[0001] Die Erfindung betrifft einen Fertiger, insbesondere Gleitschalungsfertiger, mit einem
von Laufwerken getragenen Maschinenrahmen und einer Einbaueinrichtung zum Einbau von
Material.
[0002] Für den Einbau von ungebundenen und gebundenen Schichten, beispielsweise Asphalt
oder Beton, finden Fertiger Verwendung. Gleitschalungsfertiger, die über eine Gleitschalung
verfügen, werden für den Einbau von Betondecken verwendet.
[0003] Die bekannten Gleitschalungsfertiger erlauben einen besonders wirtschaftlichen Betoneinbau.
Der einzubauende Beton wird direkt vor dem Gleitschalungsfertiger abgelegt oder von
der Seite über ein Förderband vor den Fertiger befördert. Zum gleichmäßigen Verteilen
des Betons über die gesamte Einbaubreite kann der Gleitschalungsfertiger über eine
Verteilereinrichtung, beispielsweise ein Verteilerschwert oder eine Verteilerschnecke,
verfügen. Nach dem Verteilen wird der Beton mit elektrischen oder hydraulischen Rüttlern
homogen verdichtet. Die Gleitschalung formt die Betondecke während der Vorwärtsfahrt
dann in einer definierten Breite und Dicke.
[0005] In der Praxis stellt sich das Problem eine für den Einbau ausreichende Menge an Material,
beispielsweise Beton, quer zur Arbeitsrichtung des Fertigers gleichmäßig zu verteilen.
Im Allgemeinen wird das Material mit einem Bagger von der Seite vor dem Fertiger abgeladen
oder mit einem LKW geliefert und in Arbeitsrichtung im Vorfeld des Fertigers abgekippt.
Dabei ist nicht zu vermeiden, dass sich einzelne Anhäufungen bilden, so dass das Material
über die gesamte Arbeitsbreite gleichmäßig verteilt werden muss.
[0006] Die
EP 3 702 532 B1 beschreibt einen Fertiger mit einer Verteilereinrichtung zum Verteilen des einzubauenden
Materials in einer quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden Richtung vorgesehen ist,
welche in Arbeitsrichtung vor der Einbaueinrichtung angeordnet ist. Der Fertiger verfügt
über eine Vorfeld-Überwachungseinrichtung, welche derart konfiguriert ist, dass Höhenprofil-Daten
oder -Signale erzeugt werden, die das Höhenprofil des vor der Verteilereinrichtung
abgelegten Materials beschreiben. Darüber hinaus ist eine mit der Überwachungseinrichtung
zusammenwirkende Steuereinrichtung vorgesehen, welche die Verteilereinrichtung derart
ansteuert, dass das Material aus einem Abschnitt, in dem die Höhe des Materials größer
als eine Soll-Höhe ist, in einen Abschnitt, in dem die Höhe des Materials kleiner
als die Soll-Höhe ist, transportiert wird.
[0007] Die
DE 10 2011 101 944 A1 beschreibt einen Fertiger, insbesondere Gleitschalungsfertiger, der über einen Schlitten
verfügt, welcher am Maschinenrahmen mit einer Linearführung befestigt ist, so dass
der Schlitten in einer quer zur Arbeitsrichtung des Fertigers verlaufenden Richtung
verfahrbar ist. An dem Schlitten sind zwei um eine horizontale Achse schwenkbare Verteilerschwerter
befestigt, welche im Abstand zueinander angeordnet sind. Die Verteilerschwerter sind
plattenförmige oder schaufelförmige Elemente. Durch Verfahren der Verteilerschwerte
quer zur Arbeitsrichtung kann das einzubauende Material über die gesamte Arbeitsbreite
des Fertigers verteilt werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fertiger zu schaffen, der den Einbauprozess
vereinfacht und eine verbesserte Verteilung des einzubauenden Materials über die gesamte
Arbeitsbreite erlaubt. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Die Gegenstände der abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung.
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung ist auch, eine Verteilereinrichtung zu schaffen, die einen
Umbau des Maschinenrahmens zur Veränderung der Arbeitsbreite des Fertigers vereinfacht.
[0010] Der erfindungsgemäße Fertiger verfügt über einen von Laufwerken getragenen Maschinenrahmen
und eine Einbaueinrichtung zum Einbau von Material, wobei mindestens eine Verteilereinrichtung
vorgesehen ist, welche ein in Arbeitsrichtung vor der Einbaueinrichtung angeordnetes
Verteilerelement zum Verteilen des einzubauenden Materials im Vorfeld der Einbaueinrichtung
aufweist. Der Fertiger kann eine sogenannte 4-Ketten-Maschine mit einem in Arbeitsrichtung
vorderen linken Laufwerk und einem vorderen rechten Laufwerk und einem hinteren linken
Laufwerk und einem hinteren rechten Laufwerk oder eine sogenannte 2-Ketten Maschine
mit nur einem linken und rechten Laufwerk sein. Die Laufwerke können an dem Maschinenrahmen
schwenkbar befestigt sein, um diese für die Verladung auf einen Tieflader um einen
Winkel von 90° in eine Transportstellung umklappen zu können.
[0011] Der erfindungsgemäße Fertiger zeichnet sich dadurch aus, dass die mindestens eine
Verteilereinrichtung einen Verteilerarm aufweist, welcher mindestens zwei gelenkig
miteinander verbundene Auslegerkomponenten umfasst, wobei der Unterteil bzw. Fußteil
des Verteilerarms an dem Maschinenrahmen um eine in Bezug auf die Arbeitsebene des
Fertigers im Wesentlichen horizontale Achse schwenkbar befestigt ist und an dem Oberteil
bzw. Kopfteil des Verteilerarms das Verteilerelement um eine in Bezug auf die Arbeitsebene
des Fertigers im Wesentlichen horizontale Achse schwenkbar befestigt ist. Der Verteilerarm
erlaubt somit das Verteilerelement durch Schwenkbewegungen der mindestens zwei Auslegerkomponenten
im Vorfeld der Einbaueinrichtung zu bewegen, um das einzubauende Material über die
Arbeitsbreite des Fertigers verteilen zu können.
[0012] In diesem Zusammenhang wird unter der Arbeitsebene des Fertigers die Oberfläche des
zu errichtenden Bauwerks, beispielsweise bei einem Gleitschalungsfertigers die Oberfläche
der Betondecke verstanden. Wenn der Fertiger beispielsweise für die Fertigung einer
geneigten Fläche schrägstehen sollte, entsprechen die Schwenkachsen somit nicht der
in Bezug auf die Erdoberfläche bezogenen Horizontalen.
[0013] Unter einer Befestigung des Verteilerarms an dem Maschinenrahmen wird verstanden,
dass der Verteilerarm von dem Maschinenrahmen getragen wird. Der Verteilerarm kann
an beliebigen Teilen des Maschinenrahmens befestigt sein. Beispielsweise kann der
Verteilerarm an einem Träger des Maschinenrahmens, beispielsweise einem Längsträger
oder Querträger, schwenkbar befestigt sein. Zur schwenkbaren Befestigung des Verteilerarms
können auch geeignete Konsolen Verwendung finden, die eine Schwenkbewegung des Verteilerarms
erlauben.
[0014] Der Verteilerarm ermöglicht, das Verteilerelement in einem relativ großen Bewegungsbereich
zu bewegen, so dass das einzubauende Material über die gesamte Arbeitsbreite des Fertigers
erfasst und verteilt werden kann. Dabei kann das Verteilerelement nicht nur in der
Ebene des Geländes, sondern auch in einer vertikalen Ebene, d. h. in Bezug auf die
Geländeoberfläche nach oben oder unten bewegt werden, so dass das Verteilerelement
das einzubauende Material nicht nur an einer Seite erfassen und verschieben, sondern
auch in das Material von oben eindringen kann. Dadurch wird die Verteilung des Materials
über die gesamte Arbeitsbreite vereinfacht.
[0015] Die Steuerung des Verteilerarms der Verteilereinrichtung des erfindungsgemäßen Fertigers
kann mit der aus der
EP 3 702 532 B1 bekannten Vorfeld-Überwachungseinrichtung zusammenwirken, um den Verteilerarm derart
zu steuern, dass das Material im Vorfeld des Fertigers verteilt wird. Die bekannte
Vorfeld-Überwachungseinrichtung erlaubt eine in Arbeitsrichtung relativ weit vorausschauende
Überwachung des Vorfeldes. In Kombination mit der bekannten Überwachungseinrichtung
kommen die Vorteile der Verteilereinrichtung des erfindungsgemäßen Fertigers besonders
zum Tragen, da dessen Verteilereinrichtung aufgrund des großen Bewegungsbereichs des
Verteilerarms auch von der Überwachungseinrichtung überwachtes Material erfassen kann,
das in Arbeitsrichtung relativ weit von der Einbaueinrichtung entfernt ist.
[0016] Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung können eines oder mehrere
der nachfolgend genannten Merkmale oder Merkmalskombinationen umfassen. Ein mit einem
unbestimmten Artikel bezeichnetes Merkmal kann auch mehrfach vorhanden sein, wenn
der unbestimmte Artikel nicht mit einem ausdrücklichen Hinweis auf eine nur einmalige
Verwendung zu verstehen ist. Eine Bezeichnung von Merkmalen mit einem Zahlwort, beispielsweise
"erstes und zweites", schließt nicht aus, dass über die durch das Zahlwort angegebene
Anzahl hinaus diese Merkmale noch weitere Male vorhanden sein können. Bei der Beschreibung
sämtlicher Ausführungsformen ist der Ausdruck "kann" auch als "vorzugsweise" oder
"zweckmäßigerweise" zu verstehen.
[0017] Eine Ausführungsform des Fertigers sieht eine besondere Ausbildung des Verteilerelements
vor, die sich von den bekannten plattenförmigen Verteilerschwerten grundlegend unterscheidet.
Bei dieser Ausführungsform ist das Verteilerelement ein in der Art einer Ausstechform
ausgebildeter Körper. Folglich ist das Verteilerelement ein oben und unten offener
Körper, der nur von einer umlaufenden, geschlossenen Seitenwand begrenzt wird. Die
Form des Ausstechers kann grundsätzlich beliebig sein, solange die umlaufende Wand
durch eine entsprechende Bewegung des Verteilerarms bzw. des Verteilerelements in
einer vertikalen Richtung von oben in das einzubauende Material eindringen und durch
eine entsprechende Bewegung des Verteilerarms bzw. Verteilerelements in einer horizontalen
Richtung erfasst und verschoben werden kann. Das Verteilerelement kann somit beispielsweise
als ein kreisförmiger, ovaler, rechteckförmiger oder polygonförmiger Hohlkörper ausgebildet
sein. In Versuchen hat sich ein Verteilerelement in der Form eines Hohlzylinders oder
eines polygonförmigen Hohlkörpers bewährt, welches sich in der Art eines Ausstechers
mit relativ geringen Kräften in das einzubauende Material einschieben oder eindrücken
lässt. Das Verteilerelement des erfindungsgemäßen Gleitschalungsfertigers kann aber
auch ein konventionelles Verteilerschwert sein.
[0018] Mit dem Verteilerelement kann eine bestimmte Menge an Material aufgenommen und verschoben
werden, die von dem Volumen bestimmt wird, welches von dem Verteilerlement eingeschlossen
wird. Im Vergleich zu einem plattenförmigen Verteilerschwert, mit dem das einzubauende
Material nur verschoben werden kann, erleichtert das erfindungsgemäße Verteilerelement
das Aufnehmen des einzubauenden Materials an einer bestimmten Stelle und das Verschieben
des Materials zu einer bestimmten Stelle im Vorfeld der Einbaueinrichtung, da eine
bestimmte Materialmenge erfasst werden kann und bei der Bewegung des Verteilerelements
nicht verloren gehen kann.
[0019] In Versuchen hat sich für die in der Praxis vorkommenden Anwendungsfälle ein Verhältnis
zwischen der maximalen Breite und der maximalen Höhe des als Hohlkörper ausgebildeten
Verteilerelements zwischen 1,5 und 2,5, insbesondere zwischen 1,7 und 2,3, als besonders
vorteilhaft erwiesen. Weiterhin hat sich als besonders vorteilhat erwiesen, wenn der
Hohlkörper ein Volumen zur Aufnahme des einzubauenden Materials einschließt, das zwischen
0,1 und 1 m
3, insbesondere 0,2 und 0,4 m
3, liegt.
[0020] Das Verteilerelement kann in der Art eines Anbaugeräts für den Verteilerarm ausgebildet
sein, so dass der Fertiger mit Verteilerelementen unterschiedlicher Ausbildung, d.
h. Größe oder Form für die jeweiligen Anwendungsfälle bestückt werden kann. Hierzu
geeignete Halterungen für eine auswechselbare Befestigung des Verteilerelements gehören
zu Stand der Technik.
[0021] Der Bewegungsbereich des Verteilerelements kann noch dadurch vergrößert werden, dass
mindestens eine der mindestens zwei Auslegerkomponenten eine teleskopierbare Auslegerkomponente
ist. Im Vergleich zu einem Verteilerarm mit nicht teleskopierbaren Auslegerkomponenten
kann mit zumindest einer teleskopierbaren Auslegerkomponente bei einem gleichen Bewegungsbereich
eine kompaktere Bauform erzielt werden.
[0022] Der Bewegungsbereich des Verteilerelements kann auch dadurch noch vergrößert werden,
dass der Unterteil bzw. Fußteil des Verteilerarms um eine in Bezug auf die Arbeitsebene
des Fertigers im Wesentlichen vertikale Achse schwenkbar an dem Maschinenrahmen befestigt
ist, wodurch ein weiterer Freiheitsgrad erzielt wird.
[0023] Der Maschinenrahmen des erfindungsgemäßen Fertigers kann einen in Arbeitsrichtung
verlaufenden linken Rahmenteil und einen in Arbeitsrichtung verlaufenden rechten Rahmenteil
aufweisen und der Maschinenrahmen kann einen quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden
Rahmenteil aufweisen, der sich zwischen dem linken und rechten Rahmenteil erstreckt.
Die einzelnen Rahmenteile können wiederum aus mehreren Teilen bestehen. Eine derartige
Konstruktion des Fertigers erlaubt eine Befestigung einer Verteilereinrichtung an
dem quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden Rahmenteil mittig zwischen dem rechten und
linken Rahmenteil.
[0024] Die mittige Anordnung hat den Vorteil, dass bei entsprechender Dimensionierung eine
einzige Verteilereinrichtung ausreichend ist, das Vorfeld der Einbaueinrichtung über
die gesamte Arbeitsbreite des Fertigers abzudecken. Dies setzt aber im Allgemeinen
voraus, dass der Verteilerarm um eine im Wesentlichen vertikale Achse schwenkbar an
dem Maschinenrahmen befestigt ist, um die gesamte Arbeitsbreite des Fertigers abdecken
zu können. Der Fertiger kann aber auch zwei in Arbeitsrichtung vor der Einbaueinrichtung
im Abstand zueinander angeordnete Verteilereinrichtungen zum Verteilen des einzubauenden
Materials im Vorfeld der Einbaueinrichtung aufweisen.
[0025] Der Unterteil oder Fußteil des Verteilerarms kann auch an der in Arbeitsrichtung
linken oder rechten Seite des Maschinenrahmens, beispielsweise an dem linken Rahmenteil
oder dem rechten Rahmenteil direkt oder über ein Zwischenteil, beispielsweise einem
Seitenarm eines Laufwerks, derart befestigt sein, dass sich die mindestens zwei Auslegerkomponenten
des Verteilerarms in einer quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden Richtung erstrecken.
Bei entsprechender Dimensionierung kann eine Verteilereinrichtung auf nur einer der
beiden Seiten ausreichend sein, um das gesamte Vorfeld abzudecken. Es können aber
auch sowohl im Bereich des linken als auch rechten Rahmenteils eine Verteilereinrichtung
vorgesehen sein. Diese Ausführungsformen setzten grundsätzlich eine Schwenkbewegung
des Verteilerarms um eine vertikale Achse nicht voraus, eine Schwenkbewegung schon
um einen kleinen Radius kann aber die Breite des von dem Verteilerelements abgedeckten
Bereichs erheblich vergrößern.
[0026] Der quer zur Arbeitsrichtung verlaufende Rahmenteil des Maschinenrahmens kann in
Querrichtung in der Länge variabel ausgebildet sein. Derartige Rahmenteile gehören
zum Stand der Technik. Der Rahmenteil kann beispielsweise derart konstruiert sein,
dass eine Verlängerung durch passende Anbauteile oder durch teleskopierbare Teile
möglich ist. Bei einem derartigen Rahmenteil erweist sich die erfindungsgemäße Verteilereinrichtung,
die im Gegensatz zu einem Verteilerschwert für eine Abdeckung des gesamten Vorfeldes
am Maschinenrahmen grundsätzlich nicht in Querrichtung bewegbar befestigt zu werden
braucht, als vorteilhaft, da ein in Querrichtung beweglicher Schlitten nicht erforderlich,
welcher die Umbauarbeiten für eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Arbeitsbreite
des Fertigers erschwert oder weitere Veränderungen am Maschinenrahmen erforderlich
macht.
[0027] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass eine erste Auslegerkomponente mittels
einer ersten Kolben-/Zylinderanordnung um eine in Bezug auf die Arbeitsebene im Wesentlichen
horizontale Achse schwenkbar an dem Maschinenrahmen angelenkt ist, eine zweite Auslegerkomponente
mittels einer zweiten Kolben-/Zylinderanordnung um eine in Bezug auf die Arbeitsebene
im Wesentlichen horizontale Achse schwenkbar an der ersten Auslegerkomponente angelenkt
ist und das Verteilerelement mittels einer dritten Kolben-/Zylinderanordnung schwenkbar
an der zweiten Kolben-/Zylinderanordnung angelenkt ist.
[0028] Die Steuereinheit zur Betätigung der Kolben-/Zylinderanordnungen kann derart konfiguriert
sein, dass durch Betätigung eines Bedienelements mindestens zwei Kolben-/Zylinderanordnungen
der Kolben-/Zylinderanordnungen gleichzeitig betätigt werden, so dass der Verteilerarm
eine vorgegebene Bewegung ausführt. In diesem Zusammenhang wird unter einer Steuereinheit
eine Einrichtung verstanden, die in Verbindung mit einer Hydraulikeinheit den Zustrom
bzw. Abstrom von Druckmittel zur Betätigung der Kolben-/Zylinderanordnungen steuert,
beispielsweise Ventile in einem Hydrauliksystem ansteuert.
[0029] Beispielsweise können zwei Auslegerkomponenten derart bewegt werden, dass sich das
Verteilerelement in einer horizontalen Ebene beispielsweise vor und zurück verfahren
lässt, ohne mehrere Bedienungselemente gleichzeitig bedienen zu müssen, um jede Auslegerkomponente
für sich zu steuern. Beispielsweise kann die Steuereinheit derart konfiguriert sein,
dass das Verteilerelement während der Schwenkbewegung des Verteilerarms in einer vorgegebenen
Winkelstellung, insbesondere in einer Stellung parallel zum Boden verbleibt, um das
Material verschieben zu können. Dadurch wird die Bedienung des Fertigers vereinfacht.
Derartige Steuerungen als solche gehören zum Stand der Technik.
[0030] Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass die erste und/oder zweite Auslegerkomponente
als eine Parallelogrammführung ausgebildet ist, so dass das Verteilerelement während
der Schwenkbewegung des Verteilerarms in einer vorgegebenen Winkelstellung verbleibt.
[0031] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert.
[0032] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gleitschalungsfertigers in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 2
- den Verteilerarm der Verteilereinrichtung des erfindungsgemäßen Gleitschalungsfertigers
von Fig. 1 in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3A
- das Verteilerelement der Verteilereinrichtung von Fig. 2 in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3B
- das Verteilerelement der Verteilereinrichtung von Fig. 2 in der Draufsicht,
- Fig. 3C
- eine Seitenansicht des Verteilerelements der Verteilereinrichtung von Fig. 2 aus der
Richtung des Pfeils I,
- Fig. 3D
- eine Seitenansicht des Verteilerelements der Verteilereinrichtung von Fig. 2 aus der
Richtung des Pfeils II,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gleitschalungsfertigers mit
einer mittigen Anordnung der Verteilereinrichtung,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Gleitschalungsfertigers mit einer mittigen Anordnung der Verteilereinrichtung,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gleitschalungsfertigers mit
zwei außermittig angeordneten Verteilereinrichtungen,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gleitschalungsfertigers mit
einer translatorischen Bewegung der Verteilereinrichtung,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Gleitschalungsfertigers mit einer seitlichen Anordnung der Verteilereinrichtung und
- Fig. 9
- die Steuerung der Verteilereinrichtung in schematischer Darstellung
[0033] Fig. 1 zeigt als Beispiel für eine selbstfahrende Baumaschine einen Gleitschalungsfertiger
in einer perspektivischen Darstellung. Der Gleitschalungsfertiger weist einen Maschinenrahmen
1 auf, der von einem Fahrwerk 2 getragen wird. Das Fahrwerk 2 umfasst ein in Arbeitsrichtung
A vorderes, linkes Kettenlaufwerk 3A und ein vorderes, rechtes Kettenlaufwerk 3B und
ein in Arbeitsrichtung A hinteres, linkes Kettenlaufwerk 4A und ein hinteres, rechtes
Kettenlaufwerk 4B, die auf dem Boden aufstehen. Die Kettenlaufwerke 3A, 3B, 4A, 4B
sind an dem Maschinenrahmen 1 mittels vorderen, linken und rechten Hubeinrichtungen
5A, 5B und hinteren, linken und rechten Hubeinrichtungen 6A, 6B befestigt, so dass
der Maschinenrahmen 1 gegenüber der Bodenoberfläche angehoben oder abgesenkt werden
kann. Die Kettenlaufwerke 3A, 3B, 4A, 4B sind an dem Maschinenrahmen 1 schwenkbar
befestigt, so dass diese für die Verladung auf einen Tieflader um einen Winkel von
90° in eine Transportstellung umgeklappt werden können. Die Schwenkbewegung der Kettenlaufwerke
3A, 3B, 4A, 4B erfolgt mittels Kolben-/Zylinder-Anordnungen 7, 8, 9, 10. Fig. 1 zeigt
den Gleitschalungsfertiger in der Arbeitsposition, in der die Laufwerke in Arbeitsrichtung
A ausgerichtet sind. Auf diese Position bezieht sich die nachfolgende Beschreibung.
In dieser Position erstrecken sich auch die vorderen, linken und rechten Seitenarme
3AA, 3BA der vorderen, linken und rechten Kettenlaufwerke 3A, 3B in Arbeitsrichtung
A.
[0034] Der Maschinenrahmen 1 umfasst einen in Arbeitsrichtung A linken Rahmenteil 11A, einen
rechten Rahmenteil 11B und einen mittleren Rahmenteil 11C, der sich quer zur Arbeitsrichtung
A erstreckt. Der mittlere Rahmenteil 11C kann zur Veränderung der Arbeitsbreite des
Gleitschalungsfertigers verlängert oder verkürzt werden. Hierzu können einzelne Rahmenstücke
11CA, 11CB, 11CC in den mittleren Rahmenteil 11C eingesetzt oder entfernt werden.
[0035] Zwischen den äußeren Rahmenteilen 11A, 11B ist eine quer zur Arbeitsrichtung A verlaufende
in Fig. 1 weitgehend verdeckt dargestellte Einbaueinrichtung 12 zur Fertigung einer
Betonschicht für eine Fahrbahn angeordnet. Die Einbaueinrichtung 12, die bei dem Gleitschalungsfertiger
eine Gleitschalung ist, hat ebenfalls eine variable Arbeitsbreite, die beispielsweise
durch Einsetzen und Entfernen von einzelnen Gleitschalungssegmenten eingestellt werden
kann. Derartige Gleitschalungen gehören zum Stand der Technik.
[0036] Darüber hinaus umfasst der Gleitschalungsfertiger eine Verteilereinrichtung 13 zum
Verteilen des einzubauenden Betons in einer quer zur Arbeitsrichtung A verlaufenden
Richtung über die gesamte Arbeitsbreite des Fertigers. Die Verteilereinrichtung 13
ist in Arbeitsrichtung A vor der Gleitschalung 12 angeordnet.
[0037] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gleitschalungsfertigers mit einer mittig
zwischen dem linken und rechten Rahmenteil 11A, 11B angeordneten Verteilereinrichtung
13, die einen Verteilerarm 14 aufweist. Fig. 2 zeigt den Verteilerarm 14 in einer
vergrößerten perspektivischen Darstellung.
[0038] Der Verteilerarm 14 umfasst eine erste, maschinenrahmenseitige Auslegerkomponente
15 und eine zweite Auslegerkomponente 16 am freien Ende der ersten Auslegerkomponente
15, welche um eine in Bezug auf die Arbeitsebene horizontale Achse 17 schwenkbar miteinander
verbunden sind. Der Unterteil bzw. Fußteil 15A der ersten Auslegerkomponente 15 ist
um eine in Bezug auf die Arbeitsebene horizontale Achse 18 schwenkbar an einem Schwenkteil
19 befestigt, und an dem Oberteil bzw. Kopfteil 16A der zweiten Auslegerkomponente
16 ist ein Verteilerelement 20 um eine in Bezug auf die Arbeitsebene horizontale Achse
21 schwenkbar befestigt. Zur Betätigung der ersten Auslegekomponente 15 ist eine erste
Kolben-/Zylinderanordnung 22 vorgesehen, deren Kolben 22A an dem Schwenkteil 19 und
deren Zylinder 22B an der ersten Auslegerkomponente 15 angelenkt ist, und zur Betätigung
der zweiten Auslegekomponente 16 ist eine zweite Kolben-/Zylinderanordnung 23 vorgesehen,
deren Zylinder 23A an der ersten Auslegerkomponente 15 und deren Kolben 23B an der
zweiten Auslegerkomponente 16 angelenkt ist. Durch Einfahren bzw. Ausfahren des Kolbens
22A der ersten Kolben-/Zylinderanordnung 22 kann die erste Auslegerkomponente 15 bezüglich
der Bodenoberfläche angehoben bzw. abgesenkt werden, und durch Einfahren bzw. Ausfahren
des Kolbens 23B der zweiten Kolben-/Zylinderanordnung 23 kann die zweite Auslegerkomponente
16 verschwenkt werden. Das Verteilerelement 20 kann durch Einfahren bzw. Ausfahren
des Kolbens 24A einer dritten Kolben-/Zylinderanordnung 24, deren Zylinder 24B an
der zweiten Auslegerkomponente 16 angelenkt ist, über einen zwei Hebel 25, 26 umfassenden
Hebelmechanismus 27 verschwenkt werden, welcher derart ausgebildet ist, dass der Drehwinkel
des Verteilerelements 20 verringert und das Arbeitsdrehmoment verstärkt wird. An den
jeweiligen Teilen können anstelle eines Kolbens einer Kolben-/Zylinderanordnung auch
ein Zylinder der Kolben-/Zylinderanordnung angelenkt sein oder umgekehrt.
[0039] Die Fig. 3A zeigt das Verteilerelement in perspektivischer Darstellung und Fig. 3B
in der Draufsicht in einer vergrößerten Darstellung. Die Figuren 3C und 3D zeigen
unterschiedliche Seitenansichten des Verteilerelements aus der Richtung des Pfeils
I (Fig. 3C) und II (Fig. 3D) von Fig. 1. Das Verteilerelement 20 ist in der Art eines
Ausstecher ausgebildet, mit dem auf der Bodenoberfläche befindliches Material, insbesondere
Beton, aufgenommen und verschoben werden kann. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist das Verteilerelement 20 als ein polygonförmiger Hohlkörper ausgebildet, welcher
an seiner Oberseite und Unterseite offen ist. Die Seitenwand 20A des Hohlkörpers kann
relativ einfach aus mehreren rechteckförmigen Stahlplatten hergestellt werden, die
miteinander verschweißt werden. Der Hohlkörper kann aber beispielsweise auch ein Hohlzylinder
sein.
[0040] Die gelenkige Befestigung des Verteilerelements 20 an der zweiten Auslegerkomponente
16 erfolgt mit einer Halterung 20B, die zwei nebeneinander angeordnete Bügel 20BA
umfasst, welche den Hohlkörper überspannen. Die Konstruktion wird noch durch seitliche
Stützen 20BB verstärkt, die an den Bügeln 20BA und der Seitenwand 20A angreifen.
[0041] Der Schwenkteil 19 ist an einer Konsole 29 (Fig. 1) um eine in Bezug auf die Arbeitsebene
vertikale Achse 30 schwenkbar befestigt, welche an dem Maschinenrahmen 1 mittig zwischen
den linken und rechten Rahmenteilen 11A, 11B angeordnet ist. An der in Arbeitsrichtung
A rechten Seite der Konsole 29 greift der Kolben 31A einer vierten Kolben-/Zylinderanordnung
31 an und an der in Arbeitsrichtung A linken Seite der Konsole 29 greift der Kolben
32A einer fünften Kolben-/Zylinderanordnung 32 an. Die in Fig. 1 durch andere Bauteile
verdeckten Zylinder der Kolben-/Zylinderanordnungen 31 und 32 sind mit einem Rahmenteil
des Maschinenrahmens 1 verbunden sind. Durch Betätigung der vierten und fünften Kolben-/Zylinderanordnung
31 bzw. 32 kann der Schwenkteil 29 auf die in Arbeitsrichtung A rechte oder linke
Seite verschwenkt werden. Auch hier können bei der Befestigung der Kolben-/Zylinderanordnung
wieder Kolben und Zylinder gegeneinander ausgetauscht werden.
[0042] Fig. 4 zeigt eine stark vereinfachte schematische Darstellung des Gleitschalungsfertigers
von Fig. 1 in der Draufsicht, wobei die einander entsprechenden Teile mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet sind. Die in Arbeitsrichtung A vorderen Seitenarme 3AA, 3BA
der Laufwerke 3A bis 4B befinden sich in der Arbeitsposition. Der mittig angeordnete
Verteilerarm 14 der Verteilereinrichtung 13 kann aus einer sich in Arbeitsrichtung
A erstreckenden Ausgangsposition zu beiden Seiten in einem weiten Bewegungsbereich
B verschwenkt werden. Der Bewegungsbereich B bzw. Arbeitsbereich des Verteilerarms
14 wird durch die Länge der Auslegerkomponenten 15, 16 und deren Schwenkwinkel beschränkt.
Ein noch größerer Bewegungsbereich kann dadurch erzielt werden, dass zumindest eine
Auslegerkomponente 15, 16 als eine teleskopierbare Auslegerkomponente ausgebildet
ist.
[0043] Fig. 5 zeigt eine stark vereinfachte schematische Darstellung des Gleitschalungsfertigers,
bei dem die erste Auslegerkomponente 15 teleskopierbar ist. Die einander entsprechenden
Teile sind wieder mit denselben Bezugszeichen versehen. Die erste Auslegerkomponente
15 besteht aus mindestens zwei ineinanderlaufenden Hohlprofilen 15A, 15B, die durch
eine oder mehrere in Fig. 5 nur schematisch dargestellte Kolben-/Zylinderanordnungen
15C ein- und ausgefahren werden können, um den Bewegungsbereich B zu vergrößern bzw.
verkleinern.
[0044] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich von dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 4 bzw. 5 dadurch unterscheidet, dass anstelle einer mittigen Verteilereinrichtung
13 zwei außermittig im Abstand zueinander angeordnete Verteilereinrichtungen 13' und
13" an dem mittleren Rahmenteil 11C des Maschinenrahmens 1 befestigt sind. Die einander
entsprechenden Teile sind wieder mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Verteilerarme
14`, 14" beider Verteilereinrichtungen 13`, 13" sind am Maschinenrahmen 1 jeweils
um eine horizontale Achse 30`, 30" schwenkbar befestigt. Diese Ausführungsform erlaubt
einen relativen großen Arbeitsbereich auch dann, wenn die Auslegerkomponenten 15`,
15", 16`, 16", der Verteilerarme 14`, 14" relativ kurz bemessen sind.
[0045] Die oben beschriebenen Ausführungsformen haben den Vorteil, dass ein relativ großer
Arbeitsbereich geschaffen werden kann, ohne dass eine Linearführung erforderlich ist,
welche bei einer konventionellen Verteilereinrichtung vorgesehen ist, die über ein
Verteilerschwert verfügt, das über die gesamte Arbeitsbreite des Gleitschalungsfertiger
verfahren wird, um das Material aufzunehmen. Da eine Linearführung nicht erforderlich
ist, kann der Maschinenrahmen in der Breite relativ einfach vergrößert oder verkleinert
werden.
[0046] Fig. 7 zeigt eine alternative Ausführungsform, die sich von dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 6 dadurch unterscheidet, dass anstelle der beiden außermittig im Abstand
zueinander angeordneten Verteilereinrichtungen nur eine Verteilereinrichtung 13 vorgesehen
ist, die aber in einer quer zur Arbeitsrichtung A des Gleitschalungsfertigers verlaufenden
Richtung verfahrbar ist. An dem quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden mittleren Rahmenteil
11C des Maschinenrahmens 1 ist eine Linearführung 31 mit einem Schlitten 31A vorgesehen,
an dem der Verteilerarm 14 der Verteilereinrichtung 13 befestigt ist. Der Verteilerarm
14 kann um eine vertikale Achse 30‴ schwenkbar an dem Schlitten 31A befestigt sein.
Dies ist aber bei einer translatorischen Verteilereinrichtung grundsätzlich nicht
erforderlich, um einen großen Bewegungsbereich abzudecken. Diese Ausführungsform erfordert
allerdings für die Veränderung der Arbeitsbreite des Gleitschalungsfertigers Umbauarbeiten
an der Linearführung.
[0047] Fig. 8 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform, die sich von den oben beschriebenen
Ausführungsbeispielen dadurch unterscheidet, dass die Verteilereinrichtung 13 derart
am Maschinenrahmen 1 befestigt ist, dass sich deren Verteilerarm 14 in einer quer
zur Arbeitsrichtung A verlaufenden Richtung erstreckt. Der Verteilerarm ist bei dieser
Ausführungsform auf der in Arbeitsrichtung A rechten Seite des Maschinenrahmens 1
an der Innenseite des Seitenarms 3BA des rechten Laufwerks 3B befestigt. Der Arbeitsbereich
B kann sich bei ausreichender Dimensionierung der Länge der Auslegerkomponenten 15,
16 über die gesamte Arbeitsbreite erstrecken. Diese Ausführungsform kann auch eine
Verteilereinrichtung 13 auf der in Arbeitsrichtung A linken Seite des Maschinenrahmens
1 an der Innenseite des Seitenarms 3AA des linken Laufwerks 3A aufweisen. Wenn eine
Verteilereinrichtung sowohl an der linken als auch der rechten Seite des Maschinenrahmens
1 vorgesehen ist, kann auch mit relativ kompakten Verteilereinrichtungen die gesamte
Arbeitsbreite abgedeckt werden.
[0048] Fig. 9 zeigt die Steuerung der Kolben-/Zylinderanordnungen der Verteilervorrichtung
13 in vereinfachter schematischer Darstellung. Die Steuerung umfasst eine Steuereinheit
33, die eine selbstständige Baugruppe bilden oder zumindest teilweise Bestandteil
der nicht dargestellten zentralen Steuereinheit der Baumaschine sein kann. Die Steuereinheit
33 kann beispielsweise einen allgemeinen Prozessor, einen digitalen Signalprozessor
(DSP) zur kontinuierlichen Bearbeitung digitaler Signale, einen Mikroprozessor, eine
anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), einen aus Logikelementen bestehenden
integrierten Schaltkreis (FPGA) oder andere integrierte Schaltkreise (IC) oder Hardware-Komponenten
aufweisen. Auf den Hardware-Komponenten kann ein Datenverarbeitungsprogramm (Software)
laufen, um die einzelnen Komponenten der anzusteuern. Die Steuereinheit 33 wirkt mit
einer Hydraulikeinheit 34 eines Hydrauliksystems zusammen, welche wiederum mit den
Kolben-/Zylinderanordnungen 22, 23, 24, 31, 32 der Verteilervorrichtung 13 zusammenwirkt,
so dass die Kolben-/Zylinderanordnungen in Abhängigkeit von Steuerbefehlen der Steuereinheit
betätigt werden. Darüber umfasst die Steuerung eine Eingabeeinheit 35 für den Maschinenführer,
welche mindestens einen Schalter 35A, Taster 35B, Joystick 35C oder berührungsempfindlichen
Bildschirm 35D (Touchscreen) umfassen kann. Die Eingabeeinheit 35 ist über eine Steuerleitung
36 mit der Steuereinheit 33 verbunden, welche die Ausgangssignale der Eingabeeinheit
empfängt. Die Steuereinheit 33 ist derart konfiguriert, dass die betreffenden Kolben-/Zylinderanordnungen
22, 23, 24, 31, 32 in Abhängigkeit von den Ausgangssignalen der Steuereinheit, die
den Schaltstelllungen von Bedienelementen, beispielsweise der Stellung eines Schalters,
Tasters oder Joysticks oder der Eingaben auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm
(Touchscreen) entsprechen, angesteuert werden, um die erste und/oder zweite Auslegerkomponente
15, 16 anzuheben oder abzusenken und/oder den Verteilerarm 14 nach links oder rechts
zu schwenken. Die Steuereinheit 33 ist vorzugsweise derart konfiguriert, dass durch
Betätigung eines Bedienelements mindestens zwei Kolben-/Zylinderanordnungen der Kolben-/Zylinderanordnungen
22, 23, 24, 31, 32 gleichzeitig betätigt werden, so dass das Verteilerelement 20 eine
Bewegung entlang einer vorgegebenen Bahn ausführt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
werden beispielsweise die erste Kolben-/Zylinderanordnung 22 und die zweite Kolben-/Zylinderanordnung
23 gleichzeitig derart betätigt, dass beim Ausfahren des Verteilerarms 14 das Verteilerelement
20 auf einer vorgegebenen Höhe verbleibt. Die dritte Kolben-/Zylinderanordnung 24
kann derart angesteuert werden, dass die Winkelstellung des Verteilerelements 20 in
Bezug auf die Bodenoberfläche unabhängig von der Stellung der ersten und/oder zweiten
Auslegerkomponente 15, 16 unverändert bleibt, so dass beispielsweise das Verteilerelement
20 immer parallel zur Bodenoberfläche ausgerichtet bleibt. Dadurch wird die Bedienung
des Verteilerelements 20 durch den Maschinenführer erleichtert.
[0049] Der Verteilerarm 14 der Verteileinrichtung 13 kann auch über eine dem Fachmann bekannte
Parallelogrammführung verfügen, die derart ausgebildet ist, dass die Auslegerkomponenten15,
16 oder das Verteilerelement 20 eine vorgegebene Bewegung ausführen, beispielsweise
das Verteilerelement 20 bei einer Bewegung des Verteilerarms 14 bodenparallel ausgerichtet
bleibt.
1. Fertiger, insbesondere Gleitschalungsfertiger, aufweisend einen von Laufwerken (3A,
3B, 4A, 4B) getragenen Maschinenrahmen (1) und eine Einbaueinrichtung (12) zum Einbau
von Material, wobei mindestens eine Verteilereinrichtung (13) vorgesehen ist, welche
ein in Arbeitsrichtung (A) vor der Einbaueinrichtung (12) angeordnetes Verteilerelement
(20) zum Verteilen des einzubauenden Materials im Vorfeld der Einbaueinrichtung (12)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verteilereinrichtung (13) einen Verteilerarm (14) aufweist, welcher mindestens
zwei gelenkig miteinander verbundene Auslegerkomponenten (15, 16) umfasst, wobei der
Unterteil des Verteilerarms (14) um eine in Bezug auf die Arbeitsebene des Fertigers
im Wesentlichen horizontale Achse (18) schwenkbar an dem Maschinenrahmen (1) befestigt
ist und an dem Oberteil des Verteilerarms (14) das Verteilerelement (20) um eine in
Bezug auf die Arbeitsebene des Fertigers im Wesentlichen horizontale Achse (21) schwenkbar
befestigt ist, so dass das Verteilerelement (20) zum Verteilen des einzubauenden Materials
durch Schwenkbewegungen der mindestens zwei Auslegerkomponenten (15, 16) im Vorfeld
der Einbaueinrichtung bewegbar ist.
2. Fertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verteilerelement (20) ein in der Art einer Ausstechform ausgebildeter Körper
ist, insbesondere als ein kreisförmiger, ovaler, rechteckförmiger oder polygonförmiger
Hohlkörper ausgebildet ist.
3. Fertiger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen der maximalen Breite und der maximalen Höhe des Hohlkörpers
zwischen 1,5 und 2,5, insbesondere zwischen 1,7 und 2,3, liegt.
4. Fertiger nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verteilerelement (20) ein Volumen zur Aufnahme des einzubauenden Materials einschließt,
das zwischen 0,1 und 1 m3, insbesondere 0,2 und 0,4 m3, liegt.
5. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Auslegerkomponente der mindestens zwei Auslegerkomponenten (15, 16)
als eine teleskopierbare Auslegerkomponente ausgebildet ist.
6. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterteil des Verteilerarms (14) um eine in Bezug auf die Arbeitsebene des Fertigers
im Wesentlichen vertikale Achse (30) schwenkbar an dem Maschinenrahmen (1) befestigt
ist.
7. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenrahmen (1) einen in Arbeitsrichtung (A) verlaufenden linken Rahmenteil
(11A) und einen in Arbeitsrichtung verlaufenden rechten Rahmenteil (11B) aufweist
und der Maschinenrahmen (1) einen quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden Rahmenteil
(11C) aufweist.
8. Fertiger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der quer zur Arbeitsrichtung (A) verlaufende Rahmenteil (11C) des Maschinenrahmens
(1) in Querrichtung in der Länge variabel ausgebildet ist.
9. Fertiger nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterteil des Verteilerarms (14) an dem quer zur Arbeitsrichtung (B) verlaufenden
Rahmenteil (11C) mittig zwischen dem rechten und linken Rahmenteil (11A, 11B) befestigt
ist.
10. Fertiger nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterteil des Verteilerarms (14) an dem quer zur Arbeitsrichtung (A) verlaufenden
Rahmenteil (11C) zwischen dem rechten und linken Rahmenteil (11A, 11B) in einer quer
zur Arbeitsrichtung verlaufenden Richtung verschiebbar befestigt ist.
11. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Fertiger zwei in Arbeitsrichtung (A) vor der Einbaueinrichtung (12) im Abstand
zueinander angeordnete Verteilereinrichtungen (13`, 13") zum Verteilen des einzubauenden
Materials im Vorfeld der Einbaueinrichtung (12) aufweist.
12. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, soweit nicht auf Anspruch 11 rückbezogen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Unterteil des Verteilerarms (14) an der in Arbeitsrichtung (A) linken oder rechten
Seite des Maschinenrahmens (1) derart befestigt ist, dass sich die mindestens zwei
Auslegerkomponenten (15, 16) des Verteilerarms (14) in einer quer zur Arbeitsrichtung
verlaufenden Richtung erstrecken.
13. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Auslegerkomponente (15) mittels einer ersten Kolben-/Zylinderanordnung
22) um eine in Bezug auf die Arbeitsebene im Wesentlichen horizontale Achse (18) schwenkbar
an dem Maschinenrahmen (1) angelenkt ist, eine zweite Auslegerkomponente (16) mittels
einer zweiten Kolben-/Zylinderanordnung (23) um eine in Bezug auf die Arbeitsebene
im Wesentlichen horizontale Achse (17) schwenkbar an der ersten Auslegerkomponente
(15) angelenkt ist und das Verteilerelement (20) mittels einer dritten Kolben-/Zylinderanordnung
(24) schwenkbar an der zweiten Auslegerkomponente (16) angelenkt ist.
14. Fertiger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit zur Betätigung der Kolben-/Zylinderanordnungen (22, 23, 24) vorgesehen
ist, die derart konfiguriert ist, dass durch Betätigung eines Bedienelements mindestens
zwei Kolben-/Zylinderanordnungen der Kolben-/Zylinderanordnungen (22, 23, 24) gleichzeitig
betätigt werden, so dass das Verteilerelement (20) eine Bewegung entlang einer vorgegebenen
Bahn ausführt.
15. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Auslegerkomponente (15, 16) als eine Parallelogrammführung
ausgebildet ist, so dass das Verteilerelement (20) während der Schwenkbewegung des
Verteilerarms (14) in einer vorgegebenen Winkelstellung verbleibt.