach außen gewölbt. Dadurch ist die Kontaktfläche zwischen Schaft 10 und Stützrippen 16 minimiert.

[0047] Ferner ist die stromlinienförmige Tropfenform des Grundkörpers 15 zu erkennen.

[0048] Figur 5 zeigt eine Schnittansicht senkrecht zur Längsachse 12 durch einen Grundkörper 15 eines Schaftprofils 11 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Das Schaftprofil 11 entspricht im Wesentlichen jenem aus Figur 4, wobei die freien Enden 20 der Stützrippen 16 konkav, also nach innen gewölbt ausgebildet sind. Vorliegend entspricht ein Krümmungsradius der konkaven Wölbung einem Radius der Außenseite des zylinderförmigen Schaftes 10.

[0049] Figur 6 zeigt schematisch eine Detail-Schnittansicht durch den Außenbordantrieb 1 aus den Figuren 1 bis 4 im Bereich der Anbindung zwischen Schaft 10, Schaftprofil 11 und Antriebseinheit 3.

[0050] Zu erkennen ist, dass der Schaft 10 an seinem unteren Ende eine Verzahnung 25 umfasst, mit welcher er in eine korrespondierend ausgebildete Verzahnung 26 an der Antriebseinheit 3 eingreift, um Drehmomente um die Längsachse 12, also um die Lenkwinkel-Drehachse 6, übertragen zu können.

[0051] Die Antriebseinheit 3 umfasst einen Vorsprung 27, welcher sich beispielsweise wie vorliegend beabstandet von der Längsachse 12 in Richtung der Längsachse 12 in die Kammer 11 erstreckt. Durch den Vorsprung 27 können Drehmomente zwischen der Antriebseinheit 3 und dem Schaftprofil 11 übertragen werden.

[0052] Folglich sind der Schaft 10 und das Schaftprofil 11 im zusammengebauten Zustand des Außenbordantriebs 1 drehfest miteinander verbunden. Alternativ oder zusätzlich können Schaft 10 und Schaftprofil 11 auch direkt miteinander drehfest verbunden sein.

[0053] Das elastische Verbindungsteil 13 bildet gleichsam optional eine Dichtung der Kammer 11 gegen ein Eindringen von Wasser aus.

[0054] Der Außenbordantrieb 1 gemäß der Figuren 1 und 2 ist ausgebildet, zwischen einem Normalmodus und einem Ersatzrudermodus gewechselt zu werden.

[0055] Im Normalmodus umfasst der Außenbordantrieb 1 das Schaftprofil 11 der Figuren 1 bis 4. Im Ersatzrudermodus ist das Schaftprofil 11 durch ein anderes Schaftprofil 11 ausgetauscht.

[0056] Figur 7 zeigt eine Seitenansicht auf den Außenbordantrieb 1 gemäß Figur 1, wobei hier anstelle des Schaftprofils 11, das ein erstes Schaftprofil 11 mit einer ersten Länge in Richtung der quer zur Längsachse 12 orientierten Querrichtung 14 darstellt, durch ein zweites Schaftprofil 11' mit einer von der ersten Länge verschiedenen zweiten Länge 31 in Querrichtung 14 umfasst, eingebaut wurde.

[0057] Das Schaftprofil 11', genauer dessen Grundkörper 15, umfasst einen Ersatzruderabschnitt 30 zum Bereitstellen eines Ersatzruders für das den Außenbordantrieb 1 umfassende Boot 100.

[0058] Der Ersatzruderabschnitt 30 umfasst eine Länge 31 in Querrichtung 14, die um einen vorgegebenen Betrag 32 größer ist als die des Schaftes 11 der Figuren 2 bis 4, und hier ebenso größer ist als eine Länge 33 eines Anbindungsabschnitts 28 der Antriebseinheit 3 an das Schaftprofil 11, 11'. So kann durch das Schaftprofil 11' bei Einstellung auf einen Drehwinkel ungleich 0° ein Drehmoment aus dem das Schaftprofil umströmenden Wasser erzeugt werden, dessen Höhe ausreichend ist, um das Boot ersatzweise zumindest rudimentär steuern zu können.

[0059] Vorliegend erstreckt sich der Ersatzruderabschnitt 30 in Richtung der Längsachse 12 betrachtet über den gesamten Grundkörper 15, also über dessen gesamte Länge in Richtung der Längsachse 12.

[0060] Zwischen der unteren Stirnseite des Grundkörpers 15 und dem Anbindungsabschnitt 28 ist ein Reduzierteil 34 angeordnet, dass die unterschiedlichen Längen 31, 33 ausgleicht. Das Reduzierteil 34 ist ausgebildet, das Schaftprofil 11' und die Antriebseinheit 3, genauer den Anbindungsabschnitt 28, miteinander drehfest zu verbinden, so dass um die Längsachse 12, welche der Lenkwinkel-Drehachse 6 entspricht, Drehmomente übertragen werden können.

[0061] Auch an der Oberseite des Schaftprofils 11' kann ein hier nicht gezeigtes Reduzierteil 34 angeordnet sein, welches einen Übergang von der oberen Stirnseite des Schaftprofils 11' auf das elastische Verbindungsteil 13 (siehe Figur 2) bereitstellen kann.

[0062] Alternativ kann sich der Ersatzruderabschnitt 30 in Richtung der Längsachse 12 nur über einen Teil des Grundkörpers 15 erstrecken.

[0063] Figur 8 zeigt eine Seitenansicht auf den Außenbordantrieb 1 gemäß Figur 1 und 7, wobei hier anstelle der Schaftprofile 11, 11'ein drittes Schaftprofil 11" eingebaut wurde.

[0064] Das Schafprofil 11" umfasst einen aus zwei Grundkörperteilen 41, 42 zusammengesetzten, mehrteiligen Grundkörper 15. Jeder der Grundkörperteile 41, 42 kann als Grundkörper angesehen werden. Das Schaftprofil 11" kann also angesehen werden, zwei Grundkörper (41, 42) zu umfassen. Das obere erste Grundkörperteil 41 weist eine Länge 35 in Querrichtung 14 analog zum Grundkörper 15 des Schaftes 11 aus Figur 2 auf. Das untere, zweite Grundkörperteil 42 weist die Länge 31 in Querrichtung 14 analog zum Schaftprofil 11' aus Figur 7 auf. Der Ersatzruderabschnitt 30 ist mithin am zweiten Grundkörperteil 42 ausgebildet.

[0065] Zu erkennen ist, dass das zweite Grundkörperteil 42 bei einem ordnungsgemäß befestigten Zustand des Außenbordantriebs 1 am Boot 100 (siehe Figur 1) unterhalb der Wasserlinie 110 vorliegt. Entsprechend ist der Ersatzruderabschnitt 30 nur unterhalb der Wasserlinie 110 ausgebildet. Der Ersatzruderabschnitt 30 erstreckt sich mithin in Richtung der Längsachse 12 nur über einen Teil des Schaftprofils 11".

[0066] Zwischen den Grundkörperteilen 41, 42 kann ein die vorgenannten Teile drehfest verbindendes und/oder gegen Eindringen von Wasser abdichtendes Reduzierteil 34 vorgesehen sein. Ferner kann ein eine drehfeste Verbindung bereitstellendes und/oder gegen Eindringen von Wasser abdichtendes Reduzierteil 34 zwischen der Antriebseinheit 3 und dem zweiten Grundkörperteil 42, und/oder ein weiteres, hier nicht gezeigtes, optional gegen Eindringen von Wasser abdichtendes Reduzierteil an der oberen Stirnseite des ersten Grundkörpers 41 vorgesehen sein.

[0067] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste



[0068] 
1
Außenbordantrieb
3
Antriebseinheit
4
Propellerachse
5
Propeller
6
Lenkwinkel-Drehachse
7
Befestigungseinheit
8
Lenkeinrichtung
9
Pinne
10
Schaft
11
Schaftprofil
12
Längsachse
13
Verbindungsteil
14
Querrichtung
15
Grundkörper
16
Stützrippe
17
Kammer
18
Außenwand
19
Aufnahmeraum
20
Freies Ende
21
Wandstärke
22
Innenseite
25
Verzahnung
26
Verzahnung
27
Vorsprung
28
Anbindungsabschnitt
30
Ersatzruderabschnitt
31
Länge des Ersatzruderabschnitts
32
Betrag
33
Länge des Anbindungsabschnitts
34
Reduzierteil
35
Erste Länge
41
Erstes Grundkörperteil
42
Zweites Grundkörperteil
100
Boot
101
Spiegel
110
Wasserlinie



Ansprüche

1. Schaftprofil (11, 11', 11") für einen Außenbordantrieb (1) zum Antreiben eines Bootes (100), umfassend einen sich entlang einer Längsachse (12) erstreckenden Grundkörper (15), wobei der Grundkörper (15) einen Aufnahmeraum (19) zum Aufnehmen eines Schaftes (10) des Außenbordantriebs (1) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
an einer Innenseite (22) des Aufnahmeraums (19) zumindest drei sich in Richtung der Längsachse (12) erstreckende Stützrippen (16) zum radialen Führen des Schaftes (10) angeordnet sind.
 
2. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrippen (16) an ihrem nach radial innen weisenden freien Ende (20) eine abgerundete Form aufweisen, wobei das freie Ende (20) beispielsweise eine konkave Wölbung oder eine konvexe Wölbung aufweist.
 
3. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (15) genau eine Kammer (17) aufweist, wobei der Aufnahmeraum (19) in der genau einen Kammer (17) ausbildet ist, wobei der Grundkörper (15) optional bezogen auf die Längsachse (12) in Umfangsrichtung eine geschlossene Außenwand (18) vorgegebener Wandstärke (21) umfasst, welche die genau eine Kammer (17) senkrecht zur Längsachse (12) betrachtet einschließt.
 
4. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (15) an zumindest einer seiner Stirnseiten ausgebildet ist, in Bezug auf die Längsachse (12) drehfest mit einem an dieser Stirnseite angeordneten Bauteil des Außenbordantriebs (1) verbunden zu werden, beispielsweise einer Antriebseinheit (3), beispielsweise in Form einer Gondeleinheit, des Außenbordantriebs (1).
 
5. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer seiner Stirnseiten des Schaftprofils (11, 11', 11") bezogen auf die Längsachse (12) ein Verbindungsteil (13), beispielsweise ein elastisches Verbindungsteil (13), zum optional elastischen Verbinden des Schaftprofils (11, 11', 11") mit einem an dieser Stirnseite angeordneten Bauteil des Außenbordantriebs (1) angeordnet ist, wobei optional das Verbindungsteil (13) eine Dichtung des Schaftprofils (11, 11', 11") bereitstellt.
 
6. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaftprofil (11, 11', 11") senkrecht zur Längsachse (12) betrachtet eine Querschnitts-Außenkontur aufweist, die in einer vorgegebenen Querrichtung (14) stromlinienförmig ausgebildet ist, wobei die Querschnitts-Außenkontur beispielsweise tropfenförmig ausgebildet ist.
 
7. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (15) einstückig ausgebildet ist und/oder der Grundkörper (15) ein Extrusionsprofil, ein Stranggussprofil oder ein Strangpressprofil ist.
 
8. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaftprofil (11, 11', 11") einen Ersatzruderabschnitt (30) zum Bereitstellen eines Ersatzruders für ein den Außenbordantrieb (1) umfassendes Boot (100) umfasst, wobei im Ersatzruderabschnitt (30) das das Schaftprofil (11, 11', 11") eine vorgegebene Länge (31) aufweist, wobei optional im Ersatzruderabschnitt (30) eine Länge (31) des Schaftprofils(11, 11', 11"), beispielsweise des Grundkörpers (15), in Querrichtung (14) größer ist als eine Länge (33) eines Anbindungsabschnitts (28) einer Antriebseinheit (3), beispielsweise einer Gondeleinheit, des Außenbordantriebs (1).
 
9. Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Ersatzruderabschnitt (30) sich in Richtung der Längsachse (12) über das gesamte Schaftprofil(11, 11', 11"), optional über den gesamten Grundkörper (15), erstreckt, oder der Ersatzruderabschnitt (30) sich in Richtung der Längsachse (12) über einen Teil des Schaftprofils(11, 11', 11"), optional des Grundkörpers (15), erstreckt, und/oder der Grundkörper (15) aus mehreren Grundkörperteilen (41, 42) ausgebildet ist, wobei zumindest ein Grundkörperteil (41, 42) den Ersatzruderabschnitt (30) umfasst.
 
10. Außenbordantrieb (1) für ein Boot (100), umfassend eine Befestigungsvorrichtung (7) zum Befestigen des Außenbordantriebs (1) an einem Boot (100), und eine Antriebseinheit (3), die via einem Schaft (10) um eine Lenkwinkel-Drehachse (6) drehbar an der Befestigungsvorrichtung (7) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Befestigungseinheit (7) und der Antriebseinheit (3) ein Schaftprofil (11, 11', 11") gemäß einem der vorstehenden Ansprüche am Schaft (10) angeordnet ist und/oder der Außenbordantrieb (3) eingerichtet ist, zwischen einem Normalmodus und einem Ersatzrudermodus gewechselt zu werden.
 
11. Außenbordantrieb (1) gemäß vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalmodus ein erstes Schaftprofil (11, 11', 11") mit einer ersten Länge (35) in Richtung einer quer zur Lenkwinkel-Drehachse (6) orientierten Querrichtung (14) zwischen der Befestigungseinheit (7) und der Antriebseinheit (3) am Schaft (10) angeordnet ist und im Ersatzrudermodus ein zweites Schaftprofil (11, 11', 11") mit einer von der ersten Länge (35) verschiedenen zweiten Länge (31) in Richtung der Querrichtung (12) zwischen der Befestigungseinheit (7) und der Antriebseinheit (3) am Schaft (10) angeordnet ist.
 
12. Außenbordantrieb (1) gemäß einem der beiden vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Außerbordantrieb (3) derart ausgebildet ist, dass das Schaftprofil (11, 11', 11") ausgewechselt werden kann, wobei beispielsweise ein erstes Schafprofil (11, 11', 11") eine ersten Länge (35) in Richtung einer quer zur Lenkwinkel-Drehachse (6) orientierten Querrichtung (14) aufweist, und ein zweites Schaftprofil (11, 11', 11") eine von der ersten Länge (35) verschiedene zweite Länge (31) aufweist.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht









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